Vorbereitung zum Sandstrahlen

alles, was nicht in die übrigen Technik-Kategorien passt

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felix
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Vorbereitung zum Sandstrahlen

#1 Beitrag von felix » 2007-06-08 11:53:10

Moin,

ich habe meine bösen Achsen nun mit Brenner und großem Hammer so weit zerlegt, das es an die Restauration gehen kann. Da ich nun schon alles in Teilen habe, wird es auch richtig schön gemacht, sprich entrostet und neu Lackiert. Ich habe aber definitiv keinen Bock, das mit der Drahtbürste in Angriff zu nehmen. In viele Ecken kommt man damit eh nicht rein.

Nun gibt es an den Achsteilen aber einige Regionen, die nicht gesandstrahlt werden dürfen, z.B. Lagersitze oder Passungen für die Verschraubungen. Außerdem möchte ich einiges abdichten, denn z.B. aus den tiefen Winkeln innerhalb des Achskörpers lässt sich nur schwer der Sand wieder herausbekommen.

So weit es geht würde ich alte Lager in Dichtringe sitzen lassen und erst nach dem Strahlen tauschen. Die Passungen sind damit denke ich hinreichend geschützt. An einigen Stellen ist das aber nicht möglich. Vor andere Stellen möchte ich Spanplatte schrauben, die ich zum Metall hin abdichte. Daher die Frage an Leute mit Sandstrahlerfahrung:

- Widersteht eine Spanplatte, wenn man dem Strahler erklärt, dass er nicht voll draufhalten soll? Oder zerlegt sich die sovort?
- Kann man die Rohre des Achskörpers mit (Öl)Nassen Lappen gut gestopft staubdicht verschließen? (Ich denke ja)
- Hilft es Lagersitze ordentlich Dick mit Klebeband zu umwickeln? (Eventuell Lappen oder dünnes Gummi mit einwickeln)

Gibt es bessere Möglichkeit zum Schutz solcher Teile? Z.B. eine art Knetgummi, was man nachher problemlos wieder abbekommt?

MlG,
Felix

P.S: Es geht hierbei nicht um eine Hobbypistole am Baumarktkompressor, sondern um 11m³/Minute mit eine Kanone, wo der Strahler meinte, dass man bei dünnen Karosserieblechen aufpassen muss, sonnst ist das Blech weg.

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Kami
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#2 Beitrag von Kami » 2007-06-08 11:56:00

kannst du statt spanplatte nicht ein2-3mm Stahlblechchen nehmen? zu Spanplatte hätte ich kein vertrauen...

Gruss

Kami
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Ingenieur
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#3 Beitrag von Ingenieur » 2007-06-08 13:04:39

Hallo Felix,

Radio Eriwan: Im Prinzip ja, aber:

Es kommt auf den Druck und das Medium an.
Trockeneisstrahlen bei 4 bar ist was anderes als Korund bei 15 bar.

Also bei den gängigen Betrieben werden die Bauteile am
Werkstor entgegengenommen, und irgendeine mitleidige Seele
strahlt dann kräftig drauflos. Alle Infos, die Du der Dame am
Empfang mit auf den Weg gegeben hast, versickern garantiert
'auf dem Dienstweg'. Es muß alles gepanzert werden, was
original bleiben soll. Holz nützt da wenig bis nix.
Stahlblech ab 1mm Dicke brauchst Du und bei hohl liegenden
Stellen sollte es schon 2 mm sein.

Mein Sandstrahler ist ein Landwirt, der es im Nachbarort im
Nebenerwerb macht. Da sind die Preise äußerst günstig, und
in 90 % der Fälle wir es so, wie es sein soll.

...
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#4 Beitrag von AL28 » 2007-06-08 13:10:11

Hallo
zu 1. ja
zu 2. auf jeden fall
zu 3. ja

aber vergiss es das kein Sand im inneren ist . Die Achse sollte fettfrei und trocken sein , und zwar außen und innen .
Nach den Sandstrahlen mit dem Hochdruckreiniger das innere rauswaschen , mit der Druckluft ausblasen und keine Bohrung vergessen .
Du wirst dich wundern wie viel Sand trotz der Abdichtung sich in der Achse befindet .
Gruß
Oli
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#5 Beitrag von dave » 2007-06-08 13:30:09

moin felix,

ich habe die erfahrung gemacht, dass gummi sehr "strahlfest" ist - irgendwie nachvollziehbar.

wenn du nen blech auf die öffnungen schraubst, hast du ja garantiert spalten, wo der sand reinwandert. das wäre wohl bei ner dicken spanplatte anders. als "ich lasse täglich zehn achsen strahlen" - lösung könnte ich mir sowas wie 10mm pvc-platten als deckel vorstellen, oder stahl mit gummidichtung :blush: .

klingt irgendwie beliebig aufwendig :mellow:

beste grüße,
david
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#6 Beitrag von lion-burger » 2007-06-08 16:26:26

Vielleicht jemanden auftreiben, der mit Eis Strahlt und nicht mit Sand. Das verflüssigt sich am Ende und gut.

Die Holzplatte ... naja, ich hab schonmal mit NUSS-SCHALEN einen Sandstrahler betrieben - kommt halt drauf an womit gestrahlt wird, und der Mensch, der Strahlt, genug Zeugs in der Rübe hat, dass er versteht, das Holz nicht wegzustrahlen...


Gruß Leon
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felix
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#7 Beitrag von felix » 2007-06-08 16:55:52

Hallo,

danke Jungs. Das macht mir Hoffnung!

Der Strahlbetrieb ist schon einer von der Sorte, wo man vorher dem Strahler die Teile zeigen und etwas erklären kann. Außerdem wollte ich die "do not's" am Teil mit Zettelchen beschriften (z.B. Bremstrommel nur von Außen strahlen, nicht von Innen.) Wenn der dann die von mir extra angeschraubte Spanplatte wegstrahlt, bekommt er nen Schlag an den Hals. Ich hatte ihm mal nen Tank mit montiertem Kunstoffanschlußdeckel gegeben, und der Tank war hinterher blank und der Deckel war noch gut. Also ganz blöd ist er nicht.

Ich versuche auch noch einmal den Strahler selbst an Telefon zu bekommen.

Wie dicht das dann von innen ist, wird sich zeigen. Ich denke mit etwas Mühe ist das hinreichend dicht zu bekommen. Von innen reinigen kann man mittelmäßig vergessen, wenn man keinen Swimmingpool voll Kaltreiniger hat. Der Achskörper ist ein denkbar kompliziertes Teil, was sich nur als Schweiß/Gusskonstruktion herstellen lässt mit endlos Knotenbleche im Inneren hat. Da kommt man weder mit einem Lappen noch mit einem Hochdruckreiniger vorran, da schlicht das Wasser aus den verwinkelten Ecken nicht richtig ablaufen kann.
Und es befinden sich in den Bauteilen dann auch nur noch Lager, die nachher eh getauscht werden, von daher ist mir eine Eis-Odysee zu aufwändig.

Ich denke ich an den Öffnung an den Flanschen an der Seite und zum Diff mit Dichtmasse eine Pappe oder PVC-Plate aufkleben, bevor ich den Achsschenkel bzw. die Spanplatte davorschraube. Was Öldicht ist, müsste auch Staubdicht sein. Ofende Bohrungen ins Innere gibt es nicht. Als 2. Sicherung das ganze mit Lappen auffüllen. Dann wird das schon schiefgehen.

MlG,
Felix

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Ulf H
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#8 Beitrag von Ulf H » 2007-06-08 17:02:57

Nimm statt Spanplatte Sperrholz, das hält in jeder Hinsicht ein mehrfaches aus.

Sikaflex ist sicher rel. strahlbeständig, aber es hinterher wieder abzubekommen ist sicher auch nicht ohne.

Gruß Ulf
Ein Problem, welches mit Bordmitteln zu beheben ist, ist keines !!!

Hanomag, der mit dem vollnussigen Kaltlaufsound !!

Sisu (finnisch) die positivste Umschreibung für Dickschädel.

Da ist man ständig dran die Karren zu verbessern, schlechter werden sie ganz von alleine.

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Re: Vorbereitung zum Sandstrahlen

#9 Beitrag von stef@n » 2007-06-08 17:12:32

Hallo Felix,
felix hat geschrieben:So weit es geht würde ich alte Lager in Dichtringe sitzen lassen und erst nach dem Strahlen tauschen. Die Passungen
sind damit denke ich hinreichend geschützt.
Überleg' dir das gut, ich hab mal einen Lagersitz versaut, als ich es nach dem Sandstrahlen ausgezogen habe. Es hatten sich Sandkörner in den Bereich vorm Lager (Seegerringnut) gemogelt (ja, ich hab mit dem Hochdruckreiniger nach dem Strahlen alles wieder sauber gemacht) und beim Ausziehen gab's böse Riefen und letztendlich hat der Aussenring im Sitz gefressen... Dann kam eben der Schweiss-Trick zur Anwendung um den Aussenring rauszukriegen!
Wünsch dir mehr Glück!
Gruß

Stefan

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#10 Beitrag von Kami » 2007-06-08 19:43:24

nur ne idee - noch nie eingesetzt und deshalb bitte kommentieren - was haltet ihr davon die bleche etc. mit dick fett einzusetzen - da sollte sich doch ein jedes sandkorn fangen,oder?
evtl denke ich ja auch falsch...


Gruss

Kami
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Ingenieur
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#11 Beitrag von Ingenieur » 2007-06-08 21:39:11

Hallo Felix,

um meine Mairus-Hinterachse dicht zu bekommen, habe ich die
Achsrohre abgezogen, und Deckel aus 10 mm Stahl ausgeschnitten.
Dann ringsrum Löcher gebohrt und mit Silicon bestrichen.
Anschließend zugeschraubt.

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Mathias
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#12 Beitrag von Mathias » 2007-06-08 22:04:56

moin moin!
in die achsrohre bauschaum (achsrohr vorher einfetten)
geht hinterher gut wieder raus...notfalls mit heissluft...
mfg: mathias :D
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felix
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#13 Beitrag von felix » 2007-06-10 14:19:03

Hallo,

Silikon ist vielleicht kein schlechter Tipp. Das ist billig, und zumindest von einem fettigen Bauteil gut wieder ab zu bekommen. Eventuell mit Gewebe (Lappen) armieren.

Bauschaum ist mir zu übel, den müsste man nachher im Achskörper abfackeln, weil raus ziehen ist nicht. Und ich weiß nicht, ob man nicht da den Bock zum Gärtner macht.

Die Erfahrung mit dem Sand am Lagereingang ist auch gut, werde das wenn nötig auch abdichten (z.B. zwischen Lager un Simmerring)

MlG,
Felix

nik100943
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Entrosten der Achsen

#14 Beitrag von nik100943 » 2007-06-12 19:51:16

Hi, Felix,
nix für ungut, aber versuch doch mal an einer besonders rostigen Stelle meinen Uralttip mit der 20%igen Phosphorsäure. Das Teil muss nur fettfrei sein, vielleicht bist Du ja von dem Ergebnis bass erstaunt. Metallisch blanke Teile, die ohnehin durch die wasserverdünnte Säure nicht gefährdet sind, können leicht mit einem Fettmantel "vorsorglich" geschützt werden, zusätzlich hilft Abkleben mit PVC-Klebeband vor Säurekontakt. So stellt sich das Problem mit den Folgen des Sandstrahlens gar nicht erst.. :bored: Und, mit dem Pinsel kommst Du in jede Ecke :huh:
Ein finanzielles Risiko gehst Du auch nicht ein, ein Liter der verdünnten Säure kostet im Internet glaube ich ca. 8 Euronen...
Nur Mut... :D
Grüsse aus Mainz,
Nik,
der mit Klötzen, nicht mit Säure "handelt"
"An einem guten Biere ist mehr gelegen als an medizinischen Goldessenzen, Herzpulvern und derlei Siebensachen. Brauhäuser und Bierkeller sind die vornehmsten Apotheken."

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stef@n
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Re: Entrosten der Achsen

#15 Beitrag von stef@n » 2007-06-12 21:53:38

nik100943 hat geschrieben: Ein finanzielles Risiko gehst Du auch nicht ein, ein Liter der verdünnten Säure kostet im Internet glaube ich ca. 8 Euronen...
Wie geht das danach weiter? Zum einen, wo kommt die Säure hin?
Zum anderen, was passiert mit den Teilen, die drin lagen? Wie werden die vor weiterer Korrosion geschützt?
Was passiert, wenn noch Lack drauf ist?
Was ist mit Falzen, wo die Säure drinsteh? (Okay, unfair, geht beim Sandstrahlen ja auch nicht raus, der Rost, trotzdem interessant)
Gruß

Stefan

nik100943
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Rostbekämpfung

#16 Beitrag von nik100943 » 2007-06-12 22:50:55

Hi, Stefan,
ich hab' zu dem Thema die Gemeinschaft schon bis zur Erschöpfung gelangweilt bzw. genervt :mad:
Die (beliebig) wasserverdünnte Phosphorsäure macht dem blanken Stahl gar nichts. Phosphor reagiert lediglich mit dem vorhandenen Eisenoxyd. Nach getaner Arbeit wird die "braune Sauce", die übrig bleibt, lediglich mit klarem Wasser abgewaschen. Das beantwortet Deine Frage im Kern. Es wird also nichts in Säure eingelegt, sondern mit dem Pinsel wird die Säure aufgetragen. Es kann erforderlich sein, den Säureauftrag mehrfach zu wiederholen, bis blanker Stahl zurück bleibt. Danach gibt's dann die üblichen Möglichkeiten, grundieren und endbehandeln oder phosphatieren. Letzteres meint die Erzeugung einer unlöslichen Schutzschicht auf z.B. Eisen durch Einwirken von phosphorsäurehaltigen Lösungen von Metallphosphaten, z.B. Zink od. Mangan. Die Schutzschicht auf dem Eisen entsteht dann unter Abspaltung von Wasserstoff. Mit z.B. Öl imprägniert stellt die Phosphatierung einen unübertroffenen Rostschutz dar. Das wird gelegentlich übersehen.
Grüsse aus Mainz
Nik
Zuletzt geändert von nik100943 am 2007-06-12 22:54:12, insgesamt 1-mal geändert.
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#17 Beitrag von felix » 2007-06-13 1:16:31

Hallo Nik,

Phosphorsäure ist für Kleinteile schon im Einsatz. (Reinschmießen, am nächsten Tag herausnehmen) Es ist auch sicher eine Möglichkeit, vorher mechanisch entrostete Teile wirklich Rostfrei zu bekommen. Ich habe mein Fahrhaus 2003 so behandelt und bisher absolute Ruhe an den behandelten Stellen gehabt. (Habe nach Entrosten mit Zinkstaub weitergearbeitet)

An den Achskörpern ist das aber eine andere Anwendung:
1. Ist alle total Fettverschmiert und Siffig. Allein das Sauberputzen benötig Unmengen von Nitro und Lappen.
2. Der Rost sitzt an stellen, die ich vorher nicht mechanisch mit der Bürste von unterrostetem Lack, Zementresten, versteinertem Lehm und dicken Rostschichten befreien kann. Es geht nicht um den Rost allein, sondern auch um alten lack und sonstigen Dreck.
3. Habe ich auch an den Zugänglichen Stellen definitiv keine Lust da mit der Flex und der Zopfbürste heran zu müssen.

Ich weiß Phosphorsäureprodukte durchaus zu schätzen, aber das hier ist definitiv eine Anwendung für die Druckluftfräse.

MlG,
Felix

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#18 Beitrag von felix » 2007-06-13 1:23:26

Hallo Alle,

ich habe auch heute endlich den Strahler ans Telefon bekommen. Er meinte er habe Erfahrung mit Teilen wie Achskörpern und fand Spanplatte unproblematisch. Um z.B. das Tragrohr für die Radlager zu Schützen meint er es genügt da ordentlich stabiles Klebeband drum zu wickeln.

Ich werde dem man mal einfach trauen. Im Zweifelsfalle habe ich ja 2 identische Vorderachsen, und daher einen 2. Versuch... :)

Ich werde über das Ergebnis berichten, aber nun wollen erstmal die Teile ausgewählt, vorbereitet und verladen werden.

MlG,
Felix

P.S: Danke für die Warnung mit dem Lagersitz. Ich werde wohl die alten Simmerring nach außen mit Silikon und nach innen (Bereich zwischen Simmerring und Lager) einfach mich dick Fett versiegeln (Sollte mir das Silikon ausgehen).

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#19 Beitrag von stef@n » 2007-06-13 6:18:18

nik100943 hat geschrieben:Die (beliebig) wasserverdünnte Phosphorsäure macht dem blanken Stahl gar nichts. Phosphor reagiert lediglich mit dem vorhandenen Eisenoxyd. Nach getaner Arbeit wird die "braune Sauce", die übrig bleibt, lediglich mit klarem Wasser abgewaschen. Das beantwortet Deine Frage im Kern. Es wird also nichts in Säure eingelegt, sondern mit dem Pinsel wird die Säure aufgetragen. Es kann erforderlich sein, den Säureauftrag mehrfach zu wiederholen, bis blanker Stahl zurück bleibt.
Aha, hört sich interessant an! Und jetzt nochmal die Frage nach benachbartem Lack... Muss ich zuerst alles mit der Drahtbürste säubern? Oder löst's den an?
Das ist ja eigentlich das perfekte Mittel gegen Rost in aufgedoppelten Blechen, oder?
felix hat geschrieben:P.S: Danke für die Warnung mit dem Lagersitz.
Bin ja immer noch ganz stolz, dass ich dir (Schrauber- und 170er-Profi schlechthin) einen Tipp geben konnte! :unwuerdig:
Und ausserdem müssen ja andere nicht den gleichen Fehler nochmal machen, für sowas ist so ein Forum schliesslich da! ;)
Gruß und gutes Gelingen

Stefan

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#20 Beitrag von AL28 » 2007-06-13 9:10:24

Hallo
Letzteres meint die Erzeugung einer unlöslichen Schutzschicht auf z.B. Eisen durch Einwirken von phosphorsäurehaltigen Lösungen von Metallphosphaten, z.B. Zink od. Mangan. Die Schutzschicht auf dem Eisen entsteht dann unter Abspaltung von Wasserstoff. Mit z.B. Öl imprägniert stellt die Phosphatierung einen unübertroffenen Rostschutz dar. Das wird gelegentlich übersehen.
Auf gut Deutsch , was mus ich dann draufpinseln das das teil Phosphatiert ist ?
Gruß
Oli
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#21 Beitrag von Krusty » 2007-06-13 9:16:07

AL28 hat geschrieben:Hallo
Letzteres meint die Erzeugung einer unlöslichen Schutzschicht auf z.B. Eisen durch Einwirken von phosphorsäurehaltigen Lösungen von Metallphosphaten, z.B. Zink od. Mangan. Die Schutzschicht auf dem Eisen entsteht dann unter Abspaltung von Wasserstoff. Mit z.B. Öl imprägniert stellt die Phosphatierung einen unübertroffenen Rostschutz dar. Das wird gelegentlich übersehen.
Auf gut Deutsch , was mus ich dann draufpinseln das das teil Phosphatiert ist ?
Gruß
Oli

Zitat (nik100943):
Die (beliebig) wasserverdünnte Phosphorsäure macht dem blanken Stahl gar nichts. Phosphor reagiert lediglich mit dem vorhandenen Eisenoxyd. Nach getaner Arbeit wird die "braune Sauce", die übrig bleibt, lediglich mit klarem Wasser abgewaschen. Das beantwortet Deine Frage im Kern. Es wird also nichts in Säure eingelegt, sondern mit dem Pinsel wird die Säure aufgetragen. Es kann erforderlich sein, den Säureauftrag mehrfach zu wiederholen, bis blanker Stahl zurück bleibt.

Aha, hört sich interessant an! Und jetzt nochmal die Frage nach benachbartem Lack... Muss ich zuerst alles mit der Drahtbürste säubern? Oder löst's den an?
Das ist ja eigentlich das perfekte Mittel gegen Rost in aufgedoppelten Blechen, oder?
Wird bei meinem Haus und Hof Säureentlcker nach der Salzsäure in Phosphorsäure getauch und dann mit Wasser gereinigt
es ruhet hier in diesem Grab, ein ganz erbärmlich feiger Staat

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Sandstrahlen

#22 Beitrag von nik100943 » 2007-06-13 11:02:43

felix hat geschrieben:Hallo Nik,
Phosphorsäure ist für Kleinteile schon im Einsatz.
Da sind offensichtlich wieder mal Eulen nach Athen getragen worden.... :wack:

Von der "Sprengwirkung" aufgedoppelter Bleche und/oder von Blechen, die auf Stahlprofilen aufliegen und gegen Korrosion nicht hinreichend geschützt sind, kann jeder Schrauber und insbesondere maggie-Eigner ein Lied singen.
Wenn eines der Bleche durchgerostet ist, gibt es normalerweise nur noch den chirurgischen Eingriff. Wem das zu aufwendig ist, der kann nach einer Grobreinigung der befallenen Stellen z.B. mit Druckluft mit Aussicht auf Erfolg 20%ige Phosphorsäure einsetzen. Das Kriechvermögen der Säure ist erheblich, "passieren" kann nichts, weil die Säure den blanken Stahl nicht angreift :D
Die befallenen Stellen müssen allerdings fettfrei sein und es darf z.B. kein Unterbodenschutz im Wege sein.
Gegebenenfalls muss die Säureanwendung wiederholt werden, bis der Rost komplett verschwunden ist. Dann gründlich unter Druck mit klarem Wasser durchspülen, für kleinere Befälle nehme ich mit 'ne alte Munddusche. Dann unter Einsatz von Heißluft für Trockenheit sorgen und anschließend, wie Felix das zutreffend beschrieben hat, z.B. mit Zinkstaubspray die betroffenen Regionen "einseifen". Dann ist 'ne gute Weile Ruh' im Karton.
Grüsse aus Mainz
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