Lackierung Ural 4320 plus LAK2

alles, was nicht in die übrigen Technik-Kategorien passt

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Haithabu84
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Lackierung Ural 4320 plus LAK2

#1 Beitrag von Haithabu84 » 2021-03-29 16:15:23

Hallo,

ich frage auch nochmal hier in die Runde, einfach weil ich gern auf Basis möglichst vieler Meinungen meine Entscheidungen (Erfahrungen in diesem Umfang kann ich nämlich leider noch nicht vorweisen, vielleicht ein bis zwei Mal ein Reparatur-Lackierung am Kfz durchgeführt) treffe:

Ich will im Sommer anfangen meinen Ural zu lackieren. Geht hauptsächlich erstmal um die Kabine und den LAK2. In der Kabine auch innen (Decke und Boden). Der LAK2 ist weitestgehend entlackt, müsste vielleicht nochmal angeschliffen werden. Bei der Kabine werde ich maschinell weitestgehend den Altlack entfernen. Beim Rahmen sehe ich derzeit keinen Bedarf, da habe ich andere Uris gesehen, die sahen deutlich schlimmer aus. Außerdem will man ja später auch noch was machen. :D

Es soll möglichst ein Farbsystem sein und als Farbe natürlich weitestgehend original. Erst dachte ich so an MIPA 3in1 Metallschutzlack und dann RAL6003, das wäre aber wieder nichts für den Koffer. Dann würde man wieder mit zwei unterschiedlichen Systemen herum hantieren und dann im schlechtesten Fall ein Haufen Brühe übrig haben. Jetzt bin ich eher so in Richtung kompletter Lackaufbau mit dem Zeug von Militärlacke.de. Auf Nachfrage empfehlen die alleine für LAK2: 11kg Grundierung, 12kg Decklack, 9kg Klarlack, 5L 2K Verdünnung.

Wo ich preislich bei etwa 800€ raus komme. Mir kommt das etwas viel vor. Da wäre jetzt also noch nicht mal das Fahrerhaus und die Blechteile mit drin.

Ist das Preislich und von der Menge her realistisch? Jemand Erfahrungen mit denen? Jemand noch andere Empfehlungen für Lacksysteme?

Gruß

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felix
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Re: Lackierung Ural 4320 plus LAK2

#2 Beitrag von felix » 2021-03-30 0:46:36

Moin,

- Rostbeanspruchte Teile blank machen, mit Phosphorsäure behandeln, 2k EP Zinkstaubfarbe drauf. Ruhig dick.
- 2k Epoxy Zinkphosphat-Primer, zwei Schichten auf Blech, LAK und Altanstrich. Z.B. mipa ep100-20
- 2k PU Decklack in LKW-Qualität, auch zwei Lagen. Gibt es meine ich auch von mipa, habe damals Mike Meyers von Europarts gekauft.

Fertig. Hat bei mir nun 17 Jahre hervorragend gehalten.

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wuestendiesel
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Re: Lackierung Ural 4320 plus LAK2

#3 Beitrag von wuestendiesel » 2021-03-30 7:18:26

Mit 2K PU Lack habe ich beim LKW und LAK auch keine schlechten Erfahrungen. Wird halt keine Hochglanzlackierung ist aber super robust.
Gruß Steffen

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Apolda13
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Re: Lackierung Ural 4320 plus LAK2

#4 Beitrag von Apolda13 » 2021-03-30 9:22:30

Habe den LAK damals auch mit 2K gerollt. Achte darauf eine geeignete Rolle zu verwenden, denn die einfache löst sich sonst auf.

Viel Erfolg
Gruß Thomas

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Haithabu84
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Re: Lackierung Ural 4320 plus LAK2

#5 Beitrag von Haithabu84 » 2021-03-30 9:23:09

felix hat geschrieben:
2021-03-30 0:46:36
Moin,

- Rostbeanspruchte Teile blank machen, mit Phosphorsäure behandeln, 2k EP Zinkstaubfarbe drauf. Ruhig dick.
- 2k Epoxy Zinkphosphat-Primer, zwei Schichten auf Blech, LAK und Altanstrich. Z.B. mipa ep100-20
- 2k PU Decklack in LKW-Qualität, auch zwei Lagen. Gibt es meine ich auch von mipa, habe damals Mike Meyers von Europarts gekauft.

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Phosphorsäure - also sowas wie Pelox RE?

MIPA EP100-20 habe ich bereits am Tank zum Einsatz gebracht. Gerollt in drei Schichten. Aber rollen würde ich das Zeug nicht mehr. Dauert viel zulange. Erst wollte ich, wie du bereits beschrieben hast, auch Zinkstaub Sikacor Zinc R drauf machen... konnte ich aber kurzfristig nirgends bestellen. Alternative habe ich keine gefunden. Tank war aber komplett entlackt, da musste was drauf.

Aber das bedeutet im Endeffekt, ich habe es gerade mal preislich durchgerechnet, das Militrälacke.de gar nicht so schlecht liegt. Das ist nämlich auch alles PUR. Grundierung PUR mit Zinkphosphat. Wenn ich mich an die Mengenvorgabe halte, komme ich beim Preis bei MIPA in ähnliche Regionen. Da nehme ich aber lieber das Komplettangebot von Militärlacke.

Die Frage ist noch: Klarlack, ja oder nein?

Bringt der nochmal ein extra an Kratzfestigkeit oder ist der nur für das Finish?

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Re: Lackierung Ural 4320 plus LAK2

#6 Beitrag von hugobaer » 2021-03-30 10:24:02

Zinkstaubfarbe ist so eine Sache für sich. Wenn zuwenig Zink drin ist leitet sie nicht und das Zink bringt nix. Wenn so viel Zink drin ist, daß sie leitet gibts oft Haftungsprobleme.
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Re: Lackierung Ural 4320 plus LAK2

#7 Beitrag von Haithabu84 » 2021-03-31 14:07:52

Das mit Zinkstaubfarbe wurde mir auch schon zugetragen. Ich werde es wohl bei zwei Schichten 2K Zinkphosphat-PUR-Grundierung belassen.

Aber der Tipp mit der Phosphorsäure werde ich mir annehmen und bei der Kabine umsetzen. Habe mir dazu jetzt paar Vlies-Scheiben und Pelox RE bestellt. Danke.

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Re: Lackierung Ural 4320 plus LAK2

#8 Beitrag von hugobaer » 2021-03-31 21:56:41

Es ist quasi unmöglich Phosphorsäure die in einem Blechfalz sitzt zu neutralisieren. Ich wäre mit solchen Wundermitteln vorsichtig.
Genau wie im Tauchbad entlacken. Das ist der sichere Tod für jede Karosserie. Das Zeug hockt sich auch in die Falze und kommt nie wieder raus.
Grüßle hugobaer
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Re: Lackierung Ural 4320 plus LAK2

#9 Beitrag von felix » 2021-04-01 0:12:19

Moin,

welchen Schaden richtet Phosphorsäure in einer Falz an? Das darfst du nicht mit der Beize von Verzinker verwechseln...

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Re: Lackierung Ural 4320 plus LAK2

#10 Beitrag von OliverM » 2021-04-01 7:14:51

felix hat geschrieben:
2021-04-01 0:12:19
Moin,

welchen Schaden richtet Phosphorsäure in einer Falz an? Das darfst du nicht mit der Beize von Verzinker verwechseln...

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Moin Felix,
da hat Hugo.... schon recht . Phosphorsäure sollte/muss nach Behandlung von Blechteilen neutralisiert werden, sonst ist das ganze eher kontraproduktiv.


Gruß

Oliver
Wir leben in einer Zeit , in der die Klugheit schweigen soll, weil sich die Dummheit durch die Wahrheit beleidigt fühlen könnte....

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Re: Lackierung Ural 4320 plus LAK2

#11 Beitrag von hugobaer » 2021-04-01 8:31:06

Die Säure bleibt aktiv und in dem Falz / der Doppelung rostet es mehr wie vorher.
Die Vorstellung Phosphorsäre oder ein anderes Wundermittel könnte aus Rost wieder Stahl machen ist sowieso falsch. Dann bräuchte es keine Hüttenwerke um Eisen zu machen. Phosphatieren funktioniert nur bei neuem Flugrost wie zB in der Produktion. Das orangebraune Zeug.
Wenn ein Blech mit 0,88 mm wirklich rostet ist es zu spät für Wundermittel. Dann hilft nur rausschneiden und neu für dauerhaft.
Wenn man eine Rostnarbe sieht ist an der Stelle nur noch minimal gesundes Material. Schleifen kann man sowieso nur neben den Narben, dadurch wird der Rest noch dünner.
Wenn Rost in Falzen oder Doppelungen sitzt ist es natürlich noch schlimmer.
Beim Verzinnen genau das gleiche. Nur geschlossene Nähte dürfen verzinnt werden. Niemals über irgendwelche Spalte. In der Vorverzinnungspaste ist Säure.

Grüßle hugobaer
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Re: Lackierung Ural 4320 plus LAK2

#12 Beitrag von Haithabu84 » 2021-04-01 10:52:50

hugobaer hat geschrieben:
2021-04-01 8:31:06
Die Säure bleibt aktiv und in dem Falz / der Doppelung rostet es mehr wie vorher.
Die Vorstellung Phosphorsäre oder ein anderes Wundermittel könnte aus Rost wieder Stahl machen ist sowieso falsch. Dann bräuchte es keine Hüttenwerke um Eisen zu machen. Phosphatieren funktioniert nur bei neuem Flugrost wie zB in der Produktion. Das orangebraune Zeug.
Wenn ein Blech mit 0,88 mm wirklich rostet ist es zu spät für Wundermittel. Dann hilft nur rausschneiden und neu für dauerhaft.
Wenn man eine Rostnarbe sieht ist an der Stelle nur noch minimal gesundes Material. Schleifen kann man sowieso nur neben den Narben, dadurch wird der Rest noch dünner.
Wenn Rost in Falzen oder Doppelungen sitzt ist es natürlich noch schlimmer.
Beim Verzinnen genau das gleiche. Nur geschlossene Nähte dürfen verzinnt werden. Niemals über irgendwelche Spalte. In der Vorverzinnungspaste ist Säure.

Grüßle hugobaer
Das ist mir schon klar. Da mache ich mir keine Illusion. Punktuell damit Oberflächen-Rost bekämpfen, dafür Ist Phosphorsäure eigentlich ganz gut. Für Falz nimmt man dann eher was auf Öl-Basis.

In erster Linie geht es darum nicht nur den Rost abzuschleifen und dann gleich wieder drauf zu lackieren, sondern wirklich das Material blank zu bekommen. Ansonsten blüht das Zeug unter dem Lack fröhlich vor sich hin. Nach der Einwirkzeit muss man das Zeug sowieso wieder mit Wasser abwaschen.

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Re: Lackierung Ural 4320 plus LAK2

#13 Beitrag von jugendtraum » 2021-04-04 14:01:45

In Tauchbädern mit Säure und Laugenanteilen werden ALLE Karosserien dieser Welt vorbehandelt und KTL beschichtet.. Das ist sicherlich die Grundlage für jede Serienlackierung aber nicht der Tod von Karosserien. Und wässrige Säuren fressen den Rost und wandeln den nicht um! Das heisst neue Stahlhütten braucht man sehr wohl.
Übrigens absoluter Stand der Technik im Bereich Aufbereiten von Kabinen, Rahmen, Stahlfelgen und und und .. muss halt vor Lack KTL tauchgrundiert werden als Prozessabschluss dann passt es..

Grüsse

Alexander Schwan mit Expertenwissen auf diesem Gebiet
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Re: Lackierung Ural 4320 plus LAK2

#14 Beitrag von hugobaer » 2021-04-04 15:34:33

Bieg mal ne Blechdoppelung auf und wunder dich. Hab das schon paarmal vorgeführt und die Leut sind fast in Ohnmacht gefallen. Auch an dem T4 den Du in Arbeit hattest.
Neue Karosserie und altes Zeug macht den Unterschied.
Grüßle hugobaer
(Der sich nicht Experte schimpft, weil das ist zweideutig. Aber aus ner Tafel Blech n Kotflügel, Motorradtank oder sonstige Karosserieteile zaubern kann.)
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Re: Lackierung Ural 4320 plus LAK2

#15 Beitrag von Mark86 » 2021-04-04 15:38:34

Bei Serienherstellern mit über 50 Jahren Tauchbaderfahrung und modernster Computertechnik und den besten Ingenieuren der Welt braucht es schonmal 50 Karosserien bis eine Tauchbadstraße tadellos eingerichtet ist... Das ganze mit einer Oldtimerkarosserie nach zu machen, klappt nicht immer so ganz.
Vor allem ist eine Oldtimerkarosserie nicht immer neu, da gibt es Pfalzrost, versteckte Hohlräume die keiner kennt, usw. usf. Ich wäre da mit Tauchbadgeschichten vorsichtig, ich hab schon mehrere Fälle gesehen wo es nicht geklappt hat....
Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dümmere ist.

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Re: Lackierung Ural 4320 plus LAK2

#16 Beitrag von hugobaer » 2021-04-04 15:41:45

Hohlräume sind faradaysche Käfige. Nur so als Zusatzinfo.
Glück kann man nur haben wenn man faul genug ist!

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Re: Lackierung Ural 4320 plus LAK2

#17 Beitrag von hugobaer » 2021-04-04 15:51:28

Zitat vergessen. (damits nicht entfernt wird)
jugendtraum hat geschrieben:
2021-04-04 14:01:45
In Tauchbädern mit Säure und Laugenanteilen werden ALLE Karosserien dieser Welt vorbehandelt und KTL beschichtet.. Das ist sicherlich die Grundlage für jede Serienlackierung aber nicht der Tod von Karosserien. Und wässrige Säuren fressen den Rost und wandeln den nicht um! Das heisst neue Stahlhütten braucht man sehr wohl.
Übrigens absoluter Stand der Technik im Bereich Aufbereiten von Kabinen, Rahmen, Stahlfelgen und und und .. muss halt vor Lack KTL tauchgrundiert werden als Prozessabschluss dann passt es..

Grüsse

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Re: Lackierung Ural 4320 plus LAK2

#18 Beitrag von jugendtraum » 2021-04-04 15:54:05

tut mit echt leid .. die Vorbehandlung ist exakt die gleiche wie im Werk .. und was die Falze betrifft .. auf alten Karosserien sind alle Falze immer rostig.. das hat nichts mit Entlacken oder Vorbehandeln zu tun. Falze ab Werk waren ALLE NICHT beschichtet oder behandelt.. auch heute noch.. wenn man ein Falz umbördelt, findet man Rost und keine Farbe.. Die Dichtnaht hält die Karosserie zusammen. @hugobauer man kann kein Falz entlacken oder entrosten da alle Dopplungen unter 0,5mm (auch ab Werk) für Flüssigkeiten nicht zugänglich sind.. somit vor dem Prozess oder nach dem Prozess keine Veränderungen.. Bedingung ist KTL Beschichten da 1h 200C somit verdampft .. ohne KTL nicht lackierfähig ..
Sandstrahlen (zumindest nicht abrassiv) ist garantiert eine Alternative.. allerdings nimmt nicht abrassives Strahlen kein Rost .. egal welche Art.. und abrassive Strahlarten vergrößern die Oberfläche enorm, was das Blech schneller rosten lässt ..
So jetzt Frohe Ostern und jeder wie er möchte ..

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Re: Lackierung Ural 4320 plus LAK2

#19 Beitrag von Mark86 » 2021-04-04 15:54:17

hugobaer hat geschrieben:
2021-04-04 15:41:45
Hohlräume sind faradaysche Käfige. Nur so als Zusatzinfo.
Das ist die eine Sache, die andere Problematik ist dass die Flüssigkeiten und Grundierungen nicht in die Pfalze kommen, aber sehr wohl trotz sorgfältiger Spülung in rostigen Pfalzen verbleiben können und da hinterher zu Korosion führen. Im übrigen sind nicht alle -Oldtimer- Karosserien für eine Tauchbadgrundierung geeignet, vor allem was Ablauflöcher, Sicken & Co angeht und es sind auch nicht alle ab Werk tauchbadgrundiert worden. Grade bei LKW Sonderaufbaukarosserien wie langen Feuerwehrfahrzeugen, etc. ist es eher Standard gewesen, von Hand zu grundieren.
Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dümmere ist.

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Re: Lackierung Ural 4320 plus LAK2

#20 Beitrag von Mark86 » 2021-04-04 15:55:46

und abrassive Strahlarten vergrößern die Oberfläche enorm, was das Blech schneller rosten lässt ..
Es vergrößert aber auch die Haftfläche für die Grundierung und bringt eine perfekt grundierbare Oberfläche :)
Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dümmere ist.

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Re: Lackierung Ural 4320 plus LAK2

#21 Beitrag von hugobaer » 2021-04-04 16:01:23

Wenn man eine große Blechfläche, zB eine Türhaut, strahlt ist sie Schrott. Haben mir auch schon einige nicht geglaubt, hören ja lieber auf Experten. Hab danach neue Türhäute angefertigt...
Das Blech wird beim Strahlen, wie mit vielen kleinen Hammerschlägen, gestreckt. Total ungleichmäßig, und wird dadurch wellig.
Blech verformt man nur indem man es länger und kürzer macht.
Grüßle hugobaer
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Re: Lackierung Ural 4320 plus LAK2

#22 Beitrag von jugendtraum » 2021-04-04 16:07:21

Mark86 hat geschrieben:
2021-04-04 15:54:17
hugobaer hat geschrieben:
2021-04-04 15:41:45
Hohlräume sind faradaysche Käfige. Nur so als Zusatzinfo.
Das ist die eine Sache, die andere Problematik ist dass die Flüssigkeiten und Grundierungen nicht in die Pfalze kommen, aber sehr wohl trotz sorgfältiger Spülung in rostigen Pfalzen verbleiben können und da hinterher zu Korosion führen. Im übrigen sind nicht alle -Oldtimer- Karosserien für eine Tauchbadgrundierung geeignet, vor allem was Ablauflöcher, Sicken & Co angeht und es sind auch nicht alle ab Werk tauchbadgrundiert worden. Grade bei LKW Sonderaufbaukarosserien wie langen Feuerwehrfahrzeugen, etc. ist es eher Standard gewesen, von Hand zu grundieren.
Wenn man die Karosserien oder Bauteile vorher einer thermischen Entlackung unterzieht, sind alle organischen Beschichtungen zerstört. Hier ist es in Relation sehr sehr sauber .. Weiter erfordert eine KTL Beschichtung eine Oberfläche mit einer Reinheit von unter 25 Mikrosievert .. für Laien ist das sehr sehr sauber und mach der KTL sieht man alle Altfarben.. falls nio

Und was die Feuerwehraufbauten betrifft.. die wurden mangels Kapazitäten oder Möglichkeiten von Hand grundiert. Bis heute gibt es in Europa 3-4 Lohnbeschichter mit eigenen Bädern und KTL über 6m .. und nur deshalb wird von Hand gearbeitet. Günstiger schneller und besser wären die KTL, Pulver oder KTL/Nasslack Lösung .. mangels Verfügbarkeit..
Ich kann aber beruhigen.. Strahlen in der Industriebeschichtung überspringt einige Vorbehandlungsbäder in KTL Linien.. Militär und Bahn aber auch Landmaschinen und einige NFZ fordern das ..

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Re: Lackierung Ural 4320 plus LAK2

#23 Beitrag von hugobaer » 2021-04-04 16:20:06

"da alle Dopplungen unter 0,5mm (auch ab Werk) für Flüssigkeiten nicht zugänglich sind.."

Für flüssige Flüssigkeiten wie Säure und Lauge aber schon.
Daß Farbe da nicht reinkommt ist klar.
Fast klar, weil ich blas mit der Ausblaspistole gut verdünnte Grundierung durch neu angefertigte Doppelungen. Mit dem Pinsel gut in den Spalt drücken, pusten bis es auf der anderen Seite rauskommt und fertig.
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Re: Lackierung Ural 4320 plus LAK2

#24 Beitrag von Mark86 » 2021-04-04 16:31:21

hugobaer hat geschrieben:
2021-04-04 16:01:23
Wenn man eine große Blechfläche, zB eine Türhaut, strahlt ist sie Schrott. Haben mir auch schon einige nicht geglaubt, hören ja lieber auf Experten. Hab danach neue Türhäute angefertigt...
Das stimmt nicht. Ich habe damit fast 20 Jahre Erfahrung. Türen, Motorhauben, Kofferdeckel & Ganze Karosserien.
Am besten ist es natürlich, wenn man den Lack mit Kunststoffgranulat runter strahlt und dann nur den Rost Sandstrahlt, bzw. die Oberfläche einmal Aufrauht für die richtige Haftung der Grundierung. Aber auch dass reine Sandstrahlen ist kein Problem. Das ist nur eine Frage von Druck, Strahlmittel & Abstand. Also im Prinzip eine Fleiß und Zeitsache.
Der Idealfall ist 3 Stufig:
a) Trockeneis um Dreck, Wachs, Fette, Bitumenunterbodenschutz zu entfernen.
b) Kunststoffstrahlen zur Entlackung
c) Sandstrahlen zur Entrostung und zum Aufrauhen der Oberfläche vor der Grundierung.

Wenn natürlich wer den billigsten Strahlemann sucht der für 1000 oder 1500€ ne ganze Karosserie mit Anbauteilen strahlt und Grundiert, dann geht dass in der Regel schief und gibt grade im Außenblech reichlich Wellen...
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Re: Lackierung Ural 4320 plus LAK2

#25 Beitrag von jugendtraum » 2021-04-04 16:32:13

hugobaer hat geschrieben:
2021-04-04 16:20:06
"da alle Dopplungen unter 0,5mm (auch ab Werk) für Flüssigkeiten nicht zugänglich sind.."

Für flüssige Flüssigkeiten wie Säure und Lauge aber schon.
Daß Farbe da nicht reinkommt ist klar.
Fast klar, weil ich blas mit der Ausblaspistole gut verdünnte Grundierung durch neu angefertigte Doppelungen. Mit dem Pinsel gut in den Spalt drücken, pusten bis es auf der anderen Seite rauskommt und fertig.
ist eine Behauptung.. nach der KTL hat man keine Reste von Flüssigkeiten egal wo.. auch in Falzen .. da Ultrafiltrat verdampft das im Ofen bei 200C und 1h .. bitte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.. technologisch seit 40Jahren Standard..

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Re: Lackierung Ural 4320 plus LAK2

#26 Beitrag von Mark86 » 2021-04-04 16:32:37

hugobaer hat geschrieben:
2021-04-04 16:20:06
"da alle Dopplungen unter 0,5mm (auch ab Werk) für Flüssigkeiten nicht zugänglich sind.."

Für flüssige Flüssigkeiten wie Säure und Lauge aber schon.
Daß Farbe da nicht reinkommt ist klar.
Fast klar, weil ich blas mit der Ausblaspistole gut verdünnte Grundierung durch neu angefertigte Doppelungen. Mit dem Pinsel gut in den Spalt drücken, pusten bis es auf der anderen Seite rauskommt und fertig.
Das stimmt, aber bis an den Schweißpunkt kommst du so nicht und da ist der erste Kandidat von wo aus neuer Rost entsteht. Wenn die Pfalz noch da ist, aber der Schweißpunkt weggerostet ist, dann bringt einen dass auch nicht so wirklich weiter...
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Re: Lackierung Ural 4320 plus LAK2

#27 Beitrag von hugobaer » 2021-04-04 16:47:42

Phosphorsäure ist keine Flüssigkeit. Die verdampfen könnte.
Was jetzt überhaupt? Wie kann Flüssigkeit die nicht in Spalte kann aus Spalten rausverdampfen?

Der Schweißpunkt wird ringsrum mit Grundierung grundiert wenn man durchpustet. Schon geguckt mit der Ausknöpfprobe bei Testblechen. Bei Lochpunkt funktionierts auch.
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Re: Lackierung Ural 4320 plus LAK2

#28 Beitrag von jugendtraum » 2021-04-04 16:56:50

Ultrafiltrat ist Farbe .. selbst wenn im Spalt muss eingebacken werden.. und sauer .. das weiss bloss niemand .. KTL ab Werk ist unter PH 5 (neutral sauer) Zum Vernetzen braucht man 200C ca. 1h lang .. und es verdrängt alle anderen Bestandteile bzw. verträgt alle anderen Zustände

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Re: Lackierung Ural 4320 plus LAK2

#29 Beitrag von hugobaer » 2021-04-04 17:00:48

KTL ist auch nicht das Problem.
Entlacken im Bad ist was gefährlich ist.
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Re: Lackierung Ural 4320 plus LAK2

#30 Beitrag von jugendtraum » 2021-04-04 17:06:45

@hugobaer ich denke du glaubst mir wenn ich dir erzähle, dass die Entlackung und Entrostung technisch einer Vorbehandlung vor der KTL entsprechen kann.. nicht überall und nicht alle .. aber gewusst wie.. somit nicht alle über ein Kamm scheren .. der technische Fortschritt geht weiter und nicht alles was früher war ist heute genauso ..

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