Wetterflüchtlinge
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- Ubelix
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Wetterflüchtlinge
Es ist wieder soweit, wir müssen hier weg.
Ja, wir geben zu, dass wir Angst im eigenen Land hatten.
Wir fürchteten um unser Wohlbefinden.
Bereits im November zeigte sich, dass die bedrohliche Kälte immer näher kam.
Tagelanger Regen, feuchte, klamme Kälte, die bis in die Knochen drang. Unser Land verwandelte sich.
Die Regierung unternahm nichts dagegen. Sie sah es als normal an.
Wir nicht.
Der vormals blaue Himmel war immer mehr grau geworden.
Noch zögerten wir. Weihnachten stand vor der Tür. Vielleicht gab es noch Besserung in diesem unserem Land.
Aber nein, auch das war nur ein Wunschdenken, denn kühler Nieselregen hüllte uns ein, immer wenn wir das Haus verließen.
Wir stellten uns die Frage:
Was bietet uns dieses von Wetteranarchie regierte Land noch?
Die Antwort war:
Nichts aber auch wirklich nichts.
Wir bereiteten unsere Flucht vor. Ein entsprechendes Fahrzeug hatten wir uns bereits organisiert.
Freunde und Bekannte hatten wir bewusst belogen, wir brauchen es um Holz aus dem Wald zu besorgen, um wenigstens ein paar warme Tage in diesem unser Land in dieser kritischen Zeit zu erleben.
Heimlich packten wir das Nötigste ein und eines Morgens verschwanden wir in Richtung Süden ohne Abschied.
Irgendwann kamen wir an ein großes Wasser. Gegen einen kleinen Obolus brachte man uns mit einem Boot auf einen anderen Kontinent.
Dieses Land erstaunte uns sehr, da es sehr fremdländisch war. Aber ein mattes Blau war hier bereits am Himmel zu sehen.
Wir fragten uns durch und die Menschen erklärten uns, dass hinter den Bergen, die sie Atlas nannten, uns die Ängste genommen würden.
Dort strahle die Sonne und es sei warm und angenehm dort.
Keine Bedrohung mehr durch Kälte und Nässe wie in unserer Heimat.
Wir kletterten über den Berg und erlebten die wohlige Freiheit mit Sonne und Wärme.
Andere hatten auch die Flucht gewagt.
Zumeist sahen wir sie, kleine Ghettos auf Plätzen bildend, mit ihren umgebauten weißen Tupperdosen, in denen sie hausten.
Ängstlich, da ihnen das Land hier doch so fremd war, kuschelten sich viele um eine große Mutter-Tupperdose mit der Aufschrift –Organisation-.
Ob es sich hierbei um eine staatlich akzeptierte Schlepper Aktion handelte blieb uns unklar.
Wir fühlten uns in dem fremden Land wohl. Die Menschen waren freundlich aber auch anders.
Sie tolerierten uns als Gast, auch wenn einige von uns noch nicht mal ihre Kleiderordnung akzeptierten und durch das herumlaufen mit Shirts und kurzen Hosen Befremdung und Kopfschütteln hervorriefen.
Kein grauer Himmel, kein nieselnder kalter Regen.
Aber auch keine Currywurst, kein Bier und schon gar nicht Eisbein mit Sauerkraut gab es hier.
Nur so aus gelangweiltem Interesse lasen wir nach einigen Monaten die Nachrichten aus unserem Heimatland.
Gierig nahmen wir auf, dass das von uns als so bedrohlich angesehen Wetterchaos sich gebessert habe.
Die Regierung hatte scheinbar endlich gehandelt.
Der Frühling sei in unserem Land eingetroffen. Besserung sei überall feststellbar.
Wir sahen vor unseren Augen grüne Wiesen mit gelben und blauen Blumen und.....Bier und Currywurst.
Das Heimweh trat langsam schleichend ein.
Immer wenn wir unseren Standort änderten, fuhren wir ein Stück weiter nach Norden.
Auch half uns das Wetter hier in unserem Gastland.
Es wurde wärmer und wärmer bis nahezu ungemütlich heiß. Wieder sahen wir uns bedroht in unserem Wohlbefinden.
Nun da sich alles in unserem Land dem besserem zu wandte, hielt uns nichts mehr hier in diesem schönen aber uns doch fremd gebliebenen Land.
Die Einheimischen füllten uns unsere Tanks randvoll, damit wir die Heimat erreichten konnten und verabschiedeten uns freundlich.
Bis im nächsten Jahr wenn wir wieder schlotternd vor Kälte an ihrer Grenze auftauchen.
Inschallah
Ja, wir geben zu, dass wir Angst im eigenen Land hatten.
Wir fürchteten um unser Wohlbefinden.
Bereits im November zeigte sich, dass die bedrohliche Kälte immer näher kam.
Tagelanger Regen, feuchte, klamme Kälte, die bis in die Knochen drang. Unser Land verwandelte sich.
Die Regierung unternahm nichts dagegen. Sie sah es als normal an.
Wir nicht.
Der vormals blaue Himmel war immer mehr grau geworden.
Noch zögerten wir. Weihnachten stand vor der Tür. Vielleicht gab es noch Besserung in diesem unserem Land.
Aber nein, auch das war nur ein Wunschdenken, denn kühler Nieselregen hüllte uns ein, immer wenn wir das Haus verließen.
Wir stellten uns die Frage:
Was bietet uns dieses von Wetteranarchie regierte Land noch?
Die Antwort war:
Nichts aber auch wirklich nichts.
Wir bereiteten unsere Flucht vor. Ein entsprechendes Fahrzeug hatten wir uns bereits organisiert.
Freunde und Bekannte hatten wir bewusst belogen, wir brauchen es um Holz aus dem Wald zu besorgen, um wenigstens ein paar warme Tage in diesem unser Land in dieser kritischen Zeit zu erleben.
Heimlich packten wir das Nötigste ein und eines Morgens verschwanden wir in Richtung Süden ohne Abschied.
Irgendwann kamen wir an ein großes Wasser. Gegen einen kleinen Obolus brachte man uns mit einem Boot auf einen anderen Kontinent.
Dieses Land erstaunte uns sehr, da es sehr fremdländisch war. Aber ein mattes Blau war hier bereits am Himmel zu sehen.
Wir fragten uns durch und die Menschen erklärten uns, dass hinter den Bergen, die sie Atlas nannten, uns die Ängste genommen würden.
Dort strahle die Sonne und es sei warm und angenehm dort.
Keine Bedrohung mehr durch Kälte und Nässe wie in unserer Heimat.
Wir kletterten über den Berg und erlebten die wohlige Freiheit mit Sonne und Wärme.
Andere hatten auch die Flucht gewagt.
Zumeist sahen wir sie, kleine Ghettos auf Plätzen bildend, mit ihren umgebauten weißen Tupperdosen, in denen sie hausten.
Ängstlich, da ihnen das Land hier doch so fremd war, kuschelten sich viele um eine große Mutter-Tupperdose mit der Aufschrift –Organisation-.
Ob es sich hierbei um eine staatlich akzeptierte Schlepper Aktion handelte blieb uns unklar.
Wir fühlten uns in dem fremden Land wohl. Die Menschen waren freundlich aber auch anders.
Sie tolerierten uns als Gast, auch wenn einige von uns noch nicht mal ihre Kleiderordnung akzeptierten und durch das herumlaufen mit Shirts und kurzen Hosen Befremdung und Kopfschütteln hervorriefen.
Kein grauer Himmel, kein nieselnder kalter Regen.
Aber auch keine Currywurst, kein Bier und schon gar nicht Eisbein mit Sauerkraut gab es hier.
Nur so aus gelangweiltem Interesse lasen wir nach einigen Monaten die Nachrichten aus unserem Heimatland.
Gierig nahmen wir auf, dass das von uns als so bedrohlich angesehen Wetterchaos sich gebessert habe.
Die Regierung hatte scheinbar endlich gehandelt.
Der Frühling sei in unserem Land eingetroffen. Besserung sei überall feststellbar.
Wir sahen vor unseren Augen grüne Wiesen mit gelben und blauen Blumen und.....Bier und Currywurst.
Das Heimweh trat langsam schleichend ein.
Immer wenn wir unseren Standort änderten, fuhren wir ein Stück weiter nach Norden.
Auch half uns das Wetter hier in unserem Gastland.
Es wurde wärmer und wärmer bis nahezu ungemütlich heiß. Wieder sahen wir uns bedroht in unserem Wohlbefinden.
Nun da sich alles in unserem Land dem besserem zu wandte, hielt uns nichts mehr hier in diesem schönen aber uns doch fremd gebliebenen Land.
Die Einheimischen füllten uns unsere Tanks randvoll, damit wir die Heimat erreichten konnten und verabschiedeten uns freundlich.
Bis im nächsten Jahr wenn wir wieder schlotternd vor Kälte an ihrer Grenze auftauchen.
Inschallah
Viele Grüsse
Peter + Conny
Motto: Lieber mit dem Unimog in die Wüste als mit dem Porsche zum Golfplatz.
http://www.Ubelix.de
Peter + Conny
Motto: Lieber mit dem Unimog in die Wüste als mit dem Porsche zum Golfplatz.
http://www.Ubelix.de
Re: Wetterflüchtlinge
Sehr schön und treffend geschrieben. Danke.
Lothar
Lothar
Re: Wetterflüchtlinge
Jetzt werden hier im Forum auch schon Beiträge wiederholt - wie alte Hollywoodschinken im Fernsehen...tststs...
- Mister Catdriver
- Schrauber
- Beiträge: 370
- Registriert: 2012-12-27 23:28:52
- Wohnort: Wild-Westallgäu
Re: Wetterflüchtlinge
Lieber Peter,
coole Story....see you on the road!
We‘re on the way!
Grüße
Jörg
coole Story....see you on the road!
We‘re on the way!
Grüße
Jörg
„Sie wissen doch genau, dass solche Hupen in Deutschland nicht erlaubt sind!“
„Ja-aber da wo wir hinfahren brauchen wir die!“
- Franz Meersdonk - Folge 1-
„Ja-aber da wo wir hinfahren brauchen wir die!“
- Franz Meersdonk - Folge 1-
Re: Wetterflüchtlinge
Danke! Ich wusste doch, das ich die literarische Verirrung schon mal angelesen hatte.Tomduly hat geschrieben: ↑2019-10-31 20:08:15Jetzt werden hier im Forum auch schon Beiträge wiederholt - wie alte Hollywoodschinken im Fernsehen...tststs...
Lutz
We come from the land of the ice and snow, from the midnight sun where the hot springs blow (Immigrant Song, Page/Plant)
Mit den Menschen ist es wie mit den Autos, Laster sind schwer zu bremsen.(Heinz Erhardt)
Mit den Menschen ist es wie mit den Autos, Laster sind schwer zu bremsen.(Heinz Erhardt)
Re: Wetterflüchtlinge
Bei mir hats schon 27 Grad....
Frei im Fahrzeug lebend. Unterwegs seit Oktober 1982 . Jetzt mit Reisefahrzeug / Kombi Nummer 22
Instagramm ... jonsonglobetrotter
Instagramm ... jonsonglobetrotter
Re: Wetterflüchtlinge
Hehe, ich muss noch 2 Wochen, dann gehts los
Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dümmere ist.
Re: Wetterflüchtlinge
Störche haben das schon immer so gemacht.
Schön geschrieben.
Schön geschrieben.
- Ulf H
- Rauchsäule des Forums
- Beiträge: 24405
- Registriert: 2006-10-08 13:13:50
- Wohnort: Luleå, Norrbotten, Schweden
Re: Wetterflüchtlinge
... leider regnets gerade ... aber das sollte sich bald erledigen für die nächsten 6 Monate ...
Gruss Ulf
Gruss Ulf
Ein Problem, welches mit Bordmitteln zu beheben ist, ist keines !!!
Hanomag, der mit dem vollnussigen Kaltlaufsound !!
Sisu (finnisch) die positivste Umschreibung für Dickschädel.
Da ist man ständig dran die Karren zu verbessern, schlechter werden sie ganz von alleine.
Magirus-Deutz 170D11FA ... Bild in Cinemascope extrabreit, Sound in 6-kanal Dolby 8.5 ...
Hanomag, der mit dem vollnussigen Kaltlaufsound !!
Sisu (finnisch) die positivste Umschreibung für Dickschädel.
Da ist man ständig dran die Karren zu verbessern, schlechter werden sie ganz von alleine.
Magirus-Deutz 170D11FA ... Bild in Cinemascope extrabreit, Sound in 6-kanal Dolby 8.5 ...
- micha der kontrabass
- abgefahren
- Beiträge: 2788
- Registriert: 2006-10-03 15:12:42
- Wohnort: Granö - Schweden
- Kontaktdaten:
Re: Wetterflüchtlinge
Was hast du denn für Wetter?
Hier hat es geschneit, und es ist schon wieder ziemlich kalt, dafür wunderschön sonnig heute, allerdings gewesen, denn die Sonne ist bereits am untergehen...
Gruß
Micha d.k.
Hier hat es geschneit, und es ist schon wieder ziemlich kalt, dafür wunderschön sonnig heute, allerdings gewesen, denn die Sonne ist bereits am untergehen...
Gruß
Micha d.k.
mit dem am nördlichsten stationierten Magirus Mercur!
Es ist nie zu spät um aufzugeben!
schwedisches Sprichwort
Es ist nie zu spät um aufzugeben!
schwedisches Sprichwort
- Ulf H
- Rauchsäule des Forums
- Beiträge: 24405
- Registriert: 2006-10-08 13:13:50
- Wohnort: Luleå, Norrbotten, Schweden
Re: Wetterflüchtlinge
... in Luleå hats noch nicht zuverlässig Dauerfrost ...
Gruss Ulf
Gruss Ulf
Ein Problem, welches mit Bordmitteln zu beheben ist, ist keines !!!
Hanomag, der mit dem vollnussigen Kaltlaufsound !!
Sisu (finnisch) die positivste Umschreibung für Dickschädel.
Da ist man ständig dran die Karren zu verbessern, schlechter werden sie ganz von alleine.
Magirus-Deutz 170D11FA ... Bild in Cinemascope extrabreit, Sound in 6-kanal Dolby 8.5 ...
Hanomag, der mit dem vollnussigen Kaltlaufsound !!
Sisu (finnisch) die positivste Umschreibung für Dickschädel.
Da ist man ständig dran die Karren zu verbessern, schlechter werden sie ganz von alleine.
Magirus-Deutz 170D11FA ... Bild in Cinemascope extrabreit, Sound in 6-kanal Dolby 8.5 ...
- Wombi
- Trucker-Urgestein
- Beiträge: 8658
- Registriert: 2006-10-03 19:57:10
- Wohnort: südl. München /// zZ. wieder Uruguay
- Kontaktdaten:
Re: Wetterflüchtlinge
Nicht zu viel schimpfen übers Wetter ... geht immer noch schlimmer ....
@ jonson
willste etwa 10°C und obendrauf noch etwa 25% Luftfeuchte dazu ???
Ist für umsonst ...
Gruß aus Manaus/Brasilien,
Wombi
Es ist an der Zeit, die Reste der Welt zu entdecken........
15.4.2013, ab da werden wir uns für seeeehr lange Zeit nicht mehr sehen :-))))
Der Urlaub ohne Stress hat begonnen :-))) www.wombi-on-tour.de
15.4.2013, ab da werden wir uns für seeeehr lange Zeit nicht mehr sehen :-))))
Der Urlaub ohne Stress hat begonnen :-))) www.wombi-on-tour.de
Re: Wetterflüchtlinge
Nicht zu viel schimpfen übers Wetter ... geht immer noch schlimmer ....
@ jonson
willste etwa 10°C und obendrauf noch etwa 25% Luftfeuchte dazu ???
Ist für umsonst ...
Gruß aus Manaus/Brasilien,
Wombi
[/quote]
Wieder jammern auf hohem Niveau
Hier bei uns ist es trocken und warm, nachts Gewitter, die umliegenden Gipfel weiß.
Schneefallgrenze bei 4500 m, da sind wir ja noch 2000 m tiefer. Und solange der Schnee dort oben bleibt, finde ich ihn gar nicht so schlimm.
Gruß nach Manaus
Jens
@ jonson
willste etwa 10°C und obendrauf noch etwa 25% Luftfeuchte dazu ???
Ist für umsonst ...
Gruß aus Manaus/Brasilien,
Wombi
[/quote]
Wieder jammern auf hohem Niveau
Hier bei uns ist es trocken und warm, nachts Gewitter, die umliegenden Gipfel weiß.
Schneefallgrenze bei 4500 m, da sind wir ja noch 2000 m tiefer. Und solange der Schnee dort oben bleibt, finde ich ihn gar nicht so schlimm.
Gruß nach Manaus
Jens
- micha der kontrabass
- abgefahren
- Beiträge: 2788
- Registriert: 2006-10-03 15:12:42
- Wohnort: Granö - Schweden
- Kontaktdaten:
Re: Wetterflüchtlinge
Dafür haben wir hier sowas wie einen neuen Kälterekord für den 5. November.
Heute morgen -19°C, am Mittag noch immer -12°C
Allerdings nur sehr wenig Schnee. Es reicht zum Schönaussehen.
Der Fluss hat soviel Eis wie nie um diese Zeit...
Luftfeuchtigkeit? Was war das noch mal? Bei den Temperaturen fällt die direkt runter...
Gruss
Micha d.k.
Heute morgen -19°C, am Mittag noch immer -12°C
Allerdings nur sehr wenig Schnee. Es reicht zum Schönaussehen.
Der Fluss hat soviel Eis wie nie um diese Zeit...
Luftfeuchtigkeit? Was war das noch mal? Bei den Temperaturen fällt die direkt runter...
Gruss
Micha d.k.
mit dem am nördlichsten stationierten Magirus Mercur!
Es ist nie zu spät um aufzugeben!
schwedisches Sprichwort
Es ist nie zu spät um aufzugeben!
schwedisches Sprichwort