Allrad-LKW-Gemeinschaft

Hallo zusammen,

wie manche vielleicht aus meinen anderen Beiträgen mitbekommen haben bauen ich ein Fahrzeug auf einem MAN KAT1 6x6 auf.
Ich habe zwei Konzepte die die Höhe des Aufbaus betreffen:

1. Mit Großzügiger Höhe (ca. 1,95 bis 2,05) und Bodenstauraum bzw. Keller.
2. Von allem nur das nötigste an Höhe

Unterschieden tun sich die Konzepte am Ende in der Höhe.
Unter 3,60m kommt man mit einem KAT 1 praktisch kaum, etwas großzügiger geschnitten ist man schnell bei >3,80.

Mein Persönliche Einschätzung:
Wenn er niedriger werden soll, dann muss ich konsequent 3,60 anstreben, aber ob er 3,80 oder 3,90 hat spielt keine Rolle.
Plan B: 3,9x mit 20cm abgeschrägten Ecken oben?

Da ich aber keine Erfahrung mit LKW Reisemobilen haben wollte ich euch mal um eure Weisheiten und Erfahrungen zum Thema bitten.
Wer hat ein Fahrzeug das an der 4m Marke kratzt? Was hattest du damit bisher für Einschränkungen und Probleme?

Jeder cm an Höhe mehr ist nix..... 3,6m geht noch gut... Danach wirds oft blöd..

Abschrägen würde ich nicht machen, Du nimmst Dir ja den Raum über der Grundfläche. Hängeschränke die sehr viel Aufnehmen sind nicht mehr möglich. Und mit 20cm abgeschrägten 3,80m kommst Du auch nicht durch eine 3,60er Unterführung. Hier gibt es doch einige mit LAK's vielleicht schreiben die was zu den Schrägen im Reisealltag.
Ich bin bei meiner Planung bei 3,80 angelangt. Oberkante Fahrerhaus habe ich 3,65.

Guido

Oft geht mit 4 Meter garnix mehr..Meinen MAN F 2000 BDF mit 4 Meter Höhe habe ich aus diesem grund auch wieder verkauft...

Ich - als Laie - haben mir sagen lassen das die Tunnel und Unterführungen weniger das Problem sind.
Meist sind sie hoch genug und sonst können sie umfahren werden.
Felsüberhänge sind da eher das Problem - deshalb die Idee mit den schrägen Ecken...

Hallo,

unser Mobil ist 3,95 m hoch, 2,40 m breit und knapp 8 m lang bei einem Gewicht von ca. 12 to.

Wir hören heute noch immer wieder, dass man(n) mit so einem hohen Mobil nicht überall hinkommt. das stimmt ! Aber mit 3 m hoch auch nicht, wenn die Unterführung nur 2,2 m ist. Was ich schreiben will, es gibt immer irgendwelche Beschränkungen, egal welche Höhe, Länge oder Breite.

Wir sind schon viel mit dem Mobil gereist ( über 240.000 km ) in den letzten 13 Jahren und die Höhe hat uns am wenigsten "beeinträchtigt". In unserer Erinnerung haben 1-2 mal in Mauretanien oder Libyen mit den über Wege illegal hängenden Stromleitungen gehangen, bzw. die Leitungen dann nicht mehr; aber das kann woanders mit einem Fahrzeug von 3 m Höhe auch passieren. Man fährt natürlich mit einem hohen Fahrzeug da gar nicht erst.

Auch die "blöden" Diskussionen": damit kommt man nicht in ein kleines Fischerdorf sind wir leid. Wir wussten als wir das Fahrzeug planten, dass wir nicht in ein kleines Fischerdorf passen und wenn man da hinein will, geht man zu Fuß. Natürlich waren mal paar Unterführungen zu niedrig, da sucht man eben einen Umweg; bisher sind wir immer weiter gekommen. Überall fahren ja auch Busse und andere LKW und kommen auch überall hin.

Breite, Höhe und Länge haben uns an unserem Mobil nie gestört, das Gewicht ist heftig, vor allem wenn man sich festgefahren hat. Aber Abnehmen ist schwer, nicht nur bei uns Menschen und auf gewissen Luxus wollten wir nicht verzichten, weder am Mobil noch an uns selber. Die eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht und wenn man sich für ein großes Mobil entscheidet kommt man auch mit den Maßen überall hin wo man hinmöchte. Wenn man woanders hinmöchte muss man sich von Anfang an für ein anderes Konzept entscheiden. Wir mussten immer, das unser Mobil nicht für extremste Fahrten konzipiert ist und sind immer noch sehr zufrieden.

Wir wünschen Dir, dass es Dir am Ende Deiner Planungen genau so geht und wünschen bis dahin viel Spaß und Erfolg

Marion & Peter

... und noch etwas

Wo wir nicht durchkommen, kommen andere gar nicht erst hin

... als ich noch Hano mit 2,80 m Höhe fihr, war ich der Meinung, höher dürfte es auf keinen Fall sein ...

... aber auch die jetzigen 3,45 vom Deutz finde ich seltenst einschränkend ...

... die mit 3,50 m angeschriebene Unterführung, wegen der mein Reisepartner mit 3,60 m hohem Fahrzeug eine Stadtstaurundfahrt veranstaltete erwies sich als sehr großzügig vermessen und wäre wohl selbst mit echten 4 m möglich gewesen ...

Gruss Ulf

@Jonson
Danke für die Bilder, da stellen sich sogar hier am Bildschirm die Nackenhaare... :-D

@Marion & Peter
Danke für eure Erfahrung.
Im Prinzip sehe ich das auch so.
Da wir noch Kinder dabei haben tut jeder cm Platz gut.
Das wir in dem Fall Kompromisse eingehen müssen ist mir klar.
Die Frage ist nur zu welchem Preis ich mir die erkaufe bzw. was ich mir mangels Erfahrung selber "schön denke".


Da ich mit dem Fahrgestell keine Chance habe auf <3,60 zu kommen, ist es im Prinzip sowieso egal und ich tendiere zu etwas mehr Luxus und >3,80.
Selbstverständlich werde ich euch teilhaben lassen wenn ich schwitzend oder fluchend irgendwo in der Pampa hänge...

Erster Feldversuch vom Samstag.
Bevor jemand Schaum vor den Mund bekommt:
Das ist ein Provisorium! Nein - der Rahmen wird nicht aus Holz, und ja es kommen noch Radkästen dran.

Das sind ca. 3,85 Höhe (später mit Ladung wenn er hinten weiter einfedert).

Ich bin 3,67 hoch und habe das bisher selten als Einschränkung empfunden. Ich fahre viel in Köln rum und das sind sehr viele Brücken 3,80 m hoch. Deswegen ist für mich die ganz persönliche Höhen-Grenze 3,80 m. Aber für ein Weltreise Mobil würde ich mir da keinen Kopf drum machen.

Diese Frage stellte ich mir beim bestellen vom Koffer auch.

Doppelter Boden (Plus 20cm) mit sämtlichen Tanks innenliegend und das Motorrad unter dem Bett verladen, Ja oder Nein ?
Habe mich für den Doppelboden inkl. 2.05m Stehöhe entschieden und bin jetzt bei 3.80m.

So setzt sich jeder seine Prioritäten.

Habe übrigens mit einem Ex-Fz. (3.6m) auf einem GR Campingplatz auch ein Kabel welches sich an der Sat. Schüssel eingefädelt hatte, mitgenommen.

Grüsse

Werner

Pitmaster hat geschrieben:Hier gibt es doch einige mit LAK's vielleicht schreiben die was zu den Schrägen im Reisealltag.

Einen LAK ausbauen ist eine gaaaaaanz wundervolle Erfahrung - lehrt einen Demut! Keine wirklich ebene Fläche - irgend eine Wölbung wartet immer, kein Winkel stimmt, keine vergleichbaren Abmessungen sind wirklich gleich.... ganz großes Kino. Ich liebe ihn trotzdem und will auch nichts anderes.
Das mit den Felsvorsprüngen ist glaube ich eher gefühlt als benötigt - wenn man genauer hinschaut ist es nicht so eng wie man denkt. Meine Kiste ist nur 3,18 hoch (passt also gerade so unter einem KAT durch ). Die meisten Einschränkungen betrafen bisher eher 7,5 t als die Höhe und die mit 3,5 m in den Fels gehauenen Tunnel wären auch locker mit 4 m gegangen - zumindest die meisten.
Ich baue gerade eine Rückfahrkamera auf die DOKA womit ich die Höhe im Blick habe - ist aber eher Schissigkeit als Notwendigkeit.

Gruß, Marcel

meggmann hat geschrieben: Ich baue gerade eine Rückfahrkamera auf die DOKA womit ich die Höhe im Blick habe - ist aber eher Schissigkeit als Notwendigkeit.

Gruß, Marcel

Ich dachte eher an so einen 3D Laserscanner vorne auf dem Dach:
https://www.sick.com/de/de/mess-und-det ... /c/g387152

Oder meint ihr das ist overengineered?

... macht euch nur lustig über mich.....


Gruß, Marcel

meggmann hat geschrieben:... macht euch nur lustig über mich.....


Gruß, Marcel

Das ist eigentlich schon ein ganze kleines Bisschen mein Ernst - ich trau mich nur nicht das so laut zu sagen...
Ich habe die Möglichkeiten so etwas zu realisieren und irgendwann in den nächsten Monaten wird sicher mal ein alter Laserscanner irgendwo rausfliegen.
Vielleicht nicht so cool wie das verlinkte neue Teile, aber das muss ja auch nicht sein.

... altmodisch mechanisch hab ich sowas bei mir verbaut ... an den Fahrerhausecken Antennen, die den Kofferquerschnitt abbilden ... kratzts vorne, so krachts kurz darauf hinten ... bisher nur an Zweigen kalibriert, aber dort passts recht gut ...

Gruss Ulf

Also ich plane gerade zum selben Thema eine Kamera mit zwei PIN's am Fahrerhaus, welche die Kofferecken abbilden. Wenns vorn trifft, trifft es dann auch hinten. Und bei grob ausgehauenen Tunneln beruhigt mich das

Gruß Olaf

Hallo,


Ich habe bei mir mittig und flach auf dem Dach des Aufbaus eine Kamera, die so positioniert ist, dass sie die beiden vorderen Ecken abbildet. So kann ich genau sehen, obs noch passt oder ob etwas auf Kollisionskurs ist...

Grüße

Olli

PS: Ich habe de Erfahrung gemacht, dass jeder Zentimeter gesparte Fahrzeughöhe etwas bringt. Egal ob es um Durchfahrtshöhe geht oder um den Schwerpunkt oder um die Fahrzeugoptik.

Da schau an - wenn man sich selbst outet kommen andere nach
Dann bin ich ja nicht alleine....

Gruß, Marcel

meggmann hat geschrieben:Das mit den Felsvorsprüngen ist glaube ich eher gefühlt als benötigt - wenn man genauer hinschaut ist es nicht so eng wie man denkt.

Hallo Marcel,
leider nicht immer.....
Jens

@Marion und Peter
Gut formuliert,treffend.
Gruss
John

Meiner ist 3,85m hoch und ich bin froh, die Höhe ausgenutzt zu haben, denn es hat trotz anfänglicher Bedenken keine Probleme ergeben bei unseren Reisen.
So wie Marion und Peter es schon geschrieben haben, ist auch meine Erfahrung. Für die kleinen Fischerdörfer und hochalpinen Serpentinen mit niedrigen Tunneln haben wir unsere Motorräder dabei, nehmen das MTB oder gehen zu Fuß.
LG,
Peter

Pitmaster hat geschrieben:Und mit 20cm abgeschrägten 3,80m kommst Du auch nicht durch eine 3,60er Unterführung.

Je nach Schnitt des Durchlasses geht das schon. Bei Gewölbe muss nur in der Mitte der Straße fahren. Haben wir schon öfter gemacht.

In den 10 Jahren und 80.000 km die wir in Europa und Russland unterwegs waren gab es genau 3 Situationen bei denen die Höhe Umstände machte:

1. Russland
Eine Bahnunterführung nahe eines Bahnhofs hatte nur 3,7 m Höhe. Es gab aber ein Bypass über die Gleise. Ein Anruf am Stellwerk sorgte dafür dass der komplette Bahnverkehr gestoppt wurde und wir konnten dann über die Gleise fahren.

2. Irland
Auf einer Landstraße war auch plötzlich eine Eisenbahnbrücke mit 3,6 m. Wir könnten diese aber mit einem Umweg von 30 km umgehen.

3. Norwegen
Auf dem Weg zur Vogelinsel Runde war 2 km vor dem Ziel ein Tunnel mit 3,7 m Höhe. Hier war das einzige Mal dass wir nicht weiter kamen.

Man könnte jetzt aus diesem Beispielen auch entnehmen dass eine maximale Höhe von 3,6 m gar nicht so schlecht ist. Dies ginge aber auf den meisten LKW nur mit Hubdach, was wiederum andere Nachteile hat.

Klar gibt es von vorne herein Gegenden die man meidet, weil man weiß dass es dort Probleme geben könnte. Wir sind aber auch nicht diejenigen die irgendwelche Ziele abhaken müssen. Kommt man nicht zu dem einen Ziel dann gibt es als Ersatz unzählige andere Alternativen die wir so lange wir Reisen gar nicht alle besuchen können.

Tja Emil du bist letztendes sowieso schuld daran.
Du hast mir damals die Höhe und den Keller in den Kopf gesetzt...

Vielen Dank für eure hilfreichen Tipps.
Letztenendes habe ich gelesen was ich lesen wollte - es lebe das Internet - er wird hoch.

Gute Entscheidung!

Ich würde mir immer überlegen was ich an Stauraum und an Kopffreiheit brauche, um mich im Reisealltag in der Kabine wohl zu fühlen und danach bauen. Generell weder einen Zentimeter weniger noch einen Zentimeter mehr. Angeschrägte Seiten mögen Dir irgendwann einmal die Weiterfahrt ermöglichen, wo ein kantiger Koffer Dich zur Umkehr zwänge. Aber Schrägen sind deutlich aufwändiger (und teurer) beim Kabinenbau. Hauptgrund für solche Stilmittel (im privaten Kofferbaum) ist meiner Meinung nach die gefälligere Optik.

Wenn Du ein möglichst unbeschränktes Vorankommen sicherstellen willst, musst Du außer der Höhe auch die Fahrzeuglänge bzw. den Radstand und die Fahrzeugbreite danach ausrichten. Beide Größen sind ebenso wichtig, denn sie bestimmen die Wendigkeit des Fahrzeuges. Von der Wendigkeit hängt ab, ob Du auf schmalen Gebirgssträßchen oder in engen Schluchten oder verwinkelten Dörfchen noch um eine Kurve kommst oder nicht. Mit der Wahl eines KAT 6x6 als Basisfahrzeug hast Du schon gewisse Beschränkungen der Wendigkeit in Kauf genommen, die Wahl der besten Höhe erscheint mir da nur noch von nachrangiger Wichtigkeit.

Stimmt schon, nicht alle Ziele lassen sich mit einem großen Fahrzeug ansteuern aber so what? Dir bleiben auf dieser Welt immer noch mehr erreichbare Ziele als Du in einem Leben anfahren kannst. Außerdem erlaubt Dir ein 6x6 mit ordentlich Dampf unter der Haube so manchen Geländeritt, an dem ein schwächeres Fahrzeug vielleicht scheitern würde ;-)

Es geht immer nur um Tunnel.. Die stören so gut wie nie... Ich weiss nicht wo Ihr alle rumfahrt mit den hohen mobilen und keinen Problemen, aber mit meinen 4 Meter Karren hatte ich sehr viele Probleme mit tiefhängenden Bäumen.. Liegt aber wahrscheinlich an der Art zu Reisen. Ich habe Zeit und fahre desswegen meistens die kleinsten Wege Richtung Ziel...Und da sind tiefhängende Äste das Problem.... Oder zb Baumreihen .. Auf Rügen zb hängen alle Bäume nach Osten...Wer von der Insel runterfährt mit 4 Meter Höhe fährt in der Fahrbahnmitte oder rammt die Baumreihen...
Jeder Cm weniger Höhe macht unendlich viel aus...

Hallo,

Oschi hat geschrieben:Hauptgrund für solche Stilmittel ist meiner Meinung nach die gefälligere Optik.

nein, da gibt es insbesondere bei Militär- und KatS-Fahrzeugen noch ein weiteres erhebliches Argument: Die Bahnverladbarkeit. Aufgrund der abgeschrägten Koffer oder Planenaufbauten passen diverse Fahrzeuge exakt auf einem Standard-Flachwagen bei der Eisenbahn durch die üblichen Tunnel und Lichtraumprofile.

Ich glaube nicht, dass das Thema gefälliges Design bei Militärfahrzeugen eine große Rolle gespielt hat.

Grüße

Marcus

Ich hab auch ehr Baum, als Tunnelprobleme. Aber ob 4.0, 3.8, 3.6 oder 3.2m hätte da Gefühlt wenig unterscheid gemacht. Lange muss der Astabweiser es richten und irgendwann die Säge …
Andererseits: jonson hat mehr verschiedene Fahrzeuge auf mehr verschiedenen Wegen als ich ausprobiert …

Bahnhofs-Emma hat geschrieben:Hallo,

Oschi hat geschrieben:Hauptgrund für solche Stilmittel ist meiner Meinung nach die gefälligere Optik.

nein, da gibt es insbesondere bei Militär- und KatS-Fahrzeugen noch ein weiteres erhebliches Argument: Die Bahnverladbarkeit. Aufgrund der abgeschrägten Koffer oder Planenaufbauten passen diverse Fahrzeuge exakt auf einem Standard-Flachwagen bei der Eisenbahn durch die üblichen Tunnel und Lichtraumprofile.

Ich glaube nicht, dass das Thema gefälliges Design bei Militärfahrzeugen eine große Rolle gespielt hat.

Grüße

Marcus

Du hast Recht! Ich hatte den privaten Kofferbau im Blick.