Zwischenrahmen Entscheidungshilfe

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the_muck
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Zwischenrahmen Entscheidungshilfe

#1 Beitrag von the_muck » 2019-10-27 16:20:40

Servus,
ich zeichne gerade etwas am Rahmen und brauche mal etwas Entscheidungshilfe.

Im Anhang das Fahrzeug mit Aufbau. 25cm Luft baucht es nach Hersteller Skizze zwischen Fahrzeugrahmen und Aufbau, damit der Reifen genug Federweg hat. Das habe ich am Pritschenaufbau auch so nachgemessen. Angedacht war eine Rautenlagerung mit den bekannten Unimog Komponenten. Leider müssen dafür zu viele Teile im Rahmen weichen, um in die Neutrale Faser zu kommen...

Für die 3P Lagerung müsste ich vorne (Roter Punkt) nur zwei Druckkessel versetzen was nicht so das Problem ist. Das Festlager würde ich hinten (Lila Punkt) setzen. Der Abstand sieht gefühlt nicht schlecht aus, wobei ich die Bessel-Punkte nicht genau treffe. Mit 120x60x4 bleibt mir noch 13cm Luft an Bewegung vorne. Soweit so gut, für einen 5m Koffer sind mir Los und Festlager aber mit ~2,7m doch sehr weit auseinander... Besonders weil vorne der Stauraum unter der Sitzgruppe ist, viele masse am Loslager.

Bleibt noch die Federlagerung, die üblichen 5cm/(m Aufbaulänge) = ~20cm Federweg. Zwischen FZ Rahmen und Koffer muss ich 25cm überbrücken, eventuell reichen da auch 20cm weil der Koffer nicht an die Beladungsgrenze des FZ kommt. Dann kann ich die Längsträger aus 140x60x4 bauen, Querträger aus 60x40x4 dann darüber. So kann ich die Leiter unter den Koffer Schieben... Was mich dabei wundert, der Rahmen ist im Verhältnis zu vielen hier relativ hoch, oder?



Grüße Malte, der sich über Ideen freut.
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Mark86
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Re: Zwischenrahmen Entscheidungshilfe

#2 Beitrag von Mark86 » 2019-10-27 17:17:17

Ich würde den Stauraum nicht nach vorne packen, weil das auf die Vorderachse drückt... Auf die 30cm Freiweg habe ich verzichtet, wenn du tiefer willst, musst du Radkästen inbden Koffer bauen...
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Re: Zwischenrahmen Entscheidungshilfe

#3 Beitrag von Pirx » 2019-10-27 20:39:41

1.) Ein 5-Meter-Koffer ist zu lang für eine 3-Punkt-Lagerung. Das schwankt bei Verschränkung zu sehr.

2.) Man muß nicht auf Biegen und Brechen die Lagerung in die neutrale Faser des Fahrzeugrahmens setzen. Das wäre zwar wünschenswert, ist aber nicht zwingend notwendig. Ich kenne keine professionelle Rautenlagerung (Militär), deren Drehpunkt in der neutralen Faser liegt. Die liegen alle oberhalb, weil das viel einfacher umzusetzen ist.

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Re: Zwischenrahmen Entscheidungshilfe

#4 Beitrag von tichyx » 2019-10-27 21:25:09

Hallo Pirx,


Aufbauten auf Militärfahrzeugen können möglicherweise viel höhere Kräfte aufnehmen, als eine GFK Schaumkiste oder sich sogar verwinden.
Und die neutrale Faser liegt nicht unbedingt dort, wo man sie vermutet. Beim Mog z.B. liegt sie durch den gekröpften Rahmen auf Höhe der Rahmenoberkante und nicht in dessen Mitte...

Grüße

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Re: Zwischenrahmen Entscheidungshilfe

#5 Beitrag von Pirx » 2019-10-27 22:47:47

Hallo Olli!

Ich glaube, hier liegt ein Mißverständnis vor. Eine Rautenlagerung außerhalb der neutralen Faser leitet genauso wenig Kräfte in den Aufbau wie eine Lagerung in der neutralen Faser. Lediglich die Winkelausschläge des Aufbaus bei Verschränkung sind etwas größer (in der neutralen Faser sind sie minimal).

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Re: Zwischenrahmen Entscheidungshilfe

#6 Beitrag von tichyx » 2019-10-27 23:23:30

Hallo Pirx,


erläutere doch bitte, was Du genau mit "Winkelausschläge" meinst?
Die Pendellager drehen sich in der neutralen Faser nur um sich selbst. Sitzen die Pendellager außerhalb der neutralen Faser "schwenken" die Lagerpunkte gegenläufig zur Seite und es entsteht bei Verwindung ein seitlicher Versatz der Lagerpunkte (meinst Du das mit Winkelausschläge?). Dieser Versatz erzeugt zwangsläufig Kräfte, die von der Lagerung, dem Hilfsrahmen und somit vom Aufbau aufgenommen werden müssen... In geringem Maße ist das tolerierbar (Z.B. Lagerpunkte auf Höhe Oberkante Rahmen und nicht Mitte), aber es ist eben auch abhängig davon, was für Aufbauten auf dem Fahrzeug sind.

Hier kann man das recht anschaulich nachlesen und sehen: https://www.steyrforum.de/index.php/10- ... lagerung-o

Grüße

Olli
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Re: Zwischenrahmen Entscheidungshilfe

#7 Beitrag von the_muck » 2019-10-28 12:10:02

Moin,
danke für die Kommentare... ich denke das mit der Neutralen Faser ist bekannt, es gibt aber von MAN und MB Pritschen Lagerungen die nicht in der Neutralen Faser liegen ;). Bei den Festlagern sehe ich das nicht so Problematisch, bei den loslagern schon eher.

Ich tendiere gerade mehr Richtung Federlagerung, wenn ich mir aber die gängigen aufbauten hier anschaue muss ich ja noch einen Denkfehler haben, oder hat der LKW nen relativ Niedrigen Fahrzeugrahmen. Denn so hoch werden ja die wenigsten Rahmen gebaut... man versucht da ja ein zu sparen wo es geht aber das kollidiert mit meinen Rädern.

Grüße Malte

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Re: Zwischenrahmen Entscheidungshilfe

#8 Beitrag von Pirx » 2019-10-28 15:28:31

tichyx hat geschrieben:
2019-10-27 23:23:30
Hallo Pirx,


erläutere doch bitte, was Du genau mit "Winkelausschläge" meinst?
Die Pendellager drehen sich in der neutralen Faser nur um sich selbst. Sitzen die Pendellager außerhalb der neutralen Faser "schwenken" die Lagerpunkte gegenläufig zur Seite und es entsteht bei Verwindung ein seitlicher Versatz der Lagerpunkte (meinst Du das mit Winkelausschläge?). Dieser Versatz erzeugt zwangsläufig Kräfte, die von der Lagerung, dem Hilfsrahmen und somit vom Aufbau aufgenommen werden müssen... In geringem Maße ist das tolerierbar (Z.B. Lagerpunkte auf Höhe Oberkante Rahmen und nicht Mitte), aber es ist eben auch abhängig davon, was für Aufbauten auf dem Fahrzeug sind.

Hier kann man das recht anschaulich nachlesen und sehen: https://www.steyrforum.de/index.php/10- ... lagerung-o

Grüße

Olli
Hallo Olli!

Mit Winkelausschläge meine ich die seitliche Bewegung des Wohnkoffers bei Fahrgestellverwindung. Diese Bewegung ist etwas größer, wenn die Lagerpunkte einer Rautenlagerung nicht in der neutralen Faser des Fahrgestellrahmens liegen.

Die Lagerpunkte müssen natürlich so ausgelegt werden, daß sie einerseits die auftretende Längsverschiebung in den Loslagern zulassen und andererseits die seitliche Verschiebung der Loslagerpunkte möglich ist.

Was mir an der verlinkten Diskussion im Steyr-Forum auffällt, sind die unrealistisch großen Verwindungswerte, mit denen hier gerechnet wird (19°). Mit realistischen Werten gerechnet, sind die notwendigen Ausgleichswege sehr gering.

Vielleicht noch ein Zitat aus der Aufbaurichtlinie des Zetros zum Thema:
Die Drehlager müssen einen Längsausgleich von einigen Millimetern erlauben. Dies ergibt sich daraus, dass die Drehlager üblicherweise außerhalb der Torsionsachse des Fahrzeugrahmens liegen und deshalb der Abstand zwischen Fest- und Drehlager bei Torsion variiert.
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Re: Zwischenrahmen Entscheidungshilfe

#9 Beitrag von tichyx » 2019-10-28 16:33:27

Hallo Pirx,

ok, dann sind wir technisch zwar auf dem gleichem Stand, interpretieren die Auswirkungen aber etwas anders.

Kräfte, die auf die Gummilager wirken, wirken auch auf den Hilfsrahmen. Und die Möglichkeiten solcher Lager sind sehr begrenzt.
Ich persönlich habe keine Loslager mit Gummis verbaut, sondern Gleitlager mit Schmiernippel. Die Gummis sind Verschleißteile an einer sehr ungünstigen Stelle. Sind die durch, wird es nicht nur im Gelände abenteuerlich... (Festlager natürlich mit Gummis)
Auch aus diesem Grund lohnt es sich, meiner Meinung nach, die neutrale Faser halbwegs einzuhalten.

Ich persönlich sehe auch einen Unterschied darin, ob auf einem Zetros, MAN, etc. eine Pritsche oder ein steifer GFK Koffer aufgesetzt ist. Der Pritsche ist so ziemlich alles egal und sie ist für ungleiche Lasteinleitung gemacht...

Grüße

Olli

PS: Beim Steyrforum geht es mir nur um die Bilder, die das Prinzip veranschaulichen.
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Re: Zwischenrahmen Entscheidungshilfe

#10 Beitrag von the_muck » 2019-10-28 20:06:54

Ergänzend kann man aber noch hinzufügen das die Quärtraverse beim Unimog doch über ein elastomer mit dem Rahmen verbunden ist, und nicht steif verschraubt.

Man könnte ja sogar Langlöcher vorsehen die eine weitere Verschiebung ermöglicht. Dazu mit nem Stapel Tellerfedern die Vorspannung Herstellen.

Ich komme wohl mit dem Gelenk auf Höhe des Fahrzeugrahmens.

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Re: Zwischenrahmen Entscheidungshilfe

#11 Beitrag von the_muck » 2019-10-31 8:46:05

Hallo,
ich hab mal weiter am Fahrzeug gemessen... hier ein 120x60er Träger auf einem 100x8er Rohr mit Unimog Lagerschalen. Das ist mal ein umgedrehter Ansatz... Ich komme leider nicht wirklich tiefer ohne größere Umbauten...

Grüße Malte
Zuletzt geändert von Wilmaaa am 2019-10-31 12:41:20, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Bild gelöscht. Bitte keine Produktfotos hochladen, denn die gehören Euch nicht.

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Re: Zwischenrahmen Entscheidungshilfe

#12 Beitrag von the_muck » 2019-11-01 19:47:34

Welche Produktfotos habe ich da hoch geladen? Das war doch eine CAD Zeichnung bei dem ich alle sichtbaren Elemente selbst designed oder Abgeleitet habe... :angel:

Genau so wie in diesem Bild... ging mal etwas weiter... der Rahmen kann sich Hinten 10°um die Längsachse verwinden.
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Re: Zwischenrahmen Entscheidungshilfe

#13 Beitrag von Mark86 » 2019-11-02 9:20:35

Das untere ist aber der Hilfs und nicht der Fahrzeugrahmen?
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Re: Zwischenrahmen Entscheidungshilfe

#14 Beitrag von the_muck » 2019-11-02 11:51:22

Doch ist es...

viewtopic.php?t=1409
In der Zeichnung ist es ähnlich wie in dem obigen Beitrag. Meine Pritsche war auch nur mit 6 Laschen am Rahmen befestigt + 2 Verschraubungen am Heck in massive abschlepp Blöcke. http://home2roam.uk/wp/anti-torsion/tor ... july-2012/ Da sieht man eine von den 6 Laschen + das Festlager.

Da Sieht man mehr Bilder vom Rahmen.(Ja ist konstruktiv dort nicht so Ideal aber man sieht viele Details vom Rahmen ;) )
http://home2roam.uk/wp/anti-torsion/torsion-build/

Hier die Montage des Festlagers... so ähnlich ist die Position auch bei mir in der Zeichnung.
http://home2roam.uk/wp/anti-torsion/tor ... july-2012/

Über die Notwendigkeit eines Zwischenrahmens wird hier ja öfter debattiert, hab mich zur zeit dagegen entschieden (7,5t) :angel: Unimog Style...

grüße Malte

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Re: Zwischenrahmen Entscheidungshilfe

#15 Beitrag von Mark86 » 2019-11-02 11:58:42

Hm, mir fehlt die Vorstellung wie dass wirklich funktionieren soll...

Thema Hilfsrahmen allgemein: Wenn das bei DAF zulässig ist, ok...
Bei Mercedes ists meistens nicht zulässig, da ist halt bei den meisten Modellen ein Montagerahmen vorgeschrieben...
Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dümmere ist.

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Re: Zwischenrahmen Entscheidungshilfe

#16 Beitrag von the_muck » 2019-11-03 10:46:13

Moin,
selbst bei MB werden hier ja des öfteren keine Montagerahmen verbaut, angenommen wird das man nicht ans "Gewichtslimit" des Fahrzeug kommt.

bei der Konstruktion muss ich keine neuen Löcher in den Rahmen machen. Ich kann so die alten punkte nutzen... Und Natürlich bin ich nicht in der Neutralen Faser...

Das mittel Rohr ist 101,6x8 für die Unimog Lagerschalen, die anderen 88,9x4. Am Festlager alles aus 8mm, die Loslager brücken aus 6mm in den Loslagern die 25mm auf 55mm "Gummi-Buchsen". Hinten wird die Brücke über Tellerfedern verschraubt damit der Spannungssprung ausgeglichen werden kann. Es kommen natürlich noch mehr Rohre rein und die außen streben fehlen noch...

Grüße Malte
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Re: Zwischenrahmen Entscheidungshilfe

#17 Beitrag von Mark86 » 2019-11-04 10:12:48

the_muck hat geschrieben:
2019-11-03 10:46:13
Moin,
selbst bei MB werden hier ja des öfteren keine Montagerahmen verbaut, angenommen wird das man nicht ans "Gewichtslimit" des Fahrzeug kommt.
Hm, also grundsätzlich bei den normalen LKWs ist eigentlich immer ein Montagerahmen oder mindestens eine Konsolenbefestigung vorgeschrieben.

Ohne dass jetzt weiter aus führen zu wollen, ist das mit dem Gewichtslimit so ne Sache... Son LKW aus der "üblichen" mitleren Klasse ist als Expeditionsmobil voll aufgerödelt immer "gut ausgeladen". Mein eigener 1017 bringt Auslandsreisefertig 9,1 Tonnen auf die Wage und der hat keinen Mopedträger, keinen Massivholzausbau, keine ausufernden Batteriebänke und keine vollgestopfte Heckgarage, etc. Da ist man schnell bei 10 Tonnen und das mag nicht dass Limit sein, aber trotzdem schon eine recht ordentliche Ausladung. Das ganze dann zusammen mit fernen Pistenstraßen führt m.E. schon zu einer erheblichen Belastung die schnell an und manchmal auch über die Limits geht.
Bei den NGs habe ich die letzten 5 Jahre 3 Rahmenschäden gesehen, alle 3 LKWs waren entgegen den Aufbaurichtlinien ohne Montagerahmen aufgebaut, nach dem Motto "der Hauptrahmen ist so massiv, dass passt schon, da passiert ja nix, der LKW kann ja so viel mehr"...

Ich würde davon abraten...
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Re: Zwischenrahmen Entscheidungshilfe

#18 Beitrag von Oschi » 2019-11-04 10:40:11

Ich würde bei den Lagern viel größere Auflageflächen für den Obergurt vorsehen, um einer Kerbwirkung vorzubeugen. Dann brauchst Du keinen durchgehenden Montagerahmen.

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Re: Zwischenrahmen Entscheidungshilfe

#19 Beitrag von Mark86 » 2019-11-04 10:56:12

Oschi hat geschrieben:
2019-11-04 10:40:11
Ich würde bei den Lagern viel größere Auflageflächen für den Obergurt vorsehen, um einer Kerbwirkung vorzubeugen. Dann brauchst Du keinen durchgehenden Montagerahmen.
Wenn du die Auflagefläche vernünftig groß baust, brauchst du damit das gescheit funktioniert so viel Höhe, dass du eigentlich gleich wieder bei nem Montagerahmen bist...
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Re: Zwischenrahmen Entscheidungshilfe

#20 Beitrag von the_muck » 2019-11-04 12:43:12

Hallo danke für die Hinweise,
hinten mache ich mir weniger sorgen weil dort eine entsprechende Unterkonstruktion durch die Blöcke der Abschleppösen gegeben ist.

In der Mitte am Festlager ist der FZ Rahmen seitlich aufgedoppelt mit 6mm für die Aufnahme der Blattfedern. Dort beim Halter für die 2. Lage der Federn lege ich seitlich nochmal die 8mm unter wie hier:

http://home2roam.uk/wp/anti-torsion/tor ... july-2012/

Bin da also mehr oder minder direkt an der Last aufnehmende stelle.

Nur beim vorderen Lager gibt es das nicht Auflagefläche ist 10cm... da wäre es natürlich spannend wo/wie die Rahmen-Schäden entstanden sind. Vorne will ich die Konstruktion aber noch abändern und den Querträger geschickter auf zwei der alten Pritschen Böcke verlagern. Dafür musste ich aber gestern erstmal schauen wie es mit dem Platz zum Getriebe aussieht. Mir machen weniger die Punktbelastungen als die Spannungssprünge sorgen die entstehen wenn man die Träger starr verschraubt. Auflage der Loslager ist 105mm, festlager 400mm.

Das Fahrzeug 10t ZGG wiegt ohne Pritsche ~4,8t (150l, inkl Ersatzrad), 300kg wiegt der Rahmen + die Kabine (Leer) 700kg. Somit bleiben 1,7t für den Ausbau in der 7,5t klasse. "Gefühlt" ist das machbar. Mit Pritsche wiegt das Fahrzeug 5,7t und diese war über die 8 Punkte fest verschraubt nur vorne gab es 2cm Elastomere am Schrauben element.

So sieht es aus ohne die Änderungen am vorderen Lager

grüße Malte
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Re: Zwischenrahmen Entscheidungshilfe

#21 Beitrag von Mark86 » 2019-11-04 13:00:03

Die von mir benannten Rahmenschäden waren alle 3 gleich.
Die Autos waren mit Konsolenlagerung aufgebaut, also die Kraft ging vorne und hinten in den Hauptrahmen rein, in der Mitte auf Höhe der vorderen Blattfederbefestigungen sind die Hauptrahmen durchgeknickt...

Die Kabine mag leer 700kg wiegen, aber dazu kommt sicherlich noch einiges an Verschraubungen, Türe, Fenster, Luken, etc. und dann ist man schnell bei 800kg, dann kommt der Möbelbau dazu, elektrik mit Batterien, Wasser und Abwassertank, schlussendlich noch Personen und Gepäck. Mein Auto hat 4,8 Tonnen leer gehabt und 5,5 Tonnen incl. Fahrer & Dieseltank, ohne Ersatzrad. Mein Aufbau lag auch an die 600kg und der Hilfsrahmen 300kg... Ersatzrad ca. 120kg, Halter war nicht der Rede wert...

Für Aufbau, Innenausbau, Hilfsrahmen und Gepäck blieben also mal 2 Tonnen netto übrig, um die 7,5 zu schaffen.
Wie gesagt, bis die Hütte drauf war, mit Fenstern, Anbauteilen, Ersatzrad Türe, etc. waren es dann noch 900kg und da war der leer und ich hab auch nen Superleichten Möbelbau, aber die KG liefen und liefen und liefen...

Und dann kommt ja noch der Vorteil von nem LKW, nämlich dass man nicht n Campingbusaufbau mit Campingbuskapazitäten hat, sondern dass man eben in der Lage ist, entsprechende Vorräte an Wasser, Diesel, etc. mit zu nehmen. Dazu kommt dann noch das Gepäck, das Bordwerkzeug was in LKW Größe auch schon mal schnell 100KG sind, und dann kommt noch der Spielkram wie ne Seilwinde (60kg, plus Halter, plus Zubehör also 120kg), n paar Lampen, ne Treppe, ne Anhängerkupplung, usw. usf.

Stellt man die Karre nun voll gepackt auf die Wage, waren aus dem Fahrgestelllehrgewicht von 4,8 Tonnen und dem "2 Tonnen für den leichten Aluaufbau mit leichtem Sperrholzmobiliar) dann 9100kg Reisefertig, vollgepackt, vollgetankt geworden...

Nen 10 Tonner auf 7,5 zu bringen klappt nur, wenn man da absolut nix überflüssiges dran schraubt und auch nicht viel rein schraubt. Vor allem aber keine großen Wassertanks, Dieseltanks, etc. Die Frage ist dann, wo der Sinn von nem LKW ist, wenn man in der Wohnqualitätsklasse auch nen Sprinter kaufen kann...
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Re: Zwischenrahmen Entscheidungshilfe

#22 Beitrag von bachmarc » 2019-11-04 14:19:12

Gibt es eine tieferen Grund für die Rundrohre quer und warum führst du die dann nicht nach außen weiter?
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Re: Zwischenrahmen Entscheidungshilfe

#23 Beitrag von the_muck » 2019-11-04 20:18:45

Die Rohre wären schwerer und der Freiraum beim Tank / Auspuff und den Rückstrahlern geringer beim verwinden.

Mark, danke für die Expertise.
Wenn der Aufbau bei den NGs nur vorne hinter dem Fahrerhaus und vermutlich noch hinten, hinter der hinteren Aufnahme der Blattfeder lag. Dann gibt es ja ein unvorteilhaftes Moment um die Hinterachse und der Rahmen dreht sich über die vordere Aufnahme der Blattfeder nach oben. Wäre spannend zu wissen ob das so war.

In den ABR von DAF unter BAM 5 (s. 128) wird eine Konsolenbefestigung ohne Hilfsrahmen beschrieben. Mit definierten lagern vor und hinter der Hinterachsen beide maße halte ich ein. Auch der Achsabstand zur Vorderachse sollte passen, das Messe ich aber noch Mal nach. Aber ja ein Hilfsrahmen wäre ideal, ich hoffe aber noch die 7,5t einhalten zu können und Höhe ist leider auch nen Thema ;).

Grüße Malte

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Re: Zwischenrahmen Entscheidungshilfe

#24 Beitrag von Mark86 » 2019-11-04 20:29:13

Die schäden sind nicht im gelände bei verdrehung entstanden. Das ist dem fahrzeugrahmen egal, wenn der aufbau nicht mit kommt, zerreist es selbigen und fertig. Die schäden sind auf leichten pisten entstanden... da rappelt son aufbau wie wenn du ne keksdose nimmst und schüttelst... wenn die keksdose 3 tonnen wiegt, dann gibt der fahrzeugrahmen nach, ist wie n überdimensionierter presslufthammer... man wundert sich, was dann so abfällt, und über das was doch hält...
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Re: Zwischenrahmen Entscheidungshilfe

#25 Beitrag von the_muck » 2019-11-04 23:11:20

Bilder von den Rahmen und der Montage der Auflager wären ja mal nicht schlecht... ich stelle es mir gerade so vor, und das ist gerade je nach last in der Mitte an der Aufnahme des Federblattes ungünstig, Heckträger + Moped verschlimmern das ja noch ;). Jede Bodenwelle lässt den Rahmen ja " mittig einfedern", und die Kräfte gehen über das Biegemoment des Rahmens in die Aufnahmen der Blattfedern... Das Konstrukt findet ja teils Anwendung bei Sheltern, hinten feste Traverse vorne ne Wippe und nichts mehr dazwischen...

Meine Lagerstellen sind aber anders verteilt, die ABR von DAF sagen nichts gegensätzliches... ich werde mich aber noch mal hinsetzen und schauen was mich ein Montagerahmen an Höhe und Gewicht kostet.

Grüße Malte
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Re: Zwischenrahmen Entscheidungshilfe

#26 Beitrag von Mark86 » 2019-11-05 8:19:50

Wenn andere Leute zu den schäden nichts ins internet schteiben, werde ich das auch nicht tun, erst gar nicht fotografieren...

Deine zeichnung trifft es genau. Genau am vorderen roten punkt waren die proble...
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Re: Zwischenrahmen Entscheidungshilfe

#27 Beitrag von Bad Metall » 2019-11-05 9:44:26

Hallo Mark
Was Du beschreibst ist eigentlich das große Dilemma! Es wird viel gebaut, manche wollen das Rad neu erfinden, bauen und stellen nach der
ersten großen Fahrt die Schäden fest. Das Kreuz zu zeigen und Fotos posten, damit Andere nicht den gleichen Fehler machen, haben Sie leider nicht.
Ich möchte nicht wissen, wieviel Problemstellen da nachgebaut werden.
Lg Bernd

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Re: Zwischenrahmen Entscheidungshilfe

#28 Beitrag von Mark86 » 2019-11-05 10:15:04

Naja, mal ehrlich... Es geht bei den Autos die so voll aufgebaut wurden, ja auch um sehr viel Geld.
Wenn da jemand ins Internet schreibt, dass sein Hilfsrahmen nicht funktioniert hat oder der Fahrzeugrahmen nen Schaden erlitten hat, das kommt in der Regel nur in Ausnahmefällen vor, wenn es sich um einen Profiaufbau handelt, der am Schluss gewandelt wird.

Gäniger Weg bei "zu vielen" Problemen ist, dass Fahrzeug zu verkaufen. Das ist der entspannteste Lösungsweg.
Das Problem ist aber, wenn schwerwiegende Probleme im Internet landen, dann ist dass Fahrzeug verbrannt und unverkaufbar.

Da verlierste du unter umständen zehntausende von Euros, damit andere um eine Erfahrung reicher sind, dich noch für blöde erklären und hinterher sowieso alles besser wissen, also außer n großes Minus in der Kasse hast du davon nix.

Deshalb habe ich mir die Schäden auch nur angeschaut, ich werde aber mit sicherheit nicht verraten an welchen Fahrzeugen sie waren und ich habe mir dass auch nicht im Detail gemerkt wem die gehörten und ich habe auch keine Bilder gemacht. Ich für mich weis wie ich sowas baue, und sollte ich mal n Gebrauchtfahrzeug kaufen, weis ich, was ich nicht kaufe / stehen lasse...

Ich habe das Gefühl, dass viele sich "Expeditionsmobile" aufbauen (lassen) nur um was anderes zu haben. Anders zu sein, was besonderes, den größten, den Spieltrieb ausleben wollen und sich toll fühlen, wenn sie das Rad neu und Eckig erfunden haben... In der Praxis kommt dann oft nur der übliche Dolde Mainstream raus, den die meisten anderen auch alle bauen. Mal ist der Tisch links, mal ist er rechts, mal gibts n Klappbett, mal gibts n Hubbett, aber irgendwie doch alles ähnlich...

Die Liste von Youtubehypeblödsinn über die ich immer nur den Kopf schüttel, ist lang, verdammt lang, und es betrifft nicht nur Zwischenrahmen, das geht bei Heizungen los, über Elektriklösungen bis hin zur eigentlichen Basisfahrgestellwahl, etc.

Nicht umsonst werden viele teuer und neu aufgebaute Autos nach kurzem Reiseeinsatz wieder verkauft...
Als ich vor 5 Jahren vom Wohnmobil zum LKW gekommen bin, da gab es Leute die mit viel TamTam und PR so Autos aufgebaut haben, die haben Reiseblogs, da fällt dir bei den Bildern die Mütze runter und du denkst "woah", in wirklichkeit waren die nur für n paar Bilder kurz mal von ner Straße weg, auf der ersten großen Reise, die in der Regel (Mainstream) nach Island, Skandinavien oder Marokko führt, die Autos sollen lt. der Blogs schon 5 Jahre im Einsatz sein, aber haben keine Macke, keinen Kratzer, keinen Steinschlag und nicht mal KM aufm Tacho... Stell ich mein Auto daneben, uiuiui, der hat was gesammelt, Kratzer, Steinschläge, Macken, bleibt doch gar nicht aus. Und KM... Wenn ich mich dann mit anderen Unterhalte, die mit ihren Autos regelmäßig unterwegs sind, auch bei dem Kollegen aus Bochum, der seinen LKW ~1-2 Jahre vor mir aufgebaut hat, ist die Reisezeit nicht spurlos dran vorbei gegangen... Genau die Leute muss man fragen, wenn man wissen will, wie es funktioniert, nämlich die Leute deren Autos Gebrauchsspuren ausweisen und genutzt werden, nicht irgendwelche Blogger die den großen Papst machen, von Veranstaltung zu Veranstaltung juckeln und deren Reiseerfahrung sich auf "1 Jahre Europa, Marokko und Westsahara" beschränkt, oder die nach eigenen Angaben "wir bauen den 3. LKW, aber naja, eigentlich waren wir noch gar nicht weg, außer in Marokko und Tunesien" veröffentlichen und jede Woche n neues Werbevideo raus bringen, in dem sie irgend n Scheiss vertickern ...
Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dümmere ist.

the_muck
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Re: Zwischenrahmen Entscheidungshilfe

#29 Beitrag von the_muck » 2019-11-05 13:01:37

Moin,
so wie du es hier gerade schilderst ist es doch vollkommen ausreichend, und danke für die Info. Das hilft doch wesentlich beim verstehen des Problems und verleitete mich noch mal in die ABR von DAF zu schauen ;). Aus dem Bauch hinaus hätte ein Hilfsrahmen das Problem vermindert aber da wurden ja noch andere Dinge konstruktiv "nicht beachtet"...

Im Bild erkennt man dann auch recht anschaulich warum DAF bei Konsolenmontage die Achsabstände und Auflager definiert ;). Zum Hilfsrahmen wurde hier ja auch einiges geschrieben...

viewtopic.php?t=77914

Der rest ist ja etwas OT, gibt es denn neben den fehlenden Hilfsrahmen noch andere Unzulänglichkeiten?

Grüße Malte
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Mark86
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Re: Zwischenrahmen Entscheidungshilfe

#30 Beitrag von Mark86 » 2019-11-05 14:45:35

Ich meine dass auch Daimler "Konsolen" in der ABR hat. Da gibts aber entsprechende Maße und Anforderungen für.
Nur, der Vorteil des bauens ohne Hilfsrahmen ist, wenn man nur Konsolen baut, eigentlich weg, außer dass man in der Mitte etwas Freiraum bekommt um vieleicht ne Leiter ein zu schieben...

Aber wenn du so ne Lagerung baust wie auf deinen Bildern und 3 gescheite Konsolen baust die die Last richtig rein bringen, dann bist du im Prinzip bei nem ganzen Hilfsrahmen. Da 2 Stücke von weg zu lassen macht auch keinen Sinn.
Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dümmere ist.

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