Hallo und Verständnisfrage Schall - / Wärmedämmung bei "Kastenwagen"

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pgs
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Hallo und Verständnisfrage Schall - / Wärmedämmung bei "Kastenwagen"

#1 Beitrag von pgs » 2019-10-21 15:14:57

Hallo,

ich lese hier schon seit einiger Zeit mit und habe mich nun entschlossen, mich auch anzumelden. Ich besitze zwar keinen Lkw, aber Allrad, und zwar richtiges. Ich bin seit einiger Zeit Besitzer eines Volvo C303. Dieser wird nun von mir einer Kur unterzogen, und dazu gehört auch Wärme- und Schalldämmung. Der Wagen soll als Minimalcamper benutzt werden, sprich, ich werde nicht dauerhaft drin wohnen, aber einige Tage können schon mal drin verbracht werden, auch im Winter. Ich habe sowas schon mnehrmals im Pkw gemacht.

Zurück zum C303. Der Wagen ist im Prinzip einfach nur eine Blechhaut. Und diese soll nun, wie gesagt, gedämmt werden. Forumsstandard bzw. best practise wäre, wenn ich das richtig verstanden habe, gegen Schall / Vibration / Dröhung eine Schicht Alubutyl aufs Blech und dann mit Xtrem Isolator / Armaflex / wie sie alle heißen gegen Temperatur isolieren.

Und genau dazu habe ich einige Verständnisfragen. Also prinzipiell: Tauwasser schlägt sich ja an der Blechwand nieder, wenn sie unisoliert ist. Und: Tauwasser wird sich überall dort niederschlagen, wo die Innenraumluft hinkommt, relative Luftfeuchte, Temperatur, Taupunkt etc.
Wenn ich nun auf die Wand Armaflex klebe, so wird meine Grenzfläche zur Innenraumluft nicht mehr das Blech, sondern das Armaflex sein, und je dicker das Armaflex, desto weniger Wäretransfer in die Wand -> die Wand "bleibt warm" -> kein Tauwasserniederschlag. Soweit, so gut.
Was passiert aber, wenn, wie auch immer, sich Innenraumluft inklusive Dampf sich ans Blech durchmogelt? Wir reden immerhin von einem Gasgemisch, und das ist bestrebt, überall sich zu verteilen. Dann wird dort Feuchte kondensieren - aber da ja das Armaflex und das Blech dort sind, kann das nunmehr kondesnierte Wasser nicht mehr raus. Wie verhindert man das?

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Blech am besten damit klarkommt, wenn es von mir aus nass werden kann, aber das Wasser niemals stehen darf. Also ablaufen kann.
Von daher würde man doch eigentlich fast schon sagen müssen: Man klebt eben nix aufs Blech. Was da an Luftfeuchte kondensiert, soll meinethalben kondensieren, dann muss man nur dafür sorgen, dass es runterlaufen und abtropfen kann. Da wären wir wieder bei der unisolierten Wasadose... damit es aber nich unglaublich kalt würde, würde man dämmen...
Aber wäre es nicht schlauer, zwischen Blech und Isolierund ein paar Milimeter Platz zu lassen? Durch die Dämmung würde verhindert werden, dass die koplette Innenraumluftfeuchte ans Blech kommt. Und das, was da noch ankommt, darf kondensieren und durch die Abtropföffungen den Wagen verlassen.
Nur: Wie könnte man das konstruktiv lösen? Denn eigentlich würde man so ja eine Box in die Box bauen - was aber bei beschränktem Platzangebot, Türen, Wärmebrücken etc. nicht funktioniert.

Also landet man doch wieder da: Armaflex so dick wie es geht aufs Blech? Nur: Wie geht man mit der Gefahr um, dass zwische Armaflex und Blech sich Wasser niederschlagen könnte - und nie wieder rauskäme? Kann man das sicher ausschließen? Und ist es bei Alubutyl ebenso?

Vielen Dank für eure Meinungen und Tipps.

Grüße, pgs

bachmarc
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Re: Hallo und Verständnisfrage Schall - / Wärmedämmung bei "Kastenwagen"

#2 Beitrag von bachmarc » 2019-10-21 15:41:57

Man klebt flächig und nutzt ein Material, dass keine Feuchtigkeit aufnimmt oder durch seine Struktur leitet.
Es gibt auch die Fraktion "Ich will schauen können, ob es rostet", die füllt Fächer lose und vertäfelt dann, ich hoffe mit Dampfsperre hinter der Platte... Hält die Dampfsperre, klappt auch das...

Dem "Atmende Naturstoffe" - Lager kann ich nicht recht glauben längerfristig Rost und Kompost zu vermeiden.
MAN G90 8.150 Bj 1994

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pgs
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Re: Hallo und Verständnisfrage Schall - / Wärmedämmung bei "Kastenwagen"

#3 Beitrag von pgs » 2019-10-22 10:51:28

Sprich: Man klebt also z.B. Armaflex und geht davon aus, dass, wenn sauber verklebt, zwischen Blech und Armaflex keine Luft mehr sein kann oder hin kann? Ok. Wie ist es an den Rändern, könnte da Wasser durch Kapilarwirkung drunterziehen?
Und noch eine Idee: Ich habe bei mir serienmäßig an vielen Stellen Blech - Luft - Lochfaserplatten. Zwischen Blech und Lochfaserplatten sind Dämmpakete lose reingelegt, die kommen raus. Wenn ich nun nicht aufs Blech das Armaflex klebe, sondern auf die Rückseite der Lochfaserplatten, also Blech - Luft - ArmaflexLochfaserplatte, wäre das nicht schlauer? Oder mache ich einen Denkfehler?

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Re: Hallo und Verständnisfrage Schall - / Wärmedämmung bei "Kastenwagen"

#4 Beitrag von Thomas+S » 2019-10-23 14:41:04

Hallo,
ich halte es mehr mit der Fraktion," Was nicht schwingt oder Krach nach nicht innen befördert, brauche ich innen nicht zu bekleben /dämmen"

Daher 1. Schritt:
- überlegen was ist mein Ziel. wirklich Leise oder nur etwas leiser

2.Schritt
Fahrzeug genau ansehen ( z.B. Öffnungen von außen nach innen ( Kann, darf ich die verschließen ? )
- Was ist der Krach Erzeuger ?
- Was schwingt denn mit ? am besten noch in welcher Frequenz
- Kann ich dies mechanisch verhindern ? ( z.B. Winkel aufkleben, an welchen später vielleicht der Innenaufbau festgemacht wird. oder ist eine Airline Schiene außen für mich von Vorteil ?)

2. Schritt:
- Kann ich motorseitig, sprich außerhalb des Innenraums den Kracheintrag nach innen reduzieren ? ( Dicker Unterbodenschutz, spezielle Dämmmatten, Motor / Getriebekapselung)

3. in welche Klimazonen will ich fahren, wie will ich mein Fahrzeug nutzen? . Als Offroad Spielzeug im tiefen Schlamm ( dann sollte fast alles herausnehmbar sein ) oder Reisemobil mit hohen Beinen, welche ab und an mal nass werden könnten
- Manche wirksame Materialien sind in ihren Dämmeigenschaften temperaturabhängig bzw. nehmen Wasser auf.

4. Gibt es Fahrzeuge, welche ich mir ansehen / hören kann in meiner Gegend / Treffen ?

5. nochmals Schritt 1 überlegen

6 Materialanforderungen und Auswahl, welche nun vermutlich etwas klarer wird.

7. Schweißen, Schrauben, kapseln, kleben an Orten, Flächen in Menge Dicke und Art je nach den selbst definierten Zielen.


Ein LKW - Geländewagen kann innen auf ein mittleres PKW Geräusch Niveau gebracht werden. Mit einfach drauf kleben wird dieses Ziel aber nicht erreicht werden können.

Viel Erfolg

Thomas

stonedigger
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Re: Hallo und Verständnisfrage Schall - / Wärmedämmung bei "Kastenwagen"

#5 Beitrag von stonedigger » 2019-10-25 12:00:35

Hallo,

die Frage mit: "kann da vielleicht doch was unter den Extrem-Isolator?" habe ich mir auch gestellt.

Ich habe daher statt eine dicke Platte zu nehmen insb. bei Stößen lieber zwei dünnere genommen und die eben mit Versatz über den alten Stoß geklebt. Mit Sprühkleber habe ich nicht die besten Erfahrungen gemacht. Bin mit Pattex bisher gut gefahren. Das Blech vorher gut entfetten. An den Enden der Platte habe ich noch eine Raupe Sika drüber gezogen, damit wirklich nichts drunter kommt. Ob das richtig war, kann man wohl erst nach Jahrzehnten sagen.

SD
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"Menschen werden schlecht und schuldig, weil sie reden und handeln,..." (schreiben und posten) "..., ohne die Folgen Ihrer Worte und Taten vorauszusehen"

- Franz Kafka -

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