Holzofen im Aufbau

alles, was nicht in die übrigen Technik-Kategorien passt

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die schobis
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Holzofen im Aufbau

#1 Beitrag von die schobis » 2015-02-16 15:56:55

HOLZOFEN IM WOHNMOBIL/REISEMOBIL

So, Nun muss ich doch einmal ein paar Zeilen ins Netz stellen bzgl. Holzöfen im mobilen Einsatz: Ich selber bin in der Ofenbranche und habe sehr lange nach einem passenden Ofen gesucht. Das soll jetzt hier aber kein Verkaufsgeplänkel sein oder werden, ich hab da mittlerweile soviel haarsträubenden Umsetzungen gesehen und gelesen, dass ich hier einmal ansetze muss. Teilweise ist das Wahnsinn was die Leute da kaufen und einbauen.

1)Holzöfen sind keine ortsfesten Feuerstätten deshalb auch keine Überwachung durch den Schornsteinfeger
2)Auch der TÜV will da nichts Wissen ausgenommen die erste Abnahme zum Womo
3)Da es zu diesem Thema keine Vorschriften gibt, ist es eben Pflicht sich selber sachkundig zu machen

Also Leute, in so kleinen "Räumen" ist es absolut wichtig für genügend Sauerstoffzufuhr zu sorgen. Sollte ein gekipptes Fenster aus einem unerklärlichen Grund zufallen oder es wird vergessen es zu öffnen ect pp. ist es sicherlich hochgefährlich in dem Räumchen zu schlafen. Man wird bei Sauerstoffmangel müder und müder bis zum Tot. Oder man bekommt Kopfschmerzen - das lag dann nicht unbedingt am Wein!

Liebe Reisende kauft euch doch keine solchen Ebay Gurkenöfen und auch bitte keine Billigbaumarkt Dünnblechkisten. Erstens geht es um eure Gesundheit/Leben zum anderen verbraucht ein Billigding sehr viel mehr Holz ( Falschluft / Ausgasung)bei einem Haufen Ascheanfall - was im mobilen Einsatz sehr schlecht ist.
Ein vernünftiger Holzofen hat einen externen Verbrennungsluftstutzen, ist ggf. aus Guss, er braucht im Feuerraum keine Auskleidung/Ausmauerung Schamotte / Vermikulite die zerbröselt auf Pistenfahrten .
Klar ist ein Gussofen schwerer aber eben auch unkaputtbar (max 70kg ) dafür ist er auch für Braunkohle geeignet, hat gegebenenfalls eine Kochplatte und ist mit einem Hebel ausgestattet, der die Zuluft abzusperren bzw. drosseln (Gluterhaltung über die Nacht ).

Auch macht es keinen Sinn vor dem Bettgehen noch einmal Holz aufzulegen, da die geöffnete Luftzufuhr nach dem Abbrand die Wärme wieder aus dem Fahrzeug zieht .Besser ist es vor dem Schlafen gehen einen abgebrannten Glutstock zu haben und die Zuluft maximal zu drosseln.
Besitzt der Ofen auch noch ein Sichtfenster in den Feuerraum, ist der Kuschelfaktor unschlagbar.
Das Fenster hat jedoch noch einen wichtigeren Grund: Man sollte nämlich nicht ständig die Ofentüre öffnen weil:
1) es könnte raus rauchen, oft wegen des schlechten Zuges
2) wird der Vergasungsprozess unterbrochen da ein Sauerstoffüberschuss kurzzeitig auch die entstandene Pyrolyse unterbricht und somit auch der Feuerraum etwas abkühlt.
Auch ein Untergestell ist sehr praktisch da der Ofen dann nicht zu weit am Boden steht ( Arbeitshöhe )
Das Rauchrohr sollte nicht über 120mm Durchmesser haben und in jedem Fall isoliert sein. Auch das Abgassystem ist wichtig: Auch dieses sollte in jedem Fall doppelwandig isoliert sein um einer Überhitzung entgegen zu wirken. Nicht zu vergessen wäre ein Hitzeschutz, welcher sich leicht selber bauen lässt. Die Wand- bzw. Dachdurchführung ist einfach zu machen. Achtet in jedem Fall darauf, dass der Ofen sowie auch die Rauchrohre gut befestigt werden um einem Umfallen entgegen zu wirken.
Ein vernünftiger Holzofen mit externer Luftzufuhr und doppelwandigem Rauchrohr benötigt nur ganz wenig Holz, überhitzt nicht so und kann mit Kohle gut die Nacht überbrücken!
Leute baut das vernünftig und ihr habt kuschlige Strahlungswärme, tolles Flammenspiel, Warmwasser zum Duschen und Kochen.
Ich z.B. baue trotz Holzofen noch eine Dieselstandheizung ein, um die Gattin zu besänftigen. Ich weiss sowieso dass es später heißt: nö nö nicht die Standheizung, mach mal schön den Holzofen an!
Wird das ganze vernünftig gemacht habt ihr eine Lebensqualität und einen unschlagbaren
Nebeneffekt (keine Schimmelbildung, mollig warm, Warmwasser, Kochmöglichkeit,…
Bei Fragen zur Umsetzung könnt Ihr uns gerne per PN kontaktieren. Wir stehen hier mit Rat und Tat zur Seite. Anbei noch ein paar Bilder von unserem kleinen Holzofen.


Eure Schobis
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Re: Holzofen im Aufbau

#2 Beitrag von Brummer » 2015-02-16 16:35:48

Respekt, Respekt!

Danke für die sehr guten Informationen und natürlich auch die Bilder - ich denke auch, dass es hier im Forum einige Ofenbetreiber gibt, die hier etwas nachlässiger waren. Frage ist aber nur, ob diese diesen Bericht auch lesen. Aber wie heißt es doch : Man(n) soll die Hoffnung nie aufgeben.

Gruß aus dem heute sehr sonnigen Stuttgart

Brummer :spiel:

die schobis hat geschrieben:HOLZOFEN IM WOHNMOBIL/REISEMOBIL

So, Nun muss ich doch einmal ein paar Zeilen ins Netz stellen bzgl. Holzöfen im mobilen Einsatz: Ich selber bin in der Ofenbranche und habe sehr lange nach einem passenden Ofen gesucht. Das soll jetzt hier aber kein Verkaufsgeplänkel sein oder werden, ich hab da mittlerweile soviel haarsträubenden Umsetzungen gesehen und gelesen, dass ich hier einmal ansetze muss. Teilweise ist das Wahnsinn was die Leute da kaufen und einbauen.

1)Holzöfen sind keine ortsfesten Feuerstätten deshalb auch keine Überwachung durch den Schornsteinfeger
2)Auch der TÜV will da nichts Wissen ausgenommen die erste Abnahme zum Womo
3)Da es zu diesem Thema keine Vorschriften gibt, ist es eben Pflicht sich selber sachkundig zu machen

Also Leute, in so kleinen "Räumen" ist es absolut wichtig für genügend Sauerstoffzufuhr zu sorgen. Sollte ein gekipptes Fenster aus einem unerklärlichen Grund zufallen oder es wird vergessen es zu öffnen ect pp. ist es sicherlich hochgefährlich in dem Räumchen zu schlafen. Man wird bei Sauerstoffmangel müder und müder bis zum Tot. Oder man bekommt Kopfschmerzen - das lag dann nicht unbedingt am Wein!

Liebe Reisende kauft euch doch keine solchen Ebay Gurkenöfen und auch bitte keine Billigbaumarkt Dünnblechkisten. Erstens geht es um eure Gesundheit/Leben zum anderen verbraucht ein Billigding sehr viel mehr Holz ( Falschluft / Ausgasung)bei einem Haufen Ascheanfall - was im mobilen Einsatz sehr schlecht ist.
Ein vernünftiger Holzofen hat einen externen Verbrennungsluftstutzen, ist ggf. aus Guss, er braucht im Feuerraum keine Auskleidung/Ausmauerung Schamotte / Vermikulite die zerbröselt auf Pistenfahrten .
Klar ist ein Gussofen schwerer aber eben auch unkaputtbar (max 70kg ) dafür ist er auch für Braunkohle geeignet, hat gegebenenfalls eine Kochplatte und ist mit einem Hebel ausgestattet, der die Zuluft abzusperren bzw. drosseln (Gluterhaltung über die Nacht ).

Auch macht es keinen Sinn vor dem Bettgehen noch einmal Holz aufzulegen, da die geöffnete Luftzufuhr nach dem Abbrand die Wärme wieder aus dem Fahrzeug zieht .Besser ist es vor dem Schlafen gehen einen abgebrannten Glutstock zu haben und die Zuluft maximal zu drosseln.
Besitzt der Ofen auch noch ein Sichtfenster in den Feuerraum, ist der Kuschelfaktor unschlagbar.
Das Fenster hat jedoch noch einen wichtigeren Grund: Man sollte nämlich nicht ständig die Ofentüre öffnen weil:
1) es könnte raus rauchen, oft wegen des schlechten Zuges
2) wird der Vergasungsprozess unterbrochen da ein Sauerstoffüberschuss kurzzeitig auch die entstandene Pyrolyse unterbricht und somit auch der Feuerraum etwas abkühlt.
Auch ein Untergestell ist sehr praktisch da der Ofen dann nicht zu weit am Boden steht ( Arbeitshöhe )
Das Rauchrohr sollte nicht über 120mm Durchmesser haben und in jedem Fall isoliert sein. Auch das Abgassystem ist wichtig: Auch dieses sollte in jedem Fall doppelwandig isoliert sein um einer Überhitzung entgegen zu wirken. Nicht zu vergessen wäre ein Hitzeschutz, welcher sich leicht selber bauen lässt. Die Wand- bzw. Dachdurchführung ist einfach zu machen. Achtet in jedem Fall darauf, dass der Ofen sowie auch die Rauchrohre gut befestigt werden um einem Umfallen entgegen zu wirken.
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akkuflex
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Re: Holzofen im Aufbau

#3 Beitrag von akkuflex » 2015-02-16 16:36:38

wasn das für einer - wo gibt den?

Gruß

Martin

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cutcorne3
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Holzofen im Aufbau

#4 Beitrag von cutcorne3 » 2015-02-16 17:05:57

Hallo an die Schobis,
danke für den ausgiebigen Text. meine Planung sieht derzeit diesen Ofen vor http://salamanderstoves.com/portfolio/s ... -caravans/

Nach Deinem Bericht zufolge müsste der die angesprochen Punkte erfüllen. oder bin ich auf dem Holz(ofen)weg?
LG
Jochen

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Re: Holzofen im Aufbau

#5 Beitrag von sharkrider » 2015-02-16 17:26:35

Solche blöööden Ideen - wie kann man sowas nur posten :wack:

UND ANDERE AUF SOLCHE GEDANKEN BRINGEN :motz:

Mir fällt noch ein Platz in unserer Kabine ein :angel:

@die schobis
schöner Beitrag - Danke

@cutcorne
Vielen Dank auch für den Floh, den mir da gesetzt hast :wub: schönes Teil
Sag was de denkst ham se gesagt - dass se dann beleidigt sind ham se net gesagt.

ACHTUNG:
Leben gefährdet Ihre Gesundheit



Unser Blog
http://unterwegshoch4x4.com/

die schobis
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Re: Holzofen im Aufbau

#6 Beitrag von die schobis » 2015-02-16 18:49:19

@brummer: danke für die Blumen! und ja bleibt dringendst zu hoffen dass vorallen diejenigen die ohne Externe Luftzufuhr heizen den Beitrag lesen! :eek:
@jochen: sehr schöner Ofen! Hat ne Externe Luft und ne Scheibe, also genau richtig. sollte halt evtl auf n podest wie das auch in den Bildern schön zu sehen ist. Wird sicher super! :D
@martin: hast PN! :D
@sharkrider: gern geschehen :lol:

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Ulf H
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Re: Holzofen im Aufbau

#7 Beitrag von Ulf H » 2015-02-17 11:49:23

... o.k. das ist einer der wenigen Holzöfen mit integriertem Stutzen für die Luftzufuhr ...

... wie der (Brauch-) Wasser warm machen soll, ist mir nicht klar ... klar, Wasserkessel draufstellen geht, aber bis zum komfortablen Duschen ists von dort noch ein ganzes Stück weit ...

... ansonsten hat er alle Nachteile, die jeder Holzofen auch hat:
- kein Dauerbrand über Nacht möglich (steht dort sogar explizit in der Betriebsanleitung drin)
- kaum Speichermasse, also wenn Feuer aus, dann ists auch wieder kalt
- Nennleistung 5 kW (mindestens 3 kW), das ist zu viel, für einen nachisolierten Shelter braucht es 0,5 kW für einen originalen Zeppelin 1 kW dauerhaft und nicht abwechselnd zwischen 0 und 7 kW
- selbst bei schlechter Isolierung wird als zu beheizendes Volumen 65 m3 angegeben, der Shelter hat gerade mal 16 m3
- Abstände seitlich 40 cm, heisst also ich brauche 1,20 m Schrankzeilenlänge um den Ofen unterzubringen

... ich liese mich gerne überzeugen mit Holz zu heizen, habe aber eben genau die vorher beschriebenen Nachteile beim Versuch mit einem raumluftabhängigen 3,5 kW Zimmerofen erlebt ...

Gruss Ulf
Ein Problem, welches mit Bordmitteln zu beheben ist, ist keines !!!

Hanomag, der mit dem vollnussigen Kaltlaufsound !!

Sisu (finnisch) die positivste Umschreibung für Dickschädel.

Da ist man ständig dran die Karren zu verbessern, schlechter werden sie ganz von alleine.

Magirus-Deutz 170D11FA ... Bild in Cinemascope extrabreit, Sound in 6-kanal Dolby 8.5 ...

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Re: Holzofen im Aufbau

#8 Beitrag von xilef » 2015-02-17 15:52:49

Hallo
sieht mir stark nach de "Pluto" aus von Globe Fire.
http://www.hagebau.de/GUSSOFEN-PLUTO-5- ... 0034251146

mit 89 kg schon recht solide :huh:

Der Hobbit stove ist ähnlich in den Abmessungen, hat den jemand in Betrieb und kann näheres berichten?
Oder kennt jemand weitere kleine Öfen mit externer Verbrennungsluftzufuhr?

Gruß Felix

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Holzofen im Aufbau

#9 Beitrag von cutcorne3 » 2015-02-17 23:28:39

ich habe den Hobbit noch nicht installiert. bestellung erfolgt in nächster Zeit. Er ist aber ein Ofen, der sich immer wieder in Schiffen, Schäferwagen, Zelten und Wohnwagen vor allem in Großbritannien findet. Es gibt den Ofen auch mit Backboiler ( siehe Youtube). Inwieweit das aber für unsere Allrad-LKWs sinnvoll anwendbar ist weiß ich nicht. Dazu gabs hier neulich schon mal einen Thread. Die Abstanzdistanzen können geringer sein wenn mean ein hinterlüftetes Hitzeschild installiert. Wiegen tut der kleine Freund aus dem Auenland so ungefähr 50 kg. Fands auch lustig das es ihn in diversen Farben will. gibt es auch als DEFRA version für britische Umweltzonen. Ob der Ofen das gelbe vom Ei ist werde ich sehen..und berichten.
LG
Jochen

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Trekkingreiter
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Re: Holzofen im Aufbau

#10 Beitrag von Trekkingreiter » 2015-02-18 0:12:52

Hallo allerseits,
vielen Dank an die Schobis für den informativen Einstieg in das Thema!

Mir ist allerdings nicht klar wie ein Ofen der die Luft aus dem Raum saugt den Sauerstoffgehalt senken kann.
Wir reden hier ja nicht über einen Katalytofen, der seine Abgase in den Raum entlässt.

Wenn ein Holzofen seine Abgase in den Raum entlässt merkt man das sehr deutlich am Rauch.
Dass man es nicht merkt könnte ja nur passieren wenn alles im Ofen schon glüht und daher kein Rauchgeruch mehr entsteht aber beim Anzünden ist ja immer eine Phase in der man bemerken muss ob der Ofen Abgase in den Raum entlässt.
Wenn er keine Abgase in den Raum entlässt kann er auch nicht selektiv Sauerstoff aus der Raumluft entnehmen und den Rest drin lassen.

Ich behaupte dass die Luftentnahme aus dem Raum sogar dafür sorgt dass die Luft besser ist - ich als Bewohner atme meine verbrauchte Atemluft wieder in den Raum in dem ich schlafe, ergo sinkt während der Nacht der Sauerstoffanteil in der Raumluft um das was ich verbraucht habe.
Entnimmt mein Ofen jetzt die Verbrennungsluft aus dem Raum kostet das warme Luft, ja, aber er kann das ja nur tun indem welche nachgesaugt wird, durch Spalten, Zwangsbelüftung oder offenes Fenster, sonst kann er nicht ziehen und geht entweder aus oder qualmt in den Raum und beides ist offensichtlich wenn es passiert. Also hat nach meinem Verständnis die interne Verbrennungsluftansaugung sogar 2 Vorteile: sie sorgt für Luftaustausch und wegen des Luftaustausches entsteht noch weniger Kondenswasser.

oder gibt es eine Erklärung die ich nicht bedacht habe?

grüße, Fabian,
...der seinen dorniershelter bereits 3 Winter per Kaminofen beheizt und ihn jederzeit wieder einbauen würde.

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Re: Holzofen im Aufbau

#11 Beitrag von Trekkingreiter » 2015-02-18 0:16:43

ps:

@ Ulf - ja stimmt schon, hat auch seine Nachteile. Meinen ersten Winter hatte ich auch oft abends Sauna trotz offenem Fenster und morgens kalt. Aber nach etwas Übung klappt das mit dem 5 KW-Ofen und den 22 m³ ziemlich gut :-)

dream
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Re: Holzofen im Aufbau

#12 Beitrag von dream » 2015-02-18 2:11:36

Fabian, deinem PS stimme ich zu. Aber deine Verständniss zu des vorher genannten ist nicht ganz richtig.

Feuer braucht Sauerstoff zum brennen, genauso wir zum atmen. Also müssen wir uns die Luft des Rauminneren teilen. Man geht hier immer davon aus, dass es keine Spalte, Zwangsentlüftung, etc gibt. Irgendwann haben wir dann den Sauerstoff verbraucht und frischen Nachschub davon gibts keinen. Also geht auch unserem Hirn der Sauerstoff aus und somit unsere Studie hier auf Erden ist abgeschlossen. Bevor ein sogenanntes Vakuum entsteht bis das Feuer aus geht oder nicht mehr brennt, sind wir schon längst im Himmel.

Aussenluft-Zufuhr hat auch den Vorteil, dass das Feuer besser brennt der frischen Luft.

Aber auch wir verbringen grad unseren zweiten Winter mit Holzofen ohne Aussenluft-Zufuhr und kommen ganz gut damit aus. Man gewöhnt sich dran und man lernt den Ofen und die dazugehörigen Zeremonien kennen. Fenster sind bei uns beiden eigentlich immer offen- eins 24Std. und ein zweites wird mehrmals am Tag geöffnet (ja, und das im Bad ist auch Tag und Nacht offen). Natürlich geht man Tags über mehrmals raus und rein was nochmals Luft rein bringt.
Nachts wird bei uns nicht geheitzt, obwohl wir das Alkovenfenster immer offen haben.
Wenn wir was falsch machen würden währen wir heute sicher nicht mehr da.
Ich denke nicht das wir überdurchschnittlich intelligent sind, darum glaube ich das jeder normale auch ohne Aussenluft-Zufuhr auskommen würde.

Selber bin ich der Meinung das ein bischen mit den Vorsichts Massnahmen übertrieben wird. Ich habe vorsichtshlaber ein Hitzeschutzblech an den Ofen verbaut, und ein weiteres an die Wand im Abstand ca. 10cm vom Ofen. Dieses Blech an der Wand wird bei Volllast nicht einmal lauwarm.
Das Kaminrohr ist nicht doppelwändig isoliert (ist ja unter unnötigen Umständen auch Blödsinn) und steht 20cm von der Wand. Auch hier erwärmt sich die Wand nicht.
Wohl bemerkt wir waren in der Anfangszeit sehr vorsichtig!
LG
Beni

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jonson
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Re: Holzofen im Aufbau

#13 Beitrag von jonson » 2015-02-18 10:13:38

Wieder ne Menge geschreibsel ohne grosse Praktische Erfahrung sage ich mal...Ich heize seit 33 Jahre im Fahrzeug ausschliesslich mit Holzöfen.. Externe Aussenluft führt zum totalen Wahnsinn wenn es mal richtig Bläst.. Und das tut es ja meistens , zumindest auf der Autobahn.Den einzigen Koffer den ich kenne der so dicht ist das man drinnen ersticken könnte ist meiner.. Dessegen habe ich immer 2 Fenster ( Seitz ) in der kleinsten Stellung ( ca 1 cm ) auf..Das habe ich jetzt so ca 11400 Übernachtungen ohne dicken Schädel und Erstickung überlebt..

Ofen rein aus Guss... Ok. Wers mag das es glühend heiss wird und dann wieder kalt...
Die Steine im Ofen zerbröseln... Ja.. Regelmässig nach 3 Jahren oder 100 000 Kilometer... Kosten 6.- ...
Natürlich kann man sehr vernünftig gleichmässig heizen zb mit Brikett... Bei meinem Ofen langen 2 Brikett für 12 Stunden. Innenraumtemp ca 20C bei Null draussen.. Mehr oder weniger konstant..

Billige blech baumarktöfen für 200.- habe ich ca 25 Jahre lang ohne irgentwelche Probleme in den verschiedensten Fahrzeugen gehabt..Allerdings mit einem 5 KW Brummer sollte es doch ein ausreichend grosses Fahrzeug sein.

Abstand zur Wand.. 10 cm langen mit einem Hitzeblech hinterm Ofen vollkommen... Wer so heizt, das das nicht langt, dem ist eh nicht mehr zu helfen...
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Re: Holzofen im Aufbau

#14 Beitrag von uuu » 2015-02-18 11:54:46

Feuer braucht Sauerstoff zum brennen, genauso wir zum atmen. Also müssen wir uns die Luft des Rauminneren teilen....
Gefährliches Halbwissen!


Die wirkliche Gefahr liegt woanders:

Wenn nicht genug Sauerstoff mehr im Raum ist (soweit fast richtig), ... so reicht dieser auch nicht mehr aus eine vollständige Verbrennung sicherzustellen.


Stark vereinfacht:

Vollständige Verbrennung (ausreichend Sauerstoff, bzw. Luftüberschuss)
3 C + 3 O2 = 3 CO2 + Wärme + FREUDE :joke: !

Zuwenig Sauerstoff oder nicht ausreichender Luftüberschuss:
3 C + O2 + CO2 => 4CO + Wärme + TOD :ninja: !

Das CO gelangt in das Blut und kann NICHT mehr so einfach herausgelöst werden.
Es blockiert die Sauerstoffaufnahme des Blutes.
Bitte hier mal nachlesen unter Toxidität http://www.chemie.de/lexikon/Kohlenstoffmonoxid.html

Dabei muß es noch nicht einmal so sein, dass wirklich zuwenig Sauerstoff in der Luft vorhanden ist!
Es reicht, dass der Verbrennung nicht genügend Luft zugeführt wird... sogenannten Luftüberschusszahl.


Da die Thermik nachläßt, werden sich die Verbrennungsgas und das CO im Koffer vermutlich verteilen.

Wenn man es merken sollte (angeblich merkt man es nicht) dann ist es sowieso zu spät, den das
CO bekommt man nicht so ohne weiteres aus dem Blut: Adios muchacho. Da gibt es dann kein zurück mehr!

Abgesehen davon:
Es ist mir unverständlich! wie die Leute auf so naive Ideen kommen einen Ofen ohne ausreichendee Belüftung
im Koffer anzuzünden. Abgesehen von der oben genannten Gefahr und den Zug-Problemen etc.:
Schon mal nachgerechnet wieviel Feuchtigkeit durch den Abbrand entsteht? (egal ob Gas, Öl, Kohle, oder Holz...) .....
und dann sich über Kondenswasser beschweren.

Das oder ähnliche Themen kommen regelmäßig in der Winterzeit; Ich wunder mich wirklich, dass hier noch so viele user sind.
Scheinen doch einige da zu sein, die wissen was sie tun :positiv: .


LG
Ulrich

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Re: Holzofen im Aufbau

#15 Beitrag von Trekkingreiter » 2015-02-19 12:38:43

dream hat geschrieben:Fabian, deinem PS stimme ich zu. Aber deine Verständniss zu des vorher genannten ist nicht ganz richtig.

Feuer braucht Sauerstoff zum brennen, genauso wir zum atmen. Also müssen wir uns die Luft des Rauminneren teilen. Man geht hier immer davon aus, dass es keine Spalte, Zwangsentlüftung, etc gibt. Irgendwann haben wir dann den Sauerstoff verbraucht und frischen Nachschub davon gibts keinen. Also geht auch unserem Hirn der Sauerstoff aus und somit unsere Studie hier auf Erden ist abgeschlossen. Bevor ein sogenanntes Vakuum entsteht bis das Feuer aus geht oder nicht mehr brennt, sind wir schon längst im Himmel.
warum ist das nicht richtig?
wir müssen uns die Luft im Rauminneren NICHT teilen. der Ofen kann nur brennen wenn die Luft die er aus dem Raum saugt irgendwoher nachkommt.
Ohne Zwangsbelüftung oder offenes Fenster oder eine ausreichende Menge an Spalten kann man keinen Ofen betreiben; dass das gegeben sein muss steht ja nicht zur Diskussion und dass man durch das Nachströmen kalter Luft Wärme verliert auch nicht.

ich weiß auch was es mit CO auf sich hat. ich weiß dass es tödlich ist den Ofen in einem dichten Raum zu betreiben. aber es geht doch um das Gefahrenpotential einer korrekt installierten Anlage.
Die wirkliche Gefahr liegt woanders:

Wenn nicht genug Sauerstoff mehr im Raum ist (soweit fast richtig), ... so reicht dieser auch nicht mehr aus eine vollständige Verbrennung sicherzustellen
Die Diskussion - ein Kaminofen in einem kleinen Raum, der Raum enthält doch zuwenig Sauerstoff, da entsteht CO, das ist gefährlich...
wird mit Argumenten geführt die für einen Katalyt zutreffen oder wenn ich mit meinem Gasherd den Raum aufheize oder für jedes andere Heizgerät ohne Abgasrohr nach draußen.

Die Frage war aber: wie soll CO oder verbrauchte Luft mit geringem Sauerstoffanteil in den Raum zurückkommen solange die Luft sich nur in eine Richtung bewegt nämlich vom Raum in den Ofen und vom Ofen durch das Rauchrohr?
Die Frage ist: birgt eine korrekt installierte Anlage ebenfalls das Risiko zu ersticken ohne es zu bemerken und wenn ja auf welchem Weg?

Das würde ich gerne wissen um potentielle Fehlerquellen zu beheben.

grüße, Fabian

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tauchteddy
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Re: Holzofen im Aufbau

#16 Beitrag von tauchteddy » 2015-02-19 15:57:13

uuu hat geschrieben:Schon mal nachgerechnet wieviel Feuchtigkeit durch den Abbrand entsteht? (egal ob Gas, Öl, Kohle, oder Holz...) .....
Und wo geht die Feuchtigkeit hin? Richtig, nach draußen. Mein Hygrometer meckert ständig, dass die Luft in meiner ofenbeheizten Arche zu trocken ist ...
Zuckerbrot ist aus.

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Re: Holzofen im Aufbau

#17 Beitrag von uuu » 2015-02-19 16:11:55

Die Frage ist: birgt eine korrekt installierte Anlage ebenfalls das Risiko zu ersticken ohne es zu bemerken und wenn ja auf welchem Weg?
Eine korrekt installierte Anlage hat ausreichende Zuluft, ein Abgasrohr was ordentlich zieht und alle Druckverhältnisse stimmen!

Eine nicht korrekt installierte Anlage birgt immer die Gefahr das man das zeitliche segnet.

Es gibt kein dazwischen!

alle Wunschdiskussionen muß hier klar eine Absage erteilt werden.

Und Ja es besteht bei einer nicht korrekt installierten Anlage die potentielle Gefahr dass CO sich im Koffer ausbreitet.

Nur mal so zum Verständnis:
Lüftungsanlagen (Abluftanlagen) in Räumen in denen ein offener Kamin steht müssen am Kamin einen zugelassene
Unterdruckwächter haben, der sicherstellt, dass die Abluftanlage keinen höheren Unterdruck gegenüber dem Rauchgasabzug
von mehr als 4 Pa hat-
Falls der Unterdruck 4 Pa oder mehr beträgt muß die Abluftanlage über den Unterdruckwächter abgeschaltet werden, dass
Prüft auch der Sachverständige. Tut sie das nicht wird keine Betriebserlaubnis für den Kamin erteilt!
Diese Vorschrift ist nichts willkürliches sonder aus den Erfahrungen der letzten Jahrzehnte / Jahrhunderte entstanden und
verhindert sehr effektiv den Tod von Menschen.

4 Pa ist der Druck einer Wassersäule von 0,4mm :eek:

Nehmt einen 0,4mm hohen Wassertropfen auf euren Finger und prüft ob ihr diesen geringen druck spürt.

Wahrscheinlich nicht, aber da fängt es schon an für euch Lebensgefährlich zu werden.
Nochmal: die Zu- / Abluftführung von Feuerstätten müssen peinlich genau eingehalten werden.


Aber man ja denken was man will :wack: :wack: :wack: :wack:

LG
Ulrich

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Re: Holzofen im Aufbau

#18 Beitrag von Trekkingreiter » 2015-02-19 17:07:38

hallo ulrich,

danke für die klare aussage :-)

Grüße, Fabian

ChrKaFre
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Re: Holzofen im Aufbau

#19 Beitrag von ChrKaFre » 2015-02-19 18:20:30

Die Verbrennung, selbst bei externer Belüftung, ist normalerweise immer unvollständig. Es entsteht Kohlenstoffmonoxid, dass lässt sich gar nicht vermeiden. Hauptsächlich CO2 aber auch CO.

Wichtig ist, dass die Abluft sicher raus geht und ausreichend Frischluft verfügbar ist, dann wachen am nächsten morgen die meisten hoffentlich auch wieder auf.
Geht die Abluft nicht sicher nach draußen, sieht das leider anders aus.

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