Schweißinverter am Stromerzeuger - was beachten?

alles, was nicht in die übrigen Technik-Kategorien passt

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Thomas H
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Schweißinverter am Stromerzeuger - was beachten?

#1 Beitrag von Thomas H » 2019-04-19 15:03:22

Moin!

Für gelegentliche kleinere Reparaturen auf der Arbeit (z.B. ein abgerappeltes Teil mal schnell wieder anschweißen) würde ich gerne einen Schweißinverter mit ins Auto packen. Worauf muß ich achten damit die beiden Kollegen (Schweißinverter und Stromerzeuger) problemlos und erfolgreich zusammenarbeiten?

Gruß
Thomas
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theutone
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Re: Schweißinverter am Stromerzeuger - was beachten?

#2 Beitrag von theutone » 2019-04-19 18:41:26

Tach,

das der Stromerzeuger genug Leistung hat.
Ich habe ein Cebora MonoStar...
http://www.cebotech.de/cebora/migmag/mi ... ergic.html
An einem alten 5,5Kw Aggregat oder an einem 4kw Westech Wechselrichter in Einsatz.

Gruß Patrick

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InsomniaBCN
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Re: Schweißinverter am Stromerzeuger - was beachten?

#3 Beitrag von InsomniaBCN » 2019-04-19 22:16:43

Das hängt ein wenig davon ab, was Du genau schweissen willst.

Bei dem verlinkten Gerät wird zum Beispiel darauf hingewiesen, dass man eine träge Sicherung mit 16A (bei 220V = 3,5KW) verwenden ODER bei Generatoreinsatz dieser 6kVA (=KW) haben sollte.

Wenn Du also dicke Teile verbinden willst und den Inverter auf 160A eingestellt hast, kann es durchaus sein, dass beim Zünden die Stromspitze zu hoch ist und Dir der Generator in die Knie geht oder der Inverter dies als Kurzschluss erkennt und sich abschaltet.
Bei geringer eingestellten Strömen muss dieser Effekt nicht eintreten, doch wenn man etwas zu schweissen hat, will man es ja fest wieder verbinden.
Sonst kann man gleich die Sachen mit Gaffa Tape "zusammenbasteln".

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Tomduly
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Re: Schweißinverter am Stromerzeuger - was beachten?

#4 Beitrag von Tomduly » 2019-04-19 22:53:18

Moin!

Genau genommen, ist der Leistungsfaktor (cos phi) des Verbrauchers der wichtigste Parameter, um abschätzen zu können, ob der Stromerzeuger dafür ausreicht.

cos phi = Wirkleistung / Scheinleistung = Watt / VA
Bei einem Leistungsfaktor von 1 entspricht die benötigte Wirkleistung (Watt) der bereitzustellenden Scheinleistung (VA). D.h. bei einem Verbraucher mit cos phi = 1 und 2.300W muss der Stromerzeuger 10A (bei 230V) liefern, also 2.300VA.
Ist cos phi = 0,5 muss der Stromerzeuger 20A liefern (bzw. 4.600VA), damit am Verbraucher 2.300W Wirkleistung ankommen, der Rest ist "Blindleistung", die erzeugt werden muss, aber nur den Generator und die Leitungen belastet.

Schweissgeräte haben typischerweise Leistungsfaktoren zwischen 0,75 (Trafo) und 0,93 (Inverter). Der Stromerzeuger muss entsprechend mehr VA liefern können, als das Schweissgerät Watt benötigt. Aufs Typenschild schauen, da muss der cos phi draufstehen.

Die benötigte Generator-Leistung in VA ergibt sich dann so VA = Watt(Verbraucher) / cos phi, z.B. 2.300W / 0,75 = 3.067VA

Grüsse
Tom

hesima
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Re: Schweißinverter am Stromerzeuger - was beachten?

#5 Beitrag von hesima » 2019-04-19 23:02:15

Tomduly hat geschrieben:
2019-04-19 22:53:18
Moin!

Genau genommen, ist der Leistungsfaktor (cos phi) des Verbrauchers der wichtigste Parameter, um abschätzen zu können, ob der Stromerzeuger dafür ausreicht.

cos phi = Wirkleistung / Scheinleistung = Watt / VA
Bei einem Leistungsfaktor von 1 entspricht die benötigte Wirkleistung (Watt) der bereitzustellenden Scheinleistung (VA). D.h. bei einem Verbraucher mit cos phi = 1 und 2.300W muss der Stromerzeuger 10A (bei 230V) liefern, also 2.300VA.
Ist cos phi = 0,5 muss der Stromerzeuger 20A liefern (bzw. 4.600VA), damit am Verbraucher 2.300W Wirkleistung ankommen, der Rest ist "Blindleistung", die erzeugt werden muss, aber nur den Generator und die Leitungen belastet.

Schweissgeräte haben typischerweise Leistungsfaktoren zwischen 0,75 (Trafo) und 0,93 (Inverter). Der Stromerzeuger muss entsprechend mehr VA liefern können, als das Schweissgerät Watt benötigt. Aufs Typenschild schauen, da muss der cos phi draufstehen.

Die benötigte Generator-Leistung in VA ergibt sich dann so VA = Watt(Verbraucher) / cos phi, z.B. 2.300W / 0,75 = 3.067VA

Grüsse
Tom
Guter Beitrag :idee:

magmog
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Re: Schweißinverter am Stromerzeuger - was beachten?

#6 Beitrag von magmog » 2019-04-20 18:16:13

Guuden,

Du kannst direkt mittels einer Autobatterie schweißen!
http://forum.buschtaxi.org/elektro-schw ... t6453.html

hanomagmaddin
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Re: Schweißinverter am Stromerzeuger - was beachten?

#7 Beitrag von hanomagmaddin » 2019-04-21 8:09:48

hallo

also ich hab auf meinem werkstattwagen einen 4kw stromwandler,von 12v auf 230 v 4kw leistung, damit hab ich schon so einiges unterwegs mit nem kleinen inverter gerät geschweißt,funktioniert prima bis 3.25 elektroden..allerdings muss der motor dabei laufen da ich nur eine 12v batterie für verbraucher im sprinter zur werkstatt zur verfügung habe für beläuchtung u werkzeug. mit den batterien das funktioniert auch,aber ist saugefährlich,da die batterie sich stark erwärmen und explodieren können hab ich selbst schon erlebt..das ist nicht lustig u von den schäden mal abgesehen...ich würde immer mit dem umwandler arbeitn,der ja eh in den meisten exmos. vorhanden ist.

grüße martin :)

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meggmann
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Re: Schweißinverter am Stromerzeuger - was beachten?

#8 Beitrag von meggmann » 2019-04-21 9:49:56

12V in 4 kw ist aber extrem sportlich - 350 A sind ein Wort. Wäre mir zu heikel.

Nochmal zurück zu den Invertern und den Aggis, brauchen die Inverter nicht einen reinen Sinus, damit diese funktionieren? Also Inverter Stromerzeuger oder Inverter Spannungswandler (reiner Sinus) an Inverterschweissgerät.

Gruß, Marcel
1) THW 90-16 ist zu Hause (07.11.2014), 2) LAK 2 ist zu Hause (7.12.2014) 3) Fahrzeugart geändert (19.01.2015)
4) Eisenschwein ist zugelassen (17.03.2015) 5) Umbauten am "Trägerfahrzeug" beendet (12.04.2015) 6) H Gutachten erteilt (15.12.2015)

7) Diesellotte (120-25 AW, Bautrupp mit H) ist angekommen (26.02.2021)

Der Trend geht eindeutig zum Zweitlkw ;-)

hanomagmaddin
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Re: Schweißinverter am Stromerzeuger - was beachten?

#9 Beitrag von hanomagmaddin » 2019-04-21 11:21:47

Hallo meggmann

350 a sind damit natürlich nicht möglich,aber ne 3.25 er elektrode geht prima mit 120-160 a. und wie gesagt das geht schon einige jahre so einwandfrei.. natürlich nicht im dauerbetrieb aber für gelegendliche reparaturen ..ne halteplatte anschweißen,o ma bolzen sichern ,o zahn anschweißen am löffel reicht das . :)

grüße martin

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hugepanic
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Re: Schweißinverter am Stromerzeuger - was beachten?

#10 Beitrag von hugepanic » 2019-04-22 8:13:12

Ist es am Ende nicht egal ob mit oder ohne schweissgerät?


Bei Elektronik zwischen Batterie und elektrode gibt es erstmal Verluste, kann dafür aber Leistung nach oben begrenzen, und die Batterie schonen.

Ohne Elektronik begrenzt halt die Elektrode den strom, dafür ist der Wirkungsgrad bessert. Schont also auch die Batterie....

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Thomas H
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Re: Schweißinverter am Stromerzeuger - was beachten?

#11 Beitrag von Thomas H » 2019-04-22 10:59:26

Moin!

Erstmal vielen Dank für die Antworten, vor allem die "cos phi-Abhandlung" von Tom.

Schweißen direkt mit der Batterie mag ja im Notfall funktionieren, aber wir haben ja sowieso einen Stromerzeuger im Firmenwagen. Deshalb suche ich einen netten kleinen Schweißinverter den ich im Gelände am Stromerzeuger (evtl. dann halt nicht mit maximaler Stromstärke) oder auch "normal" am Netzstrom betreiben kann.

Wie Marcel schon gefragt hat: brauchen die Inverterschweißgeräte evtl. einen reinen Sinus? Bei manchen Schweißgeräten findet man die Angabe "generatortauglich" - was auch immer sowas bedeuten mag?

Gruß
Thomas
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Bernhard G.
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Re: Schweißinverter am Stromerzeuger - was beachten?

#12 Beitrag von Bernhard G. » 2019-05-01 20:30:53

Thomas H hat geschrieben:
2019-04-22 10:59:26
Bei manchen Schweißgeräten findet man die Angabe "generatortauglich" - was auch immer sowas bedeuten mag?
U.a. daß die Variationen der Eingangsspannung abkönnen. Eine EWM verkraftet (midestens) +- 30V. Die meisten Chinakracher kommen wohl damit nicht klar.

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