Beste Rostbehandlung?

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Mac Gyver
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#1 Beitrag von Mac Gyver » 2007-02-18 18:04:21

So nach dem ich heute in langwiriger Sch.... und dreckarbeit den gröbsten unterbodenschutz vom Führerhaus runter habe, hier noch ma die geliebte frage zum Rost. Hab im alten Forum ja schon ne menge gefunden nur leider konnte da niemand über wirklich langzeiterfahrung berichten(bis auf die altöl oder Kriechöl metode) is mir aber ne zu grosse umweltsauerei. Also wie behandle ich am besten den rost am Führerhaus meistens ja nur dort wo zwei bleche aneinander geschweisst sind da hängt er eben dazwischen? Rausschneiden und neu schweissen währe wol das beste is aber leider en haufen arbeit und für mich kaum möglich.

Grüsse jakob
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Mykines
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#2 Beitrag von Mykines » 2007-02-18 21:01:56

Hallo,
irgendwann kommst Du ums großräumige rausschneiden und Ersetzen nicht herum, bis dato kannst Du die Rostbildung nur etwas verzögern mit Kriechöl und Fett. Altöl würde ich eher nicht nehem, durch die Verbrennung sind da auch gern rostfördernde Bestandteile drin. Das Öl muß auch sehr kriechfähig sein, damit es die Überlappungen durchdringt. Relativ gute Erfahrungen bei Bulli-Falzen hatte ich mit Fluid-Film Liquid A gemacht, sollte aber aller 2-3 Jahre erneuert werden. Bei Farbe hilft eigentlich für den Untergrund nur Strahlen.....

Gruß Brian

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Paijos
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#3 Beitrag von Paijos » 2007-02-18 21:11:16

Hi, es gibt verschiedene Möglichkeiten, besorge Dir am besten einen Kanister mit 20l FluidFilm, ist umweltfreundlich (besteht aus Wollwachs) und sprüh die ganze Kiste damit ein, hat den Vorteil, daß alter Unterbodenschutz wieder weich und geschmeidig wird und Wasser nicht mehr eindringen kann.
Vorteil: Schnellzu verarbeiten, ziemlich billig, macht schöne Hände (Penatenchreme), alter Unterbodenschutz braucht nicht abgekratzt werden.
Nachteil: das Zeug hält im Spritzbereich nicht ewig und muß 1-2x im Jahr erneuert werden, kann dafür aber auch mit dem Dampfstrahler beseitigt werden.


Wenn Du dauerhaft Ruhe haben möchtest verwende einen Chromatrostschutz (spieshecker) und versiegelnden epoxid-Primer. dadrüber 2k-Lack bzw. den mit 2K-Lack eingefärbten Unterbodenschutz von Teroson. Ist aber ziemlich teuer, giftig und lohnt nur bei Fahrzeugen die für die Ewigkeit erhalten werden sollen.

Es gibt viele Möglichkeiten, jeder schwört meistens auf seine, das wichtigste ist dabei, daß kein Sauerstoff an das Blech kommt, das gelingt am besten mit Produkten mit wenig Lösungsmitteln (2K), da deren Schutzfilm weniger Poren hat und so besser schützt.

Vergiß aber nicht die Ablauflöcher von Hohlräumen offen zu lassen, sonst fließt Kondenswasser nicht mehr ab und der Rost kommt noch schneller und schlimmer von innen.

Viel Erfolg
...Fahren muß der Diesel.... :angel:

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Ingenieur
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#4 Beitrag von Ingenieur » 2007-02-19 0:58:37

Hallo,

das mit den 2K-Farben war schon mal richtig.
(Es gibt da nette Aufnahmen vom Elektronenmikroskop).

Sauerstoff allein reicht erstmal nicht. (Sonst wäre der Sauerstoff ja auch nicht
in Stahlflaschen zu transportieren.) Im Salz- Kalibergwerk gibt's Untertage
keinen Rost an den Maschinen. Eben, weil das Salz hygroskopisch wirkt,
und das Wasser komplett aufsaugt.

Berühmter Spruch meines Baustoffkundeprofessors:

"Wenn Sie alles vergessen, was ich Ihnen beigebracht habe, bitte bringen Sie
das Wasser weg."

Also mit anderen Worten: Ohne Elektrolyt kein Rost.

Am Besten Sandstrahlen und Duplex beschichten:

Spritzverzinkung und 2K-Farbe (mit Filler: Talkum, Eisenglimmer, pp.)

...
Offizielles Mitglied der Jupiterhilfe e.V.i.G & VEFK bis 110 kV

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Quecke2
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#5 Beitrag von Quecke2 » 2007-02-19 9:45:01

Moin.Unsere Erfahrung mit Penetriermittel sind sehr gut. Wie setzten es schon ein paar Jahre ein. Und nichts rostet mehr. Es ist auf Leinölbasis und kann damit auch verdünnt werden zum Spritzen. Nachteil es trocknet recht lange(2-3 Tage).aber ist nicht sehr teuer.Die Büchse rund 9euro.Unsere Maler sagen immer,was schnell trochnet taugt nicht viel als Rostschutz. Der vorhandene Rost mus erstmal getränkt werden und dann ist ruhe mit Rost.

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SteigerMan
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#6 Beitrag von SteigerMan » 2007-02-19 19:11:24

MB 814 hat geschrieben:sollte dann einige Tage stehen bis sich durch die Bakterien genug Sikkativ gebildet hat damites fest wirdMB 814
Was ist das denn für ein quatsch? Leinöl und Bakterien erzeugen Sikkativ?
Leinöl ist ein Pflanzenöl, das aus Leinsamen, den reifen Samen von Flachs (Linum usitatissimum L.), gewonnen wird. Als Rohleinöl (rohes Leinöl) bezeichnet man Leinöl, dem keine anderen Öle oder sonstigen Stoffe zugesetzt sind. Kaltgepresstes Leinöl besteht zu ca. 48-58% aus α-Linolensäure, 13-24 % Ölsäure 14-22% Linolsäure, 2-4% Stearinsäure und 4-6 % Palmitinsäure sowie ca. 1% anderer Öle. (Quelle Wikipedia)
Es trocknet oxidativ, also durch Sauerstoffaufnahme. Das hat nix mit Bakterien zu tun. In Leinölfirnis sind Trockenstoffe, sog. Sikkative mit drin, die die Trocknung beschleunigen. Als Rostschutz für Innenräume halte ich nichts davon. Möbelbeschläge o.ä. geht schon. Am besten immer noch BW-Wachs.

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Ulf H
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#7 Beitrag von Ulf H » 2007-02-19 20:12:49

Bei Oldie-Restauratoren gilt das leider etwas aufwändig, da warm zu verarbeitende MikeSanders als wahres Wundermittel.

Gruß Ulf
Ein Problem, welches mit Bordmitteln zu beheben ist, ist keines !!!

Hanomag, der mit dem vollnussigen Kaltlaufsound !!

Sisu (finnisch) die positivste Umschreibung für Dickschädel.

Da ist man ständig dran die Karren zu verbessern, schlechter werden sie ganz von alleine.

Magirus-Deutz 170D11FA ... Bild in Cinemascope extrabreit, Sound in 6-kanal Dolby 8.5 ...

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#8 Beitrag von rocknroll » 2007-02-19 20:36:12

The one and only im Bootsbausektor

+ OWATROL +

alles andere...................... ist Kinderfasching! :totlach:

(net so ernst nehmen)

s. auch http://www.gradmann.de/?page_id=50
Rock
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#9 Beitrag von Hatzlibutzli » 2007-02-19 21:13:21

Da haben wir ja nun schon fast alles durch ....

ich habe gute Erfahrung mit Fertan, einem Rostverfestiger, danach habe ich im Kofferinneren und später nicht mehr zugänglichen Stellen das schon erwähnte Mike Sanders (im heissen Wasserbad flüssig gemacht und mit dem Pinsel verarbeitet) genommen.

Heuer habe ich erstmals die berühmte Ossi-Auto-Kur (damit hielten Wartburg und Co angeblich so lange, bis der eben bestellte ausgeliefert wurde) gemacht:
- Auto kärchern und trocknen
- mit einer Mischung aus Diesel, etwas Öl und dem berühmten Elaskon (ursprünglich ein Korrossionschutzmittel für Seilbahnen im Bergbau aus Dresden)

Fazit: eine schreckliche Pampe ... nach einer Stunde Badewanne fürchtete sich mein Sohn immer noch vor mir ... trocknet ganz langsam und gibt einen nicht ganz griffesten Film ... kann mir aber wirklich gut vorstellen, dass das Zeug ein hervorragender Rostschutz ist, da es nicht austrocknet.

Das Korrosionsschutz-Depot hat sich der Oldtimerblechrestaurierung verschrieben ... ein netter Katalog zum Schmökern ... bin weder verwandt noch Hauptaktionär ...

Grüsse ... Simon

DieGrüneKuh
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#10 Beitrag von DieGrüneKuh » 2007-02-20 2:33:38

Moin,
ja das gute Korrosionschutzwachs der Bundeswehr. Es gibt auch besonders gutes und teures für Flugzeuge, das ist besonders gut kriechfähig da man am Flugzeug nicht überall hinkommt. Teilweise hindert es auch am Weiterrosten.
Gruß Stefan

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Rudi
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#11 Beitrag von Rudi » 2007-02-20 10:03:22

Hi ihr Rostbeule,
kann mich meinen Vorrednern nur anschließen.
Fluid-Film und Mike Sander und in den Radkästen U-Schutz auf Wachsbasis.
Aus meinen Kofferstreben kommt im Sommer immer noch an der Regenrinne die gut verlaufende Sander-Brühe raus. Geseucht vor 2-3 Jahren.
Genau so soll es ja auch sein. Immer kriechen, kriechen, kriechen........ nur nicht in den Ar........!!!!
Ich bin also völlig von diesen beiden Produkten überzeugt und habe sie schon seit ca. 6 Jahren im Einsatz.
Grüße
Rudi
MB 1113 Schlauchwagen im Umbau, 608D Löschfahrzeug, T4 Seikel Syncro

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