1 Jahr weg mit schulpflichtigem Kind

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Galama
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Re: 1 Jahr weg mit schulpflichtigem Kind

#31 Beitrag von Galama » 2022-07-09 18:50:24

Wir haben es zwei Mal hinter uns. 9 Monate mit 4 jährigen (Osteuropa, Mittelasien, Iran) und 1,5 Jahre mit 5 jährigem (Südamerika und Mexiko).

Sowohl das Kind, als auch wir Erwachsenen waren erschreckend schnell wieder drin im Hamsterrad. Außer der Dauerfernweh bei niemandem nachhaltiger Schaden entstanden hier...

Unbedingt machen und geniesst es! Es wird sehr schön!

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el Capitán
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Re: 1 Jahr weg mit schulpflichtigem Kind

#32 Beitrag von el Capitán » 2022-07-12 10:53:00

Ich habe in der Mongolei eine Familie mit schulpflichtigen Kindern getroffen, die diese für ein Jahr aus ihrer Münchener Schule genommen hatten. Die haben die dann unterwegs selbst unterrichtet, damit es eine Chance gab, dass die Kinder vielleicht nicht sitzen blieben.

Theoretisch ist das in Deutschland nicht erlaubt, praktisch hatten die mit der Schulleitung einen Deal gefunden.
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seppr
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Re: 1 Jahr weg mit schulpflichtigem Kind

#33 Beitrag von seppr » 2022-07-12 12:30:45

Hallo El Capitan

Hatte die zwei schulpflichtige Buben dabei und als Auto einen Iveco 4x4 mit großer, ich glaube Bimobil-Kabine?

Sepp

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el Capitán
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Re: 1 Jahr weg mit schulpflichtigem Kind

#34 Beitrag von el Capitán » 2022-07-12 14:17:17

seppr hat geschrieben:
2022-07-12 12:30:45
Hatte die zwei schulpflichtige Buben dabei und als Auto einen Iveco 4x4 mit großer, ich glaube Bimobil-Kabine?
Nein... :) Drei Kinder und anderes Auto. 2017.
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Re: 1 Jahr weg mit schulpflichtigem Kind

#35 Beitrag von Puffi » 2022-07-12 19:33:50

Aus Sicht der Eltern und für einige Ausenstehenden erscheint es einfach toll. Auf unserer Südamerikareise hatten wir diverse Familien aus allen möglichen Ländern getroffen die das praktiziert hatten. Was uns aufgefallen ist, Kinder brauchen Kinder, siehe Corona... Einige der Kinder zeigten eigenartige Verhaltenswiesen, z.B. wurden einige zu Bettnässern. Das unterrichten ist die eine Seite, der kindgerechte Umgang mit Gleichaltrigen der andere.

Gruß Puffi
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Re: 1 Jahr weg mit schulpflichtigem Kind

#36 Beitrag von OliverM » 2022-07-12 20:17:59

Puffi hat geschrieben:
2022-07-12 19:33:50
Das unterrichten ist die eine Seite, der kindgerechte Umgang mit Gleichaltrigen der andere.

Gruß Puffi
Ja das stimmt .
Das lässt sich unterwegs aber auch lösen, denn auch dort gibt es i.d.R. gleichaltrige Kinder und wenn man selbst ein wenig über den eigenen Tellerrand blicken kann funktioniert das auch .

Ich pers. muss aber sagen, dass uns unterwegs mehr merkwürdige erwachsene Langzeitreisende, als komische Kinder von Langzeitreisenden begegnet sind.

Gruß

Oliver
Wir leben in einer Zeit , in der die Klugheit schweigen soll, weil sich die Dummheit durch die Wahrheit beleidigt fühlen könnte....

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Re: 1 Jahr weg mit schulpflichtigem Kind

#37 Beitrag von Mark86 » 2022-07-12 20:23:28

Ne Freundin von mir, keine Akademikerin, fand das staatliche Schulsystem und das System in Deutschland als solches eh scheisse und ist mit ihrem Kind ins Wohnmobil gezogen und auf Weltreise gegangen. Im System wurden die vergessen, die Kurze war letztes Jahr 10 Jahre alt und auf dem geistigen Niveau meines 4 jährigen Neffen.
Da hat die Nummer von wegen "Heimunterricht und ein Kind lernt wann es will" nicht geklappt ^^

Aber ein Jahr, das kriegen die wieder raus und nehmen was fürs Leben mit, dass würde ich nicht so kritisch sehen.
Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dümmere ist.

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Re: 1 Jahr weg mit schulpflichtigem Kind

#38 Beitrag von Wombi » 2022-07-12 20:42:22

OliverM hat geschrieben:
2022-07-12 20:17:59

Ich pers. muss aber sagen, dass uns unterwegs mehr merkwürdige erwachsene Langzeitreisende, als komische Kinder von Langzeitreisenden begegnet sind.

Gruß

Oliver
Oh ja, das kann man so sagen ........

Gruß aus Chile,

Wombi
Es ist an der Zeit, die Reste der Welt zu entdecken........

15.4.2013, ab da werden wir uns für seeeehr lange Zeit nicht mehr sehen :-))))

Der Urlaub ohne Stress hat begonnen :-))) www.wombi-on-tour.de

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Re: 1 Jahr weg mit schulpflichtigem Kind

#39 Beitrag von Mark86 » 2022-07-12 20:45:25

Wombi hat geschrieben:
2022-07-12 20:42:22
OliverM hat geschrieben:
2022-07-12 20:17:59

Ich pers. muss aber sagen, dass uns unterwegs mehr merkwürdige erwachsene Langzeitreisende, als komische Kinder von Langzeitreisenden begegnet sind.

Gruß

Oliver
Oh ja, das kann man so sagen ........

Gruß aus Chile,

Wombi
Das stimmt.
Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dümmere ist.

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Re: 1 Jahr weg mit schulpflichtigem Kind

#40 Beitrag von stonedigger » 2022-07-13 7:22:00

Es ist schon interessant, wie man im Falle einer Langzeitreise auf einmal an das Kinderwohl denkt.

Ich kann nur eines dazu sagen: Unser Kind wollte unbedingt auf das größte Gymnasium unserer Stadt. Bei den Schulvorstellung-selbstvermarktungsveranstaltungen hatte sich die Schule toll präsentiert: Robotik-Kurs mit Lego Mindstrorms, Raketen-Modellauto-AG mit 3D-Drucker, Musikklasse, Tabletklasse..... Am Ende ist es wie so oft: Heiße Luft. Nach 3 Jahren an der Schule -klar auch wegen Corona- fand so gut wie nichts davon statt. Für unseren Sohn sehr enttäuschend.

Wenn man Kinder ein Jahr lang zu Hause sich selbst überlassen kann, braucht man uns keine Vorträge über Kinderwohl machen. Manche Lehrer haben Homeschooling gut gemacht, manche hat man nie gesehen. Jetzt in Präsenz gibt es ständig Ausfälle, manche haben Langzeitburnout, die Mathelehrerin ist bei jedem eingerissenen Fußnägel eine Woche krank. All das interessiert niemanden. Weder Kultusministerium, Schule oder - und das ist der größte Vorwurf - Lehrer! Verdammt nochmal, ihr seid Beamte - STAATSDIENER - wir, die Steuerzahler, bezahlen Euch, damit Ihr Eure verdammte Pflicht tut. Und das bedeutet z.B. in Krisenzeiten 10 h am Tag mit nur 30 Tagen Urlaub zu arbeiten. Genau das verlangt man auch von einem Soldaten. Da fragt auch keiner, wenn es heißt: "Y-Reisrn, wir haben für Sie einen Flug gebucht in ein warmes Land mit Bombenstimmung!" . Und wenn jetzt keine Sabbaticals mehr für Lehrer genehmigt werden, dann ist das eine längst überfällige Entscheidung. Das passt Euch nicht? Ja dann müsst ihr halt die warme Beamtendecke verlassen - ach nee? Lieber doch nicht? Nee - ich lasse keine Ausreden mehr gelten. Es mag Ausnahmen geben. Aber 80% der Lehrer an unserer Schule haben einen beschissenen Job gemacht. Während Homeschooling nen Lenz und jetzt Burnout. Fuck Off! Habe ich ne Laune. Unser Beamtenturm ist das Allerletzte!

Interessant ist wirklich, dass man bei der Ankündigung einer Langzeitreise oft von Lehrern gefragt wird: Denken Sie auch an das Kind? Da möchte ich ihnen mit dem nackten Arsch ins Gesicht springen. Waren Sie es nicht, die man im letzten Jahr kaum gesehen hat? Diese Frage überhaupt zu stellen, ist schon eine Frechheit.

Sorry - musste mir jetzt Mal Luft machen.

Ja, wir werden es besser machen. Egal ob er die Tests dann schafft oder nicht. Er wird mehr lernen, als ihm unser Schulsystem bieten kann. Das ist eh nur auf Gleichschaltung getrimmt.

SD
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Re: 1 Jahr weg mit schulpflichtigem Kind

#41 Beitrag von Konstrukteur » 2022-07-13 7:42:01

stonedigger hat geschrieben:
2022-07-13 7:22:00
Es ist schon interessant, wie man im Falle einer Langzeitreise auf einmal an das Kinderwohl denkt.

Ich kann nur eines dazu sagen: Unser Kind wollte unbedingt auf das größte Gymnasium unserer Stadt. Bei den Schulvorstellung-selbstvermarktungsveranstaltungen hatte sich die Schule toll präsentiert: Robotik-Kurs mit Lego Mindstrorms, Raketen-Modellauto-AG mit 3D-Drucker, Musikklasse, Tabletklasse..... Am Ende ist es wie so oft: Heiße Luft. Nach 3 Jahren an der Schule -klar auch wegen Corona- fand so gut wie nichts davon statt. Für unseren Sohn sehr enttäuschend.

Wenn man Kinder ein Jahr lang zu Hause sich selbst überlassen kann, braucht man uns keine Vorträge über Kinderwohl machen. Manche Lehrer haben Homeschooling gut gemacht, manche hat man nie gesehen. Jetzt in Präsenz gibt es ständig Ausfälle, manche haben Langzeitburnout, die Mathelehrerin ist bei jedem eingerissenen Fußnägel eine Woche krank. All das interessiert niemanden. Weder Kultusministerium, Schule oder - und das ist der größte Vorwurf - Lehrer! Verdammt nochmal, ihr seid Beamte - STAATSDIENER - wir, die Steuerzahler, bezahlen Euch, damit Ihr Eure verdammte Pflicht tut. Und das bedeutet z.B. in Krisenzeiten 10 h am Tag mit nur 30 Tagen Urlaub zu arbeiten. Genau das verlangt man auch von einem Soldaten. Da fragt auch keiner, wenn es heißt: "Y-Reisrn, wir haben für Sie einen Flug gebucht in ein warmes Land mit Bombenstimmung!" . Und wenn jetzt keine Sabbaticals mehr für Lehrer genehmigt werden, dann ist das eine längst überfällige Entscheidung. Das passt Euch nicht? Ja dann müsst ihr halt die warme Beamtendecke verlassen - ach nee? Lieber doch nicht? Nee - ich lasse keine Ausreden mehr gelten. Es mag Ausnahmen geben. Aber 80% der Lehrer an unserer Schule haben einen beschissenen Job gemacht. Während Homeschooling nen Lenz und jetzt Burnout. Fuck Off! Habe ich ne Laune. Unser Beamtenturm ist das Allerletzte!

Interessant ist wirklich, dass man bei der Ankündigung einer Langzeitreise oft von Lehrern gefragt wird: Denken Sie auch an das Kind? Da möchte ich ihnen mit dem nackten Arsch ins Gesicht springen. Waren Sie es nicht, die man im letzten Jahr kaum gesehen hat? Diese Frage überhaupt zu stellen, ist schon eine Frechheit.

Sorry - musste mir jetzt Mal Luft machen.

Ja, wir werden es besser machen. Egal ob er die Tests dann schafft oder nicht. Er wird mehr lernen, als ihm unser Schulsystem bieten kann. Das ist eh nur auf Gleichschaltung getrimmt.

SD
Hallo,
dafür bekommst Du die Höchstnote, 10 Points. :D
Ja, vor 50 Jahren, da waren Lehrer noch Respektpersonen und sind in ihrem Beruf aufgegangen.
Und heute? Reden wir lieber nicht drüber.
Ist doch auch so mit dem Abi in 13 Schuljahren, weil die Schüler angeblich keine Freizeit mehr haben.
Geradezu lächerlich die Begründung, damit soll wohl eher der häufige Unterrichtsausfall kaschiert werden.

Gruß Uwe
Ich will reisen und nicht rasen, wozu brauche ich also Höchstgeschwindigkeit?

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Re: 1 Jahr weg mit schulpflichtigem Kind

#42 Beitrag von OliverM » 2022-07-13 8:05:37

stonedigger hat geschrieben:
2022-07-13 7:22:00
Unser Beamtenturm ist das Allerletzte!

SD
Du solltest auch sowas nicht pauschalisieren .....

Gruß

Oliver
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Re: 1 Jahr weg mit schulpflichtigem Kind

#43 Beitrag von Mark86 » 2022-07-13 9:05:36

Ich kann nur eines dazu sagen: Unser Kind wollte unbedingt auf das größte Gymnasium unserer Stadt. Bei den Schulvorstellung-selbstvermarktungsveranstaltungen hatte sich die Schule toll präsentiert: Robotik-Kurs mit Lego Mindstrorms, Raketen-Modellauto-AG mit 3D-Drucker, Musikklasse, Tabletklasse..... Am Ende ist es wie so oft: Heiße Luft. Nach 3 Jahren an der Schule -klar auch wegen Corona- fand so gut wie nichts davon statt. Für unseren Sohn sehr enttäuschend.
Auch ohne Corona sieht es in der Realität so aus, dass die Schulen sich präsentieren müssen, weil die Eltern sich die Schule aussuchen (oder die Kinder). Da müssen die Anmeldezahlen passen. In Wirklichkeit ist es aber so, dass diese ausgestellten Vorzeigeprojekte die meisten Schüler nicht erreichen. Das erreichen dann oft nur kleine AGs mit einer sehr begrenzten Platzanzahl oder ein paar Streber die dann einen Roboter in Kleingruppe basteln, aber um die große Masse der Schüler zu erreichen fehlt in der Regel das Geld.
Das ist wie mit der Ausstattung unserer Schulen mit Laptops, keine Kohle, keine Computer ^^ Da wird groß schwadroniert und am Ende gibts für 60.000€ 30 Laptops die in 10 Klassen rumgereicht werden, so dass jeder Schüler alle 2 Wochen mal für 4h son Ding in der Hand hat, wenns denn funktioniert und er es nicht mit dem Nachbarn teilen muss, weil das ihm zugeteilte kaputt ist...
Egal was der Staat macht, das Ergebnis ist in der Regel wohlwollend gesagt bestenfalls mittel...
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Re: 1 Jahr weg mit schulpflichtigem Kind

#44 Beitrag von Puffi » 2022-07-13 9:16:01


Hallo,
dafür bekommst Du die Höchstnote, 10 Points. :D
Ja, vor 50 Jahren, da waren Lehrer noch Respektpersonen und sind in ihrem Beruf aufgegangen.
Und heute? Reden wir lieber nicht drüber.
Ist doch auch so mit dem Abi in 13 Schuljahren, weil die Schüler angeblich keine Freizeit mehr haben.
Geradezu lächerlich die Begründung, damit soll wohl eher der häufige Unterrichtsausfall kaschiert werden.

Gruß Uwe
Respekt bzw. Respektperson:
Vor vielen Jahren war eine autoritäre Erziehung vom Elternhaus wie von der Schule an der Tagesordnung nämlich unbedingten Gehorsam fordernd. Danach kam die antiautoritäre Zeit und alles änderte sich. Heutzutage überlassen bzw. verlassen sich viele Eltern bei der Erziehung auf die Schule. Und wenn dabei etwas nicht gut läuft droht man mit Rechtsanwalt. Erziehung und Respekt ist und bleibt Sache des Elternhauses!

Gruß Puffi
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Re: 1 Jahr weg mit schulpflichtigem Kind

#45 Beitrag von macherknox » 2022-07-13 9:46:16

Hmm, Klagen darüber, dass die Jugend und die Bildung derselben nix taugt, nicht so ganz neu:
„Unsere Jugend ist heruntergekommen und zuchtlos. Die jungen Leute hören nicht mehr auf ihre Eltern. Das Ende der Welt ist nahe“ (Keilschrifttext, Chaldäa, um 2000 v. Chr.)
„Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer. (Sokrates, 470-399 v.Chr.)
Seltsam, dass wir uns dann insgesamt doch irgendwie weiter entwickelt haben.

Viele Grüße
Max

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Re: 1 Jahr weg mit schulpflichtigem Kind

#46 Beitrag von OliverM » 2022-07-13 21:50:56

macherknox hat geschrieben:
2022-07-13 9:46:16
Hmm, Klagen darüber, dass die Jugend und die Bildung derselben nix taugt, nicht so ganz neu:
„Unsere Jugend ist heruntergekommen und zuchtlos. Die jungen Leute hören nicht mehr auf ihre Eltern. Das Ende der Welt ist nahe“ (Keilschrifttext, Chaldäa, um 2000 v. Chr.)
„Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer. (Sokrates, 470-399 v.Chr.)
Seltsam, dass wir uns dann insgesamt doch irgendwie weiter entwickelt haben.

Viele Grüße
Max
Naja,
heutzutage sind Kinder m.E.n. nicht das Problem. Das sind oft sog. "Hubschraubereltern" .......

Gruß

Oliver
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Re: 1 Jahr weg mit schulpflichtigem Kind

#47 Beitrag von unimag » 2022-07-13 22:04:27

Endlich mal Lehrerbashing!

Ich habe fast vierzig Jahre schwer erziehbare Schüler unterrichtet und mit all den Großmäulern die mich mit "Ich setz mich auf mei Stuhlche und halt mei bißche Schulche" angemacht haben, gerne mal für drei Wochen getauscht. Drei Wochen, nicht drei Tage!
Mal sehn, ob die Schnauze immer noch so groß gewesen wäre!
So, das musste jetzt mal raus.

Gruß Gerd
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Re: 1 Jahr weg mit schulpflichtigem Kind

#48 Beitrag von Dilli » 2022-07-14 7:01:43

Es ging ja um normale Kinder und nicht um schwer Ertragbare!
Und ja, auch unsere Schule in Bayern hat ausnahmslos versagt. Das sehen wir nämlich zu der jetzigen.
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Re: 1 Jahr weg mit schulpflichtigem Kind

#49 Beitrag von stonedigger » 2022-07-14 7:11:20

unimag hat geschrieben:
2022-07-13 22:04:27
Endlich mal Lehrerbashing!

Ich habe fast vierzig Jahre schwer erziehbare Schüler unterrichtet und mit all den Großmäulern die mich mit "Ich setz mich auf mei Stuhlche und halt mei bißche Schulche" angemacht haben, gerne mal für drei Wochen getauscht. Drei Wochen, nicht drei Tage!
Mal sehn, ob die Schnauze immer noch so groß gewesen wäre!
So, das musste jetzt mal raus.

Gruß Gerd
40 Jahre schwer erziehbare Kinder. Gerd, Du genießt meinen vollsten Respekt - wie jeder Lehrer, der seinen Job ordentlich macht. Denn ich glaube, dass diejenigen,die ihn mit Herzblut machen, diejenigen die sowohl ihre Pflicht als Lehrer UND Beamter verstanden haben, auch wirklich einen anstrengenden Job haben. Aber frag Mal heute einen Lehramtsstudenten, warum er Lehrer werden will. Und wenn Du ihn noch fragst, was ein Beamter ist bekommst Du :eek:

Naja,die Lehrer sind auch nur ein Spiegelbild der Gesellschaft. Wo soll Pflichtbewusstsein herkommen, wenn es ihnen schon die Eltern nicht vorleben konnten. Ja, Pflichten sind nicht für jeden Hobby-Anarchisten was - muss ja auch nicht - dann aber bitte nicht unter die Beamtendecke kuscheln wollen. Wer A sagt, muss auch B sagen. Ich vergleiche es halt immer mit Polizei oder Bundeswehr. Die können auch nicht so einfach sagen, da halt ich mich raus, da geh ich nicht hin. Ach, Afghanistan? Also das bezahlte Studium war schon schön, aber mit Mali oder Afghanistan habe ich nicht gerechnet.

Ich glaube sogar Mal wo gelesen zu haben, dass auch der Lehrer nur 30 Tage Urlaub hat. Umso unverständlicher, dass Weiterbildungen nicht in den Ferien stattfinden, sondern auch noch zu Ausfällen führen.

Ja auch bei den Schulen, genauso wie bei den Krankenhäusern, ist der Kapitalismus längst eingezogen.

Lehrerbashing? Nee. Beamtenbashing wäre treffender.

Denn an einen unterbezahlten, nicht verbeamteten Lehrer habe ich diesen Anspruch nicht.


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Re: 1 Jahr weg mit schulpflichtigem Kind

#50 Beitrag von Dilli » 2022-07-14 11:39:38

Das ganze System Schule krankt doch.
Bei der letzten Grundschule in Bayern, wo unser Großer war, hatte er nur einen Lehrer, der studierter Lehrer war. Und das war ein Gymnasiallehrer für english, der auch so wie in der 13. Klasse unterrichtet hat. Der Rest waren neue Quereinsteiger, unstudiert, ohne Kindererfahrung. Im Lockdown waren wir komplett auf uns allein gestellt. Schulcloud? Die wussten nicht mal, außer der Englischlehrer, was Cloud bedeutet. Wir haben montags, oft auch erst Dienstag, Arbeitsblätter zum stumpf abarbeiten bekommen. Und dann war die Schule endlich wieder auf und die Schule hat 2 Tage zu wegen Fortbildung.

Von diesem ganzen Schreiben wie Hören Unsinn fang ich erst gar nicht an. Das unser Großer immer noch nicht ganz raus.

Und jetzt die neue Schule, Cloud, guter Unterricht, gute Lehrer, englisch ab der Ersten. Unser müsste eigentlich in der zweiten Klasse noch mal anfangen.
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Re: 1 Jahr weg mit schulpflichtigem Kind

#51 Beitrag von Puffi » 2022-07-14 12:28:05

Alles hat meist einen tieferen Grund. Das gesamte System Deutschland krankt... Gerade jetzt wird das in allen Facetten und Bereichen sichtbar und spürbar. Es könnte schlimmer kommen und es kam schlimmer :wack:

Seit vielen jahren wird sich nur noch zu tote gespart... Egal wo man hinschaut. Schule ( Gebäude, Ausrüstung, Lehrer etc. ), Krankensystem, Krankenhäuser, Polizei, Pflegekräfte, Bundeswehr usw.

Wichtige Infrastruktur wird wegen der sogenannten Gewinnmaximierung an private Konzerne verscheuert. Krankenhäuser, Wasserbetriebe, Gasspeicher und jetzt heute zu lesen die Funkmasten der Telekom.

:motz: Geld fließt an bzw. in unnötige Projekte, Subeventionen, Länder, Dispoten usw. aufgeblähte Systeme wie ein übergroßer Bundestag, ein Europaparlament das sich zwei Standorte leistet man könnte vieles benennen.

Was dabei nicht in Ordnung ist, jeder Bürger erwirtschaftet mehr oder weniger das was der Staat letztendlich ausgibt. Nur es kommt insgesamt zu wenig bei uns an bzw. zu uns zurück und deshalb sind wir mittlerweile der sogenannte kranke Mann. :eek: Daran wird sich so schnell nichts ändern.

:cold: :cold: :cold: Die Quittung werden wir demnächst bekommen, der Anfang ist gemacht :frust:

Gruß Puffi
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Re: 1 Jahr weg mit schulpflichtigem Kind

#52 Beitrag von Wilmaaa » 2022-07-14 12:37:37

Denkt Ihr bitte bei Gelegenheit dran, dass das Forum kein (gesellschafts-)politischer Stammtisch ist und dass es bei der Eingangsfrage auch nicht um allgemeine oder spezifische Systemkritik ging?
Ich hab einen Virus: den H-A-N-O-M-A-G-I-R-U-S
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Re: 1 Jahr weg mit schulpflichtigem Kind

#53 Beitrag von stonedigger » 2022-07-14 22:09:52

Wilmaaa hat geschrieben:
2022-07-14 12:37:37
Denkt Ihr bitte bei Gelegenheit dran, dass das Forum kein (gesellschafts-)politischer Stammtisch ist und dass es bei der Eingangsfrage auch nicht um allgemeine oder spezifische Systemkritik ging?
Ja, danke. Du hast Recht. Es ist etwas abgetriftet.

Gehört wohl jetzt eher in die Rubrik "Stammtisch" - ich war nicht unschuldig dran. Aber ich hab's echt so satt.

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Re: 1 Jahr weg mit schulpflichtigem Kind

#54 Beitrag von unimag » 2022-07-14 22:38:55

Sollte der Gedanke schon geäußert worden sein, bitte ich um Nachsicht, aber ich habe nicht vor, den gesamten Thread noch einmal zu lesen.

Selbst wenn ein Elternteil oder sogar beide Lehrer sind, glaube ich nicht, dass eine Beschulung ausreichend für die Versetzung in die nächste Klasse gelingen wird. Das würde ein sehr stringentes Zeitmanagement und eine sehr genau Planung der Stoffvermittlung beinhalten, die m.M.n. auf Reisen kaum einzuhalten ist. Dazu gibt es viel zu viele außerplanmäßiger Ereignisse jeder Art. Opfer müssen gebracht werden, was in diesem Fall die Wiederholung in einer neuen Klasse bedeuten würde. Es gilt also abzuwägen, ob es das wert ist.
OT
Was die Beschulung/Unterrichtung durch die Eltern/das Leben bringt, lässt sich an der DEMAX-Serie "Yukonmen" studieren. Keines der Kinder hat eine irgendwie geartete Bildung, die es in die Lage versetzen würde, außerhalb der Familienpeergroup zu überleben.

Gruß Gerd
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Re: 1 Jahr weg mit schulpflichtigem Kind

#55 Beitrag von Mark86 » 2022-07-14 22:59:20

Also ich habe 2 Freundinnen die Lehrerinnen sind, beide unterrichten in der gymnasialen Oberstufe...
Es ist halt immer ne Frage wie man sich, sein Dasein und seinen Job betrachtet.

Die eine arbeitet 12h am Tag, sitzt jede Konferenz bis zum letzten ab, führt noch Elterngespräche per Whatsapp, korrigiert jede Klassenarbeit bis zum letzten Wort durch, gut dass die so viel Arbeitet und sich für unabkömmlich hält, so hat sie wenigstens keine Zeit für nen Burnout.

Die andere macht Dienst nach Vorschrift, wenn der Schulleiter sie zur Konferenz verpflichtet steht sie mitten drin auf und verabschiedet sich mit den Worten dass sie schon 2 Überstunden gemacht hat, ihre zulässige Tagesarbeitszeit erreicht ist und sie nun geht und guckt im Groben die Klassenarbeiten in der Pause durch und beschwert sich maximal darüber wie dumm ihre Abiturienten sich in der Prüfung anstellen. Auf meine Eingabe hin "haste denen nix beigebracht?" sagt sie einfach "mein Job ist es nicht wem was bei zu bringen, sondern zu unterrichten, ob wer was lernt oder nicht, interessiert mich nicht, dass ist nicht meine Aufgabe". Elterngespräche nach Feierabend? Whatsapp? Corona? Nix mit zu tun, sie wird fürs unterrichten bezahlt, wer was will soll im Sekretariat anrufen, private Handynummer gibt es nicht. Die heißt ja nicht umsonst "privat".

Ratet mal, welche im System besser klar kommt. Bestimmt nicht die, die versucht die Welt zu retten und allen anderen den Schnitt kaputt macht...
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Re: 1 Jahr weg mit schulpflichtigem Kind

#56 Beitrag von netnomergn » 2022-07-14 23:30:21

hm… der tröt driftet ab, aber daher meine kleine meinung: also es gibt länder und systeme, da würden leute „ihre oma verkaufen“ um die kinder auf ne schule zu schicken… ich denke dass unser schulsystem nicht per-se schlecht ist, viele erachten uns immer noch als erstrebenswert… bei uns ist das schulsystem normal und kostet nix… und „was nix kostet ist nix wert“ (da gibts viele beispiele bei uns in D…) trifft hier scheinbar mittlerweile zu.

lehrer sollten immer respektspersonen sein, aber kinder sind der spiegel der gesellschaft… ist „revolution“ daheim, ist „revolution“ im äusseren, daher u.a. auch in der schule….

wer über die „staatsdiener“ herzieht, weil es da so kuschelig weich ist, sollte mal nachdenken dort anzufangen… natürlich zu den salären die dort feil geboten werden! um sich dann annölen zu lassen, da er ja ein „diener“ ist…

zum lehrerberuf: helikoptereltern! hölle! da gilt es mehr zu „managen“ als zu lehren! die schule ist keine verwahranstalt sondern eine lehranstalt… ich habe respekt vor den jungen leuten die sich auf diese aufgabe einlassen und wir haben zwei im bekanntenkreis… irrsinig motiviert.. klasse! diese motivation wird nicht von den kids zerstört sondern oft im laufe der zeit von den erziehungsberechtigten, die am liebsten zeugnisse selbst schreiben würden…

unser system ist nicht so schlecht, warum streben viele leute in unser system? wir die drin sind, wissen nichts mehr zu schätzen… wir vergessen mehr und mehr die privilegien, die wir haben…

zum themenstarter: macht das jahr mit den kids, aber schätzt was „das system“ bis dahin gemacht hat und schätzt dass die kids danach wieder aufgenommen werden, nicht selbstverständlich in dieser mittlerweile gaga-welt…. und das für „umsonst“… :unwuerdig:
Zuletzt geändert von netnomergn am 2022-07-15 0:04:20, insgesamt 2-mal geändert.
Nein, das ist kein Defekt, das ist ein Special Effect!

ellwood25
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Re: 1 Jahr weg mit schulpflichtigem Kind

#57 Beitrag von ellwood25 » 2022-07-14 23:47:50

Hmm,

ich versuche gerade noch zu greifen was mich an dieser Diskussion stört. Ich glaube es ist dieses (bewusste?) Gleichsetzen von der Kleinigkeit '1 Jahr weg mit schulpflichtigem Kind' mit Extremszenarien der Art 'Kind ist für immer verloren'.

Eine ähnliche 'Angstmache' haben wir auch erlebt als wir damals nach dem Zivi das erste Mal für ein Jahr gereist sind. Es hieß unter anderem wir würden mit der Lücke im Lebenlauf niemals nen Job finden...und durch Mexiko würden wir sowieso nicht lebend durchkommen ;)

Natürlich wird ein Kind während einer Reise sehr viel fürs Leben lernen und daran wachsen. Diese Reiseerfahrung hat es den anderen Kindern dann schon mal voraus.
Je nach Begabung und Alter kann man ein Jahr Schulstoff ganz gut aufholen. Und wenn am Ende ein Schuljahr wiederholt werden muss ist es auch kein Beinbruch.

Manchmal ist es ganz gut sich von den Ängsten und Ansprüchen anderer Menschen frei zu machen...

Viele Grüße,
Florian
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Enzo
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Re: 1 Jahr weg mit schulpflichtigem Kind

#58 Beitrag von Enzo » 2022-07-15 0:46:35

Moin
da bedanke ich mich bei den beiden Vorrednern. Vieles ausgesprochen was ich auch denke.
Natürlich platzte mir als Vater zweier schulpflichtiger Kinder des öfteren der Kragen und habe mit Lehrern und Schulleitern Klartext geredet.
Aber wenn ich mich hier bei mir und anderen südamerikanischen Ländern umschaue, eine kostenlose Schule mit solch Qualität gibt's nicht. Da müssen die Eltern tief in die Tasche greifen oder machen es selber.
Einige Eltern bekommen es super hin mit Homeschooling und sozialen Kontakten. Als die Kids später in Europa mit 13-14 Jahren das erste Mal in die Schule gingen, lief es fast problemlos. Aber da waren weder die Kinder noch die Eltern verhaltensauffällig. Hier trudeln regelmäßig junge
europäische Familien ein und wollen in Ecuador ihren Traum leben.
Alles ist Bio, Vegan, Rudolf Steiner, Homeschooling....die grosse Freiheit. Am besten noch gemixt mit dem spirituellen Schamanenscheiss.
Da sind nicht nur die Eltern, sondern jetzt schon die Kinder extrem verhaltensauffällig. Noch freundlich ausgedrückt. Was soll ein Lehrer mit solch Kids anfangen. Vor nichts Respekt, noch nie das Wort NEIN gehört, egal in welcher Sprache.
Dann lieber ein Jahr auf Reisen. Und der Themenstarter macht sich ja im Vorfeld viele Gedanken, kann nur gut werden.

Jens

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vogtlandkartoffel
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Re: 1 Jahr weg mit schulpflichtigem Kind

#59 Beitrag von vogtlandkartoffel » 2022-07-15 6:52:18

Mark86 hat geschrieben:
2022-07-14 22:59:20
Also ich habe 2 Freundinnen die Lehrerinnen sind, beide unterrichten in der gymnasialen Oberstufe...
Es ist halt immer ne Frage wie man sich, sein Dasein und seinen Job betrachtet.

Die eine arbeitet 12h am Tag, sitzt jede Konferenz bis zum letzten ab, führt noch Elterngespräche per Whatsapp, korrigiert jede Klassenarbeit bis zum letzten Wort durch, gut dass die so viel Arbeitet und sich für unabkömmlich hält, so hat sie wenigstens keine Zeit für nen Burnout.

Die andere macht Dienst nach Vorschrift, wenn der Schulleiter sie zur Konferenz verpflichtet steht sie mitten drin auf und verabschiedet sich mit den Worten dass sie schon 2 Überstunden gemacht hat, ihre zulässige Tagesarbeitszeit erreicht ist und sie nun geht und guckt im Groben die Klassenarbeiten in der Pause durch und beschwert sich maximal darüber wie dumm ihre Abiturienten sich in der Prüfung anstellen. Auf meine Eingabe hin "haste denen nix beigebracht?" sagt sie einfach "mein Job ist es nicht wem was bei zu bringen, sondern zu unterrichten, ob wer was lernt oder nicht, interessiert mich nicht, dass ist nicht meine Aufgabe". Elterngespräche nach Feierabend? Whatsapp? Corona? Nix mit zu tun, sie wird fürs unterrichten bezahlt, wer was will soll im Sekretariat anrufen, private Handynummer gibt es nicht. Die heißt ja nicht umsonst "privat".

Ratet mal, welche im System besser klar kommt. Bestimmt nicht die, die versucht die Welt zu retten und allen anderen den Schnitt kaputt macht...
Stimmt! Dass Unterrichtsqualität eine sehr große Bandbreite haben kann ist ja nichts Neues. Mache seit 20 Jahren Berufsausbildung und haben 9 Kids durch die Schule gebracht, na zumindest fast, die 2 Kleinen (12, 15) sind noch dort. Fakt ist, die Qualität des Unterrichts steht und fällt mit dem Lehrer! und liegt nur bedingt am Schulkonzept oder versch. Lernmodellen!
Noch was, entweder du kannst unterrichten oder nicht, da helfen dann auch keine 10 Silvester Studium.
Und - das was du unterrichtest muss dir Spaß machen, dann kannst du auch Mädels mit Physik begeistern. :D
Grüße
Matthias
Den Magi, den mag i. (Bitte um Entschuldigung für den freistaatübergreifenden Dialekt : )
Magirus130D7 - Matthias

stonedigger
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Re: 1 Jahr weg mit schulpflichtigem Kind

#60 Beitrag von stonedigger » 2022-07-15 7:09:40

unimag hat geschrieben:
2022-07-14 22:38:55
Sollte der Gedanke schon geäußert worden sein, bitte ich um Nachsicht, aber ich habe nicht vor, den gesamten Thread noch einmal zu lesen.

Selbst wenn ein Elternteil oder sogar beide Lehrer sind, glaube ich nicht, dass eine Beschulung ausreichend für die Versetzung in die nächste Klasse gelingen wird. Das würde ein sehr stringentes Zeitmanagement und eine sehr genau Planung der Stoffvermittlung beinhalten, die m.M.n. auf Reisen kaum einzuhalten ist. Dazu gibt es viel zu viele außerplanmäßiger Ereignisse jeder Art. Opfer müssen gebracht werden, was in diesem Fall die Wiederholung in einer neuen Klasse bedeuten würde. Es gilt also abzuwägen, ob es das wert ist.
OT
Was die Beschulung/Unterrichtung durch die Eltern/das Leben bringt, lässt sich an der DEMAX-Serie "Yukonmen" studieren. Keines der Kinder hat eine irgendwie geartete Bildung, die es in die Lage versetzen würde, außerhalb der Familienpeergroup zu überleben.

Gruß Gerd
Es wäre vermessen zu behaupten:" Wir können unser Kind besser unterrichten als ein Lehrer" Natürlich gibt es Dinge wie Gruppenarbeit, die unterwegs nicht möglich sind. Allerdings: unterschätze nicht die Vorteile eines 1:1 Unterrichts. Und es kommt nicht von ungefähr, dass viele Kinder in den Hauptfächern so schlecht sind, dass es nur mit Nachhilfe gelingt. Ich habe während meines Studiums in technischer Mechanik oder Ing.-Mathematik nie irgendwas kapiert. Ich musste alles selbst nacharbeiten, weshalb ich Frontalunterricht dann auch irgendwann komplett abgelehnt habe. Mir ging das schon als Kind so: Ich habe die 8. an der bay Real
Schule wegen Mathe zweimal gemacht und überhaupt immer wegen Mathe gekämpft. Als ich dann mit 25 mein Fachabi gemacht und Maschinenbau studiert habe, hat mir das die Augen geöffnet: Lerntypen sind verschieden und nicht jedes Kind kann den vielen Ablenkungen in einer 30 Mann- Klasse widerstehen, der Lautstärkepegel tut sein übriges, weshalb von einer Stunde am Ende nur 10 Minuten hängen bleiben. Kommt dann noch Corona mit Ausfällen ohne Vertretung dazu oder gar Homeschooling dazu (wovon ich im kommenden Winter erneut ausgehe) dann glaube ich (die Zukunft wird es zeigen) dass wir es akzeptabel hinbekommen werden. Es zeigt sich ja jetzt schon, dass man den Stoff einer Woche ausgefallen Unterrichts am Wochenende in 2 h aufholen kann.

Ein Jahr hocheffizienten guten Unterricht zu ersetzen eines motivierten Lehrers zu ersetzen ist sicherlich schwierig. Ein Jahr Unterricht mit 50% Ausfallstunden und demotivierten und überforderten Lehrern zu ersetzen trauen wir uns sehr wohl zu.

SD
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"Menschen werden schlecht und schuldig, weil sie reden und handeln,..." (schreiben und posten) "..., ohne die Folgen Ihrer Worte und Taten vorauszusehen"

- Franz Kafka -

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