Kompressionsprüfung, was beachten?

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Transporter
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Kompressionsprüfung, was beachten?

#1 Beitrag von Transporter » 2009-08-14 12:33:52

Hallo Alle zusammen.

Muss ich bei einer Kompressionsprüfung irgendwas spezielles beachten?

Ich hätte es so gemacht:

Düsen raus, Spritzuleitungen mit Schlauch in einen Kanister führen, Messgerät reinhalten, Kurbelwelle von Hand drehen.

Passt das so? Oder kann man auch mit dem Anlasser drehen lassen (wäre intressant, weil dann kann mans ja alleine machen)?

Wer hats gemacht und gibt mir grünes Licht?

Grüße,

Transporter.
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AL28
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#2 Beitrag von AL28 » 2009-08-14 13:14:25

Hallo
Bei uns ist immer nur mit dem Anlasser gedreht worden .
Gruß
Oli

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Wombi
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#3 Beitrag von Wombi » 2009-08-14 13:25:42

Bei ca. 5-7 Kolbenhüben kannste sonst die Pressluftratsche nehmen :D :D :D

Ne, Spaß beiseite..... Anlasser, und 2. Person, dann haste beide Hände und den Kopf frei.

Gruß, Wombi
Es ist an der Zeit, die Reste der Welt zu entdecken........

15.4.2013, ab da werden wir uns für seeeehr lange Zeit nicht mehr sehen :-))))

Der Urlaub ohne Stress hat begonnen :-))) www.wombi-on-tour.de

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#4 Beitrag von Transporter » 2009-08-14 13:43:44

Also, das klingt schonmal gut, mit dem Anlasser :D ...nach weniger Arbeit. Und vor allem gehts dann auch alleine. Aber sonst keine Fallstricke? Dann krieg ich das ja hin...

Grüße,

Transporter.
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Schteffl
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#5 Beitrag von Schteffl » 2009-08-14 14:50:52

ehrliche Meßwerte bekommst Du mit 2 Messungen.

Motor zuvor ordentlich Warmfahren
so schnell wie möglich Düsen abschließen und raus
1. Meßreihe

danach Motor komplett abkühlen lassen
2. Meßreihe


ansonsten wie Du es schon beschrieben hast,
ESD abklemmen alles in einen Kübel reinlaufen lassen.
Motor mit Anlasser durchdrehen, jeweils gemessene Werte notieren.
nix ist so gut, daß man es nicht noch irgendwie verbessern könn't

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#6 Beitrag von Transporter » 2009-08-14 16:34:42

Ja gut, das verstehe ich, ist mir aber zu aufwendig. Die Düsen sind schon raus und beim abdrücken. Und ich habe ja den Verdacht auf einen Riss im Zylinderkopf.

Das sollte sich doch auch nur kalt adequat auswirken, so das es auch mit einer Messreihe direkt zu sehen ist.

Grüße,

Transporter.
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#7 Beitrag von Transporter » 2009-08-15 18:56:10

Hallo.

So, heute habe ich mein Glück versucht.... das Ergebnis... naja, vielleicht kann mir da jemand beim interpretieren helfen. Ergebnisse von 2 Messreihen.

Bild

Dazu muss noch folgendes gesagt werden: Ich habe die erste Messreihe ohne, die zweite mit Verlängerung gemacht, um zu sehen ob das einen Unterschied macht.

Jeweils hatte ich beim 3. Zylinder Schwierigkeiten das Messgerät zu halten... da hats mich richtig weggedrückt... bei den anderen Zylindern war das nicht so... Allerdings sieht man auch bei Zylinder 5, das ich wohl einmal fester gehalten habe ohne es zu merken.

Nun soll mein Motor (912er) lt. Handbuch zwischen 25 und 28 Bar haben. :eek: Von daher könnte man Zufrieden sein. :D Nun hab ich aber gesehen das die Blätter für einen anderen Typ von Messgerät sind (siehe Kringel).

Bild

@Härry:

Kann das sein, das da eigentlich 20er Blätter reingehören und das nur bis 20 misst? Würde IMHO die Vollausschläge erklären.

Auf jeden Fall werde ich einen Kopf brauchen, denn am 6. Zylinder sieht (und fühlt) man schon das der Dichtsitz einen Schaden hat:

Bild

Grüße,

Transporter.
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#8 Beitrag von DäddyHärry » 2009-08-15 19:50:48

Transporter, das kann gut sein. Das hab ich mit dem ganzen übrigen Krempel aus einer Hinterhofwerkstattauflösung und selbst noch nie benutzt.
Was mich wundert, sind die Unterschiede ohne/mit Verlängerung...
da sollte sich eigentlich nichts ändern (außer, der Halter drückt nicht genug...)
Wenn ich es recht in Erinnerung habe, ist das Gerät recht kurz ohne Verlängerung, daher vertrau ich dem 2. Durchgang eher.
Aber mach den Test noch mal mit einem 2. Mann und gib, wenn die Werte weiterhin streuen, ein Schnapsglas voll Motoröl in den schwächelnden Zylinder. So kann man verschlissene Ringe/Buchsen ausschließen. Viel Glück.
Gruß Härry
P.S. Letzteres brauchen wir heute nacht auch, unsere beiden Mäuse fiebern...
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#9 Beitrag von Speed5 » 2009-08-15 20:48:30

Moin,

ich habe auch das Gerät von Motometer,

und ich glaube dass du ein Gerät für Benzinmotoren benutzt hast.
Da die Prüfer normal nicht soweit über nicht Scala raus schreiben.

Wenn ich mich recht erinnere gibt es das ähnliche Gerät für Diesel Motoren mit Einschraub- Adaptern. Das du unterschiedliche Werte mit und ohne Verlängerrungen bekommst, kann daran liegen die O Ringe nicht mehr i.O. sind.

Leider Steht auf meinem nicht der Typ drauf, nur der Messbereich und der geht bis 17,5 Bar. ich vermute das dein Gerät sehr alt ist, da der Druck in kg/cm³ angegeben is. Die großen Abweichungen können Messfehler sein, da es beim Diesel fast nicht möglich ist das Gerät auf der Bohrung zu halten ist.

Oder aber bei den zwei schlechten Zylindern liegt ein defekt vor. Besser du besorgest dir noch mal ein Gerät das für Dieselmotoren ausgelegt ist.

Normal liegen alle Zylinder, wenn alles i.O. ist, recht dicht beieinander.

Gruß Michael
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Ab dem Moment wo du „ach scheiß was drauf" denkst, wird es entweder grandios,
Oder absolut desaströs.

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#10 Beitrag von AL28 » 2009-08-15 20:52:39

Hallo
Besorge dir einen Kompressionsprüfer für Diesel Motoren und mache das ganze nochmal .
Bei Diesel Kompressionsprüfer sind eine Art Düsenstock dran , der dann statt der Einspritzdüse eingeschraubt wird .
Gruß
Oli

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tauchteddy
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#11 Beitrag von tauchteddy » 2009-08-15 21:30:44

AL28 hat geschrieben: Bei Diesel Kompressionsprüfer sind eine Art Düsenstock dran , der dann statt der Einspritzdüse eingeschraubt wird .
:angel:
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#12 Beitrag von Bruzzi » 2009-08-16 12:13:03

Aber mach den Test noch mal mit einem 2. Mann und gib, wenn die Werte weiterhin streuen, ein Schnapsglas voll Motoröl in den schwächelnden Zylinder. So kann man verschlissene Ringe/Buchsen ausschließen.
Stimmt.
Aber ERST mal ohne Öl eine vernünftige Messung vornehmen und DANN mit Öl.
Sind die Werte mit und ohne Öl weit auseinander liegt eine Undichtigkeit zwischen Kolbenring und Zylinderbuchse vor.
Hat sich aber nix nennenswert geändert und die kompression ist immer noch schlechter als bei des anderen Töpfen dann liegt die Undichtigkeit wohl an den Ventilen.
Wenn ich einmal sterben muß, dann so wie mein Opa, friedlich und im Schlaf......und nicht so hysterisch schreiend wie sein Beifahrer.

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#13 Beitrag von Transporter » 2009-08-16 12:24:01

Jo, gut. Erstmal muss jetzt so ein Messgerät her... wer hat eins? Siehe auch "Gesuche"...

Grüße,

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#14 Beitrag von Transporter » 2009-08-16 15:20:58

Hallo nochmal.

Alle die sich auskennen (z.B. AL28):

Würde dieses Gerät hier für den Deutz passen? Ich kann mir nicht so recht vorstellen wie, wenn ich das Ding so ansehe... weil beim Deutz die Düsen ja gesteckt sind...

Grüße,

Transporter.

Edit: Das hier könnte es doch sein... hier sehe ich auch einen Gummikonus; wie das nämlich ohne einen solchen (oberes Angebot) dichten sollten ist mir ein Rätsel.
Zuletzt geändert von Transporter am 2009-08-16 15:34:00, insgesamt 3-mal geändert.
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#15 Beitrag von DäddyHärry » 2009-08-17 11:31:11

Bruzzi, genau so meinte ich das, habs Transporter auch so am Telefon gesagt...
Nur so`n Gedanke, man könnte doch auch ein einfaches analoges Manometer mit Schleppzeiger benutzen (ähnlich denen am Kompressor), wär vielleicht billiger und den Aufschrieb brauchen wir hier doch eigentlich nicht, odrr??
Gruß Härry
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#16 Beitrag von Transporter » 2009-08-17 11:39:40

Nein, den Schrieb nicht. Aber eben einen Adapter zum Messen durch die Düsenlöcher und zum Anschrauben...

Scheint hier aber Privat noch nie jemand gemacht zu haben, hat auch scheinbar niemand. Was solls... da muss ich halt in den saueren Apfel beissen und so ein Gerät kaufen...

Wenns nicht passt hab ich ja Rückgaberecht. Nur finanziell passt mir das grade nicht, knapp 80 Euro für eine Messung auszugeben. Aber was man hat, hat man. SOllte sich also bis morgen keiner melden und ich kundschaftliche Zahlungseingänge verbuchen, wird das bestellt.

Zwar könnte man annehmen das das Problem nur der Dichtsitz ist, aber nu will ich es genau wissen. Auch beim 5. Zylinder, wo die Düse ähnlich Schwarz war kann ich keinen Schaden erkennen, aber irgendwas muss da ja auch sein.

Naja... kommt Zeit, kommt Rat, kommt Attentat... wollte das natürlich schon wieder fertig haben....

Grüße,

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#17 Beitrag von DäddyHärry » 2009-08-17 13:32:15

Vielleicht könnten wir das als Stammtisch-Gerät über eine Umlage beschaffen, ich gehe mal davon aus, daß der eine oder andere (ich schließe mich davon nicht aus) irgendwann einmal Bedarf dafür haben könnte, und sei es nur für den PKW...

Man könnte auch mal Tauchteddy anhauen, ob der (andere) Harald sowas in der Werkstatt hat..

Gruß Härry
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#18 Beitrag von Transporter » 2009-08-17 16:30:36

Hallo Härry...

Werkzeug-Sharing? Das scheitert vermutlich in der Praxis, auch wenns wünschenswert wäre... denn wo ist dann das Gerät, wenn mans braucht?

Bei mir im Auto? Ich bin unterwegs... Bei mir in der Halle? Ich bin nicht da. Bei jemand anders? Ich brauche es.

Mal sehen, ist ja bald September da gibts nochmal zwei Messen, da sollte schon wieder was reinkommen. Aber man (ich) möchte ja wieder alles gleich und sofort. Mal sehen, was die nächsten Tage so bringen; ist ja nicht so das nicht noch genug anderes zu tun wäre (obwohl ich gerad schon wieder für Pause gesorgt habe; Reifen abziehen wollen und mit dem Fäustel voll aufgezogen und getroffen... dummerweise die linke Hand statt den Treiber).

Dennoch hätte ich diese Baustelle gern schnellstmöglich abgeschlossen, denn "fahren können" muss der MAG (naja, er fuhr auch so; "Deutz ist wenn er trotzdem läuft." :D ), sonst kann ich mir auch wieder nen Bauwagen holen.

Jedenfalls, sollte ich so ein Gerät holen, steht es natürlich allen selbstlosen Werkzeugverleihern zur Verfügung.

Grüße,

Transporter
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#19 Beitrag von Transporter » 2009-08-25 11:37:19

Hallo again.

So, habe soeben das erneute Kompressionsprüfen beendet.

Leider bin ich immer noch nicht wirklich schlauer geworden. Seht selbst, das ist das Messergebniss. Ich habe die maximalen Ausschläge nochmal mit Rot markiert, damit es besser zu erkennen ist:

Bild

Zylinder 1: ca. 39 bar
Zylinder 2: ca. 39 bar
Zylinder 3: ca. 41 bar
Zylinder 4: ca. 41 bar
Zylinder 5: ca. 43 bar
Zylinder 6: ca. 39 bar

20-28 bar sollen es laut WHB sein. ????? Wie also ist dieses Ergebnis möglich?

Und wieso hat der Zylinder der eine defekten Dichtsitz hat (und definitiv merkbar dadurch abbläst) eine ähnliche Kompression wie der Rest?

Das Gerät war diesmal ein VDO Gerät, kann messen bis 50 bar. Ich habe auch den zum 912er Motor passenden Düsenadapter besorgt, der wie es sich gehört mit Druckstück und vorgeschriebenen 25nm verschraubt wurde.

Hat jemand ne Idee, was ich falsch mach oder fehlinterpretiere?

Grüße, ein ratloser

Transporter.
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Pirx
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#20 Beitrag von Pirx » 2009-08-25 12:48:57

Hallo Transporter,

meines Wissens ist gleichmäßig hohe Kompression in allen Zylindern wichtiger als der eigentliche Meßwert. In diesem Sinne sieht Dein Motörchen doch gut aus!

Pirx
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tauchteddy
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#21 Beitrag von tauchteddy » 2009-08-25 13:21:50

Offensichtlich bläst er zwar merklich, aber zu langsam ab. Will heißen, er baut den Druck auf und das Gerät misst ihn, ehe der Abfall messbar ist. War es nicht so, dass der Sitz austauschbar, eine Dichtung, ist? Dann müsstest du ihn tauschen und nochmal messen. Nur der Vollständigkeit halber. Weil du es ja nun einmal ganz genau wissen willst :-)))
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#22 Beitrag von roman-911 » 2009-08-25 14:15:48

hallo Transporter,

wenn Du jetzt messtechnisch alles richtig gemacht hast, sind die werte doch als gut zu bezeichnen.

4 bar max. unterschied zw. den zylindern = 10 % abweichung.
das ist ein vergleichsweise guter wert.
wie der deutz aber 43 bar erzeugt ist mir nicht klar...
TT hat geschrieben:er baut den Druck auf und das Gerät misst ihn, ehe der Abfall messbar ist.
der kompressionsprüfer misst die max-kompression...

wie pirx schon schrieb ist vor allem die gleichmässigkeit wichtig, aber ein kompressionswert, der 25 % über soll liegt...
:eek:




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#23 Beitrag von dave » 2009-08-25 14:52:32

hallo,

ich find die werte aus dem bauch heraus auch schick ;)

nur so als unwahrscheinliche idee:
beim deutz lässt sich am zylinderfuss potentiell der spalt zwischen kolben und zylinderkopf mit blechringen einstellen, heisst glaub ich "spaltmass" (manchmall gibts wohl auch "brennringe" o.ä. aus kupfer oben zwischen zylinderkopf und zylinderbuchse, wobei da meistens einfach nur alu auf stahl dichtet).

wenn da mal dran geschaubt wurde, könnte das "spaltmass" evtl. zu gering sein, kann man mit nem blei/ oder zinndraht, der durch eine der öffnungen (ich glaub offiziell durch die öffnung für die einspritzdüse) gesteckt wird, messen: draht rein, den betreffenden zylinder einmal über OT drehen, drahtdicke messen.

ich könnt mir aber gut vorstellen, dass man eine soclhe fehleinstellung anderweitig anmerken würde (wird zu heiss? läuft zu rauh?), also wohl eher alles ok.

...mögen die kenner was dazu sagen :angel:

grüße,
david

edit: pump doch mal grob "geeichten" druck auf den komperessionsprüfer, um zu checken, ob der so etwa richtig tickt.

nochmal edit: drahtmessmethode
Zuletzt geändert von dave am 2009-08-25 16:06:51, insgesamt 2-mal geändert.
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#24 Beitrag von B.Eng. Chris » 2009-08-25 15:04:37

Hmm... also ohne jetzt jemandem auf die Füße treten zu wollen, denke ich, dass die Messwerte falsch sind.

Meine (theoretische) Überlegung ist die:
Einlassventil geht auf, Luft strömt in den Zylinder,
am unteren Totpunkt (so etwa) schließt sich das Einlassventil,
du hast nun 1 bar (Umgebungsluftdruck) im Zylinder,
nun bewegt sich der Kolben nach oben, und verdichtet die Luft,
normalerweise hat ein Diesel eine Verdichtung von bis zu 1:25, also darfst du im oberen Totpunkt (also bei kleinstem Brennraum) nur ca. 25 bar haben,
wenn dann der Kolben wieder nach unten fährt, verringert sich ja wieder der Druck.

Nach der Überlegung sind deine Messwerte von 40 bar schon ein wenig viel...

So, und jetzt verbessert mich :D

Grüße
Chris

Edit: Vergessen: Erwärmung der Luft durch die Kompression, und damit steigender Druck. Aber macht das so viel aus? Könnte man ja ausrechnen, nur hab ich grad leider keine Zeit dafür :(
Zuletzt geändert von B.Eng. Chris am 2009-08-25 15:13:57, insgesamt 2-mal geändert.
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#25 Beitrag von tauchteddy » 2009-08-25 15:05:25

roman-911 hat geschrieben:
TT hat geschrieben:er baut den Druck auf und das Gerät misst ihn, ehe der Abfall messbar ist.
der kompressionsprüfer misst die max-kompression...
Sag ich doch ...
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#26 Beitrag von Transporter » 2009-08-25 16:56:46

Hallo an alle Anteilnehmenden :cool:
Pirx hat geschrieben:meines Wissens ist gleichmäßig hohe Kompression in allen Zylindern wichtiger als der eigentliche Meßwert. In diesem Sinne sieht Dein Motörchen doch gut aus!
roman-911 hat geschrieben:wenn Du jetzt messtechnisch alles richtig gemacht hast, sind die werte doch als gut zu bezeichnen. 4 bar max. unterschied zw. den zylindern = 10 % abweichung. das ist ein vergleichsweise guter wert.
Genau, das habe ich mittlerweile auch beim Vorzeigen des Blattes bei einigen Leuten gehört und es erscheint mir auch logisch.
tauchteddy hat geschrieben:Offensichtlich bläst er zwar merklich, aber zu langsam ab. Will heißen, er baut den Druck auf und das Gerät misst ihn, ehe der Abfall messbar ist.
Ja, das ist wohl so, wenn man drüber nachdenkt und den Schaden kennt ist das auch völlig logisch und wird von mir ab sofort akzeptiert.
War es nicht so, dass der Sitz austauschbar, eine Dichtung, ist? Dann müsstest du ihn tauschen und nochmal messen.
Nein. Der Sitz ist das wo die Dichtung drauf sitzt und IST quasi der Zylinderkopf (oder darin integriert).
roman-911 hat geschrieben:wie der deutz aber 43 bar erzeugt ist mir nicht klar...
Chris_83_n hat geschrieben:Erwärmung der Luft durch die Kompression, und damit steigender Druck. Aber macht das so viel aus? Könnte man ja ausrechnen, nur hab ich grad leider keine Zeit dafür :(
Ich bin mir ziemlich sicher, das er das nicht tut. Evtl. zählt man mal das nicht geeichte Messgerät, die Messadapter, Erwärmung usw. zusammen und dann kommt sowas raus? Wer weiss...
dave hat geschrieben:wenn da mal dran geschaubt wurde, könnte das "spaltmass" evtl. zu gering sein...

ich könnt mir aber gut vorstellen, dass man eine soclhe fehleinstellung anderweitig anmerken würde (wird zu heiss? läuft zu rauh?), also wohl eher alles ok.
Geschraubt wurde nicht, seit der Schwarzrauch aufgetreten ist. Das ist ja auch schon ein "längere Geschichte", hier hats begonnen.
edit: pump doch mal grob "geeichten" druck auf den komperessionsprüfer, um zu checken, ob der so etwa richtig tickt.
Hat mir grade jemand bei dem ich war schon vorgeschlagen, aber ich hab das Gerät schon zurück gebracht.
Chris_83_n hat geschrieben:Hmm... also ohne jetzt jemandem auf die Füße treten zu wollen, denke ich, dass die Messwerte falsch sind.

Meine (theoretische) Überlegung ist die:
Einlassventil geht auf, Luft strömt in den Zylinder,
am unteren Totpunkt (so etwa) schließt sich das Einlassventil,
du hast nun 1 bar (Umgebungsluftdruck) im Zylinder,
nun bewegt sich der Kolben nach oben, und verdichtet die Luft,
normalerweise hat ein Diesel eine Verdichtung von bis zu 1:25, also darfst du im oberen Totpunkt (also bei kleinstem Brennraum) nur ca. 25 bar haben, wenn dann der Kolben wieder nach unten fährt, verringert sich ja wieder der Druck.
Schön, zum Nachvollziehen überlegt. Wie gesagt: Soll ist 20-28 bar, Verdichtung 17:1.

Grüße,

Transporter
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crutchy the clown

#27 Beitrag von crutchy the clown » 2009-08-25 17:52:48

normalerweise hat ein Diesel eine Verdichtung von bis zu 1:25, also darfst du im oberen Totpunkt (also bei kleinstem Brennraum) nur ca. 25 bar haben,
.
.

Nach der Überlegung sind deine Messwerte von 40 bar schon ein wenig viel...
.
.
.
Edit: Vergessen: Erwärmung der Luft durch die Kompression, und damit steigender Druck. Aber macht das so viel aus? Könnte man ja ausrechnen, nur hab ich grad leider keine Zeit dafür
Genau das ist es! Der Diesel ist ein Selbstzünder, d.h. die Erwärmung der Luft bei Verdichtung ist ein wesentliches Merkmal dieses Motorenprinzips.

Im Buch "Physik für Ingenieure", erschienen im VDI-Verlag, habe ich mir das Druck-Diagramm für einen Hatz Dieselmotor Typ E79 angesehen. Von der für den Dieselmotor vorgegebenen isobaren Verbrennung war nicht viel zu erkennen, aber wenn man etwas Phantasie eingesetzt hat, konnte man Verdichtung und Verbrennung voneinander trennen. Ich komme dabei auf Werte von

60 Bar

für die Verdichtung.

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#28 Beitrag von dave » 2009-08-25 18:34:51

Transporter hat geschrieben:Geschraubt wurde nicht, seit der Schwarzrauch aufgetreten ist.
jo, das wär ja auch ne größere sache, dafür müssten die zylinder gezogen werden.

ich meinte einen potentiellen vorgänger von deiner einer ;)

am end' bläßt der raus u.a. an den düsen raus, weil der druck zu hoch ist...?
halte ich aber auch nicht so richtig für wahrscheinlich.

wenns mein motörle wär tät ich nen spaltmaßdrahttest machen tun.

grüße,
david
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#29 Beitrag von Schteffl » 2009-08-25 18:59:22

Mein Vorschreiber hat bereits mein Wissen über Dieselmotore schriftlich untermauert.

Ich kenn es halt aus der Physik noch so,
komprimierte Luft wird warm und dehnt sich daher noch etwas mehr aus.

Deshalb werden m.W. auch bei älteren Kompressoren die Luftleitungen Gebläsegekühlt mit einem Kühlwendel.

So wird bei grossen Kompressoren effektiv verhindert, daß der Kompressor zu schnell abgeschaltet wird, weil der Kessel ja durch aufgeheizte Druckluft bereits voll ist und nach einer kurzen Abkühlungsphase, also wenn die Luft im Kessel sich wieder abkühlt der Kompressor dann eben noch mal kurz erneut anläuft.

Beim Dieselmotor wird diese Hohe Lufttemperatur zum entzünden der Brennstoff- Luftgemisches verwendet. Daher braucht er eben auch keine Zündkerze.

Normaler Diesel liegt m.w. so um die 200 Grad Zündtemperatur

wenn der Druck etwas höher ist, startet der Motor auch bei kälteren Temperaturen wesentlich leichter.
Daher wird auch oftmals gerne der Kopf bei einer Motorrevision
etwas geplant (1/100 - 1/10) um so einen etwas leichteren Kaltstart zu erreichen.
Die Belastung der Lager (Kurbelwelle und Pleuel wird dabei (solange man es nicht übertreibt) nur marginal grösser, jedoch springt der Motor bei grosser kälte dann eben deutlich leichter an.


Ein etwas höherer Druck als bei einem Vergleichsmotor deutet also deshalb oftmals auf einen geplanten Zylinderkopf hin.
- Aber dazu bräuchte man erstmal Vergleichswerte.

Auch bei Benzinmotoren ist die Verdichtungserhöhung (Kopf planen)
ein probates Tuningmittel, aber eben immer nur solange man es nicht übertreibt und alle anderen Parameter (Lager etc.) auch dazu passen.
Das geht aber immer auch mit einer höheren Verbrennungstemperatur einher. (Daher werden bei hochverdichteten Moppedmotoren dazu auch gerne Ölkühler verbaut um so die gestiegene Verbrennungstemp. wieder in den Griff zu bekommen)

Aus dem Bauch raus würd ich sagen die Werte klingen noch ziemlich gesund.
nix ist so gut, daß man es nicht noch irgendwie verbessern könn't

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Transporter
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#30 Beitrag von Transporter » 2009-08-25 19:24:14

dave hat geschrieben:ich meinte einen potentiellen vorgänger von deiner einer ;)
Dann wäre das aber seit ich das Auto besitze immer schon so gewesen und nicht (relativ) aprupt aufgetreten.

Ich betone es gerne immer wieder: Es war NICHT so und nu ist es anders. Nur deshalb komme ich drauf das was nicht stimmt.

Und das Foto der Düsen bestätigt das auf ausgesuchte Weise. Beim ersten Ziehen der Düsen vor 2 Jahren sahen alle gleich aus. All das sagt das in der Zwischenzeit was geschehen ist.

Da ist alle Theorie (für die ich ja sehr dankbar) vergebens, praktisch stellt sichs mir anders dar.

Grüße,

Transporter
Zuletzt geändert von Transporter am 2009-08-25 19:29:00, insgesamt 1-mal geändert.
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