Einbalsamieren oder betriebsbereit halten?

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tschoerk
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Einbalsamieren oder betriebsbereit halten?

#1 Beitrag von tschoerk » 2009-07-04 21:20:08

Hallo zusammen,

ich habe da mal eine Frage zu meine zweirädrigen Vehikel (Suzuki VX 800, 15 Jahre, 100 tkm). Auch wenns nicht ganz das richtige Forum ist, denke ich, daß hier reichlich Sachverstand in dieser eher allgemeinen Frage wuchert.

Auf einem Motorradtreffen habe ich mir eine baugleiche Zweitmaschine angelacht (gleiches Baujahr, aber nur 17 tkm).
Da meine VX ja noch gut läuft, ist der Plan, dass dies auch die "Hauptmaschine" bleibt, bis sie die Grätsche macht. Die Frage ist: was mache ich mit der anderen?

Variante 1: Konservieren, sodass sie - so Gott will und meine alte so lange durchhält - in den nächsten 5 bis 10 Jahren keine Standschäden erleidet
Anschlussfrage: was würde Ihr dafür tun?

Variante 2: die Maschine bleibt betriebsbereit und wird so 3-4 mal im Jahr zu einer kleinen Ausfahrt bewegt.

Ich stelle das mal zur Diskussion und hoffe auf Eure Tips!

Viele Grüße Jörg
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Tschounes
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#2 Beitrag von Tschounes » 2009-07-04 22:46:11

Hallo tschoerk

Ich habe da so meine Erfahrungen mit eingemotteten Motorrädern gemacht. Zur Zeit steht eine Yamaha DT bei mir vor der Garage die diese Zeit nicht überstanden hat. Nun steht mir eine komplette Überholung ins Haus.

Deshalb würde ich dir Variante 2 empfehlen! Aber das ist nur meine persönliche Meinung...

Gruss Jonas
Fehlende Leistung machen wir durch Mut wieder wett!

Sobald ich Kohle habe werde ich Katzenhalter!

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Christian H
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#3 Beitrag von Christian H » 2009-07-04 23:55:02

Es gibt sicher Motorräder, für die es sich eher lohnt , den Konservierungsaufwand zu betreiben.

So ein Brot und Butter Motorrad wie die 800er lohnt es nicht zu erhalten.

Christian
Wenn ich wollte .....

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#4 Beitrag von AL28 » 2009-07-06 10:54:14

Hallo
Am billigsten wird es für dich das Motorrad fahrbereit zu erhalten .
Wen es wirklich das gleiche Motorrad ist , kannst du für die 5 Ausfahrten im Jahr doch deine Batterie umbauen , somit fällt der Batterien neukauf weg , wen eine kaputt geht .
5 mal 100 km im Jahr , und du hast keine Probleme mit dem Fahrzeug .
Ich würde alle zwei Jahre Öl - und Bremsflüssigkeit wechsel machen , alle vier Jahre Kühlflüssigkeit . Die Zündkerzen halten eigentlich 18.000 km und der Luftfilter auch . Kardan öl auch alle zwei Jahre . Ventileinstellung alle 12.000 km sowie auch die Vergaser Synchronisierung .
Wen du jetzt auch noch am Anfang dein Gabel öl erneuerst , brauchst du dich die nächsten zehn Jahre auch nicht mehr darum zu kümmern .
Entweder Saison Zulassung , oder einfach das Nummernschild umschrauben ( lasse dich nicht dabei erwischen :ninja: ) .
Die Standschäden sind in der regel höher ( durchgerosteter Tank , verharzte Vergaser , Defekte Bremszylinder-Sättel , - Leitungen , - Beläge/Klötze , Reifen , Gummiteile und Wasserschläuche , Rost )
Gruß
Oli

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tauchteddy
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#5 Beitrag von tauchteddy » 2009-07-06 12:03:06

Ich würde die alte möhre möglichst schnell verkloppen, mit 100.000 Km hat sie ihr Ende doch praktisch erreicht ... Und die frische fahren.
Zuckerbrot ist aus.

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Mike
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#6 Beitrag von Mike » 2009-07-06 12:52:26

Ola Jörg,
hier wirst du geholfen:
http://www.bikecovershield.de/
Ich finde diese "Touren Trude" gar nicht so übel. Nur bei der Vorderbremse ist dringend und günstig auf 6 Kolben umzurüsten. Musst du dir nur noch nen VS Motor suchen , um die Alte dann wieder zu erneuern, wenn sie verbraucht ist.
Gruß
der Mike

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x.l.
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#7 Beitrag von x.l. » 2009-07-06 13:26:40

moin,

öle sie kräftig ein.... umfassend und reichlich... zieh ne große Tüte drüber und binde sie zu.

Schon fertig konserviert. Sollte auch mit Wachse gehen.

Wenns doch nicht klappt, dann wegschmeißen, hast du kaum Verlust.

Gruß
Axel
Baust du Turbo an Diesel, läuft Diesel wie Wiesel

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Mopped einmotten

#8 Beitrag von lunschi » 2009-07-06 18:56:08

Hallo,

ich würde auch zur Variante 2 raten. Du brauchst für das Zweitmoped ja keine Batterie , und kannst ja bei Sonntagssonnenscheinwetter fahren. Es gibt aber einiges zu beachten:

Tank: Laut Aussage des Tankinstandsetzers aus Frankfurt darf man Tanks nicht mehr gefüllt lagern, weil der Sprit (danik Bio-Zumischung) heutzutage zu aggresiv ist. Also lieber den Tank komplett leeren und auf dem Dachboden trocken lagern. Mit offenem Deckel bzw. gut belüftet! Am besten machst Du dann auch jeweils den Tank von der Verschleißmöhre drauf.

Reifen: Die altern halt, da kannst Du nichts dran machen. So nach 6-8 Jahren kannst Du die dann wahrscheinlich wegschmeißen, spätestens der TÜV wird irgendwann meckern. Ist aber nicht weiter schlimm.

Gummi- /Plastikteile: Für die Gummi- und Plastikteile (speziell Simmerringe usw.) ist es sowieso besser, wenn die Maschine gelegentlich bewegt wird. Simmerringe, die lange im Stillstand eingebaut sind, kleben an der Welle oder Gabel fest, bei der Inbetriebnahme gehen sie dann kaputt. Gummiteile mit Armor All pflegen, das verlängert deren Haltbarkeit beträchtlich.

Batterie: Hatten wir schon. Die ist nach spätestens 2 Jahren Standzeit eh kaputt. Schmeiß sie dann weg und nehm bei Bedarf die von der Verschleißmöhre.

Die Öle kannst Du bei der Betriebsweise bestimmt 5 Jahre drin lassen. Irgendwann müssen sie aber trotzdem gewechselt werden, da mit Kondenswasserbildung zu rechnen ist.
Das Motorrad natürlich irgendwo in einer trockenen, dunklen Ecke, die nicht zu großen Temperaturschwankungen unterworfen ist, lagern (Heizungskeller?). Wenns geht, auch noch staubarm. Kann man aber mit einer Hülle auch ganz gut abdecken. Bei längerer Standzeit werden Dir trotz aller Pflege die Bremsklötze aushärten (dagegen ist kein Kraut gewachsen, neue eingelagerte sind dann auch hart) und irgendwann nach sehr langer Standzeit werden auch Kabel und Plastikteile spröde und brüchig.

Grundsätzlich weiß ich nicht, ob ich so ein Brot- und Butter-Motorrad aufheben würde. In zehn Jahren gibts eh keine Ersatzteile mehr für das Ding und außerdem gibts dann aller Voraussicht nach wesentlich bessere und sparsamere Motorräder zu kaufen. Die dann auch mit dem dann üblichen 50%-Biosprit zurechtkommen und/oder Batteriebetrieben sind...

Gruss,
Kai
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#9 Beitrag von tschoerk » 2009-07-06 19:35:13

Hallo zusammen,

tja, die Meinungen gehen da ziemlich auseinander - gleiches Ergebnis wie im Motorradforum!
Ich tendiere derzeit auch zum betriebsbereiten Vorhalten.

Noch ein paar Worte zu "Brot+Butter": Ja, die Mühle ist alt (Konstruktion vor ca. 20 Jahren, meine ist halt Baujahr 94, also 15 Jahre alt), ABER:
a) Es gibt sowas wie eine emotionale Beziehung zum Fahrzeug(typ) - sollte in diesem Forum Verständnis finden
b) was vergleichbares (2-Zylinder-V-Motor, mitllere PS-Klasse, Kardanantrieb, Tourer) gibts heute halt nicht mehr (Ausnahme: Gummikuh - das ist aber eine andere Preisklasse!)

Meine jetzige abzustoßen, halte ich für unklug, weil
a) sie später als Ersatzteillager dient (und damit dieses Problem nahezu kostenlos - was bekäme ich wohl noch dafür? - gelöst wäre)
b) es etliche von diesen Maschinen gibt, die jenseits der 150 tkm immer noch gut laufen - und da soll meine möglichst auch noch hin, was sicher noch 5-8 Jahre dauert.

Vielen Dank für Eure bisherigen Tips!

Gruß Jörg
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#10 Beitrag von lunschi » 2009-07-06 20:08:29

tschoerk hat geschrieben: b) was vergleichbares (2-Zylinder-V-Motor, mitllere PS-Klasse, Kardanantrieb, Tourer) gibts heute halt nicht mehr (Ausnahme: Gummikuh - das ist aber eine andere Preisklasse!)
Honda Deauville?

(duckundwech)

Kai
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#11 Beitrag von Bahnhofs-Emma » 2009-07-06 21:06:51

Hallo,

alternativ hilft auch noch: Motorrad fahrenden Anhang zulegen, zum passenden Anfixen ist ein geeignetes Motorrad gut geeignet, so ist es ja dann jetzt schon da.

(Anfängerin auf die ältere Maschine setzen, dann warst Du es selbst, der bei Verschleiß die neuere zerlegt hat...) :ninja:

Grüße

Marcus
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#12 Beitrag von tschoerk » 2009-07-06 21:17:04

Ich hätte von Dir eher erwartet, dass Du Dich großzügigerweise zum Weiterbetrieb der zweien bereiterklärst - NEIEN! FINGER WEG! MEINS!
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Re: Moped

#13 Beitrag von tschoerk » 2009-07-06 21:20:50

lunschi hat geschrieben: Honda Deauville?

(duckundwech)

Kai
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Ich vergaß: ohne Verkleidung
(Und naja, wenn ich mir die Honda so ansehe und die Verkleidung wegdenke.......ach nee, lieber nicht!)
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#14 Beitrag von Bahnhofs-Emma » 2009-07-06 21:21:13

:angel: :blush: :happy:


:lol:
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#15 Beitrag von lunschi » 2009-07-06 22:37:30

...ich glaub die Honda ist wirklich ein gutes Motorrad. Leider muss man immer rückwärts zum Stellplatz laufen, damit man nicht sieht, wo man hinläuft... Aber bestimmt unkaputtbar und fahren tun die nicht verkehrt.

Aber wenns vom Geschmack her nicht konveniert, dann hilft nix.

Ach so: zum Thema Ersatzteilträger: Glaubst Du wirklich, Du könntest von der dann mindestens 20 Jahre alten Maschine mit was weiß ich 150000 oder noch mehr km noch irgendwelche Teile als Ersatzteile für die wesentlich jüngere Maschine verwenden? Wohl eher nicht.

Kai

...der auch eine V-2 von 1993 fährt, aber mit 90° und 2 desmodromisch betätigten Ventilen... idaljenisches Glump halt...
Zuletzt geändert von lunschi am 2009-07-06 22:45:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Aus zwei Möhren ein richtiges Spielzeug

#16 Beitrag von Stationsvorsteher » 2009-07-07 19:39:38

Lieber Jörg,

ich plädiere für Variante 3:

Verschenke oder verkaufe Deine Reiskocher an ein oder
zwei Organspender (m|w) und kaufe Dir einen kleinen Unimog!

Der verträgt sich dann auch besser mit Deinen
Gutbrabbelbrabbelbrabbel...

Grüße aus dem finstersten Odenwald

Richard

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#17 Beitrag von osterlitz » 2009-07-08 15:12:29

Hi,
wenn V2, Kardan, nackt, dann Honda NTV.

Die Ente hat ne tolle Community, günstig, völlig unterschätzt. Und völlig unzerstörbar, es gibt Exemplare über 200.000.

Grüße,
Stefan
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