Wenn ich mir mein Auto von unten so ansehe, dann sehe ich einen Haufen völlig überflüssiger Teile: U.a. zwei Starrachsen mit Differentialgetrieben, einen DEUTZ-Dieselmotor, ein Verteilergetriebe und einen Haufen Kardanwellen. Bestimmt so 2 bis 3to Gewicht.
Nehmen wir an, ich reiße das alles raus. Die Blattfedern lasse ich der Einfachheit halber drin. Dann brauche ich vier Motoren, vielleicht so... 80kW? Vermutlich ist es leichter, für einen solchen Motor ein Getriebe zu bekommen, als passende Radnabengetriebe, aber ich lasse mich da gerne belehren. Das Paket aus Rad, Getriebe und Motor muss irgendwie so unter die Feder montiert werden, dass das Rad nicht raussteht, der Motor aber auch nicht bei der nächsten Bodenwelle wegknackt. Sollte man hinkriegen, wenn man sich eine entsprechende Halterung bauen kann. Sowas stabil hinzubekommen dürfte nur in industrieller Fertigung aus einem Guss wirklich machbar sein, oder?
Blöd: Der Motor kostet wieder etwas Bodenfreiheit.
An der Vorderachse macht man das ganze am besten gleich mit einem dicken (leicht austauschbaren) Lager drehbar, doofe Kardangelenke kann man sich sparen. Kann aber sein, dass man dann eine Servolenkung braucht.

Dann vier, besser acht, dicke, seeehr dicke Kabel von den Motoren zu... - ja, wohin eigentlich? Zur Motorsteuerung. Sowas gibt es bestimmt, allerdings müsste die die vier Motoren möglichst synchron ansteuern, sowie elektrisch bremsen (Energierückgewinnung?) und freilaufen lassen können. Steuerungen gibt es mit Sicherheit in allen Farben und Formen, vier davon sollten sich über einen selbstgelöteten Microcontroller nutzen lassen.


Dumme Sache: Das ganze brauchst Strom. VIEL Strom. Gehen wir mal optimistisch davon aus, dass E-Fahrzeuge bald zum normalen Straßenbild gehören werden und die Akkutechnologie noch weitere Fortschritte macht. Eine halbe bis ganze Tonne Akkus sollte für den LKW kein Problem sein, die packt man dann in den Koffer, so dass das Gewicht genau zwischen den Achsen liegt. In den Motorraum kommt ein Sonnendeck mit Minibar.

Weil das Auto kaum noch Geräusch macht gibt es noch einen nach vorne gerichteten Soundgenerator mit den über einen Wahlschalter erreichbaren Optionen "Mercur", "Hanomag", "Straßenbahn", "Delorian", "Panzer", Walkürenritt" und "Boeing". So können Fußgänger unterschiedlichster Kulturkreise zuverlässig verschreckt werden.

Wenn ich nichts vergessen habe, ist das perfekte elektrische Allradmonster damit fertig.
Oder? Hab ich was vergessen? Ist sowas überhaupt realistisch? Elektrische Fahrzeuge, die mehr tragen müssen als eine Person gibt es ja schon, z.B. im Tunnelbau, Stapler, Ameisen usw. Nur: Die haben keine Straßenzulassung.
