Fahrzeug mit defektem Luftpresser überführen?

alles, was nicht in die übrigen Technik-Kategorien passt

Moderator: Moderatoren

Nachricht
Autor
Radläufer
infiziert
Beiträge: 39
Registriert: 2010-07-17 15:01:36
Wohnort: Schwarzwald

Fahrzeug mit defektem Luftpresser überführen?

#1 Beitrag von Radläufer » 2010-10-31 12:34:53

Hallo Forum,

da ich mich mit LKWs noch nicht so gut auskenne bin ich hier schon eine Zeitlang am Mitlesen. Nun habe ich gerade ein konkretes Problem und möchte Euch um Rat fragen.

Ich habe bei der Vebeg einen Iveco 90-16 vom THW gekauft. Leider ist der Luftpresser defekt. Laut THWler wurde das Teil ausgebaut und man hat versucht Ersatzteile von Iveco zu bekommen. Ging wohl nicht mehr und somit wurde der LKW ausgemustert.

Ich muß das Fahrzeug nun ca 250km überführen um mich dann in Ruhe mit der Reparatur beschäftigen zu können.

Spedition mit Tieflader ginge natürlich. Ist halt teuer.

Ich hab mir überlegt für die Fahrt einen Werkstattkompressor mit 120l Tank über einen Schlauch mit dem System zu verbinden.
Was meint Ihr, könnte das so gehen? Wäre das überhaupt zulässig? Wiel lange könnte die Luft reichen?

crutchy the clown

#2 Beitrag von crutchy the clown » 2010-10-31 12:40:58

Technisch funktioniert es bestimmt. Zu beachten ist noch, daß in der Drucklufttechnik Zoll-Gewinde verwendet werden, bei Bremsen jedoch metrische Gewinde.

Alternativ zu einem Kompressor könnte man Druckluftflaschen (z.B. Tauchflaschen) mit Druckminderer einsetzen.

Benutzeravatar
Mobert
abgefahren
Beiträge: 1384
Registriert: 2006-10-03 16:21:55
Wohnort: Dortmund

#3 Beitrag von Mobert » 2010-10-31 12:52:46

... ich hoffe ihr kommt mit ein bisschen Nachdenken selber darauf das diese Idee lebensgefährlicher Schwachfug ist!!

Kopfschüttel!
!Mo
Projekt Phönix: 28%

Benutzeravatar
Deutzinside
LKW-Fotografierer
Beiträge: 136
Registriert: 2010-02-27 18:50:21
Wohnort: 90592 Schwarzenbruck

#4 Beitrag von Deutzinside » 2010-10-31 13:19:22

Mobert hat geschrieben:... ich hoffe ihr kommt mit ein bisschen Nachdenken selber darauf das diese Idee lebensgefährlicher Schwachfug ist!!

Kopfschüttel!
!Mo
So isses !!!
Tieflader oder Reparatur vor Ort.
In ebay steht zur Zeit einer der eventuell passen könnte,
für 149 Doppelmark.Marke Knorr.Typ Nr. vergleichen.
Müsste aber neu auch zu bekommen sein.
Der Vorteil der Klugheit besteht darin,dass man sich dumm stellen kann.Umgekehrt ist,s schon schwieriger.

Benutzeravatar
Landei
abgefahren
Beiträge: 3442
Registriert: 2007-08-03 10:24:53
Wohnort: Niedersachsen

#5 Beitrag von Landei » 2010-10-31 13:26:23

ich hoffe ihr kommt mit ein bisschen Nachdenken selber darauf das diese Idee lebensgefährlicher Schwachfug ist!

Jetzt bist du aber ungerecht! Wer kennt schon einen Taucher? Diese Konstruktion kesselt doch erst so richtig, wenn man sich von einer der unzähligen Schlossereien eine Flasche Acytelen ausleiht. Da ist auch Druck drauf und einen Druckminderer hat es auch schon :ninja: :ninja: :ninja:


@ Radläufer

Wenn die Lkw Berger einen kompletten Zug auf die Brille nehmen, dann haben sie eine Möglichkeit, den kompletten Zug anzusteuern wie einen Anhänger.
Ich kenne mich damit nicht aus, aber ich meine aufgeschnappt zu haben, dass man dazu am Vierkreisschutzventil eine Möglichkeit zum Einsteuern hat.
Diese Methode muss völlig legal sein, denn der Berger, der mich mal (ungebremst) auf der Brille hatte, holt alltäglich komplette Sattelzüge oder Züge aus allen Ecken Europas nach Deutschland zurück.
Am besten, du fragst mal bei diesen Profis nach, die in der Regel in der Nähe von Autobahnausfahrten ihr Basecamp haben.

Jochen

P.S. ach so, da müsstest du dann noch nachfragen, ob es einen Unterschied macht, ob das Fahrzeug ohne Fahrer in einer Brille hängt oder ob es an einer Schleppstange mit Fahrer nachgeführt wird. Möglicherweise darf bei letztgenannter Version ja nur eine Vorratsleitung angeschlossen sein und keine Steuerleitung, damit der Fahrer des geschleppten Fahrzeugs selbst entscheiden kann, wann er mitbremst oder wann er das schleppende Fahrzeug durch gepflegtes Nichtbremsen quer zur Fahrtrichtung drückt.
Wenn du Glück hast, dann hat dein Neukauf ja so eine rote Kupplung hinter/unter der Frontmaske.
Zuletzt geändert von Landei am 2010-10-31 13:36:57, insgesamt 2-mal geändert.

Pepone1
süchtig
Beiträge: 804
Registriert: 2007-04-22 22:15:23
Wohnort: Bella Italia

#6 Beitrag von Pepone1 » 2010-10-31 13:42:09

Also mein LKW hat vorne ebenfalls druckluftanschlüsse, soweit ich verstanden habe um das FZ im falle eines ausfalls des druckluftsystems quasi wie einen anhänger hinter einem anderen lkw zu ziehen, sprich mit abschleppstange und luftversorgung über das ziehende fahrzeug. keine ahnung ob das dein fz ebenfalls hat und ob meine interpretation der vorderen anschlüsse richtig ist...

Benutzeravatar
Firetrucker
abgefahren
Beiträge: 1721
Registriert: 2010-02-21 14:23:30
Wohnort: Hessen

#7 Beitrag von Firetrucker » 2010-10-31 15:13:25

also, da es hier wirklich um das wichtigste themengebiet im lkw-bereich geht (die bremsanlage), kann ich eigentlich auch nur den rat geben, sich das ding per tieflader liefern zu lassen, weil das risiko einfach viel zu groß ist. die thw-mannen wissen nunmal auch nicht alles und wer weiß, was da noch alles dran ist. hier sollte man nicht an der falschen stelle sparen....
LF 16/TS auf Magirus-Deutz 170D11

mabdt

#8 Beitrag von mabdt » 2010-10-31 15:23:38

Die Anschluesse vorne dienen zur Ansteuerung eines Anhaengers(wird manchmal beim Rangieren benoetigt),NICHT zum Abschleppen und ansteuern des Abgeschleppten Autos.
Ist,wie beider BW oft ueblich ein roter Kupplungskopf vorne vorhanden,dient der nur zur Befuellung des Fahrzeugs,man kann dort keine Luft entnehmen.Gedacht ist das,wenn man das Auto abschleppen will,um Luft in die Anlage zu bekommen,so das sich die Federspeicher loesen.
Wenn ein Fahrzeug auf die 'Brille" genommen wird,wird nur eine Vorratsleitung zum Abzuschleppenden Fahrzeug gelegt,die dient zum befuellen der Anlage(Federspeicher loesen) nicht zum Bremsen .
Die Idee mit den Flaschen und dem Kompressor kannst Du getrost vergessen,ist lebensgefaehrlich(beim Bremsen wird Luft verbraucht,die nicht nachgefoerdert werden kann).Bei einer eventuellen Kontrolle wird alles stillgesetzt,und dann wird es erst recht teuer.Wie schon vorher gelesen,Rep.vor Ort,oder Abschleppen,alles andere ist :wack:
Grosses Auto kostet halt etwas mehr,nach dem Motto:Es war schon immer etwas teurer,einen besonderen Geschmack zu haben :D
Gruss Manfred

Radläufer
infiziert
Beiträge: 39
Registriert: 2010-07-17 15:01:36
Wohnort: Schwarzwald

#9 Beitrag von Radläufer » 2010-10-31 15:32:23

Hallo,

vielen Dank erstmal für die Tipps und Hinweise.

Mobert hat geschrieben:... ich hoffe ihr kommt mit ein bisschen Nachdenken selber darauf das diese Idee lebensgefährlicher Schwachfug ist!!

Kopfschüttel!
!Mo
Hmm..... warum eigentlich?
Die Bremsanlage ist ja bis zum Vierkreisventil in Ordnung. Nur die Druckluftquelle fehlt halt.

Schlimmstenfalls könnte bei der Fahrt die Schlauchverbindung zum Kompressor reißen (sehr unwahrscheinlich).
Wenn ich das mit der Druckluftbremsanlage richtig verstanden habe (hab mich etwas eingelesen) machen bei einem Druckabfall die Rückschlagventile im Vierkreisventil dicht. Der Druckvorrat in den Kesseln müsste dann aber noch mehrere kontrollierte Vollbremsungen ermöglichen. Und bevor die Bremse ausfällt sollte die Feststellbremse über die Federspeicher dichtmachen.

Ehrlich gesagt würde ich mich als Fahrer relativ sicher fühlen.

Oder hab ich etwas übersehen?
Deutzinside hat geschrieben: So isses !!!
Tieflader oder Reparatur vor Ort.
In ebay steht zur Zeit einer der eventuell passen könnte,
für 149 Doppelmark.Marke Knorr.Typ Nr. vergleichen.
Müsste aber neu auch zu bekommen sein.
Danke für den Hinweis. Hab ihn in ebay gefunden. Ich versuch mal herauszubekommen was für ein Typ ich genau benötige.
Ich weiß nur nicht wie schwierig sich das vor Ort gestaltet und ob ich das so einfach hinbekomme.

Wie wär es den Kompressor an ein laufendes Moppel zu hängen?
Ständige Luftversorgung wäre damit gewährleistet.

Seid Ihr sicher, daß sowas unzulässig oder gefährlich ist?


Gruß

Benutzeravatar
tauchteddy
Säule des Forums
Beiträge: 10195
Registriert: 2006-10-31 18:15:05
Wohnort: Berlin

#10 Beitrag von tauchteddy » 2010-10-31 16:31:55

Ich weiß nicht, ob es unzulässig ist, ich hätte aber kein Problem mit der Moppel/Kompressor-Lösung.
Wobei ich als Taucher wahrscheinlich einfach meine Flaschen mitnehmen würde: 39l x 240 bar = 9360l Luft, das sollte reichen für 250 km :D
Einen passenden Regler mit Schnellkupplung habe ich sowieso ...
Zuckerbrot ist aus.

Benutzeravatar
Ingenieur
Allrad-Philosoph
Beiträge: 4647
Registriert: 2006-10-04 4:46:31
Wohnort: Bei Hannover

#11 Beitrag von Ingenieur » 2010-10-31 16:44:13

Hallo,

und wenn man keinen Zugang zu Tauchflaschen hat, würde ich
einfach Stickstoff nehmen.
Die nicht gebrauchten Flaschen kann man zurückgeben.

Also man besorge sich 2, 3 oder 4 Flaschen 50 l Stickstoff,
einen Druckminderer mit Vorrats- und Gebrauchsdruckmanometer.
Den Druckminderer stellt man auf 7,2 bar ein, und wenn der
Vorrat von 200 bar auf unter 30 bar abgefallen ist, die
Flasche wechseln.

200 - 30 = 170 bar * 50 l = 8,5 m³ Stickstoff je Flasche

Andrer Variante:

Man besorge sich einen 24 V DC - Kompressor.

Es steht nirgens geschrieben, daß der Kompressor direkt vom
Motor aus angetrieben werden muß.

...
Offizielles Mitglied der Jupiterhilfe e.V.i.G & VEFK bis 110 kV

OliverM
Säule des Forums
Beiträge: 10856
Registriert: 2006-12-28 9:26:50
Wohnort: Goch

#12 Beitrag von OliverM » 2010-10-31 16:46:10

....zum Thema Schleppen . Ohne Schleppgenehmigung kann das ein sehr teurer Sport werden .

@mabdt , der vordere DL-Anschluss ist zum Fremdbefüllen der DL-Anlage da , damit der LKW im Falle eines Falles geschleppt werden kann und dient nicht zu Rangierzwecken.

..die Lösung mit dem Moppel und dem externen Kompressor ist durchaus Gangbar aber nicht Legal(da nicht Eingetragen) . Es kann nichts passieren denn wenn die Anlage aus irgendeinem Grund versagt , und sich die Luft aus dem System verflüchtigt , sorgen die Federspeicher für einen "sicheren Stand" des Fahrzeugs . ........auch wenn es mitten auf der Autobahn ist .

Grüße

Oliver
Wir leben in einer Zeit , in der die Klugheit schweigen soll, weil sich die Dummheit durch die Wahrheit beleidigt fühlen könnte....

Benutzeravatar
Ingenieur
Allrad-Philosoph
Beiträge: 4647
Registriert: 2006-10-04 4:46:31
Wohnort: Bei Hannover

#13 Beitrag von Ingenieur » 2010-10-31 16:57:23

Hallo,

man kann auch eine Kombinationsvariante überlegen:

E-Kompressor + Druckgasflasche

Dann die Schalthysterese messen.

Wenn dann der Druck unter den minimalen Einschaltdruck gefallen
ist (z.B. 6,5 bar) spreist automatisch die Stickstoffflasche nach.

Einspeisen würde ich an der M22x1,5 - Verschraubung, wo
vorher der Kfz-eigene Kompressor gesessen hat.

Dann einen Weg über Landstraße planen, damit man jederzeit
die Druckgasflasche wechseln kann.

...
Offizielles Mitglied der Jupiterhilfe e.V.i.G & VEFK bis 110 kV

Benutzeravatar
Lasterlos
Allrad-Philosoph
Beiträge: 3616
Registriert: 2009-02-22 0:13:22

#14 Beitrag von Lasterlos » 2010-10-31 16:59:25

Hallo,
Wechselrichter-Kommpressor?

Gruß Markus

Benutzeravatar
Ingenieur
Allrad-Philosoph
Beiträge: 4647
Registriert: 2006-10-04 4:46:31
Wohnort: Bei Hannover

#15 Beitrag von Ingenieur » 2010-10-31 17:05:36

Hallo,

warum ?

Da ist dann noch eine Verlustquelle mehr dran.

Den Wechselrichter möchte ich sehen, der den Einschaltstrom
von einem Kompressor packt.

Dann lieber geich einen 24 V DC mit drucklosem Anlauf.

...
Offizielles Mitglied der Jupiterhilfe e.V.i.G & VEFK bis 110 kV

Benutzeravatar
Landei
abgefahren
Beiträge: 3442
Registriert: 2007-08-03 10:24:53
Wohnort: Niedersachsen

#16 Beitrag von Landei » 2010-10-31 17:26:33

Wenn ein Fahrzeug auf die 'Brille" genommen wird,wird nur eine Vorratsleitung zum Abzuschleppenden Fahrzeug gelegt,die dient zum befuellen der Anlage(Federspeicher loesen) nicht zum Bremsen .


Ich will schwer hoffen, dass dem nicht so ist!!
Auch ein 24t Actros wird sich schwer tun, einen 40t Zug auf der Brille abzubremsen. An der Stelle habe ich meinen Berger schon sehr genau verstanden, dass das Zugfahrzeug den gesamten "Brillenzug" abbremst. Ich habe mir nur nicht gemerkt, wo genau der Anschluss ist, denn an meinem alten Fahrzeug mitohne Vierkreisschutzventil (hat pneumatisch unterstütze, mechanische Hydraulikbremse) war das ohnehin egal.

Diese Art des Schleppens war übrigens auch schon Grauzone, denn mit offiziellen 80km/h ungebremste 7,4 Tonnen über die BAB ein paar Hundert Kilometer zu schleppen :angel: :angel: :angel: ...

Von der Technik her hat es funtioniert. Auf den Zuruf an den eingedösten Fahrer bei Tempo 88 "Hej, da vorne steht es" gab es eine Bremsung, dass mir die Ohren am Sicherheitsgurt schlackerten!! So heftig bremsen kann kein A Modell!!!

Jochen

Benutzeravatar
osterlitz
abgefahren
Beiträge: 2691
Registriert: 2006-10-04 10:59:50
Wohnort: Halle / Westfalen
Kontaktdaten:

#17 Beitrag von osterlitz » 2010-10-31 17:47:55

Hi,
theoretisch sollte ein Schleppfahrzeug über die Prüfanschlüsse eine Bremsung auslösen können. Dabei sollte man aber wissen, was man tut, sich vor allem über Voreilung und Überbremsen Gedanken machen..

Das mit dem lebensgefährlichen Schwachsinn kann ich unterschreiben, egal, was zu Anfang in einer Luftflasche drin ist, der Vorrat ist endlich und schnell aufgebraucht. Die üblichen Prüfungen der Absicherung der Kreise vor Abfahrt fallen dann sicher auch aus, weil man ja Luft sparen will?

Abgesehen von der rechtlichen Situation Schleppen/Abschleppen.

Nichts gegen Neulinge, waren wir alle mal, aber dann bitte nicht mit so windigen Sachen anfangen. Wenn ich bei einer Tiefbaufirma einen Zug leihen kann, bin ich oft billiger dran, als mit Alteisen ne Abholfahrt zu starten. Sicher und legal ist ein Tieflader auch..

Oder nen Luftpresser mitnehmen, man wird sowas schon kriegen. Dann sucht halt jemand den richtigen Typ raus und man tauscht den vor Ort, ist ja kein Akt. Vielleicht kann ja vor Ort mal einer das Typschild ablesen oder es steht schon in den Akten, wenn die Vorgeschichte so gut bekannt ist.

Grüße,
Stefan
Bild

Benutzeravatar
spongebob
abgefahren
Beiträge: 1498
Registriert: 2009-10-07 22:40:50

#18 Beitrag von spongebob » 2010-10-31 19:25:11

ich rate dir ab!

willst du das risiko wirklich tragen?

und sei bitte den übrigen verkehrsteilnehmern gegenüber fair und schreib gross und breit an den wagen mit welcher konstruktion du unterwegs bist.

mabdt

#19 Beitrag von mabdt » 2010-10-31 19:31:31

Hallo,
ich will nicht klugscheissen,aber ich glaube es fehlen hier Kenntnisse ueber die Funktion/Aufbau einer Druckluftbremse.Ich denke ich liege nicht falsch,wenn ich sage noch nie ein Fahrzeug mit elektrischem Kompressor fuer die BETRIEBSBREMSANLAGE,nicht fuer die Festtellbremsanlage(Mercedes Vario)gesehen zu haben.Ist meines Wissens nicht zulaessig,sonst haetten das viele NFZ Hersteller aus Kostengruenden schon lange.
Weiterhin kann man am Mehrkreisschutzventil nur Druckluft auffuellen(eventuell vorhandene Preuefanschluesse am Anschluss 21,22,23,24),nicht einen Bremsvorgang einsteuern.
Einen Bremsvorgang kann man nur nach dem Betriebsbremsventil ausloesen,wuerde man direkt an die Radbremszylinder gehen,ginge der fremdeingesteuerte Druck wieder ueber den Anschluss 3 der Relaisventile wieder raus(Bei Fahrzeugen mit Druckluft betaetigter Hydraulikbremse wuerde der Druck dann ueber die Entlueftung des Betriebsbremsventil entweichen).Ich will nicht zu sehr ins Detail gehen,sonst wird es ein Roman,aber so Problemlos ist das meist nicht.
Auch ist es wohl ein weitverbreiteter Irrtum ,das bei Luftverlust die Feststellbremse automatisch zumacht.Ich kann das Fahrzeug durchaus mit 0 Bar fahren(dafuer ist ein Rueckschlagventil verantwortlich),wenn ich die Festtellbremse nicht betaetige.Erst beim Betaetigen des Feststellbremsventil entlueften dann die Federspeicher,und das Fahrzeug bremst(voll und nur 1mal)und bleibt dann an Ort und Stelle stehen.
Ich finde es aeusserst bedenklich solche zweifelhaften absolut gesetzwiederigen Vorschlaege hier einzustellen,da das nicht nur fuer den Fahrer ,sondern auch fuer andere Verkehrsteilnehme sehr gefaehrlich werden kann(Provisorien machen Sinn,wenn es vertretbar ist,und hier gehts wohl nur um's Geld sparen).
Eine Anmerkung noch,wenn die Leitung vom Kompressor unterbrochen ist,hat das nichts mit dem Mehrkreisschutzventil zu tun,der Druck in den Luftbehaeltern bleibt voll erhalten.Das Mehrkreisschutzventil sichert die einzelnen Bremskreise untereinander ab,soll heissen,faellt ein Bremskreis aus,geht der Druck in den anderen Bremskreisen auf den Sicherungsdruck (~5,5bar)zurueck,damit kann man das Fahrzeug immernoch "sicher"zum stehen bringen.
Diese Angaben sind fuer unsere "alten"Fahrzeuge gueltig,es gibt bei neueren Fahrzeugen andere Druecke,und auch ein paar andere Ventile.
Gruss Manfred

Benutzeravatar
olaf
süchtig
Beiträge: 620
Registriert: 2006-10-04 8:14:14
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

#20 Beitrag von olaf » 2010-10-31 19:37:18

Ich denke beim Schleppen wird Druckluft zum Zweck des Lösens der Federspeicher am Unfallfahrzeug in den Prüfanschluß hinter dem Druckregler gegeben. Bei THW und Feuerwehr gibt es auch Fahrzeuge, die vorne nur eine Druckluftkupplung rot haben, für die Fremdbefüllung.

Zum Schleppen auf eigener Achse kann man das auch so machen. Genehmigung ist eine Sache, aber die Bremsanlage funktioniert mit der Fremdeinspeisung vom Zugfahrzeug erstmal ordnungsgemäß.

Die Kompressor/Generator-Geschichte würde ich nie machen. Damit brauchst Du in einer Kontrolle auf keinerlei Nachsicht hoffen.

Über viele Kilometer würde ich im geschleppten Fahrzeug nicht fahren wollen. Ich habe mich einmal schleppen lassen 5km bei Tempo 80. Da bekomme ich die Krise. Man sieht quasi nur den Koffer vom Zugfahrzeug 2m vor sich (bei mir war da auch noch 2m Haube dazwischen). Das war mir unheimlich.
Auch ist es wohl ein weitverbreiteter Irrtum ,das bei Luftverlust die Feststellbremse automatisch zumacht.Ich kann das Fahrzeug durchaus mit 0 Bar fahren(dafuer ist ein Rueckschlagventil verantwortlich),wenn ich die Festtellbremse nicht betaetige.Erst beim Betaetigen des Feststellbremsventil entlueften dann die Federspeicher,und das Fahrzeug bremst(voll und nur 1mal)und bleibt dann an Ort und Stelle stehen.
Da solltest Du auch noch mal etwas tiefer in die Theorie der Bremsanlagen einsteigen. Der Federspeicher heisst Federspeicher, weil eine Feder im drucklosen Zustand die Bremse betätigt. Das Handbremsventil gibt beim Lösen der Handbremse Druck auf den Federspeicher und entlüftet ihn beim Anziehen der Handbremse.

"Sobald der Druck im 3. Kreis unter ca. 5,3 bar fällt beginnt der Federspeicher zu bremsen. Dazu ist kein manueller Eingriff nötig."
Der Satz ist Unfug. Manfred hat Recht, wenn die Membranen der Zylinder und das Handbremsventil dicht sind passiert nichts. Erst wenn durch das Handbremsventil der Druck abgebaut wird bremst das Fahrzeug durch die Federkraft.


Gruß

Olaf
Zuletzt geändert von olaf am 2010-11-02 8:26:33, insgesamt 2-mal geändert.

OliverM
Säule des Forums
Beiträge: 10856
Registriert: 2006-12-28 9:26:50
Wohnort: Goch

#21 Beitrag von OliverM » 2010-10-31 19:55:21

mabdt hat geschrieben:Hallo,
ich will nicht klugscheissen,aber ich glaube es fehlen hier Kenntnisse ueber die Funktion/Aufbau einer Druckluftbremse.Ich denke ich liege nicht falsch,wenn ich sage noch nie ein Fahrzeug mit elektrischem Kompressor fuer die BETRIEBSBREMSANLAGE,nicht fuer die Festtellbremsanlage(Mercedes Vario)gesehen zu haben.Ist meines Wissens nicht zulaessig,sonst haetten das viele NFZ Hersteller aus Kostengruenden schon lange.
Weiterhin kann man am Mehrkreisschutzventil nur Druckluft auffuellen(eventuell vorhandene Preuefanschluesse am Anschluss 21,22,23,24),nicht einen Bremsvorgang einsteuern.
Einen Bremsvorgang kann man nur nach dem Betriebsbremsventil ausloesen,wuerde man direkt an die Radbremszylinder gehen,ginge der fremdeingesteuerte Druck wieder ueber den Anschluss 3 der Relaisventile wieder raus(Bei Fahrzeugen mit Druckluft betaetigter Hydraulikbremse wuerde der Druck dann ueber die Entlueftung des Betriebsbremsventil entweichen).Ich will nicht zu sehr ins Detail gehen,sonst wird es ein Roman,aber so Problemlos ist das meist nicht.
Auch ist es wohl ein weitverbreiteter Irrtum ,das bei Luftverlust die Feststellbremse automatisch zumacht.Ich kann das Fahrzeug durchaus mit 0 Bar fahren(dafuer ist ein Rueckschlagventil verantwortlich),wenn ich die Festtellbremse nicht betaetige.Erst beim Betaetigen des Feststellbremsventil entlueften dann die Federspeicher,und das Fahrzeug bremst(voll und nur 1mal)und bleibt dann an Ort und Stelle stehen.
Ich finde es aeusserst bedenklich solche zweifelhaften absolut gesetzwiederigen Vorschlaege hier einzustellen,da das nicht nur fuer den Fahrer ,sondern auch fuer andere Verkehrsteilnehme sehr gefaehrlich werden kann(Provisorien machen Sinn,wenn es vertretbar ist,und hier gehts wohl nur um's Geld sparen).
Eine Anmerkung noch,wenn die Leitung vom Kompressor unterbrochen ist,hat das nichts mit dem Mehrkreisschutzventil zu tun,der Druck in den Luftbehaeltern bleibt voll erhalten.Das Mehrkreisschutzventil sichert die einzelnen Bremskreise untereinander ab,soll heissen,faellt ein Bremskreis aus,geht der Druck in den anderen Bremskreisen auf den Sicherungsdruck (~5,5bar)zurueck,damit kann man das Fahrzeug immernoch "sicher"zum stehen bringen.
Diese Angaben sind fuer unsere "alten"Fahrzeuge gueltig,es gibt bei neueren Fahrzeugen andere Druecke,und auch ein paar andere Ventile.
Gruss Manfred
Hallo Manfred , das ist so nicht ganz richtig . Es gibt durchaus Fahrzeughersteller , die die benötigte Druckluft für die Bremsanlage durch einen E-Kompressor zur Verfügung stellen (z.B. John Deere ePremium+) . Solange der Sicherungsdruck über 5,5 bar bleibt hast du vollkommen Recht . In dem Fall würde aber Bremsen auch noch funktionieren . Falls der Druck in den Kreisen aber weit darunter fällt macht beim Bremsen (nicht der Feststellbremse) der Federspeicher unwiederruflich zu . Das ist per Gesetz so Vorgeschrieben und wenn diese " Notbremseinrichtung" durch ein Rückschlagventil o.Ä. blockiert wird ist das kriminell.

....desweiteren ist es hier eh nicht von Belang , denn wenn der Threadstarter den LKW ohne den eingebauten Kompressor fahren würde , würde er mit dem LKW eh nicht vom -Hof kommen da der gewaltige Motorölverlust durch die offene Versorgungsleitung des Kompressors den Motor schon vorher hinrichtet.

Grüße

Oliver
Zuletzt geändert von OliverM am 2010-10-31 22:47:30, insgesamt 1-mal geändert.
Wir leben in einer Zeit , in der die Klugheit schweigen soll, weil sich die Dummheit durch die Wahrheit beleidigt fühlen könnte....

biglärry

#22 Beitrag von biglärry » 2010-10-31 20:13:34

Es gibt einfach immer wieder Menschen die keinen Unterschied zwischen Auto und LKW machen und die sollte man nicht hinters Lenkrad eines Lasters lassen. A: um sie vor sich selbst zu schützen. B: um uns anderen zu schützen. Erinnert schon fast an die Geschichten die so oder ähnlich klingen "geradeaus fährt meine Frau sehr gut nur zum richtigen bremsen oder rangieren fehlt ihr die Kraft" oder andere mir schon zu Ohren gekommene Geschichten von LKW-Fahrer/innen die es lieber lassen sollten.

Warum gibt es wohl eine Ausbildung zum LKW-Fahrer/in ? Mir grauts wenn ich nur daran denke was einem da manchmal entgegenkommt, als würden die Kamikazefahrer ausserhalb unseres Kulturkreises, die hirn und bremsenlos durch Europa rasen, nicht schon genügen. :eek:

Benutzeravatar
tauchteddy
Säule des Forums
Beiträge: 10195
Registriert: 2006-10-31 18:15:05
Wohnort: Berlin

#23 Beitrag von tauchteddy » 2010-10-31 20:34:25

mabdt hat geschrieben:Weiterhin kann man am Mehrkreisschutzventil nur Druckluft auffuellen
Genau. Da kann man also problemlos die Luft ins System bringen. So wie es auch mit dem Kompressor gemacht wird. Wo ist das Problem?
Zuckerbrot ist aus.

Flammkuchenklaus
abgefahren
Beiträge: 3155
Registriert: 2006-10-04 10:25:36

#24 Beitrag von Flammkuchenklaus » 2010-10-31 20:36:53

als würden die Kamikazefahrer ausserhalb unseres Kulturkreises, die hirn und bremsenlos durch Europa rasen, nicht schon genügen.
Wo beginnt den der "andere"Kulturkreis?
Doch nicht etwa 5 Meter hinter deiner Landesgrenze?Alles ausserhalb der EU oder alles was nicht Katholisch ist? :D :D

OliverM
Säule des Forums
Beiträge: 10856
Registriert: 2006-12-28 9:26:50
Wohnort: Goch

#25 Beitrag von OliverM » 2010-10-31 20:37:53

Hier noch zur Info , was es an VKV gibt .

http://www.wabco.info/intl/pdf/815/00/5 ... 0b92349aa7

@bidlärry : In welchem Zusammenhang steht denn bitte die Ausbildung als Kraftfahrer mit dem hier angesprochenem Thema ??

Grüße
Oliver
Wir leben in einer Zeit , in der die Klugheit schweigen soll, weil sich die Dummheit durch die Wahrheit beleidigt fühlen könnte....

OliverM
Säule des Forums
Beiträge: 10856
Registriert: 2006-12-28 9:26:50
Wohnort: Goch

#26 Beitrag von OliverM » 2010-10-31 20:39:12

tauchteddy hat geschrieben:
mabdt hat geschrieben:Weiterhin kann man am Mehrkreisschutzventil nur Druckluft auffuellen
Genau. Da kann man also problemlos die Luft ins System bringen. So wie es auch mit dem Kompressor gemacht wird. Wo ist das Problem?
Hallo Tauchteddy , ich bin zwar oft anderer Meinung als du , aber hier kann ich dir nur Recht geben . Du hast es auf den Punkt gebracht . Danke.

Grüße
Oliver
Wir leben in einer Zeit , in der die Klugheit schweigen soll, weil sich die Dummheit durch die Wahrheit beleidigt fühlen könnte....

Bernhard G.
abgefahren
Beiträge: 1487
Registriert: 2006-10-09 19:43:22
Wohnort: Rosenheim

#27 Beitrag von Bernhard G. » 2010-10-31 20:47:20

biglärry hat geschrieben: Warum gibt es wohl eine Ausbildung zum LKW-Fahrer/in ? Mir grauts wenn ich nur daran denke was einem da manchmal entgegenkommt, als würden die Kamikazefahrer ausserhalb unseres Kulturkreises, die hirn und bremsenlos durch Europa rasen, nicht schon genügen. :eek:
Ich will gar nicht wissen, wie manche LKW-Fahrer so unterwegs sind. Ein Schulfreund von mir war jahrelang Fernfahrer und wurde mehrmals von seinem Chef zu waghalsigen Unternehmungen gezwungen. So mußte er mal mit ausgefallener Servolenkung mit seinem 40-Tonner vom Süden unserer Republik bis nach Amsterdam und zurück fahren, weil sein Chef eine Terminfracht hatte. Du kannst Dir sicher vorstellen, was passiert wäre, wenn er zu einem schnellen Ausweichmanöver gezwungen gewesen wäre.

Nüchtern betrachtet sehe ich kein Risiko, das ganze mit Sickstoffflachen zu machen. Erwischt werden darf man nicht.

mabdt

#28 Beitrag von mabdt » 2010-10-31 20:58:16

Hallo Oliver,
mit dem E-Kompressor moechte ich nicht abstreiten,beim LKW habe ich es jedenfalls noch nie gesehen.
Aber mit der Festtellbremse liegst Du nicht richtig,habe ich schon oft bei einer SP geprueft. :angel:
Nochmal um Missverstaendnisse auszuraeumen,kann jeder selbst ausprobieren.(sollte eigentlich bei jeder "ordentlichen" HU oder SP geprueft werden)
Pruefvorgang:Luftanlage auf Abschaltdruck auffuellen,Feststellbremse geloest lassen(Fahrtstellung)Fahrzeug gegen wegrollen sichern,dann die Luft aus den Kreisen ablassen(0bar).Die Manometer zeigen O bar an,und dann kann man losfahren,ohne funktionirende Betriebsbremse.Das ist richtig so und muss auch so sein.
Sinn der Pruefung;Funktion des Rueckschlagventils der FBA.Waere die FBA "zu"waere das Ventil defekt,Federspeicher undicht,oder Leitung etc.
Waere diese Sicherung nicht eingebaut,wuerde mir mein Fahrzeug bei 90km/h eine Vollbremsung hinlegen,wenn z.B.mir nur ein Kreis ausfaellt.Das darf nicht sein(stell Dir das mal auf der Autobahn vor).Betaetige ich aber einmalig das Handbremsventil geht die Bremse natuerlich sofort zu,und nicht wieder auf,solange nicht genuegend Druck vorhanden ist.Deshalb kann ich die FB ja auch stufenlos betaetigen(Kurvenscheibe am Ventil),um im Falle eines Totalausfalls der BBA das Fahrzeug noch "sicher"zum stehen zu bringen.Das ist gesetztlich so vorgeschrieben,sonst koennte man ja ein normales 3/2Wegeventil als FBV benutzen.(waere auch viel guenstiger).
PS:Danke biglaerry,Du sprichst mir aus der Seele,wenn ich sehe was da so ueberall rumfaehrt,und unfachmaennisch"repariert" wird :wack:
Meinetwegen viel mehr Kontrollen,so das mehr Schrott von der Strasse kommt,und teuer muss es sein,sonst lernt es kaum einer :D
Gruss Manfred

biglärry

#29 Beitrag von biglärry » 2010-10-31 20:59:01

OliverM hat geschrieben:@bidlärry : In welchem Zusammenhang steht denn bitte die Ausbildung als Kraftfahrer mit dem hier angesprochenem Thema ??
Es könnte ja sein das einem bei der Ausbildung zum Kraftfahrer ein klein bischen Verantwortungsgefühl mit auf seinen Arbeitslebensweg gegeben wird mit dem man denn überhaupt nicht auf die Idee käme sich als LKWheimwerker an einem sicherheitsrelevanten Teil seines LKW's zu versuchen.

Ich würde vorschlagen sich beim TÜV/Dekra oder direkt bei der BAG dazu Info's zu holen, denen das Heimwerker Bremsenprojekt einfach mal vorlegen und sich das OK zu holen.

biglärry

#30 Beitrag von biglärry » 2010-10-31 21:05:38

Flammkuchenklaus hat geschrieben:Wo beginnt den der "andere"Kulturkreis?
Ganz einfach, dort wo man für die technische Kontrolle seine LKW's einfach zu Fuss hingehen kann ohne seinen 40 Tonner für einen positiven Prüfbescheid vorfahren zu müssen.Warum rüsten wohl Europaweit sämtliche Behörden seit Jahren auf um die unkontrollierten rollenden Bomben aus dem Verkehr zu ziehen?

Antworten