Hallo Tom,
Wow - das nenne ich mal ne gute Antwort !! Ich habe ja weil ich mich erst einarbeite schon Probleme die Frage zu finden/formulieren - wow…das sind mal klare weit gefächerte Gedankengänge!
Tomduly hat geschrieben: ↑2019-10-22 10:40:08
Wenn ein Wohn-LKW, der schon ein Auto und Hubkabinentechnik mit sich herumschleppt, halbwegs mobil bleiben soll, dann scheiden wohl sämtliche "Massespeicher" wie erwärmte Wassertanks und Speichersteine zur Wärmespeicherung aus.
>>> Das sehe ich genauso - ich zähle irgendwie den Akku bei e-heizen auch zu dieser Art der "Massen" Speicher.
Wem eine Diesel-Standheizung zu profan ist (die Technik ist erprobt, funktioniert und erfüllt ihren Zweck seit Jahrzehnten), der kann bei einer Neukonstruktion das Thema von zwei Seiten her angehen: Vakuum-Wärmedämmung und eine effiziente Luft-Wärmepumpe, evtl. aus dem E-Auto-Bereich.
>>>eine D-Heizung ist mir nicht zu profan - eine Unterhaltung mit meinem Webasto Ing. Spezie der meint das die Heizungen nicht dafür gebaut sein geringe Heizleistungen zu bringen und meine Beobachtung hier im Forum wo man eigentlich nur von Problemen mit Dieselheizungen liest(kaum was von Gasheizungsproblemen zu hören) ließen mich an meinem zunächst favorisiertem Dieselwasserheizer zweifeln, die Vorstellung eines Rohrbruches mit Totalschaden am Koffer hat mir den Spaß an einer Wasserheizung dann auch noch heftig beschnitten. Gibt es den Rohrbruchfall in der Praxis überhaupt, wie wahrscheinlich ist sowas, gibt es sinnvolle Gegenmaßnahmen dazu??
Vakuum-Iso-Paneele gibt es mittlerweile von verschiedenene Anbeitern (z.B. hier). Damit würde ich den zu konstruierenden Koffer von Außen auf dem Dach und den Seitenwänden zusätzlich dämmen.
>>>über diese Vakuum Panels bin ich auf meiner Suche auch gestoßen - sie benötigen einen Einbau Ort an dem man sie auswechseln kann da sie in der Haltbarkeit fragwürdig sind - ich hätte sie eher Innen gesehen… ganzflächig an der Decke mit Filz/Teppich/Weichware abgedeckt und teilweise an den Wänden auch sehr sinnvoll speziell bei e-Flächenheizung die darauf liegt.
Luft-Wärmepumpen entziehen der Außenluft Wärme und "übersetzen" sie in höhere Temperatur. Stationäre Luft-WP aus dem Hausbau-Bereich erreichen in der Praxis Arbeitszahlen von 2-2,6. D.h. aus einer hineingesteckten Kilowattstunde (elektrischer) Energie holen sie 2...2,6kWh Wärmeenergie heraus. Mobile-Luft-WP würde ich mal vorsichtig mit einer Arbeitszahl von 2 ansetzen. Immerhin eine Verdopplung der Wärmeenergie, verglichen mit dem direkten elektrischen Heizen.
>>>Das habe ich in den letzten Tagen auch so gefunden - ein greifbares mobil System speziell fürs Heizen ist mir jedoch nicht untergekommen…da gibt es offenbar noch kein Wohnkoffer spezifisches System - außer diesen heiz/kühl Klimaanlagen mit Wärmepumpe wie z.b.
https://www.telecogroup.com/de/produkte ... lima-8400h diese zaubert aus 1,6kw >2,8kw …es ist mir dabei unklar wie sich so eine Wärmepumpe bei geringerer Leistungsaufnahme macht - also ob bei der Hälfte der eingespeisten Energie 0,8kw > 1,4kw linear rauskommen oder das stark abfällt und in welchen Außentemperaturbereichen das Ganze noch sinnvoll ist.
Als nächstes würde ich mir ein Energie- und Wärme-Management-Konzept ausdenken:
- Im Fahrbetrieb wird der Wohnkoffer über Bordstrom elektrisch und/oder mit Motorabwärme temperiert.
>>> Ja 1-2 48VLichtmaschinen laden 48V Akkus und könnten "direkt" in 48V Flächenheizung eingespeist werden. (das 48v System hat Solarseitig ein Hochspannungsproblem was mir noch unklar ist). Anzapfen der Motorflüssigwärme steigert die System Komplexität(Wasser System im Koffer) und damit Anfälligkeit - auch wenn das so gern gemacht wird würde ich das lieber irgendwie umgehen.
- Stromverbraucher als Wärmequellen: z.B. Kühlgeräte oder Bordelektronik (Wechselrichter etc) werden mit einbezogen (Kühlschrankabwärme nutzen).
>>>ich hatte vor einiger Zeit die Idee Kühlschrank und Wechslerichter Abwärme evtl. zur "Snickers-trocknung" im TC weiterzuleiten und dann raus über einen Rotationswämetauscher je nach Kühl/Heizbedarf zurück. Generell frage ich mich wie das alle mit TC in der Kälte mit der Entlüftung machen - das sind ja Riesenverluste bei dauerhafter Entlüftung -
- So viele PV-Module wie möglich installieren, auch an den Seitenflächen und nicht benötigten PV-Strom direkt zur Klimatisierung verwenden (Betrieb WP oder el. FBH)), so verkabeln, dass Abschattungen einzelner Module sich nicht auf die unverschatteten auswirken.
>>> so um die 35qm mit ca. 5kwp peile ich im Moment an.
Horizontale Flächen bringen 90% Ertrag, Vertikale zwischen 50 und 70%....dazu kann man leichte Dünnschichtmodule mit grob 10-15% Wirkungsgrad oder schwere Kristalline mit 15-20% verbauen >>> hier ist jeweils die große Frage was vorteilhafter ist - beklebt man den gesamten Koffer also besser mit Dünnschicht oder hat man effizientere schwerere Module auf einer komplexeren evtl. nachführbaren klapp Konstruktion oder eine Mischung aus beidem…dazu kommt der Tropendacheffekt bzw die Zellenkühlung die man auch noch berücksichtigen muss - alles fragen die nur ein krasser Solarchecker beantworten kann - da reicht mein Sitz Fleisch grad leider auch nicht mehr … ich wittere da aber dicke Unterschiede.
- Als Heizsysteme eine wasserführende Fußbodenheizung und eine elektrische Fußbodenheizung (gibt es als dünne Matten von der Rolle), ggf. auch als Wand- und Sitzbankheizung wählen. Die Wasserheizung wird für die Luft-Wärmepumpe benötigt und die elektrische Heizung für das Temperieren während der Fahrt.
>>>wieso keine luft-luft WP? … Wirkungsgrad und Luft Zirkulation sind nachteilig aber man erspart sich halt den "gefürchteten" Wasserkreislauf und hat E-Flächenheizung dazu im Mix. (+Dieselluftheizer als Backup und Aufheizer)
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Um Wärmeverluste durch Lüftung zu minimieren, würde ich mir die Luft-Luft-Wärmetauscher aus dem Bereich der kontrollierten Wohnraumlüftung anschauen (abgesaugte warme Innenluft wärmt einströmende kühle Außenluft an).
>>>das ist ein tolles Prinzip was bei mir nicht fehlen wird - energiesparen …super Trick!
- Die Außentüre würde ich zumindest für Winterbetrieb mit einer Innentüre kombinieren, um eine Kälte-/Dreckschleuse zu realisieren.
>>>Hab ich :-D sogar mit Aufzug on top …er ist nach langem hin und her der Gewicht/Komfort/Aufwand und vor allem Platz-Gewinner.
- Im Innenraum würde ich glatte blanke Oberflächen wo immer möglich vermeiden und durch eher offenporige "warme" Oberflächen ersetzen. Alle direkt berührbaren Wand- und Deckenbereiche mit Ausnahme der Naß- und Kochbereiche würde ich mit textiler Oberfläche ausführen (Teppich/Nadelfilz o.ä.). Glatte blanke Oberflächen wirken bei Berührung immer kühl, wenn sie kälter als die Hauttemperatur sind, weil die Körperwärme effizient weggeleitet wird. Offenporige Holz- oder Textiloberflächen sind schlechte Wärmeleiter und fühlen sich deshalb warm an.
>>>diese Effekte kommen hauptsächlich zum Tragen wenn der Koffer kalt wurde und nicht dauerhaft geheizt wurde - das tritt bei Nachtabsenkung oder bei Verlassen des Mobiles also täglich auf. Ich bin im Oberflächen und Material Bereich noch auf der Suche nach etwas das Feuchteregulierend und Akkustik verbessernd sein könnte.
- Des Weiteren würde ich persönlich verschiedene Klimazonen konstruktiv vorsehen. Ich (wir) brauchen ein kaltes Schlafzimmer, auch im Haus schlafen wir immer bei offenem Fenster auch im Winter. 22°C im Schlafzimmer oder mehr wären für mich ein absolutes NoGo. In meinem Ideal-Wohnkoffer würde ich nur den Badbereich und den Wohnbereich/die Sitzgruppe und falls vorhanden einen Kinder-Bereich wirklich beheizen. Bedeutet, man muss diese Bereiche durch (Schiebe-)Türen o.ä. voneinander trennen.
>>>genau dieser Aspekt der Regulierbarkeit ist es der e-Flächenheizung so "sexy" erscheinen lässt - hier kann man viele einzelne Teil Flächen schnell nach Bedarf regulieren - eben genau da heizen wo man ist…interessant im Hubdachkoffer.
Unnötige Deckenhöhen vermeiden, die Wärme steigt nach oben und unten kommt man mit dem Heizen nicht nach und hat trotzdem kalte Füße.
>>> da hab ich etwas Pech mit meinen 2m sind 205cm ein Minimum - Aufzug und Badtür verhindern aber eine starke Konvektion nach oben ins Hubdach
Ahoi…
Ernst