Holzkoffer zum x-ten mal

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dream
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Holzkoffer zum x-ten mal

#1 Beitrag von dream » 2015-01-13 0:51:47

Hallo Forum,

Um auf den Punkt zu kommen:
unser LKW soll im Herbst einen neuen Aufbau bekommen. Von Sandwichaufbauten habe ich die ganze Theorie schon zusammen und bin so zu sagen Ready to go. Aber eigentlich ist unser Wunsch ein Holzkoffer.
Im Netz habe ich bisher noch keine befriedigenden Infos zum Holzkofferbau gefunden. Mit Wasserfest Mulitplex gibts zwar schon etwas zu lesen, aber das ist ja nicht wonach wir streben. Eher so wie der hier.

In der Hoffnung das ich bei euch vllt gute Infos bekomme möchteich ein paar Fragen stellen.
Aber vlt. vorerst noch ein bischen mehr zu unserer Vorstellung des Koffers:
Er soll nicht komplett aus Holz sein (siehe Link oben), Vorne und hinten soll es Blech sein- vorne wegen Schutz, hinten wegen Heckgaragentür. Auch die Optik spielt hier so seine Rolle. Achso, die Aussenbeplankung wäre gut wenn nicht dicker als 10mm, lieber 6mm.
Als Isolation 40-50mm würden gerne was natürliches verwenden (zu mindest für die beiden Seitenwände), sprich Stroh, Wolle, Hanf,... Ich weiss nicht was geeignet wäre da es sich um ein Fahrzeug und keine Immobilie handelt, was also dem entsprechend Vibrationen ausgeliefert ist.
Als Innenverkleidung soll eine 4-6mm Multiplex zu Einsatz kommen.
Um die Vorteile des Holzes zu behalten würden wir Dampfsperre und Dampfbremse lieber nicht verwenden. Das Ding soll an den Seiten atmen. Gut, dort wo aussen mit Blech verkleidet wird, kann dann schon eine Dampf-sperre u. -bremse rein wenn es sein muss. Auch kann dort ein Isolator wie Stirodur ins Spiel kommen.

Hier mal eine kleine Skizze:
Holzaufbau.jpg
oder so in dem Sinne...


In wie fern ist das eurer Meinung nach machbar? Und unter Berücksichtigung das das unsere Wohnung ist. Also es darf kein halbes Ding werden!

Die Fragen die sich mir stellen:
-Der Aufbau wird 6,2m lang. Die Bretter für die Aussenbeplankung sind 4m lang. Wie sieht es mit dem Ausdehnungsfaktor des Holzes aus? Wenn ich 4m lange Bretter verbaue kann man bei dieser Länge vllt schon von cm Ausdehnung reden? Als Lösung, um dies zu verhindern/mindern denke ich mir die Bretter in der Länge zu dritteln o. vierteln, also 4x1,55m und somit mit dem MS Polymer Kleber der an den Streben und Eckprofilen verklebt ist (diese sind btw aus gebogenem Stahlblech gedacht) die Ausdehnung dämpfen zu können?
-Denke ich richtig das 6-10mm dicke Leisten ausreichend dimensioniert sind? Oder müsste ich da zu den 20mm+ Bodenbelägen greifen? Das wird aber dann schwer wie Sau...
-Geht das klar wenn wir die Dampfbremse u. Dampfsperre weglassen wenn das Holz in Natur bleibt (höchstens mit Öl impregniert)?

Ich weiss jetzt gar nicht ob ich mich verständlich ausgedrückt habe, aber ich hoffe ihr versteht mein Geschwaffel und könnt mir weiter helfen. Es gibt ja einige unter euch die sowas haben oder mal hatten.
LG
Beni

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SimonB
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Re: Holzkoffer zum x-ten mal

#2 Beitrag von SimonB » 2015-01-13 1:52:39

Moin,

na, da antworte ich mal...

Ich hab sowas ähnliches, Details und Fotos findest Du hier:
http://www.allrad-lkw-gemeinschaft.de/p ... 35&t=31536
dream hat geschrieben: Im Netz habe ich bisher noch keine befriedigenden Infos zum Holzkofferbau gefunden.
Konzentriere Dich für weitere Inspiration eventuell auf (historische) Zirkuswagen und Bauwagen - die haben zwar keinen Motor, sind aber häufig aus Holz gebaut worden. Dazu gibts recht viele Fotobaustories im Netz.
dream hat geschrieben: Er soll nicht komplett aus Holz sein (siehe Link oben), Vorne und hinten soll es Blech sein- vorne wegen Schutz, hinten wegen Heckgaragentür.
Durch die unterschiedliche Wärmeleitfähigkeit von Holz und Stahl führt die Mischung von beidem in der Praxis oft dazu, dass das Holz an den Stellen, wo es mit dem Stahl in Kontakt kommt, schnell(er) gammelt - weswegen (bei Zirkuswagen) oft auf Stahl-im-Holz verzichtet wird. Gehen tut es natürlich trotzdem irgendwie.
dream hat geschrieben: Als Isolation 40-50mm würden gerne was natürliches verwenden (zu mindest für die beiden Seitenwände), sprich Stroh, Wolle, Hanf,... Ich weiss nicht was geeignet wäre da es sich um ein Fahrzeug und keine Immobilie handelt, was also dem entsprechend Vibrationen ausgeliefert ist.
Hartfaserdämmplatte (Holz), weiche Holzfasterdämmplatte, weiche Hanffaserdämmplatte. Wolle und Stroh benötigen mehr Dicke für ähnliche Dämmwerte, Stroh hat ein Feuchtigkeitsproblem, unbehandelte Wolle hat große Mottenanziehung. Holz- und Hanffasern sind mittlerweile Standard als (natürliche) Isolationsmaterialien. Isofloc (Zellulose/Altpapier) hat den Nachteil, dass es sich bei Vibration nachträglich weiter verdichtet und dann im oberen Bereich der Wand schlecht isolierte Bereiche entstehen. Zu allen Dämmmaterialen und den jeweiligen Vor- und Nachteilen gibts ohne Ende Infos im Netz.
dream hat geschrieben: Um die Vorteile des Holzes zu behalten würden wir Dampfsperre und Dampfbremse lieber nicht verwenden. Das Ding soll an den Seiten atmen.
Eine "intelligente" Dampfbremse und ein "atmungsaktiver" Holzwandaufbau schließen sich m.E. nicht gegenseitig aus. Du kannst aber auch drauf verzichten, wenn Du viel lüftest, wenig Wasserdampf produzierst, und schimmelanfällige Ecken reduzierst. Oder Du baust mit einer kleinen Hinterlüftung der Außenhaut, was wiederum das Risiko von Feuchtigkeitsproblemen im Übergang von Isolierung und Außenhaut verringert bzw aufhebt.
dream hat geschrieben: In wie fern ist das eurer Meinung nach machbar? Und unter Berücksichtigung das das unsere Wohnung ist. Also es darf kein halbes Ding werden!
:D Die meisten, die ich kenne, und die in sowas (ähnlichem) wohnen, würden ihr jeweiliges Zuhause mit Zufriedenheit als "halbes Ding" bezeichnen. Zufriedenheit ist wohl eher eine Frage der inneren Einstellung, nicht der baulichen Perfektion.
dream hat geschrieben: -Der Aufbau wird 6,2m lang. Die Bretter für die Aussenbeplankung sind 4m lang.
Wie sieht es mit dem Ausdehnungsfaktor des Holzes aus? Wenn ich 4m lange Bretter verbaue kann man bei dieser Länge vllt schon von cm Ausdehnung reden? Als Lösung, um dies zu verhindern/mindern denke ich mir die Bretter in der Länge zu dritteln o. vierteln, also 4x1,55m und somit mit dem MS Polymer Kleber der an den Streben und Eckprofilen verklebt ist (diese sind btw aus gebogenem Stahlblech gedacht) die Ausdehnung dämpfen zu können?
Äh, die Zirkuswagen(nach)bauer versuchen meistens, so lange Bretter wie irgend möglich zu bekommen, anstatt die langen Bretter nachher auch noch kleinzusägen. Jeder Stoß ist ein potentielles Risiko für Feuchtigkeit und Gammel. Meiner Meinung nach fährst Du besser, wenn Du dir 6,5m Bretter organisierst und ohne Stöße baust. Das die Dehnung des Holzes ein relevantes Problem dar stellt habe ich bislang noch nicht gehört oder erlebt (was ein bißchen, aber nicht viel heissen muß).
dream hat geschrieben: -Denke ich richtig das 6-10mm dicke Leisten ausreichend dimensioniert sind? Oder müsste ich da zu den 20mm+ Bodenbelägen greifen? Das wird aber dann schwer wie Sau...
Oft genutzt wird irgendwas zwischen 9mm und 12mm. 6mm ist dünn, aber es gibt keinen ersichtlichen zwingenden Grund, warum es nicht gehen sollte.
dream hat geschrieben: -Geht das klar wenn wir die Dampfbremse u. Dampfsperre weglassen wenn das Holz in Natur bleibt (höchstens mit Öl impregniert)?
Das eine hat mit dem anderen wenig zu tun. Weglassen kannste (s.o.). Aber als Wetterschutz sollte das Holz außen behandelt werden. (Lein)öl ist möglich, sollte aber sehr regelmäßig erneuert und in mehreren Schichten aufgetragen werden, außerdem graut das Holz nach. Alternative sind Lasuren, auch die ermöglichen weiterhin "Atmungsaktivität" des Holzes. (--> googeln)

Gruß
Simon
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Xaverl
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Re: Holzkoffer zum x-ten mal

#3 Beitrag von Xaverl » 2015-01-13 2:02:14

Hallo Beni!

Interessantes Projekt, bitte berichte weiter darüber.

Die Holzthemen möge ein Holzexperte beantworten.

Zum Thema Dämmung folgende Hinweise von meiner Seite.
Ein Fahrzeug rüttelt … und damit lockere Dämmungen irgendwann auch auf ein kleineres Maß zusammen.
Auch wenn ich persönlich die Idee von Dir verstehe, so würde ich hier doch eher auf steifere Dämmungs-Materialien zugreifen, also XPS oder PU. Wenn es allerdings schon dampfdiffusionsoffen und naturnahe sein soll, dann z.B. Celluloseeinblasung, die auch allenfalls nachgefüllt werden kann, falls eine Setzung stattgefunden hat, was ich im Fahrzeugbau erwarte oder formhaltigere Holzfaserplatten. Beide vertragen auch ein gewisses Maß an Feuchtigkeit.
Konstruktiv sehe ich allerdings eine große Aufgabe, da Du nach außen hin noch dampfoffener sein musst, als es die Dämmungen sind, was bei Naturmaterialien ohne Hinterlüfungsebene nur schwer machbar ist - denke hier an Holzfassaden, wo immer eine Lüftungsebene außen dazwischen ist.
Ist der Innenraum allerdings (relativ) nahtlos mit Holz verkleidet, hast Du eine in Deinem gewünschten System ausreichende Dampfbremse, solange das Außenholz nicht noch dichter ist und die Fensterdurchbrüche sozusagen dampfdicht gemacht werden.
Kältebrücken sind für Holz sehr schädlich, dabei versuche prinzipiell ohne Metallkontakte auszukommen.

Eine rundum dichtgeklebte Dampfsperre vor den Verblechungen ist notwendig; noch notwendiger ist, dass die Dämmung dort lückenlos flächig auf die Außenblechhaut verklebt wird, speziell dann, wenn später angebrachte Löcher durch Nieten oder Schrauben den "Dichtraum" beschädigen.

Schöne Beispiele sind hier die alten Eriba-Wohnwagen, die mit (wasseraufnehmendem) Styropor und Stahlgerippe alle zusammen aufgrund des Tropenklimas in den Wänden zusammengerostet sind, auch wenn kaum einer dieser Wohnwagen außerhalb der Sommerzeit genutzt wurde und obwohl dort sogar Stoffhubdächer eine "Trocknung" zugelassen haben.

Grundsätzlich sprechen aber unzählige Holzhäuser auf Rädern für Dein Projekt.

Viel Spaß und Erfolg bei Deinem Projekt!

Xaver
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Bustreter
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Re: Holzkoffer zum x-ten mal

#4 Beitrag von Bustreter » 2015-01-13 9:09:02

Moin...
du möchtest da etwas bauen und konstruieren woran in den letzten Jahrzenten die Häuslebauer bei wesendlich dickeren Wänden gescheitert sind. Eine Wasserdampdiffusionsoffene (oder dichte) Konstruktion welche maximal dämmt aber kein Problem mit Feuchtigkeit hat....alles auf ca 50/ 60 mm Dicke!
Ich plädiere für eine offene Konstruktion. Intelligente Folien gibt es zu hauf. Luft nach außen abströmen lassen und gut ist es.
Ich würde Pavatexplatten nehmen und die Holzaußenkonstruktion von Innen mit gefrästen 5 mm Kanälen belüften (Innenseite der Hölzer oder der Pavatexpl. oder die Hölzer längs verbauen. Luft muß unten reinkommen und oben austreten können.
Trotzdem wirs du Innen kühle Ecken haben....diese belüften! MIt anfallender Feuchtigkeit bei längerem Aufenthalt und geschlossenem Aufbau wirst du leben müssen alternativ kannst du dir ein Kleinklimagerät einbauen...kostet nicht die Welt und funktioniert in meinem Mietshaus prima.klick.
ch.
Genug gejammert - einfach machen.

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Ulf H
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Re: Holzkoffer zum x-ten mal

#5 Beitrag von Ulf H » 2015-01-13 11:31:52

... Holz dehnt sich bei Temperaturunterscheiden kaum aus, bei Feuchteunterscheiden dagegen deutlich ... ein typisches "Nut-und-Federbrett" bewegt sich dabei in der Breite 10%, in der Dicke 5% und in der Länge 0,1% ... Längenausdehnung ist also kein grosses Problem ... ich würde aber gleichwohl den Längsstoss auf einen tragenden "Balken" legen und aussen mit einer Deckleiste verkleiden ... und gegen die Ausdehnung in der Breite hilft die Nut-und-Feder- (fachlich richtig gespundete)-Verbiundung, diese kann (bei richtiger Verlegung) die Bewegungen komplett aufnehmen und bleibt trotzdem "dicht" ...

... meiner Meinung nach holst Du Dir mit der geplanten Hybridkonstruktion die Nachteile beider Bauarten ins "Haus" ... wenn Du Holz als tragendem Material nicht vertraust, dann mach ein Stahlgerippe, welches mit Holz verkleidet wird ...

... meinen doch auch für 1 Jahr bewohnten Hano würde ich getrost maximal als "Viertelsache" bezeichnen ... der ausgebaute und nachisolierte Shelter aufm Deutz geht deutlich in Richtung "Dreiviertel", aber perfekt ist auch da vieles nicht ... der Wandaufbau und die Fenster sind gut, am Heizsystem optimiere ich noch rum ... von 6 Heizungen sind 2 schon wieder abgeschafft und die anderen 4 hab ich noch lange nicht soweit im Griff, dass ich damit unter allen Bedingungen komfortabel heizen kann ...

Gruss Ulf
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franz_appa
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Re: Holzkoffer zum x-ten mal

#6 Beitrag von franz_appa » 2015-01-13 12:26:58

Hi
Wieder so'n interressantes Projekt :D

zur Holzlänge:
Die Nut und Feder Bretter der Bauwagen sind oft senkrecht montiert, dann ergibt sich kein Längenstoß.

Desweiteren sind es oft recht schmale Nut und Feder Bretter (siehe Ausdehung bei Ulfs Beitrag) - je schmaler desto weniger Ausdehnung.
Die sind dann oft nur 5-6 cm breit und jedes Brett 2 x geschraubt - man könnte meinen das die reißen - tun sie aber nicht.
Müssen dafür aber auch immer gut gepflegt sein (Nachlasieren, undichte gammelige Stellen direkt angehen, vor Allem luftig stehen mit der Karre :D )

Die Dicke der Aussenhaut hängt auch davon ab was ihr mit dem Auto vorhabt - so'n Lärche Brett (ach so: keine Fichte nehmen, schon gar nicht deutsche...) ist halt auch in den Büschen schnell mal beschädigt.
Da traue ich Siebdruckplatten mehr zu.

Die Frage ist inwieweit sich "offroad" (im anderen thread willst du immerhin Anbauten am Rahmen (Lufttrockner, -kessel) versetzen damit du nicht aufsetzt) mit der "Bauwagen-Bauweise" verträgt :D

Aus welchem Baustoff soll denn das Dach werden?

Greets
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franz_appa
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Re: Holzkoffer zum x-ten mal

#7 Beitrag von franz_appa » 2015-01-13 12:35:10

Hi
Noch ein Gedanke - innen Multiplex 4 - 6 mm.
Ist das nicht schon ansich eine Dampfsperre?
Immerhin ist das 3-4 schicht vollverleimtes Plattenmaterial - durch die Fläche geht da nicht viel.

Greets
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Ulf H
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Re: Holzkoffer zum x-ten mal

#8 Beitrag von Ulf H » 2015-01-13 13:14:26

... ein Mass für die Dampfdichtheit von Bauteilen ist der sd-Wert ... alles unter 0,5 m gilt als dampfoffen, alles über 1500 m als dampfdicht = Dampfsperre ... der weite Bereich dazwischen, in dem sich so ziemlich alle Baustoffe in den üblichen Dicken tummeln, gilt als Dampfbremse, ist also etwas dampfdurchlässig ...

... bestimmte diffussionsoffene Folien und Mineralwolldämmung gehören in den Berich der relativ dampfdurchlässigen Materialien ... andere Dämmstoffe sind deutlich dichter, bis hin zum praktisch dampfdichten Trocellen ... Holz ist eher difussionsoffen, wird aber durch eingebrachte Leimschichten (Sperrholz / Multiplex) oder gar noch zusätzliche Beschichtungen (Siebdruckplate) jeweils deutlich dichter ... blöderweise ist Blech dampfdicht ... somit ist der klassische Aufbau eines innen gedämmten und holzverkleideten Blechkoffers bauphysikalisch genau verkehrt herum ...

... im weiter vorne verlinkten U-Wert-Rechner kann man auch den sd-Wert für verscheidene Baustoffe abrufen .... und eine dort zusammengestellter Wandaufbau zeigt einem sehr detulich, wo Feuchtigkeitsprobleme zu erwarten sind ...

... aber das Thema haben wir gefühlt alle paar Monate mal ... Suchfunktion mit "Dampfsperre" gefüttert bringt Lesestoff für mehrere Abende ...

Gruss Ulf
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dream
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Re: Holzkoffer zum x-ten mal

#9 Beitrag von dream » 2015-01-13 16:26:05

Na das sind schon mal gute Ansätze! Da habe ich jetzt wieder was zum krübeln. Danke euch!

Anfangs dachte ich das Dach mit Alu zu beplanken, mit Stirodur isolieren und Multiplex als Verkleidung. Dampfbremse und Dampfsperre wären da auch mit inbegriffen. So auch Stirn-u. Heckwand.

Die letzten Tage bin ich auf die Idee gekommen das ich anstatt dessen aber Sandwich zum Einsatz bringen könnte. So könnte ich mir sonst nötigen Querstreben sparen und das mit der Dampfsperre wäre somit auch gegessen. Und unbeeinschrämkt begehbares Dach.

Btw wenn ich die Holzleisten vertikal verbaue macht es sich in der Länge ungefähr doch gleich wie horizontal mit Stössen, oder?

Zum Thema Offroad: es soll ja kein Extremding werden. Es sind nur kleinere Verwindungen die eine Federlagerung wegstecken kann vorhergesehen.
LG
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Re: Holzkoffer zum x-ten mal

#10 Beitrag von micha der kontrabass » 2015-01-13 19:03:42

Als Holzkofferfahrer...

bei Holz ist wichtig, dass das Wasser außen runder laufen kann, ohne irgendwo rein zu laufen.

Bei deiner Konstruktion hast unten einen umlaufenden Rahmen, in dem das Holz steckt. Dort wird Wasser reinlaufen. Diese Stelle ist nicht dicht zu bekommen, weil Holz und Stahl sich bewegen, aber Stahl bei Temperaturschwankungen und Holz bei (Luft-)Feuchteänderungen. Also meistens gegenläufig. An der Stelle wird dir also Holz und Stahl weggammeln. Der Effekt läßt sich ev. hinauszögern, aber nicht verhindern.

Holz leidet nicht unter Feuchtigkeit, wenn es die Chance hat, wieder richtig zu trocknen.

Panelbretter können sehr wohl reißen! Ist bei mir im Aubau passiert, da ich die Nut-und Federverbindung verleimt habe. Damit habe ich ein schönes Hygrometer, wenns richtig trocken ist, vor allem im Frühjahr (hier), kann der Riß 2cm offen sein. Im Herbst dann zu.

Bretter ansetzen ist blöd, da Holz im vom Stirnholz her Feuchtigkeit zieht. Abhilfe könnte da schaffen, die Bretter 2 Tage mit den Enden z.B. in Chinaöl zu stellen. Man glaubt gar nicht, wie weit das nach oben zieht.

Dampfsperre würde ich innen trotzdem verbauen, dann braucht nur die Feuchtigkeit von außen bzw eventuelle Kondensfeuchte von außen wieder raus, innen heiz und lüfte ich das lieber kontrolliert weg.

Ansonsten in interessantes Projekt, achte vor allem auf Details, z.B. bei Orangwork oder auch an Zirkuswagen.

Viel Spaß
Micha d.k.
mit dem am nördlichsten stationierten Magirus Mercur!

Es ist nie zu spät um aufzugeben!
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Re: Holzkoffer zum x-ten mal

#11 Beitrag von Mark86 » 2015-01-13 20:11:07

Mir erschließt sich der Sinn nicht.
Wird das alles nicht viel zu schwer?
Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dümmere ist.

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Re: Holzkoffer zum x-ten mal

#12 Beitrag von joe`s mercur » 2015-01-13 20:34:32

nabend,

warum so kompliziert? mal so als anregung auf ne Alternative.

Einfach

:blush:

thomas
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Re: Holzkoffer zum x-ten mal

#13 Beitrag von dream » 2015-01-13 21:05:58

Immer wenn ich den sehe krieg ich Gänsehaut... :sick:

Schwer, ja. Das ist eine der Hürden. Aber so PIxDaumen würde ich bei der Konstruktion wie o.g. vlt 2-300kg Mehrgewicht gegenüber einem Sandwich schätzen... Das kann aber dann wirklich eng werden wenn ich bis 7,5t bleiben will. Paar Kilo hier, paar dort und schon ists zu viel.
Ich werde mich auf jeden Fall über die ganze Sache schlau machen bevor ich loslege. Zeit habe ich ja noch......immer weniger.
Es muss jetzt nicht auf jeden Fall Holz sein. Wenn wir aber mal irgendwo stationiert zu leben bedenken, dann wirds auf jeden Fall ein Strohhaus. :wub:
LG
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Re: Holzkoffer zum x-ten mal

#14 Beitrag von makabrios » 2015-01-13 21:13:21

Hallo,

ist das jetzt gut oder schlecht, dass ich noch Schnaps (aus Zuckerrohr, aber kein Rum) irgendwo zuhause rumliegen hab´? :ninja:


Gruß
MAK ( wieder reingefallen :wack: :mad: :sick: :motz: )
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Re: Holzkoffer zum x-ten mal

#15 Beitrag von dream » 2015-01-13 21:56:52

Schnaps ist gut. Hilft immer! :joke:

Da habe ich noch eine Frage zur Hinterlüftung: wenn man sich oben meine Skizze anschaut ist die Seitenwand in Drittel geteilt. Würde als Hinterlüftung ein zehner Loch unten und eins oben pro Drittel ausreichen? Oder vlt pro Drittel je drei zehner Löcher oben und unten? Oder muss das wirklich richtig gescheit Hinterlüftet sein? Letzteres kann dann doch etwas problematisch ausfallen... Überhaupt Hinterlüften...

Und wie siehts dann mit den Dämmplatten aus bei einer Hinterlüfteten Wand? Die saugen sich dann doch voll wenn man mal im Regen unterwegs ist???
LG
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Re: Holzkoffer zum x-ten mal

#16 Beitrag von pari » 2015-01-14 11:59:29

joe`s mercur hat geschrieben:nabend,

warum so kompliziert? mal so als anregung auf ne Alternative.

Einfach

:blush:

thomas

F**K :motz:
Ich bin wieder drauf reingefallen :wack:
vg
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Re: Holzkoffer zum x-ten mal

#17 Beitrag von Ulf H » 2015-01-14 13:12:27

... 3 Löcher mit 10 mm Durchmesser pro Laufmeter Schalung bringen gar nix ...

... wenn Du das Thema hinterlüftete Schalung angehst, wirst du bald feststellen, dass das am Haus eine wunderbare Sache ist, am Womo aber nur schwer zu realisieren ist ... beim Haus sind 10 cm mehr Wandaufbaudicke ziemlich egal, ein vorstehendes Wasserabweisblech ebenso ...

Gruss Ulf
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Re: Holzkoffer zum x-ten mal

#18 Beitrag von Flammkuchenklaus » 2015-01-14 13:25:11

Übrigens erwähnt Orangeworks inzwischen auf der seinerSeite keine Holzaufbauten.
Es werden nur noch Sandwichprodukte beworben.
Klaus

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Re: Holzkoffer zum x-ten mal

#19 Beitrag von dream » 2015-02-02 19:24:38

Ulf H hat geschrieben:... Holz dehnt sich bei Temperaturunterscheiden kaum aus, bei Feuchteunterscheiden dagegen deutlich ... ein typisches "Nut-und-Federbrett" bewegt sich dabei in der Breite 10%, in der Dicke 5% und in der Länge 0,1% ...
Hallo Ulf,

Wenn ich mir deine Aussage bildlich vorstelle unter der Voraussetzung das ich sie auch richtig verstehe, dann würde sich meine ca. 2,20m hohe Wand um ca. 22cm dehnen bzw. schrumpfen? Das wäre ja dann doch mächtig! Im Winter alles schön dicht und im Sommer mit selbstöffnenden Lüftungsspalten! :joke:
Ne im ernst, das hört sich doch etwas gewaltig an, oder? Und wäre dann sozusagen unmöglich einen Wohnaufbau daraus zu bauen?

Und wachsen die komplett Holz Aufbauten im Winter um ca. 20cm? Mein Gefühl sagt mir eher nicht.

Kann es sein das diese Angabe ein Vergleich zwischen frischen Leisten mit getrockneten ist?
Das hoffe ich so still vor mich hin....
Zuletzt geändert von dream am 2015-02-02 21:58:35, insgesamt 1-mal geändert.
LG
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Re: Holzkoffer zum x-ten mal

#20 Beitrag von Maggus » 2015-02-02 21:25:40

Hi Benni,

schau mal hier, eventuell recht hilfreich:

http://www.gdholz.de/fachwissen-holz/ql ... indet.html



Gruß


Markus

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Re: Holzkoffer zum x-ten mal

#21 Beitrag von franz_appa » 2015-02-02 22:47:19

dream hat geschrieben:
Ulf H hat geschrieben:... Holz dehnt sich bei Temperaturunterscheiden kaum aus, bei Feuchteunterscheiden dagegen deutlich ... ein typisches "Nut-und-Federbrett" bewegt sich dabei in der Breite 10%, in der Dicke 5% und in der Länge 0,1% ...
Hallo Ulf,

Wenn ich mir deine Aussage bildlich vorstelle unter der Voraussetzung das ich sie auch richtig verstehe, dann würde sich meine ca. 2,20m hohe Wand um ca. 22cm dehnen bzw. schrumpfen? Das wäre ja dann doch mächtig! Im Winter alles schön dicht und im Sommer mit selbstöffnenden Lüftungsspalten! :joke:
Ne im ernst, das hört sich doch etwas gewaltig an, oder? Und wäre dann sozusagen unmöglich einen Wohnaufbau daraus zu bauen?

Und wachsen die komplett Holz Aufbauten im Winter um ca. 20cm? Mein Gefühl sagt mir eher nicht.

Kann es sein das diese Angabe ein Vergleich zwischen frischen Leisten mit getrockneten ist?
Das hoffe ich so still vor mich hin....

Ja, das ist tatsächlich so.
Wenn du furztrockene Nut und Feder Bretter zusammenquetschst und fixierst und die werden naß explodiert (naja :blush: ) das Holz quasi. Das zieht dir Schrauben und Nägel aus dem Holz!

Deswegen sollte man bei so Aktionen die Nut und Feder Bretter auch zuerst ans Klima gewöhnen und dann recht luftig verlegen.
Trocknets dann werden die Bretter schmäler aber die Feder fällt nicht aus der Nut.
Werden die Bretter nasser können sie sich noch etwas ausdehnen ohne "Wellen" zu schlagen.

Außerdem fixierst du ja jedes Brett einzeln - das heißt jedes Brett für sich schrumpft ein wenig - du hast dann nicht oben oder unten 22 cm Luft :D

Übrigens dehnen sich andere Werkstoffe auch aus: Stahl oder Beton z.B (allerdings mehr Temperaturabhängig)

So - und jetzt weißt du gar nicht mehr woraus du bauen sollst :joke:

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Re: Holzkoffer zum x-ten mal

#22 Beitrag von Ulf H » 2015-02-03 0:24:25

... Wie einige Kollegen ja bestätigt haben stimmen meine Werte schon ... Frisch geschlagenes Holz hat gerne mal 100% Holzfeuchte, also gewichtsmässig genau soviel Holz wie Wasser ... Bis etwa 25% trocknet es relativ flott und schwindet so gut wie nicht ... Danach gehts ans "eingemachte" auch gebundenes wasser genannt ... Jetzt fäng das Holz an zu schwinden bis es auf 0% runter ist ... Wirds wieder feucht, so quillt es auch wieder ... Dieser Prozess hält an, solange das Holz existiert ... Im Wohnbereich schwankt die Holzfeuchte übers Jahr zwischen 7 und 14% ... Das gibt bei einem Dielenboden im Winter schon sehr ansehnliche "Brot für die Welt"-Ritzen ...

Gruss Ulf
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Re: Holzkoffer zum x-ten man

#23 Beitrag von dream » 2015-02-03 0:35:10

Außerdem fixierst du ja jedes Brett einzeln - das heißt jedes Brett für sich schrumpft ein

wenig - du hast dann nicht oben oder unten 22 cm Luft :D


Wie dumm sich das auch anhören mag, aber... ....ich hatte da scheinbar nen ganz falschen Gedanken... :blush: :lol: :bored: Und ich freute mich schon auf den geilen Nebeneffekt! :joke:
Und so einer will nen Selbstbau machen......tztztz. :dry: :ninja:

Natürlich teilen sich die 22cm Schrumpf-Zentimeter an die jeweiligen Leistenenden. Das ist ja dann gleich eine ganz andere Dimension! :cool:

Danke für die Erleuchtung und danke auch für denn Lehrreichen Link, welcher mir genau das gibt was ich grade brauche!
Hm ja, Innenausbau ist halt doch a bissal anderst als das was ich jetzt vorhabe... Aber Papi sagte immer: "Wer will, der kann!". ;) Und ich freue mich schon auf neue Erfahrungen!
LG
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Re: Holzkoffer zum x-ten mal

#24 Beitrag von Filzi » 2015-02-03 10:42:14

Hallo Beni,

die Längenausdehnung im Holz ist zu vernachlässigen. Holz arbeitet in der Breite und nur unwesentlich in der Länge, das sind nur ca. 0,2 %.
Wichtiger ist es, wie Ulf auch schon schrieb, das Holz für den geplanten Verwendungszweck auf den richtigen Trocknungsgrad vor dem Verarbeiten zu bekommen. Holz für den Innenbereich eines Hauses ( Profilholz, Hobeldiele ) ist mit ca. 12 - 18% Restfeuchte erhältlich. Mann kann es natürlich auch außen einsetzen, es sollte sich aber eine Weile seiner Umgebungsfeuchte und Temperatur anpassen können bevor man es verbaut. So vermeidet man das Übermaßige außdehnen und schrumpfen der Bretter. Eine alternative für eine Außenverkleidung stellt Rauhspund dar. Dieser wird nur angetrocknet und hat so um die 25 - 30% Restfeuchte. Er hat Nut und Feder und ist von der Brettstärke mit ca. 21 mm auch gut zu verarbeiten. Nachteilig ist aber die Optik, da man hier das Schrumpfen sofort in Form der Spalten im Nut- Feder bereich sieht.
Mein Favorit wäre Profilholz in 18,5 x 146 oder 19 x 96 mm. Die Pakete nach dem Kauf aus der Folienverpackung tun und mit ein paar Stricken diese wieder Bündeln mit ein paar Leisten dazwischen. Und dann das ganze im Freien unter Dach lagern.
Also viel Erfolg
Hagen
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Re: Holzkoffer zum x-ten mal

#25 Beitrag von el Capitán » 2015-02-03 12:33:53

Hi,

ich habe mir vor 10 Jahren so einen Holzkoffer gebaut. Der Stand etwa 8 Jahre immer draußen und hat keine Feuchtigkeits- oder andere Probleme entwickelt. Das Klima (Feuchtigkeit, Geruch) im Wagen ist immer noch super und angenehm. Meine Konstruktion kann also nicht allzu falsch sein.

Mein Wandaufbau in Kurzform (von innen nach außen):
4mm Multiplex Birke, geölt
Dampfsperrenfolie
80mm Holzwolle
Dampfbremsenfolie
10mm Hinterlüftung, unten offen
Nut- und Feder-Bretter, dunkel lasiert

Obwohl die Wand eigentlich sehr dicht und ganz und gar nicht richtig diffusionsoffen sein sollte, ist das Klima viel angenehmer als in einem Blechhaus. Auch angenehmer als in meiner Steinwohnung. Eigentlich ist mein Wagen der angenehmste Ort auf der ganzen Welt… :wub:

Die 10mm Hinterlüftung sind zwar wenig, aber sehr wichtig! Die Hut- und Feder-Außenhaut saugt sich mit Wasser voll, kriegt Risse, etc. Die ist einfach dafür da, die unterliegende Dampfsperre vor der Sonne und mechanischer Beschädigung zu schutzen. Und für die Optik, natürlich. Aber alles Wasser fließt halt aussen und innen an der Außenhaut herunter und tropft auf den Boden, so dass meine Wände seit 10 Jahren immer schön trocken sind.

Der Koffer ist recht robust gebaut (ich erspare Euch jetzt mal weiter Details), aber tatsächlich ziemlich leicht geworden. Der W50 wiegt mit leeren Tanks genau 7 Tonnen.

Beste Grüße,
el Capitán
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Re: Holzkoffer zum x-ten mal

#26 Beitrag von tonnar » 2015-02-03 12:46:53

el Capitán hat geschrieben:Mein Wandaufbau in Kurzform (von innen nach außen):
4mm Multiplex Birke, geölt
Dampfsperrenfolie
80mm Holzwolle
Dampfbremsenfolie
10mm Hinterlüftung, unten offen
Nut- und Feder-Bretter, dunkel lasiert
Wenn man die "Dampfsperrenfolie" gegen eine Dampfbremse und die "Dampfbremsenfolie" gegen eine diffusionsoffene Unterspann-/Fassadenbahn ersetzt, macht das System Sinn.
Statt der Unterspannbahn könnte man aber auch Unterdeckplatten (Holzweichfaser) nehmen. Das reduziert die Kältebrücken.

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Re: Holzkoffer zum x-ten mal

#27 Beitrag von Ulf H » 2015-02-03 13:07:34

... beide Varianten passen bauphysikalisch gleich gut ... das einzig wichtige ist, dass die Schichten von innen nach aussen immer diffussionsoffener werden ... sonst "staut" sich der Dampf an der dichteren Schicht, kondensiert aus, feuchtet die Dämmung auf und füttert den Pimmelschilz mit so viel Feuchtigkeit, dass der sich schwarz freut ... wenn mal lange genug wartet, bekommt der auch sooooo einen Bart ...

... ich würde sogar innen eine Dampfsperre (also das maximal dichte Material, das sich noch brauchbar verarbeiten lässt) und aussen was sehr diffussionsoffenes, z.B. die genannte Unterspannbahn nehmen ... so eine Unterspannbahn hält den Wind ab und lässt evtl. eingedrungenes Waser unschädlich abfliessen ...

... blöd nur, dass bei einem Auto in Fahrt Sturmbedingungen herrschen, die ein Haus je nach Lage nur alle Jubeljahre mal zu spüren bekommt .. von daher sind Konstuktionen, die beim Haus wunderbar dicht sind, für LKW-Aufbauten nur bedingt geeignet ...

Gruss Ulf
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Re: Holzkoffer zum x-ten mal

#28 Beitrag von dream » 2015-02-03 13:21:50

@Hagen:
Und wie stelle ich dann die Feuchtigkeit des Holzes fest wenn ich dieses, wie erwähnt mit 12-18% Feuchtigkeit, bekomme, anschliessend draussen lagere um es "umzugewöhnen"? Was ich meine ist wie krieg ich da ne kalkulation hin mit welcher ich dann die Nut-Feder Leisten dementsprechend "luftig" verbaue? Also den richtigen Abstand zwischen den Nut-Feder Elementen festzusetzen...

@All:
Kann ich eine Hinterlüftung umgehen wenn ich Dampfdiffusionsdicht von innen nach aussen baue? Ich frage weil den Spalt oder ausreichend Löcher von unten würde ich ohne grössere Probleme hinbekommen, aber wie ich den Luftaustritt oben mache ist mir ein Rätsel...
Zuletzt geändert von dream am 2015-02-03 13:29:00, insgesamt 1-mal geändert.
LG
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Re: Holzkoffer zum x-ten mal

#29 Beitrag von tonnar » 2015-02-03 13:25:18

dream hat geschrieben:Kann ich eine Hinterlüftung umgehen wenn ich Dampfdiffusionsdicht von innen nach aussen baue?
Was soll das bringen? Gerade die diffusionsoffene Bauweise ist doch der große Vorteil eines Holzkoffers und eine Hinterlüftungsebene stellt keine große technische Herausforderung dar.

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Re: Holzkoffer zum x-ten mal

#30 Beitrag von dream » 2015-02-03 13:59:17

Da hast Du natürlich Recht! Ich habe gerade ein Idee bekommen. Geh jetzt bischen Sketchupen...
LG
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