Keilriemenscheibe auf Welle befestigen

[MUSKOLUS]

Hallo,

ich habe ein einer Landmaschine das Problem, dass eine große Keilriemenscheibe auf der Welle etwas Spiel hat. Vermutlich duch die permanente Bewegung ist nun die mittige Sicherungsschraube (Güte 10.9) abgebrochen und ich fürchte das passiert wieder wenn ich die neue Schraube einfach einbaue und mit Loktite einklebe. Die Keilriemenscheibe lässt sich (ohne Sicherung) ganz leicht aber doch merklich auf der Welle kippen. Welle und Nabe haben keine spürbaren Einlaufspuren, das war vermutlich also schon beim Einbau so.

Habt ihr Erfahrungen mit Loctite® 638 Füge Welle-Nabe? Bringt das etwas? Andere Ideen außer Welle ausbauen und abdrehen etc?
Danke und Grüße, Andreas

[Mark86]

Festschweißen.

[OliverM]

Das einzige, was nachhaltig wirkt ist eine andere Scheibe mit Taper-buchse oder baust die alte Scheibe auf Spannkonus um. Dann ist Ruhe .

Gruß

Oliver

[hugepanic]

Ist der Spalt kleiner als 0,25mm?
Das Scheint die Grenze für den Klebstoff zu sein. Und auch da hast du mir 50% Scherfestigkeit.

Alternative:
Welle vermessen (und hoffen das sie noch rund ist).
Riemenscheibe ausdrehen
Buchse mit presspassung anfertigen
Buchse in die Scheibe und dann das ganze zur Welle mit wärmehnterschied montieren.

[MUSKOLUS]

Danke, Oliver! Leider ist die Riemenscheibe der Variator eines Kleinserienherstellers. Umrüsten auf Taper-Buchse geht deshalb nicht.

Danke Mark, Festschweißen geht leider auch nicht da die Riemscheibe ca. 10 cm über die Welle übersteht und es keine Fläche zum Verbinden von Welle und Nabe gibt.
Andreas

[Pirx]

In der Bohrung der Scheibe (schwierig, ich weiß) Auftragsschweißen oder Flammspritzen und dann wieder auf Maß ausdrehen? Ausdrehen und Buchse einpressen?

Pirx

[OliverM]

Danke, Oliver! Leider ist die Riemenscheibe der Variator eines Kleinserienherstellers. Umrüsten auf Taper-Buchse geht deshalb nicht.

Danke Mark, Festschweißen geht leider auch nicht da die Riemscheibe ca. 10 cm über die Welle übersteht und es keine Fläche zum Verbinden von Welle und Nabe gibt.
Andreas

Hallo Andreas ,
wenns so ist und du das vernünftig haben willst solltest du die Welle planen lassen , in den Variatortrieb eine Buchse einarbeiten lassen und dann das ganze per Schrumpfpassung montieren .
Falls das nicht geht : Riemenscheibe montieren und dann in einem Umfang von 120 Grad Madenschrauben in Welle und Riemenscheibe verbohren . sprich drei Kernlöcher bohren (die je zur Hälfte in der Welle und in der Riemenscheibe sitzen . Darin schneidest du Gewinde, demontierst das ganze wieder , füllst Loctite Fügen , Welle Nabe auf , montierst die Riemenscheiben und sicherst sie mittels drei Madenschrauben in den geschnittenen Gewinden . Das ganze machst du dann mit Loctite Hochfest .

Gruß

Oliver

[MUSKOLUS]

Hier im Bild sieht man noch den abgescherten Bolzen in der Welle im eingebauten Zustand.

Mit dieser Hülse und der Schraube (Schraube im Bild ist abgebrochen) wird die Keilriemenscheibe gesichert:

Ich bin ziemlich sicher die Ungenauigkeit von Welle und Nabe sind weniger als 0,25mm. Ausbauen wollte ich vermeiden und auch den Variator kriege ich ohne Spezielwerkzeug vermutlich nicht auseinander.
Schon zum Abziehen der Keilriemenscheibe musste ich eine Mutter aufschweißen. Der Federkeil war zerbrochen und blockierte...
Andreas

[OliverM]

Hast du die Möglichkeit , z.b.. mit einer Buchse, dass sich die Riemenscheibe am Klemmring des Lagers abstützen kann?
- Brauchst du eine Quick´ndirty Reparatur um über die Ernte zu kommen oder muss dass qualitativ dauerhaft sein ?

Gruß
Oliver

[cobra]

Kannst Du auf die Welle keine Wellen Reperaturhülse (Speedsleeve) aufsetzen und damit das Spiel ausgleichen?
https://de.rs-online.com/web/p/lagerzub ... lsrc=aw.ds
Das ist ein beliebiges Beispiel zur veranschaulichung.

Gruß Dirk

[MUSKOLUS]

Hast du die Möglichkeit , z.b.. mit einer Buchse, dass sich die Riemenscheibe am Klemmring des Lagers abstützen kann?
- Brauchst du eine Quick´ndirty Reparatur um über die Ernte zu kommen oder muss dass qualitativ dauerhaft sein ?

Gruß
Oliver

Hh, am Klemmring des Lagers abstützten würde vermutlich gehen aber ich denke der wird den Druck auf Dauer nicht aushalten wenn ich die neue Schraube (12.9 in M12 hab gerade mal nachgesehen) mit empfohlenen Drehmoment anziehe. Das gibt einfach auf der Welle nach...

Momentan tendiere ich zu "Quick´n dirty" so gut es eben geht. Deshalb ja die Frage nach "Loctite® 638 Füge Welle-Nabe". Wenn das diese Woche noch 1000 Parzellen Wintergerste hält hätte ich zwar bis zum Weizen etwas Zeit für die Reparatur aber festgeklebt kriege ich es auch erst mit Wärme wieder ab. Die Nabe des Variators mit dem Brenner zum Lösen des Klebers heiß machen würde mir auch nicht so gefallen...
Im Grunde habt ihr schon recht, für eine nachhaltiege Reparatur muss wohl die Welle raus und der Variator auseinander. Genau das versuche ich aber zum jetzigen Zeitpunkt zu vermeiden.
Andreas

[MUSKOLUS]

Kannst Du auf die Welle keine Wellen Reparaturhülse (Speedsleeve) aufsetzen und damit das Spiel ausgleichen?
Gruß Dirk

Speedsleeve stell ich mir schwierig vor weil die Nabe ja über den Federkeil muss, könnte vielleicht aber mit zwei Stück gehen wenn man den Sleeve maschinenseitig zuerst auf der Welle fixiert und auf der Außenseite den Wulstring entfernt...
Andreas

[Seebser]

Wieviele Stunden hats bis zum Bruch gehalten?
Wenn das schon länger überlebt hat, dann einfach wieder zusammenbauen und Nach der Ernte ordentlich machen.

[Gogomobil]

Wenn das vorher schon Spiel hatte und nun hält und dazu schnell gehen soll, Welle mit Schmirgelleinen abziehen, Bohrung ebenfalls glätten. Dann das Spiel minimieren indem man 0,05 oder 0,1 mm Federstahlblech auf Stoß um die Welle legt und Blech wie die Scheibe mit lösbarem Kleber aufsetzt. Zusammen mit der neuen Schraube sollte das dann tun. Was manchmal auch gut verbindet- hier ist aber das Spiel dafür wohl zu groß- es gibt so angeblich tolle "Gripppasten" um damit vernudelte Schrauben trotzdem mit dem Kreuz/Torxdreher heraus zu bekommen. Das hat mir mal geholfen so ne Welle in der Bohrung wieder bis zur Werkstatt fest zu bekommen, bei vernudelten Schrauben half es dagegen nie - ist wohl die Fläche die es ausmacht.
Viel Erfolg andi

[Konstrukteur]

Hallo,
aus welchem Material ist die Riemenscheibe?
Wenn es Stahl ist kannst Du es auch, wenn Du Zeit hast, hartverchromen lassen.
Da kannst Du die Schichtdicke angeben. 0,1mm (pro Seite) sind aber kein Problem.
Dann hinterher auf das gewünschte Maß ausdrehen und das hält dauerhaft.

Gruß Uwe

[Konstrukteur]

Hallo,
Du kannst auch versuchen Dir Fühlerband zu besorgen (gibt es ab 0,01mm frei käuflich) und das um die Welle zu wickeln.
Als Notreparatur vielleicht auch machbar.

Gruß Uwe

[MUSKOLUS]

Vielen Dank für die vielen konstruktiven (im doppelten Sinne) Hinweise! Ich habe heute die Welle mit Loctite 648 eingeklebt (etwas anderes war nicht verfügbar) und auch die Schraube eingeklebt und mit 150 Nm angezogen. Maschine hat nun ein paar Stunden gehalten und bislang ist alles unauffällig. Ich halte Euch auf dem Laufenden.
Grüße und Frohes Schaffen,
Andreas