Kreuzgelenke Kardanwellen G90

Moderator: Moderatoren

Antworten
Nachricht
Autor
Track
infiziert
Beiträge: 31
Registriert: 2018-09-29 17:36:46

Kreuzgelenke Kardanwellen G90

#1 Beitrag von Track » 2022-04-24 17:47:22

Dringender Rat von Experten ist gefragt!

Hallo Leute, beim abschmieren der Kreuzgelenke viel mir neulich auf, das alle Kunststoffdichtungen porös und gerissen waren. Daraufhin habe ich mir neue Kreuzgelenke GWB 587.15 mit
42MM X 104.5MM besorgt und mit einer Presse ordentlich eingebaut.
Heute hab ich eine Probefahrt gemacht ca. 60 km weit und danach festgestellt, die Kreuzgelenke haben plötzlich auf einmal in den Gabeln der Kardanwellen ein vertikales Spiel von einem Millimeter :eek:! Nach dem Einbau saßen sie jedoch straff und bündig am Sägering aliegend...
Einige Buchsen lassen sich nun derart leicht samt Kreuzgelenk auf und ab schieben und werden dann jeweils nur vom Sägering aufgehalten während an der gegenüberliegenden Buchse dann ein Abstand von 1mm zu messen ist.
Wo die Buchsen nich straff drinnen sitzen und am Sägering anliegen, kann man die Kreuzgelenge trotzdem auf und ab bewegen, dort entsteht dann halt ein Spalt an der Kunststoffabdichtung.

Damit weiterfahren ist keine Option, denke ich. Was ist Eure Meinung in der Sache????
Herzliche Grüße Mik

Benutzeravatar
ClausLa
abgefahren
Beiträge: 2099
Registriert: 2013-04-06 22:59:22
Wohnort: Lkr. Landshut

Re: Kreuzgelenke Kardanwellen G90

#2 Beitrag von ClausLa » 2022-04-24 18:04:53

Moin,
meinst Du, dass die Lagerbuchsen auf den Zapfen, wahlweise mit diesen hin-und herrutschen können, weil Luft zwischen den Buchsen und den Sicherungsringen ist?

Gruß Claus

Benutzeravatar
Buclarisa
Forumsgeist
Beiträge: 5068
Registriert: 2009-07-20 17:23:30
Wohnort: an der Saale hellem Strand

Re: Kreuzgelenke Kardanwellen G90

#3 Beitrag von Buclarisa » 2022-04-24 18:39:55

Track hat geschrieben:
2022-04-24 17:47:22
Dringender Rat von Experten ist gefragt!

Hallo Leute, beim abschmieren der Kreuzgelenke viel mir neulich auf, das alle Kunststoffdichtungen porös und gerissen waren. Daraufhin habe ich mir neue Kreuzgelenke GWB 587.15 mit
42MM X 104.5MM besorgt und mit einer Presse ordentlich eingebaut.
Heute hab ich eine Probefahrt gemacht ca. 60 km weit und danach festgestellt, die Kreuzgelenke haben plötzlich auf einmal in den Gabeln der Kardanwellen ein vertikales Spiel von einem Millimeter :eek:! Nach dem Einbau saßen sie jedoch straff und bündig am Sägering aliegend...
Einige Buchsen lassen sich nun derart leicht samt Kreuzgelenk auf und ab schieben und werden dann jeweils nur vom Sägering aufgehalten während an der gegenüberliegenden Buchse dann ein Abstand von 1mm zu messen ist.
Wo die Buchsen nich straff drinnen sitzen und am Sägering anliegen, kann man die Kreuzgelenge trotzdem auf und ab bewegen, dort entsteht dann halt ein Spalt an der Kunststoffabdichtung.

Damit weiterfahren ist keine Option, denke ich. Was ist Eure Meinung in der Sache????
Herzliche Grüße Mik
Hallo Mik

Wenn Du Sägeringe in den Gabel der Gelenkwelle verbaust dann zersägt es Dir diese.
"Der Anfang einer jeden Katastrophe ist eine beschissene Vermutung"

Kalte Lötstellen, bei mir nicht. Ich habe mir bis jetzt bei jeder die Finger verbrannt.

Gasprüfungen für Wohnfahrzeuge nach G607 auch Gas-TÜV genannt

Benutzeravatar
Buclarisa
Forumsgeist
Beiträge: 5068
Registriert: 2009-07-20 17:23:30
Wohnort: an der Saale hellem Strand

Re: Kreuzgelenke Kardanwellen G90

#4 Beitrag von Buclarisa » 2022-04-24 18:48:31

Track hat geschrieben:
2022-04-24 17:47:22
Dringender Rat von Experten ist gefragt!

einmal in den Gabeln der Kardanwellen ein vertikales Spiel von einem Millimeter :eek:!

Das die Nadellagerbüchsen Spiel im der Gabel haben ist nicht tolerierbar. Die Bohrungen der Gabel weiten sich bei festen Nadellagern, oder wenn beim umpressen der Nadellagertöpfe verkanntet wird. Die Gabeln sind somit verschlissen und zu tauschen. Als Feldabhilfe kann man Symetrisch Beilagescheiben beidseits zwischen die Seegerringe und die Nadeltöpfe bringen. Damit ist ein ungefährer Rundlauf der Kardanwelle und somit ein Folgeschaden an Getriebe und Achse vermieden.
"Der Anfang einer jeden Katastrophe ist eine beschissene Vermutung"

Kalte Lötstellen, bei mir nicht. Ich habe mir bis jetzt bei jeder die Finger verbrannt.

Gasprüfungen für Wohnfahrzeuge nach G607 auch Gas-TÜV genannt

Track
infiziert
Beiträge: 31
Registriert: 2018-09-29 17:36:46

Re: Kreuzgelenke Kardanwellen G90

#5 Beitrag von Track » 2022-04-24 19:55:18

ClausLa hat geschrieben:
2022-04-24 18:04:53
Moin,
meinst Du, dass die Lagerbuchsen auf den Zapfen, wahlweise mit diesen hin-und herrutschen können, weil Luft zwischen den Buchsen und den Sicherungsringen ist?

Gruß Claus
Hallo Claus, ja genau so ist es.

Track
infiziert
Beiträge: 31
Registriert: 2018-09-29 17:36:46

Re: Kreuzgelenke Kardanwellen G90

#6 Beitrag von Track » 2022-04-24 20:22:52

Buclarisa hat geschrieben:
2022-04-24 18:48:31
Track hat geschrieben:
2022-04-24 17:47:22
Dringender Rat von Experten ist gefragt!

einmal in den Gabeln der Kardanwellen ein vertikales Spiel von einem Millimeter :eek:!

Das die Nadellagerbüchsen Spiel im der Gabel haben ist nicht tolerierbar. Die Bohrungen der Gabel weiten sich bei festen Nadellagern, oder wenn beim umpressen der Nadellagertöpfe verkanntet wird. Die Gabeln sind somit verschlissen und zu tauschen. Als Feldabhilfe kann man Symetrisch Beilagescheiben beidseits zwischen die Seegerringe und die Nadeltöpfe bringen. Damit ist ein ungefährer Rundlauf der Kardanwelle und somit ein Folgeschaden an Getriebe und Achse vermieden.
Hallo,
Hab jetzt schnell mal eine Kardanwelle ausgebaut, auch das Kreuzgelenk. Zum Ausbau brauchte ich diesmal keine Presse. Durch das
Auf und Ab der Lagertöpfe zwischen den Sicherungsringen ging es sehr leicht. Ich denke wenn ich die Gabel Bohrungen innen mit einem Körner überrede sitzen die Lagertöpfe horizontal vom Kreuzgelenk wieder fest. Da wurde beim Einbau nicht verkanntet und ich so nur kurz Probe gefahren mit die Schiebelehre lag noch bei knapp 42 mm. Das vertikale Spiel der Lagertöpfe ist immerhin 0,5mm, dazu habe ich mir Passcheiben in 42 Durchmesser und 0.3 und 0,2mm Stärke bestellt erstmal.

Dann habe ich das Kreuzgelenk nachgemessen und siehe da, es ist nicht wie vorgesehen 104,5 mm sondern nur 104mm lang :eek:!

Ist ja nicht so, dass ich alle Kreuzgelenke nicht schon einmal mit viel Aufwand zu ihrem Verkäufer zurück gefahren hätte, weil er mir trotz Teilenummer die falschen mitgegeben hat, die waren zu lang!!! Das bemerkte ich dann zu Hause ein paar Tage später. Ich dachte mir es wäre wohl besser nochmal nachzumessen, bevor ich die Karre fahruntüchtig mache.....
Die ich mir dann abholen konnte sollten aber passen, 104,5 x42 mm, dass hatte er selber nachgemessen, hat er gesagt.....
Und ich Idiot hab dann nicht nochmal gemessen und hab die Dinger einfach eingebaut..... :wack: :wack:

Mal sehen was der Verkäufer morgen dazu sagen wird.....

Benutzeravatar
ClausLa
abgefahren
Beiträge: 2099
Registriert: 2013-04-06 22:59:22
Wohnort: Lkr. Landshut

Re: Kreuzgelenke Kardanwellen G90

#7 Beitrag von ClausLa » 2022-04-24 20:23:02

Moin,
dann gibts m.E. 2 Varianten:
Entweder passen die Buchsen nicht (zu kurz bzw. Bohrung zu tief)
oder
die Zapfenkreuze (sind noch die alten?)sind zu kurz für die Buchsen...

Dass die Zapfen an den Stirnflächen so abgenudelt sind, kann ich mir nicht vorstellen, ich denk, da passen die Buchsen nicht ganz oder müssten mitsamt Kreuz getauscht werden.

So wird das nicht lange halten, weil die Welle unzentriert läuft und über kurz oder lang irgendwas nachgibt....

Und das möchtest Du nicht bei voller Fahrt erleben :eek:

Natürlich könnte man mit Distanzplättchen das Spiel reduzieren, aber Kardanwellen sind i,d.R. gewuchtet, das bekommst Du mit Hausmitteln nicht hin

Gruß Claus

Benutzeravatar
felix
Forumsgeist
Beiträge: 5552
Registriert: 2006-10-04 15:01:55
Wohnort: Kalletal

Re: Kreuzgelenke Kardanwellen G90

#8 Beitrag von felix » 2022-04-24 22:14:34

Hallo,

Ich kenne es so, dass man Gelenkkreuze immer axial einstellen muss, „einfach einbauen“ geht auf jeden Fall schief. Wenn man eine Möglichkeit zum Plan schleifen hat, kann man sich zu dicke Sprengringe („Seeger-Ringe“) zurecht schleifen. Oder man verwendet einen Sprengring mit Untermaß und unterlegt den dann mit Passcheiben. Hatte es auch schon, dass ein Ersatz-Kreuz einen ganzen mm kürzer war, als das, was drin saß. Da nimmt man dann zwei Sprengringe die je 0,5mm dicker sind.

1. Lagerbüchsen Einpressen. Möglichst nicht mehr Fett drin, als erforderlich, um die Nadeln zu halten.
2. Sprengringe einsetzen
3. Die Lagerbüchsen mit der Presse sanft Richtung Sprengring drücken, damit diese voll anliegen. Dann das Axial-Spiel des Kreuzes mit Mikrometer-Uhr messen.
4. Sprengringe wieder raus und von beiden Seiten eine geeignete Passscheibe(n) beilegen. Natürlich von beiden Seiten genau gleich viel beilegen, damit das Kreuz weiter in der Mitte läuft. Alles auf der Presse montieren, dass Kreuz mit ein paar kräftigen Hammerschlägen auf die Augen setzen und das Spiel bzw. die Schwergängigkeit prüfen. Wenn ein Widerstand gerade so von Hand spürbar ist, ist die Einstellung perfekt und das Kreuz axial spielfrei.

Nach meiner Erfahrung kommen dafür 0,05-0,1mm mehr Passcheiben rein, als man mit der Uhr gemessen hat. Also eher die nächst dickere Scheibe wählen, als die nächst dünnere. Wenn du 0,5mm Spiel gemessen hast würde ich beidseitig 0.3mm beilegen und dann prüfen.

Abschmieren und fertig.

Mir ist nicht bekannt, dass die Welle nach dem Tausch eines Kreuzes neu gewuchtet werden müsste, das kenne nur, wenn an der Welle geschweißt wurde, z.B. für ein neues Verschiebestück oder ein neues Auge.

Das mit den lose Verschiebbaren Büchsen würde ich nicht mit dem Körner machen! Das Nadellager möchte von einem glatten Lagersitz gestützt werden, sonst lebt das nicht sehr lange! Wenn die Büchse nur leicht rein und raus geht, aber noch kein Spiel hat, würde ich sie mit Locktite einkleben. Hinterher einen Strich über Büchse und Auge malen, damit man leicht im Blick behält, ob sich die Büchse mitdreht oder nicht. Dreht sie sich nicht, ist alles gut, dreht sie sich trotz Locktite ist das Auge Schrott und die Welle ein Fall für den Profi. Wahrscheinlich ist dann der Rest auch Schrott, dass sie komplett getauscht werden sollte.

MlG
Felix

Antworten