TSA-Bedienung

alles, was nicht in die übrigen Technik-Kategorien passt

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Indiana
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TSA-Bedienung

#1 Beitrag von Indiana » 2023-11-25 17:25:08

Hallo zusammmen!
Ich habe mir den TSA Bj. 1958 gekauft und den VW-Motor behutsam wieder zum Leben erweckt. Er läuft wieder wunderbar!
Leider habe ich keine Bedienungsanleitung für die Pumpe, Ziegler TS 8/8, auch nicht für deren Wartung.
Die Funktion des Saughebels ist klar, aber was genau macht die Kupplung? Verbindet sie Motor und Pumpe? Kann man sie bei laufendem Motor zu- und abschalten?
Welches Öl braucht die Pumpe?
Vielleicht hat ja jemand von euch diesbezüglich ein Ahnung bzw. eine Bedienungsanleitung.
Vielen Dank!
Uwe

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Sleepwalker
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Re: TSA-Bedienung

#2 Beitrag von Sleepwalker » 2023-11-25 18:57:40

Wenn du mal ein Foto von der TS (Tragkraftspritze) aus dem TSA (Tragkraftspritzenanhänger) posten würdest, könnte man dir eventuell besser helfen, weil man dann sieht um welche Pumpe es sich handelt.

Da du von Saughebel und Kupplungshebel sprichst, meinst du bestimmt so eine, korrekt?
Bild


Ich kenne so eine alte Pumpe leider nicht. Also ein bisschen "raten".
Die Kupplung verbindet den Motor mit dem "Pumpenteil". Man kann die Kupplung bei laufendem Motor ein- und ausrücken. Kupplung eingerückt -> Pumpe läuft/fördert, Kupplung ausgerückt -> Pumpe läuft nicht/fördert nicht. Wenn die Pumpe nicht benutzt wird sollte die Kupplung eingerückt sein, so dass die Kupplungsfedern nicht "ermüden".

Zum Hebel Saugen/Betrieb:
Da würde ich vermuten, dass man mit dem Hebel den Entlüftungsmechanismus der Pumpe (bei dem Baujahr vermutlich Gasstrahler) separat zu und abschalten kann?

EDIT: Gerade gefunden:

Hier ein Foto von der Anleitung:
https://img.kleinanzeigen.de/api/v1/pro ... e=$_57.JPG
Bild
Quelle: https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/ ... 5-234-2374

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Indiana
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Re: TSA-Bedienung

#3 Beitrag von Indiana » 2023-11-25 19:47:50

So sieht das gute Stück aus.
Für mich wäre es auch sehr interessant, welche Wartungsarbeiten speziell für die Pumpe wichtig sind.
Der Saughebel ist oben, der Kupplungshebel unten

Pumpe II.jpg
Pumpe I.jpg

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Re: TSA-Bedienung

#4 Beitrag von AlfredG » 2023-11-25 20:10:24

Als erstes mal is ist es eine TS 8/8, TSA ist ein Anhänger mit Pumpe und Schläuchen.
Fotos??????????????????????????????
Öl 15W40,
Kreiselpumpe braucht weiter keine Wartung, alle Gummidichtungen mit Technischem Vaseline geschmeidig halten.
Saugschläuche mit Saugkorb und B-Schlauch anschließen, Entlüftung unterhalb des Saugschlauchanschluß schließen, Saugschlauch ins Wasser.
Ventilleine am Saugkorb einhaken, Mastwurf und Unterfangung zur sicherung der Saugschläuche nicht vergessen falls mal was auseinander geht, ansonsten ab ins Wasser :-)
Motor starten, B-Leitung öffnen, Gas und den Hebel auf saugen halten bis über den Auspuff ein Unterdruck da ist und das Wasser kommt, hört man, das Manometer geht in den roten Bereich un der Motor geht auf Last.
Wenn das Wasser in der Pumpe ist weiterschalten in den Pumpenbetrieb, Wasser wird gefördet, Gas zurücknehmen und die Anzeige bei 4 Bar laufen lassen oder weniger / mehr
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Re: TSA-Bedienung

#5 Beitrag von AlfredG » 2023-11-25 20:15:50

https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q ... i=89978449

Ist ne PDF, Maschinistenausbildung Niedersachsen
Die Pumpen sind alle gleich aufgebaut, kannst dich ja einlesen. Die neuen Pumpen machen fast alles auf Knopfdruck.
Zuletzt geändert von AlfredG am 2023-11-25 20:30:14, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: TSA-Bedienung

#6 Beitrag von Indiana » 2023-11-25 20:20:20

Ich habe die Pumpe oben ja auch TS 8/8 benannt. Aber trotzdem will der ganze TSA richtig bedient werden. Bilder liefere ich nach, der TSA ist vom Fahrzeugbau Schlörb aus Schotten.
Danke für die Infos!

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Re: TSA-Bedienung

#7 Beitrag von AlfredG » 2023-11-25 20:26:35

TS 8/8 Tragkraftspritze Saughöhe 8m ( 10,5 max ) und 800 l pro Minute
TSA Tragkraftspritzenanhänger mit der Bezeichnung der Pumpe die drin ist.
Nur das ist die korrekte Bezeichnung, da gibts auch kein wenn und aber :-)
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Re: TSA-Bedienung

#8 Beitrag von Sleepwalker » 2023-11-25 20:28:31

AlfredG hat geschrieben:
2023-11-25 20:26:35
TS 8/8 Tragkraftspritze Saughöhe 8m ( 10,5 max ) und 800 l pro Minute
TSA Tragkraftspritzenanhänger mit der Bezeichnung der Pumpe die drin ist.
Nur das ist die korrekte Bezeichnung, da gibts auch kein wenn und aber :-)
TS 8/8 bedeutet Tragkraftspritze 800l/min bei 8bar Ausgangsdruck :angel:
Also Nennförderstrom bei Nennförderdruck

Deine TS ist nach DIN 14420 genormt.
Die "neuen" Pumpen sind nach DIN EN 1028 genormt und heißen dann:
-wenn sie tragbar sind: PFPN also Portable Feuerlöschkreiselpumpe Normaldruck / Portable Fire Pump Normal Pressure z.B. PFPN 10-1000 (10bar - 1000l/min)
-fest eingebaut: FPN also Feuerlöschkreiselpumpe Normaldruck / Fire Pump Normal Pressure
-fest eingebaut: FPH also Feuerlöschkreiselpumpe Hochldruck / Fire Pump Highl Pressure
Zuletzt geändert von Sleepwalker am 2023-11-25 20:39:25, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: TSA-Bedienung

#9 Beitrag von Firefighter » 2023-11-25 20:38:52

Es gibt überall eine Freiwillige Feuerwehr. Jde Feuerwehr hat Maschinisten. Die sind für die Pumpen zuständig und sollten dir die Bedienung und die Besonderheiten erklären können.
Besser noch sind die Gerätewarte der Stützpunktwehren. Die reparieren die Pumpen sogar und stehen noch besser im Stoff.
Einfach mal fragen, die Feuerwehr hilft gerne.

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Indiana
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Re: TSA-Bedienung

#10 Beitrag von Indiana » 2023-11-25 20:54:39

Das werde ich sicher mal machen, ein informatives Gespräch bei einem Bierchen ist nie verkehrt. :angel:
Ich habe für meinen TSA leider überhaupt keine Unterlagen mitbekommen, auch keine Fahrzeugpapiere, er hat aber einen TÜV-Stempel von 1975.
Der VW-Motor ist für mich überhaupt kein Problem, die Scintilla-Zündung kenne ich von meiner Condor, der Rest ist für mich Neuland.

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Re: TSA-Bedienung

#11 Beitrag von Jan Schwarzkopf » 2023-11-26 1:42:38

Die älteste TS 8/8 (Ziegler mit VW-Motor) an die ich mich noch erinnern kann war von 1973, zumindest optisch ist sie baugleich zu deiner.

Bauteile:
Über die große A-Kupplung geht das Wasser durch ein Sieb in die Pumpe, über die zwei Niederschraubventile oben auf der Pumpe wieder raus (okay, dass wuatest du wahrscheinlich schon). Zu den Niederschraubventilen: Der Teller der Niederschraubventile wird dauerhaft durch eine Feder nach unten gedrückt, dass heißt, wenn du die Niederschraubventile aufdrehst wird der Teller mit der Dichtung trotzdem zugedrückt. Erst wenn in der Pumpe ein höherer Druck wie außen ist werden die Teller bei geöffneten Niederschraubventilen von der Pumpe weggedrückt. Möchtest du das Niederschraubventil trotzdem komplett öffnen, einfach bis zum Anschlag aufdrehen und dann den kleinen Stift ziehen, jetzt kannst du das Niederschraubventil komplet öffnen.

Hinter der Pumpe kommt die Entlüftungseinrichtung und dan auch schon die Kupplung.

Die zwei Manometer zeigen den Eingangsdruck und den Ausgangsdruck. Der Eingangsdruck wird an der großen A-Kupplung gemessen (also eigtl in der Pumpe aber so kann man es sich besser vorstellen), der Ausgangsdruck an den Niederschraubventile.

Kupplung:
Im Ausgeschalteten Zustand soll die Pumpe eingekuppelt gelagert werden (sonst würde angeblich die Kupplung mit der Zeit kaput gehen, ob das aber wirklich stimmt?). Die Kupplung kann bei Leerlaufdrehzahl betätigt werden.

Zum Starten:
Den Entwässerungshahn schließen (dass ist das kleine Hähnchen an der Pumpenunterseite), Niederschraubventile schließen und Blindkupplungen runter. Kupplung auskuppeln, Motor starten, Pumpe bei Motorleerlaufdrehzahl einkuppeln, Pumpe läuft/ist betriebsbereit (Pumpe bitte nur kurz ohne Wasser laufen lassen)

Anmerkung: Die Blindkupplungen sollten runder, den sobald Druck anliegt (oder auch ein Vakkuum) lassen diese sich nur noch mit gewalt lösen.

Wir möchten Wasser Pumpen:
Feuerwehr-Kreiselpumpen sind nicht selbstansaugend, sie funktioniert also nur wenn Wasser in der Pumpe ist. Möglichkeit 1: Das Wasser kommt mit Druck an, z.b. aus einem Hydranten, dann haben wir schon Wasser in der Pumpe, die Kreiselpumpe funktioniert und kann das Wasser weiterfördern.
Möglichkeit 2: Wir möchten das Wasser aus einem See ansaugen und schließen unsere Saugschläuche an. Startet man die Pumpe jetzt passiert gar nichts, erst muss die Luft aus der Leitung gesaugt werden, dafür hat die Pumpe eine Entlüftungseinrichtung:

Motor läuft, die Pumpe wurde "eingekuppelt", jetzt hört man ein Klappern: Das Klappern ist bei Zieglerpumpen normal, das kommt vom Trokomat. Der Trokomat ist die Entlüftungseinrichtung der Kreiselpumpe, diese funktioniert folgendermaßen: Zwischen der Kupplung und der Pumpe sitzt eine Excenterwelle, welche zwei Kolben antreibt. Diese Kolben pumpen die Luft aus der Pumpe (und den angekuppelten Saugschläuchen) sodass Wasser in die Pumpe gelangt. Diese beiden Kolben verursachen auch das Klappern. Zum Entlüften lässt man die Pumpe im leerlauf (oder mit nur wenig Gas laufen) und zwar so lange bis die ganze Luft aus der Saugleitung/Pumpe herausbefördert wurde. Das ist der Fall wenn aus den zwei ca 2cm dicken Schläuchen hinter dem Pumpenlaufrad Wasser ins freie läuft. Jetzt kannst du Gas geben und Wasser fördern.

PS: Die zwei Kolben des Trokomat (Entlüftungseinrichtung) werden mit Federn an die Excenterwelle gedrückt. Sobald du mit der Pumpe einen Ausgangsdruck von 3 Bar oder mehr hast, reicht der Wasserdruck aus um die Kolben von der Excenterwelle wegzudrücken, jetzt läuft auch kein Wasser mehr aus den zwei dünnen Schläuchlein und das Klappern hört auf.
Sobald dein Ausgangsdruck unter 3 Bar fällt schaltet sich der Trokomat automatisch wieder zu. Wichtig ist, dass der Trokomat nur zum entlüften mitläuft und nicht durchgehend, deshalb immer über den 3 Bar arbeiten (Wenn der Trokomat mal ein/zwei Stunden mitläuft ist er hinüber, genauso wie die Excenterwelle)

Im Pumpenbetrieb:
Läuft die Pumpe länger mit hoher Drehzahl und es wird kein Wasser abgenommen (weil z.b. die Strahlrohre zu sind) passier folgendes: Der Druck bleibt zwar gleich, dafür steigt die Wassertemperatur. Das kann soweit führen dass das Wasser zu kochen/Verdampfen beginnt und der Wasserdampf das Pumpengehäuse zersprengt. Wir haben das in der Feuerwehrschule ausprobiert, ca 2 Minuten bei 10 Bar hat gereicht um das Wasser in der Pumpe von ca 5 °C auf 60 °C zu erwärmen. Die Lösung: Wenn alle Strahlrohre zu sind einfach immer mal wieder ein bisschen Wasser aus der Pumpe ins freie laufen lassen.

Die Pumpe kann prinzipiell mehr Wasser wegfördern wie sie ansaugen kann, die TS 8/8 schafft weit über 2.000L raus, dass kommt aber nicht rein, dass muss auf jeden Fall verhindert werden sonst zerstört es die Pumpe. Die Strahlrohre haben alle einen Vorgegebenen Durchfluss (D-Strahlrohr 25 L/50L, C-Strahlrohr 100L/200L, B-Strahlrohr 400L/800L, die zwei Zahlen je mit Mundstück oder ohne), da kann man ausrechnen ob alles im grünen Bereich ist.

PS: Wie bekommt man 2.000 Liter aus einer Pumpe mit einer eigentlichen Leistung von 800 Liter bei 8 Bar: Hat man keine Schläuche oder Strahlrohre zur Wasserabgabe angeschlossen und öffnet bei 8 Bar beide Abgänge komplett, so komm ich in die oben genannte Situation. Aber keine Angst, dass hört sich sehr ungesund an, da merkt man gleich dass man was flasch macht.

Aufpassen muss man aber, wenn man kein Strahlrohr sondern nur einen B-Schlauch zur Wasserabgabe benutzt, auch da kann man schnell in das iben genante Problem kommen (durch einen B-Schlauch passen weit mehr als 800 Liter in der Minute).

Im Dauerbetrieb ist die Pumpe für einen Ausgangsdruck von 8 Bar ausgelegt, sie muss allerdings sehr kurzfristig (also wirklich nur kurz) einen Schließdruck/Ausgangsdruck von 15 Bar erreichen (ohne dass in diesem Moment Wasser abgegeben wird), auf Dauer sollten die 800 Liter pro Minute bei 8 Bar aber nicht überschritten werden.

Mehr braucht man um ein bisschen Spiel und Spaß mit der TS haben zu wollen glaub ich nicht zu wissen, wichtig iat: Klappern am Anfang ist normal, sobald aus der Pumpe das Wasser läuft kann man Gas geben, bei über 3 Bar Druck hört das Klappern auf, nicht über 8 Bar und 800 Liter im Dauerbetrieb, schauen dass immer Wasser durch die Pumpe läuft.

Nach dem Spielen:
Leerlaufdrehzahl, Pumpe auskuppeln, Motor kalt laufen lassen, Ausschalten, Pumpe wieder einkuppeln.

Hat man mit der Pumpe See/Bach/Schmutzwasser gefördert, so soll die Pumpe eigentlich mit sauberem Wasser gespühlt werden um Ablagerungen/Sand herauszuwaschen. Dazu Wasser anschließen und die Pumpe kurz laufen lassen. Wichtig ist, dass in dieser Zeit der Trokomat mitläuft, also die Pumpe klappert, damit dieser auch durchgespühlt wird.

Wartung: Die Excenterwelle sitzt in einem Ölbad, dieses Öl sollte man regelmäßig wechseln und den Ölstand kontrollieren. Der Trokomat hat laut Ziegler-Händler eine Haltbarkeit von ca 15 Jahren, die Excenterwelle von ca 25 Jahren, wobei beides natürlich stark von der Nutzingshäufigkeit abhängt. Beides sollte es aber bei Ziegler noch als Ersatzteil geben. Sonst ist die Pumpe komplett Wartungsfrei.

Saughöhe: Die Pumpe kann bis zu 7 Meter hoch saugen, dann hat sie aber nicht mehr die volle Leistung. Auch kann der Ansaugvorgang bei dieser Höhe schon mal ein, zwei Minuten dauern.

Ich hoffe das war wenigstens ein bisschen verständlich :positiv:

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Re: TSA-Bedienung

#12 Beitrag von Jan Schwarzkopf » 2023-11-26 1:44:05

Zu den Niederschraubventilen und dem Trokomat gibts auch Videos bei Youtube, am Trokomat hat sich zwischen den 50er Jahren bis heute kaum was geändert :blume:

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Re: TSA-Bedienung

#13 Beitrag von Indiana » 2023-11-26 7:20:07

Vielen Dank Jan!
Das war wirklich ausführlich und sehr hilfreich!
Der ganze TSA soll nicht nur als eine weitere Befriedigung meines Spieltriebes dienen, sondern auch als Notfallpumpe für unser Haus, das durch die sich nun immer wieder ereignenden Starkregenfälle überflutungsgefährdet ist, weil es in Hanglage direkt neben einem Bach, der aus einem Moor kommt, liegt.
So soll der ganze TSA letztendlich wirklich einsatzbereit sein.
Ich werde mal bei Ziegler nachfragen, was es noch an Teilen gibt, die angedachte Lebensdauer wurde ja weit überschritten.
Mein TSA gehörte erst zu einer Werksfeuerwehr und wurde dann, bis vor circa 20 Jahren, von einer Jugendfeuerwehr genutzt.
Nochmals danke für die praxisorientieren Informationen.

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Re: TSA-Bedienung

#14 Beitrag von Bahnhofs-Emma » 2023-11-26 10:10:07

Moin Jan,

Auch von mir vielen Dank für die umfassenden Informationen, bei mir steht die Inbetriebnahme der an der Panoramafeuerwehr befindlichen Pumpe, wie auch der in den Geräteraum gehörenden Pumpe auch noch bevor. Meine Tragkraftspritze hole ich am kommenden Wochenende ab, Experimente mit Wasser werden aber erst stattfinden wenn es wieder wärmer wird.

Den genauen Typ meiner Pumpe werde ich dann auch im Forum veröffentlichen.

Da ich ja direkt am Haus das Schleusenfleth habe, ist genügend Wasser bei uns vorhanden. Wir sollten mal über ein gemeinsames Pumpenevent nachdenken. :angel:

Grüße
Marcus
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Re: TSA-Bedienung

#15 Beitrag von Ulf H » 2023-11-26 10:58:53

... hinterher entwässern nicht vergessen ... Hahn offen lassen, beim nächsten Betriebsbeginn schliessen, sonst gibts Sauerei ... von 1950 bis 1990 gab es ausschliesslich TS mit Käfermotor ohne elektrischen Anlasser, alles andere war zu schwer ...

... ab dann kamen Rosenbauer mit der Fox mit BMW Motorradmotor, Ziegler mit der Ultraleicht mit Zweitakter (genannt Stinktier) und wohl Bachert mit nem Nissan Dreizylinder ...

Gruss Ulf
Ein Problem, welches mit Bordmitteln zu beheben ist, ist keines !!!

Hanomag, der mit dem vollnussigen Kaltlaufsound !!

Sisu (finnisch) die positivste Umschreibung für Dickschädel.

Da ist man ständig dran die Karren zu verbessern, schlechter werden sie ganz von alleine.

Magirus-Deutz 170D11FA ... Bild in Cinemascope extrabreit, Sound in 6-kanal Dolby 8.5 ...

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Re: TSA-Bedienung

#16 Beitrag von Jan Schwarzkopf » 2023-11-26 12:24:47

Ich muss euch leider enttäuschen, die Erklärung funktioniert nur für Zieglerpumpen (bzw für Pumpen mit einer Kolbenentlüftungseinrichtung, dass ist ab ca 2000 standart bei allen Hersteller), Magirus hat z.b. lange mit einem Abgasstrahl die Pumpe entlüftet, Metz und Bachert mit einer Trockenring oder Nassring-Entlüftungseinrichtung, von letzteren drei hab ich allerdings keine Ahnung :angel:

Die Entlüftungseinrichtung kann man auf ihre Funktion überprüfen:

A-Blindkupplung am Saugeingang verschließen, Blindkupplungen an den Niederschraubventilen öffnen, Niederschraubventile eine Umdrehung auf, Entwässerungshahn zu

Motor an, Pumpe einkuppeln, jetzt soll die Pumpe im Leerlauf/sehr niedrige Drehzahl mit laufendem Trokomat einen Eingangsdruck von -0,8 Bar erreichen. Sobald die -0,8 Bar erreicht sind, Motor auf Leerlaufdrehzahl und Auskuppeln. In den nächsten 60 Sekunden soll die Pumpe den Unterdruck halten, ein Druckverlust von 0,1 Bar ist aber okay.

Sollte der Druck stärker abfallen, als erstes die Niederschraubventile ordentlich zudrehen. Auch diese sind gerne nach einigen Jahren etwas undicht.

Wenn die Pumpe keinen Druckverlust (oder maximal 0,1 Bar) hat ist alles gut, dann kann sie bis aus 7 Meter Höhe ansaugen. Wenn der Druck stärker sinkt, alle anderen Undichtigkeitsstellen (Blindkupplung, Dichtungen in den Kupplungen, Niederschraubventile, Entwässerungshahn,...) überprüfen. Auch bei einem Verlust von 0,3 bis 0,4 Bar würde ich (jetzt mal aus dem Bauchgefühl heraus) als Privatperson noch nichts reparieren, dass sollte zum Kellerauspumpen reichen.

https://youtu.be/tHL7WpPUZW8?si=8lGTZSWF4GIS0m9C

https://youtu.be/XECFggaW3FA?si=EEc1QmteQsKDDkIV

https://youtu.be/G_KGQK7j8Tg?si=haUYPn0QzF2rwMlT

Das gute an der Pumpe ist, mann kann alles selber reparieren. Die Pumpe mit ihrem Zubehör ist (im Gegensatz zu einem Lkw) sehr einfach aufgebaut.

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