Fotoausrüstung mitschleppen

[dibbelinch]

Moin zusammen!

Mal eine Frage, deren Zweck hoffentlich nicht noch über Jahre durch Corona genichtet wird.

Wir machen, wenn wir (FALLS wir) mal wieder unterwegs sind, gerne mehrstündige, ganz selten auch mehrtägige Wanderungen. Und da soll auch die gute Fotoausrüstung mit, dafür hat man sie schliesslich mal gekauft. Um das Mitschleppen geht es mir hier:. Ich habe eine normale Kameratasche mit Kamera über einer Schulter hängen, und, damit das nicht so einseitig wird, zwei Wechselobjektive, Filter, Stativ und Kleinkram normalerweise im Rucksack. Wenn ich nun schnell eines der Wechselobjektive brauche, heisst das:
- Ruchsack runter (der sich dabei gerne mit dem Gurt der Kameratasche verheddert)
- Wechselobjektiv raus
- Objektiv wechseln
- Feststellen, dass mein Motiv (meistens ein Tier) sich schon längst wieder zwischen die Blätter verflüchtigt hat

also alles in allem nicht DIE Lösung.

Nun habe ich zufällig bei ebay sogenannte taktische Westen für Wichtigtuer, Wehrsportgruppen und Wildwestamis gesehen:
https://www.ebay.de/itm/Taktische-Einsa ... %7Ciid%3A1
Und hab mir gedacht, dass die für das bequeme, sortierte und geschützte mitschleppen der Kameraausrüstung eigentlich super sein müssten. Zum Glück gibt es die Dinger auch in nicht-schwanzverlängernder Farbgebung.

Meine Frage nun: ich bin ja bestimmt nicht der Erste der diese Idee hatte (auch wenn ich auf Wanderungen noch nie jemand gesehen habe, der die Teile so genutzt hätte). Ist hier vielleicht jemand, der so ein Gerät zu genau zum beschriebenen Zweck nutzt und mir von seine Erfahrungen berichten kann?

Danke und Gruss,
ulf

[Pitmaster]

Hallo Ulf,

ich habe mich für einen Rucksack der Rotation Serie von www.mindshiftgear.de entschieden und bin seit einigen Jahren top zufrieden.

Mit Weste ziehe ich los wenn nur ein paar Speicherkarten und Akkus benötigt werden. Mit Objektiven in den Taschen ist die Weste sehr unbequem zu tragen.

Guido

[hugepanic]

Deine Tasche ist zu klein.
Hol dir ne größere schultertasche und fertig.
Wenn man die Tasche dann vor den Bauch hängt, hat man auch Platz um objektive abzulegen.

Alternative: hol dir nem 2. Body und mach das zoom da drauf. Hast halt 2 Kameras um den Hals.

Weste, Rucksack und schultertasche klingt für mich unpraktisch....

[dibbelinch]

Deine Tasche ist zu klein.
Hol dir ne größere schultertasche und fertig.
Wenn man die Tasche dann vor den Bauch hängt, hat man auch Platz um objektive abzulegen.

Alternative: hol dir nem 2. Body und mach das zoom da drauf. Hast halt 2 Kameras um den Hals.

Weste, Rucksack und schultertasche klingt für mich unpraktisch....

Nein, nein, das habe ich wohl nicht verständlich erklärt:

Meine ganze Ausrüstung passt schon in die Fototasche. Aber dann ist mir das bei mehrstündiger Wanderung zu viel Last einseitig auf einem Schlüsselbein.
Die Weste soll bei so was die Fototasche ersetzen, soll die Kamera und alle Objektive aufnehmen. In den Rucksack kommen dann nur noch Kleidung und (ggf.) Campingzeug.

Gruss, Ulf

[dibbelinch]

Hallo Ulf,
ich habe mich für einen Rucksack der Rotation Serie von www.mindshiftgear.de entschieden und bin seit einigen Jahren top zufrieden.
Mit Weste ziehe ich los wenn nur ein paar Speicherkarten und Akkus benötigt werden. Mit Objektiven in den Taschen ist die Weste sehr unbequem zu tragen.
Guido

Hmm, das ist interessant. Spezielle Fotorucksäcke habe ich schon bei anderen Wanderern gesehen, aber mir dann gedacht, dass ich das Prozedere damit kaum verbessere. Aber mit Hüft- und Bauchtaschen am Beckengurt integriert ist das natürlich wieder eine ganz andere Sache, kannte ich noch nicht. Die muss ich mir im Fachhandel mal genauer angucken. Danke für den Tipp!

Und der Hinweis, dass die weste mit den Objektiven drin unbequem zu tragen ist, war genau der Erfahrungshinweis, wie ich ihn mir gewünscht hatte. danke auch dafür.

Gruss, Ulf

[Rumpelstielzchen]

In meinen Fotorucksack kann man von oben und von der Seite nen Body mit Objektiv einschieben, und man kann den bequem mit einem Schultergurt vor den Bauch hängen um dran zu kommen. Der Fachhandel hat da ganz patente Lösungen für das Problem.

[Der Staubauer]

Hallo Ulf,

"früher" (als man noch mit richtigem Film fotografierte und das Internet für Privatpersonen noch was ganz Exotisches war) hiessen die auch Fotografenwesten und waren für diesen Einsatz optimiert.
Von diesem Hersteller:
https://www.tamrac.eu/
gab es damals so eine Tasche die man mit Schultergurt oder eben einem integrierten Beckengurt auch als Bauchtasche tragen konnte. In der hatte meine komplette Fotoausrüstung mit 300-er Tele usw. ( und natürlich entsprechend vieler Reservefilme) aureichend Platz. Scheinbar hat sich das System aber nicht durchgesetzt oder es war schlicht zu teuer (ich konnte mir die Tasche überhaupt nur durch einen pivaten "Direktimport" aus den USA leisten). Ich fand das extrem praktisch.

Gruss

Der Staubauer

[farnham]

Das ist genau der Grund, warum ich für Astro- und Landschaftsfotos (vom Auto aus) eine Spiegelreflex dabei habe, für den Rucksack eine relativ kompakte spiegellose Wechselobjektivkamera, um dann das spontane Foto mal schnell eben doch mit dem Telefon zu schießen

Nein im Ernst, eine Nex5 oder Alpha 5100 passt mit 16-50mm-Zoomobjektiv ins Getränkenetz des Rucksacks oder in eine Gürteltasche, die nur minimal größer ist als die für eine kompakte (falls kein Rucksack dabei). Damit komme ich für 90% der Fotos bei gutem Licht klar. Und ein 200mm E-Mount verschwindet im Rucksack zur Not ebenfalls.

[ClausLa]

Moin,
schau mal beim Taschenfreak; da findet man sehr viel verschiedene Modelle und auch Beschreibungen von Usern.

https://taschenfreak.de/blog/

Gruß Claus

[Keswicktours]

Hallo Ulf,

ich bin mittlerweile davon weg, den ganzen Kram mit mir rumzuschleppen. Mit meinem 24-120 mm (FX Format) mache ich fast alle Reisefotos. Der Rest der Ausrüstung schlummert im Fahrzeug und kommt extrem selten ans Tageslicht.

Just my 2 cents.

Gruss,
Bernd

[mikadobrain]

Der Thread ist jetzt zwar schon älter, aber ich muss meinen Senf einfach auch noch dazu geben:

Ich hab Jahre lang kiloweise Ausrüstung mitgeschleppt und daher schon einiges ausprobiert. Mittlerweile habe ich nur noch eine Kompaktkamera mit Festbrennweite (x100f )und war nie zufriedener, aber das ist Philosophie, um die es hier nicht geht.

Ich kann nur empfehlen, sich nochmal bei den Bauch- bzw. Gürteltaschen umzusehen. Die üblichen Modelle sind für ein ordentliches Zoom oder Tele plus Kleinkram zu klein, aber es gibt ein paar Riesenteile, in die man locker einiges reinbekommt. Ich hatte zB das Maxpefition Versipack Octa und aktuell die Mountainsmith Tour. Die ist sehr schön wegen des ordentlichen Hüftgurts in Verbindung mit einem Schulterriemen. Lässt sich so sehr variabel und bequem tragen und fasst einiges. Und zu allem Überfluss kann man am Hüftgurt und der Außenseite noch weitere Taschen befestigen, falls nötig. Gleiches System wie bei taktischen Westen. Da kann man sich noch ein Stativ ran hängen.

Der für mich unschlagbare Vorteil von solchen Taschen: man hat eine Unterlage für den Objektivwechsel. Wenn es schnell gehen muss kann man auch mal das alte Objektiv einfach erstmal in die Tasche legen uns später richtig in der Hölle verstauen. Wenn etwas runter fällt, landet es in der Tasche statt auf dem Felsen. Und man spart sich die unbequeme einseitige Schultertasche/Trageriemen bzw kann die Kamera zwar am Riemen über der Schulter haben, aber das Gewicht locker auf der Gürteltasche ablegen.

Einziger Nachteil: Es kann nur einen Hüftgurt geben, also der Rucksack hätte dann das Nachsehen. Ich erinnere mich aber auch dunkel an ein System, bei dem sich Gürteltasche und Rucksack einen Hüftgurt teilen und flexibel kombiniert werden können. Aber das war mir zu teuer.

[Fernreisender]

Mit so einer war ich jahrelang sehr zufrieden, bis ich meine Ausrüstung massiv verkleinert habe.

https://www.galaxus.ch/de/s1/product/lo ... l-13767163

Du hast beim Objektivwechseln den Tascheninhalt vor Brust/Bauch und kannst bequem rausnehmen/reintun was immer grad ansteht.

Grüsse, Andreas.

[stonedigger]

Wir hatten früher auch solche Probleme. V.a. meine bessere Hälfte. Bei unserem letzten Afrika-Aufenthalt mussten wir auch gaaaanz viel tolle Bilder machen. Natürlich musste man die nachher auch jedem zeigen. Klar - es ist natürlich jeder scharf auf ein Foto von nem Elefant am Wasserloch. Sieht man ja auch in Zeiten von Internet und Discovery-Channel nie.

Irgendwann sagte sie mir dann, sie würde die gleiche Reise gerne genau so nochmal machen, nur ohne Kamera. Denn irgendwie hat sie die Reise nur durch die Linse wahrgenommen.

Was möchte ich damit sagen: Man kann nichts mitnehmen! Saug die Momente mit all Deinen Sinnen auf, nimm ein gutes Handy mit guter Kamera mit - das reicht für die Schnappschüsse. Im Fahrzeug kann man ja ne Spiegelreflex liegen haben, unterwegs schlepp ich den Kram nicht mehr mit. In Zeiten von Selbstbeweihräucherungs-Insta-Plattformen sind eh alle tollen Fotos schon längst gemacht.

Wenn es trotzdem sein muss, dann sind die vom Verfasser beschriebenen sogenannten Chest-Rigs sicherlich das Beste was man machen kann. Die Anforderungen sind vom Militär zum Fotografen wohl relativ ähnlich. Modular durch Molle-System an die Bewaffnung anpassbar, schnell und leise zu öffnen, sehr gut an den Körper anpassbar. Ob Du natürlich mit einer taktischen Einsatzweste in Mogadischu, Kabul, Sarajevo o.ä. gut ankommst ist ne andere Frage.

Von Fjällräven gab es mal die „Reporter“-Weste. Aber irgendwie sieht das auch immer nach Möchtegern-Wichtigtuer-Pressefotograf aus. „Hallo lieber letzter vermeintlich nomadisch lebender Eingeborenenstamm - seht mal ich hab Euer 10- Jahres-Einkommen in meiner Weste - ihr lasst Euch bestimmt von mir umsonst fotografieren, denn für den Kauf eurer überteuerten Handarbeiten hab ich leider kein Geld mehr übrig“!

Nur mal so zum Nachdenken, ob es wirklich sein muss und wenn ja wofür oder für wen.

SD

[4x4tripping]

Hier hat sich in den letzten 10 Jahren auch viel getan! Nicht nur bei der Technik des Fotografieren selber, sondern auch mit der Art wie wir die Fotos später anschauen.

Auf der Transafrika 2012 hatte ich eine Sony Komaktknipse dabei, in Südamerika auf der ersten Reise im 2015 dann professionelleres Equipment.

Selbst in der komprimierten Grösse in den Reiseblogs kann man den Unterschied erkennen, wer mag kann dies in meine Reiseblogs nachvollziehen, Heute kommt man aber durch die einfache technik auch in Versuchung, die Bilder auf dem Fernseher anzuschauen - und bei einem 60" Fernseher sind die unterschiede dann schon recht extrem.

Seit 2018 habe ich gleichzeitig aber auch festgestellt, wie klein die Unterschiede sind im Vergleich zu einem aktuellen Top-Smartphone geworden sind, sogar auf einem grossen Fernseher.. Und seitdem reist es sich recht unbeschwert. Nicht nur das geringe Gewicht erleichtert, auch nicht vorhandene Verlustängste erleichtern das Reiseleben, neben dem Wert der Ausrüstung auch das der Datenhaltung - das automatische sichern über 3G/4G/5G/LTE in die gewünschte Cloud.

Günstig(er) ist es auch nicht, denn ich bin nun doch geneigt alle 2-3 Jahre das Smartphone zu wechseln, das letzte mal als weitwinkel/optischer zoom dazu kam. Dass sind jedesmal 1500€ - die nur dadurch versüsst werden dass je nach Smartphone-Anbieter (bei mir Apfel) der Verkaufswert des alten Telefons noch immer bei ca 750€ liegt.

Bei der professionellen Kamera kann man viel mehr ausgeben, aber nutzt es dann auch länger...

Schon ein semiprofessioneller Fotograf wird über die getroffenen Aussagen müde den Kopf schütteln, aber für meine privaten Qualitätsansprüche reicht dies aus.

[mikadobrain]

... das wäre für viele Leute, die heute mit einer Consumer-DSLR rumlaufen sicher eine sinnvolle Alternative, kommt aber auch immer darauf an, warum fotografiert wird. Ich z.B. möchte Erinnerungsfotos haben. Dafür würde vllt auch ein Smartphone reichen. Auf der anderen Seite habe ich auch viel Freude am Fotografieren selbst. Ich mag es, manuell die Schärfe zu setzen, alle Parameter einzustellen, ich möchte mit (echter)n Tiefenschärfe arbeiten können... Und ich schaue sehr gerne durch den Sucher statt auf einen Bildschirm. Darum kommt ein Smartphone für mich persönlich nicht infrage. Ist aber auch off-Topic.

Der TE wollte eine Lösung um sein Gerödel zu transportieren - ich vermute mal, der hat auch Spaß am Prozess selbst oder hohe Ansprüche an das Ergebnis.
Übrigens gibt es auch Gürtelclips, in die man selbst schwere Kameras wie in ein Holster einhaken kann, ich glaube von PeakDesign. Bombenfest und schnell zu ziehen, z.B. vorne am Rucksackriemen. Wäre vielleicht noch eine Entlastung für einseitig belastete Schultern bei langen Wanderungen.

[SvenS]

Früher bin ich auch schwer bepackt mit meinem Lowepro Fotorucksack durch die Gegend gewandert, gefüllt mit 2 Gehäusen, mehreren Brennweiten, Filtern und das Stativ außen angebracht.
Trotz Beckengurt hat meine Bandscheibe sich immer öfters gemeldet. Heute dient der Rucksack nur noch als sichere Aufbewahrung während der Autofahrt.

Manchmal bin ich nur noch mit dem Smartphone unterwegs (hätte ich bis vor 2 Jahren nie gedacht), ansonsten habe ich meine DSLR mit Suppenzoom dabei. Das 28-300er Nikon ist zwar von der Abbildungsqualität nicht vergleichbar mit den 2,8er Linsen, deckt aber einen sehr großen Brennweitenbereich ab und man ist dadurch unterwegs unheimlich flexibel und braucht keinen Objektivwechsel vorzunehmen, wo das Motiv dann in der Zwischenzeit oft schon wieder weg ist. Und die Qualität der Fotos ist für Socialmedia mehr als ausreichend.

So eine Kameraweste habe ich mal getestet, ist beim Wandern wenn man mehrere Objektive in den Taschen hat aber eher hinderlich.

[davorngehtsweiter]

Hallo

Ich versuche seit 1999 so gut zu werden wie meine profi foto Kunden und meine tollsten Bilder zu Hause gross aufzuhängen.

Natürlich bietet sich da auch Reisefotografie an.

Der Punkt ist das Pixel nur bedingt was Aussagen über Schärfe.
Am Ende gehen Ergebnisse die einen wirklich emotional greifen nicht mit dem Handy.

Aber objektivwechsel ist fast immer viel zu langsam.

Es gibt nur 1 Lösung... auch wenn es weh tut.
Das beste und teuerste zoom kaufen das es gibt. Die kommen teils einigermaßen an festbrennweiten ran.
Photo graphie heisst ja nun malen mit Licht.
Und das Licht muss durch das Glas.
Also muss das Glas so gut wie irgend möglich sein.
Das Glas macht das Bild. Nicht die Kamera.


Kleinen Zoombereich wählen. Ein Teil des Zoombereiches heisst "füsse"".

Und wenn es nicht anders geht:

2 Kameras
2 Fotografen
2 kleine zoom Bereiche die sich ergänzen.

Gruss
Ralph

Und nie vergessen:

Die Fotografie ist eine Aneinanderreihung verpasster Gelegenheiten!

[advi]

Ich habe vor Jahren aufgehört, eine Kamera rum zu schleppen, außer in Nationalparks

Meine Frau macht Kalender und liebt es zu fotografieren. In Tansania habe ich sie unterstützt.

Im Ngorongoro hat sie ihren persönlichen Rekord aufgestellt. 1800 Bilder an einem Tag

Sie hat eine ganz ordentliche Canon, ich ihre abgelegte. Beide mit großen Zoom, da geht was. Sie hat ansonsten noch einen Schwung Objektive, wenn es auf große Reise geht.
Ansonsten die Canon und normalerweise ein Makro Objektiv in einer kleinen Ortlieb Tasche.

So einen "Schleuder Fotosack" haben wir auch, den sollte ich benutzen, meine Frau hat einen grösseren Fotorucksack. Aber im Regelfall reicht ihr unsere mindestens 10 Jahre Ortlieb "Zoom" Tasche.
Übrigens in Rot, dann findet man sie auch gleich