Farbe - Rostschutz

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Dieselsurfer
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Farbe - Rostschutz

#1 Beitrag von Dieselsurfer » 2011-04-18 10:41:16

hi, mal wieder ne sinnlose Frage:

Ein Freund von mir, nicht grade der Kampfschrauber macht seinen LT fit, natürlich viel Rost. Nun kam die Frage auf, warum man eigentlich nicht den Lack direkt auf den Rost sprühen kann. Wasser und Luft kommen dann ja eigentlich auch nicht mehr ran, so dass es ja eigentlich nicht weiterrosten dürfte. Wie wir ja alle wissen klappt das ja natürlich leider nicht. Aber warum eigentlich? Konnte ich ihm auch nicht plausibel erklären, ausser. Is halt so.

Also: Warum geht das nicht? So von einer chemisch-physikalischen Seite betrachtet.
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x.l.
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#2 Beitrag von x.l. » 2011-04-18 11:01:25

Weil Rost löses zeuch ist und auf losem zecuh hält nun mal kein Lack.

Gruß
Axel
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osterlitz
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#3 Beitrag von osterlitz » 2011-04-18 11:28:51

Genauso ist es, es gibt POR (paint-on-rust) Lacke, die machen das wie beschrieben. Es ist Isocyanat zum Trocknen drin, damit wird der Rost gestoppt. Phosphorsäure ist auch drin und verfestigt den Porenrost.

Loser Rost muss aber weiterhin weg. Leider haben POR-Lacke nicht die idealen Oberflächeneigenschaften und sind fies teuer.

Grüße,
Stefan
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tauchteddy
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#4 Beitrag von tauchteddy » 2011-04-18 11:32:12

Anscheinend sind Lacke ziemlich verwöhntes Zeug, die halten ja auch nicht gut auf nicht-rostigem Metall, sondern brauchen eine Grundierung als Haftvermittler.
Es gibt spezielle Farben - von Brantho Korrux beispielsweise - die direkt auf rostige Flächen gestrichen werden können. Loser Rost muss trotzdem ab.
Zuckerbrot ist aus.

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Dieselsurfer
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#5 Beitrag von Dieselsurfer » 2011-04-18 13:00:06

ja.logisch muss das lose zeugs ab. Aber wenn die Oberfläche tragfähig ist müsste es ja gehen. Tut's aber nicht...
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#6 Beitrag von 1017A » 2011-04-18 13:08:41

Meine Erfahrung:

1. Losen Rost abbürsten mit Stahlbürste (von Hand, mit Bohrmaschine oder Flex)

2. Mit Brunox verfestigen

3. Mit Owatrol abdecken

4. Mit Brantho-Korrux verseigeln

Bei mir hat es sehr geholfen.

Gruß

Frieder
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Pirx
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#7 Beitrag von Pirx » 2011-04-18 13:13:34

Hallo El Sewano,

Hammerite funktioniert genau nach diesem Prinzip:
losen Rost entfernen, dann Hammerite genau nach Anweisung drüberstreichen. Das ergibt eine dicke, luftundurchlässige Schicht, die das Weiterrosten stoppt.

Es funktioniert wirklich, ich hab's ausprobiert!

Allerdings ist Hammerite aus anderen Gründen nicht für Fahrzeuge geeignet. Es ist eher für Gartenzäune, Geländer und statische Konstruktionen aus dickem Material gedacht, nicht für schwingend belastete oder dünnwandige Bauteile.

Aber das Prinzip wirkt schon gegen Rost.

Pirx

P.S.: Hab ich noch vergessen: das besondere an Hammerite ist wohl (wenn man der Werbung glaubt) die besonders dicke und besonders dichte (luft- und wasserdicht) Lackschicht. Mit "normalen" Lacken funktioniert es angeblich nicht.
Zuletzt geändert von Pirx am 2011-04-18 13:16:11, insgesamt 1-mal geändert.
Der mit der Zweigangachse: 15 Vorwärtsgänge, 3 Rückwärtsgänge, Split, Schnellgang, Differentialsperre
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Veit M
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#8 Beitrag von Veit M » 2011-04-18 13:21:08

Nachdem der lose Rost runter ist braucht man ein Mittelchen das in die Poren eindringt und überall einen Film hinterläßt. Geht mit Owatrol z.B. ganz gut. Penetriermittel ist ähnlich. Basiert alles irgendwie auf Leinöl-Firniß. Dieser Film verhindert daß Wasser an die freie Metalloberfläche kommt. Lacke sind nicht unbedingt wasserdicht, d.h. sie lassen zwar kein flüssiges Wasser durch aber die einzelnen Wassermoleküle können hinduchdiffundieren (Dampf). Zum Rosten reicht das.

Man kann aber z.B. einfachen Lack anstelle von Verdünnung mit Owatrol pimpen, das hält dann auch besser. Wird auch im Korrosionsschutzdepot so beschrieben. http://www.korrosionsschutz-depot.de

Ciao

Veit

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captain T
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#9 Beitrag von captain T » 2011-04-18 16:33:53

Auf Rahmenteilen und Felgen funktioniert Hammerite genauso gut wie an meinem Treppengeländer. Ich hab beides ausprobiert ....

Bei dünnen Blechteile habe ich keine Erfahrung. Da hat Pirx wohl recht. Der lose Rost muss überall aber trotzdem weg.

viele Grüße aus dem schwarzen Wald

Captain T
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Dieselsurfer
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#10 Beitrag von Dieselsurfer » 2011-04-18 22:16:37

ja, grundieren tu ich auch immer erstmal mit Owatrol, bzw Leinölfirnis. Is eh fast das gleiche.
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#11 Beitrag von osterlitz » 2011-04-19 10:12:30

Hi,
bei Owatrol aber bitte beachten, daß es nicht mit jedem Lack übergearbeitet werden kann.

Owatrol ist schon gut, aber stabilisiert aus meiner Sicht den Rost nicht so gut wie ein echter Rostumwandler. Ich traue einer chemischen Umwandlung in Eisenphosphate mehr zu als einer Abdeckung durch welches Öl auch immer, einfach weil es elektrochemische Effekte nutzt.
Ein Öl kann immer abgenutzt oder abgerieben werden, schon geht es wieder los.

Für Flächen bevorzuge ich also eine Vorbehandlung mit Rostumwandlern, Owatrol kann ich immer noch drüberhauen. Für Falze sind Kriechwachse/Öle wie Owatrol ideal. Bei Owatrol sehe ich in der Fläche als Nachteil an, daß man die Schichtdicke nicht gut bestimmen kann. Ich habe Bedenken, daß es eventuell nicht vollständig durchhärtet und die Haftung des Lackes beeinträchtigt. Ich kann halt nicht einerseits großzügig mit Silikonentferner vorarbeiten und erwarten, daß das Owatrol da bleibt.

Mit Brantho nitrofest habe ich auch super Erfahrungen, das hält wie Teufel.

Grüße,
Stefan
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#12 Beitrag von ud68 » 2011-05-24 21:16:45

jedoch: Ovatrol dort, wo Blechbeplanktes Holz ist
z.B. A-Säule Mercur - von innen anbohren und mit Ovatrol fluten. Alle paar Jahre wiederholen

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aMANar
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#13 Beitrag von aMANar » 2011-06-22 21:40:18

Pirx hat geschrieben: Allerdings ist Hammerite aus anderen Gründen nicht für Fahrzeuge geeignet.
Das würde ich so nicht unterschreiben.
MOIN MOIN AUS HAMBURG!
An unserem VW Bus T3 hab ich an den bekannten Stellen (Blechfalze) den Rost über Jahre stoppen können. 2x Owatrol, Hammerite obendrauf und gut. Kein Primer o. ä.

Aber, um mal zu Sewans Eingangsfrage zurückzukommen, warum man auf Rost keinen Lack malen kann:
Weil alle Lacke beim Trocknen Sauerstoff ausdunsten, und zwar auch nach innen.Diese Bläschen sind zuerst winzig, aber trotzdem der ideale Nährboden für neuen Rost.
Eine Rostschutzgrundierung tut das nicht. Nur so gibt es eine feste verbindung zwischen Untergrund und Farbanstrich.

Grüße nach Leipzig
Heino
Schipper Heino, Schiffsschraubendreher



Reise vor dem Sterben,
sonst reisen Deine Erben.



VW- MAN G90 FAE-IG unter http://www.man-4x4.de

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#14 Beitrag von Dieselsurfer » 2011-06-23 20:46:53

alles klar, das is auf jeden Fall ne logische Begründung. Danke.
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#15 Beitrag von Aveleen » 2011-06-27 9:08:10

Ich hab schon damit gearbeitet,

1. entweder nur Brantho Korrux, da ist schon Rostumwandler drin.
oder
2. Brunox Epoxy und dann mit Farbe überstreichen.

Hält beides wie Ochs.
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