LPG-Netz in Südamerika

alles, was nicht in die übrigen Technik-Kategorien passt

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Bitukura
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LPG-Netz in Südamerika

#1 Beitrag von Bitukura » 2018-07-31 12:45:27

Hallo liebes Forum,
Südamerika mit eigenem Fahrzeug rückt näher!
Da wir noch Einfluss auf die Wahl der Heizungsanlage nehmen können, liebäugeln wir aus den bekannten Gründen eher mit einer Flüssiggasanlage aus fest installierten Tanks.
In Europa stellt sich die Frage nach Befüllungsmöglichkeiten der Tanks mit LPG eher weniger.

Meine Bitte an die Forumsmitglieder:
Wer kann konkrete Auskünfte geben, wie dicht das Versorgungsnetz mit LPG in den verschiedenen südamerikanischen Ländern ist?
Muss man damit rechnen, diese Tankstellen lediglich in den großen Städten zu finden oder gibt es momentan schon auch "auf dem Land" ausreichend Versorgungsmöglichkeiten?

Betonen möchte ich, dass es nicht um die Befüllung der portablen Gasflaschen geht.

Vielen Dank für eure Hilfe!

Bitukura

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Ulf H
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Re: LPG-Netz in Südamerika

#2 Beitrag von Ulf H » 2018-07-31 13:11:36

... wie kommt die Gasheizung mit den in Südamerika gerne mal vorkommenden grosen Höhen klar? ...
... kommt das Gas auch bei Kälte noch zuverlässig aus dem Tank? ...

...erst wenn das positiv beantwortet ist, stehen die vorgenannten Fragen an ...

Gruss Ulf
Ein Problem, welches mit Bordmitteln zu beheben ist, ist keines !!!

Hanomag, der mit dem vollnussigen Kaltlaufsound !!

Sisu (finnisch) die positivste Umschreibung für Dickschädel.

Da ist man ständig dran die Karren zu verbessern, schlechter werden sie ganz von alleine.

Magirus-Deutz 170D11FA ... Bild in Cinemascope extrabreit, Sound in 6-kanal Dolby 8.5 ...

Bitukura
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Re: LPG-Netz in Südamerika

#3 Beitrag von Bitukura » 2018-07-31 14:08:19

Hallo Ulf,
Druck ist genug in den Gastanks und Gasanlagen funktionieren allemal besser in Höhenlagen als Diesel.

Bitte keine Grundsatzdiskussionen über Sinnhaftigkeit von Gas- oder Dieselheizungen. Dazu ist schon viel geschrieben worden und die Probleme, speziell auch die der Dieselheizungen in Höhen über 3000 Meter sind bekannt. Für und wider, keiner hat ein Patentrezept.

Also die Frage:

Gibt es ein gutes Versorgungsnetz an LPG-Tankstellen in den südamerikanischen Ländern?
Und gibt es darunter Länder, wo die Versorgungssituation besonders schlecht ist?
Weiss das jemand, der sich schon In Südamerika aufgehalten hat?

Lieben Gruss
Bitukura

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vopofreak
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Re: LPG-Netz in Südamerika

#4 Beitrag von vopofreak » 2018-07-31 18:19:44

Hallo bitukura,
Sehe ich auch so, dass Gas wesentlich unproblematischer ist
Man muss nur darauf achten, dass der gastank im geheizten Bereich untergebracht ist um auch Butan problemlos zu verbrennen
In jeder größeren Stadt gibt es lpg-tankstellen
Bei einem 150 liter Tank kommt man da nie in probleme
gerhard

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Wilmaaa
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Re: LPG-Netz in Südamerika

#5 Beitrag von Wilmaaa » 2018-07-31 19:23:03

Ich hab einen Virus: den H-A-N-O-M-A-G-I-R-U-S
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Re: LPG-Netz in Südamerika

#6 Beitrag von Bitukura » 2018-08-01 11:02:51

Hallo Gerhard,
das ist doch mal eine halbwegs beruhigende Information! Vielen Dank für das Feedback.

Ob Diesel oder Gas, mit jedem dieser Brennstoffe kann es substanzspezifisch bedingte Probleme geben. Nur möchte man sich im Vorfeld für das System entscheiden, was den geringsten Wartungsaufwand hat und am wenigsten störanfällig ist. Demgegenüber steht u.a. das Beschaffungsproblem des Betriebsstoffes. Da hat nun mal "leider" Diesel unangefochten den 1. Platz inne.....
Prinzipiell ist es ja nicht schlimm, auf einer Reise auch mal improvisieren zu müssen. Nur sollte das Ganze nicht allzu aufwendig sein.

Unser Gastank wird 120 Liter haben können, aber leider kann dieser nur außen zwischen dem Fahrzeugrahmen untergebracht werden, wo er nicht gegen Kälte geschützt ist.
Bei extremen Minustemperaturen ist dann wohl auch bei Gas mit Schwierigkeiten zu rechnen - aber auch Diesel muckt ja hier.
Es gibt daher doch eher eine Gasheizung.
Werde diverse Adapter erwerben und als backup eine Gassteckdose im Stauraum einbauen, wo man notfalls eine portable kleine Gasflasche für den Fall der Fälle unterbringen und anschliessen kann.

Beste Grüße
Bitukura

Mark86
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Re: LPG-Netz in Südamerika

#7 Beitrag von Mark86 » 2018-08-01 11:16:00

Ich suche noch son Gasanschlussventil. Hab sowas letztes aufm Globetrottertreffen gesehen, so ähnlich wie ne Gasaußensteckdose, genau für den Fall dass man keine Gastankstelle erreichen kann...
Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dümmere ist.

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vopofreak
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Re: LPG-Netz in Südamerika

#8 Beitrag von vopofreak » 2018-08-01 14:45:17

Ursprünglich wollte ich den gastank auch außen anbringen. Ich mir sogar überlegt den in einen Kasten zu bauen und bei Bedarf mit zu heizen.
Letztendlich nimmt er überall den gleichen Platz weg und ich hab ihn nun im Innenraum verbaut, da ist er beheizt und in die Staukiste außen kommen Sachen die auch mal durchfrieren koennen
gerhard

Mark86
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Re: LPG-Netz in Südamerika

#9 Beitrag von Mark86 » 2018-08-01 15:28:10

Ich hab meinen auch im Innenraum, von daher keine Kälteprobleme mit dem Gas...
Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dümmere ist.

calothyrus
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Re: LPG-Netz in Südamerika

#10 Beitrag von calothyrus » 2018-08-01 17:20:19

vopofreak hat geschrieben:
2018-07-31 18:19:44
In jeder größeren Stadt gibt es lpg-tankstellen
Das kann ich nicht bestätigen. In den meisten Ländern gibt es Tankstellen die GNC (gas natural comprimido, 90 % Methan) oder GNV (gas natural vehicular) anbieten, also Erdgas. GLP-Tankstellen (gas licuado del petróleo, Mischung Butan und Propan) sind auf dem Vormarsch, eine gute landesweite Abdeckung haben wir allerdings nur in Chile und Peru vorgefunden.

Wir haben die Wynen Tankflasche und konnten so in Chile und Peru ganz entspannt z. B. an einer Copec, Petrobras, Pecsa oder Repsol binnen Sekunden tanken. Ansonsten war immer ein Ausbau der Buddel angesagt gefolgt von einer mehr oder weniger abenteuerlichen Auffüllaktion.
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Wir haben aber auch andere Reisende getroffen, die mit einem großen ortsfesten Tank unterwegs waren. Auffüllen ging immer irgendwie... Wie in den von Wilmaaa verlinkten Threads beschrieben, ist das Problem eigentlich eher den passenden Adapter zu finden.

Grüße
Andree

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Re: LPG-Netz in Südamerika

#11 Beitrag von Bitukura » 2018-08-01 20:12:15

Hallo Andree,
deine Mitteilung ist sehr wertvoll.
Wir werden auch einen Wynen-Gastank verbauen, allerdings soll dieser unterhalb der Kabine und oberhalb der Hinterachse angebracht werden und ist somit NICHT mal so eben zum Befüllen auszubauen. :wack:
Kann man das so zusammenfassen, dass LPG bis auf die 2 genannten Länder in Südamerika nicht unbedingt 1. Wahl ist?
Nachdem du mit Gas unterwegs warst, wie ist eure Erfahrung mit Gas generell und im Besonderen in der Höhe? Würdest du wieder eine Gasheizanlage verbauen oder jetzt doch eher auf Diesel umstellen?

Gruss
Bitukura

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Re: LPG-Netz in Südamerika

#12 Beitrag von Bitukura » 2018-08-02 18:38:45

Schliesse mich Mark86 an:

Weiss jemand, wer so eine "Gassteckdose" für einen externen Anschluß vertreibt?
Ist dies überhaupt TÜV-konform?

Bitukura

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Re: LPG-Netz in Südamerika

#13 Beitrag von calothyrus » 2018-08-02 18:53:34

Bitukura hat geschrieben:
2018-08-01 20:12:15
Kann man das so zusammenfassen, dass LPG bis auf die 2 genannten Länder in Südamerika nicht unbedingt 1. Wahl ist?
Nein, das kann ich nicht so zusammenfassen, aus folgenden zwei Gründen:

1. Zur Situation in Venezuela, Surinam, Guyana und Französisch-Guayana kann ich nix sagen, da wir diese Länder nicht bereist haben. Auch haben wir nur einen kleinen Teil Brasiliens gesehen.

2. Wie ich bereits schrieb: auffüllen ging immer irgendwie... Und Gas gibt’s immer irgendwo. Diesel ist natürlich bequemer zu beschaffen, aber ich denke der Nutzen, sprich die Sicherheit und Zuverlässigkeit eine warme Butze zu haben wenn man sie braucht, überwiegt die Bequemlichkeit.

Zu dieser Schlussfolgerung - Gasheizung toppt Dieselheizung in der Höhe - komme ich allerdings nur durch Gespräche mit anderen Reisenden, mit denen wir z. B. bei den Rainbow Mountains in Peru oder den Geysiren des Vulkans El Tatio in Chile standen. Beides Stellplätze auf > 4000 m ü. NHN, und beide extrem frostig.

Mit deinem großen ortsfesten Tank stehen dir mehrere Optionen zum Auffüllen zur Verfügung, sofern keine Tankstelle in Sicht ist.

1. Die Buddel zum Nachfüllen wird kopfüber an einer geeigneten Stelle an dein Fahrzeug / den nächsten Baum / den nahegelegenen Zaun gehängt. Und dann heißt es laufen lassen und warten...
2. Dein Tank wird direkt von einem Tanklaster befüllt.
3. Du fährst zu einem Werk und lässt dort befüllen.

In allen Situationen ist aber wieder der passende Adapter die Herausforderung. Mit ein wenig Gerenne zur nächsten Ferreteria (oder auch zur übernächsten...) und / oder ein wenig Bastelei plus der Hilfsbereitschaft der Einheimischen ist aber auch das zu lösen.

Schau dir mal die Website von iOverlander an oder lade dir die App runter. Dann setz den Filter für „Propane“ und klick dich durch die vielen Einträge. Ich denke, du bekommst dadurch eine recht gute Übersicht.
Bitukura hat geschrieben:
2018-08-01 20:12:15
Nachdem du mit Gas unterwegs warst, wie ist eure Erfahrung mit Gas generell und im Besonderen in der Höhe? Würdest du wieder eine Gasheizanlage verbauen oder jetzt doch eher auf Diesel umstellen?
Wir nutzen Gas bisher nur zum Kochen (2 Kochstellen und Backofen), demnächst aber auch zum Heizen mit einem mobilen Gasheizer. Die 11 kg Flasche hat bisher im Schnitt 8-10 Wochen gereicht. Mal angenommen du verbrauchst genauso viel fürs Kochen wie wir und nochmal so viel fürs Heizen, dann kommst du mit deinem 120 L Tank, also ca. 50 kg, satte 20-25 Wochen hin. Das ist mal richtig entspannt. Da ist die Suche nach einer Quelle zum Auffüllen des Wasservorrats schon anstrengender...

Ach ja, in der Höhe hatten wir keine Probleme, weder mit der Mischung von der Tanke (bei Copec in Chile übrigens 85 % Propan, 15 % Butan) noch mit 100 % Propan. Kochen und backen funktionierte immer. Vernünftig (durch-) atmen auf 4250 m ü. NHN dagegen nicht...

Beste Grüße
Andree

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Re: LPG-Netz in Südamerika

#14 Beitrag von Bitukura » 2018-08-03 0:21:11

Hallo Andree,
ganz herzlichen Dank für deine ausführliche Antwort und die Tips!
Denke auch, wenn man bevorratet ist, hat man mit Gas weniger Probleme. Und solange es einen Plan B (oder C) geben kann, läßt sich ein Weg zur Betankung finden. (Den man sich bei Diesel ja auch ganz sicher wird suchen müssen!)
Ich werde wohl gas nehmen.
Ob man mit der angedachten Gasmenge auskommt, hängt natürlich vom persönlichen Verhalten ab.
Allerdings ist die uns gegebene grobe Verbrauchsangabe die von 2 kg Gas pro 24 Stunden im Winter. Bei 48 Kilo (120 Liter) hätte man dann 24 Tage bis Ebbe.

Besten Gruß
Bitukura

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Enzo
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Re: LPG-Netz in Südamerika

#15 Beitrag von Enzo » 2018-08-03 2:41:33

Hallo,
habe zwar keinen Gastank und keine Gasheizung aber nach einigen Jahren auf diesem Kontinent einiges mitbekommen.
1. Kochen und Backen mit Gas jenseits der 5000m keine Probleme. Deine Heizung wird laufen.
2. Gas ist überall verfügbar, Gastankstellen jedoch nicht.
3. Ich fülle meine deutschen Flaschen meist immer selber mit einer einheimischen Flasche. Wenn ich einen Gastank verbauen würde, dann mit einem extra Anschluss für das Befüllen an GasStationen oder zum Befüllen mit Flaschen. Mit meinem Nordamerika Adapter sind die Gasstationen in Argentinien und Kolumbien klargekommen. Zusätzlich würde ich einen Anschluss mit Schlauchtülle mitnehmen, dann kann da jeder einen Schlauch anschließen.
Gruß Jens, Ecuador

Bitukura
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Re: LPG-Netz in Südamerika

#16 Beitrag von Bitukura » 2018-08-03 7:29:22

Hallo Jens,
auch Dir vielen Dank für die Rückmeldung!
Ich werde mich mit den Adaptern wappnen und schauen, dass die Fremdbefüllung so einfach wie möglich wird.
Einen Fernbetankungsanschluss werden die Wynentanks eh haben, da sie unterhalb des Kofferbodens zwischen den Hinterrädern zu liegen kommen.
Ich hoffe auch, dass der Gasanlageninstallateur einen TÜV-konformen EXTRA-Flaschenanschluss in den Stauraum zaubern kann, dann hätte ich das backup und könnte eine mobile Flasche in den gewärmten Raum bringen und hätte somit bei Kälte keine Fliessprobleme und die Möglichkeit, FALLS die Festtanks mal nicht zu befüllen sind, hier eine überall verfügbare Flasche zu erwerben und anzuschliessen.
Ja, so stellt sich man sich das vor.... :idee:

Gruss nach Ecuador
Bitukura

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