Einreise nach Japan?

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MAN-45
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Einreise nach Japan?

#1 Beitrag von MAN-45 » 2013-10-13 15:01:06

Wer ist schon mal mit dem eigenen Fahrzeug in Japan eingereist und hat Erfahrung mit der dortigen zolltechnischen Abwicklung einer vorübergehenden Einfuhr?

Wir sind mit unserem Fahrzeug inzwischen gut in Australien angekommen, trotz nerviger Vorbereitungen für die Fahrzeugüberprüfung durch die dortige Quarantänebehörde, planen dort bis ca. Ende Februar zu bleiben und dann für ca. 6 Wochen nach Japan per Schiff überzusetzen. Informationen über entsprechenden Einfuhrbestimmungen sind weder der Jap. Botschaft noch dem Japanischen Konsulat bekannt. Laut erster Auskunft von JAF, der Japan Automobile Federation, sollte ich das Carnet zum Automobilclub schicken, man würde sich dort um den Erststempel kümmern und mir das Dokument dann zurückschicken. Das kann es ja aber wohl nicht sein.... vermutlich ist man sich dort nicht ganz klar über den finanziellen Wert dieses Dokuments, bei dessen (z.B. Transport- oder Postweg-)Verlust man den gesamten Wert des beim ADAC deponierten Betrags riskiert.

Also, wer das schon mal geschafft hat oder irgendjemanden kennt, der mit eigenem Fahrzeug schon dort war, bitte melden.

Danke und Gruß,
Wolfgang

PS: Bei

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windfriend
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Re: Einreise nach Japan?

#2 Beitrag von windfriend » 2013-10-16 18:20:48

Hallo Wolfgang,
ich kann dir zwar keine Tipps geben zur Einreise nach Japan, aber ich verfolge aufmerksam die Meldungen über die Fukushima Katastrophe. Ich weiß nicht, wie dein Kenntnissstand hierzu ist, aber hier:
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... egen-null/
oder hier: http://www.spiegel.de/wissenschaft/tech ... 53770.html
oder hier: http://www.offene-akademie.org/?p=196
kannst du Berichte über den aktuellen Stand nachlesen. Und der ist definitiv besorgniserregend!
Ich wünsche euch beiden weiterhin eine gute Reise!
LG
Thomas

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Re: Einreise nach Japan?

#3 Beitrag von osterlitz » 2013-10-16 19:06:40

Hi,
der stärkste Taifun seit 2004 zieht auch gerade auf die Ruine zu, morgen wissen wir, ob Tepco dann noch da ist :search:
https://encrypted.google.com/search?hl= ... ma&tbm=nws

Grüße,
Stefan
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LutzB
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Re: Einreise nach Japan?

#4 Beitrag von LutzB » 2013-10-16 19:12:51

Wenn die's nicht wissen sollten, wer dann(?): http://www.jnto.de/

Lutz
We come from the land of the ice and snow, from the midnight sun where the hot springs blow (Immigrant Song, Page/Plant)

Mit den Menschen ist es wie mit den Autos, Laster sind schwer zu bremsen.(Heinz Erhardt)

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Re: Einreise nach Japan?

#5 Beitrag von Patrik911 » 2013-10-16 19:21:51

Belgier Frederik und Josephine von http://www.radiobaobab.be/ haben das gemacht.

Und auch zwei andere Belgier : http://www.youtube.com/watch?v=BXCd17mk ... MeeMEp8xow

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steyrer
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Re: Einreise nach Japan?

#6 Beitrag von steyrer » 2013-10-17 6:34:12

Hallo,

auch wir möchte nach Japan einreisen ( aber erst Herbst 2015) und finden keinerlei Infos zu diesem Thema.

Falls jemand was weiß wären auch wir für Infos dankbar!

Lg Dominik

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Re: Einreise nach Japan?

#7 Beitrag von Geishardt » 2013-10-17 7:11:38

Hallo,

generell ist die Einreise mit dem eigenen Fahrzeug erlaubt. Für Einzelheiten ist der Ansprechspartner der : JAF http://www.jaf.or.jp/e/

die allgemeinen Einreisebestimmungen sind nachzulesen: http://www.de.emb-japan.go.jp/konsular/einreise.html

Gruß Bernd
Unsere Kopf ist rund, damit wir beim denken die Richtung wechseln können. Francis Picabia

carpe Diem

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MAN-45
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Re: Einreise nach Japan?

#8 Beitrag von MAN-45 » 2013-10-17 12:15:19

Danke für die Links,

@ Lutz: das Japanische Fremdenverkehrsamt hat auch ein Forum - ich habe dort dieselbe Frage gestellt, warten wir's mal ab, ob da etwas herauskommt.

@ Bernd: Persönliche Einreise für DE - AT und CH Staatsangehörige ist kein Problem, geht visafrei bei einem Aufenthalt von unter 3 Monaten.
Die Homepage des Automobilclubs hatte ich gesehen, sie beschreibt genau die Vorgangsweise, für die ich vielleicht mögliche andere Alternativen suche:

"Procedure
1. A carnet holder should come to the relevant JAF office in person with his/her original carnet. In a particular case, JAF may accept an application by an agent with a letter of proxy for the holder.
2. Submit your original carnet to us and fill in 2 copies of the authentication application form by specifying your address in Japan, the date and place of re-export of the vehicle. Then sign those forms and hand in them to us.
3. We will fill in and return the forms to you if the carnet can be authenticated.
4. Submit both of the forms to customs office when you apply for clearance. They will return signed and sealed one to you. Keep it always with you when you drive your vehicle."


So wie es hier dargestellt ist, sollte man tatsächlich bereits vor Eintreffen des Fahrzeugs mit dem Schiff bei JAF vorsprechen und die Carnet Angelegenheiten vorab regeln. Eine Überlassung des Carnets auch an einen Agenten - dem das Original ja auch geschickt werden müßte - kommt nicht infrage. Wie es aussieht, werden wir dann doch die Schiffspassage nicht zusammen mit dem Fahrzeug machen können, sondern werden vorab fliegen. Kompliziert bleibt es trotzdem.

Gruß, Wolfgang

PS: @ Windfriend und Osterlitz: Ich habe einige Zeit in Japan gelebt und verfolge natürlich auch die Entwicklung in Fukushima. Wie so oft ist es natürlich schwierig die hier in den Medien oft und gerne praktizierte Panikmache mit anderen Informationen aus Japan unter einen Hut zu bringen. Solange Japan nicht unbewohnbar wird, werden wir in jedem Fall dorthin reisen - das Land und die Leute dort sind es wert.

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Re: Einreise nach Japan?

#9 Beitrag von hanstholm » 2013-10-17 17:26:39

hi,
den traum mit dem eigenen fzg. nach japan habe auch ich,nachdem ich die chance hatte mal mehrere wochen in japan zu arbeiten.allerdings via RUS und leider nicht in näherer zukunft. was ich vor ca. 2 jahren mal in erfahrung gebracht habe, war ,das es auf basis des´ Genfer Abkommen über den Kraftfahrzeugverkehr von 1949´ für in deutschland registrierte fahrzeuge keine einreisegenehmigungen gibt. ich glaube es gab/gibt ? nur 2 europäische länder für die das zutrifft.
must du mal über dieses abkommen im netz versuchen weiterzukommen,ich habe es leider nicht mehr auf dem schirm.
evt, kann auch über unsere deutsche vertretung in japan helfen : www.japan.diplo.de helfen.


Viel Erfolg, Grüße,
stef

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Re: Einreise nach Japan?

#10 Beitrag von MAN-45 » 2013-10-17 19:02:42

hanstholm hat geschrieben: was ich vor ca. 2 jahren mal in erfahrung gebracht habe, war ,das es auf basis des´ Genfer Abkommen über den Kraftfahrzeugverkehr von 1949´ für in deutschland registrierte fahrzeuge keine einreisegenehmigungen gibt. ich glaube es gab/gibt ? nur 2 europäische länder für die das zutrifft.must du mal über dieses abkommen im netz versuchen weiterzukommen,ich habe es leider nicht mehr auf dem schirm.evt, kann auch über unsere deutsche vertretung in japan helfen : http://www.japan.diplo.de helfen.
Danke Stef, aber "das war einmal" - gleichermaßen durften KFZ mit japanischem Kennzeichen nicht in Deutschland fahren. Diese Vereinbarung gilt aber seit einiger Zeit nicht mehr.

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Re: Einreise nach Japan?

#11 Beitrag von V8-Power » 2013-10-17 22:42:34

Als ich letztes Jahr nach Wladiwostok gefahren bin, hatten wir auch die Option geprüft, noch schnell nach Japan überzusetzen. Wir habens schlussendlich gelassen. Ich hatte eine Beschreibung im Internet gefunden, von einem, der mit dem PKW von Wladiwostok nach Japan ist, geht wohl problemlos:
1) Man braucht ein Carnet.
2) am Zoll sind alle sehr hilfsbereit und freundlich und sprechen englisch.
3) man muss mit dem Carnet und einem Taxi (also nicht mit dem eigenen Auto) zu dieser Behörde irgendwo in eine Stadt fahren um alles zu regeln
4) wieder zurück zum Zoll, Rest erledigen, fahren.
5) es sind wohl wirklich alle Beamten sehr sehr hilfsbereit. Wird also schon schief gehen auch ohne Carnetversand.

Ich finde leider die Seite nicht mehr, es war glaubs ein Engländer mit einem Fiat Croma.

Gruss...Jürgen

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steyrer
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Re: Einreise nach Japan?

#12 Beitrag von steyrer » 2013-10-18 6:52:15

hi Leute,

ich war gerade mit der JAF am Telefon und es ist alles klar.

Man benötig NUR eine International driving licence, ein Carnet und einen Reisepass der noch mindestens 3 Monate gültig ist.

sonst nichts.

Weiters sind keine Anforderungen an das Fahrzeug betreffend. Wenn das Fahrzeug in Österreich ( ich glaube auch Deutschland) angemendet ist ist das so ok.

Ich hoffe das hilft weiter.

Lg Dominik

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Re: Einreise nach Japan?

#13 Beitrag von MAN-45 » 2013-10-18 12:55:21

Verlust des Carnets:

Laut ADAC bringt der Verlust eines Carnets zwar umständliche Verwaltungsarbeit mit sich, die deponierte Summe ist aber - eigentlich verständlicherweise - nicht verloren. Ein etwaiger Finder müßte ja einen Ausreisestempel des letzten Landes plus einen Einreisestempel nach Deutschland im konstruieren. Und dann vom ADAC die Auszahlung auf sein eigenes Konto fordern, was natürlich nicht geschieht.

Im Verlustfall würde der ADAC ein Ersatzdokument ausstellen, mit der Auszahlung des deponierten Betrags aber bis nach dem Verfallsdatum des verlorenen Carnets warten.

Für unsere Einreise nach Japan werde ich das Carnet aber trotzdem lieber nicht versenden, sondern physisch beim JAL vorbeibringen.

Gruß, Wolfgang

PS: Danke Jörn, für den Tipp.

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Re: Einreise nach Japan?

#14 Beitrag von Bakunin83 » 2013-10-19 13:48:26

Hallo Wolfgang

Per Zufall habe ich gerade im Buschtaxiforum gelesen dass einer nach fasst vierjähriger Reise nach Hause gekommen ist. Unter anderem ist er von Neuseeland nach Japan und dann Russland mit dem Buschtaxi gereist.

Das ist der Link zum Beitrag
http://forum.buschtaxi.org/wieder-dahei ... 42857.html

Das ist der Link den er gepostet hat zu seiner Reise. Leider ist die Seite gerade offline....
http://www.roadtosomewhere.de/

Ich hoffe für dich dass die Einreise nach Japan klappt. Informationen dazu habe ich auch mal gesucht und nur ein Motorradfahrer gefunden der das gemacht hat vor einiger Zeit.
Seine Aussage war:
" Ja, mal sehen was der ADAC noch fuer tricks aus der schublade zieht.Fakt ist.Es faehrt eine Faehre von Vladivostock nach sued-korea und von dort aus weiter nach sakaiminato.Fuer Japan wird kein Carnet benoetigt obwohl der ADAC behauptet es sei vorgeschrieben.Alle traveller arbeiten mit der “Temporary import of a vehicle”.

Was dir das genick brechen wird ist das dein fahrzeug ein Linkslenker ist und erst nach einer aufwendigen und teuren inspektion auf die japanischen strassen darf (linksverkehr)beim motorrad gibts diese probleme naturgemaess nicht.
"

Diese Infos habe ich nicht überprüft und stammen ca. aus dem Jahr 2010.

Ich hoffe dass eure Idee umgesetzt werden kann und wünsche viel Glück.

Hoffentlich wird man hier das genaue Prozedere lesen ;-).

Grüsse Christian

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Re: Einreise nach Japan?

#15 Beitrag von MAN-45 » 2013-10-19 18:38:04

Danke Christian,

ein guter Bericht (auch) über Japan, samt Beschreibung der Fahrzeugeinfuhr plus der ziemlich peniblen Zollformalitäten. Ähnliche Informationen bekamen wir in der Zwischenzeit von Freunden aus Japan - es gibt also offensichtlich keine grundsätzlichen Probleme.

Wir werden über unsere eigenen Erfahrungen berichten, wenn es dann bei uns zum Zeitpunkt der Kirschblüte ca. Ende März nächsten Jahres soweit ist.

Gruß, Wolfgang

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Re: Einreise nach Japan?

#16 Beitrag von MAN-45 » 2014-01-09 8:20:36

Nach einigem Nachfassen bei der Deutschen Botschaft in Tokyo fand der zuständige Mitarbeiter jetzt folgende, endgültige Information zu diesem Thema:

Vom 11 May to 4 June 1954 fand bei den Vereinten Nationen eine "Conference on Customs Formalities for the Temporary
Importation of Private Road Motor Vehicles and for Tourism" statt, die mit einer entsprechenden Resolution und einer internationalen Vereinbarung abgeschlossen wurde. Diese wurde am 4. Juni 1954 von Deutschland unterzeichnet und 1957 ratifiziert. Unterzeichnung durch Japan erfolgte ebenfalls am 4. Juni 1954, Ratifizierung 1964.

Das heißt, die Information, Deutschland hätte einen dazu relevanten Vertrag nicht unterschrieben, daher könnten in Deutschland registrierte Fahrzeuge nur nach extrem teurem (ca. EUR 4.000) und langwierigem Prozess (TÜV ähnliche Untersuchung mit Resultat nach 2 - 3 Monaten) in Japan eingeführt werden, ein Gerücht war, das mir übrigens auch von der Deutschen Botschaft zunächst so mitgeteilt wurde.

Ich werde eine Kopie dieser Vereinbarung bei unserer derzeit für März geplanten Einreise vorlegen - ich lass Euch wissen, wenn unser Fahrzeug dann auf japanischem Boden steht (bzw. fährt).

Gruß, Wolfgang




.

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Re: Einreise nach Japan?

#17 Beitrag von MAN-45 » 2014-01-10 5:24:22

Hier der Inhalt des nicht sehr motivierenden und eher abschreckenden Merkblatts, das mir von der Deutschen Botschaft auf die Anfrage nach den Einfuhr-Bestimmungen für eine ca. 8 wöchige Reise mit dem Wohnmobil in Japan zunächst gegeben wurde.

Wie gesagt, das Thema ist inzwischen durch die weiterführende Recherche erledigt, die die Deutsche Botschaft auf meine etwas erstaunte Reaktion dann doch noch erfolgreich durchführte. Aber es ist doch immer wieder überraschend, womit man sich auf einer solchen Reise herumschlagen muß :)


================================================================================
Merkblatt über die Einfuhr eines Kraftfahrzeuges nach Japan


Für die vorrübergehnde, zollfreie Einfuhr nach Japan ist zunächst ein Carnet de passages (siehe beigefügte pdf Datei) erforderlich.

Die Registrierung und anschließende Nutzungsmöglichkeit in Japan stellt sich etwas kompliziert dar:

Das eingeführte KfZ muss beim zuständigen Landesverkehrsamt (riku-un-kyoku) registriert werden, damit es in Japan genutzt werden darf. Das Landesverskehrsamt entspricht der deutschen Kraftfahrzeugzulassungsbehörde (in jedem Bezirk gibt es meist mehrere Landesverkehrsämter).

Bevor eine Registrierung erfolgen kann, muss zunächst eine technische Überprüfung des KfZ (ähnlich TÜV) durchgeführt werden, dabei wird überprüft, ob das Fahrzeug den in Japan zulässigen Normen entspricht. Das Verfahren dauert in der Regel 2-3 Monate.
Eine Altersbeschränkung des Fahrzeug besteht nicht. Bei älteren Fahrzeugen besteht jedoch die Wahrscheinlichkeit, dass es einer technischen Überprüfung nicht stand hält. Die Untersuchung kann bis zu 4.000,-- Euro kosten

Insgesamt wird das Fahrzeug 3 Überprüfungen unterzogen.

1. Untersuchungen, ob Modifikationen vorzunehmen sind, da in Japan Linksverkehr herrscht, wie z.B. das Ausrichten der Scheinwerfer oder ihre Auswechslung
2. Abgasuntersuchung (hieran scheitern ältere Modelle in der Regel)
3. allgemeine technische Untersuchung

Bei Fragen zu den Untersuchungen und Prüfungen des KfZ, kann eventuell TÜV-Rheinland in Yokohama weiterhelfen. Tel.: 0081- (0) 45 - 914 -3888 (Sprache: japanisch/englisch/deutsch)

Nach erfolgter technischer Überprüfung kann das Fahrzeug angemeldet werden, wofür folgende Unterlagen erforderlich sind:

1. Zollbescheinigung
2. Nachweisdokument der technischen Überprüfung
3. Antragsformular (shinsei-sho) zur Registrierung
4. Antragsformular zur Ausstellung des Autokennzeichens
5.Stellplatznachweis (shako-shomei); evtl. auch Bescheinigung, dass der Stellplatz als solcher zu verwenden ist (Stellplatznachweis ist bei der zuständigen Polizeiwache zu beantragen (keisatsu-sho) und muss innerhalb eines Monats eingereicht werden.
6. Nachweisdokument, dass die Unterschrift des Antragstellers dem Antragsstellerzuzuordnen ist. (Wird gebührenpflichtig von der Deutschen Botschaft Tokyo ausgestellt) und muss innerhalb von 3 Monaten eingereicht werden
7. Kraftfahrzeugversicherungsnachweis
8. Wagenpapiere im Original (Fahrzeugbrief)
9. Vollmachtsurkunde für Vertreter (Transportunternehmen, wenn sie die Registrierung durchführen soll)
10. Nachweis über Schiffsfracht (Original)
11. Nachweis über gezahlte Schiffskosten
12. Nachweis über Transportversicherung


Stand: September 2007, ohne Gewähr

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Re: Einreise nach Japan?

#18 Beitrag von MAN-45 » 2014-03-28 3:24:58

Wir haben es geschafft: seit gestern fährt unser MAN auf Japans Straßen.

Innerhalb der letzten 1 ½ Jahre haben wir auf unserer jetzigen Reise 24 Landesgrenzen überschritten, teilweise mit der Seabridge Gruppe, teilweise allein. Dabei gab es die unterschiedlichsten Erfahrungen in Bezug auf Vorbereitungen für Visa und die Fahrzeugeinfuhr, aber auch bei der Zeitdauer der Zollabwicklung. Wir haben uns also schon an einiges gewöhnt, mit gewissen „Höhepunkten“ bei der Einreise nach Australien. Japan schlägt aber alle und alles…

Wir sind jetzt auf dem Weg zu Freunden in Hiroshima. Ich will versuchen, am Abend zu erzählen, was wir alles so bei der - insgesamt 1 1/2 Tage dauernden - Zollabwicklung erlebt haben.

Bis dann, Wolfgang & Carmelita

PS: die Kirschblüte beginnt so langsam die Landschaft richtig zu verschönern. Man kann die Begeisterung der Japaner für diese Zeit verstehen.

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Re: Einreise nach Japan?

#19 Beitrag von steyrer » 2014-03-28 7:37:51

Hallo Ihr zwei!

Gratulation! Ich bin schon sehr neugierig, auf deine Ausführungen. Da wir ja ca. in 1,5 Jahren auch nach Japan einreisen wollen ist das schon mal sehr interresant zu hören was zu so erzahlst.

Vielleicht hast du ja 1 oder 2 Fotos von der Kirschblütenzeit in Japan.

Danke schon mal.

Lg Dominik

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Re: Einreise nach Japan?

#20 Beitrag von MAN-45 » 2014-03-29 2:56:05

Also, wer sich auch irgendwann einmal für eine Reise in Japan mit dem eigenen Wohnmobil interessiert, muss mit Folgendem rechnen (das werden jetzt leider etwas längere Ausführungen):

- Visa sind für EU Angehörige für einen Aufenthalt bis zu 3 Monaten nicht notwendig

- Kraftfahrzeugschein: Laut einer UN-Resolution von 1949, die von Japan, nicht aber von Deutschland unterschrieben wurde (weil es die BRD damals noch nicht gab), muss der mitgeführte Kraftfahrzeugschein (Zulassungsbescheinigung) ganz bestimmten Vorgaben entsprechen, die auf dem in Deutschland ausgestellten Internationalen Kfz-Schein nicht erscheinen. Und eigentlich dürften in Deutschland registrierte Fahrzeuge u.a. auch deshalb nicht auf Japans Strassen fahren – es sei denn, sie unterziehen sich einer scharfen technischen Fahrzeugüberprüfung, Nachweis eines Parkplatzes – siehe obige Auskunft der Deutschen Botschaft in Tokyo. Die letztliche Auskunft des ADAC war auch nicht ermutigender. Das gilt allerdings nur für in Deutschland zugelassene Fahrzeuge, solche aus Österreich, der Schweiz und den Niederlanden beispielsweise haben diese Probleme nicht.

Ich habe daher sämtliche in der deutschen Zulassungsbescheinigung I aufgeführten Daten etwas übersichtlicher tabellarisch auf eine Excel-Liste gesetzt, mir diese vom Kfz-Amt per Stempel und Unterschrift bestätigen lassen und sie dann noch in Deutschland beglaubigt auf Japanisch übersetzen lassen. Theoretisch sollte das bei etwaigen Fahrzeugkontrollen durch die Polizei genügen. Da unser TÜV aufgrund der langen Abwesenheit des Fahrzeugs aus Deutschland bereits abgelaufen ist, hatte ich in Australien – schon aus eigenem Interesse – das dortige Äquivalent des „Roadworthy Test“ machen lassen. War alles im grünen Bereich. Ich glaubte zwar nicht, dass das die japanischen Behörden beeindrucken wird, aber schaden wird die Vorlage dieses Originaldokuments sicher nicht.

- Carnet: Das muss vom Japanischen Automobilclub (JAF) vor der üblichen Vorlage und Abstempelung durch den Zoll „authentifiziert“ werden. Die Homepage des JAF zeigt, wo das in den einzelnen Hafenstädten geht. Wurde für uns in Osaka schnell und kostenlos erledigt

- Führerschein: Muss ins Japanische beglaubigt übersetzt werden. Macht ebenfalls der JAF, bei uns innerhalb von einer Stunde für ca. 30 €, wobei auffiel, dass jeder der Mitarbeiter dort unglaublich hilfsbereit und freundlich war.

- Haftpflichtversicherung: muss in Japan abgeschlossen werden, bevor das Fahrzeug auf den Straßen bewegt wird, wobei die meisten Autohändler wohl ihren eigenen Versicherungsmakler für solche Fälle zur Verfügung stellen können. Wir haben denjenigen unseres Zollagenten genommen, war aber ziemlich teuer. Ich vermute, dass man uns das Maximum, was abgedeckt werden kann angedreht hat, für etwa € 300 für 3 Monate.

- Zollagent: Ohne einen solchen ist man hilflos. Allerdings war das auch der uns zugeteilte junge Mann in einigen Punkten. Wie er selbst zugab, waren wir erst sein zweiter Kunde. Das fing schon damit an, dass sein Englisch etwas dürftig war. Mein Gespräch mit ihm und seinem Versicherungsmakler, der auch kein Englisch konnte, lief beispielsweise etwas mühsam nur per Übersetzungsprogramm an seinem IPad. Carmelita spricht fließend Japanisch, sodass die sonstigen Gespräche wenigstens von der Richtung her klar waren.

- Zollabwicklung: Irgendwie sollte ja klar sein, dass man als Wohnmobil-Reisender – normalerweise – nichts wirklich zu Verzollendes mitbringt. So wird ja auch bei Ankunft per Flugzeug nicht bei jedem Ankömmling jeder Koffer einzeln kontrolliert, auch bei der Einreise am Flughafen in Osaka nicht. Bei der Einfuhr eines Fahrzeugs ist das offensichtlich etwas anderes. Auch wenn es nach Japan vermutlich nur sehr wenige Wohnmobilisten verschlägt, ist der Zoll hier extrem pingelig. Wir mussten schon in der Vorphase per Email eine vollständige Packliste schicken, mit Wertangabe jeder einzelnen Gegenstands. Bei der Einreise am Flughafen das übliche Zollformular zweimal ausfüllen, unter Angabe, dass man noch "unaccompanied luggage" hat. Das zweite Formular muß noch am Flughafen abgestempelt und bei der Fahrzeugverzollung vorgelegt werden.

Selbstfahren mit unserem vom Schiff abgeladenen Womo zum 3 km entfernten Zollhof, hinter dem Zollagenten herfahrend, war kein Problem. Bei der anschließenden Überprüfung machte unser Zollagent – seinen ständigen Telefongesprächen nach zu schließen – wohl den Handlanger der eigentlichen Zollbeamten. Vorgabegemäß machte er Fotos von sämtlichen geöffneten Schränken und Laden, hakte die von uns auf der Packliste angegebenen Punkte einzeln ab, fragte wofür ich beispielsweise ein Mikroskop brauche, wollte bei „Clothes“ / Kleidungsstücke genau wissen, wie viele Hosen und Hemden usw., zählte bei „Spices“/Gewürzen einzeln ab: Salz, Pfeffer, Grillgewürz etc., was ist „Diving Gear“ /Tauchausrüstung, wozu sind diese Sandbleche usw. Das Ganze dauerte samt Kopieren der Bilder und feinsäuberlichem Arrangement auf fünf A4 Seiten, von der Früh bis etwa 16:00. In der Zwischenzeit hatte er wohl diese Bilder an die Zollbeamten gemailt, die sich dann noch selbst persönlich ein Bild mit detaillierteren Fragen machen wollten – zum Beispiel, wozu wir denn so viele Medikamente brauchen und welche. Und dann müsste ja auch noch der Hund das Fahrzeug nach Drogen durchsuchen. Aber es war wie gesagt schon 16:00 und damit zu spät für heute. Übernachtung im Fahrzeug sei leider noch nicht möglich, bevor es der Zoll am nächsten Morgen besichtigt hätte, sagte man uns – also eine Stunde mit dem Zug wieder zurück von Kobe nach Osaka, nochmals eine Hotelübernachtung und am nächsten Morgen zurück zum entscheidenden Zolltermin mit den eigentlichen Zollbeamten.

Und der war interessant - und typisch Japanisch. Offensichtlich hatte man über uns schon gesprochen, Weltreise, Expeditions-Wohnmobil und so. Das Einzige, was noch interessierte, waren tatsächlich die Medikamente, und die beruhigte Feststellung: nur Aspirin, Magenmittel, Wundsalben und alles, was man so in einer Reiseapotheke braucht. Die restliche Stunde war ein ständiges Verbeugen von sämtlichen 6 oder 7 Beamten samt Chef, die der Reihe nach kamen, anerkennend lächelten und höflichst baten, ob sie hereinkommen dürften, ob sie dabei die Schuhe ausziehen sollten, ob sie Bilder machen dürften und dann noch beste Wünsche für einen guten und schönen Aufenthalt in Japan.



Das war’s. Alles erledigt, sagte man uns, ausdrücklich, wir müssten keinen Zoll bezahlen (wofür denn eigentlich auch?) und wir könnten jetzt fahren.

Und was ist jetzt mit dieser UN-Resolution und Fahrzeugüberprüfung und Fahrgenehmigung? Keine Ahnung.... nichts! Wir sind jetzt hier „frei“ zu fahren, und wenn wir jetzt aufgehalten werden sollten, zeige ich sämtliche japanisch gedruckten Papiere und offiziell abgestempelten Dokumente: auf japanisch übersetzten Führerschein, auf japanisch übersetzten Kfz-Schein, Authentifierung des Carnets durch den Automobilclub samt Stempel darauf vom Zoll, abgestempeltes Carnet, Versicherung samt Visitenkarte und Telefonnummer des Versicherungsagenten, Rechnung des Zollagenten. Und wenn das nicht reicht… mehr gibt es nicht.

===============

Das Wetter hier ist von den Temperaturen im Augenblick wohl vergleichbar mit Deutschland - frühlingshaft aber noch eher etwas kühl. Teilweise Regen, teilweise wunderbar blauer Himmel, vor dem sich die ersten Tempel und Schreine, die wir besichtigten und auch die vielen blühende Kirschbäume sehr fotogen präsentieren. "Beweise" dazu folgen gleich nach der Bearbeitung der ersten Bilder.

Danke nochmals an alle, die für die Vorbereitung dieses Teils unserer Reise mit vielen guten Tipps geholfen haben
und beste Grüße

Wolfgang

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SvenS
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Re: Einreise nach Japan?

#21 Beitrag von SvenS » 2014-03-29 13:37:44

Laut einer UN-Resolution von 1949, die von Japan, nicht aber von Deutschland unterschrieben wurde (weil es die BRD damals noch nicht gab), muss der mitgeführte Kraftfahrzeugschein (Zulassungsbescheinigung) ganz bestimmten Vorgaben entsprechen, die auf dem in Deutschland ausgestellten Internationalen Kfz-Schein nicht erscheinen.
Die UN-Resolution ist in Wirklichkeit das "Genfer Abkommen über den Kraftfahrzeugverkehr von 1949", dieses hat Deutschland nicht ratifiziert.
Es ist aber auch nur eines von drei Abkommen, die anderen beiden hat Deutschland unterschreiben und ratifiziert. Es sind das "Internationale Abkommen über den Straßenverkehr" von 1926 und das "Übereinkommen über den Straßenverkehr vom 08.November 1968" (Wiener Übereinkommen).
Daher ist die Nichtratifizierung des Abkommen von 1949 unerheblich, wie ja auch bei euch die Praxis gezeigt hat.
Wenn´s um Island geht, einfach bei mir fragen.

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Re: Einreise nach Japan?

#22 Beitrag von MAN-45 » 2014-03-29 14:47:12

SvenS hat geschrieben:
Laut einer UN-Resolution von 1949, die von Japan, nicht aber von Deutschland unterschrieben wurde (weil es die BRD damals noch nicht gab), muss der mitgeführte Kraftfahrzeugschein (Zulassungsbescheinigung) ganz bestimmten Vorgaben entsprechen, die auf dem in Deutschland ausgestellten Internationalen Kfz-Schein nicht erscheinen.
Die UN-Resolution ist in Wirklichkeit das "Genfer Abkommen über den Kraftfahrzeugverkehr von 1949", dieses hat Deutschland nicht ratifiziert.
Es ist aber auch nur eines von drei Abkommen, die anderen beiden hat Deutschland unterschreiben und ratifiziert. Es sind das "Internationale Abkommen über den Straßenverkehr" von 1926 und das "Übereinkommen über den Straßenverkehr vom 08.November 1968" (Wiener Übereinkommen).
Daher ist die Nichtratifizierung des Abkommen von 1949 unerheblich, wie ja auch bei euch die Praxis gezeigt hat.
Das "Genfer Abkommen über den Kraftfahrzeugverkehr von 1949" ist in Wirklichkeit die "United Nations Conference on Road and Motor Transport" (siehe hier z.B.), die vom 23. August – 19. September 1949 in Genf abgehalten wurde... aber das war für unsere Einreise nicht so wichtig.

Für uns sehe ich dieses Thema jetzt eigentlich als erledigt an, wir reisen jetzt wieder. Nur damit dieser Thread jetzt nicht mit einer rechtlich nicht ganz korrekten Feststellung abschließt, vielleicht doch noch einmal die tatsächliche Situation:

Sven, wäre schön, wenn deine Meinung stimmen würde. Ist aber leider nicht so. Deutschland hat das "Pariser Abkommen" 1929 und das "Wiener Abkommen" von 1968 unterzeichnet, nicht aber das Genfer Abkommen 1949. Japan hat ausschließlich das letztere unterzeichnet. Das bedeutet, dass Deutschland und Japan keines der drei Abkommen gemeinsam unterzeichnet haben und es damit auch keine gemeinsame Rechtsgrundlage für die Anerkennung der in den jeweiligen Abkommen geregelten Bestimmungen gibt. Zitat der Fachabteilung Internationales Recht des ADAC: "Für die Praxis bedeutet dies, dass Japan einen in Deutschland ausgestellten Führerschein oder Kfz-Zulassungsschein (die beide nicht den Vorgaben des besagten Genfer Übereinkommens entsprechen) nicht anerkennen muss – und dies auch nicht tut."

Die von mir früher genannte "Conference on Customs Formalities for the Temporary Importation of Private Road Motor Vehicles and for Tourism" bezieht sich übrigens ausschließlich auf Zollfragen, die mit dem Carnet geregelt sind, nicht auf technische Fragen bzw. die Erlaubnis im Gebiet der Vertragsstaaten fahren zu dürfen.


Gruß, Wolfgang
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Re: Einreise nach Japan?

#23 Beitrag von 1017A » 2014-03-30 10:37:58

Hallo Wolfgang,

herzlichen Glückwunsch zu der reifen Leistung! Da ist die Eiinreise in südamerikanische Staaten ja ein Sch...dreck dagegen, auf gut bayrisch.

Servus aus Ruhpolding

Frieder
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Re: Einreise nach Japan?

#24 Beitrag von MAN-45 » 2014-04-01 6:00:58

Seit 5 Tagen haben wir jetzt unser Fahrzeug wieder. Ende März / Anfang April ist wirklich die Zeit, in der man Japan erleben sollte. Die mt blühenden Kirsch- und Zwetschgenbäumen durchsetzte Landschaft, die Leute, die den Frühlingsbeginn mit sichtbarer Freude genießen, mit Familien-Picknicks (Hanami) überall, wo eine Ansammlung von Kirschblüten zu sehen ist. Das alles läßt die überlange, fast groteske Zoll-Abwicklung schnell vergessen.

Wir sind jetzt auf dem Weg nach Kyushu, der Südinsel Japans. Der Frühling ist auch hier schon weiter fortgeschritten als normalerweise und man sagte uns schon, wir müßten uns beeilen, auf diese Insel mit ihren drei großen, noch aktiven Vulkanen zu kommen, bevor alle Blüten zumindest dort schon verblüht sind. Nachfolgend ein paar erste Bilder zur Vorstellung, wie es derzeit hier aussieht

Gruß, Wolfgang
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Übernahme unseres MAN am Hafen in Kobe
Übernahme unseres MAN am Hafen in Kobe
Todai-ji Tempel in Nara
Todai-ji Tempel in Nara
Freilaufende Hirsche im Nara Park
Freilaufende Hirsche im Nara Park
Insel Miyajima - westlich von Hiroshima
Insel Miyajima - westlich von Hiroshima
Torii auf Miyajima bei Ebbe
Torii auf Miyajima bei Ebbe
.. dasselbe bei Flut
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Familien beim Hanami / Picknick
Familien beim Hanami / Picknick

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Re: Einreise nach Japan?

#25 Beitrag von Veit M » 2014-04-01 15:52:36

Hallo Wolfgang und Carmelita,

Glückwunsch zur erfolgreichen Einreise nach Japan und viel Spaß bei der Rundreise.

Ciao

Veit

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Re: Einreise nach Japan?

#26 Beitrag von Gast265 » 2014-04-01 19:41:40

Hallo Ihr,

auch ich war noch nie auf Japan. Da ich nicht weiss, ob ihr einen blog oder sowas
habt, wäre es schön, wenn wir hier mit weiteren tollen Fotos gefüttert werden.
Eine unvergessliche Reise möchte ich euch wünschen

Viele Grüße Andreas

japanisches sprichwort -

Höflichkeit mit Stolz zu vereinigen, ist ein Meisterstück.
Füge dich den Sitten, wo immer du bist.

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Re: Einreise nach Japan?

#27 Beitrag von wolferl69 » 2014-04-02 12:45:48

Hallo ihr 2!!

Wunderschöne Fotos habt ihr da geschossen!! Hut ab!!

LG Verena & Wolfi + Apollo
Dort wo kein Weg ist, da machen wir uns einen.

http://www.gritschontour.com

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Re: Japan - Strassenverkehr

#28 Beitrag von MAN-45 » 2014-04-08 5:26:38

Mein Bericht über die Zollabwicklung unseres Fahrzeugs in Japan war hoffentlich nicht zu abschreckend. Vielleicht lässt sich ja der eine oder andere von euch trotzdem nicht davon abhalten, eine Reise nach bzw. durch dieses Land zu planen. Es ist sehenswert. Ich werde deshalb fallweise von unseren Erfahrungen berichten, die dazu vielleicht hilfreich sind.

Straßenverkehr

Wer schon einmal in den USA gefahren ist, kennt den unmittelbaren Eindruck: die Autos sind größer als bei uns, die Straßen meist breiter und die Parkplatzgrößen den Fahrzeugen angepaßt.

In Japan zeigt sich genau das Gegenteil. Gefühlte 70% aller Fahrzeuge haben Miniformat, viele mit einem Design, bei dem die Front wie eine plattgedrückte Boxerschnauze aussieht. Ist natürlich Geschmackssache, hat aber den Vorteil, dass auf der Straße 3 Fahrzeuge hintereinander denselben Platz einnehmen wie bei uns zwei.

Die Straßen sind meist in hervorragendem Zustand, aber von der Tendenz her schmäler. Irgendwie sehen fast alle so aus, als ob sie gerade fertig geworden sind, oft mit sauberen, weißen Rand und leuchtend gelben Mittelstreifen. Die geringere Breite ist kein Problem für unser doch etwas größeres Fahrzeug, da die Verkehrsteilnehmer deutlich rücksichtsvoller fahren als anderswo. Erstaunlich die Höchstgeschwindigkeit auf Landstraßen: etwa 70% haben alle paar Kilometer zur Erinnerung deutlich ausgeschildert, und bestätigt durch entsprechende Bemalung auf der Straße: 50 km/h, manchmal auch nur 40 km/h! Das wird auch eingehalten und macht den gesamten Verkehr ziemlich entspannt.

Bei der Geschwindigkeit, die natürlich auch die Mini-PKWs locker erreichen, ist Überholen eigentlich nicht notwendig. Und ist meist auch nicht möglich, da die Straßen fast durchwegs mit durchgezogener Mittellinie ausgestattet sind. Und damit man das auch respektiert, gibt es teilweise recht deutliche Erziehungsmaßnahmen, besonders in Kurven: alle paar Meter ein 30cm hohes, 5cm Durchmesser Plastikrohr aus Kunststoff oder aus Metall am Mittelstreifen, die man besser nicht überfährt, oder ca. 5 cm hohe Rückstrahler-Markierungen aus Metall am Mittelstreifen, deren Überfahren mit dem PKW unangenehm ist oder - die sanfteste Methode – und ein psychologisch erstaunliches Phänomen - eine Straßenmarkierung in Form von weißen unterbrochenen breiten Streifen links und rechts am jeweiligen Fahrspurrand. Wenn man die Straße mit solchen Markierungen befährt, wird man fast „automatisch“, wie auf Schienen, in die Fahrspurmitte gezogen, die man dann auch einhält. Sollte man bei uns auch einführen.

Die dadurch erzielten Durchschnittsgeschwindigkeiten sind entsprechend: nur 30 – 32 km/h, manchmal auch 35 km/h. Mit größeren Tagesstrecken als 120 km – 150 km braucht man gar nicht zu rechnen, auch weil es unterwegs unglaublich viel zu sehen gibt, Natur und Kultur. Wenn ich überlege, dass die maximalen Tages-Distanzen bei meinen früheren Fahrradtouren ebenso lang waren, bin ich richtig stolz auf früher.

Apropos Fahrrad: vor ein paar Tagen haben wir zwei Brüder aus Landsberg getroffen, die gerade am Schluss ihres 3 monatigen Japanaufenthalts waren, bis hinauf nach Hokkaido und langsam, per Bus und Bahn zurück bis Hiroshima. Dort haben sie sich zwei alte Eingang-Fahrräder gekauft und sind damit jetzt bis nach Kyushu geradelt. Respekt. Dominik und Stefan, wenn ihr diesen Bericht noch vor eurem Rückflug seht – noch schönen Aufenthalt (und keinen Regen mehr! :-)

Natürlich gibt es auch Autobahnen, bei denen nicht die auf Landstraßen alle paar Kilometer stehenden Ampeln nerven. Allerdings mit extrem hohen Mautgebühren: pro Kilometer etwa € 0,30 und das für PKWs. Uns wollte man nach den ersten – versehentlichen - Auffahrten auf einen solchen "Express Way" zunächst fast das doppelte abknöpfen, nur der Hinweis, dass wir kein Truck sondern ein „futsu no kuruma“, ein gewöhnliches Auto, ein Campingcar mit 2 Person sind, bewahrte uns vor Schlimmerem. Die erste Quittung – mit der Bestätigung der geringeren Einstufung – diente uns fortan als „Beweis“ für alle ähnlichen Fälle, auf Autobahnen und Parkplätzen und auch bei der Auffahrt zum Krater des Aso-Vulkans.

Nachfolgend noch ein paar Bilder der letzten Tage

Beste Grüsse
Wolfgang
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10_DSC0906a.jpg
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13_DSC0896a.jpg
Dominik & Stefan
Dominik & Stefan
Iwakuni
Iwakuni
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16_DSC0576a.jpg
Akiyoshidai Plateau
Akiyoshidai Plateau
Japanischer Garten bei Kagoshima
Japanischer Garten bei Kagoshima
Sakurajima, einer der drei noch tätigen Vulkane auf Kyushu
Sakurajima, einer der drei noch tätigen Vulkane auf Kyushu
Das sind keine Wolken, sondern Dampf und Rauch aus dem Krater des Sakurajima
Das sind keine Wolken, sondern Dampf und Rauch aus dem Krater des Sakurajima
Tsunami Schutz in einem Hafen, naturlich und künstlich
Tsunami Schutz in einem Hafen, naturlich und künstlich
Udo Schrein
Udo Schrein
Vulkan Aso. Die Dampfwolken strömen mit einem Getöse aus dem Krater wie bei einem Flugzeugtriebwerk
Vulkan Aso. Die Dampfwolken strömen mit einem Getöse aus dem Krater wie bei einem Flugzeugtriebwerk

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Re: Einreise nach Japan?

#29 Beitrag von egn » 2014-04-08 6:41:47

Carmelita und Wolfgang,

danke für den Bericht und die wunderschönen Bilder.

Wo übernachtet ihr üblicherweise und wie läuft die Ver- und Entsorgung?

Grüße,
Emil, Conny und Theresa
Gruß Emil

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Re: Einreise nach Japan?

#30 Beitrag von MAN-45 » 2014-04-08 7:40:06

egn hat geschrieben:Carmelita und Wolfgang,
danke für den Bericht und die wunderschönen Bilder.
Wo übernachtet ihr üblicherweise und wie läuft die Ver- und Entsorgung?
Grüße, Emil, Conny und Theresa
Es gibt hier zwar eine sehr kleine "Camping Kultur", auch einige, zum Teil recht gut ausgebaute einheimische Wohnmobile (dazu komme ich später mal zurück), aber nur sehr wenige Camping Plätze. Normale Übernachtung daher meist an (kostenlosen) speziellen Autorastplätzen, die es auch an Nationalstraßen (nicht nur Autobahnen) gibt, vergleichbar mit unseren Autobahn-Rasthäusern. Mit (immer!) sehr sauberen Toiletten, teilweise Duschen, Wasserversorgungsmöglichkeit und meist einem kleinen Lebensmittel-Laden. Entsorgungsmöglichkeiten wie überall, in den vielen dicht besiedelten Gebieten allerdings manchmal schwierig.

Ein größeres Problem ist die Müllentsorgung. Es ist zwar überall äußerst sauber, man sieht aber kaum Abfallkörbe, auch nicht in touristisch frequentierten Gegenden. Außer an den unzähligen, manchmal auch "in freier Wildbahn" stehenden Getränkeautomaten, an denen Abfallkübel stehen mit jeweils zwei flaschendurchmesser-großen Öffnungen. Mehrfach hatten wir in Hotels nachgefragt, ob wir den hoteleigenen Müllcontainer benutzen dürften und uns wurden dann immer - wie selbstverständlich - die zusammengebundenen Plastiktüten abgenommen.

Gruß, Wolfgang

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