Winde an Nebenantrieb oder Servopumpe?

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Silberpfil
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Winde an Nebenantrieb oder Servopumpe?

#1 Beitrag von Silberpfil » 2009-05-17 20:31:48

Ich habe mich Kreuz und Quer durchs Forum gelesen zu diesem Thema und habe noch folgende Frage:

1: kann jede Winde an der Servopumpe betrieben werden? Irgendwann reicht doch die Literleistung nicht aus, oder?

2: Einsatz der Winde über den Nebenantrieb. Wie gross muss ein Hydr. Tank minimal sein?

3: Wie gross sind die finanziellen Aufwändungen um eine hydr. Winde hinten über Nebenantriebspumpe (vorhanden) zu betreiben, mit Schnellkupplungen, damit diese auch vorne eingesetzt werden könnte, also ca. Preise für alles ausser Winde.

4: Hält eine Servopumpe den Belastungen einer "WindenPowerNachfrage" stand, oder fahr ich nach der zweiten Bergung ohne Servo"

Wir werden alleine unterwegs sein und ich denke, dass in diesem Fall eine Winde schon Sinn macht. Ich habe dabei an eine 12-15000lbs version gedacht.

Gruss Dominique
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felix
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#2 Beitrag von felix » 2009-05-17 23:01:41

Hallo,

???Schnellkupplung - vorne/hinten??? Die 75kN Winde in meinem 170er wog alles in allem über 500Kg, unter 200Kg wog die Tommel sicher nicht. Willst du damit immer ums Auto tanzen?

1. Es gibt gute Lösungen mit der Winde nach vorne und hinten zu ziehen wenn man das Seil durch den Rahmen spannt. Zu seite kann man dann aber immer noch nicht sichern, daher leistet ein einfacher 3t Greifzug mit Umlenkrolle mehr als jede Fest verbaute Winde. Es dauer nur länger - außerhalb von Wettbewerben unerheblich.

2. Die Servopumpe macht die Hydrowinde langsamer als den Greifzug... Schon wenn man den zölligen Vorlauf der Rotzler mit dem 12mm Vorlauf der Servo vergleicht...

3. Der Tank für die Winde fasste 60l und bestand fast nru aus Schwallblechen. Wird die Winde richtig benutzt schäumt das Öl und muss sich im Tank wieder beruhigen können. Deshalb so groß.


Über Folgendes wurde schon viel diskutiert, aber ein Forum dient ja dem Meinunsgaustausch. :)

Ich hatte eine Winde fertig eingebaut udn eingetragen die 7,5t nach vorne und 15t nach hinten gezogen hat. Prinzipiell hervorragend zur Selbstbergung. Ich habe sie ausgebaut und gut verkauft, weill 500Kg sind indiskutabel für etwas, dass man nie wirklich braucht.

Eine Wind ist für nichts eine Garantie und sehr unflexibel was den Winkel anbelangt, in dem geborgen werden muss. Sehr toll um schnell, sicher und zuverlässig Andere zu bergen oder auch um Holz zu rücken. Aber nichts um LKW in schwierigen Situationen zu bewegen: Zu schwer, zu unflexibel, zu sehr von passend stehen Bergepunkten abhängig u.s.w. Sieh lieber zu, dass du wirklich ausreichend Bergematerial dabei hast und dass dieses in einem absolut zuverlässigen Zustand ist. Übe Fahren (Reifendruck, Lenkverhalten, Umgang mit Sperren, Geschwindigkeiten und Aufschaukeln u.s.w.) und Einschätzen von Böden und Situation so gut es geht vorher (Fehler macht jeder, der Erfahrene jedoch seltener). Versenk die Karre mal richtig in einer Kiesgrube damit man mal wirklich das FZ geborgen hat.

Ich bin bisher sehr gut mit folgender Ausrüstung gefahren:
- 20t Wagenheber (Hydraulikstempel) mit 70cm höhe voll ausgefahren.
- 4 Sandbleche 1,5m. Stahl, keine Pappe.
- eine Schaufel und ein Spaten. Normales, gutes Werkzeug mit Stielen die nicht brechen. Klappspaten taugen nur für Buschtoilette...
- 30m (2x15m) Gurt 30t Bruchlast, etwa 15cm breit. Einen 15m langen 5t Gurt. Drei 30t-Schäkel. Nen Packen (5-8) 2,5t Ratschenspanngurte.
- 3,2t Greifzug mit 30m Stahlseil. Zwei Umlenkrollen.
- Ein paar kurze Kanthölzer/Bohlen.

Nachdenken würde ich vielleicht über
- Zusätzlich einen oder gar 2 richtig hoher hydraulischer Wagenheber. Eventuell nur 10t aber nicht kleiner (Brechen sonnst ab wenn schräg angesetzt).
- zusätzlich ein kleiner 1,5t Greifzug. (man kann in zwei Richtungen sichern/ziehen)
- Eine Spitzhacke.
- Pressluft-Hebekissen.
- zwei weitere Sandbleche.
- Schleppstange/Schwere Brechstange.
- Mehr schwerer Gurte/Seile/Ketten um noch weitere Strecken überbrücken zu können.

So in etwa. Biss auf die Hebekissen haben wir eigentlich schon alles verwendet.

MlG,
Felix
Zuletzt geändert von felix am 2009-05-17 23:06:19, insgesamt 1-mal geändert.

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Pirx
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Re: Winde an Nebenantrieb oder Servopumpe?

#3 Beitrag von Pirx » 2009-05-18 11:56:51

Silberpfil hat geschrieben:Ich habe mich Kreuz und Quer durchs Forum gelesen zu diesem Thema und habe noch folgende Frage:

1: kann jede Winde an der Servopumpe betrieben werden? Irgendwann reicht doch die Literleistung nicht aus, oder?

2: Einsatz der Winde über den Nebenantrieb. Wie gross muss ein Hydr. Tank minimal sein?

3: Wie gross sind die finanziellen Aufwändungen um eine hydr. Winde hinten über Nebenantriebspumpe (vorhanden) zu betreiben, mit Schnellkupplungen, damit diese auch vorne eingesetzt werden könnte, also ca. Preise für alles ausser Winde.

4: Hält eine Servopumpe den Belastungen einer "WindenPowerNachfrage" stand, oder fahr ich nach der zweiten Bergung ohne Servo"

Wir werden alleine unterwegs sein und ich denke, dass in diesem Fall eine Winde schon Sinn macht. Ich habe dabei an eine 12-15000lbs version gedacht.

Gruss Dominique
Hallo Dominique,

die hydraulischen Seilwinden mit Anschluß an der Servolenkungspumpe kommen aus dem Geländewagenbereich, wo man die Nachteile der elektrischen Seilwinden vermeiden wollte, aber in der Regel keinen Nebenantrieb zur Verfügung hat. (Google mal nach MileMarker).

Es scheint bis zur Größe eines Hummer einigermaßen zu funktionieren. Für einen LKW ist es meiner Meinung nach aber völlig indiskutabel. Die notwendigen Zugkräfte sind größer, die Winden brauchen mehr Leistung. Ich denke, daß die Volumenströme der Servopumpen viel zu klein sind, um nennenswerete Zugleistung zu erbringen. Dafür wird die Pumpe dann aber sehr stark belastet, Schäden möchte ich da nicht ausschließen.

Im schlimmsten Fall steht man dann mit defekter Servopumpe, also ohne Winde und ohne Servolenkung im Schlammloch ...

Meine Meinung: Winde am LKW nur über Nebenantrieb angetrieben (mechanisch oder hydraulisch)!

Zu Deinen Fragen:
1.) siehe oben
2.) im alten Forum hatte ich zur Tankgröße mal was geschrieben
3.) wenn Du am Nebenantrieb bereits eine Hydraulikpumpe hast, benötigst Du noch: Tank, Leitungen, Druckbegrenzungsventil, Wege- oder Proportionalventil (Winde vorwärts-stop-rückwärts, evtl. elektrisch angesteuert), Schnellkupplungen. Preise habe ich nicht, würde aber für alles zusammen (Neuteile) mindestens 1000,- EUR schätzen
4.) siehe oben

Pirx
Der mit der Zweigangachse: 15 Vorwärtsgänge, 3 Rückwärtsgänge, Split, Schnellgang, Differentialsperre
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