Turbonachrüstung OM 352

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Thomas W.
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Re: Turbonachrüstung OM 352

#31 Beitrag von Thomas W. » 2014-01-08 12:35:53

Hi,

Pirx hat es korrekt geschrieben. Beim Diesel wird die Verbrennungstemperatur geringer wenn der Ladedruck erhöht wird, erhöht man die Fördermenge steigt die Temperatur.

Ich könnte das bei mir über das Abgasthermometer sehr schön beobachten.


Grüße

Thomas
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Walöter
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Re: Turbonachrüstung OM 352

#32 Beitrag von Walöter » 2014-01-08 12:40:24

Thomas W. hat geschrieben:Hi,

Beim Diesel wird die Verbrennungstemperatur geringer wenn der Ladedruck erhöht wird
Thomas
:eek: verstehe ich nicht. Gekühlte Ladeluft und dadurch geringere Temperatur im Brennraum ok, aber geringere Temperatur bei erhöhtem Ladedruck?

Walter
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Ulf H
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Re: Turbonachrüstung OM 352

#33 Beitrag von Ulf H » 2014-01-08 12:48:09

... egal wie heiss die Luft im Motor ankommt, sie wird immer kälter sein als die Brennraumtemperatur ... kommt durch erhöhten Ladedruck mehr Luft an, wirds dort kühler ... ob in relevantem Masse kann ich nicht beurteilen, bei mir laufen alle Motoren so, wie sie werksmässig konfiguriert wurden ...

Gruss Ulf
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Re: Turbonachrüstung OM 352

#34 Beitrag von clyde » 2014-01-08 13:17:53

Pirx hat geschrieben:Allerdings ist das ja nicht der eigentliche Sinn einer LLK. In 99% aller Fälle wird eine LLK montiert, um mehr Leistung aus dem Motor zu holen. Das bedeutet aber:

- Einbau eines LLK und gleichzeitig Vergrößerung der eingespritzen Dieselmenge (es steht ja nun mehr Sauerstoff zur Verfügung) => durch die höhere Dieselmenge steigt die Brennraumtemperatur
Hallo Pirx,

mein Motor lief lange Zeit mit zu hoher Zylinderkopftemperatur.
Ob es an der "geschrammten" Pumpe lag oder an sonstwas ist nicht mehr nachzuvollziehen, da vor der Pumpeneinstellung kein Kopfthermometer verbaut war.
Ich habe im Laufe der Jahre mit vielen Tips von Spezialisten alle Register gezogen um die Temperatur zu senken, erfolglos.
Daher habe ich einen Ladeluftkühler eingebaut.
Ich bin dabei wie Du davon ausgegangen, daß kühle Luft alleine keine Leistungserhöhung bringt, sondern daß zur Leistungssteigerung auch die Einspritzmenge erhöht werden muß.
Mehr als ein Thermodynamiker war aber der Meinung, daß sehr wohl ein Leistungzuwachs zu erwarten sei, hat es mir auch theoretisch erklärt, nachvollziehen konnte ich es aber nicht.
Auf einer 500Km Probefahrt hat sich aber gezeigt, daß das Auto agiler geworden ist.
Zuerst habe ich diesen subjektiven Eindruck auf das zu diesem Zeitpunkt wegen leerer Tanks recht leichte Auto zurückgeführt.
Im Verlauf weiterer Fahrten über Referenzberge hat sich aber bestätigt, daß ein Leistungzuwachs da ist.
Und die Kopftemperatur ist auch gesunken.
Soweit meine Erfahrung,

Gruß Oliver

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Re: Turbonachrüstung OM 352

#35 Beitrag von unihell » 2014-01-08 14:39:10

Hallo

zu Verständniss gehört ein weing Kenntnisse der Thermodynamik. Ich versuche das mal mit einfachen Begriffen zu erläutern.
Wenn ein Gas komprimiert wird, egal welches, entsteht Wärme, das kennt jeder.
Egal wie kalt oder wie warm es im Zustand 1 ist, nach der Verdichtung ist es immer wärmer. Je mehr Luft unter ansonsten gleichen Bedingungen in einem (Zylinder-)Raum komprimiert wird, je mehr Wärme entsteht.
Eine wärmedichte Verdichtung gibt es real nicht, es geht immer Wärme in die Wandung (der Kolbenboden zählt auch als Wandung)
Wenn man das gleiche Gas anschließend wierder expandiert gibt es nicht mehr die gleiche Energie wieder ab, die es bei der Kompression aufgenommen hat weil ein Teil als Wärme bereits in die Wandung abgeflossen ist. Es macht somit keinen Sinn, mehr Luft in den Brennraum zu fördern, als für die Verbrennung notwendig ist.
Bei der Leistungssteigerung mittels Aufladung wird mehr Luft und mehr Kraftsoff im gleichen Raum verbrannt.
Ein Liter Luft enthält bei geringerer Temperatur mehr Gas (Masse) wie bei höherer Temperatur.

Die Leistungssteigerung wird dabei üblicherweise mit der maximalen Kraftstoffmenge an der Pumpe eingestellt. Die dazu notwendige Luft(mehr)menge liefert der Lader. Die gleiche Menge Luft hat bei unterschiedlichen Temperaturen ein unterschiedliches Volumen.
Kühlt man die Luft also vorher, so ist der Druck adäquat geringer.

Bei der Aufgabenstellung hier soll auf das Niveau des normalen 352A (ohne LLK) aufgerüstet werden. Damit ist die erforderliche Kraftstoff- und Luftmasse klar definiert. Die dazu notwendige Luftmasse hat bei geringerer Temperatur auch einen geringeren Druck.
Ulf H hat geschrieben: ... kommt durch erhöhten Ladedruck mehr Luft an, wirds dort kühler ...
jau dat wäre janz dolle. Auch die "gekühlte" Luft enthält Wärme aus dem Kompressionvorgang im Lader. Die Luft wird im LLK nur teilweise wieder rückgekühlt.
Je mehr Luft im Zylinder, je mehr Wärme wird eingebracht. Je mehr Luft im Zylinder, um so mehr Verdichtungsenergie muss aufgewendet werden. Diese bringt eine erhöhte Vorbelastung des Kolbens scon vor der Verbrennung.

Jeder Motorentwickler möchte immer einen LLKeinbauen, jede Krämerseele nie, die schauen nur auf die Kosten. Ahnung haben die zwar nicht von der Materie, aber wer fragt schon danach.
Gruß Helmut

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Re: Turbonachrüstung OM 352

#36 Beitrag von roman-911 » 2014-01-08 21:52:33

Pirx hat geschrieben:es wurden ab Werk Motoren OM352A mit 168 PS mit und ohne Kolbenbodenkühlung gebaut.
meiner trüben erinnerung nach haben die kbk-losen turbomotoren nur drei Kolbenringe statt fünf...

gucksu z.b.

grüße roman
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Re: Turbonachrüstung OM 352

#37 Beitrag von Pirx » 2014-01-08 21:56:33

roman-911 hat geschrieben:
Pirx hat geschrieben:es wurden ab Werk Motoren OM352A mit 168 PS mit und ohne Kolbenbodenkühlung gebaut.
meiner trüben erinnerung nach haben die kbk-losen turbomotoren nur drei Kolbenringe statt fünf...

gucksu z.b.

grüße roman
Hmmm,

einerseits bezweifle ich einen eindeutigen Zusammenhang zwischen KBK und Anzahl der Kolbenringe. Und andererseits ist es vielleicht doch einfacher, die Ölwanne zu demontieren, um festzustellen, ob eine KBK verbaut ist, statt einen Kolben zu ziehen und Ringe zu zählen?

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Re: Turbonachrüstung OM 352

#38 Beitrag von Walöter » 2014-04-10 22:22:48

Hallo Forum,

in den letzten Wochen -oder waren es schon wieder Monate??- ist viel passiert: Erfreuliches und Unerfreuliches und auch richtig traurige Sachen die einen (mich) sogar vom Schrauben abhalten.
Dennoch: Bei Tassilo habe ich ebenfalls eine Kolbenbodenkühlung nachgerüstet.
und noch ne KBK im Kurzauber!
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Bei meinem Projekt gabs danach auch viele kleine und große Sachen zu tun: Nachdem der Ladeluftkühler mit dem Wasserkühler vereint und die E-Lüfter dahinter montiert waren ging es an die Elektrik:
Ladeluftkühler und Wasserkühler sind drin
Ladeluftkühler und Wasserkühler sind drin
Ich habe Temperaturschalter für die Lüfter in den Wasserkreislauf eingebaut und drei neue Instrumente für Öltemperatur, Ladedruck und Abgastemperatur.
Neue Instrumente
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leuchten im Dunkeln sogar!
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Das will erst mal verkabelt werden.
willste kotzen?
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Dann gab es natürlich haufenweise kleine blöde Sachen die einen aufhalten, aber heute war's dann endlich mal so weit:
Der neue Turbo mit Wastegate wurde mit dem neuen Krümmer und dem neuen Hosenrohr verheiratet und wohnt jetzt unter der Kurzauberhaube. Also bin ich jetzt dann, wenn die Möhre in hoffentlich absehbarer Zeit dann das erste Mal wieder läuft, praktisch ein Ex-Sauger-Fahrer!
Ich werde dann bei Zeiten auch wieder detailliert und bebildert hier berichten wie der ganze Umbau so von statten ging.
Turbo mit Wastegate im Kurzhauber
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Re: Turbonachrüstung OM 352

#39 Beitrag von Walöter » 2014-05-18 11:12:38

Hallo Forum,

so, ganz frisch von der Leber weg geschrieben:
Turbo läuft gut :D
Nachdem es ja einige Zwischenstolperschritte gab, kann ich jetzt erste Erfahrungen beschreiben:
Das Fahren ist völlig anders als vorher: Es ist wie mit einem leeren Fahrgestell, es ist viel leiser, es ist einfach geil!
Was hab ich geändert/verbaut gemacht:
- Kolbenbodenkühlung nachgerüstet
- Ladeluftkühler verbaut
- stärkere Ölpumpe vom OM 366 verbaut
- Holstet Turbo vom OM 609 mit Wastegate verbaut
- Sammler vom Turbomotor Kurzhauber verbaut
- Krümmer (Hosenrohr) vom Turbomotor Kurhauber verbaut
- Auspuffrohr vom Turbomotor verbaut (dicker)
- Lüfter rausgeschmissen und drei Spal-Lüfter verbaut
- Frontgitter ca. 3 cm nach vorne gezogen, Haubenschlossbefstigung dazu etwas abgeändert
- Ölbadluftfilder durch Piclon Papierfilter ersetzt
- Luftführung entsprechend verbaut (Silikonschläuche etc.)
- Zylinderkopfhaube getauscht durch eine mit zwei Schrauben mehr
- Öltemperaturmessung nachgerüstet
- Ladedruckanzeige nachgerüstet
- Abgastemperaturmessung nachgerüstet
- Handbremsstock etwas verlegt, dazu das Blech vom Fahrerhaus etwas eingedrückt (war weniger aufwändig als es sich anhört)
- Pumpe mit LDA verbaut (geschrammt)
- Fünf-Loch-Düsen verbaut

Auf die schnelle fällt mir jetzt nicht mehr ein, ich ergänze noch was ich vergessen habe.
Damit gibt's mal ein Gerüst was ich so alles angestellt habe und kann dann in Ruhe jeden einzelnen der o. g. Punkte hier beschreiben und bebildern.

Das vorläufige Ergebnis:
Ladedruck ab ca 1.500 U/Min, unter Last bei 1.700 U/min bei 1,1 bar (begrenzt). Leistung ist berauschend! Die Lautstärke ist ganz beachtlich reduziert.
Erste Temperaturverläufe aus dem Kurbelwellenthread:
Der Öltemperaturverlauf ist im Stand etwas höher als bei Fahrt: Die Wassertemperatur kommt im Stand bei 1.500-2.200 U/min auf 80° Betriebstemperatur (ohne Lüfter) und steigt dann bei 2.200 U/min nach ca 10 Min auf 85°, dann schaltet der erste Lüfter ein und die Wassertemperatur sinkt wieder unter 80°. Die Öltemperatur ist wesentlich träger: Im unteren Drehzahlbereich zwischen 80 und 90°, bei > 2.200 U/min steigt die Öltemperatur auf etwas über 100°, sinkt dann bei reduzierter Drehzahl wieder.
Im Fahrbetrieb ähnlich, allerdings ist der Motor durch das 70° Thermostat eher zu kalt (75°). Unter Last 80°. Die Öltemperatur steigt unter Volllast bis zu 102-105°, sinkt dann aber auch wieder wenn die Last/Drehzahl etwas zurückgenommen wird. Ich denke die Öltemperatur im Betrieb dürfte bei ca. 100° liegen. Die Wassertemperatur ist hier immer noch unter oder maximal bei 80°, wenn überhaupt springt nur der erste Lüfter an, und das auch nur im Stand/Langsamfahrt.
Die Öltemperatur messe ich am Ölfilterkopf mit einem Raid HP Instrument das am 12V Spannungswandler hängt, daher muss ich noch "eichen" ob es bei 100° auch tatsächlich den Wert von 100° anzeigt (Wasserkochertest), hier könnte es aufgrund der 12V Spannungsversorgung noch Abweichungen geben. Glaube ich aber eigentlich nicht, die anderen beiden verbauten Raid HP Instrumente für den Turbo (Laderdruck und Abgastemperatur) scheinen korrekt anzuzeigen.

Sollte jemand Interesse an Teilen/Bezugsquellen etc. der beschriebenen Teile habe am besten per PN.

Walter
Zuletzt geändert von Walöter am 2014-05-19 8:32:05, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Turbonachrüstung OM 352

#40 Beitrag von Landei » 2014-05-18 11:24:34

Na dann willkommen im exclusiven Club der Ex-Sauger :D .

Mich würde interessieren, ob du dann nach den anfänglichen Leistungsorgien auch dahin kommst, viel entspannter unterwegs zu sein als vorher. Die deutlich reduziertere Lärmkulisse und die Tatsache, vor Hügeln und Bergen keinen Schwung mehr holen zu müssen, hat bei mir zu einem tiefenentspannten Stil geführt. Obwohl die Durchschnittsgeschwindigkeiten sicherlich höher als früher sind, ist der Spritverbrauch sogar noch weiter gefallen auf knapp über 16 Liter bei 7,3t und hohem Aufbau.

Viel Spaß in der nächsten Zeit

Jochen

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Re: Turbonachrüstung OM 352

#41 Beitrag von Walöter » 2014-05-19 8:37:33

Hallo Jochen,

tiefenentspannten Fahrstil habe ich ja bereits seit dem Split-Getriebe :D
Aber jetzt mit der Kombination S6-36+GV36 und Turbo-LLK ist's einfach nur noch der Hammer! Und wem man da jetzt so alles völlig tiefenentspannt mit maximalen 2.200 U/min davon fahren kann....sagenhaft!

Walter
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Re: Turbonachrüstung OM 352

#42 Beitrag von Pirx » 2014-05-19 12:25:51

Walöter hat geschrieben:Was hab ich geändert/verbaut gemacht:
- Zylinderkopfhaube getauscht durch eine mit zwei Schrauben mehr
Hallo Walter!

Warum hast Du das gemacht? Ich kann dafür keinen triftigen Grund erkennen?

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Re: Turbonachrüstung OM 352

#43 Beitrag von unihell » 2014-05-19 12:43:23

Hallo Klaus

die Turbo-Zylinderkopfhaube hat wegen dem erhöhten Innnedruck zwei Befestigungsschrauben mehr. Ist eigentlich bei jeder Turbo-Nachrüstung Pflicht.
Gruß Helmut

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Re: Turbonachrüstung OM 352

#44 Beitrag von Pirx » 2014-05-19 13:01:52

Aha, Danke!

Und die Gewinde im Zylinderkopf sind vorhanden?

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Re: Turbonachrüstung OM 352

#45 Beitrag von roman-911 » 2014-05-19 18:13:02

der Druck soll im Druckteil bleiben und nicht die Stößelstangen umfächeln......
Und die Gewinde im Zylinderkopf sind vorhanden?
...befinden sich im Kopf der ( Dehn-) Schrauben für den Zylinderkopf
direkt darunter...die Schrauben fluchten also....
...das hat mir seinerzeit auch ne Menge Kopfzerbrechen bereitet.

Grüße Roman
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Re: Turbonachrüstung OM 352

#46 Beitrag von Walöter » 2014-06-19 11:35:39

Hallo Forum,

bekanntlich ist ja nach dem Projekt auch nur vor dem nächsten Projekt, und fertig wird das Auto sowieso nie. Trotzdem hier nun ein erster Überblick des vorläufigen Projektabschlusses:
5655.JPG
Nach diversen, z. T. ja ausführlich besprochenen und diskutierten Rückschlägen und Problemstellungen betrachte ich die Turbonachrüstung in einen Sauger nur als mehr oder weniger abgeschlossen.
Ich erreiche eine ausreichende Leistung von ca. 240 PS bei 2.200 U/Min. ohne Rauchentwicklung.

Die Leistung ist beeindruckend:
Der Holstet Lader tut seinen Dienst sehr brav und lädt bereits bei geringer Drehzahl -natürlich immer lastabhängig- den Brennraum über den original Saugerkolben (es gibt übrigens eine mir bekannte Version mit KKK-Lader und 168 PS mit exakt diesen Kolben und ohne KBK ab Werk) mit max. 1,1 bar auf. Druck steht bereits ab 1.700 U/Min ausreichend zur Verfügung.
Der Sprit kommt von einer geschrammten Pumpe mit 90er Stempeln und LDA. Ich habe die Pumpe zunächst etwas zurück gedreht. Mittlerweile habe ich gaaanz (1/2 Umdrehung)vorsichtig wieder gesteigert.
Mehr als nur das Sahnehäubchen ist der LLK von Behr: Mit oder ohne ist ein Unterschied wie Tag und Nacht. Mit gekühlter Luft ist das Auto deutlich agiler, bei gleicher Drehzahl kann ich bei 17%iger Steigung einen halben Gang höher Fahren.
Die Lärmentwicklung ist nochmals merklich zurück gegangen. Die Turboanlage dröhnt einfach viel weniger, die neuen Fünflochdüsen sorgen für einen ruhigeren Lauf. Sehr deutlich z B dass man im Fahrerhaus kaum mehr hört ob nun Gas gegeben wird oder nicht. Lediglich das Pfeifen des Laders ist zu hören.

Das zerstörte Hauptlager scheint kein Problem mehr darzustellen: Ich habe das Lager gewechselt, das neue hat dann die Reste des alten Lagers mit abgeschliffen. Ich habe dieses Lager mit allen anderen dann nochmals erneuert. Seit dem habe ich auf ca. 3 TKM keinerlei Abrieb oder andere Hinweise auf Lagerschäden im Öl gefunden, auch der Öldruck scheint ohne Auffälligkeit. Ist also erst mal erledigt, bleibt aber natürlich im Fokus.

Die Kühlerproblematik hat mich ein paar Falten auf der Stirn gekostet. Nun ist vorne der Wasserkühler (Serienversion), dann mit einem 3 cm Spalt der LLK, dann der original Lüfter. Der fliegt aber in Kürze wieder raus und wird gegen ein neues E-Lüfter-Gestell getauscht. Die E-Lüfter sind deutlich besser und leiser. Leider passt das zuerst gebaute Gestell jetzt nicht mehr.

Ich versuche mal zusammen zu fassen was ich so alles verändert habe. Um einen kleinen Überblick für alle Interessierten zu schaffen habe ich die Arbeiten versucht subjektiv zu bewerten: A für den Arbeitsaufwand von 1-5, S für die Schwierigkeit der Arbeit (1= Schraube Aufmachen, 3= z.B. Schweißen, 5= viel Erfahrung und Können nötig und trotzdem hohes Risiko wenn die Arbeit nicht gut durchgeführt wird) und schließlich D von 0-5 für den Hirnschmalz um auf eine praktikable Lösung zu kommen.

Hier die Veränderungen:

KBK nachgerüstet A5, S5, D5
5484.JPG
Stärkere Ölpumpe aus der Turboversion verbaut A1, S1, D0
Pumpe getauscht (geschrammt) A1, S1, D0
Fünflochdüsen verbaut A2, S2, D0
Zylinderkopfhaube getauscht gegen eine mit zwei Schraubenbefstigungen mehr wegen des hohen Ladedruckes A1, S1, D0
Holstet Turbo, Auspuffanlage vom original KKK-Lader System, Handbremse etwas verlegt (hierzu gibt es Teile abzugeben: Den seltenen Sammler und das noch seltenere Hosenrohr zB) A3, S3, D5
5651.JPG
5563.JPG
Luftfilter gegen Piclon getauscht, Behälter für Scheibenwaschanlage nach links verlegt A1, S1, D1
Behr LLK verbaut, dazu fahrerseitig Blecharbeiten an der Heizung, Gestell angefertigt A3, S2, D5
Tropenthermostat verbaut A1, S1, D0
Kühlergrill 3 cm vorgezogen, dazu Arbeiten am Haubenschloss und der Befestigung für den Kühlergrill A4, S3, D4
5497.JPG
Instrumente nachgerüstet: Abgastemperatur, Öltemperatur, Ladedruck A4, S2, D2
5545.JPG
Auf E-Lüfter umgerüstet, derzeit wieder rückgebaut A3, S3, D4
5494.JPG
5658.JPG
Ob so ein Umbau nun Sinn macht? Keine Ahnung, für mich schon. Warum? Weil es möglich erschien!
Übrigens sehe ich das so wie Hardl: Schrauben als Herausforderung.
Gemeinsam mit dem Splitgetriebe betrachte ich das Auto jetzt als perfektes System!

Walter
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