Pitmaster hat geschrieben: ↑2019-12-25 17:05:56
Adriaan wird sich bestimmt dazu mal melden.
Guido
na gut...
Ich hab den 2k PU Bootslack für mein GFK Aufbau hier geholt:
https://www.bootsservice-behnke.de/cont ... /d137.html
Direkt am Anfang findet du schon den wichtigsten Hinweis, die wohl auch für andere Lacke gilt:
"Wir weisen darauf hin, dass Temperaturen von deutlich über 20 Grad das Lackieren erschweren bis unmöglich machen. Ideal sind Temperaturen von 15 bis 20 Grad. Sonneneinstrahlung ist beim Lackieren ebenfalls zu vermeiden."
Wenn's beim lackieren 25° oder mehr hatte, erklärt das schon zum Teil die Probleme.
Noch mehr Verarbeitungshinweise findest du bei Behnke o.a. hier:
https://www.bootsservice-behnke.de/cont ... /d139.html
Auch lesenswert:
"Schaumpinsel mit unlackiertem Holzstiel zum Verschlichten von Lacken.
Nach dem Auftrag des Lackes mit der Rolle wird die Oberfläche mit dem Schaumpinsel nachgestrichen. Dadurch werden die beim Rollen entstandenen Luftbläschen geöffnet und es entsteht eine glatte Oberfläche."
Ich hab mein Aufbau mit ein Kumpel selbst lackiert(gespritzt), der Lackiererei war mir zu teuer. Nachdem wir fertig waren, habe ich aber deren Kalkulation verstanden
Bei mir war das Problem, das sich(trotz schleifen und intensive Anwendung von Silikonentferner) vom ersten Grundierungssschicht an(Epoxi Primer) über der ganze Flache kleine Löcher(wie Nadelstiche) gebildet haben, die wir trotz schleifen, extra Grundierungsschicht, noch mal Füller und schleifen, nicht wegbekommen haben. Diese "Löcher" gingen bis auf der GFK oberfläche runter.
Die Hoffnung das der erste Deckschicht(hochglanz) dann endlich reichen wurde, hat sich zerschlagen. Auf der erste Blick sah es fantastisch aus, auf der zweite Blick sah mann die "Nadelstiche" immer noch
Wir haben dann die letzte Schicht mit der Strukturlackierpistole(mein Kumpel ist Industrielackierer) gemacht. Jetzt hat der Aufbau ein leichte Struktur(wie die Pulverbeschichtung bei Schaltschränke).
Am ende gefällt mir das sogar besser als die erst angedachte Hochglanzoberfläche: weit weniger empfindlich und durch die etwas dickere Schicht wohl deutlich robuster.
Was wir hätten machen müssen(darum war der Preis beim Profi auch recht hoch): die erste Schicht Primer anschleifen, komplett mit passende Spachtelmasse behandeln, wieder schleifen und dann erst auf die dann wirklich glatte und geschlossene Fläche weiter machen.
Wie Guido schon gesagt hat, lag das wohl an Reste vom Trennmittel die beim Fertigung der GFK Platten verwendet wurden und sich wohl ziemlich schlecht entfernen lassen. Sowohl Behnke wie auch der Profi die nachher mein Fahrerhaus lackiert hat, waren unabhängig von einander diese Meinung.
@Joachim:
ich tippe nach meine Erfahrungen auf folgendes:
- falsche Rolle oder zu fest angedrückt beim Rollen oder Rolle nicht oft genug gewechselst(auch die guten lösen sich bei 2K Lack auf)
- Lack nach dem rollen nicht geschlichtet
- die von dir verwendete Lack hat eine zu kurze Topfzeit(bei Behnke offiziell 4 Stunden, je nach Temperatur zieht auch deren Lack viel schneller an als du Rollen kannst)
- zwischenschliff mit guten Wasserschleifpapier sollte eigentlich immer gemacht werden, sonst hast du evt Fehlern in der erste Schicht bis zum Deckschicht drin. Jeder Schicht wo Lack draufkommt sollte glatt und sauber sein. was du beim Grundieringsschicht nicht direkt siehst, kann bei der erste Hochglanzschicht extremst hervortreten.
- Lack zu dick, ich hab mich echt gewundert und hatte grosse Bedenken bei der Menge an Verdünnung die mein Lackierer in den Lack rein gemacht hat. Ich hätte das als Lacklaie
nicht gemacht und dann wohl auch mit zu dicke Lack gearbeitet.
Die wichtigste Erkenntnis nach meine Lackierarbeit am recht kleinen Aufbau(3,3,x2,2x2 m) ist, das ich ab jetzt grosser Respekt für Lackierer habe und wirklich verstehe warum das Lackieren kostet was es tut. Doch recht grosse, plane Flächen wie die bei unsere Aufbauten vorkommen, gleichmässig zu lackieren, muss erst mal gelernt werden. Jede noch so kleiner Fehler ist sichtbar. Die Zeitaufwand ist enorm.
Mein Überzeugung jetzt: willst du einfach nur Lack drauf haben zum Schutz, kann mann das selbst machen. Wenn(!) die Verarbeitungshinweise vom Lackhersteller eingehalten werden, wird ein einigermasse akzeptables Ergebnis dabei rauskommen. Und: akzeptieren das dabei der Pinselhalter die einschränkende Faktor ist, und nicht der Lack...
Wenn's schön sein soll: beim Profi machen lassen und den Preis dafür akzeptieren.
Adriaan