Dachsanierung mit Einblasdämmung

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Ulf H
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Dachsanierung mit Einblasdämmung

#1 Beitrag von Ulf H » 2023-04-26 16:26:13

... ja, ich weiss, die Huette hat keinen Allradantrieb und noch nicht mal Räder ... meine isses auch nicht, ich frage fuer eine Freundin ... aber ich weiss, dass es hier einige gibt, die ihr altes Haus saniert haben und sich schon Gedanken zu dem Thema gemacht haben ...

Haus aus den 1960-ern, einstöckig mit Kaltdach, Dachboden mit Sägespänen isoliert ... Dachstuhl mit Rauhspund und Blechdach ... funktioniert, ist aber nicht huebsch ... vor allem fuehrt die schlechte Isolierung ueber dem Heizungsraum (Holzstueckheizung) zu gewaltigen Eispanzern, welche schon mal krachend auf der Holzterrasse einschlagen ... im Nachinein muss ich sagen zum Glueck, sonst hätte ich niemals die Terrasse dort saniert und die Besitzerin kennen und lieben gelernt ...

Im Zuge der Dachsanierung soll der Dachueberstand wieder auf 50 cm erweitert werden ... die aktuellen 20 cm sind durch nachträgliche Isolierung der Fassade entstanden und sehen einfach nur bescheiden aus ...

Vorschlag 1: wirft technisch keine Fragen auf ... Blech runter ... Rauhspund aufsägen ... auf der einen Haussseite liegen zwei alte Dächer uebereinander, da das Dach mal verlängert wurde (Traufe auf selber Höhe, aber weiter draussen) ... Dachboden mit Matten und loser Wolle nachisolieren, man kommt dann ja dran ... Rauhspund wieder flicken ... spezielle Dach(unterspann)bahn drauf ... Neues Blech drauf ... leider merkt man dem Angebot am Preis und den veranschlagten Stunden an, dass der Kerl eigentlich keine Lust auf den Auftrag hat ...

Vorschlag 2: Dach auf Dach, also neues Blech ueber das alte ... eine in Nordschweden sehr beliebte und normalerweise auch gute Bauweise ... doch nun zur Krux: die Isolierung soll in den Dachboden eingeblasen werden ... ich bin aber hochgradig skeptisch, wie das bei einem alten und keineswegs dichten Dachboden funktionieren soll ... ausserdem lebt da oben ein Tier, wahrscheinlich Eichhörnchen, welches deutlich hörbar sein Unwesen treibt und auch gelegentlich etwas Dämmspäne in den Raumecken runterrieseln lässt ...

Frage: funktioniert Einblasdämmung in alten Hohlräumen ohne definierte Dichtheit?

Gruss —diesmal von der Mitte der Ostsee— Ulf
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Pirx
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Re: Dachsanierung mit Einblasdämmung

#2 Beitrag von Pirx » 2023-04-26 17:27:19

Ulf H hat geschrieben:
2023-04-26 16:26:13
Vorschlag 2: Dach auf Dach, also neues Blech ueber das alte ... eine in Nordschweden sehr beliebte und normalerweise auch gute Bauweise ... doch nun zur Krux: die Isolierung soll in den Dachboden eingeblasen werden ... ich bin aber hochgradig skeptisch, wie das bei einem alten und keineswegs dichten Dachboden funktionieren soll ... ausserdem lebt da oben ein Tier, wahrscheinlich Eichhörnchen, welches deutlich hörbar sein Unwesen treibt und auch gelegentlich etwas Dämmspäne in den Raumecken runterrieseln lässt ...

Frage: funktioniert Einblasdämmung in alten Hohlräumen ohne definierte Dichtheit?
Hallo Ulf!

Wir haben im Zuge der Außenwand- und Dachdämmung auch die Decke zwischen Erdgeschoß und Obergeschoß dämmen lassen - mit Einblasdämmung. In erster Linie ging es uns um einen Schallschutz, damit man im Erdgeschoß nicht hört, wenn oben gelaufen wird. Zusätzlich wurde uns auch Wärmeisolierung versprochen (ist für uns aber eher unwichtig).

Ich kann nur sagen, daß sich die Akustik nach dem Einblasen kaum verändert hat. Möglicherweise erreicht die Einblasdämmung also gar nicht alle Stellen, sondern nur Randbereiche rings um den Einblasort? Außerdem lebt in der Dämmung ein Nagetier, das sich sehr über die Dämmung als Nahrungsmittel und Nestbaumaterial freut.

Aus diesen Gründen würde ich eher vom Einblasen abraten.

Pirx
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Re: Dachsanierung mit Einblasdämmung

#3 Beitrag von seppr » 2023-04-26 17:58:31

Trittschalldämmung geht mit Masse. Also Dämmgewicht. Deshalb hatte man früher und nimmt man heute noch eine Schicht Kies als Dämmung gegen Trittschall. Oder im Neubau Betondecke mit Mindestdicke.

Körper- oder Luftschall, also die hässliche Musik aus der Nachbarwohnung dämpft man mit Entkopplung der Wände und Decken. Wobei ich glaube, dass das schwieriger umzusetzen ist.

Sepp

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Re: Dachsanierung mit Einblasdämmung

#4 Beitrag von Elopant » 2023-04-26 18:19:57

Hallo,
was ist es denn für ein Dachstuhl ( Nagelbinder mit vielen Aussteifungen oder normales Sparrendach ? ), was ist für eine Decke vorhanden? Betondecke oder Holzbalkendecke? Blech auf Blech würde ich vermeiden. Wenn es vom Platz und den örtlichen Gegebenheiten her geht, würde ich nicht ohne Dampfbremse und Luftdichtung dämmen. Eine Einblasdämmung, egal welches Material ist hohlraumfrei möglich, wenn derjenige weiß, was er macht.

Gruß

Chris

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Tomduly
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Re: Dachsanierung mit Einblasdämmung

#5 Beitrag von Tomduly » 2023-04-26 18:28:02

Einblasdämmung sollte nicht feucht werden, das sehe ich unter einen nackten Blechdach als Problem (Taupunkt). Wird das Isofloc-Zeugs einmal feucht, klumpt es zusammen und gammelt als Batzen der Schwerkraft folgend in irgendwelchen Ecken vor sich hin. Auch Glas- oder Mineralwolle nimmt Feuchtigkeit auf, verliert so seine Dämmwirkung und bleibt fortan nass. Auch nicht gut.
Evtl. könnte man das Blechdach runter machen, eine Aufsparrendämmung aus Holzweichfaserplatten (z.B. Pavatex 50mm dick) flächig verlegen (sind Nut- & Feder-Platten). Darauf die Lattung und dann wieder ein (landschaftstypisches) Blechdach. In der Industrie und Landwirtschaft verwendet man auch Trapezbleche als Dacheindeckung, die auf der Unterseite mit PU-Schaum beschichtet sind, damit in Blech-gedeckten Hallen nicht ständig Kondenswasser von der Decke tropft. Solche Sandwich-Paneele dürften aber in einigen Jahrzehnten teuer in der Entsorgung sein.

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Uwe
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Re: Dachsanierung mit Einblasdämmung

#6 Beitrag von Uwe » 2023-04-26 18:54:17

Die Tomsche Variante würde ich auch bevorzugen.

Gruß
Uwe
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Ulf H
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Re: Dachsanierung mit Einblasdämmung

#7 Beitrag von Ulf H » 2023-04-26 19:41:28

... es sind Nagelplattenbinder, also recht wenig Platz da oben ... dazuhin nochmal angestueckelt, es ist also teilweise eine Zwischendecke drin ... in der Mitte 1,20, zum Rand auf null auslaufend ... Zugang im Doppeldeckenbereich nur ueber maximal 30 cm hohe Luken ... mit mehr Platz hätte ich es selbst genacht ...

... natuerlich Holzbalkendecke ... das ganze Haus ist ortsueblich aus Holz ... Beton nur als Ringfundament und Mauerwerk nur als Schoenstein ...

... Kaltdach ! Die Isolierung liegt also auf der Geschossdecke und nicht in der Dachschräge ... ich sehe keinen Grund dieses prinzipiell zu ändern ...

Gruss Ulf
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Re: Dachsanierung mit Einblasdämmung

#8 Beitrag von Ulf H » 2023-04-26 19:50:56

... die bisherige Dämmung aus Sägespähnen ist trocken ... warum sollte sich das ändern, nur weil auf das dichte Blech noch ein weiteres dichtes Blech kommt ... der Hohlraum ist ja nach wie vor an den Giebelseiten mit Luke und Kiemenblech etwas belueftet ...

Gruss Ulf
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Re: Dachsanierung mit Einblasdämmung

#9 Beitrag von Ulf H » 2023-04-26 19:54:57

... Trittschalldämmung brauchts nicht, so laut ist der Dachbodenvewohner nicht ... und auch der Hund hat eingesehen, dass es nix bringt gegen Geraschel in der Wand oder Decke anzubellen ... nun ist nur bei Fux und Bär richtig Alarm angesagt ...

Gruss Ulf
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Wuiderer
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Re: Dachsanierung mit Einblasdämmung

#10 Beitrag von Wuiderer » 2023-04-26 20:21:14

Servus Ulf,
Nachdem die Firma in der ich arbeite, das Hauptbeschäftigungsfeld in der Dachsanierung von Altbauten hat kann ich dir sagen das Einblasdämmung prinzipiell sehr gut funktioniert.
Bei der Einblasdämmung kann man verschiedene Formen wählen, meistens wird hier allerdings an Zellulose gedacht. Aber auch Steinwolle lässt sich beispielsweise einblasen. Nur soviel dazu.
Man kann natürlich auch auf offene Flächen ausflocken, wird bei uns gerne bei Fehlbodendecken eingesetzt, allerdings sollte hier der Flocker auch den meisten Teil der zu flockenden Fläche erreichen. Mit der Methode lässt sich in einer recht kurzen Zeit eine recht ansehnliche Fläche dämmen. Wer mit seiner Maschine umgehen kann ist hiermit zeitlich um einiges besser dran als mit Dämmplatten.

Je nach angestrebten dämmziel wäre durchaus ein Doppeldachstuhl denkbar. Aber so wie ich das verstanden habe, ist ja das Dach komplett als Kaltdach ausgeführt und die Dämmung komplett über der Geschossdecke aufgebracht. Das oben angesprochene Feuchtproblem sollte hier dann mit einer entsprechenden Luftzirkulation in den Griff zu bekommen sein.
Welche aktuelle Dämmstärke liegt den aktuell vor und wohin soll die Reise gehen?
Viele Grüße
Clemens

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lura
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Re: Dachsanierung mit Einblasdämmung

#11 Beitrag von lura » 2023-04-26 21:34:48

Moin Ulf, ein Kaltdach funktioniert gut belüftet ausgezeichnet. Es lebt von der Belüftung, die ist wichtig. Einblasdämmung würde ich was mineralischea nehmen, oder was der örtliche Unternehmer empfiehlt. Dämmstärke im Mittel 20 cm sollten reichen, aber immer min 6 cm Abstand zum Blechdach. Das neue Blech einfach oben drauf, nicht überall wird so schwierig gebaut wie in D.
Gruß
Bernd

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wohnmog
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Re: Dachsanierung mit Einblasdämmung

#12 Beitrag von wohnmog » 2023-04-27 0:23:11

Hallo,

ich gehe mal stark davon aus dass die Decke von unten nicht abgesperrt ist, sonst wäre sie dicht…
Also entweder lege ich die gesamte Decke frei und mach es richtig :
Dampfsperre von unten Isolierung zwischen den Deckensparren, Oben Membran und gegen die Nager eine Holzplatte OSB mit Hinterlüftung , sonst ist diese zu dicht. Aber eine Hinterlüftung ist perfekt für Wespen und Co. Dämmung zw Sparren ausreicend???
Dapfsperre von oben einlegen geht nat irgendwie auch, meist aber Murks.
Blech auf Blech ist nichts, Rahmenschenkel dazwischen ware Pflicht- sieht rundherum blöd aus und Rinne ist dann Murks.
Tipp:
Nimm Sandwich in min 120 - 150mm:
Umschließende Hülle ohne Kältebrücken
Leiser als Blech
Dachüberstand oft machbar an Traufe - einfach etwas weiter raus legen, überschiebbare Ortgänge
Überstand an Traufe bis 60-70 cm kein Problem- Dachrinne dann mit Flugsparren
Befestigung nat mit Sturmkalotten und spanlosen Schrauben.
Kein Getier mehr drin

Um Tauwasserschäden zu vermeiden gibts bei normalem Blech eine Anticondensschicht- ein Vlies dass das Wasser bindet und wieder abgibt, ohne dass es zu den Holzrahmen läuft und diese vergammeln lässt.
Nur pu Schaum unter Blech gibt es meines Wissens nicht, da ist zumindest eine Folie, ein Gfk oder ähnliches drunter- dann gilt es aber als Sandwich- wird zum Beispiel in Reithallen gemacht wg dem Lärm bei Regen- etwas günstiger als ein richtiges Sandwich.
Grüße
Markus

@ Bernd
die einen nennen es schwierig , die anderen freuen sich an vernünftiger, langlebiger Arbeit

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Re: Dachsanierung mit Einblasdämmung

#13 Beitrag von micha der kontrabass » 2023-04-27 9:30:07

@Ulf,
lass uns da mal drüber reden, wenn du hier bist.

Mein Dach ist genau so aufgebaut. Und bei Sägespanisolierung sollte man absolut nirgends dicht bauen, weder innen, und schon gar nicht aussen.
Unser ganzes Haus ist mit Säge/Hobelspänen isoliert, ohne jegliches Plastik. Denn wenn da welches wäre, gäbe es das Haus nicht mehr. Es steht auch erst seit knapp 80 Jahren.
Unser Klima hier funktioniert einfach bisschen anders als in Deutschland.

Viele Grüsse
Micha d,k.
mit dem am nördlichsten stationierten Magirus Mercur!

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Uwe
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Re: Dachsanierung mit Einblasdämmung

#14 Beitrag von Uwe » 2023-04-27 10:00:33

lura hat geschrieben:
2023-04-26 21:34:48
Moin Ulf, ein Kaltdach funktioniert gut belüftet ausgezeichnet. Es lebt von der Belüftung, die ist wichtig. Einblasdämmung würde ich was mineralischea nehmen, oder was der örtliche Unternehmer empfiehlt. Dämmstärke im Mittel 20 cm sollten reichen, aber immer min 6 cm Abstand zum Blechdach. Das neue Blech einfach oben drauf, nicht überall wird so schwierig gebaut wie in D.
An sich mag ich ja auch einfache Lösungen, grade bei dem Eisplattenproblem bin ich mir aber nicht sicher, ob ein einfaches Mehr an Dämmung da für ne nachhaltige Lösung reicht, weil da im Zweifel halt doch Warmluft durchzieht.

Gruß
Uwe
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Re: Dachsanierung mit Einblasdämmung

#15 Beitrag von wohnmog » 2023-04-27 15:33:11

@
Mischa,
klar kann man so bauen wie vor 80 Jahren, ist nicht zwangsläufig verkehrt und funktioniert bestimmt.

Aber dann auch den Energiebedarf von damals akzeptieren und konsequent bleiben. Das Getier lieb gewinnen und auf den Vollwärmeschutz verzichten! Dann funktioniert das prima.
Das hat primär nichts mit dem Klima zu tun, sondern mit Bauphysik. Aber hey, wer weiß, vielleicht ist die Erde auch eine Scheibe.. 🙈🙉
@ Uwe
Genug Dämmung und ausreichend Hinterlüftung dann sollte das ok sein.Aber die vorhandenen Hobelspäne sind wohl zu wenig bzw es zieht irgendwo durch- Nager viell?
Keine Frage, es gibt besseres als Sandwich- aber das ist einerseits in der Ausführung komplexer und anderseits auch wesentlich teurer
Grüße Markus

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Re: Dachsanierung mit Einblasdämmung

#16 Beitrag von lura » 2023-04-28 0:35:26

Das Eisplattenproblem entsteht wahrscheinlich durch mehrfache Frost-Tau-Wechsel des Bleches wegen zu wenig Dämmung über dem Warmbereihj, das sollte sich dann mit der stärkeren Dämmung mildern. Eine intakte Dampfbremse wäre auf jeden Fall wichtig.
Gruß
Bernd

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Re: Dachsanierung mit Einblasdämmung

#17 Beitrag von Ulf H » 2023-05-12 18:23:17

... nun ist es entschieden ... aufs Dach kommt ein neues Blech ... drunter wird die Isolierung mit diffussionsoffenem Material (Schuettung oder Matten) verstärkt ... um dorthin zu kommen wird wohl die mittlere, inzwschen funktionslose Rauhspundschalung weichen muessen ...

Gruss Ulf

Danke fuer die vielen Ideen ...
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Re: Dachsanierung mit Einblasdämmung

#18 Beitrag von Mark86 » 2023-05-12 20:03:58

Pirx hat geschrieben:
2023-04-26 17:27:19
Ulf H hat geschrieben:
2023-04-26 16:26:13
Vorschlag 2: Dach auf Dach, also neues Blech ueber das alte ... eine in Nordschweden sehr beliebte und normalerweise auch gute Bauweise ... doch nun zur Krux: die Isolierung soll in den Dachboden eingeblasen werden ... ich bin aber hochgradig skeptisch, wie das bei einem alten und keineswegs dichten Dachboden funktionieren soll ... ausserdem lebt da oben ein Tier, wahrscheinlich Eichhörnchen, welches deutlich hörbar sein Unwesen treibt und auch gelegentlich etwas Dämmspäne in den Raumecken runterrieseln lässt ...

Frage: funktioniert Einblasdämmung in alten Hohlräumen ohne definierte Dichtheit?
Hallo Ulf!

Wir haben im Zuge der Außenwand- und Dachdämmung auch die Decke zwischen Erdgeschoß und Obergeschoß dämmen lassen - mit Einblasdämmung. In erster Linie ging es uns um einen Schallschutz, damit man im Erdgeschoß nicht hört, wenn oben gelaufen wird. Zusätzlich wurde uns auch Wärmeisolierung versprochen (ist für uns aber eher unwichtig).

Ich kann nur sagen, daß sich die Akustik nach dem Einblasen kaum verändert hat. Möglicherweise erreicht die Einblasdämmung also gar nicht alle Stellen, sondern nur Randbereiche rings um den Einblasort? Außerdem lebt in der Dämmung ein Nagetier, das sich sehr über die Dämmung als Nahrungsmittel und Nestbaumaterial freut.

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Pirx
Wenn es sich dabei um eine Holzbalkendecke handelt, die Einblasdämmung ist in der Regel eine reine Wärmedämmung und hat -wie auch andere Wärmedämmungen- nur geringen Einfluss auf die Geräuschdämmung. Geräusche kann man nur eindämmen, in dem man die Überträger entkoppelt oder Masse einbringt, grade letzteres ist bei Holzbalken statisch schwierig...
Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dümmere ist.

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Re: Dachsanierung mit Einblasdämmung

#19 Beitrag von steph » 2023-05-13 8:11:56

Wenn es irgendwie geht, nehmt mittelschweres Material.
Steinwolle oder so.
Ansonsten wird es heiß im Sommer.
Google Mal zum Thema "sommerlicher Wärmeschutz".
Wird leider von vielen noch stiefmütterlich behandelt.
Wenn ihr Blech macht, nehmt ruhig einen etwas höheren Stehfalz.... das vereinfacht die Anbringung von Solar oder so.

Viel Erfolg.

Stephan
Immer dasselbe.....
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Re: Dachsanierung mit Einblasdämmung

#20 Beitrag von Ulf H » 2023-05-13 8:55:43

... Schallschutz ist vollkommen egal ...

... sommerlicher Wärmeschutz ist einen Gedanken wert ... da werde ich mal das angedachte Material untersuchen ...

... als Blech kommt das hier zu 90% verwendete Trapezprofil zur Anwendung, dazu gibts Aufbauteile fuer Schneefang und wenn Solar hier mal ein Thema wird, dann gibts auch Nachruestlösungen zum Blechdach ...

Gruss Ulf
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