Einspritzdüsen tauschen F6L714, Mercur

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Joerg404114
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Einspritzdüsen tauschen F6L714, Mercur

#1 Beitrag von Joerg404114 » 2019-05-02 23:09:48

Guten Abend,

Nach dem Einstellen der Ventile und dem Abnehmen der Lüftungsdeckel zeigte sich, das die Kühlrippen vom Zylinderkopf und Zylinder sehr stark verschmutzt sind. Zweites waren um 3 Einspritzdüsen herum erhebliche Ölverkrustungen und Verklebungen. Also den ganzen Luftkühlbereich mit Kaltreiniger behandelt und mit dem Hochdruckreiniger abgedampft.
Siehe da, es kam Farbe zu Vorschein. Der Motorblockbereich und die Wanne um die Einspritzpumpe herum ist original Hellgrün!
Außerdem ist der Bereich der Düsen, Glühkerzen nicht mehr so verklebt und man kann gut daran arbeiten.
DSC02027.JPG
Dann die Düsen demontiert und wie es immer so ist ging es nicht bei allen so einfach. 5 Düsen ließen sich gut demontieren, eine nicht. Zum Lösen der Haltemuttern der Düsenstöcke im Kopf habe in mir einen 30er Gabelschlüssel zurecht gebogen. Wenn die Mutter lose war konnte ich sie dann mit dem Hahnenfußschlüssel herausdrehen. Achtung: Die Stößelrohre nicht mit dem Schlüssel verbiegen, also nicht zu weit drehen.
DSC02069.JPG
Die Stabfilter habe ich vorher abgeschraubt. Bei der Festgebrannten Düse half das im Werkstatthandbuch beschriebene Rohrstück um den Düsenstock mit leichten Schlägen zu lockern. Das ganze Gewinde war voll mit Ölkohle, da diese Düse im Sitz undicht war. Ach ja, bei 5 Düsen gingen die Kupferringe mit heraus, bei der sechsten natürlich nicht. Dieser war total in Ölkohle eingebacken. Hier half auch das Kupferringauziehwerkzeug (Werkstatthandbuch Nr. 4611) nicht, welches in mir nachgebaut habe. Ich musste den Kupferring vorsichtig zerteilen, ohne Beschädigung der Dichtfläche. Hat zum Glück gut geklappt.

Dann erst mal eine Düse abgedrückt, siehe da hatte noch 120 bar Öffnungsdruck aber nicht mehr geschnarrt. Ich dachte mir, kein Problem bei 35000 km muss ich die nur sauber machen.
Habe mir voll die Arbeit mit dem Düseneinsatz gemacht und was war der Erfolg. Düse hat nicht geschnarrt und das Strahlbild war auch bescheiden. Also alle Düseneinsätze neu. Hätte ich gleich machen sollen, bei den Preisen für neuen Einsätze lohnt sich die Aufarbeitung nicht.
Verbaut ist ja original ein DN O SD 211. Dies Einsätze gibt es im WWW, auch mit erheblichen Preisunterschieden. Dann habe ich mal geschaut in welche Motoren diese Einsätze verbaut wurden. Das ist interessant. Dieser Einsatz ist in Vorkammer und Wirbelkammer-Motoren verbaut worden. Beispiel: Mercedes Ponton, Unimog (OM 363) Büssing, Deutz Traktoren, Eicher, etc.
Habe auch eine Bericht gelesen, das in den 60er Jahren auch Umrüstungen auf den Düsentyp DN O SD 2110 um das Nageln bei Vorkommermotoren und das Verkoken bei schlechtem Kraftstoff zu vermeiden.
Anscheinend wurden erste später bei den Düseneinsätzen für Vor und Wirbeklammermotoren unterschieden. Diese Baureihe an Düseneinsätzen DN O SD wurde bis Ende der 90er Jahre bei VW und Mercedes PKW eingebaut.
Bei Wirbelkammer-Motoren war die höchste Ausbaustufe DN O SD 297. In den 90er Jahren wurden viele VW Wirbelkammermotoren mit diesem Düsentyp umgerüstet um die Schadstoffarmut zu verbessern.
Nach reiflicher Überlegung hat der Magirus jetzt auch diesem Düsentyp bekommen. (Fahre seit Jahrzehnten in 6 verschiedenen Fahrzeugen problemlos mit diesem Düsentyp).

Anzugsdrehmoment Düsenstock Düsenmutter 60 - 80 Nm
Anzugsdrehmoment Überwurfmutter Düsenstock im Zylinderkopf 30er Schlüsselweite 30 - 35 NM
Anzugsdrehmoment Überwurfmuttern der Einspritzleitungen 25 - 30 NM
Anzugsdrehmoment Glühkerze 50 Nm
Diese Werte habe ich verwendet.

Zerlegen der Düsenstöcke:
DSC02046.JPG
Montage der neuen Düseneinsätze und Einstellen des Öffnungsdurcks. Sollwert ist 125 bar beim F6L714. Habe sie auf 135 bar eingestellt, da neuen Düsen die ersten Zeit schon ein paar bar nachgeben. Somit bin ich immer noch im Toleranzbereich.
Altes modifiziertes Düseneinstellgerät mit neuem Manometer.
DSC02057.JPG
6 Düsenstöcke mit neuen Einsätzen
DSC02059.JPG
Alles wieder montiert
DSC02062.JPG
Gruß

Jörg

Bernhard G.
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Re: Einspritzdüsen tauschen F6L714, Mercur

#2 Beitrag von Bernhard G. » 2019-05-03 13:22:27

Hallo Jörg,

vielen Dank für den Bericht. Die Umstellung auf modernere Düseneinsätze hört sich interessant an. Geht das wirklich so problemlos?


Viele Grüße,
Bernhard

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Re: Einspritzdüsen tauschen F6L714, Mercur

#3 Beitrag von Joerg404114 » 2019-05-03 21:19:22

Hallo Bernhard,
das Umstellen hab bis jetzt bei vielen Fahrzeugen problemlos funktioniert. Mit dem Magirus bin ich noch nicht gefahren, da er nicht angemeldet ist. Habe ihn nur im Hof laufen lassen und ein bischen vor und zurück ohne Probleme, keine unnormalen Geräusche der Verbrennung. Ich werde berichten wenn ich gefahren bin.


Gruß

Jörg

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Re: Einspritzdüsen tauschen F6L714, Mercur

#4 Beitrag von Joerg404114 » 2019-05-31 8:54:54

Guten Morgen,

will mal eine Rückmeldung geben nach den ersten kleineren Fahrstrecken ( bis 100km Fahrstrecke)
- Vorglühen ist bei Temperaturen von 10-15°C nicht nötig. Motor springt nach der ersten Anlasserumdrehung sofort an . Kein Rauch aus dem Auspuff. :D
Mit den alten Einsätzen hat er immer kurze Zeit blau gequalmt. Welchen Einfluss das Einstellen der Ventil hat kann ich nicht sagen. 4 Ventile hatten ja 0 Ventilspiel (zwei Einlass und zwei Auslass).
Verbrauchsmessung kommt noch.

Gruß

Jörg

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Re: Einspritzdüsen tauschen F6L714, Mercur

#5 Beitrag von Joerg404114 » 2019-06-29 9:24:58

Guten Morgen,
Also die ersten Verbrauchsmessungen liegen vor. Wir sind von HD nach M gefahren.
Also auf der Hinfahrt auf einmal bemerkt, das der Kraftstofffilter undicht ist, Diesel aus der Motorhaube kommt und über den Kotflügel läuft.
Durch nachziehen etwas Besserung aber immer noch Undicht.
Trotzdem hier die Verbrauschmessungen.
Beim ersten Tanken Verbrauch 20,5 l/100 km
Beim zweiten Tanken Verbrauch 18,8 l/100 km
Beim dritten Tanken Verbrauch 19,5 l/100 km.

Habe zur Zeit nur den 90l Feuerwehrtank und die Tankuhr geht noch nicht. Deshalb habe ich öfters nachgetankt.
Gewicht Fahrzeug 6200 kg, 12er Räder, 5,86er Achsen, 0,695 Fünfter Gang, VTG 1,128.
Gruß

Jörg

Bernhard G.
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Re: Einspritzdüsen tauschen F6L714, Mercur

#6 Beitrag von Bernhard G. » 2019-06-29 11:56:38

Hallo Jörg,

hast Du einen Vergleich mit vorher? Verbrauch, Durchzug, etc.?

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Re: Einspritzdüsen tauschen F6L714, Mercur

#7 Beitrag von Joerg404114 » 2019-06-30 20:39:33

Hallo Bernhard,

habe leider keinen genauen Vergleich. Als ich den Wagen damals abgeholt hatte waren es 250 km Überführungsfahrt. Damals noch mit den 8,25er Reifen und ein VTG mit 1,289. Vom Gefühl her geht er jetzt vergleichbar, vielleicht ein tick schlechter. (Es sind 3 Jahre dazwischen) Aber ohne genaue Messung sind solche Aussagen Kaffeesatzlesen. Verbrauchsmessung hatte ich damals nicht durchgeführt.

Gruß

Jörg

Andy
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Re: Einspritzdüsen tauschen F6L714, Mercur

#8 Beitrag von Andy » 2019-06-30 21:53:20

Moin,

normaler Verbrauchs Ansatz beim Mercur f6l714 so um die 23 ltr.

Damals 2013 Überführung Koffer.
Leer hin, ca. 5,5 to. 19,5 ltr.
Mit Koffer zurück , geschätzt 6,3 to,ca. 21 ltr.
Reise fertig ausgebaut 7,4 to 23 ltr.

Im Moment gnadenlose 27 ltr. Im letzten Urlaub. Ich muss also was machen.
Auch letzte fahrt fast leer, 7to. Hab ich 26 ltr. Gebraucht.

Nu denn mal schauen
Vorm Urlaub muss noch was passieren.
Heute ist er endlich mit der Hinterachse fertig geworden. Morgen die Vorderachse, dann der Motor
VG
Andy
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Re: Einspritzdüsen tauschen F6L714, Mercur

#9 Beitrag von Andy » 2019-07-07 16:25:25

Moins zusammen,

Nun habe ich auch wie der Jörg die Einspritzdüsen erneuert. Und die Ventile kontrolliert, ggf. Eingestellt auf 0,25mm.

Grund war unter anderem der hohe Verbrauch und der schlechte durchzug.

Juli 2013.

Begonnen hatte der Verbrauch mit 19,6 liter, nur das fahrgestell.
Mit leerem koffer 21,5 ltr
Mit ausgebautem koffer 23ltr.
Urlaub, voll ausgeladen, mit boot auf dem dach 7,5to. 24 ltr
Diverse fahrten dazwischen.....
Urlaub voll ausgeladen , mit boot auf dach27,6 ltr :eek:
Bostalsee dieses jahr, ohne boot auf dem dach, ca. 7to, 26,6 ltr. :eek:

Juli 2019


Also denn mal ran.

Jetzt am wochenende probefahrt mit ca. 7to. 200km , verbrauch 26ltr., schwach bei steigungen.
Geschraubt 2 tage lang
Gleiche strecke und gewicht probefahrt, verbrauch 21 ltr., , steigungen dynamischer, gefühlt leiser :walkman: :dry:

:rock: also geht doch.
Am dienstag wird er wohl dann urlaubsfertig,rbz vorne aber das ist eine andere geschichte, dann kann ich auch den verbrauch besser messen. Bin mal gespannt ob sich das bestätigt.

Schönen sonntag noch.
Ich bin happy mit dem schrauberwochenende, anstrangend aber schön.

Schönen rest sonntag noch.
Andy

Edit,
Der wechsel liest sich leichter als gemacht :D ohne spezialwerkzeuch und verbeultem stößelrohr, nur eines, autogenbrenner, schlagschrauber, spezial kupferringabzieher, abdrückgerät für düsen...etc.
Also nicht mal eben gemacht ;)
Ich präsentiere euch nur das vorlöufige ergebnis
Zuletzt geändert von Andy am 2019-07-07 20:08:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Einspritzdüsen tauschen F6L714, Mercur

#10 Beitrag von Gogomobil » 2019-07-07 18:56:06

Tach zusammen,
wie sieht das denn mit den Einstellplättchen aus, welche Größe/Durchmesser sollte man da vorrätig haben? Ideal wären 11,5 Durchmesser, die hab ich noch vom Agria da :) . Verbrauch noch OK 21-23 l (bei etwas Geländeuntersetzung über Feldwege) also kein dringender Wechselbedarf, aber da haben möchte ich es falls doch mal was hängt. Eben nachgefüllt, 3l Möl auf etwas über 1000 km nachdem ich da auchmal ans "km-messen" gedacht habe.
Anderes Thema aber fast gleiche Stelle, schon wieder ein Wespennest an der ESP entfernt, das dritte nach 2 x Ansaugstutzen. Gibts da ein wirksames Gegenmittel ähnlich Schwefelblüte gegen Marder und Hund/Katze?
Gruß andi

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Ulf H
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Re: Einspritzdüsen tauschen F6L714, Mercur

#11 Beitrag von Ulf H » 2019-07-07 20:01:40

... angeblich hält eine Hornissennestattrappe Wespen fern ...

Gruss Ulf
Ein Problem, welches mit Bordmitteln zu beheben ist, ist keines !!!

Hanomag, der mit dem vollnussigen Kaltlaufsound !!

Sisu (finnisch) die positivste Umschreibung für Dickschädel.

Da ist man ständig dran die Karren zu verbessern, schlechter werden sie ganz von alleine.

Magirus-Deutz 170D11FA ... Bild in Cinemascope extrabreit, Sound in 6-kanal Dolby 8.5 ...

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Re: Einspritzdüsen tauschen F6L714, Mercur

#12 Beitrag von Andy » 2019-07-07 20:07:26

Moin,

Es gibt in der Düse keine einstellplättchen.

Schau dir das erste foto vom jörg genau an, mehr ist das nicht.


Der druck wird mit einer schraube eingestellt, die die federvorspannubg in der düse ändert.

Ziemlich geniales system :D so kann man perfekt im druckprüfgerät den druck einstellen, mit kontermutter sichern fertig ist das.

Vg
Andy
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Re: Einspritzdüsen tauschen F6L714, Mercur

#13 Beitrag von Gogomobil » 2019-07-07 23:16:18

Stimmt, wer genau sehen kann ist im Vorteil! Frisch die Augen poliert und erkannt, das System kenn ich und damit ein Problem weniger, danke für den Hinweis

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Re: Einspritzdüsen tauschen F6L714, Mercur

#14 Beitrag von Joerg404114 » 2019-08-14 10:21:47

Hallo,

jetzt habe ich auch Verbrauchswerte mit den Düseneinsätzen DN O SD 297 im F6L714.
1. Fahrstrecke Kurzurlaub meist Autobahn 800km. wenig beladen ca. 6500kg. Verbrauch 19,5 l/100km.
2. Urlaubsfahrt mit Boot auf dem Dach, 5 Fahrrädern hinten dran und Gepäck. Viel Autobahn. 20,0 - 21,0 l/100 km

Motorölverbrauch nicht messbar.

Gruß

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Re: Einspritzdüsen tauschen F6L714, Mercur

#15 Beitrag von poonc » 2019-08-14 11:50:08

Ok, also so wie ich das zusammentragen konnte sollten passen:
DN0SD211
DN0SD261
und
DN0SD297

Was mich wundert: Schon oft gelesen, dass Düsen schlecht waren, obwohl keine Räucherei stattfand, nur Mehrverbrauch und schlechter Durchzug zu merken war. Dachte wenn nichts rußt wird immer alles verbrannt, oder doch nicht richtig, bzw zur rechten Zeit?
Hoffe meinen Verbrauch etwas runter zu bekommen, bin irgendwo jenseits der 40, einen 8to Hänger kriegt er mit vielleicht 40kmh auch nur leichte Anhöhen hoch, dachte da müsste mehr gehen.. Wirtschaftlich fahren war noch nie meine Stärke, ich weiß....
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Re: Einspritzdüsen tauschen F6L714, Mercur

#16 Beitrag von Joerg404114 » 2019-08-14 20:05:42

Hallo,

was bei Düsen wichtig ist sind die vier Prüfungen auf dem Düsenprüfstand.

1. Die Strahlprüfung. Der Stahl sollte schon im richtigen Winkel und einigermaßen gleichmäßig sein.
2. Die Schnarrprüfung. Bei langsamen hub soll die Düse deutlich schnarren.
3. Die Drückprüfung, ist ja beim 714 Düsenstock sehr einfach einzustellen.
4. Die Dichtheitsprüfung

Wenn die Düse nicht mehr Schnarrt oder der Strahl eher ein Pinkel ist, läuft der Diesel immer noch auch ohne Qualm aber das Anspringen kann viel schlechter sein und die Verbrennung kann ein paar Grad Kurbelwellenwinkel später erfolgen, da die großen Tröpfchen erst mal verdampfen müssen bevor sie zünden.
Die Verschlechterung der Düsen ist meist ein schleichender Prozess. Dies ist schwer zu merken beim Fahren. Erst, wenn neue Montiert sind ist meist der AH-Effekt da.

Gruß
Jörg

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Re: Einspritzdüsen tauschen F6L714, Mercur

#17 Beitrag von Andy » 2019-08-15 7:26:43

Moins,

Kann ich oben so bestätigen.

Vor düsenwechsel.

Verbrauch 26 bis 28 liter
Schlechtes anspringen bereits nach einer nacht standzeit
Irgendwie kein bums im berg und gegenwind

Nach düsenwechsel.
Verbrauch 21 bis 23 liter
Springt sofort an, auch wenn 6 tage steht
Gefühlt;:
Bums im mittleren drehzahlbereich
Motor läuft leiser, sagte meine frau

Ich bin happy über den wechsel, es waren noch die ersten düsen drin, und ich habe lange wegen dem anspringen rumgesucht und sachen getauscht, verzweifelt, bevor ich mich zum düsentausch entschieden habe. Die arbeit hat sich aber gelohnt.
Vg
Andy

Edit.
Bin jetzt 2200km mit den neuen düsen unterwegs


@ poonc. Du redest aber nicht von einem Mercur, bei 40 liter verbrauch auf der straße ist was ganz anderes kaputt.. bitte nicht äpfel mit birnen vergleichen.
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Re: Einspritzdüsen tauschen F6L714, Mercur

#18 Beitrag von poonc » 2019-08-15 19:59:10

Ist der F8L714 ohne A, also der reine Dieselmotor.
Normverbrauch nach Datenblatt 28L, die angegebenen Verbräuche im Netz variieren von 24 bis 40L, wobei wohl die 40 bei der 15to Kranvariante anzusetzen sind. Ich bringe etwa 9 auf die Waage...

Gruß Dani
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Re: Einspritzdüsen tauschen F6L714, Mercur

#19 Beitrag von poonc » 2019-10-02 18:21:21

Mhmm, die ersten zwei Düsen zeigen ein merkwürdiges Schadensbild... Die Sohle hat sich wie ein Vulkankrater weggebrannt, das Spritzbild war dafür aber garnicht soo schlecht. Erst Strahl, dann vernebelung, die neuen 297er gehrn quasi sofort in Nebel über..
Resizer_15700331253530.jpg
Resizer_15700331253531.jpg
Hatte vor 10 Jahren einen Bremer, da sah das nicht so aus
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Re: Einspritzdüsen tauschen F6L714, Mercur

#20 Beitrag von Joerg404114 » 2019-10-02 19:04:36

Hallo Dani,
Die sehen so aus als ob sie viel zu heiß geworden sind.
Möglichkeiten
- Förderbeginn stimmt nicht
- Kraftstoff mit zu niedrigem Flammpunkt (z.B. den Synthetischen Diesel von der Tankstelle oder Benzinbeimischungen). Dann sehen die Düsen so aus. Der geht nicht für Vor oder Wirbelkammermotoren, da der zu früh zündet und die Düsen verbrennen.
- Extrem hohe Laufleistung über 500.000km ??

Gruß

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Re: Einspritzdüsen tauschen F6L714, Mercur

#21 Beitrag von poonc » 2019-10-02 20:11:18

Mhmm da muss ich mal etwas tiefer nachforschen, Symptome behandeln hilft ja nichts, wenn die Ursache nicht behoben wird. Laufleistung ist noch lange keine 500tkm, aber Benzinbeimischungen der Vorbesitzer könnten schon sein....
Ich prüfe mal den Förderbeginn und Kompression, wenn ich den Fehler gefunden habe, schreib ich es euch...
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Re: Einspritzdüsen tauschen F6L714, Mercur

#22 Beitrag von Joerg404114 » 2019-10-02 22:38:11

Hallo Dani,

Förderbeginn einstellen ist beim F6L714 wahrscheinlich genauso wie beim F8L714, aufwendig, da er keine OT Markierung hat. Der OT muss dann erst herausgemessen werden. Ist im Werkstatthandbuch und auch hier in der Suchfunktion bei diesem Motor gut beschrieben.

Gruß

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Re: Einspritzdüsen tauschen F6L714, Mercur

#23 Beitrag von Pirx » 2019-10-03 11:09:28

poonc hat geschrieben:
2019-10-02 20:11:18
Mhmm da muss ich mal etwas tiefer nachforschen, Symptome behandeln hilft ja nichts, wenn die Ursache nicht behoben wird. Laufleistung ist noch lange keine 500tkm, aber Benzinbeimischungen der Vorbesitzer könnten schon sein....
Ich prüfe mal den Förderbeginn und Kompression, wenn ich den Fehler gefunden habe, schreib ich es euch...
Wenn ich das auf Deinem Avatar richtig deute, hast Du einen ex-Bundeswehr-Jupiter. Der hat einen Vielstoffmotor, der mit Benzinbeimischungen keinerlei Probleme haben sollte.

Pirx
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---
"Immer bedenken: Hilfe ist keine Einbahnstrasse, Geholfen-Werden ist kein Recht und es liegt an jedem selbst, inwieweit er sich hier in der Gemeinschaft (die im Extremfall so einiges gemeinsam schafft) involviert und einbringt."
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Re: Einspritzdüsen tauschen F6L714, Mercur

#24 Beitrag von Joerg404114 » 2019-10-03 19:55:44

Guten Abend Dani,
welche Düseneinsätze sind die Verbrannten? 211er?

Gruß

Jörg

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Re: Einspritzdüsen tauschen F6L714, Mercur

#25 Beitrag von poonc » 2019-10-03 22:48:58

Ja, die 211er sind die verbrannten...
Hab das Motorhandbuch, den FB finden kriege ich hin mit der Blech unter den Kipphebel und von zwei Seiten randreh-Methode und der Umfang zu Grad umrechnung. Bei einer Überwurfmutter tu ich mir aber trotz Spezialhahnenfuß schwer, die muss noch in Caramba schmoren. Jemand schrieb mal von einer Rohrmethode um festgebackene Einsätze zu lockern, weiß jemand wie das vonstatten gehen soll?
Wegen der Beimischungen von Benzin: Hab den 714 ohne A, mit der liegenden ESP, das Gefährt war ein BGS Fahrzeug mit festem Fahrerhaus. Hab mal einen ehem. Zöllner getroffen der damals diese Dinger gefahren hat, er meinte da sei Material für Behelfsbrücken mit Transportiert worden. Kenne auch nur ein einziges gleiches Modell, sonst nur von Bildern des dänischen Militärs
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Re: Einspritzdüsen tauschen F6L714, Mercur

#26 Beitrag von Joerg404114 » 2019-10-04 5:31:30

Guten Morgen,

dann bitte unbedingt den Förderbeginn überprüfen. Die 297er Einsätze zerstäuben besser und vor allem schnarren viel besser als die 211er. Deshalb muss der Förderbeginn stimmen. Durch die bessere Zerstäubung kann die Zündung ein paar wenige Grad Kurbelwellenwinkel früher sein. Er müsste mit den 297er Einsätzen auch besser anspringen. Nebeneffekt, das Abgasverhalten ist auch besser. Diese Einsätze wurden für die Umrüstung auf Euro 1 und 2 verbaut.

Gruß

Jörg

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Re: Einspritzdüsen tauschen F6L714, Mercur

#27 Beitrag von poonc » 2019-10-05 20:16:11

Holla, die erste Probefahrt übertraf die Erwartungen: Wo er vorher im 4. verhungert ist und ich im 3. Gang hochfahren musste merkt man jetzt im 4. kaum noch dass die Drehzahl abfallen würde, zieht schön durch... Förderbeginn war nicht soviel neben dem soll, werde da noch bisschen experimentieren. Paar Düsen gingen schon bei unter 100bar auf, andere bei 115, neu eingestellt sind jetzt 135. Werd demnächst paar Fotos einstellen, auch vom Sonderwerkzeug falls es jemand nachbauen möchte. Wenn mal jemand braucht kann ich es auch Noppentäschen leihweise verschicken, dann bitte PN. Denke ich werde es die nächste Zeit dann erstmal nicht mehr brauchen. Lustigerweise passt der Inbus, mit dem die VTG und Achsöle abgelassen werden genau in das Ding, da lässt sich schön mit Arbeiten und die Stösselrohre bleiben heile
soo lustig, als wär hier immer Fasching

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Joerg404114
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Re: Einspritzdüsen tauschen F6L714, Mercur

#28 Beitrag von Joerg404114 » 2023-09-07 8:56:02

Hallo,

hier mal wieder eine Verbrauchsmessung meines 150d10A. Urlaubsfahrt meist Autobahn, Geschwindigkeiten 82 - 85 km/h. wir haben im Schnitt mit 7,5t 19,2l/100 km gebraucht.

Grüße

Jörg

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