Unimog Getriebe und Getriebeumbauten

alles, was nicht in die übrigen Technik-Kategorien passt

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PirateBretz
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Unimog Getriebe und Getriebeumbauten

#1 Beitrag von PirateBretz » 2023-07-18 8:49:08

guten morgen,

ein guter freund von mir hat sich einen Unimog 435 zugelegt...
nun fängt das spiel mit der zu kurzen übersetzung an :spiel:
FIN wäre: WDB4351151W141615
was ist da für ein getriebe verbaut?
was gibt es für alternativen?
und hat er einen tipp für eine werkstatt die auf unimogs und deren getriebeumbauten und leistungssteigerungen spezialisiert ist? mir fällt da nur Hellgeth ein.


grüße, alex
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MichaelW
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Re: Unimog Getriebe und Getriebeumbauten

#2 Beitrag von MichaelW » 2023-07-18 10:21:59

Hallo,

handelt es sich um ein Ex-BW-Fahrzeug? Der FIN nach sollte der dann schon den OM366A mit der längeren Achsübersetzung verbaut haben, da der 366A gegenüber dem in älteren Fahrzeugen verbauten OM352 eine niedrigere Abregeldrehzahl hat. Original läuft der 435er dann 80km/h mit dem 352er und 88km/h mit dem 366A bei BW-Fahrzeugen.
Die Getriebe aus der Zeit hatten im Unimog alle 1:1 im größten Gang, da gibt es eher Umbauten bei Achs- und Vorgelegeübersetzung oder mit zusätzlichen (Zwischen-)Getriebe (sog. Splitgetriebe mit 2 Gängen zwischen Motor und Getriebe).

Umbaumöglichkeiten:
- Größere Bereifung (14,5er bzw. 365/80R20 anstelle 12,5er bzw. 335/80R20) bringt etwa 4-5km/h, problemlos machbar auf Serienfelgen
- Andere Achsübersetzung (die lange ist hier aber vermutlich wie geschrieben schon verbaut, es gäbe evtl. noch eine "superlange")
- Nachrüstung Split-Getriebe (gibt's bei Hellgeth, bringt ca. 20% ins lange, 8 zusätzliche Gänge verfügbar, kostet inzwischen deutlich 5-stellig)
- Umrüstung Radvorgelege (gibt's bei Atkinson Vos in UK, bringt auch etwa 20% längere Übersetzung generell, kostet ca. 4000,-€, abhängig davon, was man gerade dann noch zusätzlich überholt wie Lager, Dichtungen usw.)
- Umrüstung auf handgeschaltetes UG100 aus der neueren Baureihe, da hab ich jetzt die längere Übersetzung nicht genau im Kopf, wird aber auch deutlich 5-stellig)

Nähere Infos zu diesen und weiteren Umbauten mit allen Vor- und Nachteilen findest du vor allem im Unimurr-Forum.

Gruß,
Michael
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Re: Unimog Getriebe und Getriebeumbauten

#3 Beitrag von PirateBretz » 2023-07-18 18:22:28

MichaelW hat geschrieben:
2023-07-18 10:21:59
Hallo,

handelt es sich um ein Ex-BW-Fahrzeug? Der FIN nach sollte der dann schon den OM366A mit der längeren Achsübersetzung verbaut haben, da der 366A gegenüber dem in älteren Fahrzeugen verbauten OM352 eine niedrigere Abregeldrehzahl hat. Original läuft der 435er dann 80km/h mit dem 352er und 88km/h mit dem 366A bei BW-Fahrzeugen.
Die Getriebe aus der Zeit hatten im Unimog alle 1:1 im größten Gang, da gibt es eher Umbauten bei Achs- und Vorgelegeübersetzung oder mit zusätzlichen (Zwischen-)Getriebe (sog. Splitgetriebe mit 2 Gängen zwischen Motor und Getriebe).

Umbaumöglichkeiten:
- Größere Bereifung (14,5er bzw. 365/80R20 anstelle 12,5er bzw. 335/80R20) bringt etwa 4-5km/h, problemlos machbar auf Serienfelgen
- Andere Achsübersetzung (die lange ist hier aber vermutlich wie geschrieben schon verbaut, es gäbe evtl. noch eine "superlange")
- Nachrüstung Split-Getriebe (gibt's bei Hellgeth, bringt ca. 20% ins lange, 8 zusätzliche Gänge verfügbar, kostet inzwischen deutlich 5-stellig)
- Umrüstung Radvorgelege (gibt's bei Atkinson Vos in UK, bringt auch etwa 20% längere Übersetzung generell, kostet ca. 4000,-€, abhängig davon, was man gerade dann noch zusätzlich überholt wie Lager, Dichtungen usw.)
- Umrüstung auf handgeschaltetes UG100 aus der neueren Baureihe, da hab ich jetzt die längere Übersetzung nicht genau im Kopf, wird aber auch deutlich 5-stellig)

Nähere Infos zu diesen und weiteren Umbauten mit allen Vor- und Nachteilen findest du vor allem im Unimurr-Forum.

Gruß,
Michael
moin!

ja ist ein ex-bw mit dem OM366A...
reifen sind schon 365er drauf :spiel:

danke für den tipp mit der anderen übersetzung der radvorgelege!
das wird wohl der weg sein, den mein freund einschlagen wird!
deutlich 5-stellig ist schon eine ansage für das overdrive getriebe! und ich dachte mein s6-36+gv36 wäre schon aus gold :spiel:

vielen dank, damit kommen wir auf jedenfall schonmal weiter!

falls noch wer so lieb ist und die datenkarte einstellt, wäre das super!

grüße, alex
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Re: Unimog Getriebe und Getriebeumbauten

#4 Beitrag von wohnmog » 2023-07-19 1:32:12

Hallo ,
ug 100 ist etwa +23%
Materialkosten im Tausch ca 12500€ incl Mwst
Um so eine Entscheidung zu treffen, solte er sich richtig einlesen… eventuell in einem Unimogforum.
Grüße
Markus

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MichaelW
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Re: Unimog Getriebe und Getriebeumbauten

#5 Beitrag von MichaelW » 2023-07-19 8:06:06

Hallo nochmal,
wohnmog hat geschrieben:
2023-07-19 1:32:12
Um so eine Entscheidung zu treffen, solte er sich richtig einlesen… eventuell in einem Unimogforum.
Sehe ich auch so. Alle Änderungen haben Vor- und Nachteile, unabhängig von den Kosten.

Splitgetriebe:
Nachteile: Kein Nebenabtrieb an der Kupplungsglocke möglich, komplettes Getriebe und Achsantriebsstrang läuft bei Nutzung höherer Geschwindigkeit schneller, evtl. dann Probleme mit Getriebetemperatur

Umrüstung Radvorgelege:
Nachteile: Keine Originalteile, teils wurde von Qualitätsproblemen dieser Teile berichtet, keine zusätzlichen Gänge wie beim Splitgetriebe, auch der erste Gang ist dann 20% länger übersetzt (sehe ich aber unkritisch)

UG100-Umrüstung:
Hier dreht dann auch der Achsantrieb schneller, ist aber eher unkritisch. Macht vor allem Sinn, wenn man ein hakeliges Originalgetriebe hat und das evtl. sowieso ersetzen will/muss. Keine zusätzlichen Gänge wie beim Splitgetriebe


Ich hatte mich damals aus Kostengründen für die Radvorgelegevariante entschieden. Da sowieso eine Bremsenrevision rundum anstand, war ein Teil der Arbeiten sowieso fällig. An Zusatzkosten standen noch ein paar Dichtungen an, die Lager hab ich gelassen, da mein Mog damals weniger als 30.000km auf dem Zähler hatte und diese keine Verschleißanzeichen hatten. Das ganze baute ich selbst um und war damals (vor ein paar Jahren, die Umbausätze sind inzwischen teurer) nach Verkauf der Altteile mit etwa 1.500,-€ durch (ohne die Teile für die Bremsen, die ja damit nicht direkt zusammenhängen). Bislang keine Probleme, bin aber auch noch nicht sooo weit damit gefahren.

Gruß,
Michael
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Re: Unimog Getriebe und Getriebeumbauten

#6 Beitrag von Pirx » 2023-07-19 8:17:32

PirateBretz hat geschrieben:
2023-07-18 8:49:08
ein guter freund von mir hat sich einen Unimog 435 zugelegt...
...
was ist da für ein getriebe verbaut?
was gibt es für alternativen?
Hallo Alex!

Dein Freund sollte sich mal ein wenig tiefer mit der Technik des Unimog auseinandersetzen.
Das Getriebe des Unimog (BM 435) ist sehr sehr speziell und kann nicht einfach gegen ein anderes Getriebe ausgetauscht werden, wie bei einem Standard-LKW!
Zum Einen ist das Verteilergetriebe und u.U. diverse Zusatzgetriebe (Kriechgang, Zwischengänge, ...) integriert.
Zum Anderen ist das Getriebe sozusagen ein Bestandteil des Fahrwerks, da sich die Schubrohre der Achsen am Verteilergetriebe abstützen.

Die einzige Getriebe-Option ist der Umbau auf das neuere Unimog-Getriebe UG100. Die Kosten dafür wurden ja schon erwähnt, und plug-and-play ist das wohl auch eher nicht.

Pirx
Der mit der Zweigangachse: 15 Vorwärtsgänge, 3 Rückwärtsgänge, Split, Schnellgang, Differentialsperre
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"Immer bedenken: Hilfe ist keine Einbahnstrasse, Geholfen-Werden ist kein Recht und es liegt an jedem selbst, inwieweit er sich hier in der Gemeinschaft (die im Extremfall so einiges gemeinsam schafft) involviert und einbringt."
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Re: Unimog Getriebe und Getriebeumbauten

#7 Beitrag von ingolf » 2023-07-19 11:39:20

Bei allen Unimogs außer den Geräteträgern sind die Achsen über die Schubrohre und diese über das Verteilergetriebe mit dem Rahmen verbunden um Zu- und Schubkräfte einzuleiten.
Die Panhardstäbe nehmen die seitlichen Kräfte auf, die Schraubenfedern nur die vertikalen Belastungen.

Bei allen Mogs nach dem 406 / 416 ist am Verteilergetriebe nach hinten das Hauptgetriebe, ( 3-40 über das 3-65 bis zum UG 100) angeflanscht . Nach vorne sind ggf Arbeitsgruppe und Kriechganggruppe angeflanscht.
Möglich wird dies durch die aufgelöste Bauweise mit der offenen Welle zwischen Motor (Kupplungglocke) und Hauptgetriebe über das Verteilergetriebe hinweg.

Aus den 4 Gängen des Hauptgetriebes werden durch den pneumatisch betätigten Planetensatz (Serie) 8 Gänge. Mit Splitgetriebe und Arbeitsgruppe unter Berücksichtigung des im Hauptgetriebe enthaltenen Wendegetriebes (bei den BW-Mogs begrenzt auf 1. und 2. ) sind es dann 64. Muss man nicht haben, aber ermöglicht aus Krabbelgeschwindigkeit bis auf 120 zu kommen. Theoretisch auch rückwärts.... (Werte für 437133 auf 14.00, die dem 435115 nicht passen).
Grüße, Ingolf
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Re: Unimog Getriebe und Getriebeumbauten

#8 Beitrag von PirateBretz » 2023-07-19 12:03:35

Pirx hat geschrieben:
2023-07-19 8:17:32

Hallo Alex!

Dein Freund sollte sich mal ein wenig tiefer mit der Technik des Unimog auseinandersetzen.
..........

Pirx
wohnmog hat geschrieben:
2023-07-19 1:32:12
Hallo ,
ug 100 ist etwa +23%
Materialkosten im Tausch ca 12500€ incl Mwst
Um so eine Entscheidung zu treffen, solte er sich richtig einlesen… eventuell in einem Unimogforum.
Grüße
Markus
MichaelW hat geschrieben:
2023-07-19 8:06:06
Hallo nochmal,

Sehe ich auch so. Alle Änderungen haben Vor- und Nachteile, unabhängig von den Kosten.
..........

Gruß,
Michael
moin!

danke für den input! ich werde ihm das ans herz legen!

ich hatte schon das gefühl dass das ganze nicht so ganz easy ist und da noch einiges dazu gehört, eben vorallem durch den aufbau mit dem schubrohr und den damit verbundenen einleitungen der kräfte in den hauptrahmen...

das unimurr forum wird da wahrscheinlich die beste anlaufstelle sein um sich einzulesen, sehe ich das richtig?
ingolf hat geschrieben:
2023-07-19 11:39:20
Bei allen Unimogs außer den Geräteträgern sind die Achsen über die Schubrohre und diese über das Verteilergetriebe mit dem Rahmen verbunden um Zu- und Schubkräfte einzuleiten.
Die Panhardstäbe nehmen die seitlichen Kräfte auf, die Schraubenfedern nur die vertikalen Belastungen.

Bei allen Mogs nach dem 406 / 416 ist am Verteilergetriebe nach hinten das Hauptgetriebe, ( 3-40 über das 3-65 bis zum UG 100) angeflanscht . Nach vorne sind ggf Arbeitsgruppe und Kriechganggruppe angeflanscht.
Möglich wird dies durch die aufgelöste Bauweise mit der offenen Welle zwischen Motor (Kupplungglocke) und Hauptgetriebe über das Verteilergetriebe hinweg.

Aus den 4 Gängen des Hauptgetriebes werden durch den pneumatisch betätigten Planetensatz (Serie) 8 Gänge. Mit Splitgetriebe und Arbeitsgruppe unter Berücksichtigung des im Hauptgetriebe enthaltenen Wendegetriebes (bei den BW-Mogs begrenzt auf 1. und 2. ) sind es dann 64. Muss man nicht haben, aber ermöglicht aus Krabbelgeschwindigkeit bis auf 120 zu kommen. Theoretisch auch rückwärts.... (Werte für 437133 auf 14.00, die dem 435115 nicht passen).
Grüße, Ingolf
danke für die erklärung!
64 gänge klingt nach nem ziemlichen overkill :spiel:

na vielleicht meldet er sich jez mal hier an, dann muss ich nicht immer alles weiterleiten...

ich halte euch am laufenden!

grüße, alex
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Re: Unimog Getriebe und Getriebeumbauten

#9 Beitrag von MichaelW » 2023-07-19 13:49:31

Hallo,
PirateBretz hat geschrieben:
2023-07-19 12:03:35
das unimurr forum wird da wahrscheinlich die beste anlaufstelle sein um sich einzulesen, sehe ich das richtig?
Wenn's um Reisemogs geht ja, ansonten wäre da noch die Unimog-Community.
PirateBretz hat geschrieben:
2023-07-19 12:03:35
64 gänge klingt nach nem ziemlichen overkill
Vergiss die 64 wieder. Es geht hier um die BW-Ausführung, da ist schon mal nix mit Arbeits- und Kriechgängen. Das ist die einfache Ausführung mit 2x4 Gängen vorwärts, rückwärts sind in der BW-Variante nur die unteren 4 Gänge freigegeben (nicht 2 wie oben geschrieben wurde). Durch ein Splitgetriebe bekommst du nochmal eine Umschaltung dazu, also 16 Gänge, die sich aber teils auch überlappen. Für ein Reisemobil reichen die 8 in der Serie auch bei längerer Gesamtübersetzung aus.

Es gibt prinzipiell nur 3 Getriebe die da reinpassen: Das UG3/40, das normal da drin sein müsste, davon gibt es noch eine etwas anders übersetzte Variante, jedoch mit der gleichen 1:1-Übersetzung im höchsten Gang. Austauschbar ist das ganze mit dem etwas verstärkten Nachfolger UG3/65, bringt aber auch keine Änderung in der Übersetzung. Dann gibt es noch die besagten Umbausätze mit dem UG100 aus den neueren Mogs, die dort automatisiert, bei Umbau dann aber wieder handgeschaltet werden. Sonst gibt es da nur die Übersetzungsänderungen an anderer Stelle wie schon geschrieben.

Gruß,
Michael
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Re: Unimog Getriebe und Getriebeumbauten

#10 Beitrag von tichyx » 2023-07-19 14:20:49

Hallo,

zu bedenken wäre noch, dass das UG100 nur auf das Verteilergetriebe vom UG3/65 passt. Hat der Mog ein UG3/40 müsste das Verteiergetriebe ebenfalls getauscht werden, was den Umbaupreis ca. verdoppelt.

Grüße
Olli
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Re: Unimog Getriebe und Getriebeumbauten

#11 Beitrag von PirateBretz » 2023-07-19 15:20:18

moin!

ihr seid genial! was da an spezialwissen zusammenkommt ist mal wieder sehr beeindruckend!

:unwuerdig: :rock: :hug:

ich muss sagen, grad bin ich sehr froh drüber "nur" einen simpel aufgebauten "traktor" zu haben... :spiel:
mein lkw hab ich nach ner halben stunde verstanden...
MichaelW hat geschrieben:
2023-07-19 13:49:31
Hallo,
PirateBretz hat geschrieben:
2023-07-19 12:03:35
das unimurr forum wird da wahrscheinlich die beste anlaufstelle sein um sich einzulesen, sehe ich das richtig?
Wenn's um Reisemogs geht ja, ansonten wäre da noch die Unimog-Community.
PirateBretz hat geschrieben:
2023-07-19 12:03:35
64 gänge klingt nach nem ziemlichen overkill
Vergiss die 64 wieder. Es geht hier um die BW-Ausführung, da ist schon mal nix mit Arbeits- und Kriechgängen. Das ist die einfache Ausführung mit 2x4 Gängen vorwärts, rückwärts sind in der BW-Variante nur die unteren 4 Gänge freigegeben (nicht 2 wie oben geschrieben wurde). Durch ein Splitgetriebe bekommst du nochmal eine Umschaltung dazu, also 16 Gänge, die sich aber teils auch überlappen. Für ein Reisemobil reichen die 8 in der Serie auch bei längerer Gesamtübersetzung aus.

Es gibt prinzipiell nur 3 Getriebe die da reinpassen: Das UG3/40, das normal da drin sein müsste, davon gibt es noch eine etwas anders übersetzte Variante, jedoch mit der gleichen 1:1-Übersetzung im höchsten Gang. Austauschbar ist das ganze mit dem etwas verstärkten Nachfolger UG3/65, bringt aber auch keine Änderung in der Übersetzung. Dann gibt es noch die besagten Umbausätze mit dem UG100 aus den neueren Mogs, die dort automatisiert, bei Umbau dann aber wieder handgeschaltet werden. Sonst gibt es da nur die Übersetzungsänderungen an anderer Stelle wie schon geschrieben.

Gruß,
Michael
nur nochmal zum verständnis: die arbeits- und kriechgänge sind quasi wieder "eigene getriebe" die im höchsten gang 1:1 durchgehen und vor dem eigentlichen getriebe angeflanscht sind? und beim bw-mog is da stattdessen eine offene welle drin von kupplung-->zum getriebe?
und das wendegetriebe ist teil vom UG3/40? und da aber nur im ersten gang zum rückwärtsschalten, und in den andren gängen ist das mechanisch gesperrt?
tichyx hat geschrieben:
2023-07-19 14:20:49
Hallo,

zu bedenken wäre noch, dass das UG100 nur auf das Verteilergetriebe vom UG3/65 passt. Hat der Mog ein UG3/40 müsste das Verteiergetriebe ebenfalls getauscht werden, was den Umbaupreis ca. verdoppelt.

Grüße
Olli
danke für die ergänzung Olli!

nochmals danke an alle beteiligten!!! :hug:
grüße, alex
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Re: Unimog Getriebe und Getriebeumbauten

#12 Beitrag von Pirx » 2023-07-19 15:59:43

PirateBretz hat geschrieben:
2023-07-18 8:49:08
FIN wäre: WDB4351151W141615
was ist da für ein getriebe verbaut?
Der Vollständigkeit halber:

C435115(259)U 1300 L
Motor:36695510070964 (13H)OM 366 A
Mechanisches Getriebe:71790110051147 (27A)UG 3/40-8/13,01 GPA
Lenkung:76560110087117 (33A)LS 3
Aufbau:42582010028756 (218)425
Vorderachse 1:73711119053824 (29A)AU 2/14 S-4,0
Hinterachse 1:74711119544282 (31C)HU 2/14 S-4,0
Pritsche:43561110 (10Y)

Es ist also ein UG3/40 verbaut.

Pirx
Der mit der Zweigangachse: 15 Vorwärtsgänge, 3 Rückwärtsgänge, Split, Schnellgang, Differentialsperre
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Re: Unimog Getriebe und Getriebeumbauten

#13 Beitrag von PirateBretz » 2023-07-19 22:34:52

Pirx hat geschrieben:
2023-07-19 15:59:43
PirateBretz hat geschrieben:
2023-07-18 8:49:08
FIN wäre: WDB4351151W141615
was ist da für ein getriebe verbaut?
Der Vollständigkeit halber:

C435115(259)U 1300 L
Motor:36695510070964 (13H)OM 366 A
Mechanisches Getriebe:71790110051147 (27A)UG 3/40-8/13,01 GPA
Lenkung:76560110087117 (33A)LS 3
Aufbau:42582010028756 (218)425
Vorderachse 1:73711119053824 (29A)AU 2/14 S-4,0
Hinterachse 1:74711119544282 (31C)HU 2/14 S-4,0
Pritsche:43561110 (10Y)

Es ist also ein UG3/40 verbaut.

Pirx
danke! :rock:
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Re: Unimog Getriebe und Getriebeumbauten

#14 Beitrag von MichaelW » 2023-07-20 8:35:52

Hallo,
PirateBretz hat geschrieben:
2023-07-19 15:20:18
nur nochmal zum verständnis: die arbeits- und kriechgänge sind quasi wieder "eigene getriebe" die im höchsten gang 1:1 durchgehen und vor dem eigentlichen getriebe angeflanscht sind? und beim bw-mog is da stattdessen eine offene welle drin von kupplung-->zum getriebe?
und das wendegetriebe ist teil vom UG3/40? und da aber nur im ersten gang zum rückwärtsschalten, und in den andren gängen ist das mechanisch gesperrt?
Das Wendegetriebe ist im Getriebe drin, Im Prinzip sind alle 8 Gänge auch rückwärts möglich, die BW-Fahrzeuge haben als Sonderausstattung aber die oberen 4 Rückwärtsgänge gesperrt, du hast da also nur 4 Rückwärtsgänge.
Am Motor hängt die Kupplungsglocke, dann kommt eine Kardanwelle zum Getriebe. Die Kupplungsglocke kann getauscht werden gegen eine mit motorabhängigem Nebenabtrieb, z.B. zum Antrieb einer Seilwinde. Oder aber gegen das Splitgetriebe, das hat 2 Gänge. Einmal 1:1, einmal um ca. 20% in Lange. D.h. bei gleicher Motordrehzahl dreht sich die Welle zum Getriebe hin schneller, auch die Drehzahl im Getriebe steigt. Die Welle zwischen Motor und Getriebe gibt es bei der Baureihe immer.
Die Arbeitsgänge/Kriechgänge werden am Getriebe angeflanscht, dazu braucht es aber die entsprechende Vorbereitung im Getriebe, die ist bei der BW-Ausführung üblicherweise nicht verbaut, was eine Nachrüstung komplizierter macht. Auch bleibt mit Arbeits- und Kriechgängen die Endübersetzung im größten Gang natürlich unverändert.

Dass da serienmäßig bei der FIN ein UG3/40 verbaut ist, kann ich (auch ohne Blick in die Datenkarte) bestätigen. Das kam erst 1990, dieser Mog dürfte der FIN nach so aus ca. 1987 sein.

Gruß,
Michael
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Re: Unimog Getriebe und Getriebeumbauten

#15 Beitrag von PirateBretz » 2023-07-20 15:00:18

MichaelW hat geschrieben:
2023-07-20 8:35:52
Hallo,
Das Wendegetriebe ist im Getriebe drin, Im Prinzip sind alle 8 Gänge auch rückwärts möglich, die BW-Fahrzeuge haben als Sonderausstattung aber die oberen 4 Rückwärtsgänge gesperrt, du hast da also nur 4 Rückwärtsgänge.
Am Motor hängt die Kupplungsglocke, dann kommt eine Kardanwelle zum Getriebe. Die Kupplungsglocke kann getauscht werden gegen eine mit motorabhängigem Nebenabtrieb, z.B. zum Antrieb einer Seilwinde. Oder aber gegen das Splitgetriebe, das hat 2 Gänge. Einmal 1:1, einmal um ca. 20% in Lange. D.h. bei gleicher Motordrehzahl dreht sich die Welle zum Getriebe hin schneller, auch die Drehzahl im Getriebe steigt. Die Welle zwischen Motor und Getriebe gibt es bei der Baureihe immer.
Die Arbeitsgänge/Kriechgänge werden am Getriebe angeflanscht, dazu braucht es aber die entsprechende Vorbereitung im Getriebe, die ist bei der BW-Ausführung üblicherweise nicht verbaut, was eine Nachrüstung komplizierter macht. Auch bleibt mit Arbeits- und Kriechgängen die Endübersetzung im größten Gang natürlich unverändert.
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Gruß,
Michael
moin!

danke nochmal für die erklärung!
ich denke soweit hab ich es jetzt verstanden das ich meinem freund weiterhelfen kann bei seinen überlegungen! :unwuerdig:

viele grüße, alex :spiel:
Iveco Magirus 110-16 bj89
dänisches militär
6,1m koffer
9,7t
14.00r20 xzl+
26l/100km

ein deutz braucht vieles nicht, weil er eines hat: luftkühlung!

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