Hallo Zusammen,
nachdem unser LKW (Mercedes 1120 - WDB67718315567632) nun einige Zeit fertig ist, wollte ich eine schon lang gewünschte Optimierung angehen.
Ich möchte das aktuell verbaute 6-Gang Getriebe (Baumuster 715.031 - G 3/55-6/8,5) mit einem Splitgetriebe (Baumuster 714.681 - GV4/65-6/9.0) tauschen. Die Umbauanleitung von rossi habe ich gelesen. Auch den entsprechenden Thread im LN2 Forum habe ich durch.
Dazu suche ich nach einem passenden Spenderfahrzeug, das ich im Ganzen erwerben möchte.
Aktuell habe ich zwei Fahrzeuge (ein 817 mit WDB67600415561583 und ein 1120 mit WDB6772141K095442) in der engeren Auswahl.
Die erste Frage wäre, ob der 817 direkt rausfliegt, da er nicht den OM366LA drin hat, sondern den OM366A und es daher andere Übergänge zwischen Motor/Kupplung und Getriebe gibt. Oder ist das egal?
An der Stelle habe ich Schwierigkeiten zu beurteilen, ob die in den Spenderfahrzeugen verbauten Getriebe mit dem passenden Baumuster (in beiden das 714.681) ohne größere Schwierigkeiten in mein Fahrzeug eingebaut werden können. Vermutlich muss die Antriebswelle angepasst/gekürzt werden. Aber passen z.B. die Durchmesser und Längen der Welle vom Motor her? Gibt es andere Fallen?
Evtl. weiß da jemand Rat?
Braucht es noch mehr Infos von meiner Seite?
Viele Grüße
Albert
Mercedes 1120 - Umbau auf Splitgetriebe
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Re: Mercedes 1120 - Umbau auf Splitgetriebe
Hallo Albert, interessantes Projekt, das haben wir auch vor ein paar Jahren umgesetzt und bereuen es nicht seit dem.
Hinweise:
• Getriebe-Eingangswelle des GV4-65 kann unterschiedlich stark eingelaufen sein, beim Kauf eines Spenderfahrzeugs sieht man das leider erst wenn man das Splitgetriebe en bloque aus dem Pilotlager des Motors zieht. Wir wollten das nicht 1:1 implantieren haben deshalb das Getriebe zerlegt, die Welle sauber abdrehen lassen und dementsprechend ein Pilotlager mit kleinerem Innendurchmesser gewählt
• der Gelenkwellendienst wir Dir einen der Flansche gegen eine andere Größe austauschen müssen (~50€)
• die GV4 wiegen schon einiges mehr, berücksichtige das beim Gesamtgewicht des LKW (+120kg)
• einer der Halter muss nach hinten versetzt werden, war recht knifflig
• der Getriebewechsel geht bei entferntem Aufbau deutlich einfacher, wie das mit Aufbau zu bewerkstelligen ist mag ich mir nicht vorstellen wollen, neben deutlich mehr Zeit wird eine Rampe oder eine Grube Hilfe bringen
• das Getriebe wird evtl. eine Rostbehandlung + Lackaufbau erforderlich machen
• gehe gedanklich auch mal die Abfolge des Ausbaus/Einbaus durch, das Spenderfahrzeug ist nach der Entnahme ohne durchgehenden Antriebsstrang und muss mit Fremdhilfe von seinem Stellplatz gezogen werden müssen, mache Dir darüber im Vorfeld Gedanken
• es bietet sich an evtl. die Kupplung vorsorglich zu wechseln
• bevor Du den Schlachter (mit 714.681 ist richtig) kaufst schalte alle 12 Gänge mal durch, fahre sie alle im Last-und Schiebebetrieb und achte auf Geräusche die hellhörig machen könnten
• Solltest Du ein bereits ausgebautes Getriebe kaufen hat das insofern auch Nachteile als eine Anzahl Kleinteile fehlen werden die aufzutreiben Mühe, Zeit und Geld kosten
Gruß
Stefan
Hinweise:
• Getriebe-Eingangswelle des GV4-65 kann unterschiedlich stark eingelaufen sein, beim Kauf eines Spenderfahrzeugs sieht man das leider erst wenn man das Splitgetriebe en bloque aus dem Pilotlager des Motors zieht. Wir wollten das nicht 1:1 implantieren haben deshalb das Getriebe zerlegt, die Welle sauber abdrehen lassen und dementsprechend ein Pilotlager mit kleinerem Innendurchmesser gewählt
• der Gelenkwellendienst wir Dir einen der Flansche gegen eine andere Größe austauschen müssen (~50€)
• die GV4 wiegen schon einiges mehr, berücksichtige das beim Gesamtgewicht des LKW (+120kg)
• einer der Halter muss nach hinten versetzt werden, war recht knifflig
• der Getriebewechsel geht bei entferntem Aufbau deutlich einfacher, wie das mit Aufbau zu bewerkstelligen ist mag ich mir nicht vorstellen wollen, neben deutlich mehr Zeit wird eine Rampe oder eine Grube Hilfe bringen
• das Getriebe wird evtl. eine Rostbehandlung + Lackaufbau erforderlich machen
• gehe gedanklich auch mal die Abfolge des Ausbaus/Einbaus durch, das Spenderfahrzeug ist nach der Entnahme ohne durchgehenden Antriebsstrang und muss mit Fremdhilfe von seinem Stellplatz gezogen werden müssen, mache Dir darüber im Vorfeld Gedanken
• es bietet sich an evtl. die Kupplung vorsorglich zu wechseln
• bevor Du den Schlachter (mit 714.681 ist richtig) kaufst schalte alle 12 Gänge mal durch, fahre sie alle im Last-und Schiebebetrieb und achte auf Geräusche die hellhörig machen könnten
• Solltest Du ein bereits ausgebautes Getriebe kaufen hat das insofern auch Nachteile als eine Anzahl Kleinteile fehlen werden die aufzutreiben Mühe, Zeit und Geld kosten
Gruß
Stefan
Re: Mercedes 1120 - Umbau auf Splitgetriebe
Hallo Albert,
erst 'mal Danke, das du deine 'Hausaufgaben' gemacht hast und Daten und VIN bereitstellst, das erleichtert die Sache ungemein.
Zu deinen Fragen:
es ist meines Wissens nach egal, ob der Motor mit LLK (LA) ausgestattet ist oder nicht (nur A). Die benötigten Verschraubungspunkte Motor / Schwungradgehäuse sollten vorhanden sein.
Es gab aber bei den OM366A u.U. andere Schaltstangen als bei den OM366LA, die an einem LA nicht ganz passen (die können im schlechtesten Fall an die Rohre der Ladeluftkühlung schlagen).
Ich würde in deinem Fall zu dem 1120-Spenderfahrzeug raten, da ich die Schwungrad/Kupplung-Kombination aus dem 817 nicht beurteilen kann (hier finde ich für mich widersprüchliche Angaben zur Kupplung).
Das 1120-Spenderfahrzeug sollte, so die Angaben im Teilekatalog stimmen, die entsprechende Schwungrad / Kupplungs-Kombination haben.
Schwierig ist es für mich, zu beurteilen, was Du unter 'größere Schwierigkeiten' verstehst!
Bei dem letzten 1120 AF BM 677183 in meinem Bekanntenkreis , an dem ein Splitgetriebe eingebaut wurde, war der Querträger, der als Motor-(Getriebe-)Lager dient, mit dem Hauptrahmen vernietet (im Gegensatz zu meinem Fahrzeug, wo der Träger verschraubt ist).
Da der Träger versetzt werden muss (das Splitgetriebe ist länger), müssen alle Nieten entfernt werden und an entsprechender Stelle neue Verschraubungen gesetzt werden. Hier könntest du aber wahrscheinlich den Träger aus dem Spenderfahrzeug samt hinterem Motorlager übernehmen.
Die Kardanwelle Getriebe-Verteilergetriebe muss angepasst werden, da ja der Abstand Schaltgetriebe - VTG durch das längere Splitgetriebe kleiner geworden ist und das GV4 einen größeren Anschlussflansch hat. Hier könntest du evtl. ein kompl. Gelenk vom Spenderfahrzeug mit zum Gelenkwellenbauer geben.
Weitere Fallstricke, die bei mir sonst noch einfallen könnten, habe ich bei deinem Fahrzeug nicht gefunden.
Aber: das ist keine Arbeit für nur ein Wochenende!
Besorge dir einen entsprechenden (Getriebe-) Heber, mit dem du das GV4 ordentlich bewegen kannst. Es war für mich im Nachhinein deutlich leichter, das Getriebe von unten einzubauen.
Denk daran, ggf. das Pilotlager im Motor zu ersetzen (lässt sich z.B. mit Kerzenwachs 'rausdrücken).
Wenn noch Fragen auftreten, melde dich , gern auch per PN.
Viel Erfolg
Rüdiger
erst 'mal Danke, das du deine 'Hausaufgaben' gemacht hast und Daten und VIN bereitstellst, das erleichtert die Sache ungemein.
Zu deinen Fragen:
es ist meines Wissens nach egal, ob der Motor mit LLK (LA) ausgestattet ist oder nicht (nur A). Die benötigten Verschraubungspunkte Motor / Schwungradgehäuse sollten vorhanden sein.
Es gab aber bei den OM366A u.U. andere Schaltstangen als bei den OM366LA, die an einem LA nicht ganz passen (die können im schlechtesten Fall an die Rohre der Ladeluftkühlung schlagen).
Ich würde in deinem Fall zu dem 1120-Spenderfahrzeug raten, da ich die Schwungrad/Kupplung-Kombination aus dem 817 nicht beurteilen kann (hier finde ich für mich widersprüchliche Angaben zur Kupplung).
Das 1120-Spenderfahrzeug sollte, so die Angaben im Teilekatalog stimmen, die entsprechende Schwungrad / Kupplungs-Kombination haben.
Schwierig ist es für mich, zu beurteilen, was Du unter 'größere Schwierigkeiten' verstehst!
Bei dem letzten 1120 AF BM 677183 in meinem Bekanntenkreis , an dem ein Splitgetriebe eingebaut wurde, war der Querträger, der als Motor-(Getriebe-)Lager dient, mit dem Hauptrahmen vernietet (im Gegensatz zu meinem Fahrzeug, wo der Träger verschraubt ist).
Da der Träger versetzt werden muss (das Splitgetriebe ist länger), müssen alle Nieten entfernt werden und an entsprechender Stelle neue Verschraubungen gesetzt werden. Hier könntest du aber wahrscheinlich den Träger aus dem Spenderfahrzeug samt hinterem Motorlager übernehmen.
Die Kardanwelle Getriebe-Verteilergetriebe muss angepasst werden, da ja der Abstand Schaltgetriebe - VTG durch das längere Splitgetriebe kleiner geworden ist und das GV4 einen größeren Anschlussflansch hat. Hier könntest du evtl. ein kompl. Gelenk vom Spenderfahrzeug mit zum Gelenkwellenbauer geben.
Weitere Fallstricke, die bei mir sonst noch einfallen könnten, habe ich bei deinem Fahrzeug nicht gefunden.
Aber: das ist keine Arbeit für nur ein Wochenende!
Besorge dir einen entsprechenden (Getriebe-) Heber, mit dem du das GV4 ordentlich bewegen kannst. Es war für mich im Nachhinein deutlich leichter, das Getriebe von unten einzubauen.
Denk daran, ggf. das Pilotlager im Motor zu ersetzen (lässt sich z.B. mit Kerzenwachs 'rausdrücken).
Wenn noch Fragen auftreten, melde dich , gern auch per PN.
Viel Erfolg
Rüdiger
"Ich liebe Gerüchte, naja, Fakten können so irreführend sein..." Chistoph Walz in "Inglourious Basterds"
Re: Mercedes 1120 - Umbau auf Splitgetriebe
Hi,
ich danke Euch beiden.
Ihr habe ja beide durch den erfolgreichen Umbau schon entsprechende Erfahrungen.
Das mit der Länge der Kardanwelle ist bewusst/eingeplant.
Das mit dem einen Flansch (unterschiedlich zum VG) hatte ich schon mal gelesen, aber war erst mal wieder in der Versenkung. Danke für die Erinnerung.
+120 Kg ist doof, aber noch im Rahmen bzgl. Gesamtgewicht.
Revision des Getriebes (Einlauf, Lackieren,..) müsste ich dann schauen, wenn es draußen ist.
Ausbohren von Nieten wäre erschwerend, aber nicht kritisch. Umbau erfolgt in einer Halle mit Hallenkran, Stapler und guter Werkstattausstattung. Über den Getriebeheber werde ich aber ernsthaft nachdenken.
"Größere Schwierigkeiten" wären Arbeiten, die nicht durch Bohren, Flexen und Schrauben lösbar sind. Ich habe z.B. die Sorge bzgl. des Antriebstrangs, dass die Welle bei den Übergängen zwischen Motor/Kupplung/Getriebe unterschiedliche Längen/Durchmesser hat und dann nicht zu dem neuen GV4 passen. Ganz zu schweigen von Löchern in den Gehäusen, die nicht passen. Das ist dann nicht anpassbar.
Ich hoffe möglichst viel davon durch das richtige Baumuster 714.681 zu vermeiden. Kontrolle der neuen Bauteilen im EPC auf Ähnlichkeit mit bereits verbauten Teilen ist eine weitere Absicherung.
Die Schwierigkeit nicht mehr erhältlicher Ersatzteile versuche ich durch den Kauf "eingebaut im LKW" zu vermeiden.
Der Tip mit dem Schaltgestänge, das sich an dem Ladeluftkühler meines 1120 stört (stören könnte) ist hilfreich und damit der Ausschluss für den 817.
Eben habe ich festgestellt, dass mein Schwungradgehäuse nicht mit dem im EPC angegebenen übereinstimmt. Nach EPC sollte es ein A366 013 16 10 sein. Verbaut ist aber ein A352 251 26 01.
Weitere ähnliche Überraschungen erwarte ich - hoffe aber dass die nicht allzu hinderlich sein werden.
Viele Grüße
Albert
ich danke Euch beiden.
Ihr habe ja beide durch den erfolgreichen Umbau schon entsprechende Erfahrungen.
Das mit der Länge der Kardanwelle ist bewusst/eingeplant.
Das mit dem einen Flansch (unterschiedlich zum VG) hatte ich schon mal gelesen, aber war erst mal wieder in der Versenkung. Danke für die Erinnerung.
+120 Kg ist doof, aber noch im Rahmen bzgl. Gesamtgewicht.
Revision des Getriebes (Einlauf, Lackieren,..) müsste ich dann schauen, wenn es draußen ist.
Ausbohren von Nieten wäre erschwerend, aber nicht kritisch. Umbau erfolgt in einer Halle mit Hallenkran, Stapler und guter Werkstattausstattung. Über den Getriebeheber werde ich aber ernsthaft nachdenken.
"Größere Schwierigkeiten" wären Arbeiten, die nicht durch Bohren, Flexen und Schrauben lösbar sind. Ich habe z.B. die Sorge bzgl. des Antriebstrangs, dass die Welle bei den Übergängen zwischen Motor/Kupplung/Getriebe unterschiedliche Längen/Durchmesser hat und dann nicht zu dem neuen GV4 passen. Ganz zu schweigen von Löchern in den Gehäusen, die nicht passen. Das ist dann nicht anpassbar.
Ich hoffe möglichst viel davon durch das richtige Baumuster 714.681 zu vermeiden. Kontrolle der neuen Bauteilen im EPC auf Ähnlichkeit mit bereits verbauten Teilen ist eine weitere Absicherung.
Die Schwierigkeit nicht mehr erhältlicher Ersatzteile versuche ich durch den Kauf "eingebaut im LKW" zu vermeiden.
Der Tip mit dem Schaltgestänge, das sich an dem Ladeluftkühler meines 1120 stört (stören könnte) ist hilfreich und damit der Ausschluss für den 817.
Eben habe ich festgestellt, dass mein Schwungradgehäuse nicht mit dem im EPC angegebenen übereinstimmt. Nach EPC sollte es ein A366 013 16 10 sein. Verbaut ist aber ein A352 251 26 01.
Weitere ähnliche Überraschungen erwarte ich - hoffe aber dass die nicht allzu hinderlich sein werden.
Viele Grüße
Albert
Re: Mercedes 1120 - Umbau auf Splitgetriebe
Hallo Albert,
das Kupplungsgehäuse A352 251 26 01 ist durch A366 013 16 10 ersetzt worden, d. h. aber noch nicht, das es sich dabei um etwas völlig anderes handelt. Eventuell wurde es 'nur von einem anderen Vorlieferanten geliefert oder ...
Also ruhig Blut, das wird schon.
Grüße
Rüdiger
das Kupplungsgehäuse A352 251 26 01 ist durch A366 013 16 10 ersetzt worden, d. h. aber noch nicht, das es sich dabei um etwas völlig anderes handelt. Eventuell wurde es 'nur von einem anderen Vorlieferanten geliefert oder ...
Also ruhig Blut, das wird schon.
Grüße
Rüdiger
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Re: Mercedes 1120 - Umbau auf Splitgetriebe
A 352 251 26 01 unterscheidet sich von A 366 013 16 10 durch zwei zusätzliche Bohrungen. Die sollten nicht stören.
Pirx
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"Immer bedenken: Hilfe ist keine Einbahnstrasse, Geholfen-Werden ist kein Recht und es liegt an jedem selbst, inwieweit er sich hier in der Gemeinschaft (die im Extremfall so einiges gemeinsam schafft) involviert und einbringt."
Ein Unimog-Fahrer.
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