Siebdruckplatten-Stöße versiegeln & verspachteln?

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flexi
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Siebdruckplatten-Stöße versiegeln & verspachteln?

#1 Beitrag von flexi » 2019-11-26 15:45:26

Moin,

ich möchte für unseren Holzkoffer die Stöße der Siebdruckplatten auf Stufe fräsen, die Schnittkanten dann versiegeln, verkleben, verschrauben und den Spalt am Ende "spachteln".

Könnt ihr mir eine Empfehlung geben, mit welchem Holzöl (?) ich die Schnittkante am besten versiegeln kann?

Wir wollen für diverse Verbindungen den Kleber Soudal Fix ALL HighTack nutzen. Können wir damit auch den Spalt "zuspachteln"?

Danke :unwuerdig:

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FrankyT
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Re: Siebdruckplatten-Stöße versiegeln & verspachteln?

#2 Beitrag von FrankyT » 2019-11-26 16:45:36

Hi Flexi,

zum versiegeln würd ich persönlich wohl eher einen Bootslack nehmen, aber da gibts bestimmt noch andere Meinungen..

Das HighTack sollte dafür funktionieren (persönlich bin ich aber eher Fan vom Xtreme)..

Machst dann später noch ne Leiste drüber?

Grüße Franky
Iveco Magirus 120-19 mit Kabinenkürzung und Koffer aus Iso-Paneelen (im Bau)..

☕(ツ)✌ ☯

Mafranke
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Re: Siebdruckplatten-Stöße versiegeln & verspachteln?

#3 Beitrag von Mafranke » 2019-11-26 17:34:59

Hallo,
Rukopur 2K Klarlack. Rukopur Aussen- und Innenlack mit PU-Rollhärter 5000 mischen.
Habe damit meine Holzfenster vom Haus gestrichen, sowie die Schnittkanten meiner Siebdruckplatte für
den Gepäckständer des Wohnmobils. Ist ein Schweizer Produkt. Sehr kratz und wetterfest.
Wenn möglich, vermeide Baumarktlacke.

Gruß
Martin

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flexi
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Re: Siebdruckplatten-Stöße versiegeln & verspachteln?

#4 Beitrag von flexi » 2019-11-26 18:43:55

Moin! Ja, Bootslack bzw. Lack generell habe ich relativ oft gelesen würde ich für "offene Schnittkanten" wahrscheinlich auch bevorzugen. Aber ich davon ausgegangen, dass der Lack so dick aufträgt, dass ich am Ende mit meinem Stufenprofil nicht mehr bündig hinkomme. Deshalb war meine Idee ein Öl, was schön einzieht...

Grüße!

Oschi
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Re: Siebdruckplatten-Stöße versiegeln & verspachteln?

#5 Beitrag von Oschi » 2019-11-26 20:29:07

Die Frage ist vielleicht, ob die Kantenversiegelung auch dicht bleibt, wenn dauerhaft Wasser drauf steht. Da habe ich bei Brantho Korrux 3in1 beispielsweise feststellen müssen, dass es von Wasser unterwandert werden kann! Ich weiß nicht, woran man bei einem Lack oder Öl erkennen kann, ob es einer dauerhaften Wassersäule widerstehen kann. Aber wenn diese Gefahr besteht, dann sollte man ihr vorbeugen.

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Re: Siebdruckplatten-Stöße versiegeln & verspachteln?

#6 Beitrag von Jac0b » 2019-11-26 21:06:19

Ohne es selbst ausprobiert zu haben, denke ich mir, dass Öl + Kleber oder Lack nicht der beste Aufbau ist.

Liebe Grüße, Jacob

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Re: Siebdruckplatten-Stöße versiegeln & verspachteln?

#7 Beitrag von Mafranke » 2019-11-26 22:34:21

Öl und kleben, ob das gut geht?
Lackieren - trocknen lassen und anschließend schleifen nicht zu fein.
Gründlich entstauben und ev. nochmal mit Silikonentferner abreiben.

Gruß Martin

Oschi
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Re: Siebdruckplatten-Stöße versiegeln & verspachteln?

#8 Beitrag von Oschi » 2019-11-26 22:41:14

Öl ist nicht gleich Schmiermittel. Schon mal mit Ölfarben gemalt?

:idee:

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Re: Siebdruckplatten-Stöße versiegeln & verspachteln?

#9 Beitrag von Mafranke » 2019-11-26 22:55:57

Ich meinte auch nicht Schmieröl, gemeint ist hier wohl Holzöl nehme ich mal schwer an.
Auf Ölfarbe würde ich aber auch nichts dauerhaftes kleben.

Wenn du beim ersten Anstrich den Lack etwas verdünnst zieht er gut ins Holz ein.
Ich würde aber vorher unbedingt einen Test machen.

Gruß Martin

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Re: Siebdruckplatten-Stöße versiegeln & verspachteln?

#10 Beitrag von Jac0b » 2019-11-26 23:02:28

Oschi hat geschrieben:
2019-11-26 22:41:14
Öl ist nicht gleich Schmiermittel. Schon mal mit Ölfarben gemalt?

:idee:
Das ist mir sehr wohl bekannt, ein geölter Fussboden ist ja auch nicht schmierig...
Ich bin in einer Schreinerei aufgewachsen und habe einige Jahre im Holzbau gearbeitet. Dabei ist mir diese Kombi niemals unter gekommen. Wenn lackiert werden soll, wird nicht mit Öl grundiert aufgebaut. Wäre ja auch unsinnig, die Eigenschaften sind gegenläufig. Lack sperrt ab, geölte Hölzer können weiter "atmen".
Ich will hier jetzt nicht behaupten dass das in gar keiner Kombination aus sonem und solchem Produkt doch gehen kann, aber grundsätzlich kenne ich niemanden der so aufbaut.

Was ich aber wiederrum kenne ist dass man im Altmetallbereich auf mit Owatrol behandelte Flächen mit einem 1K-Lack pinseln kann...
However, wer nicht vor hat in einem vom Hersteller empfohlenen System aufzubauen, sollte sich sehr genau über die verträglichkeiten der verwendeten Materialien Informieren.
Oder eben Glück haben, oder Lehrgeld bezahlen. :positiv:
(ich hab schon so einiges Lehrgeld bezahlt :D )

Liebe Grüße, Jacob

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Re: Siebdruckplatten-Stöße versiegeln & verspachteln?

#11 Beitrag von askari01 » 2019-11-26 23:25:42

Moin,

auf Holz im Aussenbereich würde ich Ventilack verarbeiten, er ist weicher als herkömlicher Lack und passt sich den Thermischen Schwindungen / Ausdehnungen an.

VG Uwe
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Re: Siebdruckplatten-Stöße versiegeln & verspachteln?

#12 Beitrag von Jac0b » 2019-11-27 7:48:51

askari01 hat geschrieben:
2019-11-26 23:25:42
Moin,

auf Holz im Aussenbereich würde ich Ventilack verarbeiten, er ist weicher als herkömlicher Lack und passt sich den Thermischen Schwindungen / Ausdehnungen an.

VG Uwe
Das Thema hatten wir kürzlich schon mal, ich erlaube mir so früh am morgen ausnahmsweise mal mich selbst zu zitieren, muss gleich aufen Zug.
Jac0b hat geschrieben:
2019-11-01 16:31:48
kenco9566 hat geschrieben:
2019-11-01 15:32:41

Hallo Jakob,

was passiert denn bei Wärme / Kälte mit Holz?
Nix. Holz arbeitet wie wir alle wissen sehr wohl, allerdings nicht durch Wärme und Kälte. Holzfasern quellen bei feuchtigkeit auf, ziehen sich beim trocknen zusammen. Also verhält sich komplett anders als Metalle. Wenn darauf geachtet wird dass das Holz keine Feuchtigkeit zieht, ists egal ob Afrika oder Sibirien, der Holzkoffer behält sein Maß.

Wenn es dich noch mehr interessiert, Holz wird beim quellen hauptsächlich "breiter", nur minimalst "länger"(die Faser betrachtet). Die Zirkuswagen etc die mit massiven Holzdielen/Brettern/Lamellen verkleidet sind, sind so ausgeführt dass das Holz quellen und trocknen kann, ohne dass deswegen schrauben abreißen oder sich der Koffer verdrückt.
Siebdruck-oder Multiplexplatten sind BFU 100, also mit Wasserfestem Kleber, schichtverleimt, in jeder Schicht verläuft die Faserrichtung quer zur Schicht drüber und drunter, so bleibt sie Maßhaltig. Siebdruck ist dazu noch mit Phenolharz versiegelt, also kommt gar keine Feuchtigkeit ins Holz, zumindest wenn die Schnittkanten wieder versiegel werden. Selbst wenn diese Stirnkanten wasser ziehen wird die Platte wegen dem wechselndem Verlauf der Holzfasern nicht länger oder breiter, was allerdings passiert ist dass das Holz anfängt zu quellen und auf lange Zeit und mit viel Wasser sich die Schichten doch delaminieren und der Gammel Einzug hält.

Liebe Grüße, Jacob
Die Wärmeausdehnung von Holz, vor allem Siebdruckplatten kann für unsere Zwecke vernachlässigt werden. Im Allgemeinen und grob gesagt, Holz hat nur 1/3 der Wärmeausdehnung von Stahl und nur 1/5 der Wärmeausdehnung von Aluminium.

Liebe Grüße, Jacob

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Re: Siebdruckplatten-Stöße versiegeln & verspachteln?

#13 Beitrag von micha der kontrabass » 2019-11-27 9:03:14

Jac0b hat geschrieben:
2019-11-26 23:02:28
....
Ich bin in einer Schreinerei aufgewachsen und habe einige Jahre im Holzbau gearbeitet. Dabei ist mir diese Kombi niemals unter gekommen. Wenn lackiert werden soll, wird nicht mit Öl grundiert aufgebaut. Wäre ja auch unsinnig, die Eigenschaften sind gegenläufig. Lack sperrt ab, geölte Hölzer können weiter "atmen".
Ich will hier jetzt nicht behaupten dass das in gar keiner Kombination aus sonem und solchem Produkt doch gehen kann, aber grundsätzlich kenne ich niemanden der so aufbaut.

...
Das kann ich so absolut nicht stehen lassen.

Lack ist nicht nur spröter Nitrolack. Bei mir hier in der Werkstatt wird sehr viel mit Öl unter Lack gearbeitet. Öllacke sind (wenn man sie gut macht) langzeitflexibel und können den Bewegungen des Holzes folgen.
Auch fuer Aussen wird hier sehr viel mit Lack auf geöltes Holz gearbeitet, um den Tiefenschutz im Holz zu gewährleisten.

Und, mit Verlaub, meine Söhne wachsen auch in und neben der Werkstatt auf, trotzdem wissen die nicht, wie mein Lack aufgebaut ist. Noch nicht, vielleicht kommt das noch. Das ist kein Argument.

Uebrigens auch Chassislack O.H. wird ueber Owatrol-behandeltes Holz oder Metall verwendet. Das gesamte System funktioniert gut auf Holz.

Aber da gebe ich dir recht, das System muss aufeinander abgestimmt sein.

Gruss
Micha d.k.
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Re: Siebdruckplatten-Stöße versiegeln & verspachteln?

#14 Beitrag von flexi » 2019-11-27 10:01:47

Ok... jetzt bin endgültig verunsichert :blush:

Im Grunde wird keine der Schnittkanten lackiert. Es trifft immer Schnittkante auf Schnittkante bzw. wird mit einem L-Profil abgedeckt.

Im Moment sehe ich drei Optionen?

1) Schnittkanten / Stufen nur mit dem Polymer-Kleber (Soudal FixALL) zusammenkleben/abdichten
2) Schnittkanten vorher mit Holzöl (Bondex Intensiv-Öl z.B.?) behandeln und dann kleben
3) Schnittkanten mit Bootslack behandeln, die entstehende Schicht beim Fräsen schon einberechnen und dann verkleben

Bildschirmfoto 2019-11-27 um 08.59.10.png

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Re: Siebdruckplatten-Stöße versiegeln & verspachteln?

#15 Beitrag von Jabob der Baumeister » 2019-11-27 11:01:26

Servus,
ich würde die Platten einfach mit Epoxy verkleben, dann kannst dir das Öl oder Lack sparen, das ganze ist mit genug epoxy 100% wasserdicht verklebt, versiegelt und der Koffer wird steifer.
Ms Polymer auf Öl ist definitiv scheisse, genauso wie auf ungeschliffenem Lack.

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Re: Siebdruckplatten-Stöße versiegeln & verspachteln?

#16 Beitrag von Jac0b » 2019-11-27 13:02:41

micha der kontrabass hat geschrieben:
2019-11-27 9:03:14

Das kann ich so absolut nicht stehen lassen.

Lack ist nicht nur spröter Nitrolack. Bei mir hier in der Werkstatt wird sehr viel mit Öl unter Lack gearbeitet. Öllacke sind (wenn man sie gut macht) langzeitflexibel und können den Bewegungen des Holzes folgen.
Auch fuer Aussen wird hier sehr viel mit Lack auf geöltes Holz gearbeitet, um den Tiefenschutz im Holz zu gewährleisten.
...
Wunderbar, dann haben wir hier ja jemanden der Lack auf Ölgrund praktiziert und weiß dass und wie es funktioniert, vielen Dank dafür, wieder was gelernt.

Andere Sache noch zum drüber nachdenken,
Wenn ich eh vor habe die Kiste sofort zu lackieren, bin ich auf die Eigenschaften der sie druckplatten nur bedingt angewiesen.
Die Versiegelung (und den Einseitigen siebdruck) brauche ich ja dann ja nicht unbedingt.
Stattdessen könnte man einfache multiplexplatten verwenden. In gleichen Stärken, aus gleichem Holz zu bekommen, ebenfalls BFU 100 verleimt.
Vorteil wäre dass der lackaufbau viel einfacher wäre, da ich nicht damit Umgehen muss dass die phenolharzbeschichtung es vielen Lacken schwer macht.


Liebe Grüße, Jacob

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Re: Siebdruckplatten-Stöße versiegeln & verspachteln?

#17 Beitrag von Jabob der Baumeister » 2019-11-27 13:49:45

Da stimme ich Jacob völlig zu, wenn außen lackiert und innen flächig Dämmung verklebt wird ist siebdruck eher kontraproduktiv.

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Re: Siebdruckplatten-Stöße versiegeln & verspachteln?

#18 Beitrag von rotertrecker » 2019-11-27 14:52:03

Zum Thema Lack / Öl / Sperrholz meine eigene Erfahrung:

Nicht gut!

Was habe ich gemacht? ich habe meinen Meranti-Sperrholzkoffer mit Öl grundiert und mit einem Farb-Öl vom selben Hersteller gestrichen.

Nach kurzer Zeit musste ich feststellen, das sich die Verklebung der oberen Holzlage von der darunterliegenden teilweise löst.

Nach nunmehr 5 Jahren, in denen der Koffer (fast) keine Halle gesehen hat, ist klar das die Außenschicht des Koffers saniert/erneuert werden muss.
Ob sich Öl und Plattenkleber nicht vertragen haben, weiß ich nicht mit Sicherheit.
Ich werde aber nie wieder Sperrholz mit Holzöl behandeln, zumal die Sinnhaftigkeit ("atmet") eh so eine Sache ist.

Achtung! Das ist ein persönlicher Erfahrungsbericht, mit Meranti-Sperrholz. Ob das auch für Siebdruck / Multiplex gilt, weiß ich natürlich nicht.

Gruß Sven
Alles wird gut!! (Irgendwann irgendwo)

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Re: Siebdruckplatten-Stöße versiegeln & verspachteln?

#19 Beitrag von micha der kontrabass » 2019-11-27 17:58:01

Jac0b hat geschrieben:
2019-11-27 13:02:41
...
Wenn ich eh vor habe die Kiste sofort zu lackieren, bin ich auf die Eigenschaften der sie druckplatten nur bedingt angewiesen.
Die Versiegelung (und den Einseitigen siebdruck) brauche ich ja dann ja nicht unbedingt.
Stattdessen könnte man einfache multiplexplatten verwenden. In gleichen Stärken, aus gleichem Holz zu bekommen, ebenfalls BFU 100 verleimt.
Vorteil wäre dass der lackaufbau viel einfacher wäre, da ich nicht damit Umgehen muss dass die phenolharzbeschichtung es vielen Lacken schwer macht.


Liebe Grüße, Jacob
...
@Jacob und Jabob,
das predige ich schon seit einigen Jahren und habe ich schon so praktiziert. Mir hat es nach eindringendem Wasser die Siebdruckplatten zerlegt (wasserdicht heisst, das Wasser kann nicht mehr raus), die Stelle habe ich mit billigem Baumarkt Kiefernsperrholz in 7mm ersetzt und mit einem Farbsystem aus Grundöl, Grundierung und Decklack fuer Holzfenster (scandinavisch) lackiert. Irgendwo in meinen frueheren Beiträgen steht das Fabrikat, fällt mir gerade nicht mehr ein.
Genauso habe ich die restlichen Siebdruckplatten auf der Kofferseite behandelt, nachdem ich die ganze Phenolharzschicht runtergerissen haben (vorher 9mm- hinterher 7mm) Es hält immer noch, obwohl der Koffer unter härtesten Bedingungen (zwischen +30 und -35 Grad, ewig Sonne im Sommer und schnelle Temperaturwechsel) draussen steht.

Ich ueberlege aber trotzdem, aus verschiedenen Gruenden, den nächsten Koffer entweder mit Blech oder auf Sperrholz laminiertem GfK (Epoxybasis) zu bauen. Untergrund jeweils Holzständerbau.

Beim Sperrholz darf man an der Qualität nicht sparen, da ist oft der Baumarkt mit den asiatischen Platten und unklaren Leimen nicht erste Adresse.
Eher ein gut sortierter Holzhandel, der asiatisches und finnisches hat. Dadurch kennt der nämlich den Unterschied. Es lohnt sich.
Meine SIebdruckplatten hatten leider auch nicht die gewuenschte Qualität damals, aber man lernt.

Viele Gruesse
Micha d.k.
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Re: Siebdruckplatten-Stöße versiegeln & verspachteln?

#20 Beitrag von Jac0b » 2019-11-27 22:59:34

Oh spannend, Micha, wie hast du die äußerste Holzlage von der siebdruckplatte abgeschält bekommen? Und war der Koffer dabei in seiner Form erhalten, oder hast du ihn dazu zerlegt?

Ja... der liebe Kofferbau...Würde beim nächsten mal auch manches anders machen :blush:

Liebe Grüße, Jacob

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Re: Siebdruckplatten-Stöße versiegeln & verspachteln?

#21 Beitrag von MassivesAlteisen » 2019-11-28 8:14:06

Hallo Jakob und Micha

Sehr spannend...
Jac0b hat geschrieben:
2019-11-27 22:59:34
Ja... der liebe Kofferbau...Würde beim nächsten mal auch manches anders machen :blush:
und
Ich ueberlege aber trotzdem, aus verschiedenen Gruenden, den nächsten Koffer entweder mit Blech oder auf Sperrholz laminiertem GfK (Epoxybasis) zu bauen. Untergrund jeweils Holzständerbau.
Was würdet ihr anders machen und vor allem 'Warum'?

Von Einem, der mit der Idee eines Holzkoffers herum läuft.

Gruss
Marco
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Re: Siebdruckplatten-Stöße versiegeln & verspachteln?

#22 Beitrag von hugepanic » 2019-11-28 8:31:05

Achtung, Tatsachenbericht:

Habe auch Stumpf verklebte(!!) siebdruckplatte verbaut. Die kanten mit einem (Aussen) Lack bepinselt.
Ergebnis: der Lack alleine reicht nicht zuverlässig. Horizontale Stöße habe ich daher noch mit Dampfsperrenklebeband abgedichtet. Später wir das ganze dann durch lackierung geschützt.
Vor dem Klebeband hat man Wellen im Holz gesehen, von der eindringenden Feuchtigkeit....

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Re: Siebdruckplatten-Stöße versiegeln & verspachteln?

#23 Beitrag von micha der kontrabass » 2019-11-28 10:14:41

@hugepanic
Ich habe beim ersten Koffer auch die Stösse stumpf aneinandergesetzt, mich auf die vorhandene Kantenversiegelung verlassen und die Fugen noch zusätzlich mit Sika 252 verschmiert, was ich auch zum Kleben der Platten benutzt habe. Dann alles überlackiert. nach 2 Jahren ist der Lack an den Plattenstößen gerissen. Ich hatte damals noch rote Teststreifen von einer eventuellen Folierung da, also diese Folie mit der Werbung auf Fahrzeuge geklebt wird. Damit habe ich als Quick and dirty Variante einige offene Stösse überklebt, in ca 6cm breiten Streifen. Auch diese Folie hat es nach weiteren Jahren genau auf der Plattenfuge zerrissen, aber auf der Fläche hat sie gehalten. An der erneuerten Seite (siehe oben) habe ich die Plattenstöße mit Leisten aus Sperrholz überklebt (Tremco PL400) und verschraubt. das hat gehalten.
Ich würde also auf jeden Fall die Plattenstöße mit Leisten...Blechstreifen schützen, und mit einem dauerelastischem Kleber überkleben. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Kanten auf Stoß oder Stufenfalz oder Gehrung oder mit Fischli aneinander gesetzt sind.

@Jacob,
Es war eine ziemliche Sauerei, mit Flex und Schrubbscheibe und dann Schwingschleifer fein nach. Alles mit Baugerüst am Koffer draußen auf dem Hof. 9mm Siebdruck hat 7 Lagen Holz plus Phenolharz. Die oberste Holzschicht mußte mit dran glauben. Beim Grundieren hat die dann offenliegende Holzschicht aus irgendwas asiatischem gesaugt wie ein Schwamm, ich glaube, ich musste dreimal mit Grundöl drüber gehen, bevor das gesättigt war. Danach Grundlack und Decklack. Aber das hält jetzt noch immer. Wo Öl ist, kommt kein Wasser rein.

Was würde ich anders machen?

Vor allem Details. Ich glaube, dazu hab ich auch schon mal was mehr geschrieben.
Ich würde strikter auf Ventilation/Luftzirkulation/Hinterlüftung achten, wie ich u.a. hier beschrieben habe.
Ich würde mehr auf Dichtigkeit beim Übergang von Dach auf Wand achten und keinesfalls das Originalfeuerwehrkofferdach wieder verwenden. Die sind IMMER undicht und nur schwer dicht zu bekommen.
Beibehalten werde ich den Holzständerbau und Sperrholz innen.
Warum ich überlege, auf Blech zu gehen, hat was mit meiner Zeit und meinen Möglichkeiten zu tun. Ich habe zwar ein Carport für den Laster, aber der Sommer ist sehr kurz, eigentlich kann man nur im Juni und bis mit Juli draussen arbeiten, davor sind die Nächte noch zu kalt, auch mit Frost und danach wird es zu feucht, und ab 20. August herum kann es schon wieder Nachtfrost geben. D.h. ich muß innerhalb relativ kurzer Zeit die Außenhaut fertig haben, um dann beheizt innen weiterbauen zu können. Diese Zeit fällt nur auch noch mit der Urlaubszeit zusammen. Die Holzständer kann ich vorher schon in der Scheune vorbereiten, es gibt auch Holzleim, den man bis -10°C verarbeiten kann.
Ich bekomme fertig beschichtetes Blech relativ günstig von der Rolle in wahlfreier Länge bei 1250mm Breite, kann also theoretisch 2 Bahnen liegend einmal um den Koffer wickeln, und habe nur einen Fuge, die ich überlappend machen kann, und die sichtbare Fuge kommt genau Höhe der Sicke in der Mercur-Fahrertür. Und ich brauche nur noch mit Chassislack O.H. in Wunschfarbe fertig lackieren (und das nur, weil es nur RAL 3009 gibt, aber für meine Kleinmenge keine RAL 3003) und damit bin ich außen fertig.
Hätte ich Zeit und eine warme Halle, würde ich nach Art des Kajakbaus auf Sperrholz laminieren. einfach mal nach "Shachagra" das Internet befragen. Das Ding ist in etwa so gebaut, wie ich mir das vorstelle, nur bedeutend monströser... Aber da sieht man, was geht.
Aber auch bei der Art wird die Außenhaut dicht, wasser- und diffusionsdicht. Aber da kommt man beim Bau mit Sperrholz nicht drumherum.
Die Alternative dazu wären Stabholz. oder Panelholzkoffer mit Hinterlüftung, aber das ist für mich zuviel Holzhütte auf Rädern.

Warum überhaupt so kompliziert? Weil ich meinen neuen Koffer einem Ackermannkoffer mit all seinen Rundungen nachempfinden will, weil der der ästhetischen Form des Mercurs am besten entspricht.
Eine einfache Quaderform würde ich wahrscheinlich einfach aus fertigen GFK-Verbundplatten bauen, einfach, schnell und unschlagbar, was Dichtheit und Isolierung angeht.

Aber erstmal muß die sich hinziehende Motorüberholung abgeschlossen sein und ich das Fahrgestell wieder hier haben.

Viele Grüße

Micha d.k.
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Re: Siebdruckplatten-Stöße versiegeln & verspachteln?

#24 Beitrag von Jac0b » 2019-11-28 13:58:29

MassivesAlteisen hat geschrieben:
2019-11-28 8:14:06
Hallo Jakob und Micha

Sehr spannend...
Jac0b hat geschrieben:
2019-11-27 22:59:34
Ja... der liebe Kofferbau...Würde beim nächsten mal auch manches anders machen :blush:
und
Ich ueberlege aber trotzdem, aus verschiedenen Gruenden, den nächsten Koffer entweder mit Blech oder auf Sperrholz laminiertem GfK (Epoxybasis) zu bauen. Untergrund jeweils Holzständerbau.
Was würdet ihr anders machen und vor allem 'Warum'?

Von Einem, der mit der Idee eines Holzkoffers herum läuft.

Gruss
Marco
Hi Marco,

Also vorangestellt, ich habe unseren Koffer in kurzer Zeit gebaut, Kind war frisch da und die Sommerferien vor der Türe. Also nicht an allen Ecken und Enden mit Liebe zum Detail gearbeitet, die Funktionalität stand vorne.
Die ist auch gegeben, bin zufrieden und wir verbringen gute Zeit damit, von dem her alles gut.

Dann ist es der erste Koffer bzw. großer lkw, da macht man sowieso manches nicht optimal.

Dann das Thema Geld. Ist bei uns ziemlich begrenzt. Hat im Budget geklappt, aber trotz vorhanden sein aller Maschinen und Werkzeuge, 20% auf den EK, Türe selber gebaut, Fenster auf Auktionen geschossen, Kleber auch, Alu fürs Dach ganz umsonst etc,... hat der rohe Koffer 4000 Euro verschlungen. Also wenn Zeit knapp und Geld begrenzt, bietet sich eine fertige stabile Hülle gut an. Zum Beispiel die Koffer von den Russen LKWs, die bekommst recht günstig. Ist aber natürlich kein selbst gebauter Koffer :angel:

Jetzt zum Koffer an sich... wie weiter oben raus zu lesen, Alu mit Holz zu verbinden ist suboptimal. Musste an den Verklebungen der Eckwinkel nachhelfen da die wärmeausdehnungen vom Alu zum Teil zu Ablösungen geführt hat.

Auch bin ich der Meinung dass Flachdächer prinzipiell fehlkonstruktionen sind, zumindest im Hausbau. Hab’s beim Koffer trotzdem so ausgeführt :bored: würde beim nächsten mal, ähnlich wie auch Micha angedeutet hat, ein leichtes Tonnendach bauen. Muss gar nicht viel sein. Blech aufs Dach, und das bis auf die Wände abkanten, damit definitiv nie Wasser drauf stehen bleibt. Damit sind viele Sorgen/ Problemzonen gelöst. Und technisch nicht kompliziert zu lösen, die multiplexplatten lassen sich easy biegen.

Mal sehen, nen Wagen will ich auch noch bauen...
Aber aktuell mit Hof und 2 Kleinkindern nicht viel Zeit für solche Späße :D

Liebe Grüße, Jacob

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Re: Siebdruckplatten-Stöße versiegeln & verspachteln?

#25 Beitrag von Jabob der Baumeister » 2019-11-28 19:22:00

Eure ganzen Probleme (bis auf das mit der sich lösenden Schicht, dass kann ich mir nicht erklären) führen doch darauf zurück das ihr die Wände stückelt und nur mit elastischem Zeug verklebt, wenn das mit epoxy oder PUR (natürlich nicht stumpf sondern mit Falz) verklebt wird entsteht dadurch eine einzige Fläche an deren Stößen garkeine Angriffsfläche besteht. Schaut doch mal im Bootsbau, einen Sperrholz Knickspannter der einem Holzkoffer sehr ähnlich ist würde Niemand elastisch Verkleben. Kein lack der Welt mag Bewegungen im Untergrund.

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WMFStefan
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Re: Siebdruckplatten-Stöße versiegeln & verspachteln?

#26 Beitrag von WMFStefan » 2019-11-28 19:42:22

Hallo,

ich würde Körapur 666 nehmen. Das ist ein 2-K Klebstoff zum selber mixen. (Habe ich bei meinem Koffer für die Verklebung der
Eckwinkel genommen, siehe Baubericht "Timmsche".)
Im Bootsbau ist das wohl beim Verkleben von Teakdecks auf den Bodenträger etc. immer noch die erste Wahl.
Das Körapur härtet auch nicht glashart aus, sondern bleibt im gewissen Maße elastisch. Ist auch spaltüberbrückend und kann
auch quasi als Spachtelmasse genommen werden. Ist schleif-und bohrbar.

Lacke und Öle würde ich nie und nimmer nehmen, da ist der spätere Ärger gleich vorprogrammiert.

Viel Spaß bei deinem Projekt.

LG Stefan

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flexi
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Re: Siebdruckplatten-Stöße versiegeln & verspachteln?

#27 Beitrag von flexi » 2019-11-28 20:55:27

Ihr macht mich verrückt :D

Da es irgendwie kein wirklich richtig oder falsch gibt werde ich es morgen so angehen:

1) Mit Bootslack die Kante versiegeln
2) minimal anschleifen
3) mit Soudal FixALL HighTack kleben

Grüße und danke für euren Input!

Werde dann in 10 Jahren berichten.

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MassivesAlteisen
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Re: Siebdruckplatten-Stöße versiegeln & verspachteln?

#28 Beitrag von MassivesAlteisen » 2019-11-28 22:09:48

Danke Jacob (Entschuldigung für den Schreibirrtum weiter oben), für deine Erfahrungswerte.
Sie bestätigen meine Ideen in einigen Bereichen. Zum Beispiel das leicht gewölbte Dach... das ist auch der Grund, weshalb mir die Form der Kung Koffer so zusagt. Leider habe ich in letzter Zeit nur wenige in nutzbarer Qualität auf dem Markt gesehen.

Einen Kung Koffer mit vergammeltem Holzrahmen zu kaufen und anschliessend zu sanieren, halte ich für wirtschaftlichen Wahnsinn.

Zudem werden die Teile nur selten in der richtigen Grösse angeboten und bleibt erneut: Stückeln bzw. selbst verlängern.

Da mir bisher Bauerfahrung und der notwendige Maschinenpark fehlen, bin ich noch unentschieden. Na... möglicherweise läuft mir einfach ein passender Koffer über den Weg und alles ergibt sich danach.
:rock:

Gruss
Marco
suum cuique (500 v.C.)

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MassivesAlteisen
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Re: Siebdruckplatten-Stöße versiegeln & verspachteln?

#29 Beitrag von MassivesAlteisen » 2019-11-28 22:11:48

Ebenfalls ein grosses Dankeschön an Micha für seine hilfreichen Tipps und Erfahrungswerte.

Gruss
Marco
suum cuique (500 v.C.)

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Re: Siebdruckplatten-Stöße versiegeln & verspachteln?

#30 Beitrag von the_muck » 2019-11-29 7:19:16

Beim Dach... Hat da mal jemand flüssig Folie vom Dachdecker probiert.
Ich hab das Teufelszeug mal an anderer Stelle verarbeitet, geschweißte Stahlwanne in der immer wassersteht. Seit 2013 und sieht aus wie am 1. Tag und genau so dicht.

Und Platten russische oder finnische... Nicht die asiatischen ;)

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