Tachoantrieb AL-28 ohne VTG

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WOK
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Tachoantrieb AL-28 ohne VTG

#1 Beitrag von WOK » 2019-01-05 14:21:15

Hallo Leute,

nachdem unser AL-28 im letzten Viertel-Jahr als Umzugs-LKW getrietzt wurde, gibt jetzt das VTG Heulgeräusche aus den Lagern von sich. Da sowieso noch einige Arbeiten anstehen:

- Austausch defekter Tankgeber gegen neuen Zentral-Rohr-Schwimmer-Geber (Wieviel Ohm und Länge muß ich noch nachmessen)
- WEDIs von Getriebe und Motor-Gehäuse prüfen und ggf. ersetzen.
- Kupplung nachstellen - wenn am Ende, dann austauschen (Typ F&S G250).
- LED Tagfahrlicht auch als Standlicht schalten.

Nun aber zur Frage:

Hier hatte mal jemand bei einem Wüstentrip das VTG in Panne, hat es ausgebaut und den Hintern Kardan verlängert, um ihn direkt aufs ZF-Getriebe zu bauen.
Aber ! Was mache ich dann mit dem Tacho-Abtrieb am VTG? Hat einer eine Idee, wie man sonst den Tacho wieder gangbar machen kann?

Die nächsten 3-4 Jahre würde ich das VTG sowieso nicht brauchen, es lohnt sich also, über einen altenativen Tacho-Geber nachzudenken.

Vielen Dank im Voraus und ein Frohes Neues Jahr nachträglich an alle,

WK

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LutzB
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Re: Tachoantrieb AL-28 ohne VTG

#2 Beitrag von LutzB » 2019-01-05 16:06:13

Die Zeit und die Kosten, die es benötigt das Auto entsprechend umzubauen, werden länger und höher sein, als das Überholen Deines VTG's. Kardanwelle muss angefertigt werden, das Mittenlager gibt's auch nicht geschenkt und ist aufwändig zu montieren.

Lutz
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Re: Tachoantrieb AL-28 ohne VTG

#3 Beitrag von moje 57 » 2019-01-05 16:36:03

LutzB hat geschrieben:
2019-01-05 16:06:13
Die Zeit und die Kosten, die es benötigt das Auto entsprechend umzubauen, werden länger und höher sein, als das Überholen Deines VTG's. Kardanwelle muss angefertigt werden, das Mittenlager gibt's auch nicht geschenkt und ist aufwändig zu montieren.

Lutz
Richtig! Provisorien nehmen zudem oft einen festen Platz ein.

Gruß,
Moje57

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Re: Tachoantrieb AL-28 ohne VTG

#4 Beitrag von hanomakker » 2019-01-05 22:50:43

Hi,

nehm doch einfach die Gelenkwelle zur Vorderachse raus.

viele grüsse

tino :rock:
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Re: Tachoantrieb AL-28 ohne VTG

#5 Beitrag von WOK » 2019-01-06 11:12:25

Hallo Tino, (und alle Anderen natürlich auch)

die Gelenkwelle zur Vorderachse wollte ich ja auch abbauen, aber damit ist das Heulen aus dem VTG ja nicht weg, da die Welle für Strassenbetrieb ja trotzdem mitläuft und die Lager belastet.

Zum Thema Mittenlager von Lutz:

d.h. jawohl, das VTG gegen eine Lagerkonstruktion zu ersetzen, die zwischen Welle vom Schalt-Getriebe und Hinterachs-Kardan läge sowie bei manchen Baustellen-LKWs mit langen Kardan-Wellen.

Der Kollege mit der Panne bei Wüsten-Tour hatte wohl "einfach" eine Art Verlängerungs-Stück vorne an die HinterachsKardan-Welle gebaut. Dabei scheint mir aber der Winkel dieser "Neu-Konstruktion" einen sehr steilen Winkel zum Schaltgetriebe einzunehmen und den Getriebeabtrieb duch zusätzliches Gewicht zu belasten !

Also doch lieber das VTG reparieren!.

P.S. Wo würde man wohl ein passendes Mittenlager auftreiben, bzw. am besten selber bauen ?

Vielen Dank nochmal,

WK

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Re: Tachoantrieb AL-28 ohne VTG

#6 Beitrag von hanomagmaddin » 2019-01-06 13:21:37

hallo

so einfach mit verlängern der welle ist das nicht,man bräuchte dann einen sehr großen durchmesser,welcher auch wieder mit mehrgewicht u lagerbelastung einhergeht.. da die welle bei der hohen drehzahl..bei volgas 2800 u min im 4 gang läuft.. und sich so biegeschwingungen aufbauen .. ich denke mal gehört zu haben das bei ner 60 mm welle wie verbaut 2m lang bei 2000 u min die bruchgrenze erreicht ist,könnte aber auch 1,8 m gewesen sein.. wenn dann also nur mit mittellager umbau machbar .. wie der tachoantrieb bei den nicht allrad modellen realisiert wurde weis ich leider nicht,aber ich denke das es da sicherlich einen anschluss am schaltgetriebe gab..mit geänderter flanschplatte u kardanflansch..

denke es ist einfacher ein vtg instandzusetzen..o ein gut gebrauchtes zu besorgen.. :angel:

grüße

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Re: Tachoantrieb AL-28 ohne VTG

#7 Beitrag von WOK » 2019-01-06 14:31:15

Hallo hanomagmaddin,

das war doch mal sehr aufschlussreich !

Ergo werde ich das VTG aueinandernehmen und neu lagern sowie die WEDIs ersetzen. Vielleicht gibts ja heute auch schon stabilere Lager.

Vielen Dank und viele Grüße,

WK

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Re: Tachoantrieb AL-28 ohne VTG

#8 Beitrag von hanomagmaddin » 2019-01-06 16:51:31

Hallo
Schön wenn man da etwas helfen konnte.. :happy: falls nötig ich hab noch ein vtg liegen bei dem die schaltwelle aussen am getriebe weggebrochen ist.. (unfallfahrzeug) hat so ca 40 45000 gelaufen glaub ich.. sollte sonst noch ok sein wenn teile benötigt werden.. das würde ich für kleine mark abgeben.. falls benötigt einfach per pn melden.

grüße

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Re: Tachoantrieb AL-28 ohne VTG

#9 Beitrag von LutzB » 2019-01-06 17:06:13

WOK hat geschrieben:
2019-01-06 14:31:15
Vielleicht gibts ja heute auch schon stabilere Lager.
Ich habe das hintere Lager der Mittelwelle durch ein Tonnenlager 20308T.C3 ersetzt und fahre synthetisches Getriebeöl von ARAL. Mit dem synth. Öl ist die Betriebstemperatur des VTG um ca. 15°C gesunken. Es hat seitdem weit über 100.000 problemlose Kilometer abgespult.

Lutz
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Re: Tachoantrieb AL-28 ohne VTG

#10 Beitrag von hanomagmaddin » 2019-01-06 18:37:26

Danke an Lutz

mit so einer aussage kann man was anfangen :D ..sehr gut zu wissen.. welche spezi hat das öl genau?
vielen dank für die kompetente aussage.. daumen hoch :angel:
grüße

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Re: Tachoantrieb AL-28 ohne VTG

#11 Beitrag von 2brownies » 2019-01-06 18:46:36

LutzB hat geschrieben:
2019-01-06 17:06:13
WOK hat geschrieben:
2019-01-06 14:31:15
Vielleicht gibts ja heute auch schon stabilere Lager.
Ich habe das hintere Lager der Mittelwelle durch ein Tonnenlager 20308T.C3 ersetzt und fahre synthetisches Getriebeöl von ARAL. Mit dem synth. Öl ist die Betriebstemperatur des VTG um ca. 15°C gesunken. Es hat seitdem weit über 100.000 problemlose Kilometer abgespult.

Lutz
Würde mich jetzt auch interessieren und vor allem, welche Temperaturen hast Du da gemessen am VTG?
Ich hatte meistens um die 65 Grad gemessen. Abhängig von der Umgebungstemperatur.

Beste Grüße
Frank
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Re: Tachoantrieb AL-28 ohne VTG

#12 Beitrag von LutzB » 2019-01-06 22:17:53

Gemessen habe ich mit ARAL 75W-90 an einem sehr warmen Tag auf dem Rückweg vom Saarlandtreffen nach Hause. Ca. 250km oder 3 1/2 Stunden Gesamtfahrzeit ohne Pause, 65°C. Mit mineralischen Getrieböl hatte ich immer um die 80°C und auch mal höher. Gemessen mit identischem Infrarotthermometer. Mit den Mercedes-Motoren OM314 und später OM364LA gab's keine großartigen Unterschiede. Nur einmal noch bin ich an etwa 70°C rangekommen - nach einer langen Passfahrt in Island.
Ich fahr das Öl auch seit November in den Getrieben vom Vario. Und siehe da, seitdem kann ich auch an kalten Tagen leicht den 1. Gang einlegen und in die nächsten Gänge wechseln.

Lutz
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Re: Tachoantrieb AL-28 ohne VTG

#13 Beitrag von 2brownies » 2019-01-07 11:37:45

Sehr interessant.

Das es da große Unterschiede gibt, konnte ich auch schon feststellen. Im Iran beispielsweise, hatte ich ein lokales Öl verwendet und nach 200 km wieder abgelassen. Ging gar nicht. Schalten war da sehr geräuschvoll und hakelig.

Beim VTG hatte ich aber bisher nur einmal knappe 80 Grad gemessen und das war auch im Iran bei 55 Grad Aussentemperatur.
Ich werde das weiter beobachten. Scheint ja auch für andere User interessant zu sein.

Grüße
Frank
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Re: Tachoantrieb AL-28 ohne VTG

#14 Beitrag von WOK » 2019-01-07 20:15:02

Hallo Lutz,

das mit dem Tonnenlager ist doch mal eine gute Idee, der werde ich mit Sicherheit nachkommen.

btw. Du weist nicht zufällig, wiviel OHM der Tankgeber vom Hanomag hat, den muß ich auch noch tauschen. Ich meine was von 189 OHM für VDO gelesen zu haben, bin mir aber nicht sicher.

Vielen Dank,

WK

PS. Du weißt nicht zufällig, wieviel OHM der Tankgeber vom Hanomag hat, den muß ich auch noch tauschen. Ich meine was von 189 OHM für VDO gelesen zu haben, bin mir aber nicht sicher.

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Re: Tachoantrieb AL-28 ohne VTG

#15 Beitrag von LutzB » 2019-01-07 22:05:43

Bin mir nicht sicher, meine aber, dass der Widerstand auf dem Tankgeber steht.

Lutz
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Re: Tachoantrieb AL-28 ohne VTG

#16 Beitrag von WOK » 2019-01-09 11:01:12

Hallo Lutz,

ich habe eine Anleitung gefunden, um den Ohmwert zu bestimmen; die steht bestimmt auch hier irgendwo im Forum:

Ermittlung des Ohm-Wertes:

Geberkabel demontieren, Zündung anschalten- und Tankanzeige beachten

• Tanknadel bewegt sich nicht, bleibt auf null- System mit 240/33 Ω

• Tanknadel schlägt voll aus- System mit 10/180 Ω

Danach hat der Tankgeber vom Hanomag 10-180 Ω

Vielen Dank nochmal an Alle,

WK

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