Rotzler Wnde in meinem ex THW Magirus 170 11 FA

alles, was nicht in die übrigen Technik-Kategorien passt

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saharastar
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Rotzler Wnde in meinem ex THW Magirus 170 11 FA

#1 Beitrag von saharastar » 2021-08-07 9:27:27

Hallo liebes Forum,
seit einiger Zeit blockiert meine Winde (zuletzt benutzt vor ca. 6 Wochen).
Nach Einschalten des Nebenantriebs und Windenkupplungsschalter (laut Kurzanleitung am Armaturenbrett), lässt sich das Windenseil nicht mehr manuell rausziehen.

Auch blockiert der Vorwärts- Rückwärts- Zughebel der Winde.
Weiß jemand wo das Problem zu suchen ist bzw. hatte schon einmal ähnliche Problematik?

Danke und LG Sascha
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Re: Rotzler Wnde in meinem ex THW Magirus 170 11 FA

#2 Beitrag von MaxellaII » 2021-08-08 11:38:24

Hallo Sascha,
hast du einmal den Pneumatikzylinder an der Winde kontrolliert ? Bewegt der sich wenn du den Kippschalter am Armaturenbrett betätigst ?
Wenn der zuckt, dann auf auskuppeln schalten (Armaturenbrett) dann kurz die Winde auf „ab“ betätigen. Die Klauenkupplung in der Winde ist federbelastet eingekuppelt und wird pneumatisch ausgekuppelt. Durch die beschriebene Vorgehensweise entlastest du das Getriebe kurzzeitig, damit sollte das auskuppeln gehen. Wenn das alles nicht hilft...bitte PN. Lg Jürgen

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Re: Rotzler Wnde in meinem ex THW Magirus 170 11 FA

#3 Beitrag von Uwe » 2021-08-08 15:05:00

Hmm, wenn du nicht das Seil bis Anschlag reingezogen hast und ohne Last am Seil, sollte auf der Winde selbst keine Last liegen. Der Kupplungshebel lässt sich aber auch manuell betätigen, vielleicht benötigt der Luftzylinder etwas Unterstützung.
Das Blockieren des Betätigungshebels erklärt ein Klemmen der Kupplung m.E. aber nicht, es sei denn, deine 85er Version hat mehr Sicherheitsschalter als unsere von 76 :huh: An unserem 170er blockiert der Hebel nur, wenn die Bediensperre eingerastet ist. Hast Du schon mal die Gängigkeit aller Bedienelemente geprüft?

Gruß
Uwe
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Re: Rotzler Wnde in meinem ex THW Magirus 170 11 FA

#4 Beitrag von saharastar » 2021-08-09 18:29:59

Hallo Uwe, hallo Jürgen,

zunächst einmal vielen lieben Dank für die schnelle Reaktion und Tips zum Prüfen!
Ich warte nun auf meinen Sohn und wir werden das dann gemeinsam prüfen und Euch Rückmeldung geben.

Einen Hinweis der Vollständigkeit wegen und in bezug auf Uwe's Anmerkung möchte noch geben.
Denn offensichtlich hat sich wohl das Stahlseil selbständig (ohne betätigen des Zughebels) in das Rollenfenster etwas reingezogen. Die Seilkausche hängt gequetscht zwischen den beiden Führungsrollen vorne und das ganze Stahlseil ist stark gespannt. Also 'ja', das Seil ist auf Anschlag reingezogen... :mellow:

Gruss Sascha
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Re: Rotzler Wnde in meinem ex THW Magirus 170 11 FA

#5 Beitrag von MaxellaII » 2021-08-10 8:28:23

Sascha, dann hilft / löst mein Vorschlag höchstwahrscheinlich dein Problem ... viel Erfolg ! Lg Jürgen

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Re: Rotzler Wnde in meinem ex THW Magirus 170 11 FA

#6 Beitrag von Andy » 2021-08-10 9:18:57

Moin Sascha,

Wenn du die seilkausche schon in die führung gequetscht hast, bekommst du das dingen niemals mit der Hand raus.
Sehr wahrscheinlich hat sich auch das seil auf der trommel mit 5ro zugkraft? eingzogen und liegt nicht mehr schön aufeinander.

Nimm ein anderes fahrzeug, öffne alle kupplungen der Winde, wenn dies möglich ist, da das seil wohl auf spanung steht und ziehe mal kräftig. Oder mach das seil am Fixpunkt fest und fahre rückwärts.

Problem bei mir, mercur, ist das seil auf spannung kann ich die kupplung an der winde nicht lösen. Um das seil zu entspannen muss ich Seil geben. Dies schalte ich mit dem Getrieben und der Fahzeugkupplung.

Du musst also irgendwie die spannung aus dem seil nehmen.


Wenn du pech hast, ist das seil kaputt durch quetschungen.

Hättest das aber am besten gleich in den ersten postgeschrieben.
Vg
Andy
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Re: Rotzler Wnde in meinem ex THW Magirus 170 11 FA

#7 Beitrag von MaxellaII » 2021-08-10 19:08:11

Andy du hast es perfekt beschrieben...eine Ergänzung noch: ohne dass die Kupplung an der Winde offen ist zerstörst du beim Ziehen vorne ggf. diverse Innereien...u.U holst du dir die Winde aus dem Auto (spontan)...also: alles einschalten ( Motor an, du brauchst Druckluft in Kreis 4), auskuppeln, dann kurzer Impuls auf „ab“ in der Hoffnung das Seil zu entlasten. Dann geht die Kupplung raus und du kannst abziehen ( und bitte dann die Kausche erneuern, die ist defekt und darf nicht mehr verwendet werden). Wenn du eine Winde mit Freilauf hast geht es vielleicht, ohne Freilauf sicher wenn alles andere funktioniert ( Elektrik & Druckluft). Viel Glück und bitte mit der gebotenen Vorsicht... Lg Jürgen :positiv:

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Re: Rotzler Wnde in meinem ex THW Magirus 170 11 FA

#8 Beitrag von Uwe » 2021-08-10 19:49:33

Wenn tatsächlich der Betätigungshebel blockiert, stelle ich mir das Ablassen schwierig vor ;)

Wobei der Charme beim THW-170er ja darin liegt, dass auf dem langen Seilweg unter dem Auto ggf. durch Justage der ein oder anderen Seilführung oder der Seilbremse ein paar mm Lose zu holen sind...

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Re: Rotzler Wnde in meinem ex THW Magirus 170 11 FA

#9 Beitrag von saharastar » 2021-08-11 17:38:59

Hallo zusammen,

ich konnte heute zusammen mit meinem Sohn testen und wir haben ein zusätzliches Stahlseil vorne an der Öse befestigt und am anderen Ende um einen dicken Baum gebunden.

Zuvor habe wir die Gängigkeit/Funktion der pneumatischen Windenkupplung geprüft. Bei Stellung 'Aus' am Armaturenbrett fährt der Entriegelungshebel an der Windentrommel raus bzw. bei 'Ein' wieder rein.
In Stellung ''Aus' und eingeschalteten Nebenantrieb sind wir dann rückwärts gefahren, bis das Stahlseil am Baum sich sich stark gespannt hat, dabei versucht auch 'ruckweise' zurückgesetzten.
Jedoch alles ohne Erfolg. Das Stahlseil mit eingequetschter Kausche im Magirus hat sich kein Millimeter gelöst.


Auch haben wir versucht den Entriegelungshebel an der Windentrommel mechanisch mit einem Montierstange zu unterstützten, um zu prüfen/sicherzugehen, dass der Hebel vollständig ausgefahren ist.
Die Windentrommel scheint weiterhin blockiert wie gleichermassen der Bedienhebel zum ran- und rausziehen des Stahlseils.

Habt ihr noch Ideen?
Vielen Dank im voraus!

LG Sascha
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Re: Rotzler Wnde in meinem ex THW Magirus 170 11 FA

#10 Beitrag von Pirx » 2021-08-11 18:18:45

saharastar hat geschrieben:
2021-08-11 17:38:59
Hallo zusammen,

ich konnte heute zusammen mit meinem Sohn testen und wir haben ein zusätzliches Stahlseil vorne an der Öse befestigt und am anderen Ende um einen dicken Baum gebunden.

Zuvor habe wir die Gängigkeit/Funktion der pneumatischen Windenkupplung geprüft. Bei Stellung 'Aus' am Armaturenbrett fährt der Entriegelungshebel an der Windentrommel raus bzw. bei 'Ein' wieder rein.
In Stellung ''Aus' und eingeschalteten Nebenantrieb sind wir dann rückwärts gefahren, bis das Stahlseil am Baum sich sich stark gespannt hat, dabei versucht auch 'ruckweise' zurückgesetzten.
Jedoch alles ohne Erfolg. Das Stahlseil mit eingequetschter Kausche im Magirus hat sich kein Millimeter gelöst.


Auch haben wir versucht den Entriegelungshebel an der Windentrommel mechanisch mit einem Montierstange zu unterstützten, um zu prüfen/sicherzugehen, dass der Hebel vollständig ausgefahren ist.
Die Windentrommel scheint weiterhin blockiert wie gleichermassen der Bedienhebel zum ran- und rausziehen des Stahlseils.

Habt ihr noch Ideen?
Vielen Dank im voraus!

LG Sascha
Hallo Sascha!

Ich besitze zwar kein Fahrzeug mit Rotzler-Seilwinde, aber dafür war Rotzler so nett, mir auf meine Anfrage eine Bedienungsanleitung zu schicken.

Darin steht unter anderem:
Rotzler-Betriebsanleitung hydraulische Zugwinde hat geschrieben: Kontrollampe "SEILENDE" (Option)
Wird das Seil ganz ausgefahren, so spricht die Seilendüberwachung an. Die Bewegung "SEIL AUS" wird gestoppt. Kontrollampe "SEILENDE" am Bedienteil leuchtet auf. Nach Erreichen dieses Zustandes ist nur noch Zugrichtung "SEIL EIN" durch Betätigen des Bedienhebels möglich. Die Zugrichtung "SEIL AUS" ist blockiert.

Die Kontrollampe wird mittels Seilendüberwachung, die sich an der Winde befindet, aktiviert bzw. deaktiviert.
Das heißt für mich: es gibt eventuell eine Kontroll-Einrichtung, die im Fehlerfall den Bedienhebel der Winde blockiert, bis der Fehler beseitigt wurde.

Der Text aus der BA bezieht sich natürlich auf den umgekehrten Fall: Seil zu weit ausgefahren. In Deinem Fall wurde das Seil ja zu weit eingefahren. Aber auch hierfür könnte ja eine Überwachungseinrichtung vorhanden sein, die nun den Betätigungshebel so lange blockiert, bis das Problem gelöst ist?

Ist es möglich, eine Rolle des Rollenfensters auszubauen, um die verklemmte Kausche zu befreien?
Schau Dir direkt an der Winde an, ob und welche Überwachungseinrichtungen vorhanden sind. Wenn Du zweifelsfrei eine Überwachung für "Seil zu weit eingefahren" identifiziert hast, versuche diese zu überbrücken. Dabei natürlich die nötige Vorsicht walten lassen!

Pirx
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Re: Rotzler Wnde in meinem ex THW Magirus 170 11 FA

#11 Beitrag von MaxellaII » 2021-08-11 19:13:55

Sascha, m.e. seid ihr fast da...essentiell ist die ausgekuppelte Klauenkupplung der Winde, damit zerstört ihr schon mal nichts mehr...
Habt ihr die Winde im ausgekoppelten Zustand kurz „ab“ laufen lassen ? Wenn ja sollte das Seil entspannt sein, dann könnt ihr an der Kausche / seilende Gewalt anwenden. Wenn die Winde sich nicht bewegt habt ihr noch ein anderes Thema. Das solltet ihr erst klären. Wenn die Winde sich bewegt hat ...wie von Prix vorgeschlagen Seilrolle ausbauen / seilende abtrennen. Muss ja sowieso neu verpresst werden. Achtung : nur nach merklicher Seilentspannung ! Lg Jürgen

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Re: Rotzler Wnde in meinem ex THW Magirus 170 11 FA

#12 Beitrag von MaxellaII » 2021-08-11 19:23:39

Ein nen hab ich noch : wie weit hat sich denn die Schaltstange bewegt ? Sollten ca 20mm sein...Stange in die Winde, nicht der Hebel am pneumatikzylinder ...

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Re: Rotzler Wnde in meinem ex THW Magirus 170 11 FA

#13 Beitrag von MaxellaII » 2021-08-11 19:30:27

Die Nullstellenarretierung hast du sicherlich gelöst .... :angel:

sico
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Re: Rotzler Wnde in meinem ex THW Magirus 170 11 FA

#14 Beitrag von sico » 2021-08-12 9:06:26

Guten Morgen,
Ich habe hier eine Betriebsanleitung für eine Rotzler-Winde 5000 H.
Im meinem 170er-Magirus funktionierte die Winde sinngemäß, wie in der Anleitung beschrieben.
Das Einkuppeln des Nebenantriebes im Schaltgetriebe erfolgt mittels Hebel links am Fahrersitz. Der Hebel betätigt einen Seilzug, der wiederum einen kleinen Hebel am Getriebe schaltet.
Die Wind hat zunächst eine pneumatisch betätigte Klauenkupplung zum Abrollen des Seiles per Hand. Zwischen Magnetventil (betätigt durch den Druckknopf am Armaturenbrett) und Pneumatikzylinder ist ein Druckbegrenzungsventil. Dieser Weg für die Druckluft ist zunächst auf Durchgang und richtige Funktion zu prüfen.
Dann wird die Winde gesteuert über einen Hydraulik-Ventilblock. Die Betätigung des 4/3-Wegeventils erfolgt mit einem Hebel rechts vom Fahrersitz. Der Hebel führt wiederum mit einem Seilzug zum Hydraulikventil. Der Seilzug muß leichtgängig zu betätigen sein und darf nicht festgerostet sein. Notfalls den Seilzug mal aushängen und das Hydraulikventil direkt mit der Hand betätigen. Das Ventil hat innen eine Feder und fällt nach loslassen immer in die neutrale Mittelstellung.

Die Winde ist innen mit einer Hydraulik-Bremse ausgestattet. Diese Bremse hält die Last sicher fest, wenn die Winde nicht betätigt ist.
Bei Betätigen der Winde löst der zum Hydraulikmotor an der Winde kommende Öldruck diese Bremse und die Windentrommel beginnt sich zu drehen.
Diese Hydraulik-Bremse kann festgerostet sein. Das erkennt man am Druckmanometer. Wenn bei betätigen des Hebels zum Start der Winde der Druck schlagartig sehr hoch ansteigt, ggf. bis zum Sicherungsdruck von 165 bar, dann löst die diese Hydraulikbremse nur schwer oder gar nicht.
Ohne Lösen dieser Hydraulik-Bremse bewegt sich die Windentrommel natürlich nicht.

Im vorliegenden Fall wurde offenbar das Seil und seine Kausche mit viel Kraft in das Rollenfenster eingezogen.
Die Winde hat dafür keinen Sensor zur Endabschaltung. Ebensowenig gibt es einen Sensor beim Ausrollen des Seiles. Das Seil hat am Ende auf mehren Metern eine rote Farbmarkierung. Sobald die Farbmarkierung am Rollenfenster sichtbar wird, darf das Seil nicht weiter ausgezogen werden.

Ich denke, die Winde steht nach dem gewaltsamen Einziehen des Seiles derart unter Spannung, so daß sich die pneumatische Klauenkupplung nicht mehr öffnen läßt. Zum Lösen der Spannung müßte das Seil mittels Windenbetrieb etwas abgerollt werden.
Wenn die Winde nicht abrollt, dann muß notfalls das Seil hinter der Kausche mit einer Flexscheibe abgetrennt werden.
Zum Lösen all dieser Verspannungen und Blockaden (z.B. völlig verquer aufgewickeltes Seil auf der Trommel) muß ggf auch viel Kraft aufgewendet werden, z,B. mittels geeigneter Hebel und Brecheisen.

Zur Reparatur der inneren Hydraulikbremse muß die Winde ausgebaut werden. Erst dann kann die Winde zerlegt werden zur Reparatur dieser Bremse.
Die Reparatur sollte aus Sicherheitsgründen am besten bei Fa. Rotzler erfolgen.

Am Ende können noch einige profane Gründe für das Nichtfunktionieren verantwortlich sein:
Welchen hydraulischen Druck baut die Winde auf?
Genug Hydraulik-Öl im Öltank mit richtiger Viskosität 3,5 bis 5 grd E
Öl-Filter in Ordnung
Öltank oberhalb der Hydraulikpumpe montiert, da die Pumpe nicht selbstansaugend ist.
Saugleitung zur Pumpe zu wenig Querschnitt

Nun Viel Erfolg bei der weiteren Suche nach den Störungsursachen.

LG
Sico

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Re: Rotzler Wnde in meinem ex THW Magirus 170 11 FA

#15 Beitrag von MaxellaII » 2021-08-12 9:39:02

Tolle Beschreibung Sico,
Einige wenige Ergänzungen. Die Betätigung des 4/3 Wege Ventils kann mechanisch ( wie von dir beschrieben) erfolgen, es gibt auch pneumatische und elektrische Ausführungen. Pneumatisch und mechanische Betätigungen haben eine mechanische nullstellungsarretierung am bedienhebel.
Des Weiteren warne ich dringend vor arbeiten am verspannten System, das kann gehörig daneben gehen. Bitte unbedingt vorher entlasten, wenn das nicht geht, jemanden holen der das schon mal gemacht hat, ein Drahtseil unter 1-5 t Vorspannung ist extrem gefährlich. Das Seil muss sich von Hand bewegen lassen ( ein wenig reicht) bevor die Flex / Schneidbrenner zum Einsatz kommt (wenn überhaupt)
Sollte das Seil dich in eine untere Lage eingezogen worden sein ist die ganze Aktion etwas für ein recht langes WE....
Der Schlüssel zum Erfolg im vorliegenden Fall (Ferndiagnose...) ist das „tastende“ abwickeln NACH dem auskuppeln. Wenn es gelingt das sich die Trommel sich in Richtung „ab“ nach dem auskuppeln bewegt hast du fast gewonnen Sascha. Dann kannst du vorne am Seil kräftig ziehen / trennen / Hebeln ohne die Winde zu beschädigen.
Es lohnt sich das ein paar mal zu versuchen. Die Kupplung in der Winde ist derart konstruiert, dass das Sonnenrad eine Getriebestufe aus dem Kraftfluss genommen wird. Dies gilt es im regulären Betrieb unter allen Umständen zu verhindern. Daher ist die zu trennende Verzahnung hinterschnitten ausgeführt. Das erschwert ( gewünscht) das trennen. Die Last im Seil hilft hierbei verständlicherweise nicht, vielmehr macht sie das Vorhaben unmöglich, vulgo die Winde funktioniert wie sie soll...
Zur Vollständigkeit: eine seilendabschaltung (auf und ab) gibt es bei Hubwinden. Bergewinden haben das im Regelfall nicht. Da wird in diesen Baujahren mit Farbe und Kauschen in der Propellerrolle gearbeitet :D ...(war kein Beitrag ... ich weiß).
Viel Erfolg weiterhin und bitte : VORSICHT, bei den Geräten ist so eine Hand schnell ab.

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Re: Rotzler Wnde in meinem ex THW Magirus 170 11 FA

#16 Beitrag von unihell » 2021-08-12 10:57:13

Hallo

wenn sicht nichts entspannen läst, Motor mit eingeschalteter Winde von Hand rückwärts drehen. Ein aufgewickeltes Seil unter Vorspannung ist eine riesige gespannte Feder, dabei ist sehrviel Energie gespeichert.
Gruß Helmut

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Re: Rotzler Wnde in meinem ex THW Magirus 170 11 FA

#17 Beitrag von Uwe » 2021-08-12 11:34:41

Hallo Helmut,

dein Tipp bezieht sich auf eine mechanische Winde?

Ich tue mit der Vorstellung etwas schwer, die 413er Deutz so schnell händisch rückwärts zu drehen, dass der NA entsprechenden Druck auf den Hydraulikmotor der Rotzler gibt :huh:

Uwe
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Re: Rotzler Wnde in meinem ex THW Magirus 170 11 FA

#18 Beitrag von MaxellaII » 2021-08-12 13:42:06

Schnell drehen ... :D möglich wäre es :blush:

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Re: Rotzler Wnde in meinem ex THW Magirus 170 11 FA

#19 Beitrag von MaxellaII » 2021-08-12 13:43:52

Du hast aber völlig recht Helmut, das ist echt gefährlich wenn da Zug drauf ist...da ist größte Vorsicht geboten und nicht mal eben losflexen oder trennen ... ich hoffe das geht gut ... lg Jürgen

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Re: Rotzler Wnde in meinem ex THW Magirus 170 11 FA

#20 Beitrag von poonc » 2021-08-12 15:10:58

Weiss nicht ob es hilft: Bei mir hat sich mal eine Lage unter die andere gewickelt, so dass ein abrollen nicht mehr von hand möglich war, lösung war dann ein Spanngurt am Ende des Seils mit einem dicken Baum verbunden und langsam Rückwärts ins seil Gefahren. Nach zwei mal rucken kams dann raus, bzw. In diesem fall kommt wieder luft in die sache durch das "nachziehen"

Edit: Beitrag #9, das habt ihr schon versucht...
soo lustig, als wär hier immer Fasching

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Re: Rotzler Wnde in meinem ex THW Magirus 170 11 FA

#21 Beitrag von AlfredG » 2021-08-12 15:26:04

Bilder sagen mehr als Worte, wird hier immer mehr vergessen
Seilwinde.jpg
Erst die Winde Ein/zuschalten, Fahren ist dann nicht mehr möglich, der Ganghebel ist blockiert.
Dann mußt Du die Windenkupplung auf aus stellen und dann kontrollieren ob der Pneumatikzylinder ausgekuppelt hat, sonst mit ner Brechstangen ( da wo der Pfeil hinzeigt ) nachhelfen.
Normal ist es wenn die Kupplung aus ist, dass du das Seil so mit etwas Beinkraft abrollen kannst.
Du wirst wohl ein zweites Fahrzeug für den ersten Ruck benötigen um die Kausche aus dem Seilfenster zu bekommen.
Selbst wenn Du die Kausche abtrennst, kostet es nicht viel. Ich hab damals 50.-€ gezahlt.
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Re: Rotzler Wnde in meinem ex THW Magirus 170 11 FA

#22 Beitrag von MaxellaII » 2021-08-12 15:43:04

Ich gebe nochmal den gutgemeinten Hinweis...
Auskuppeln alleine hilft nicht. Die Kupplung löst nicht ohne tastendes „abspulen“ am bedienhebel. Die Vorspannung im System verhindert das, das ist ein Feature und keine Fehlfunktion...Wenn die Kupplung nicht sicher draußen ist (loses Seil) rupft man die Winde aus dem Auto (schlimmstenfalls) , bestenfalls ruiniert man „nur“ das Seil oder einige andere Komponenten im Kraftfluss.
Die von mir genannten 20 mm sind an der Schaltstange an der Winde zu messen, nicht dort wo der Pneumatikzylinder angeschlagen ist.

Lg Jürgen

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Re: Rotzler Wnde in meinem ex THW Magirus 170 11 FA

#23 Beitrag von MaxellaII » 2021-08-12 15:44:31

Man sieht übrigens die nullpunktarretierung an der hier gezeigten mechanischen 4/3 wegeventil ansteuereung sehr schön...

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Re: Rotzler Wnde in meinem ex THW Magirus 170 11 FA

#24 Beitrag von MaxellaII » 2021-08-12 15:46:01

Sorry meine natürlich die pneumatische Variante, welche hie zu sehen ist (4)...

saharastar
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Re: Rotzler Wnde in meinem ex THW Magirus 170 11 FA

#25 Beitrag von saharastar » 2021-09-01 17:47:32

Hallo liebe Forum-Kollegen,

sorry für die lange Inaktivität meinerseits und noch einmal besten Dank für Eure ausführlichen Infos, Tipps, Bilder und Ratschläge.
Zum Status:

Ich habe mich entschieden, unter grossen Sicherheitskriterien, das 13mm-Windenseil hinter dem vorderen Rollenseilfenster mit einer 'ferngesteuerten' Flex zu kappen.
Leider hat es nichts geändert...
Ich kann das Seil bei Windenkupplung 'AUS', nach- wie vor nicht rausziehen. Auch nicht mit Zugfahrzeug.
Die Schubstange für die Windenkupplung ist fährt dabei bei 'AUS' einwandfrei raus (hat einen Hub von ca. 13mm bei Umschalten von 'EIN' auf 'AUS', gemessen an der Betätigung Höhe Windenrollendrehpunkt) und lässt sich aber auch nicht weiter z.B. mit einem Brechstange rausziehen (scheint am Anschlag)
Das Bestätigen des Bedienhebels (Abb. 4) im Führerhaus (bei gelöster Arretierung) ist nach wie vor unmöglich, also blockiert. Ein tastendes Abrollen bei eingeschaltetem Windennebenantrieb ist somit auch unmöglich
Habe mittlerweile auch mit Rotzler telefoniert und denen die genaue Bezeichnung der Winde gegeben: Molub A120, Typ.-Nr. 075.06.01.06.51.13; Baujahr 1984
Jedoch konnten die mir, mit der Problematik nicht weiterhelfen, hatten keine Unterlagen mehr vorhanden und konnten mir auch keinen lokalen Ansprechpartner in meiner Nähe nennen...


@ Uwe
wäre es für Dich möglich, dass ich Dich besuche, da Du nur einige Kilometer von mir (63546 Hammersbach/A45) entfernst wohnst und Du schaust Dir das mal an?


LG Sascha
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Re: Rotzler Wnde in meinem ex THW Magirus 170 11 FA

#26 Beitrag von Uwe » 2021-09-01 20:57:13

Hallo Sascha, kein Problem -> PN
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Re: Rotzler Wnde in meinem ex THW Magirus 170 11 FA

#27 Beitrag von Andy » 2021-09-02 6:31:49

Moins,

Mich würde aber auch das Ergebnis interessieren, was die Ursache war bzw. Ist.

Vg
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Re: Rotzler Wnde in meinem ex THW Magirus 170 11 FA

#28 Beitrag von MaxellaII » 2021-09-02 16:13:36

Mich auch ....

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#29 Beitrag von saharastar » 2021-09-02 16:59:37

Hallo zusammen,
natürlich halte ich Euch wegen Problemsuche/Ursache auf dem laufenden und bis eine Lösung in Sicht ist.

Gruss Sascha
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Re: Rotzler Wnde in meinem ex THW Magirus 170 11 FA

#30 Beitrag von sico » 2021-09-06 17:14:44

Ich werde den Eindruck nicht los, daß deine gesamte Winde erhebliche Korrosionsprobleme hat. Alle beteiligten Elemente sind offenbar festkorrodiert und somit nicht zu betätigen bzw zu bewegen.
Versuche doch mal den Hebel am Hydraulik-Wegeventil separat zu betätigen. Den Seilzug (der ja offenbar auch fest ist) aushängen und mit einem geeigneten Werkzeug den Hebel am Ventil betätigen.
Dabei das Druckmanometer beobachten. Baut sich bei betätigen des Wegeventiles überhaupt Druck auf, und wenn ja, wie hoch ist der Druck?

LG
Sico

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