Da unser Laster eine Wandlung vom Wohnmobil zur Immobilie vollzogen hat benötigten wir einen neuen fahrbaren Untersatz. Der LKW ist eh nicht stadttauglich und es ist unmöglich diesen mit ecuadorianischen Kennzeichen zuzulassen. Nur importierte Neuwagen können angemeldet werden. Also einen Lada Niva BJ 2001 gekauft. In Deutschland mußt du noch 100Euro für die Entsorgung bezahlen, hier kostet der "Schrott" noch 5000 US$. Notarieller Kaufvertrag ist Pflicht, auf die Kaufsumme ist eine Steuer zu entrichten. Klar das die Kaufsumme im Vertrag niedrig ausfällt.
Auf zur Bank und die Steuer bezahlt und mit dem Beleg zur Verkehrsbehörde. Fahrzeugpapiere und Vertrag mit dabei. Ich ganz entspannt, kann ja nicht so schwierig sein. Durchgefragt und in die richtige Schlange gestellt. "Sind das alle ihre Unterlagen" fragt mich die Dame und guckt mich mitleidig an. "Dann gehen sie zu diesem Schalter und lassen sich einen Zettel mit den nötigen Papieren geben. Dort bekam ich einen Zettel mit "to do" Liste. Oha, recht lange Liste. Meine Entspannung läßt langsam nach. O.K wieder zur Bank und ab in die Schlange, es sind noch zwei Einzahle fällig.. "Haben sie eine Kopie der Fahtzeugpapiere? Natürlich nicht, also zur Copy-Bude und kopiert. Zurück in die Schalnge und bezahlt. Dann zum Rathaus, hier ist eine Gebühr fällig. "Haben sie eine Kopie.." habe ich, kluger Mensch denkt mit. Mit einem abgestempelten Zettel zur nächsten Behörde. Einen Auszug aus der "Sünderkartei" holen. Verkehrsstrafen werden nicht dem Halter oder Fahrer aufgebrummt sondern dem Fahrzeug. Keine Strafen offen, weiter zur nächsten Stelle. Diesmal einen Auszug aus der städtischen Parksünderkartei holen. Gut, keine Strafzettel offen (kauft man alles mit, ja man bekommt etwas für sein Geld) und zurück zum Verkehrsamt. Jetzt Motor-und Fahrgestellnummer auf einen Plastikstreifen rubbeln lassen. Alle Dokumente kopiert und nun fehlt nur noch ein Punkt, TÜV. Eine Schlange bis zum Horizont, es war Freitag Mittag. Die anderen Autofahrer gefragt, was denn geprüft wird, die Karre ist eigentlich fertig. Reifen, Beleuchtung, Feuerlöscher, zwei Warndreiecke, Verbandskasten, Reserverad und Werkzeug zum Radwechsel. Na gut, mit ein wenig Nachbessern kriege ich das hin, ich komme Montag wieder. Zwei neue Reifen gekauft und ein Sicherheitskid. Feuerlöscher, Verbandskasten, Warndreiecke. Liegt zwar alles im Laster, aber ich will da kein neues Faß aufmachen und das Risiko eingehen, daß der Krempel nicht anerkannt wird. Dann noch etwas an der Elektrik gebastelt, sieht gut aus. Montag Morgen um 5:30 zum TÜV und in die Schlange gestellt. Nur 12 Autos vor mir. Um acht gehts los, um neun war ich dran. Erst mal Motornummer und Fahrgestellnummer prüfen, diese Hürde wurde genommen. "Standlicht, Abendlicht,Fernlicht, Warnblinklicht" ......
Warnblinklicht !!!! erneutes Rufen. Scheiße, mein Schalter blinkt aber draußen nichts. "mach mal das Licht aus" sagt der TÜV-Mensch. O.K. Licht aus und nun geht auch das Warnblinklicht. Super.
"Bremslicht, Rückfahrscheinwerfer"..... "Rückfahrscheinwerfer" Ja ja, mehr als den Rückwärtsgang einlegen kann ich ja nicht. "Mach mal das Licht wieder an" und siehe da, der Rückfahrscheinwerfer brennt. Puhhh, die Hürde ist genommen. Jetzt noch mein neues Sicherheitskid geprüft und für gut befunden, TÜV bestanden. Mit diesem Zettel und dem Haufen vom Freitag wieder in die Schlange und eine Stunde später hatte ich neue Papiere. Da meckere mal einer in Deutschland.
Gruß aus Ecuador
Jens
Fahrzeugumschreibung in Ecuador
Moderator: Moderatoren
Re: Fahrzeugumschreibung in Ecuador
Das ist ja spannend wie ne große Reise. Glückwunsch zum Geländemobil. Hängen da heimatliche Gefühle dran?
Wenn der Iveco nicht zulassungsfähig ist, bekommt ihr ihn denn wieder aus dem Land raus?

Wenn der Iveco nicht zulassungsfähig ist, bekommt ihr ihn denn wieder aus dem Land raus?
Gruß
Bernd
Gewinne Zeit durch Langsamkeit
Bernd
Gewinne Zeit durch Langsamkeit
Re: Fahrzeugumschreibung in Ecuador
Hallo Bernd
nee, heimatliche Gefühle nicht. War die einzige Alternative für meinen Geldbeutel. Es gibt dann noch den Trooper, BJ `85 fürs gleiche Geld. Aber bei Laufleistungen von 350.000-450.000km sind die Motoren am Ende. Zur Zeit stellt sich die Frage der Fahrzeugausfuhr nicht. Legal nicht möglich mit dem Iveco aber machbar
, zumindest solange mein angedachter Grenzübergang baulich nicht verändert wird.
Gruß Jens
nee, heimatliche Gefühle nicht. War die einzige Alternative für meinen Geldbeutel. Es gibt dann noch den Trooper, BJ `85 fürs gleiche Geld. Aber bei Laufleistungen von 350.000-450.000km sind die Motoren am Ende. Zur Zeit stellt sich die Frage der Fahrzeugausfuhr nicht. Legal nicht möglich mit dem Iveco aber machbar


Gruß Jens