Finanzierung von Langzeitreisen

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stonedigger
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Re: Finanzierung von Langzeitreisen

#31 Beitrag von stonedigger » 2018-04-16 11:18:50

Hallo,

nun diese Fragen stellen wir uns auch schon seit langem. Grundsätzlich muss man glaube ich die Frage klären, was man will.
Wir haben zwar ein schuldenfreies Haus, was wir verkaufen könnten. Dann wäre aber jegliche Absicherung dahin. Da beneide ich manchmal Menschen, die weniger haben, dafür aber freier sind. Würden wir irgendwo zur Miete wohnen, wäre es denke ich leichter die paar Möbel irgendwo unterzustellen und los zu ziehen. Für uns ist das alle keine Alternative. Ja, wir werden ein Jahr Auszeit hinbekommen. Und wenn man davon ausgeht, dass viele Menschen ein Auto für 30.000 € abbezahlen, so kann man auch 30.000€ für eine Weltreise ansparen.
Es gibt denke ich zwei grundsätzlich verschiedene Modelle beim Langzeitreisen: Für immer und alles hinter sich lassen (mit allen Konsequenzen - schlechte Krankenversorgung, Altersarmut etc., sich mit Gelegenheitsjobs durchschlagen... ) oder eben ab und zu eine längere Reise durchführen, aber die Zelte nicht komplett abbrechen zu müssen. Was ist denn, wenn man wirklich ernsthaft krank wird und man alles hinter sich gelassen hat? Wie der Elefant in Afrika sich einen Platz zum sterben suchen? Oder was ist, wenn man nach 5 Jahren Weltreise keine Lust mehr hat? Das was wir alles lesen zeigt meist nur die schönen Seiten. Wer die Berichte der Schmids aus der Weltrekordreise richtig liest, hört durchaus auch die kritischen Töne: "Wir reisen so lange es irgendwie geht, was dann kommt wissen wir noch nicht"
Wie auch immer: Das muss jeder selbst entscheiden, womit ich aber ein Problem habe sind die Art Menschen, die sich aus dem System verabschieden und dann doch irgendwann wieder in das gute deutsche Sozialsystem zurück kommen. Zu Lasten derer, die nicht so blauäugig und naiv waren.
Aber grundsätzlich kann jeder, der sich einen PKW für 30.000€ leistet auch eine Langzeitreise machen. Eine langfristige Strategie und Planung ist hier aber notwendig. Dazu gehört die Prioritäten im Leben zu setzen. Wir sind froh, dass wir uns damals nur ein älteres Haus gekauft haben, was nach 10 Jahren abbezahlt war. Freunde von uns haben nun mit 30 ein Haus für ca. 350.000 € gebaut. Da ist der Lebensweg schon ziemlich vorgezeichnet, will man es nicht wieder mit Verlust hergeben. Ein Jahr Auszeit? Wer bedient dann den Kredit? Lebensphilosophien ändern sich im Laufe des Lebens: Mit 20 ist die Welt nicht groß genug, mit 30 will man eine Familie und mit 40 stellt man sich die Sinnfrage und möchte am Besten komplett neu anfangen.

Also: Stellt Euch die Frage, was wollt Ihr im Leben? Und dann macht Euch einen Plan und spart. Orientiert Euch nicht an "Must-Haves" der Werbeindustrie. Wer den bereits oben beschriebenen A6, Nike, I-Phone, Flat-Screen, Dolby Surround System braucht wird es mit einem Durchschnittseinkommen schwer haben, in kurzer Zeit genug für eine Weltreise bei Seite zu legen. Das gilt übrigens genauso für die vermeintlichen Must-Haves für eine Weltreise. Schaut Euch an, mit was die wirklichen Weltreisenden unterwegs sind. Keine Mensch braucht ein 200.000€ -Mobil. Und auch keine High-End-Carbonschaufel, Ceran-Kochfeld, Klimaanlage und 3000€ Echtglasfenster, etc. Schön wenn man's hat, aber brauchen tut man's nicht.

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Re: Finanzierung von Langzeitreisen

#32 Beitrag von MB2031 » 2018-04-16 11:40:48

Ulf H hat geschrieben:
2018-04-16 8:48:39
... 200.000 so anlegen, dass sie 20.000 pro Jahr abwerfen ... da wüsste ich auch gerne, wo man sowas heute noch bekommt ...

... unendliche Reiserdauer geht aus eigener Kraft wohl nur mit langjährigem Sparplan ...

Gruss Ulf
Wombi hat geschrieben:
2018-04-15 23:14:06


Nur mal ein Rechenbeispiel,
10.000,- € im Jahr zu sparen ist wahrlich kein Hexenwerk,
Beginnend mit dem 25. Lebensjahr,
Start der Reise mit 45 Jahren,
Also 200.000,- € angespart ... Pro Person,
Das ganze gut und gemischt angelegt, steigert den Ertrag,
Und unsere Reisekosten betragen ca. 20-25.000 € im Jahr.

Nur mal zum nachdenken.

Gruß aus Managua/Nicaragua,
Wombi und Wombine
Ulf im Deatail ist der Unterschied, 200.000 Euros pro Person =400.000 Euros :20.000 Euros =schon mal 20 Jahre ohne Geld angelegt zu haben......................


Cordialement

Werner :cool:
Das Leben in ORANGE sehen .................

Wer bis zum Hals in Scheisse steckt, sollte den Kopf nicht hängen lassen.

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Re: Finanzierung von Langzeitreisen

#33 Beitrag von Bustreter » 2018-04-16 12:04:49

Das man sowas planen sollte ist ja klar.... dass sich die persönlichen Befindlichkeiten und Bedingungen ändern ist auch klar
Von daher kann es gar keine klare Aussage dazu geben wie man so etwas angeht dafür ,sind die Lebensmodelle viel zu unterschiedlich und damit eben auch die Modelle einer Langzeitreise
Was meines Erachtens noch gar nicht auf dem Papier stand bei allen möglichen Beiträgen ist die Frage der Länge der Reise... wie lange möchte ich unterwegs sein
1 Jahr, 3 Monate, lebenslang oder so lange bis ich tot vom Bock Falle
Ich kann mir zwar vorstellen dass es ein oder zwei Leute gibt die wirklich tot vom Bock fallen aber in der Regel ist doch irgendwo mit 80 Schluss....und dann?
Also wie weit kann ich in Wirklichkeit vorausplanen?
Ich finde da schon einen Zeitraum von fünf Jahren äußerst ambitioniert.

Abschweif zu Wombi

Wenn ihr 20 bis 25000 € pro Jahr braucht könnte das theoretisch
(600 euro kv p. MONAT abgezogen)!
Jeder Hartz IV Empfänger machen und hinkriegen.
Meine Frau hat es in einem schnellen Exkurs mir vorgerechnet zuzüglich natürlich der bezahlten Miete.
Daran kann man sehen und erkennen das es
A: entweder in Deutschland sehr teuer ist

B: man beim Reisen mit sehr viel weniger Geld auskommt als gemeinhin vermutet
C:?

Wenn es jemand interessiert kann ich gerne bei meiner Frau mal bohren wie sie auf die Rechnung kommt sie hat beruflich öfter damit zu tun.
Und ja ich weiß solche Vergleiche hinken natürlich gewaltig

Abschweifung Ende
Gruss ch.
Genug gejammert - einfach machen.

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Re: Finanzierung von Langzeitreisen

#34 Beitrag von Lassie » 2018-04-16 12:11:18

Mit 20 ist die Welt nicht groß genug, mit 30 will man eine Familie und mit 40 stellt man sich die Sinnfrage und möchte am Besten komplett neu anfangen.
Und mit 50 hat Mann 2 erwachsene Kinder in der internationalen Ausbildung an der Backe, welche das bis dahin mühsam ersparte Reiseguthaben verstudieren - wenn alles gut läuft.
So verschiebt sich der mögliche Reisebeginn immer weiter in Richtung Lebensende weil vorher immer ganz viele andere Sachen viel wichtiger sind und wir Verantwortung tragen und vorsorgen und mitdenken und aufbauen und uns kümmern und nicht einfach alles stehen, fallen und liegen lassen....
:frust:

Tja, ist halt so und solange die Sprösslinge dann auch ihren Weg im Leben gehen :hug:

Viele Grüße
Jürgen
....down-sizing vom U1300L zum U100L Turbo:

Die höchste Form des Glücks ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit.
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Re: Finanzierung von Langzeitreisen

#35 Beitrag von stonedigger » 2018-04-16 12:42:44

Hmmm, so richtig mitreden kann ich da nicht mehr, da ich noch am Anfang der 40 stehe und unser Kind noch in der Grundschule ist. Man wird sehen, wie sich alles entwickelt, jedoch werde ich mein Lebensmodell nicht am Studienwunsch meines Kindes ausrichten. 20 Stunden die Wochen studieren und anschließend Party machen in München wird es da nur dann geben, wenn er sich das selbst finanziert. Und auch hierzu lässt sich nur sagen: Wer auch dies mit einplant, kann für die Ausbildung des Kindes einiges ansparen. 100€ im Monat wären ohne Zinsen mit 18 schon 21600€. Wenn das keine gute Starthilfe ist. Klar: Mit 4 Bälgern wird es schon schwieriger. Aber hier werden die wenigsten jedem einen Studienplatz in Harvard finanzieren können. Vielleicht aber will auch ein oder mehr Kinder an der Reise teilnehmen ... Vielleicht bringt ihm das sogar mehr als ein Abschluss in Kommunikationswissenschaften. Aber das ist ein anderes Thema.

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Re: Finanzierung von Langzeitreisen

#36 Beitrag von FamilieJacobs » 2018-04-16 12:54:34

Moin, ich lese ausschliesslich Resieberichte und davon viel. Die Frage stele ich mir auch immer. Und ab und zu bekommt man auch Einblicke in die Privatsphäre der Menschen. Einige waren in jungen Jahren pfiffig und haben investiert und leben jetzt von den Gewinnen, haben früh Kinder bekommen die jetzt Erwachsen sind, sie selbst sind noch jung um zu Reisen, Haus ist vermietet etc.
Ich würde auch gern mehr Reisen, wenn mehr Zeit und Geld da wären. Aber wir haben uns zum längerfristigen Ziel gemacht, wenn die Kinder allein laufen können, das wir unseren renovierten Hof verkaufen, ein kleines Häuschen suchen, oder eine Wohnung, und dann mit dem Ersparten unterwegs sein wollen. Wenn möglich vor der Rente. Mal gucken ob das alles so klappt. Aber man muss ja Ziele haben. Momentan sind wir immer unterwegs wann es geht, auch mit 3 Kindern. Eine "hohe Kante" haben wir momentan leider nicht:-) Es bleibt spannend:-)
Es grüßen Nicole, Ludwig, Ida, Freddy und Christian.

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Re: Finanzierung von Langzeitreisen

#37 Beitrag von tomzwilling » 2018-04-16 13:08:24

Wenn das stimmt
Donnerlaster hat geschrieben:
2018-04-15 14:27:15
Ich kann mich entfernt erinnern, dass dein Auto irgendwie um die 350 K gekostet haben sollte.
... und das (wovon ich ausgehe)
Wombi hat geschrieben:
2018-04-15 23:14:06
Und unsere Reisekosten betragen ca. 20-25.000 € im Jahr.
.... und man sich dann einen Laster für 100K € kauft oder baut (bauen lassen wird dann leider nicht gehen), könnte der Knut schon mal 10 Jahre zu zweit oder 20 Jahre alleine reisen. Das wäre doch immerhin mal ein Anfang?
Gruß Tom
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Re: Finanzierung von Langzeitreisen

#38 Beitrag von joern » 2018-04-16 13:11:44

Für mich war der richtige Schritt, mit Reisen Geld zu verdienen. Das ist dann nicht zu vergleichen mit dem freien Reisen, ich muss aber zumindest nicht jeden Morgen aus dem gleichen Bürofenster gucken. Wo es dann am Schönsten war, fahre ich privat nochmal hin. Zusammen mit der richtigen Partnerin (die ich unterwegs getroffen habe) für mich auf absehbare Zeit die optimale Möglichkeit, reisen und arbeiten zu verbinden.
Auf dem Landweg nach Australien 2025, Mitfahrer?

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Re: Finanzierung von Langzeitreisen

#39 Beitrag von Mark86 » 2018-04-16 13:22:21

Da beneide ich manchmal Menschen, die weniger haben, dafür aber freier sind.
Wenn ich bei denen hinter die Kulissen gucke, dann möchte ich so weder Leben, noch Reisen...
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Re: Finanzierung von Langzeitreisen

#40 Beitrag von tomzwilling » 2018-04-16 13:30:58

Lassie hat geschrieben:
2018-04-16 12:11:18
Und mit 50 hat Mann 2 erwachsene Kinder in der internationalen Ausbildung an der Backe, welche das bis dahin mühsam ersparte Reiseguthaben verstudieren - wenn alles gut läuft.
So verschiebt sich der mögliche Reisebeginn immer weiter in Richtung Lebensende weil vorher immer ganz viele andere Sachen viel wichtiger sind und wir Verantwortung tragen und vorsorgen und mitdenken und aufbauen und uns kümmern und nicht einfach alles stehen, fallen und liegen lassen....
Du sagst es. Unsere beiden stehen jetzt endlich mit Anfang 30 dank PhD- bzw. Forschungsstipendium in Australien bzw. USA auf finanziell eigenen, wenn auch gläsernen Beinen. Die finanzielle Unterstützung in den vegangenen 12 bzw. 10 Jahren für beide entspricht ungefähr einer 10-jährigen Weltreise, aber dann wäre sicherlich manches anders verlaufen. Und mit Verlaub: 20 Wochenstunden studieren und danach Party machen, das war einmal. Ich kenne diese Zeiten natürlich selber noch aus meiner eigenen Studienzeit, aber was heutzutage an den weltweiten Universitäten verlangt wird, ist mit Früher überhaupt nicht vergleichbar und erfordert vollstes Engagement für die Sache.
Nichtsdestotrotz neigt sich unser beider Arbeitsleben im Sommer diesen bzw. nächsten Jahres dem Ende entgegen, und so bleibt uns nun ein Jährchen für den Ausbau des 90-16, um danach wahl- und zeitlos und auf Basis zweier Pensionsansprüche ferne Länder zu bereisen, getreu dem Motto "Too Old to Rock'n'Roll Too Young to Die"
Gruß Tom
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Re: Finanzierung von Langzeitreisen

#41 Beitrag von Mark86 » 2018-04-16 13:35:31

Und mit Verlaub: 20 Wochenstunden studieren und danach Party machen, das war einmal.
Das geht immernoch. Oder gelegentlich mal aufkreuzen, und sonst hauptsächlich auf Reisen sein, so lange das Bafög läuft und die Eltern im glauben Ihre Kinder werden die großen Abschlüsse machen ordentlich zahlen, kein Problem.
Da kenne ich einige, die schon lange Studieren und viel viel Freizeit haben und auch immer irgendwie Geld in der Tasche.
Gut, die werden auch nie fertig und Studienabbrecher, aber mit dem Motto "ich lebe jetzt" geht das...
Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dümmere ist.

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Re: Finanzierung von Langzeitreisen

#42 Beitrag von tomzwilling » 2018-04-16 13:47:12

Mark86 hat geschrieben:
2018-04-16 13:35:31
Und mit Verlaub: 20 Wochenstunden studieren und danach Party machen, das war einmal.
Das geht immernoch. Oder gelegentlich mal aufkreuzen, und sonst hauptsächlich auf Reisen sein, so lange das Bafög läuft und die Eltern im glauben Ihre Kinder werden die großen Abschlüsse machen ordentlich zahlen, kein Problem.
Da kenne ich einige, die schon lange Studieren und viel viel Freizeit haben und auch immer irgendwie Geld in der Tasche.
Gut, die werden auch nie fertig und Studienabbrecher, aber mit dem Motto "ich lebe jetzt" geht das...
Glücklicherweise haben da beide unserer Kinder klare Ziele vor Augen. Das war jedoch vor allem bei unserem Sohn vor dem Studium nicht immer so. Darüber sind wir natürlich froh, aber es hätte auch anders kommen können bzw. läuft es nicht überall oder automatisch so, da hast du natürlich recht.
Gruß Tom
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Re: Finanzierung von Langzeitreisen

#43 Beitrag von Wombi » 2018-04-16 15:28:46

Bustreter hat geschrieben:
2018-04-16 7:34:27
@wombi
Vielleicht funktioniert es wenn man zu zweit ist sich eine Miete spart und dann 20 Jahre lang ackert wie ein blöder Hund und den Verdienst des Partners komplett beiseite legt.
Das musst du dann aber mit 25 schon wollen und auch noch jemand finden der das mitmacht höchst schwierig :blush:
Hallo Christoph,

genau so könnte es ungefähr ausgesehen haben .....

Und unrealistisch ist daran garnix, man muß sich aber auch 20 Jahre lang so den einen oder anderen Komentar anhören.
Und mit einer 40 Stunden Woche ist das natürlich nicht zu machen.

Aber jetzt sind wir wieder genau an dem Punkt.

Das kann garnicht gehen .... wie macht man das .... aber große Veränderungen im eigenen Lebensstil kommen nicht in Betracht.

Wir haben beim Fahrzeugkauf 2013 unseren Abreisetermin auf 15.3.2013 festgelegt und dann mit 18 Tagen Verspätung auch eingehalten.

Ankunft Halifax, 3.5.2013
Aber nur, weil die erste Fähre abgesoffen ist :ninja:

Ulf

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Cordialement

Werner :cool:
Danke Werner ...... :unwuerdig: sowas wird natürlich überlesen ....

Und von 20.000,- € Ertrag/Jahr hat niemand was geschrieben ... das wäre natürlich die genialste Lösung.

Und nein, abmelden muß man sich dafür von Deutschland zu Lasten der Anderen auch nicht .... ;)


MAN MUß ES EINFACH NUR WOLLEN !!! :positiv:

Und ja, mit Kindern wird das schwierig ... daher die sehr frühe Reiseplanung ( bei uns über 15 Jahre ).


Gruß, Wombi
Es ist an der Zeit, die Reste der Welt zu entdecken........

15.4.2013, ab da werden wir uns für seeeehr lange Zeit nicht mehr sehen :-))))

Der Urlaub ohne Stress hat begonnen :-))) www.wombi-on-tour.de

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Re: Finanzierung von Langzeitreisen

#44 Beitrag von Mark86 » 2018-04-16 16:16:38

Ich denke, die generelle Frage ob man Geld hat oder nicht hängt in erster Linie davon ab, ob man damit umgehen kann.
Mich würde es nicht mal wundern, wenn einige 300.000€ plus Fahrzeuge hier im Forum sogar finanziert sind...
Es gibt Leute, die kommen in München mit 1200€ im Monat gut zu Rande und sparen noch was, und Leute die sind im Ruhrgebiet mit 15.000€ im Monat immer blank ...
Reich ist, wer weniger ausgibt als er verdient :)

Viele Leute können schneller Geld ausgeben, als ich es verbrennen könnte, ist verwunderlich, ist aber so.
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Re: Finanzierung von Langzeitreisen

#45 Beitrag von meggmann » 2018-04-16 16:25:04

Investieren, spekulieren was auch immer geht auch gerne mal in die Hose - nur davon liest man nix.
Es gibt weltweit kaum ein Land in welchem Lebensmittel so billig sind wie in Deutschland - mal abgesehen man baut sie selber an. Reisen kostet Geld, so lange man sich bewegt sogar den einen oder anderen Euro mehr (ausgenommen vielleicht Radtour oder wandern).
Von unterwegs Geld verdienen ist bis auf wenige Ausnahmen nicht so trivial. Viele haben es ja mit Blogs/Vlogs versucht - wenn ich mir die Klickraten anschaue kommt da nicht mehr viel rum. Beim unterwegs Arbeiten sollte man nicht aus den Augen verlieren, dass man unterwegs auch nicht die Stundenlöhne erzielt wie zu hause. Der deutsche Zimmermann oder Schreiner wird in Südostasien bestimmt nicht für 17 € die Stunde angeheuert......

Was ich regelmäßig mache (jedes Jahr so 2-3 Monate) ist meinen Lebensstandard (bzw. das Geldausgeben) auf ein Minimum runterzufahren. Nicht essen gehen, keine unnötigen Anschaffunge, etc. (fixe Kosten laufen natürlich weiter). Für mich hat das mehrere Effekte:
- Wie fühlt es sich an mit wenig zu leben (wobei natürlich immer ein Unterschied besteht wenn man das freiwillig macht).
- Kann ich ohne vermehrten Konsum glücklich sein.
- Wie viel Geld brauche ich wirklich.
Mir ist das wichtig - andere finden das bestimmt blöd. Alle paar Jahre schaue ich auch, was sich so an materiellen Dingen "angehäuft" hat und ob ich die wirklich brauche - wenn nicht wird das Zeug verkauft. Macht auch den Kopf frei.

Eine für mich anwendbare Methode das dauerhaft zu finanzieren habe ich auch noch nicht gefunden - wenn ich es hätte wäre ich weg. So muss ich halt noch ein paar Jahre die Kohle zusammenkratzen.

Gruß, Marcel
1) THW 90-16 ist zu Hause (07.11.2014), 2) LAK 2 ist zu Hause (7.12.2014) 3) Fahrzeugart geändert (19.01.2015)
4) Eisenschwein ist zugelassen (17.03.2015) 5) Umbauten am "Trägerfahrzeug" beendet (12.04.2015) 6) H Gutachten erteilt (15.12.2015)

7) Diesellotte (120-25 AW, Bautrupp mit H) ist angekommen (26.02.2021)

Der Trend geht eindeutig zum Zweitlkw ;-)

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Re: Finanzierung von Langzeitreisen

#46 Beitrag von Mark86 » 2018-04-16 16:57:55

Für jeden Euro den jemand an der Börse gewinnt, muss jemand anderes den verlieren.
Auf Geld gibt es ohne Risiko quasi kein Geld mehr, es ist genug Geld da...

Was Lebensmittelpreise in Deutschland angeht, sind die sehr gering. Auch auf Fernreisen habe ich bemerkt, dass es zwar hier und da günstiger geht, manchmal auch richtig billig, aber wenn man dann hier und dort auch mal Europäische Produkte kauft, die woanders dann deutlich teurer sind als bei uns, dann geht dass wieder im Nullsummenspiel auf. Ich mag aber auch im Urlaub essen, was ich zu Hause esse.
Wenn ich unterwegs bin, will ich viel sehen, es werden viele KM gefahren, vieleicht relativiert sich dass wenn man auf Jahre unterwegs ist, aber es ist immer ne recht teure Nummer, sobald ich losfahre.
Auch die Verschleißreparaturen und Wartung am Fahrzeug sind nicht ohne. Es ist lustig zu lesen, wie Leute dann mit ihrem Laster mit 300€ im Monat zu Rande kommen, wenn die da ankommen wo sie mal Ersatzteile, paar Reifen, ein paar Klamotten, etc. kaufen müssen oder ihr Smartphone ersetzen müssen, dann schreiben sie dass meistens aber nicht mehr.
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Re: Finanzierung von Langzeitreisen

#47 Beitrag von Chriss71 » 2018-04-16 20:09:25

Naja.
Wir versuchen uns in den jeweiligen Ländern an zu passen. Deutsche Produkte habe ich daheim genug. Ist das Nougat leer, gibt es eben etwas anderes. Das gehört für mich zum Abenteuer "Fernreisen" dazu. ( in Maßen)

Für mich ist noch ein Plan B wichtig. Ist mir irgendwann langweilig, oder das Reisegeld geht aus, möchte ich genügend Mittel haben, um einen entspannten Neustart im Wunschland zu machen.


Aber ob das klappt, kann ich erst sagen, wenn wir losgekommen sind.

Viele Grüße

Christian

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Re: Finanzierung von Langzeitreisen

#48 Beitrag von Bahnhof » 2018-04-16 21:02:50

https://www.allianz.de/vorsorge/sofortrente/

Wenn genug gespart hast, kannst auch einfach alles der Allianz überweisen :angel: :angel:

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Re: Finanzierung von Langzeitreisen

#49 Beitrag von DerDicke » 2018-04-16 21:17:08

Aus unserer Sicht gehört ein gewisser "Mut zum Risiko" dazu. Wer 100% abgesichert sein, sein Häuschen behalten, alle Versicherungen aufrechterhalten und vor allem seinen gewohnten Lebensstandard nicht aufgeben will, wird Schwierigkeiten zu haben auf einer Langzeitreise mit den dann eingeschränkten finanziellen Mitteln umzugehen.
Wir sind seit Juni 2017 unterwegs und wollen reisen, solange wir Lust dazu haben. Was danach kommt, werden wir sehen wenn es soweit ist.
Wir haben uns ein festes monatliches Budget gesetzt und überwachen dieses auch mittels Haushaltstagebuch sehr genau. Spannenderweise benötigen wir weit weniger Geld als gedacht und dies vor allem aus drei Gründen:
- das Leben auf Reisen im Hinblick auf Stellplatz-/Lebensmittelkosten ist günstiger als gedacht - wir kochen dabei zu 95 % selbst und frisch und stehen zu 90 % auf offiziellen Plätzen
- wir fahren weit weniger als gedacht und stehen mehr
- wir haben festgestellt dass wir keinerlei "Luxus" mehr brauchen, dazu gehört z.B. auch Essen gehen oder bei Urlauben eher mal übliche "Vergnügungsausgaben" wie Eintritte zu Sehenswürdigkeiten (mit ein bisschen Recherche kann vieles zu bestimmten Zeiten kostenfrei besucht werden)

Wir haben keine Kinder und kein eigenes Haus gebaut/gekauft. Unseren Haushalt haben wir nahezu komplett aufgelöst und nur einige, uns wichtige Möbelstücke behalten. Das hat ewig gedauert, war aber unglaublich befreiend ;-)

viele Grüße
Michaela & Peter
https://exploring509.de
seit 14.06.17 im Laster :-)

Fritz1
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Re: Finanzierung von Langzeitreisen

#50 Beitrag von Fritz1 » 2018-04-16 22:01:08

Es hat bisher niemand das Modell Sabbatjahr erwähnt (auch Halbjahr möglich), muss natürlich mit dem Arbeitgeber machbar sein, inzwischen aber auch jenseits des öffentlichen Dienstes durchaus möglich und im Zuge von Fachkräftemangel auch in Zukunft wahrscheinlicher.

Ich/wir haben es 3x während der aktiven Berufszeit praktiziert. Der Vorteil ist sicherlich, dass reduzierte Geld läuft weiter, man gewöhnt sich durchaus daran nicht so viel zu haben und es gibt immer Leute die kommen mit weniger aus als man selber. Wer sich das vor Augen hält kann wohl auch mit 75 % oder 66,6 % des bisherigen klarkommen.

Schon oft gesagt: Keine Prestigeobjekte wie Auto und Designerkleidung etc.

Ein anderer Aspekt: Dort Wohnen und Leben wo es preiswert ist. Warum bleibe ich als Handwerker, Lehrer, Arzt, Polizist, Krankenschwester etc. in München oder Hamburg und zahle im Monat 500 oder auch 1000 Euro zu viel. Der Mehrverdienst z.B. als Ing. bei BMW geht doch sofort für die Wohnung drauf, dann geht es mir in Ostfriesland mit 1000 Euro weniger erheblich besser.

Ich habe für fast 30 Jahre Selbstversorger gespielt auf 15000 Quadratmeter. Bier und Wein habe ich gekauft und sonst nicht sehr viel und hatte wegen der geringeren Kosten auch kein Problem die Langzeitreisen zu finanzieren. Trotzdem jedes Jahr Urlaub gemacht, eben die Bohnen nach dem Urlaubsplan gesät.

Gruß

Fritz

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Re: Finanzierung von Langzeitreisen

#51 Beitrag von landwerk » 2018-04-16 23:17:03

Das ist ein sehr interessanter Thread hier, den Seapilot angstoßen hat.

Ich finde die Meinungsvielfalt und die verschiedenen Blickwinkel sehr bereichernd.

Auch, dass man vielleicht irgendwann nicht mehr reisen will , kann ich nachvollziehen.
Ich freue mich dann nach einem Monat meist schon wieder auf zu Hause.

Das hängt aber sicher von den unterschiedlichen Umständen ab.


Ich war heute mit dem KAT im Wald im Harz und habe von da bürogearbeitet... bin wandern gegangen...hab mich ein bisschen hingelegt und trotzdem effektiv gearbeitet.
effektiver als in meinem schönen neuen Büro in der Firma.

Und da hab ich kurz an den Seapilot gedacht, der ja auch mal schrieb in seinem Auto zu arbeiten oder so.

Das war heute Vormittag.

Prinzipiell könnte ich mir vorstellen erst mal hier in Deutschland, sogar in Wohnortnähe, mal immer wieder und mehr Wald- oder Talsperrennbüros zu machen.
Wenn das klappt, könnte man das nicht nur Tagesweise sondern auch mal Wochenweise probieren.

Na ja und dann vielleicht halt auch weiter weg. Nordesee , Dänemark oder die Schweiz.


Für mich gehörte es von je her dazu etwas erledigen zu müssen oder machen zu müssen und dabei unterwegs zu sein.

Nur Reisen allein ist auch schön. Mit Zweck für mich persönlich genauso schön oder schöner.

Worcation.

2 Stunden Rechnungen schreiben, dann 1 Stunde in der Talsperre schwimmen, 2 StundenKunden betreuen > Mittagsschlaf .

Durch die ständig auf mich einwirkenden Positiven ( Natur)Eiflüsse bin ich wesentlich kreativer und effektiver als im Büro in der Firma.
Und besser gelaunt etc.

(Natürlich habe ich mir diese kleinen Freiheiten auch lange und hart auf dem steinigen Weg eines Selbständigen erarbeiten müssen.
Nur bevor wer auf die Idee käme diese zwei mal Waldbüro zu beneiden. Die Zeit habe ich über Jahre um ein vielfaches vorgearbeitet.)

Wie Ulf das so ähnlich schrieb. Hier in D mal das Konzept ausprobieren und dann , wenn es man mag Stück für Stück er- und ausweitern.

Das könnte evtl.mein Weg sein.

Kommt vielleicht nicht direkt eine Weltreise heraus, muss es doch aber auch nicht zwingend.


Zur Hauptfrage:


Ich kenne Lehrer (ein Paar) , welche ausreichend viel Pension bekommen, dass sie Reisen könne und das Haus behalten....

Ich kenne Menschen, die einen solch guten, gefragten Job haben, dass sie vom ALG 1 locker Reisen können und danach auch wieder bis zum nächsten ALG 1 angestellt werden und dies auch so praktizieren.


Zu Seapilot:
Ich persönlich hätte mir nicht das Aggregat für 17.000 Euro gekauft. davon könnte man fast ein Jahr wegfahren.....mit dem Rest des Autos...



So denn Oli
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schmidti
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Re: Finanzierung von Langzeitreisen

#52 Beitrag von schmidti » 2018-04-17 1:37:28

Mensch - spannender Fred! Da möchte ich doch auch ein paar Wörtchen mitreden.

Es gibt so viele Stellschrauben, dass man das gar nicht so genau festhalten kann, aber um mal ein paar zu nennen

Stellschraube 1 - das Fahrzeug

Eine "Weltreise" kann unglaublich viele verschiedene Facetten haben. Ich nehme jetzt einfach mal als Annahme, dass du mit dem Fahrzeug reisen würdest, sonst wärst du vielleicht im Radl-Forum. :)

Es gibt Leute, die mit einem 2000 Euro nach Indien fahren und das toll finden. Manche kaufen sich nen Geländewagen für 6000 Euro und packen ein Dachzelt drauf. Auf der anderen Seite der Medaille gibt es Menschen, die ohne Expeditions-LKW für jenseits der 100.000 Euronen Europa nicht verlassen möchten.

Wir sind den Mittelweg gegangen. Ich hab vor ein paar Monaten ausgerechnet, was mich mein Fahrzeug schon so gekostet hat und wir sind bei 34.000 Euro im unteren Mittelfeld und fahren einen Land Rover mit Hubdach.

Stellschraube 2 - die Reisedauer
Eine "Weltreise" muss nicht zwingend für immer sein. Vor allem wenn man erst 29 ist (wie ich) ist eine Reise FÜR IMMER deutlich schwerer zu realisieren als eine Reise mit einem begrenzten Zeithorizont. Mit ca 1500 Euro (einfach mal als Annahme) im Monat für 2 Personen im Fahrzeug kann man sich ja grob ausrechnen, was so ein Jahr kosten kann.

Stellschraube 3 - Die Reiseziele
Wenn du deine Weltreise mit 4 Monaten in Norwegen beginnst, wird dein Reisebudget deutlich stärker abfallen, als wenn du viel Zeit in Zentralasien verbringst, wo du mit 500 Euro im Monat zu zweit echt gut leben kannst.

Stellschraube 4 - Das Sparen & Fixkosten
Nimmst du zuhause mehr ein als du ausgibst? Super! Dann bist du auf dem richtigen Weg. Sogar meine damalige Freundin (und jetzige Frau) hat vor unserer Reise 400 Euro p.M. weglegen können, und das als Friseurin. Wenn du davon ein Jahr reisen möchtest, musst du halt 4 Jahre sparen. Ich hatte einen vergleichsweise besser bezahlteren Job, deswegen konnten wir in drei Jahren genug sparen um drei Jahre zu reisen. Dafür haben wir unsere Ausgaben auf das Minimum reduziert und haben auch jetzt während unserer Reise kaum Fixkosten.

Stellschraube 5 - Dein Lebensstil
Wir hatten gestern Hummer und vorgestern Elchsteak - weil wir es geschenkt bekommen haben. Sonst leisten wir uns solche Späßchen vielleicht zu Geburtstagen. Wenn du aber öfter ausgefallen Essen möchtest oder sogar gern essen gehst, dann werden auch deine Ausgaben dementsprechend sein und die vorher angenommenen 1500 Euro könnten vielleicht bei 2500 Euro im Monat liegen.

Das war noch lang nicht alles, aber mal zu unserer Praxis. Wir sind beide um die 30 Jahre, haben drei Jahre gespart und können nun ca. drei Jahre reisen. Das sind ca. 60.000 Euro. Die Verdienste mit der Webseite unterwegs liegen derzeit bei ca. 50 Euro im Monat (vor Steuer). Das ist aber gar nicht so schlimm, denn wir haben gemerkt, dass wir einen gewissen Hang zum Komfort haben und freuen uns auch schon auf ein echtes Zuhause mit einem Sofa, Internet und fließend warm Wasser.

Aber die nächste Reise wird folgen. Wir planen eine weitere Reise, die wieder für einen begrenzten Zeitraum sein wird, aber dann mit Kindern.
Das ist das, was wir für uns realisieren können und wollen und darauf kommt es an!

Und jetzt als Einsatzer:
Sei flexibel, gib weniger aus als du verdienst und lebe mit niedrigen Ansprüchen, dann wird das schon was :) :rock:

Lg aus Kanada
Mit dem Land Rover einmal um die Welt - www.bodensee-overlander.de

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Re: Finanzierung von Langzeitreisen

#53 Beitrag von jonson » 2018-04-17 7:52:25

Tag 12358 frei unterwegs................. Wie geht Langzeitreisen....

Der Mix macht es aus...
Grundsätzlich viel Verdienen und so gut wie nichts ausgeben hilft ungemein...Faktisch alle Leute die ich kenne geben Geld aus das mir schwindelig wird... Auch bei den Reisenden...
Diejenigen die sich auf ALG oder irgentwelche "erschlichenen" Staatlichen Leistungen verlassen sind bei mir unten durch...
Auf Reise Arbeiten bringt wenig bis nichts.... Wenn dann nur in sehr speziellen Berufen wie zb bei mir als Pilot...

Die Reiseblogger die meinen sie könnten damit ein passendes Einkommen generieren um über die Runden zu kommen... Da kann ich nur lachen... Ihr werdet später alle verhungern..


Wie geht Langzeitreisen...

1. Keine Altlasten anhäufen.... zb Schulden..
2. Immer was verdienen... Mit allem , egal was.. Jeder Euro ist gut.
3. Auf Prestige Fahrzeuge absulut verzichten...
4. Nicht zu lange warten...Je älter desto schwerer wird eine grosse , lange Reise..........Abgesehen von Rentnern...........
5. Nicht denken ich bleibe jetzt mein Leben lang auf Tour.... Quatsch... Nur ganz ganz wenige schaffen überhaupt ein zweites Jahr und darüber hinaus wird es extrem dünne..
6. Perfekt ist wenn der Kontostand jeden Monat mindestens gleich bleibt oder grösser wird auf Reise...
7. Vom Reisen Leben.... Naja.. Ist ja auch Arbeit..So mache ich das zum Teil...
8. Sparplan...
9. Klein Anfangen...Man braucht kein Haus um ein Mieteinkommen zu generieren.. Eine Garage für zb 10000.- tuts auch...Gibt 60.- je Monat Einkommen..
10. Selbständige... Nicht auf der Firma bestehen... Aufbauen und verkaufen... Weg damit... Nächste Firma anfangen aufbauen und verkaufen... So wird Geld verdient..
11. Grundsätzlich nur was Arbeiten was einem richtig Spass macht. Nur dann bist Du gut darin.
12. Losfahren nicht vergessen..... Mach ich später ist der Fehler des Lebens..
Zuletzt geändert von jonson am 2018-04-17 9:44:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Finanzierung von Langzeitreisen

#54 Beitrag von OliverM » 2018-04-17 8:38:32

jonson hat geschrieben:
2018-04-17 7:52:25

Diejenigen die sich auf ALG oder irgentwelche "erschlichenen" Staatlichen Leistungen verlassen sind bei mir unten durch...
Diejenigen Schmarotzer, die anderen in Spanien erst einmal das Bier wegsaufen und sich dann in ihren Vario verpissen und erst dann ans eigene Bier gehen , ohne auch nur einen Tropfen mit denjenigen denen sie das Bier gezockt haben mit zu geben, sind für mich pers. deutlich unter ALG 1- oder ALG 2-Empfängern anzusiedeln, den ALG1 ist eine Versicherungleistung, wofür die Menschen eingezahlt haben. Klingt komisch, ist aber so . :ninja:

Gruß

Oliver
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Re: Finanzierung von Langzeitreisen

#55 Beitrag von jonson » 2018-04-17 9:30:25

Hat ja wiedermal recht lange gedauert bis schwachsinnige Anfeindungen rausproletet werden..
Sollte das auf mich gemüntzt sein, bin ich mir sehr sicher das ich mehr Bier ausgebe als anderen "wegsaufe".. :rock:
Zuletzt geändert von jonson am 2018-04-17 9:46:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Finanzierung von Langzeitreisen

#56 Beitrag von Mark86 » 2018-04-17 9:36:42

Wir sind den Mittelweg gegangen. Ich hab vor ein paar Monaten ausgerechnet, was mich mein Fahrzeug schon so gekostet hat und wir sind bei 34.000 Euro im unteren Mittelfeld und fahren einen Land Rover mit Hubdach.
[...]
Vor allem wenn man erst 29 ist (wie ich)
Wenn du mit 29 in der Lage warst, 34.000€ bar in n Spassauto zu versenken, bist du doch weit gekommen ;)
Faktisch alle Leute die ich kenne geben Geld aus das mir schwindelig wird...
Das kann ich nur bestätigen. Nicht "alle", aber wenn ich mir ansehe, wie viele Leute Geld als reinen Durchlaufposten haben, wo zwischen Monatsanfang und Ende nicht ein Euro von hängen bleibt, kann ich immer nur mit dem Kopf schütteln. Ich kenne ganz ganz viele, da läuft das komplette Einkommen irgendwie durch Konsum vom Konto durch die Hand, wo es in einen kurzfristigen Nutzen / Glücksmoment umgesetzt wird und dann das Ergebnis der Mülltonne zugeführt wird...
5. Nicht denken ich bleibe jetzt mein Leben lang auf Tour.... Quatsch... Nur ganz ganz wenige schaffen überhaupt ein zweites Jahr und darüber hinaus wird es extrem dünne..
denn wir haben gemerkt, dass wir einen gewissen Hang zum Komfort haben und freuen uns auch schon auf ein echtes Zuhause mit einem Sofa, Internet und fließend warm Wasser.
Man darf aber auch nicht zu viel "Angst" vor dem "danach" haben, sonst kommt man nie los...
Was die Reisedauer angeht, also mir reichen 3 Monate am Stück, dann bin ich immer wieder froh zu Hause zu sitzen, durch die Weiten meines Wohnzimmers zu schauen, mit bisschen Platz usw. usf. und ich bin dann auch froh, wieder normal Arbeiten zu gehen. Reisen ist schön, aber nicht alles im Leben.
Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dümmere ist.

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Re: Finanzierung von Langzeitreisen

#57 Beitrag von Pele » 2018-04-17 9:38:27

jonson hat geschrieben:
2018-04-17 9:30:25
Sollte das auf mich gemüntzt sein, bin ich mir sehr sicher das ich mehr Bier ausgebe als anderen "wegsaufe".. :rock:
Hallo,

habe mich auch gewundert :angel:

Musst wohl mal einen "schlechten" Tag gehabt haben :frust:

Grüße

Peter

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Re: Finanzierung von Langzeitreisen

#58 Beitrag von tomzwilling » 2018-04-17 9:56:10

DerDicke hat geschrieben:
2018-04-16 21:17:08
Aus unserer Sicht gehört ein gewisser "Mut zum Risiko" dazu. Wer 100% abgesichert sein, sein Häuschen behalten, alle Versicherungen aufrechterhalten und vor allem seinen gewohnten Lebensstandard nicht aufgeben will, wird Schwierigkeiten zu haben auf einer Langzeitreise mit den dann eingeschränkten finanziellen Mitteln umzugehen.
Das betrifft die materielle Überwindung. Etwas vom Thema weg und bislang kaum berücksichtigt, beschäftigt mich aber auch die Frage, wie die aktuell Langzeitreisenden bezüglich sozialer Verantwortung umgehen. Unsere Reisezeit wird zu einem Zeitpunkt beginnen, wo die eigenen Eltern schon alt und teilweise pflegebedürftig sind. Trotz geregelter Versorgung durch ambulante oder stationäre Institutionen und das Vorhandensein von Geschwistern, die sich emotional um die Eltern kümmern, besteht doch das Bedürfnis, sich um die Eltern kümmern zu wollen und im Fall der Fälle rechtzeitig da zu sein. Das ist zum Beispiel ein Punkt, der von meiner Frau und mir kontrovers beurteilt wird und ein unbeschwertes Losfahren auf unbegrenzte Dauer nicht gerade erleichtert.
Gruß Tom
"It is better to travel well than to arrive" - Buddha

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Re: Finanzierung von Langzeitreisen

#59 Beitrag von Mark86 » 2018-04-17 10:01:19

Ich hab mit knapp 32 Jahren den Vorteil, dass meine Eltern sich derzeit wenn ich weg bin um das nötigste von meinem Scheiss kümmern...
Wenn sie dass irgendwann nicht mehr können, dann übergebe ich das nem externen Dienstleister und fertig.
Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dümmere ist.

OliverM
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Re: Finanzierung von Langzeitreisen

#60 Beitrag von OliverM » 2018-04-17 10:49:51

tomzwilling hat geschrieben:
2018-04-17 9:56:10
DerDicke hat geschrieben:
2018-04-16 21:17:08
Aus unserer Sicht gehört ein gewisser "Mut zum Risiko" dazu. Wer 100% abgesichert sein, sein Häuschen behalten, alle Versicherungen aufrechterhalten und vor allem seinen gewohnten Lebensstandard nicht aufgeben will, wird Schwierigkeiten zu haben auf einer Langzeitreise mit den dann eingeschränkten finanziellen Mitteln umzugehen.
Das betrifft die materielle Überwindung. Etwas vom Thema weg und bislang kaum berücksichtigt, beschäftigt mich aber auch die Frage, wie die aktuell Langzeitreisenden bezüglich sozialer Verantwortung umgehen. Unsere Reisezeit wird zu einem Zeitpunkt beginnen, wo die eigenen Eltern schon alt und teilweise pflegebedürftig sind. Trotz geregelter Versorgung durch ambulante oder stationäre Institutionen und das Vorhandensein von Geschwistern, die sich emotional um die Eltern kümmern, besteht doch das Bedürfnis, sich um die Eltern kümmern zu wollen und im Fall der Fälle rechtzeitig da zu sein. Das ist zum Beispiel ein Punkt, der von meiner Frau und mir kontrovers beurteilt wird und ein unbeschwertes Losfahren auf unbegrenzte Dauer nicht gerade erleichtert.
Gruß Tom
Hi Tom,
das war auch bei uns durchaus Thema und da gibt es auch kein richtig oder falsch, sondern das muss jeder für sich selbst individuell entscheiden.

Gruß

Oliver
Wir leben in einer Zeit , in der die Klugheit schweigen soll, weil sich die Dummheit durch die Wahrheit beleidigt fühlen könnte....

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