Triebling-Neigung am Achsdifferential

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Bollfisch
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Triebling-Neigung am Achsdifferential

#1 Beitrag von Bollfisch » 2020-06-27 16:04:25

Hi,

kann mir jemand die Triebling_Neigung erklären? Am HA-Differential verstehe ich ja noch die Steigung von ca. 3° Richtung VG. Beim VA-Differential ist der Triebling, konstruktionsbedingt um ca. 5° zur Straße geneigt (2-Wellen VG). Meines Erachtens wird damit die Gelenkwelle mehr als nötig geknickt. Die VA hängt in Blattfedern. Hat die Neigung evtl. was mit einem Aufrichtmoment im Betrieb durch Motordrehmoment oder Bremsen zutun? Die MB Konstrukteure müssen sich was dabei gedacht haben.

Wie würde die Neigung/Steigung bei 3-Wellen VG aussehen? Horizontal, da Motordrehmoment und Bremswirkung gegenläufig sind?

Ich würde mich freuen wenn mir das jemand erklären können. :search:

Gruß - HUbi

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ud68
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Re: Triebling-Neigung am Achsdifferential

#2 Beitrag von ud68 » 2020-06-28 12:33:10

Es geht um die Z-Anordnung der Gelenke.
Als Einstieg: Am Gelenkwellen-Eingang herrsche eine gleichmäßige Rotation. Hinter dem ersten Gelenk wird diese gleichmäßige Winkelgeschwindigkeit in Abhängigkeit des Knickwinkel überlagert durch eine Sinus-Schwingung.

erklärt in http://ftec.cfasp.de/bre/gelenkwellen_2.htm
genauer erklärt in https://www.elbe-gmbh.de/wp-content/upl ... iten_1.pdf

Viel Spaß beim einlesen
Udo

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Bollfisch
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Re: Triebling-Neigung am Achsdifferential

#3 Beitrag von Bollfisch » 2020-06-28 23:40:09

Danke Udo,

das Dokument von Elbe hatte ich schon durch gearbeitet, erklärt aber leider nicht meine Frage. Warum ist das VA-Differential konstruktiv zur Straße geneigt, was zumindest im Stand die Knickung der Gelenkwelle zwischen VG und VA vergrößert und somit zu mehr Vibrationen führt. Wenn das Differential nach oben Richtung VG zeigen würde, wie die HA und einen minimalen Knickwinkel hätte sollten die Vibrationen weniger werden, wie das Elbe-Dokument zeigt. Was haben sich die MB-Konstrukteure dabei gedacht?
Hier mal ein Foto:
Bild

Gruß - Hubi

Andy
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Re: Triebling-Neigung am Achsdifferential

#4 Beitrag von Andy » 2020-06-29 0:27:52

Moin,

Ggf. Hat das mit der achseinstellung zu tun. Um den nachlauf einzustellen?

Durch das drehen der achse neigt man die achsschenkelbolzen und stellt somit den nachlauf, oder vorlauf ein.

Mein gedanke dazu.
Vg
Andy
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burkhard
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Re: Triebling-Neigung am Achsdifferential

#5 Beitrag von burkhard » 2020-06-29 7:07:09

Bollfisch hat geschrieben:
2020-06-28 23:40:09
Warum ist das VA-Differential konstruktiv zur Straße geneigt
Weil das Verteilergetriebe ebenfalls geneigt ist und das Verteilergetriebe ist geneigt weil Motor und Getriebe geneigt sind. Alle Flanschflächen müssen parallel zueinander sein. Sind die Flanschflächen nicht parallel zueinander gibt es Vibrationen und hohen Verschleiß.

Der Luftspalt der auf deinem Foto zu sehen ist sollte allerdings nicht sein.

Viele Grüße
Burkhard

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680GL
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Re: Triebling-Neigung am Achsdifferential

#6 Beitrag von 680GL » 2020-06-29 7:11:25

Servus Hubi,
wenn die Hinterachse etwas nach "oben gedreht ist, dürfte auch das VTG etwas geneigt eingebaut sein, d.h. die beiden Flansche des VTG stehen nicht im 90° Winkel zur Fahrbahn. Damit ist aber der Flansch für den Vorderradantrieb so geneigt, dass die Vorderachse nach "unten" gedreht werden muss um die Parallelität der Flansche an der VA und dem VTG zu gewährleisten, dies ist wichtig um die Winkelkräfte der Kardanwelle zu neutralisieren.
Der geringere Knickwinkel wurde für die Hinterachse vermutlich gewählt, da in der Regel höhere Antriebskräfte über die HA geführt werden.
LG Stefan

Andy
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Re: Triebling-Neigung am Achsdifferential

#7 Beitrag von Andy » 2020-06-29 7:19:19

burkhard hat geschrieben:
2020-06-29 7:07:09
Bollfisch hat geschrieben:
2020-06-28 23:40:09
Warum ist das VA-Differential konstruktiv zur Straße geneigt
Weil das Verteilergetriebe ebenfalls geneigt ist und das Verteilergetriebe ist geneigt weil Motor und Getriebe geneigt sind. Alle Flanschflächen müssen parallel zueinander sein. Sind die Flanschflächen nicht parallel zueinander gibt es Vibrationen und hohen Verschleiß.

Der Luftspalt der auf deinem Foto zu sehen ist sollte allerdings nicht sein.

Viele Grüße
Burkhard
Moin Burkhard,

Schau mal richtig hin, die Achse ist gar nicht fest, die Muttern der Federbrieden fehlen auch.
Da schraubt schon einer.

Vg
Andy
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Re: Triebling-Neigung am Achsdifferential

#8 Beitrag von unihell » 2020-06-29 9:57:38

Hallo
Schau mal richtig hin, die Achse ist gar nicht fest, die Muttern der Federbrieden fehlen auch.
ob lose oder fest, der Keilwinkel der Federunterlage bleibt gleich, und der bestimmt den Neigungswinkel.

Über die Parallelität der Flansch wurde ausreichend geschrieben, auch das Dokument von Elbe beschreibt das Problem der Ungleichförmigkeit in der Drehbewegung eines Kardanantrieb. Das zweite Gelenk leicht diese nur dann wieder aus, wenn der Neigungswinkel gleich ist.
Der Neigungswinkel von Motor/Getriebeeinheit, Hinterachse und Vorderachse sollte bei einer ausgeglichenen Z-Lage immer gleich sein, in dem Falle sind alle von vorne nach hinten geneigt.
Durch die Längslenkerfunktion der Federn und das Ausknicken des Federgehänges an der hinteren Federaufhängung ändert sich der Neigungswinkel beim Einfedern aber unvermeidlich.
Gruß Helmut

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Re: Triebling-Neigung am Achsdifferential

#9 Beitrag von ud68 » 2020-06-29 13:39:33

Genau... für eine Schulbuchmäßige Z-Anordnung seien alle Flansche (VTG und beide Achsen) im selben Winkel zur Straße, also alle Flanschflächen parallel zueinander.
Ja, dass ergibt in deinem Falle in der Welle zur VA größere Knickwinkel der Gelenke und damit mehr Unruhe im Mittelstück der Welle. Wenn aber die Knickwinkel beider Gelenke der vorderen KArdanwelle gleich stark sind, kompensiert sich das und die Unruhe kommt nicht am Differential an.
LG Udo

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Re: Triebling-Neigung am Achsdifferential

#10 Beitrag von Andy » 2020-06-29 15:11:19

Moin,

Die frage warum ist der geneigt ist schon beantwortet.?

Ich schreibt ja alles über die gelenkwelle, dass ist ja soweit richtig. Aber warum ist die achse so gedreht, dass der Flansch nach unten zeigt?

Der Jörg hat bei seinem mercur den Flansch senkrecht zur straße gedreht, somit den Nachlauf verändert, merken tut er aber nichts.

Die geräusche und die selbstätige lenkradrückstellung gab es keine änderung.
Und der Mercur macht geräusche aus der vorderachse :bored: ohne gelenkwelle vorne sind die geräusche weg.
Aber dazu gibt es einen ausfühlichen trööt. Was er all3s ausprobiert hat :eek:

Vg
Andy
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Re: Triebling-Neigung am Achsdifferential

#11 Beitrag von Bollfisch » 2020-07-14 17:09:10

Danke für die vielen Infos. Mittlerweile bin ich was weiter. Die im Foto gezeigte Neigung ist der Nachlauf- oder Flatterkeil. War mir bisher unbekannt. Der ist nicht in jedem Düdo verbaut. Ich vermutete dass die Neigung wegen der angetriebenen VA und der Gelekwellenvibration da ist. Ist sie aber nicht, sondern gegen dass Flattern. Der Rest ist jetzt wieder logisch.

Gruß Hubi

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