Moin Eisen.
Da ich einen ähnlichen Werdegang wie du hatte, und auch ähnliche Wünsche und Vorstellungen, will ich mal meine Erfahrungen zur LKW-Suche niederschreiben. Vielleicht hilft´s ja.
Kathrin und ich sind über Jahre mit Motorrädern / Motorradgespannen und Zelt unterwegs gewesen. Deshalb haben wir auch gleich, als die LKW-Idee bei uns aufkam gesagt: So gross wie nötig und so klein wie möglich. Wir sind Enge gewöhnt. Und auf jeden Fall REALISTISCH unter 7,5 to!
Als erstes bin ich über den Reynolds-Boughton RB44 gestolpert, und war Feuer und Flamme. Der Wagen hat vieeele Vorteile, aber auch einen Riesen-Nachteil: Die Beschaffbarkeit eines bereits in Europa zivil zugelassenen Fahrzeugs im akzeptablen Zustand. Falls Du Dich trotzdem für den interessierst, dann melde Dich bei mir. Ich habe ziemlich lange und ausführlich über das Auto recherchiert, und alles hier niederzuschreiben ist mir zu viel Arbeit.
Als näxtes hatte ich den Iveco Daily 4x4 im Auge. Es gibt die Baureihe bis (ich glaube) 1996, ohne Motorelektronik, und die ab 200x mit Motorelektronik, die in grossen Höhen gerne mal Ärger machen soll.
Die ältere Baureihe war eigentlich genau das, was wir suchten, aber wir konnten wieder keinen brauchbaren(Rost, km-Stand) auftreiben. Einen hatten wir angeschaut in recht gutem Zustand, mit 60.000km für EUR 9500, den hätten wir genommen, aber jemand Anderes war schneller als wir. Ein bisschen Zweifel hatten wir, ob der 2,5l-Motor nicht bei Steigungen etwas schwachbrüstig ist. Auf Reisebericht-Webseiten schrieben Eigner von heisslaufenden Motoren bei laangen Steigungen. Mit 2,8l-Motor gab es den wohl auch, aber deutlich seltener.
Vorsicht, die ältere Baureihe gibt es auch als Behördenversion (40-10 WM). Da müssen zumindest die Frontscheiben gewechselt werden, damit er zulassungsfähig ist. Man erkennt die leicht an der sehr viel kantigeren Form.
Dann sind wir ebenfalls auf den TRM 2000 gestossen. Auch ein für uns interessantes Auto. Der Radstand ist mit 2,7m allerdings schon wirklich sehr kurz. Ein Vorteil bei dem ist sicherlich der geringe Verbrauch.
Übrigens, schau mal hier:
http://www.rustikab.de/ Der Mann hat ein 1,40m reites Festbett drin, bei einer Kofferlänge von ca 3,6m.
Ebenfalls ein heisser Kandidat war dann bei uns der MAN G90. Den gab es m.W. nie bei der BW, aber beim dänischen Heer (angeblich als Nachfolger des zu teuren Unimog). Wir hatten welche bei Aigner Trucks angeschaut, die waren allerdings so rostig, dass wir zurückgeschreckt sind (Allerdings kann ich die Aigners, im Gegensatz zu einem bestimmten Hanftalbewohne, als Ansprechpartner wirklich empfehlen). Aber hier im Forum wurde auch ein völlig rostfreier G90 vom dänischen Heer gezeigt. Das Forumsmitglied schrieb dann, dass das Fahrwerk komplett mit einer wachsartigen Schicht konserviert gewesen war. Hat er evtl. das Glück gehabt, ein Reservefahrzeug erwischt zu haben?
Der 136 PS-Motor gilt als lahm. Ich hatte bisher aber keine Vergleichsmöglichkeiten. Der 150-PS-Wagen soll deutlich spritziger sein, gilt aber als anfälliger (Vorsicht, nur Hörensagen).
Das Auto gab es mit 3,1 und 3,6m (deutlich seltener) Radstand.
Unser 8.136 stammte von der Feuerwehr. Mit 240l Diesel, 140l Wasser, einem Reserverad, 4x60Ah Vliesakkus und ALLEM Reisegepäck und Werkzeug habe ich 6,4 to gewogen.
Der hier erwähnte Renault 85.150 (Angebotsecke) hätte für mich den grossen Vorteil des zusätzlichen Platzangebotes im Fahrerhaus. Das kleine Fahrerhaus des G90 nervt mich schon manchmal, wenn man nasse Jacken, Fotokoffer usw. unterbringen muss. Allerdings schlägt das natürlich auf die Gesamtlänge drauf.
Das war´s erst mal von mir. Hoffe, geholfen zu haben.
Gruss, Ulf