Sportluftfilter

Moderator: Moderatoren

Antworten
Nachricht
Autor
Benutzeravatar
Wesermann
abgefahren
Beiträge: 1076
Registriert: 2017-07-15 9:19:23
Wohnort: Lauenförde

Sportluftfilter

#1 Beitrag von Wesermann » 2019-10-01 19:44:41

Moin
bin im Netz auf einen Sportluftfilter für meinen MAN 8.136 gestoßen,hier mal ein Auszug ....
(Der Einbau erfolgt in den serienmäßigen Luftfilterkasten, 40% mehr Luftdurchlass, auswaschbar , 1.500.000 km Garantie und Wartungsintervallezwischen 80.000 und 160.000 km sprechen für sich.)
Bring das mehr Geschwindigkeit od. etwas mehr Leistung? Was ist davon zu halten.Da ich gar keine Ahnung von Motoren habe und nicht plane ein großen Umbau auf eine stärkere Maschine
duchzuführen,od. gar das Getriebe zu wechseln,wäre das eine Möglichkeit das mein Dicker am Berg etwas schneller wäre?.
Gruß Armin

Benutzeravatar
arocs
Schrauber
Beiträge: 393
Registriert: 2017-01-27 15:44:16
Wohnort: Wanderup / bei Flensburg
Kontaktdaten:

Re: Sportluftfilter

#2 Beitrag von arocs » 2019-10-01 20:15:21

so ca. 40% sind realistisch....... :totlach:
.....das Leben ist viel zu kurz um kleine Autos zu fahren - und Kfz ist doch noch immer ein Lehrberuf, bei dem man nach 3 1/2 Jahren ein Grundwissen erlernt haben sollte.....

Mark86
Kampfschreiber
Beiträge: 12838
Registriert: 2014-10-11 14:29:35

Re: Sportluftfilter

#3 Beitrag von Mark86 » 2019-10-01 20:19:31

Nö. Da passiert garnix.
Da bei den üblichen Serienkonstruktionen der Baujahre vor wie hinter derm Luftfilter ATM herscht, nützen auch 40% mehr Luftdurchsatz nichts...
Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dümmere ist.

Benutzeravatar
DaPo
abgefahren
Beiträge: 1775
Registriert: 2010-12-15 22:40:09
Wohnort: Bochum

Re: Sportluftfilter

#4 Beitrag von DaPo » 2019-10-02 9:22:05

Hallo,

die erste Frage, die sich stellen sollte, lautet:
Warum kann das Ding 40% mehr Luft durch lassen als das Serienteil?
Grüße
DaPo (Daniel)

Mark86
Kampfschreiber
Beiträge: 12838
Registriert: 2014-10-11 14:29:35

Re: Sportluftfilter

#5 Beitrag von Mark86 » 2019-10-02 9:33:47

DaPo hat geschrieben:
2019-10-02 9:22:05
Hallo,

die erste Frage, die sich stellen sollte, lautet:
Warum kann das Ding 40% mehr Luft durch lassen als das Serienteil?
In der Regel (detailliertes schreibt der User ja nich) handelt es sich bei den Sportluftfiltern um Ölnetzfilter. Diese ermöglichen bei gleichen Baumaßen grundsätzlich einen höheren Luftdurchlass und haben eine bessere Filterwirkung auf Feinstpartikel die durch den Papierluftfilter durchgehen. Da die Luftfilter in Kraftfahrzeugen aber seit den spätestens 70er Jahren so optimiert sind, dass sie eine ausreichende Größe haben um quasi keine nennenswerte Druckdifferenz zwischen im Bereich Vor und Nach dem Luftfilter mehr haben, bringt ein Filter mit mehr Luftdurchsatz natürlich keine Leistungssteigerung, denn die Luft kann vom Motor gar nicht verarbeitet werden. Ein Dieselmotor läuft ohnehin mit Luftüberschuss und bei einem Benziner begrenzt die Drosselklappe den Luftdurchsatz (Valvetronicsysteme mal außen vor)...

Der Nachteil des Ölnetzfilters, genau wie des Ölbadfilters ist jedoch ein relativ hoher Wartungsaufwand (Reinigen, auswaschen, neu Ölen) und der Umstand, dass die Ölnetze die Filterung einstellen, wenn sie voll sind. Wenn also die Ölbenetzte Fläche genug Partikel aufgenommen hat, gelangt die weitere Luft ungefiltert in den Motor. Grade in sandigen / staubigen Regionen taugt dass Filtersystem meiner Meinung nach nix. Die Papierluftfilter gehen hingegen zu und der Luftdurchsatz veringert sich verschmutzungsbedingt.

Der Ölbad / Ölnetzfilter hat den Nebeneffekt, dass er Ansauggeräusche schlechter dämpft, dass Ansauggeräusch kann damit je nach Konstruktion lauter werden und dass wird gemeinhin als "sportlich" empfunden und hilft, sich die bezahlte Leistungssteigerung erfolgreich ein zu bilden. :angel:

Bei modernen Fahrzeugen ist der Luftfitler teil eines oft aufwändig gestalteten Ansaugsystems. Die Verwendung eines Ölnetzfilters kann zu Verwirbelungen führen, die die Messung von Luftmassenmessern beeinträchtigt und die Funktion von Schwing und Resonanzsaugrohren und damit zur Leistungsreduzierung führen.
Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dümmere ist.

Benutzeravatar
Oelprinz
Überholer
Beiträge: 285
Registriert: 2014-02-02 12:30:27
Wohnort: Berg i.d.Opf

Re: Sportluftfilter

#6 Beitrag von Oelprinz » 2019-10-02 18:33:26

da war jetzt beim Mark aber viel Halbwissen (oder Prospekt-Infos...) dabei.

ja, diese Ölbenetzten Filter (meist K+N) haben am Anfang einen geringeren Druckverlust. Damit geht theoretisch mehr Luft durch. Diese ist dann aber weniger sauber, da größere Partikel durchgehen, als bei Papierfiltern. Mit der Zeit lagern sich Schmutzpartikel an und verbessern durch den Verschluß der "großen" Öffnungen die Filterwirkung, damit verliert der Filter aber den Vorteil des geringeren Druckverlustes über der Zeit.

Generell kann man sagen: Papierfilter haben länger einen konstanteren Druckverlust und reinigen generell besser. Ölbenetzte Schaumstofffilter lassen sich dafür reinigen und nahezu unbegrenzt oft verbauen. Daher werden diese Art Filter gerne in schmutzigen Anwendungen verbaut, zB. Enduro oder Cross-Mopeds.

Worauf ich diese Aussagen beziehe: Ich arbeite seit einigen Jahrzehnten in der Motorenentwicklung. Für die WRC-Weltmeisterschaft haben wir bei einem Hersteller mal viele Meßreihen gefahren um Filterstandzeit und Filterwirkung zu vergleichen. Oben geschriebenes ist das Ergebnis.


Fazit: bringt Dir keine mess- oder fühlbare Mehrleistung. Dafür sind die Unterschiede zu gering, der Serienfilter beim MAN ausreichend groß, die Ansaugposition serienmäßig zu gut. Das Risiko der unsauberen Ansaugluft ist dieses Experiment nicht wert.

Gruß
Volker

Benutzeravatar
Wesermann
abgefahren
Beiträge: 1076
Registriert: 2017-07-15 9:19:23
Wohnort: Lauenförde

Re: Sportluftfilter

#7 Beitrag von Wesermann » 2019-10-02 18:39:41

Moin
danke ,damit ist meine Frage beantwortet.

Antworten