Bohrloch: Größe beim Verzinken

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orangina
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Bohrloch: Größe beim Verzinken

#1 Beitrag von orangina » 2023-06-25 14:39:37

Hallo,

kurze Frage in die Runde. Ich muss in einen Träger Löcher für M8 Schrauben bohren. Dieser soll dann noch verzinkt werden. Langen hier 8,5mm oder sollte ich lieber auf 9mm gehen damit die Schrauben nach dem Verzinken noch gut passen?

Grüße Markus

Borsty
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Re: Bohrloch: Größe beim Verzinken

#2 Beitrag von Borsty » 2023-06-25 15:25:10

Hallo Markus
Kommt darauf an ob Feuerverzinken oder Normal verzinken. Feuerverzinken ergeben Schichtdicken bis zu 0,2mm bei normalem Badverzinken gehts bis maximal 0,1mm. Ich habe überall für M8 9mm gewählt da die Teile Feuerverzinkt sind und werden.
Denke auch daran wenn es ein grösseres Teil ist das aus Rohrteilen besteht, das Du da Ablauflöcher ca. 5mm machst. Sind Deine M8 Bohrungen irgendwo läuft das Zeuchs nicht aus den Ecken raus.
Gruss Uwe

steyermeier
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Re: Bohrloch: Größe beim Verzinken

#3 Beitrag von steyermeier » 2023-06-25 20:18:20

Moin,.bei 8mm löcher kann das durchaus sein ,daß die je nach Teil und Lage zulaufen,ich würde mich auf wieder auf ihre. Einstellen...und 9mm bohren.
Gruß Markus

OliverM
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Re: Bohrloch: Größe beim Verzinken

#4 Beitrag von OliverM » 2023-06-25 20:24:11

Letzten Endes ist es eh egal , du wirst so oder so nachbohren müssen .

Gruß

Oliver
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felix
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Re: Bohrloch: Größe beim Verzinken

#5 Beitrag von felix » 2023-06-25 20:51:33

Moin,

genau, was das Zink im Loch macht, kann man nicht vorhersehen. Habe schon 8mm Löcher gehabt, die waren hinterher komplett verschlossen. Aber die sind ja schnell wieder aufgebohrt. 9mm sind aber eine gute Idee, weil dann bleibt nach dem Bohren noch etwas Zink stehen.

8mm ist auch das Minimum, 5mm ist schnell von Schlacke verschlossen. An sich sollte man aber so groß wie möglich bohren, Rohre am besten am Ende komplett offen. Weil: Je schneller Luft und Zink entweichen können, desto weniger Verzug.

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Re: Bohrloch: Größe beim Verzinken

#6 Beitrag von RalfPetersen » 2023-06-25 22:14:14

Hallo,

die Ablauflöcher sind je nach Rohrgröße groß.Meines Wissen bei einem 1 Zoll Rohr min.7 mm.Und wenn der Verzinker denkt,die sind zu klein,werden die aufgebohrt.Und ja,auch große Löcher gehen wieder zu.Liegt daran,das das Zinkbad relativ kalt war und beim herausholen das Material zu schnell abkühlt.

Und wo Schrauben durchgesteckt werden bohre ich min 1,5 mm größer.

Gruß Ralf
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wrathchild053
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Re: Bohrloch: Größe beim Verzinken

#7 Beitrag von wrathchild053 » 2023-06-26 9:34:22

Das kann man leider nicht genau beziffern: bei meinem feuerverzinkten Heckträger habe ich M10 und M12 mit plus 0,5mm gebohrt. Bei einigen Bohrungen war keine Nacharbeit nötig, bei anderen war das halbe Loch zugelaufen.
Bei der Platte für die Kippvorrichtung des UFS habe ich die DM 30 Bohrung mit DM31 gebohrt. Doch eine Zinknase musste ich mit nem Reibahl aus der Bohrung feilen.
Gewindebohrungen sind grundsätzlich nachzuschneiden!
Wie Oli sagte, Nacharbeit ist fast immer einzuplanen.

Gruss Adi
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Re: Bohrloch: Größe beim Verzinken

#8 Beitrag von felix » 2023-06-26 10:09:57

wrathchild053 hat geschrieben:
2023-06-26 9:34:22
Gewindebohrungen sind grundsätzlich nachzuschneiden!
Gruss Adi
Moin,

allgemein Zustimmung, aber bei Gewinden kann es passieren, dass so viel Zink im Gewinde bleibt, dass der Gewindebohrer einen falschen Ansatz findet und man ein neues Gewinde schneidet, halb Zink und halb Stahl. Das hat dann keinen Halt mehr.

Besser ist es, mit einer Schraube im Gewinde zu verzinken und diese dann mit einem Autogenbrenner hinter so weit zu erhitzen, dass das Zink schmilzt und man die Schraube aus dem Gewinde drehen kann. Das erfordert aber einen richtigen Brenner, mit der Lötlampe ist da nix zu wollen und es sollte an einem gut belüfteten Ort passieren, weil dabei das Zink auf der Schraube abbrennt. (Oft ist der Kopf rotglühend, bevor die Schraube frei ist.) Und die glühende Schraube nur mit zwei Fingern drehen, sonst reißt der glühende Kopf ab, die Schraube geht ganz leicht zu drehen, wenn sie heiß genug ist.

MlG
Felix

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Re: Bohrloch: Größe beim Verzinken

#9 Beitrag von wrathchild053 » 2023-06-26 10:49:11

Hi Felix,

Schräg ansetzen kann passiren , daher schneide ich grundsätzlich nicht mit dem finalen Gewindebohrer sondern mit dem 2. Vorschneidewerkzeug nach.

Gruss Adi
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Re: Bohrloch: Größe beim Verzinken

#10 Beitrag von Strom » 2023-06-26 11:07:37

Moin.
Weil wir sowas mal planbar vorhersagen wollten, haben wir verschieden dicke Bleche (halt die, die wir nutzen) mit Bohrungen versehen und zum verzinken gegeben - so richtig zuverlässig war eine Vorhersage nur beim Mikroverzinken, beim "Feuerverzinken" musste immer mal wieder nachgearbeitet bzw Gewinde nachgeschnitten werden.
Bin eh ein Fan vom Mikroverzinken, geringere Schichtstärke, Verzug ist geringer und leichter ist das Werkstatt nacher auch :wub:

Gruß
Michael
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Re: Bohrloch: Größe beim Verzinken

#11 Beitrag von lura » 2023-06-26 11:13:29

Moin Adi, da wurde aus der Bohrung plötzlich eine Gewindebohrung? für eine M8 Gewindebohrung würde ich eher unter 7 mm bohren, sonst ist da nix mit Gewinde.

Gutes Gelingen
Gruß
Bernd

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Re: Bohrloch: Größe beim Verzinken

#12 Beitrag von OliverM » 2023-06-26 11:15:02

wrathchild053 hat geschrieben:
2023-06-26 9:34:22

Gewindebohrungen sind grundsätzlich nachzuschneiden!

Gruss Adi
-Oder sie sind vor dem verzinken zu verschließen , was kein Problem ist denn in Gewinden hat Zink eh nichts verloren.
-Oder man schneidet vorzugsweise die Gewinde erst nach dem verzinken.....


Gruß

Oliver
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Re: Bohrloch: Größe beim Verzinken

#13 Beitrag von wrathchild053 » 2023-06-26 18:28:05

OliverM hat geschrieben:
2023-06-26 11:15:02
-Oder sie sind vor dem verzinken zu verschließen , was kein Problem ist denn in Gewinden hat Zink eh nichts verloren.
-Oder man schneidet vorzugsweise die Gewinde erst nach dem verzinken.....

Gruß

Oliver
Hi Oli

nachher schneiden ist in vielen Fällen ungünstig, da bei geschlossenen Träger nicht alle verölten Späne entfernt werden können und dann im verzinkten Träger rosten. Zudem wird das Zinkbad durch Öl versaut.
Ferner prüfe ich bei Konstruktionen aus mehreren verschraubten Einzelteilen alle Schraubverbindungen auf Funktionalität. Erst wenn die gegeben ist, bring ich die Einzelteile zum Feuerverzinken.

Gruss Adi
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Re: Bohrloch: Größe beim Verzinken

#14 Beitrag von RandyHandy » 2023-06-27 10:37:32

Moin,
Da gibt es so ne schöne "günstige" Lack-Spezial-Paste (Wabiedur) die die Löcher und Gewinde vor dem verzinken schützt :angel:
Funktioniert hervorragend - aber auch hier muss nachgearbeitet werden. Der Lack muss ja irgendwie wieder raus :blush:
Viele Grüße

Henry



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Re: Bohrloch: Größe beim Verzinken

#15 Beitrag von OliverM » 2023-06-27 12:04:07

RandyHandy hat geschrieben:
2023-06-27 10:37:32
Moin,
Da gibt es so ne schöne "günstige" Lack-Spezial-Paste (Wabiedur) die die Löcher und Gewinde vor dem verzinken schützt :angel:
Funktioniert hervorragend - aber auch hier muss nachgearbeitet werden. Der Lack muss ja irgendwie wieder raus :blush:
Eben....
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Re: Bohrloch: Größe beim Verzinken

#16 Beitrag von Bahnhofs-Emma » 2023-06-27 14:51:33

Hallo,

das Zeug scheint auch tatsächlich das Zinkbad nicht zu versauen, klingt nach einer guten Lösung. Danke für die Info, hatte zwar nicht gefragt, wird aber gemerkt. ;-)

Grüße
Marcus
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Re: Bohrloch: Größe beim Verzinken

#17 Beitrag von Bad Metall » 2023-06-27 22:01:00

Wie Oliver schon geschrieben, hat sich das Bohren des Kernloch vor dem Verzinken bewährt . Nach dem Verzinken bohrt man das nach und schneidet dann das Gewinde.
Der Korrosionsschutz ist auch dann noch gewährleistet .
Von der Methode mit den Schrauben vor dem Verzinken reindrehen rate ich ab, Die werden immer fest reißen ab und der Aufwand mit dem Brenner macht nur viel zusätliche Arbeit und Gestank

Gruß Bernd

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Re: Bohrloch: Größe beim Verzinken

#18 Beitrag von Buclarisa » 2023-06-28 7:51:59

Bad Metall hat geschrieben:
2023-06-27 22:01:00
Wie Oliver schon geschrieben, hat sich das Bohren des Kernloch vor dem Verzinken bewährt . Nach dem Verzinken bohrt man das nach und schneidet dann das Gewinde.
Der Korrosionsschutz ist auch dann noch gewährleistet .
Von der Methode mit den Schrauben vor dem Verzinken reindrehen rate ich ab, Die werden immer fest reißen ab und der Aufwand mit dem Brenner macht nur viel zusätliche Arbeit und Gestank

Gruß Bernd
Das ist bei Tauchbadverzinken, das mit dem geringsten Gesamtaufwand.
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Kalte Lötstellen, bei mir nicht. Ich habe mir bis jetzt bei jeder die Finger verbrannt.

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Re: Bohrloch: Größe beim Verzinken

#19 Beitrag von Borsty » 2023-06-29 17:59:18

Löcher hatte ich ja geschrieben, die mache ich Einiges grösser. mind. eben 1mm.
Gewinde mache ich fertig und benutze wie mir von der Verzinkerei (Feuerverzinken) empfohlen Auspuffdichtmasse um die Gewinde zu schützen. Bis jetzt selten ein Gewinde nachschneiden müssen. Das Zeug härtet in der Wärme aus und ich kanns mit nem Durchschlag durchbrechen. Sachlöcher ebenso, nur muss man da dann mit Reisnadel, *Schraubendreher* oder so das Zeuchs raupfriemeln. Wo es geht mache ich Durchgangsgewinde. Hitzefeste Ofenfarbe ginge auch, aber auch die verbrenne und es könne an den umliegenden Flächen unsauber werden(Aussage Verzinkerei). Schrauben in Sacklöchern sehen die gar nicht gerne. Wird Alles rausgeschraubt wegem Hohlraum wo sich ergibt weil das Gewinde nie bis zum Grund geht.
Meine Erfahrung mit Auspuffdichtmasse(Knete) wie empfohlen ging auch immer am Besten und schnellsten wenn man zig Gewinde hat. Bei der Montage benutze ich dann eh Fett.
Gruss Uwe

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