Baikal und so... Anders betrachtet

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Rolandderaeltere
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Baikal und so... Anders betrachtet

#1 Beitrag von Rolandderaeltere » 2019-01-12 1:14:39

Hallo,

wir wollen dieses Jahr endlich auch den Baikalsee sehen!
Wohl sind wir dort nicht die einzigen Touristen. Solch einen Zustand gibt es weltweit an keinem schönen Ort mehr!
Solltet Ihr wissen, dass mein letzter Satz falsch ist, behaltet den Ort bitte für Euch.

Wir, die wir in Foren schöne Ecken der Welt beschreiben, dürfen uns nicht wundern, dass als Ergebnis Berichte wie dieser in der „Neuen Züricher Zeitung“ erscheinen:

https://www.nzz.ch/international/boeses ... ld.1334986

Ich verlinke dieses jetzt nur unter dem Motto: „Erkannte Gefahr ist halbe Gefahr.“

Wahrscheinlich werde ich auch über unsere Reise berichten wollen.
Asche auf mein Haupt.

Ein wenig Schadensbegrenzung versuche ich dabei, indem ich mir beim Veröffentlichen von attraktiven Adressen oder Geodaten mehrfach überlege, ob das angebracht ist. Oder ob ich damit wieder etwas zerstöre.

Gerne diskutiere ich hier darüber mit Euch, lieber aber noch an einem Lagerfeuer zum, oder vom, Baikalsee egal wohin danach
und grüße erst einmal aus Niederbayern
Rolandderältere
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OliverM
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Re: Baikal und so... Anders betrachtet

#2 Beitrag von OliverM » 2019-01-12 1:25:45

falls das so ist, ist das Schade, lässt sich m.E.n. aber leider nicht vermeiden . Sowas sind die Schattenseiten unseres Informationszeitalters.

Gruß

Oliver
Zuletzt geändert von OliverM am 2019-01-12 3:45:46, insgesamt 1-mal geändert.
Wir leben in einer Zeit , in der die Klugheit schweigen soll, weil sich die Dummheit durch die Wahrheit beleidigt fühlen könnte....

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mangusta
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Re: Baikal und so... Anders betrachtet

#3 Beitrag von mangusta » 2019-01-12 3:04:30

Hallo,


ich weiß natürlich nicht, was ganz aktuell 2019 im Sommer auf Olchon los sein wird, aber ich habe da folgendes rauskopiert:

"Seit einem Jahrzehnt erleben die 1350 ganzjährigen Einwohner Chuschirs nämlich eine Invasion. Hunderttausende von Touristen wollen jedes Jahr den Schamanenstein sehen"

und da das angeblich schon für ein ganzes Jahrzent gelten soll, ist es absoluter Blödsinn.

Wir sind im Juli 2015 dagewesen. Wir sind ohne Wartezeit mit der ersten Fähre rüber gefahren und waren auf der Insel, im Dorf, am Felsen und auch auf dem Ausflugsschiff zur Robbeninsel fast ganz alleine.

Und auch auf allen Fotos des Artikels ist genau das zu sehen - ganz wenig bis garkeine Touristen - und es gab auch keinerlei Infrastruktur, die darauf hindeutete, daß da sonst extreme Touristenmengen hingekommen waren - und so wenig Müll, wie sonst nirgendwo in Russland.

Lediglich das ziemlich unerträgliche Waschbrett auf der Inselpiste kann ich bestätigen.

Mit welcher Intention wird so ein Artikel geschrieben?


Gruss

Rolf
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lura
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Re: Baikal und so... Anders betrachtet

#4 Beitrag von lura » 2019-01-12 7:37:05

Da trifft Sensationslust wohl am ehesten zu.
Im Artikel werden irgendwann 200000 Touristen in der Region Baikal genannt. Die Straßen werden so schlecht sein wie immer und alte russische Lkw verlieren halt auch mal Räder. Schiffe sind dort auch öfter kaputt.
Wartezeit und Flugaktionen könnte es mal gegeben haben, vielleicht nur halb so lang und nicht wochenlang.
Das die Umwelt dort einigen Schäden genommen hat, ist nicht wegzudiskutieren, also ähnlich unsauber wie die Spiegel-geschichte?
Wir reisen ohne etwas zurückzulassen an den schönen Orten. Damit wollen wir diese Orte schön erhalten. Weil viele Leute inzwischen touristisch reisen, fahren wir abseits der Hauptstrecken, auch in D. Und auch hier gibt es viele schöne Orte, die noch jahrelang unberührt sein werden.
Der Massentourismus ala Balearen wird am Baikal noch nicht eingekehrt sein. Und einige Reiseberichte lösen m.E. keinen solchen aus.
Gruß
Bernd

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Re: Baikal und so... Anders betrachtet

#5 Beitrag von Mongoleifan » 2019-01-12 10:24:43

mangusta hat geschrieben:
2019-01-12 3:04:30
Mit welcher Intention wird so ein Artikel geschrieben?
Gruss

Rolf
Die Intention des Autors scheint zu sein: "Artikel verkaufen" .... je schneidiger, je besser...... :joke: Relotius läßt grüßen........
Laut dem Autor in einem Artikel von 2017 hatte es in St. Petersburg wegen dem Gazprom-Gebäude "einen Volksaufstand" gegeben.
Andere Medien schreiben halt lediglich von Einwänden, Protesten, Widersprüchen.

Gruß Mongoleifan

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Ulf H
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Re: Baikal und so... Anders betrachtet

#6 Beitrag von Ulf H » 2019-01-12 10:39:07

... Olchon ist eine der ganz wenigen Gegenden in Russland, in denen es öffentliche Mülleimer bzw. Müllsammelstellen auch ausserhalb von Ortschaften gibt ... die Vermüllung dort ist geringer als ich es sonstewo in Russland erlebt habe ... Guesthouses, Campingplätze, vereinzelt Hotels, zig Souveniershops, ekn sehr gut sortierter Supermarkt sind natürlich keine Infrastruktur ... und ja, die Strasse(n) sind selbst für russische Verhältnisse schlecht ... Stau an der Fähre gibt es immer dann wenn mal wieder eine oder gar zweie von dreien ausfallen das gab es angeblich immer und wird es wohl auch weiterhin geben ... die Russen nehmens gelassen und picknicken so ausführlich, dass auch ausländische Touristen eingeladen werden, so ists mir zumindestens ergangen ...

Gruss Ulf
Ein Problem, welches mit Bordmitteln zu beheben ist, ist keines !!!

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Sisu (finnisch) die positivste Umschreibung für Dickschädel.

Da ist man ständig dran die Karren zu verbessern, schlechter werden sie ganz von alleine.

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Re: Baikal und so... Anders betrachtet

#7 Beitrag von uraljack » 2019-01-12 18:35:04

Ich werde Euch berichten, wie es im Juni / Juli dort ist. Dann werden wir sehen, ob der Artikel nur Stimmungsmache gewesen ist.
Grüße!

Jan

2019 - Deutschland - Finnland - Russland - Mongolei - Russland - Kasachstan - Russland - Lettland - Litauen - Polen - Deutschland

161 Tage und 23.470 km ... Ural - schöner kann man Diesel nicht verbrennen ...

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Re: Baikal und so... Anders betrachtet

#8 Beitrag von Fritz1 » 2019-01-12 19:40:33

Rolandderaeltere hat geschrieben:
2019-01-12 1:14:39

"Wahrscheinlich werde ich auch über unsere Reise berichten wollen.
Asche auf mein Haupt."


Meine Gedanken dazu.

Früher hat man (habe ich ab 1968) einen Diaabend für Freunde und Bekannte gemacht. Die Geladenen ließen es über sich ergehen. Die Wirkung war in jeder Hinsicht eher gering.
Was ich aber bisher nicht so richtig verstanden habe ist die Einrichtung einer eigenen Homepage (oder ähnliche Verbreitung) auf der jedes Detail einer Reise (vom Abendessen an dem oder dem Tag, übers Bier mit dem oder jenen und wie es dem Hund denn so geht.........) ausgebreitet wird.

Die Tips wie es z.B. an der Grenze bei der Einreise so abläuft oder wie es mit Verschiffung etc. ist sind ja wirklich hilfreich und gern gesehen, aber dann kommt noch .............


Die Folgen sind hier ja genannt worden.

Gruß

Fritz

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Re: Baikal und so... Anders betrachtet

#9 Beitrag von hhermann » 2019-01-12 20:34:18

Bei unserem Besuch am Baikal, - auch auf Olchon, waren wir mehr oder weniger durchgehend alleine.
Das war in 2013, Anfang Juni.
Müllprobleme gab es aus unserer Sicht gar keine und die alte Dorfstraße fanden wir gerade passend.

Sollte sich das in den paar Jahren so dramatisch verändert haben ?
Eher nicht !

Schönen Sonntag hhermann

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Re: Baikal und so... Anders betrachtet

#10 Beitrag von mangusta » 2019-01-12 23:25:23

Fritz1 hat geschrieben:
2019-01-12 19:40:33
Rolandderaeltere hat geschrieben:
2019-01-12 1:14:39

"Wahrscheinlich werde ich auch über unsere Reise berichten wollen.
Asche auf mein Haupt."


Meine Gedanken dazu.

Früher hat man (habe ich ab 1968) einen Diaabend für Freunde und Bekannte gemacht. Die Geladenen ließen es über sich ergehen. Die Wirkung war in jeder Hinsicht eher gering.
Was ich aber bisher nicht so richtig verstanden habe ist die Einrichtung einer eigenen Homepage (oder ähnliche Verbreitung) auf der jedes Detail einer Reise (vom Abendessen an dem oder dem Tag, übers Bier mit dem oder jenen und wie es dem Hund denn so geht.........) ausgebreitet wird.

Die Tips wie es z.B. an der Grenze bei der Einreise so abläuft oder wie es mit Verschiffung etc. ist sind ja wirklich hilfreich und gern gesehen, aber dann kommt noch .............


Die Folgen sind hier ja genannt worden.

Gruß

Fritz


Auch da bin ich absolut anderer Meinung.

Ich habe mit grosser Begeisterung zum Beispiel auch den Bericht von hherman im Netz über seine Mongoleireise gelesen und das hat meine Motivation zur Reise und auch die Vorfreude enorm gestärkt - und überlaufen war es trotzdem nirgendwo auf dieser Reise in keinster Weise!

Vielen Dank für diesen und viele andere Reiseberichte.

So wenig Allradfernreisende wie wir auf unserer letzten Reise letzten Sommer zum Pamir unterwegs getroffen haben, waren es in den Jahren davor nicht.

Motivation zu dieser Reise war übrigens Günnis Bericht im Allradler:

http://www.guenthersleben.de/?cat=105

Ohne Günni wären wir ganz sicher nie nach Murgab gekommen.

Auch dafür vielen Dank!


Herzliche Grüsse

Rolf
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Herdubreid
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Re: Baikal und so... Anders betrachtet

#11 Beitrag von Herdubreid » 2019-01-13 13:21:17

Servus zusammen,

ich war 2018 im August / September bei herrlichem Wetter mehrere Wochen am Baikalsee unterwegs.
Ich war der einzige der auf der Olchon war, und aus Europa kommt, und noch dazu mit dem eigenem Fahrzeug!
Es kam mir ein MB Sprinter aus D mit Allrad an der Fähre entgegen.

Aber: Der Bericht ist russlandfeindlich im allgemeinem, wir schreiben ja auch nicht das Samnaun überlaufen usw. ist...!
Das merkt man am ständigen Geschimpfe über Putin.

Dennoch stimmt es, dass in der gesamten Jahressaison, um die 200000 Leute kommen. Auch zu meiner Zeit im August / September kamen täglich russische Kleinbusse mit duzenden chinesischen Tages Touristen, welche respektlos und laut ihrem Selfie Wahn nachgingen. Dazu noch das typisch chinesische Gespucke und Gerotze.

Die hunderte von Millionen reich gewordenen Chinesen, bereisen eben nicht nur Europa, sondern fahren schon wie wir mit eigenem 4x4 durch die Welt, habe ich selbst 7 Fahrzeuge gesehen. Das sind mehr als ich Europäer mit eigenem Fahrzeug gesehen habe.
Der Baikal ist für Chinesen wie für uns der Gardasee, von daher kommen die Probleme.

Mein Tip, fahrt im Spätsommer an der Baikal.

Gruß
Bert

Fritz1
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Re: Baikal und so... Anders betrachtet

#12 Beitrag von Fritz1 » 2019-01-13 19:00:20

@ Rolf:
Ich weiß nicht ob wir uns falsch verstanden haben, Irgendetwas motiviert ja jeden ein Reise anzutreten, ein Ziel anzusteuern. Es spricht ja auch nichts gegen einen "guten" Reiseführer, was ich meinte waren dann so Hinweise darauf, dass es zum Frühstück Spiegeleier gab usw.
In einem Buch (Reiseführer) würde das niemand schreiben, auf einer Homepage ist derartiges nicht selten. Ich verstehe nicht warum. Gut, mein "Problem".

Zurück zum Thema

Ich glaube es war Georg Forster der als junger Mann (18) mit James Cook um die Welt segelte und damals (1775) sinngemäß gesagt haben soll: Mit der Entdeckung des Paradieses beginnt sein Untergang (vielleicht hat er auch nur "beginnt die negative Veränderung" gesagt).


Gruß

Fritz

hugobaer
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Re: Baikal und so... Anders betrachtet

#13 Beitrag von hugobaer » 2019-01-14 16:33:54

mangusta hat geschrieben:
2019-01-12 3:04:30
Mit welcher Intention wird so ein Artikel geschrieben?
Wer baut schon für 1350 Leute eine Straße und Infrastruktur? Oder investiert in eine Hotelanlage im irgendwo?
Jetzt hockst du da im Gemeinderat und die Leute wollen eine Straße von dir, sonst wählen sie jemand anderen. Ohne Geld keine Straße, ohne Straße keine Touristen, ohne Touristen kein Geld... Dann arbeitet noch die Nichte vom Schwager des Großonkels bei der Zeitung. Könnt ja klappen ;)
hugobaer
Glück kann man nur haben wenn man faul genug ist!

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Re: Baikal und so... Anders betrachtet

#14 Beitrag von el Capitán » 2019-01-15 23:22:46

Hallo werte Baikaltourismusdiskutanten,

Baikal besuchen heißt die Insel Olchon besuchen. Gefühlt 90% des Baikalufers sind ja überhaupt nicht erreichbar, da einfach von dichtem Wald und hohen Bergen beschützt. Insofern können wir Touristen zum Glück insgesamt nicht allzu viel kaputt machen.

Im Herbst 2017 waren wir auf der Olchon. Sehr schön und sehr einsam war es da; in 7 Tagen haben wir 4 Touristen getroffen.

Auch der Verkehr hielt sich in Grenzen:

Bild

Beste Grüße,
Lew
Letzte Ausfahrt: von 10/2016 bis 06/2018 unterwegs in Europa und Asien.

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Re: Baikal und so... Anders betrachtet

#15 Beitrag von Rolandderaeltere » 2019-06-19 16:23:47

Hallo,

dass heute der 19. Juni 2019 ist, halte ich hier wichtig zu erwähnen!

Wir sind seit vorgestern am und im Baikalsee. Auf Olchon.
Seit unserem Start in Deutschland, am 12. Mai, sahen wir 4 Touristenautos entgegenkommen, die von hier gekommen sein könnten.
Mit einem deutschen Pärchen konnten wir nett Reiseerfahrungen austauschen, die kamen aus der Mongolei und waren, hier in Russland, auf dem Weg ins Altaigebirge.
Mit dem Fahrrad!

Gestern sahen wir 2 Mal einen Reise LKW der sechsstelligen Euroklasse.

Im Zentrum von Kuzhir, dem „Hauptdorf“ dieser Insel, ratschten wir gerade mit einem deutschen Motorradtouristen, kam er uns fast im Schritttempo entgegen- und trollte sich ebenso vondannen.
Die beiden hinter der Windschutzscheibe bewunderten offensichtlich das aufblinken meiner Scheinwerfer und fassungslosen Handzeichen, als es schon klar wurde, dass sie nicht ans anhalten und Austausch von allem möglichen dachten.
Das war kein Chinesischer Allrad LKW Tourist!
Mit denen hatten wir mindestens 3 Gemeinsamkeiten:
Die deutsche Sprache.
Die Fahrzeugfarbe.
Den Hersteller der Antriebstechnik unserer Schätzchen, nämlich Puch.

Die Farben der Flagge am Führerhaus signalisierte „Österreich“.

Ist, seit 1971, ja nicht das erste Mal, dass wir das Gefühl bekamen, hier äußerst hochnäsigen Mitmenschen begegnet zu sein.
So manches Mal spürten wir beim Gegenüber Frust bei solchen Begegnungen, dass da, wo man sich gerade mit einem extremen Aufwand an finanziellem und Hoffnungen hin gekämpft hat, schon so ein altes Ding rumsteht (1988 Geburtsjahr unserer heiligen Kuh)...

Sollte sich, vielleicht über dieses Forum, meine Sichtweise zu dieser Begegnung als falsch herausstellen, werde ich gerne bereit sein, mich hier zu entschuldigen.

Da wir die Anfahrt, wohl die direktest mögliche, nun hinter uns haben, will ich der auch noch jegliches an abenteuerlichem absprechen!
Von unserem Start in Niederbayern bis zur Fähre nach Olchon könnte die auch ein normaler Porsche oder Weißware machen.
Sicher gibt es auch Löcher auf Straßenbaustellen und einigen weniger gepflegten Streckenabschnitten. All das wird aber mit oft sehr filigranen Fahrzeugen der Landesbewohner tagtäglich gemeistert.

Dieses Thema wäre ja fast schon alleine diskussionswürdig...

Zurück zum Baikalseetourismus:

Aktuell kann man hier auf Olchon wirklich nicht von einer Schwemme reden. Deswegen das Datum oben.
Es ist Vorsaison. Keine leichtfertige Behauptung!

Wir sind, zwar als letzte, auf die erste Fähre mit gekommen, die bald kam. Der Einweiser hat exzellente Arbeit geleistet!
Die Überfahrt war kostenlos.

Die Wellblechpiste ab der Fähre existiert. Versprochen. Bis zur „Hauptstadt“.

Bild

Alle Straßen dort sind „naturbelassen“.
Was an deren Rändern, jetzt noch geschlossen, alles an Unterhaltungs- und Geschäftslokalen auf wiederkehrende Kundschaft hofft, erklärt wohl gleichzeitig die enorme Bautätigkeit an werdenden Herbergsbetrieben und weiteren, größeren Geschäftslokalen.
Überall wird, in absolut ansprechender Weise und offensichtlich großzügiger Qualität gebaut.

Müll ist hier kein anrüchiges Thema mehr!
Schon seit tausenden Kilometern gibt es ausreichend Entsorgungsmöglichkeiten entlang der Straße für jedermann!
Öffentliche Toiletten gibt es, bis auf strichweise Ausnahmen, mehr wie auf durchschnittlichen deutschen Straßenkilometern. Wie´s darin aussieht... Für unser Potti passte es.

Chinesische Touristen werden mittlerweile weltweit beklagt.
Wegen ihrer Masse und ihrer fremden Gewohnheiten.
Finde ich ungerecht!
Deutsche Touristen benahmen sich ewige Jahre lang mindestens genauso krass daneben.
Ob es die nackten Hautmassen an sakralen Orten waren, oder die Kotzgelage aus Eimern saufender Helden.
Vielleicht haben manche von uns etwas dazu gelernt?

Wenn ich jetzt Vergleiche ziehe, z. B. mit Albanien und anderen frisch aufstrebenden Touristenzielen, kommt mir der Begriff „Ballermann“ ganz nahe. Da meine ich natürlich nicht die Naturschönheiten mit, sondern „die Treffpunkte“.
Das wünsche ich niemandem, vor allem nicht der jetzt noch profitierenden Bevölkerung.

Den eingangs verlinkten Zeitungsartikel kann ich jetzt immer noch nicht beurteilen. Ich kann nur vermuten, dass ein gewisser Teil davon stimmt und der Rest „dichterische Freiheit“ der Schreiberlinge war.
Lassen wir uns doch möglichst nicht unseren Spaß am Reisen vermiesen.
Versuchen wir doch möglichst immer wieder interessantes zu entdecken,
meint, jetzt vom Strand von Kharantsy grüßend
Rolandderältere
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und 74 seit 1971 mit VW Bulli bereisten Ländern

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Jumbo-Franze
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Re: Baikal und so... Anders betrachtet

#16 Beitrag von Jumbo-Franze » 2019-06-19 18:17:33

Hallo Ihr Zwei,
danke für die Informationen.
Noch eine schöne Reise und viele positive Eindrücke!
Wir haben uns einmal in Riedenburg getroffen und unterhalten.
Vielleicht könnt Ihr ja noch ein paar Fotos von Eurer Reise einstellen?
Viele Grüße aus der Heimat
Franz

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franz_appa
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Re: Baikal und so... Anders betrachtet

#17 Beitrag von franz_appa » 2019-06-19 21:16:16

Hi
Also das beste an diesem fred finde ich das Foto vom Lew !!!

Wegen solchen Fotos würde ich dahin wollen.
Und wenn es da mal einen Tag geregnet hat fährt da keine Weissware mehr rum - und genauso soll es sein ! :D
Dann einfach rechts ran fahren an einem schönen Plätzchen und.....
... na ihr wisst schon.
Und wenn man dann dort jemanden trifft ist es immer zumindest "interressant". :D

Leider muss man dafür, so scheint es, immer weiter fahren / sich mehr von Zentral-Europa entfernen.

Greets
natte
on stage:

25.05. '24 - Battersea Power Station - Pink Floyd Tribute, Oberzissen Stadthalle
30.05. '24 - Heart & Soul Blues Brothers Show, Gerolzhofen im Spitalgarten
19.07. '24 - Heart & Soul Blues Brothers Show, Bonn ParkrestaurantRheinaue
19.10. '24 - Battersea Power Station - Pink Floyd Tribute, Koblenz Cafe Hahn
26.10. '24 - Battersea Power Station - Pink Floyd Tribute, Herschbach

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unimag
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Re: Baikal und so... Anders betrachtet

#18 Beitrag von unimag » 2019-06-20 16:06:11

Wir waren 2005 am Baikal und später an der Lena. Schon damals verzichteten wir auf einen Besuch von Olchon, weil wir die Touristenschwemme, ausgelöst von der Fernsehserie "Sternenflüstern" (oder so ähnlich, der ein oder andere erinnert sich vielleicht), nicht noch vergrößern wollten.
Mit dem Baikal ist es möglicherweise ähnlich wie mit dem Mount Everest: Man muss halt da gewesen sein. Wobei ich absolut nichts dagegen habe, wenn sich rücksichtsvoll Reisende in der Vor-bzw Nachsaison dorthin begeben. Die Menge macht das Gift.

Gruß Gerd
Loose your dreams and you will loose your mind (Rolling Stones)

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