Frontseilwinde

alles, was nicht in die übrigen Technik-Kategorien passt

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MarkusG
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Frontseilwinde

#1 Beitrag von MarkusG » 2007-05-28 12:25:27

Ich hab mir ein neuse Spielzeug gekauft.
Eine elektrische Seilwinde.
Da ich keine Zapfwelle oder Hydraulikanlage im Fahrzeug habe und dies nur mit größerem Aufwand nachrüsten müßte hab ich mich hier für entschieden.
Die Seilwinde sollte in der untersten Seillage etwa 5,4 Tonnen Zugleistung bringen. Dies wird wohl nicht reichen wenn das Fahrzeug völlig im Schlamm festsitzen sollte, aber zur Unterstützung im rutschigem Gelände sollte es reichen.
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Gruß Markus
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MartinK
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Vorsicht mit Zugkraftangaben

#2 Beitrag von MartinK » 2007-05-28 12:43:05

Hei!

Leider sind die Angaben auf Seilwinden oft etwas irrtümlich. Die einzig massgebliche Zahl ist die freie Zugkraft in Newton. Ich habe auch schon oft vor irgedwelchen Zubehörwinden gestanden und da stehen dann Zahlen drauf mit verschiedenen Angaben. Entweder "Für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen" oder "nicht zum Heben von Lasten". Beides signalisiert im Verkaufsdeutsch dass die Winde alles kann - ausser 3,5 Tonnen hochheben.

Schau mal eine Winde an, die umgerechnet 4 Tonnen freie Zugkraft hat und eine Anbauwinde für Fahrzeuge bis 4 Tonnen. Die grössen unterscheiden sich deutlich!

Hoffentlich brauchst Du die Winde nie. Ein Mog kennt keine Hindernisse und man muss sein Fahrzeug ja mit der eigenen Winde nicht senkrecht hochheben können....

(Obwohl der Ural mit einfacher Umlenkung das könnte) :cool:

Gruss

MartinK
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stef@n
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Re: Frontseilwinde

#3 Beitrag von stef@n » 2007-05-28 13:03:32

MarkusG hat geschrieben:Die Seilwinde sollte in der untersten Seillage etwa 5,4 Tonnen Zugleistung bringen. Dies wird wohl nicht reichen wenn das Fahrzeug völlig im Schlamm festsitzen sollte, aber zur Unterstützung im rutschigem Gelände sollte es reichen.
Hab die gleiche hier auch für meinen Pinzi rumliegen aber noch nicht angebaut... Ich bin mal gespannt, was sie bringt!
Falls zu knapp, dann wird mit einer losen Rolle gearbeitet... Ich denke aber, das brauchts nicht... :angel:
Gruß

Stefan

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MUSKOLUS
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#4 Beitrag von MUSKOLUS » 2007-05-28 16:16:32

Genau, und wenn eine Rolle nicht reicht dann eine zweite oder eine dritte oder...
Gewichtsmäßig bleibst du dann immer noch Welten unter den vielen hundert Kilo meiner Rotzler 5t-Winde. Die könnte das Auto aber auch nicht senkrecht hochziehen da dann nämlich das Hydrauliköl auslaufen würde...
Wie stark ist eigentlich das Seil? Wieviel Meter sind drauf?

Ist dieses weiße Männchen die sprachgesteuerte Fernbedienung?

Andreas

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MarkusG
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#5 Beitrag von MarkusG » 2007-05-28 20:20:17

MUSKOLUS hat geschrieben:Genau, und wenn eine Rolle nicht reicht dann eine zweite oder eine dritte oder...
Gewichtsmäßig bleibst du dann immer noch Welten unter den vielen hundert Kilo meiner Rotzler 5t-Winde. Die könnte das Auto aber auch nicht senkrecht hochziehen da dann nämlich das Hydrauliköl auslaufen würde...
Wie stark ist eigentlich das Seil? Wieviel Meter sind drauf?

Ist dieses weiße Männchen die sprachgesteuerte Fernbedienung?

Andreas
Hallo Andreas
Das mit der Sprachsteuerung ist eine gute Idee :D
Nein das Männchen war schon vor der Winde am Kühlergrill.
Die Bedienung ist jetzt noch mit Kabelbedienung, ist mir aber zu umständlich wenn ich mich doch mal wo rausziehen muß. Zusätzlich will ich mir eine feste Bedienung ins Fahrerhaus bauen.
Das Seil ist 26 Meter lang und 10mm im Durchmesser, ist also schon gut dimensioniert.
Das eine sollche Winde das Fahrzeug nicht senkrecht heben kann ist schon völlig klar, muß auch nicht.
Sie ist mehr als Spielerei und kleine Windenaktionen gedacht, für den Fall der Fälle hab ich aber auch noch eine Umlenkrolle dazu und lange Bergegurte.
Gruß Markus
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Joseph64
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#6 Beitrag von Joseph64 » 2007-06-01 9:27:38

Grüß Dich Markus!
Entschuldige das ich das Thema erst so spät aufgreife! Ich hätte da mal ein paar Fragen zu deiner Winde!
Wie ist sie befestigt?
Wie lange kannst du sie am Stück laufen lassen? Unter Last?
Gibt es die Option für eine Funkfernsteuerung?
Gruß Joseph

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#7 Beitrag von stef@n » 2007-06-01 10:16:41

Joseph64 hat geschrieben:Wie lange kannst du sie am Stück laufen lassen? Unter Last?
Gibt es die Option für eine Funkfernsteuerung?
Die Winde (ich geh mal davon aus, dass es die gleiche wie meine ist), kann mit Sicherheit nicht dazu verwendet werden, eine Rückewinde an einem Forstschlepper zu ersetzen, auch wird sie nicht die Leistung und Standhaftigkeit einer Rotzler (o.ä.) haben. Die Bedienungsanleitung empfiehlt, im Betrieb öfters die Temperatur zu überprüfen und sie gegebenenfalls abkühlen zu lassen. Aber für GELEGENTLICHE Bergeeinsätze ist sie sicher ausreichend und um einiges bequemer und leistungsfähiger als ein Greifzug. Falls die Elektrik irgendwann aufgibt, werde ich den Versuch starten, einen hydraulischen Antrieb zu installieren...
Funkfernsteuerung ist eine Option, die gelegentlich mitverkauft wird. Ich werd' sie aber sicher ausbauen (war eben beim Kauf schon drin) um Fehlbetrieb durch Kanalüberschneidungen zu vermeiden! Sowas wär bei einem Offroadevent, bei dem mehrere solcher Teile auftauchen, sicher nicht lustig und äusserst gefährlich!
Gruß

Stefan

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RobertH
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#8 Beitrag von RobertH » 2007-06-01 10:52:04

Funkfernsteuerung ist eine Option, die gelegentlich mitverkauft wird. Ich werd' sie aber sicher ausbauen (war eben beim Kauf schon drin) um Fehlbetrieb durch Kanalüberschneidungen zu vermeiden! Sowas wär bei einem Offroadevent, bei dem mehrere solcher Teile auftauchen, sicher nicht lustig und äusserst gefährlich!
Besser als in der spärlich wiederstandsfähigen Pinzgauerhütte zu sitzen wenn das Seil reisst. Sei froh dass der Hersteller das schon eingebaut hat. Wenn die Karre wirklich feststeckt und Du versuchst sie mit der niedlichen 10mm Stahlschnur rauszuziehen - dann solltest Du genau diese Funkfernbedienung in die Hand nehmen und so weit weggehen wie möglich. Einen Bekannten von mir hätte es fast einmal das Leben gekostet als das Windenseil riss und danach ins Fahrerhaus einschlug.

Gruss

Robert
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#9 Beitrag von Geishardt » 2007-06-01 16:48:18

Hallo,

diese Winde ist zur Selbstbergung eines Unimog mit großer Wahrscheinlichkeit ungeeignet.

Selbst der , hier als negativ Beispiel, angeführte Greifzug hat ein 16mm Seil.

Sieh Dir die Berichte vom letzten Jahr in Saverne an. Dort wurde ein Unimog im Schlamm "versenkt".

Auch die Seillänge halte ich für unzureichend. Wenn ich bisher Fahrzeuge im Sand "versenkt" habe, war nie im Umkreis von 26m ein Baum oder ähnliches an dem ich das Seil befestigen konnte. Das bei Dir die Befestigungsmöglichkeit auch noch in Fahrtrichtung sein muß, macht einen Einsatz der Winde sehr unwahrscheinlich.

Ein Fan von Greifzug -universal einsetzbar mit einer tatsächlichen Hebekraft von 3,5T-
Bernd
Unsere Kopf ist rund, damit wir beim denken die Richtung wechseln können. Francis Picabia

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#10 Beitrag von egn » 2007-06-01 17:52:02

RobertH hat geschrieben:Wenn die Karre wirklich feststeckt und Du versuchst sie mit der niedlichen 10mm Stahlschnur rauszuziehen
... wird einfach die Überlastsicherung der Seilwinde einspringen.

Wenn das 10 mm Windenseil bei einer 5 t Winde schon reißt dann ist es kein geeignetes Seil für eine solche Winde. Und natürlich soll man mit Winde nicht fahren.

Die mind. Bruchlasten von Seilen verschiedener Stärken findet man z.B. im folgenden Katalog:
http://www.lamm-seile.de/katalog/index.php

Auf der Winde meines KAT ist ein normales 14 mm Seil. Ich werde das wahrscheinlich noch gegen ein hochfestes Forstseil von 12 mm mit gleicher Bruchlast austauschen. Damit habe ich einige Meter mehr auf der Seilwinde.

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#11 Beitrag von RobertH » 2007-06-01 20:10:56

... wird einfach die Überlastsicherung der Seilwinde einspringen.
Komisch, dass es dann doch immer wieder vorkommt, dass Windenseile reissen. Bei 10mm liegt die Mindestbruchlast eines normalen Stahlseiles bei irgendwas um die 6t. Wenn die kleine Elektrowinde sich wirklich zu unglaublichen 5,4t Zugkraft aufschwingt ist da ziemlich wenig Spiel übrig.

Wegen dem senkrecht hochziehen : wenn ich mich recht erinnere hat Porsche im Zuge der Cayenne-Entwicklung Versuche angestellt, welche Kraft nötig ist, um ein richtig im Schlamm feststeckendes Fahrzeug zu bergen. Ich glaube man kam auf das 2 - 2,5fache des Fahrzeuggewichts. Dies bestätigen auch die Erfahrungen eines Freundes von mir - selbst 2 LKWs (gleichzeitig!), ein großer Radlader und ein Traktor konnten einen im Bachbett festgesaugten Geländewagen nicht herausziehen. Erst ein großer Ackerschlepper schaffte das mit Müh und Not. Man sollte also die Kräfte nicht unterschätzen die da auftreten können.

Die Zugrichtung einer Seilwinde nach vorne macht nur auf Trophy-Veranstaltungen Sinn. Überall sonst geht es nicht um das bedingungslose Vorwärtskommen sondern um das einfachste Befreien aus dem Schlamm - und da ist die Fahrtrichtung zu 99% rückwärts.

Grüße

Robert

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#12 Beitrag von Ingenieur » 2007-06-02 0:49:50

Hallo,

mal etwas 'um die Ecke' gedacht:

Herr Newton hat ein Axiom postuliert: Actio = Reactio

Also bitte die Rahmen heile lassen !

@ Porsche Cayenne: 2,5 - faches Eigengewicht als Bergezugkraft.

Nehmen wir einen voll beladenen Jupiter. Dann haben wir
nach obiger Rechnung 2,5 x 16 to = 40 to Zugkraft, die
nötig wäre, um ihn aus dem Schlamm zu reißen.

Bei der (statischen) Belastung ist die Abschleppkupplung (vorne)
schon zweimal abgerissen.

Von den plastischen Verformungen von Längsträgern und
Querträgern wollen wir gar nicht reden !

Also bitte NICHT mit Großgerät und viiiiiiiiiiiel Zugkraft eine Bergung
versuchen. Wenn der Rahmen hinterher verzogen ist, freut
sich nur der Schrotthändler.

--------------------

Und noch als Ergänzung:

Windenseile werden bei der Bundeswehr mit Gamma = 2,0 eingebaut.
Hebeseile werden bei der Bundeswehr mit Gamma = 4,0 eingebaut.

...
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#13 Beitrag von Ingenieur » 2007-06-02 1:13:15

Hallo,

und nochwas muß ich jetzt sagen, auch wenn's undiplomatisch ist:

Elektrowinden sind zur Fahrzeugbergung ungeeignet.

Im 'blauen' Forum haben wir die Parameter:
Zugkraft / Stromaufnahme / ED / Seilgeschwindigkeit / ZUGLEISTUNG <--> BATTERIEKAPAZITÄT

lang und breit diskutiert.

Ich will nicht alles wiederholen.

Zum Bergen von geschossenen Wildschweinen, und um Lasten
'mal eben' durch den Wald zu ziehen mag eine Elektrowinde
ihre Daseinsberechtigung zu haben.
Man kann auch Fahrzeuge ohne Diffentialsperre über einige
Meter glatten Untergrund eine 'Anfahrhilfe' geben.

Aber ansonsten sind Hydraulikwinden erheblich leistungsfähiger.
Eine (zusätzliche) Hydraulikpumpe kann man über einen
(temporären) Keilriemen mit der Kraft vom Verbrennungsmotor
antreiben. Mit Steckkupplungen ist die Winde sowohl vorn, als
auch hinten einsetzbar. Eine Überlastung gibt es nicht, denn
wenn die Kraft am Ende ist, bleibt sie einfach stehen.

...
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#14 Beitrag von egn » 2007-06-02 10:33:39

RobertH hat geschrieben: Komisch, dass es dann doch immer wieder vorkommt, dass Windenseile reissen. Bei 10mm liegt die Mindestbruchlast eines normalen Stahlseiles bei irgendwas um die 6t. Wenn die kleine Elektrowinde sich wirklich zu unglaublichen 5,4t Zugkraft aufschwingt ist da ziemlich wenig Spiel übrig.
Schau Dir bitte die Daten in meinem Link an. Ein normales 10 mm Seil hat nach DIN eine rechn. Bruchlast von 87,5 kN und eine mind. Bruchlast von 70,1 kN.
Man sollte also die Kräfte nicht unterschätzen die da auftreten können.
Man kann aber bei Seilwindennutzung nicht mehr Kraft auf das Seil bringen als die Seilwinde tatsächlich schafft.

Wie schon geschrieben darf/soll man mit der Seilwinde nicht schleppen. Dazu gibt es Bergegurte die natürlich auch die entsprechende Last aushalten müssen.

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#15 Beitrag von AL28 » 2007-06-02 11:49:13

Hallo
Das teil ist halt ein Spielzeug , vergleich paar mit einen Spoiler für den GTI , oder vielleicht verchromten Reifenventil kappen .
Auch im der Beschreibung vom GTI Spoiler , steht was von verbesserter Straßenlage und Spritersparnis und höhere Höchstgeschwindigkeit und .... :totlach: .
Wie gesagt um eine Wildsau aus den Wald zu ziehen oder wegen mir einen Fiat Pundo aus einen nassen Wiese , aber einen festgefahren Mog mit bergen wollen , naja ...
:totlach:
Auf jeden fall ist das Spielzeug nicht mit einen Greifzug vergleichbar .

Gruß
Oli
Auch wenn sich die Überlebensstrategie der Schafherde bewährt hat, will ich nicht leben wie ein Schaf von vielen.
Jeder führt das Leben das er sich verdient hat.

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#16 Beitrag von RobertH » 2007-06-02 13:21:22

Schau Dir bitte die Daten in meinem Link an. Ein normales 10 mm Seil hat nach DIN eine rechn. Bruchlast von 87,5 kN und eine mind. Bruchlast von 70,1 kN.
Das sind doch auch nur 7t. Die Berufsgenossensschaft verlangt bei Rücke- und Selbstbergewinden einen Seilsicherheitsfaktor von 3. Das ist ja auch bei 14mm Stahlseil auf einer 5t-Winde gegeben, nicht aber bei 10mm (vermutlich auch noch unbekannter Herkunft und Qualität).

Ein Greifzug hat einen Sicherheitsfaktor von 7 weil man damit auch Lasten heben darf.

Die Mindestbruchlast gilt für ein neues unbeschädigtes Seil. Wenn das Seil ein paar Mal durch den Dreck gezogen wurde und schon erste Beschädigungen durch Korrosion, Knicke oder gerissene Einzeldrähte aufweist ist davon nicht mehr viel übrig. Daher der Sicherheitsfaktor. Ein 10mm Seil auf einer 5t-Winde kann man eigentlich nur unter Reinraumbedingungen benutzen - da braucht man aber keine Seilwinde.

Das ganze erübrigt sich aber vermutlich von selbst, da die günstige Elektrowinde keine 5t hebt, sondern diese lediglich nach irgendwelchen bizarren Anordnungen über eine Schräge ziehen kann. Die tatsächliche Hubleistung liegt dann vielleicht bei 1 - 1,5t, womit auch wieder der Seildurchmesser hinnehmbar wird.

Grüße

Robert

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#17 Beitrag von Karl S. » 2007-06-02 13:25:42

Ich hatte auch mal den Spleen, an meinem Landy 'ne Seilwinde anbauen zu müssen. Eine Warn in der sog. "Profiausführung"mit auch um die 5t Zugleistung. Vor dem Anbau hab ich sie spaßeshalber mal zerlegt und hab mir die Innereien angeschaut. Hab Sie dann wieder zusammengebaut und umgehend wieder verkauft. So was windiges hatte ich noch nie gesehen. Wie die "Normalausführungen" innen aussehen, möchte ich gar nicht wissen...
Ein Freund von mir hatte dieselbe Winde dran, nach 2 Wintern war sie elektrisch bereits völlig vergammelt trotz relativ dichter, selbstgeschneiderter Abdeckung.

Schöne Grüße

Karl

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#18 Beitrag von egn » 2007-06-02 13:40:34

RobertH hat geschrieben: Das ganze erübrigt sich aber vermutlich von selbst, da die günstige Elektrowinde keine 5t hebt, sondern diese lediglich nach irgendwelchen bizarren Anordnungen über eine Schräge ziehen kann. Die tatsächliche Hubleistung liegt dann vielleicht bei 1 - 1,5t, womit auch wieder der Seildurchmesser hinnehmbar wird.
Im neuen Allradler sind wohl die technischen Daten drin. Es dürfte sich um eine Bearwinch 12000 von www.nakatanenga.de mit einer senkrechten Zuglast von 5400 kg handeln. Leider habe ich sonst im Netz keine detailierten techn. Daten gefunden.

Aber ich gebe Dir recht dass diese Winde wohl eher an einen Landy passt als an einen Unimog.

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#19 Beitrag von OliverKroh » 2007-06-02 23:09:48

Hallo,


es ist ja schon von einigen angesprochen worden, aber von diesen ganzen Elektrofrimmel-Winden haltte ich ebenso nichts. Und als Bergewinden wirklich ein Witz, da karre ich lieber 500 -700kg Rotzler oder MB mit mir rum. Da komme ich dann auch überall raus und muß nicht wegen reißender Seile die Rübe einziehen!
Gerade die Chinesen hauen ja momentan ihre Warn-Kopien auf den Markt, da wäre ich sehr vorsichtig mit!



Gruß

Oliver
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#20 Beitrag von stef@n » 2007-06-04 6:42:48

Alles in allem scheinen mir die Jungs hier eher aus dem LKW-Sektor zu kommen und man findet keine Freunde mit Elektrowinden. Verständlich, es gibt für LKWs keine passenden.

Genauso findet man unter den Kleinen (PKWs) nur wenig Freunde für PTO-Winden. Es gibt keine (ausser sehr aufwendige Umbauten). Komisch ist nur, dass die E-Winden zu tausenden verkauft werden und eigentlich nie auf dem Gebrauchtmarkt auftauchen. Zwei Möglichkeiten: Alle am A.... oder alle zufrieden damit? :blush:

Und bei den vielen Argumenten noch eines für die E-Winch: Was, wenn der Motor im Wasser ausgegangen ist und man ihn besser nicht anlässt, weil man nicht weiss, ob er sonst Wasser schluckt? Dann sind PTO-Winden auch so eine Sache, die ziehen irgendwie nimmer so recht... :cool:

Noch ein Wort zur "spärlich widerstandsfähigen Piznzgauerhütte": Da fühl ich mich doch recht viel wohler als in 5m Entfernung, weil weiter weg die Funkfernbedienung vielleicht nimmer sicher funktioniert. Durch's Blech kommt da kein Seil und zerbrechliche Scheiben hat jeder drin... Bei Feuerwehrs zum Beispiel hat der Windenbediener im Fahrzeug zu sitzen, wenn mit der Winde gearbeitet wird! Seile fallen, wenn sie reissen, üblicherweise nicht nach oben... Auch wenn ein Ende davon dann sehr schnell unterwegs ist.
Ausserdem noch einige Zitate aus MarkusG's Startbeitrag:
Ich hab mir ein neues Spielzeug gekauft...
Da ich keine Zapfwelle oder Hydraulikanlage im Fahrzeug habe und dies nur mit größerem Aufwand nachrüsten müßte hab ich mich hier für entschieden.
Dies wird wohl nicht reichen wenn das Fahrzeug völlig im Schlamm festsitzen sollte, aber zur Unterstützung im rutschigem Gelände sollte es reichen.
Soviel für alle, die meinen, es ginge hier drum, damit die Berlin-Breslau bestreiten zu wollen! :happy:
Gruß

Stefan

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#21 Beitrag von OliverKroh » 2007-06-04 9:34:23

Hallo,


@ Stefan


Na, sein wir doch mal ganz ehrlich, wie oft werden denn dann diese Winden überhaupt gebraucht? Ich habe an verschiedenen Unimog 404S Mercedes-Vorbauwinden und an einem Unimog 404S eine Rotzler-Rahmenwinde.

Gebraucht habe ich die noch nie, fahre sie nur am Fahrzeug dran spazieren. Und das obwohl ich mit einem Fahrzeug auch sehr häufig im Gelände fahre.

Diese Spielzeug-Elektrowinden kommen wir wie gewollt, aber was gescheites kostet dann doch Geld vor. Mal ganz zu schweigen von der Befestigung auf der sie dann sitzen. Da darfst Du von Bruchlastberechnung und Rahmenzug gar nicht anfangen zu reden, sonst biegst es die Befestigung schon aus Frust durch.




Gruß

Oliver
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#22 Beitrag von stef@n » 2007-06-04 10:37:39

OliverKroh hat geschrieben:Gebraucht habe ich die noch nie, fahre sie nur am Fahrzeug dran spazieren. Und das obwohl ich mit einem Fahrzeug auch sehr häufig im Gelände fahre.
Na wenn das so ist, dann bin ich ja doppelt gut bedient, wenn ich den Aufwand für einen hydraulischen Antrieb und das entsprechende Gewicht für eine "richtige" Winde nicht auch noch auf mich genommen habe... :cool:
Meinst du, sie taugt wenigstens, um Mädels am Eiscafé abzuschleppen? Ich finde, man sieht sie besser, wie eine im Rahmen eingebaute Rotzler... ;)
Gruß

Stefan
Zuletzt geändert von stef@n am 2007-06-04 10:39:15, insgesamt 2-mal geändert.

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#23 Beitrag von RobertH » 2007-06-04 11:58:51

Meinst du, sie taugt wenigstens, um Mädels am Eiscafé abzuschleppen?
Na solange sie noch unangebaut in der Garage liegt reichts dafür wohl kaum. Da kann sie höchstens Staub fangen... :D

Schon klar, daß Du keine Trophy fahren willst - aber trotzdem kann man doch seine Bedenken an der Winde äußern - oder?

Ich denke daß es generell so wenig Seilwinden auf dem Gebrauchtmarkt gibt, da die entweder spazieren gefahren werden (und die gibt man nichtmehr her) oder tatsächlich gebraucht werden und dementsprechend aussehen. Eine Winde die mal auf ner richtigen Trophy benutzt wurde kann man keinem mehr anbieten. Genauso siehts aus, wenn dauerhaft Holz gerückt wurde o.ä.

PTO ist tatsächlich eher wenigen Fahrzeugen vorbehalten (Landrover, G?,...), ist aber auch beim Geländewagen die sauberste Lösung, da unabhängig von Batterie. Der Fall mit dem Wasser ist ja ziemlich unwahrscheinlich - es sei denn man hat zwar Geld für die eisdielentaugliche Seilwinde gehabt, hatte aber nicht die 20 Euro für ein bisschen KG-Rohr um dem Auto wenigstens noch nen Schnorchel zu verpassen. Ich hab den Geländewagen schon aus Versehen bis zur Hälfte der Windschutzscheibe im Fluß versenkt und der lief problemlos weiter und ließ sich auch schalten und kuppeln - da wird auch von vielen Seiten viel Mist erzählt. Kritisch wurde es nur, als die Strömung des Flusses anfing mein Auto mitzureissen - dafür sollte man vielleicht im Bootsladen nen günstigen Klappanker kaufen :D

Aber zurück zum Thema : wenn das Seil reisst, dann fliegt es auf dich zu. Das hab ich schon mit einem an der Hecktür anklopfenden Schäkel gelernt. Wo genau es dann einschlägt hängt sicherlich von dem Winkel zum Fixpunkt etc. ab. Wie auch immer : wenn es einschlägt hat es Kraft. Bei dem Pfadfinder-Tauziehunglück hat das reissende Seil den direkt an der Bruchstelle stehenden ganze Gliedmaßen abrissen. Da würde ich mich hinter einer dünnen Windschutzscheibe nicht besonders sicher fühlen.

Ich will Dich ja nicht ärgern, sondern äußere nur meine Bedenken. Das Problem ist halt, dass mal wieder schwer zu erkennen ist, mit welcher Kraft die Winde tatsächlich zieht. Und wenn man da von echten 5t ausgeht, dann würden mir die 10mm Stahlseil enorme Bauchschmerzen verursachen.

Grüße

Robert

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#24 Beitrag von stef@n » 2007-06-04 12:28:15

@RobertH: Ich höre mir gerne andere Erfahrungen an!
Daraus ziehe ich dann MEINE Schlüsse für MICH. Es ist meine erste Winch und mein zweiter Offroader und irgenwann muss man eben auch seine Erfahrungen machen, die aber erheblich ungefährlicher sind, wenn man vorgewarnt ist... :cool:
Oder hast du nicht auf die Herdplatte gelangt, weil deine Eltern dich vorgewarnt haben? ;)
@all: Danke für eure Tipps!
Gruß

Stefan

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#25 Beitrag von MarkusG » 2007-06-04 20:29:07

Es scheind immer wieder Leute zu geben die nicht richtig zuhören (in dem Fall LESEN) wenn jemand etwas sagt (SCHREIBT) :wack:

Die Winde war nie zur Selbstbergung gedacht. (siehe ganz weit oben)
Mir ist völlig klar das diese Winde nie an eine Rüge oder Rahmenwinde rankommt.
Ein Bekannter bastelt gerade eine 5 Tonnen Rahmenwinde in einen Mog, Mit originaler Umlenkung am Heck macht sie 10 Tonnen. Er hatte bis jetzt eine mechanische Frontwinde und will nun etwas besonderes. Das hat er dann auch.

Für mich ist es eine kleine Spielerei. Ich hab bis jetzt nie wirklich eine Winde gebraucht, dann fährt man auch ganz anders.

Auf einem Treffen wurde ein Mog in einem Schlammloch bis zur Reifenoberkante versenkt. Mit Winden wahr hier garnichts zu machen. Mit Bagger an der Stoßstange anheben und raus ziehen. Soviel zum Lob über RICHTIGE Winden. :eek:
Gruß Markus
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#26 Beitrag von Kami » 2007-06-04 21:44:11

grosses OT meinerseits:


MarkusG
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Gruß Markus
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irgendwie hast du da beim Wohnort was falsches reingeschieben Bild Bild Bild

Gruss

Kami[/quote]
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#27 Beitrag von Mike » 2007-06-04 22:57:54

Hallo Markus,

lass dir den Spaß an deiner neuen Winde nicht verderben.
Richtig eingesetzt, mit Umlenkungen kann sie mehr als du denkst.
Munter bleiben
Mike

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Winde in Mercur

#28 Beitrag von Martin » 2007-06-05 10:14:55

Tach zusammen

Seilwinde, immer wieder ein nettes thema.

Wo wir grade dabei sind,
hat schon mal wer ne winde nachträglich in einen Mercur reingefrickelt ??????????

Der hintergrund, unter angebote verkauft jemand ne mechanische winde aus einem Borgward.

Auf den bildern ist ne Vorbauwide zuerkennen, klappt aber beim Mercur nicht.
Rahmen fehlt einfach :mad: :mad:

Meine Idee, die winde in den Rahmen einbauen und nach hinten ziehn.
Jetzt weiß ich nur nicht wie bekomm ich den Windenantrieb nach hinten. :search: :search:

Ideen, vorschläge......................




@ MarkusG:

Ich halt die E.winde auch nur für ein nettes "spielzeug" aber wie der Mike schon schreibt, versuch macht klug, geht vermutlich mehr als man sich so vorstellt........

Grüße Martin
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Re: Winde in Mercur

#29 Beitrag von Kami » 2007-06-05 11:58:29

Martin hat geschrieben:Jetzt weiß ich nur nicht wie bekomm ich den Windenantrieb nach hinten. :search: :search:

Ideen, vorschläge......................
Kardanwelle???? Nur so ne idee - ich hab da noch so ne lange von der Jup Pumpe rumliegen....

Gruss

Kami
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Martin
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#30 Beitrag von Martin » 2007-06-05 13:37:20

@ kami

Hallo

Mit ner Kardanwelle is klar, hab die frage falsch gestellt.

Die Vorbauwinde wird auf der rechten seite mit ner welle angetrieben...........

Kann ich jetzt "einfach" ne welle hinten an den Nebenantrieb schrauben, oder muß ich vorne raus, und irgendwie
"umlenken" ?????????????????

Grüße Martin
Der erste (?) Mercur in Murmansk

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