LKW Scheune bauen - abschnittsweise betonieren ?
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LKW Scheune bauen - abschnittsweise betonieren ?
Hallo zusammen,
ich weiss das Thema gehöhrt nur bedingt hier hin, da ich jedoch schon beobachtet habe, dass es hier auch viele Bauexperten gibt stelle ich hier die Frage.
Möchte eine Art Scheune bauen um dort den LKW abzustellen.
Dazu müssen Fundamente gegossen werden. Becherfundamente für die Stützen und Streifenfundamente.
Würde das gerne in Eigenleistung machen. Damit ich keine Betonpumpe benötige, würde ich die Fundamente gerne abschnittsweise betonieren,
damit der LKW mit dem Fertigbeton eine Zufahrt hat.
Also erst mal die Becherfundamente, dann dazischen die Streifenfundamente.
An den Schnittstellen würde ich mehrere Bewehrungseisen durchlaufen lassen, damit später ein Verbund entsteht.
Ist so was zulässig - oder wäre das Murks ?
Danke + Gruß aus dem Sauerland !
ich weiss das Thema gehöhrt nur bedingt hier hin, da ich jedoch schon beobachtet habe, dass es hier auch viele Bauexperten gibt stelle ich hier die Frage.
Möchte eine Art Scheune bauen um dort den LKW abzustellen.
Dazu müssen Fundamente gegossen werden. Becherfundamente für die Stützen und Streifenfundamente.
Würde das gerne in Eigenleistung machen. Damit ich keine Betonpumpe benötige, würde ich die Fundamente gerne abschnittsweise betonieren,
damit der LKW mit dem Fertigbeton eine Zufahrt hat.
Also erst mal die Becherfundamente, dann dazischen die Streifenfundamente.
An den Schnittstellen würde ich mehrere Bewehrungseisen durchlaufen lassen, damit später ein Verbund entsteht.
Ist so was zulässig - oder wäre das Murks ?
Danke + Gruß aus dem Sauerland !
Re: LKW Scheune bauen - abschnittsweise betonieren ?
So eine Halle wird ja meist nicht ohne Bau-Ing., Plan und Genehmigung gebaut.
Allso gibt es sicher auch Ausführungspläne Bewehrungspläne dazu.
Eisen überstehen lassen und abschittsweise betonieren sollte kein Problem sein.
Allso gibt es sicher auch Ausführungspläne Bewehrungspläne dazu.
Eisen überstehen lassen und abschittsweise betonieren sollte kein Problem sein.
Re: LKW Scheune bauen - abschnittsweise betonieren ?
Moin,
Gräben ausheben, Eisen rein und 15-20cm Beton rein kippen. Dann in den noch weichen Beton die erste Lage Schalsteine setzen. Das muss gut vorbereitet werden, damit das klappt. (Schnüre ziehen, Steine bereitlegen.
Dann die Streifenfundamente aus Schalsteinen mit Bewehrung setzen. Wenn möglich die Pfosten auch, verlorene Schalung macht m.E. vieles einfach. Dann kommt der Lkw noch einmal um die Fundamente zu füllen.
Und dann anfüllen und ggf. Oben drauf die Platte Betonieren.
MlG
Felix
Gräben ausheben, Eisen rein und 15-20cm Beton rein kippen. Dann in den noch weichen Beton die erste Lage Schalsteine setzen. Das muss gut vorbereitet werden, damit das klappt. (Schnüre ziehen, Steine bereitlegen.
Dann die Streifenfundamente aus Schalsteinen mit Bewehrung setzen. Wenn möglich die Pfosten auch, verlorene Schalung macht m.E. vieles einfach. Dann kommt der Lkw noch einmal um die Fundamente zu füllen.
Und dann anfüllen und ggf. Oben drauf die Platte Betonieren.
MlG
Felix
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Re: LKW Scheune bauen - abschnittsweise betonieren ?
Moin,
Deine Anschlusseisen sollten lang genug sein. Wie lang die mindestens sein müssen, sagt die Statik
Ansonsten sind solche Arbeitsfugen gang und gäbe. Vor dem weiterbetonieren sollte die Oberfläche aufgerauht und die Körner freigelegt werden, damit sich der Beton ordentlich verzahnt. Am einfachsten geht das, wenn der Beton noch jung ist mit einem Hochdruckreiniger.
Gruß Simon
Deine Anschlusseisen sollten lang genug sein. Wie lang die mindestens sein müssen, sagt die Statik
Ansonsten sind solche Arbeitsfugen gang und gäbe. Vor dem weiterbetonieren sollte die Oberfläche aufgerauht und die Körner freigelegt werden, damit sich der Beton ordentlich verzahnt. Am einfachsten geht das, wenn der Beton noch jung ist mit einem Hochdruckreiniger.
Gruß Simon
Re: LKW Scheune bauen - abschnittsweise betonieren ?
Hallo,
die "Becherfundamente" sind in Wirklichkeit Köcherfundamente.
Man baut zuerst unten eine Sauberkeitsschicht.
(Irgendein flüssiger Beton.)
Dann baut man eine Schalung.
In die Schalung die Bewehrung und die Blechköcher.
Anschließend kommt Beton.
Wenn man es gaaanz billig machen will, stellt man auf die Sauberkeitsschicht
die Bewehrung (mit Abstand) auf und die Blechköcher da hineinen.
Dann rundrum Schalung aus OSB (wieder mit Abstandshaltern zur Bewehrung).
Dann zwischen Erdboden und OSB Sand einfüllen.
Dann Beton.
Die OSB-Platten sind dann 'verlorene Schalung'.
Die bleiben die nächsten 100 Jahre im Boden.
...
die "Becherfundamente" sind in Wirklichkeit Köcherfundamente.
Man baut zuerst unten eine Sauberkeitsschicht.
(Irgendein flüssiger Beton.)
Dann baut man eine Schalung.
In die Schalung die Bewehrung und die Blechköcher.
Anschließend kommt Beton.
Wenn man es gaaanz billig machen will, stellt man auf die Sauberkeitsschicht
die Bewehrung (mit Abstand) auf und die Blechköcher da hineinen.
Dann rundrum Schalung aus OSB (wieder mit Abstandshaltern zur Bewehrung).
Dann zwischen Erdboden und OSB Sand einfüllen.
Dann Beton.
Die OSB-Platten sind dann 'verlorene Schalung'.
Die bleiben die nächsten 100 Jahre im Boden.
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Re: LKW Scheune bauen - abschnittsweise betonieren ?
Hallo zusammen,
prima - vielen Dank für euer Input !
Ingenieur - Danke für die gute Beschreibung - das klingt gut, sollte ich hin bekommen !!
Danke und Gruß
Stefan
prima - vielen Dank für euer Input !
Ingenieur - Danke für die gute Beschreibung - das klingt gut, sollte ich hin bekommen !!
Danke und Gruß
Stefan
Re: LKW Scheune bauen - abschnittsweise betonieren ?
Moin,
Bedenke bei den Blechköchern ( kann man entweder vorgefertigt kaufen oder Styroporklötze reinstellen und später verbrennen ), daß beim Gießen Auftrieb entsteht, die dürfen nicht seitlich wegtreiben und vor allem nicht auftreiben. Bedenke weiterhin, dass Du beim Ballastieren dieser Köcher mit dem spezifischen Gewicht von Beton rechnen musst, nicht mit dem von Wasser, das heißt ein 40 Liter Köcher braucht eine Auflast von 100 kg. ( Oder muss entsprechend gut, woran auch immer, befestigt werden.)
Und frag jetzt bitte nicht woher ich das weiß
Gruß
Peter
Bedenke bei den Blechköchern ( kann man entweder vorgefertigt kaufen oder Styroporklötze reinstellen und später verbrennen ), daß beim Gießen Auftrieb entsteht, die dürfen nicht seitlich wegtreiben und vor allem nicht auftreiben. Bedenke weiterhin, dass Du beim Ballastieren dieser Köcher mit dem spezifischen Gewicht von Beton rechnen musst, nicht mit dem von Wasser, das heißt ein 40 Liter Köcher braucht eine Auflast von 100 kg. ( Oder muss entsprechend gut, woran auch immer, befestigt werden.)
Und frag jetzt bitte nicht woher ich das weiß
Gruß
Peter
10.AllradBlütenspannerTreffen im Alten Land: 3.5. bis 5.5.24
Re: LKW Scheune bauen - abschnittsweise betonieren ?
Moin,
deswegen baut man die Köcher ja auch so hoch, wie das Fundament,
und rechnet den Lastabtrag nicht über Spitzenpressung,
sodern über Schub der Außenseiten auf die zulässige Bodenpressung.
Man beachte bei Stößen der Bewehrung die Übergreifungslängen.
Sie kann bis zu dem 135-fachen des Stabdurchmessers betragen.
Einfacher, aber teurer sind Bewehrungsschraubverbindungen.
Da kann man dann die Hülse mit dem Innengewinde direkt auf die Schalung nageln.
Dabei vergesse man aber die Schubübertragung nicht.
Enweder durch zusätzliche, diagonale Bewehrung,
oder durch Trapezleisten, so daß sich nach dem Ausschalen ein Sägezahn ergibt.
Hat man nur kurze Stabenden, darf man Bewehrung auch verschweißen.
Aber dafür braucht man div. Sonderausbildungen und -Zulassungen.
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deswegen baut man die Köcher ja auch so hoch, wie das Fundament,
und rechnet den Lastabtrag nicht über Spitzenpressung,
sodern über Schub der Außenseiten auf die zulässige Bodenpressung.
Man beachte bei Stößen der Bewehrung die Übergreifungslängen.
Sie kann bis zu dem 135-fachen des Stabdurchmessers betragen.
Einfacher, aber teurer sind Bewehrungsschraubverbindungen.
Da kann man dann die Hülse mit dem Innengewinde direkt auf die Schalung nageln.
Dabei vergesse man aber die Schubübertragung nicht.
Enweder durch zusätzliche, diagonale Bewehrung,
oder durch Trapezleisten, so daß sich nach dem Ausschalen ein Sägezahn ergibt.
Hat man nur kurze Stabenden, darf man Bewehrung auch verschweißen.
Aber dafür braucht man div. Sonderausbildungen und -Zulassungen.
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Re: LKW Scheune bauen - abschnittsweise betonieren ?
Hallo,
nochwas zu den Stahlstützen, die oben in der Zeichnung auftauchen:
Die brauchen natürlich rundrum lastübertragende Winkel,
die da aufgeschweißt sind.
Nicht einfach glatt in den Köcher stecken !
So müssen die Innenabmessungen vom Wellblech entsprechend groß
gewählt werden.
...
nochwas zu den Stahlstützen, die oben in der Zeichnung auftauchen:
Die brauchen natürlich rundrum lastübertragende Winkel,
die da aufgeschweißt sind.
Nicht einfach glatt in den Köcher stecken !
So müssen die Innenabmessungen vom Wellblech entsprechend groß
gewählt werden.
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Re: LKW Scheune bauen - abschnittsweise betonieren ?
Hallo,
und nochwas zu der obigen Zeichnung:
Man baut die Streifenfundamente außen VOR die Stützen.
Die Außenwand läuft dann durch, und innen in der Halle stehen die Stahlstützen.
Das vermeidet Wärmebrücken.
Alle 2 Meter in der Höhe schweißt man außen an die Stahlstützen Laschen an.
Durch die Laschen fädelt man später den Ringanker vom Mauerwerk.
Bewehrt man den Ringanker mit 4 BSt500 Dm 12, dann kann man später
an jeder beliebigen Stelle eine Eingangstür in das Mauerwerk reinschneiden.
...
und nochwas zu der obigen Zeichnung:
Man baut die Streifenfundamente außen VOR die Stützen.
Die Außenwand läuft dann durch, und innen in der Halle stehen die Stahlstützen.
Das vermeidet Wärmebrücken.
Alle 2 Meter in der Höhe schweißt man außen an die Stahlstützen Laschen an.
Durch die Laschen fädelt man später den Ringanker vom Mauerwerk.
Bewehrt man den Ringanker mit 4 BSt500 Dm 12, dann kann man später
an jeder beliebigen Stelle eine Eingangstür in das Mauerwerk reinschneiden.
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Re: LKW Scheune bauen - abschnittsweise betonieren ?
Hallo zusammen,
vielen Dank für die ergänzenden Hinweise.
Ich wollte ein Betonrohr mit 40cm Innendurchmesser in dem Köcher verwenden.
Wie sollte das aussehen mit den Winkeln an dem Träger ?
Ich dache unten am Ende eine Platte anschweißen.
Zudem noch die Winkel. Ggf. - so: ???
Danke und Gruß
Stefan
vielen Dank für die ergänzenden Hinweise.
Ich wollte ein Betonrohr mit 40cm Innendurchmesser in dem Köcher verwenden.
Wie sollte das aussehen mit den Winkeln an dem Träger ?
Ich dache unten am Ende eine Platte anschweißen.
Zudem noch die Winkel. Ggf. - so: ???
Danke und Gruß
Stefan
Re: LKW Scheune bauen - abschnittsweise betonieren ?
Hallo,
das mit dem Betonrohr kann man so machen.
Es ist ein wenig unüblich, weil (theoretisch) keine Schubkräfte übertragen werden können.
(Aber man kann das Betonrohr ja auch einkerben.)
Aber wenn man unten drunter ein bewehrtes Fundament baut,
kann das klappen.
Das rechnet der zuständige Bauingenieur.
Die Winkel kann man so anschweißen.
Besser ist den mittleren Winkel um 90° gegenüber den beiden anderen zu drehen.
(D.h. auf den 'Kammern' vom HEB festschweißen.)
...
das mit dem Betonrohr kann man so machen.
Es ist ein wenig unüblich, weil (theoretisch) keine Schubkräfte übertragen werden können.
(Aber man kann das Betonrohr ja auch einkerben.)
Aber wenn man unten drunter ein bewehrtes Fundament baut,
kann das klappen.
Das rechnet der zuständige Bauingenieur.
Die Winkel kann man so anschweißen.
Besser ist den mittleren Winkel um 90° gegenüber den beiden anderen zu drehen.
(D.h. auf den 'Kammern' vom HEB festschweißen.)
...
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Re: LKW Scheune bauen - abschnittsweise betonieren ?
Hallo,
bezüglich den 'Winkeleisen zum Ausrichten':
Ich habe mal einen Media-Markt mit Tanzschule gebaut.
Alle Stützen (25m hoch) in Köcherfundamente (110cm tief).
Die Stützen hat man unten auf einen Stein von Betonverbundsteinplaster,
oder Gossenstein gestellt.
Keile oben im Köcher.
Dann diagonal abgespannt.
Anschließend mit Pagel Vergußbeton die Köcherfundamente ausbetoniert.
Ich war übrings auch für die Einmessung der Baustelle incl. Parkhaus zuständig.
Irgendwann wurde dem Rohbauer meine Ingenieurleistung zu teuer,
und hat seine Poliere die Position der Stützen einmessen lassen.
Das ist dann in die Hose gegangen.
Um 08:00 Uhr mit Pagel vergossen.
Um 12:00 Uhr habe ich dann 5cm Fehler festgestellt.
(Meine Präzision: 5mm im ganzen Baufeld.)
Die Bremer Rohbaufirma hat dann Hydraulikpressen seitlich angesetzt,
und war der Hoffnung, dass der 4 Stunden alte Vergussbeton wie Honig um die
Stützen in den Köchern fließt.
Der Vergußbeton hat sich aber geweigert.
Also sind die Keile weggeflogen, und die Stütze hat 'Fahrt aufgenommen'.
Dann maximale Schiefstellung im Köcher, und nach den Grundsätzen der Dynamik
im oberen Drittel abgeknickt.
Ergebnis: Die Betonfertigteilstütze war dann Schrott.
Also rausziehen, und in Meterstücke zerschneiden, und in den Brecher.
Neue Fertigteil-Stütze in Kassel bauen, und nach Hannover bringen.
Dann alles von vorn.
. .
Nur mal als Info, wie man Stützen in Köcherfundamenten platziert.
Man kann sich auch etwas anderes überlegen.
Z.B. die unteren Abschnitte der Stahlstützen gleich mit einbetonieren.
Dann zwei Kopfplatten.
Eins unten etwa 10cm über O.K. Fundament und eine unten an der Stahlstütze.
Dann (hier) 6 Schrauben M20 10.9 zum Verbinden.
Dann spart man sich die Köcher-Orgie.
Höhendifferenzen bis 10mm gleicht man durch Futterbleche aus.
Seitliche Fehler bis 4mm gleicht man durch Bohrungen in 24mm aus.
(Macht die DB bei Fahrleitungsmasten auch so.)
Wenn man dann die aller-unterste Kopfplatte hinreichend groß macht,
dort 4 Löcher außen reinbohrt, kann man das Stützenunterteil Milimetergenau
unten im Fundament als Montagesicherung festdübeln.
Dann kann man alle Fundamente 'in einem Rutsch' betonieren.
Weil das dann ja alles unter Geländeniveau ist, braucht man keine Betonpumpe.
So haben wir es beim Deutschen Pavillon der Expo2000 auch gemacht.
...
bezüglich den 'Winkeleisen zum Ausrichten':
Ich habe mal einen Media-Markt mit Tanzschule gebaut.
Alle Stützen (25m hoch) in Köcherfundamente (110cm tief).
Die Stützen hat man unten auf einen Stein von Betonverbundsteinplaster,
oder Gossenstein gestellt.
Keile oben im Köcher.
Dann diagonal abgespannt.
Anschließend mit Pagel Vergußbeton die Köcherfundamente ausbetoniert.
Ich war übrings auch für die Einmessung der Baustelle incl. Parkhaus zuständig.
Irgendwann wurde dem Rohbauer meine Ingenieurleistung zu teuer,
und hat seine Poliere die Position der Stützen einmessen lassen.
Das ist dann in die Hose gegangen.
Um 08:00 Uhr mit Pagel vergossen.
Um 12:00 Uhr habe ich dann 5cm Fehler festgestellt.
(Meine Präzision: 5mm im ganzen Baufeld.)
Die Bremer Rohbaufirma hat dann Hydraulikpressen seitlich angesetzt,
und war der Hoffnung, dass der 4 Stunden alte Vergussbeton wie Honig um die
Stützen in den Köchern fließt.
Der Vergußbeton hat sich aber geweigert.
Also sind die Keile weggeflogen, und die Stütze hat 'Fahrt aufgenommen'.
Dann maximale Schiefstellung im Köcher, und nach den Grundsätzen der Dynamik
im oberen Drittel abgeknickt.
Ergebnis: Die Betonfertigteilstütze war dann Schrott.
Also rausziehen, und in Meterstücke zerschneiden, und in den Brecher.
Neue Fertigteil-Stütze in Kassel bauen, und nach Hannover bringen.
Dann alles von vorn.
. .
Nur mal als Info, wie man Stützen in Köcherfundamenten platziert.
Man kann sich auch etwas anderes überlegen.
Z.B. die unteren Abschnitte der Stahlstützen gleich mit einbetonieren.
Dann zwei Kopfplatten.
Eins unten etwa 10cm über O.K. Fundament und eine unten an der Stahlstütze.
Dann (hier) 6 Schrauben M20 10.9 zum Verbinden.
Dann spart man sich die Köcher-Orgie.
Höhendifferenzen bis 10mm gleicht man durch Futterbleche aus.
Seitliche Fehler bis 4mm gleicht man durch Bohrungen in 24mm aus.
(Macht die DB bei Fahrleitungsmasten auch so.)
Wenn man dann die aller-unterste Kopfplatte hinreichend groß macht,
dort 4 Löcher außen reinbohrt, kann man das Stützenunterteil Milimetergenau
unten im Fundament als Montagesicherung festdübeln.
Dann kann man alle Fundamente 'in einem Rutsch' betonieren.
Weil das dann ja alles unter Geländeniveau ist, braucht man keine Betonpumpe.
So haben wir es beim Deutschen Pavillon der Expo2000 auch gemacht.
...
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Re: LKW Scheune bauen - abschnittsweise betonieren ?
Moin,Ingenieur hat geschrieben: ↑2023-02-28 23:12:47Hallo,
bezüglich den 'Winkeleisen zum Ausrichten':
Ich habe mal einen Media-Markt mit Tanzschule gebaut.
Alle Stützen (25m hoch) in Köcherfundamente (110cm tief).
Die Stützen hat man unten auf einen Stein von Betonverbundsteinplaster,
oder Gossenstein gestellt.
Keile oben im Köcher.
Dann diagonal abgespannt.
Anschließend mit Pagel Vergußbeton die Köcherfundamente ausbetoniert.
Ich war übrings auch für die Einmessung der Baustelle incl. Parkhaus zuständig.
Irgendwann wurde dem Rohbauer meine Ingenieurleistung zu teuer,
und hat seine Poliere die Position der Stützen einmessen lassen.
Das ist dann in die Hose gegangen.
Um 08:00 Uhr mit Pagel vergossen.
Um 12:00 Uhr habe ich dann 5cm Fehler festgestellt.
(Meine Präzision: 5mm im ganzen Baufeld.)
Die Bremer Rohbaufirma hat dann Hydraulikpressen seitlich angesetzt,
und war der Hoffnung, dass der 4 Stunden alte Vergussbeton wie Honig um die
Stützen in den Köchern fließt.
Der Vergußbeton hat sich aber geweigert.
Also sind die Keile weggeflogen, und die Stütze hat 'Fahrt aufgenommen'.
Dann maximale Schiefstellung im Köcher, und nach den Grundsätzen der Dynamik
im oberen Drittel abgeknickt.
Ergebnis: Die Betonfertigteilstütze war dann Schrott.
Also rausziehen, und in Meterstücke zerschneiden, und in den Brecher.
Neue Fertigteil-Stütze in Kassel bauen, und nach Hannover bringen.
Dann alles von vorn.
.
Media_a.jpg
.
Nur mal als Info, wie man Stützen in Köcherfundamenten platziert.
Man kann sich auch etwas anderes überlegen.
Z.B. die unteren Abschnitte der Stahlstützen gleich mit einbetonieren.
Dann zwei Kopfplatten.
Eins unten etwa 10cm über O.K. Fundament und eine unten an der Stahlstütze.
Dann (hier) 6 Schrauben M20 10.9 zum Verbinden.
Dann spart man sich die Köcher-Orgie.
Höhendifferenzen bis 10mm gleicht man durch Futterbleche aus.
Seitliche Fehler bis 4mm gleicht man durch Bohrungen in 24mm aus.
(Macht die DB bei Fahrleitungsmasten auch so.)
Wenn man dann die aller-unterste Kopfplatte hinreichend groß macht,
dort 4 Löcher außen reinbohrt, kann man das Stützenunterteil Milimetergenau
unten im Fundament als Montagesicherung festdübeln.
So haben wir es beim Deutschen Pavillon der Expo2000 auch gemacht.
...
Dolle story
Gruß
Thom
Re: LKW Scheune bauen - abschnittsweise betonieren ?
Hallo,
Beispiel Fußausbildung HEB:
. .
So wie hinten links konstuiert man den Fuß von einem HEB, wenn die Kraft nur über das
Fußende übertragen werden soll.
(Die Hydraulikpresse vorn incl. Personal ist hier unwichtig.)
Die 4 Löcher kann man dann für eine Dübeljustage (s.o.) nutzen.
Im BV vom Bild hatte ich Hilfsstützen konstruiert, wo man unten eine Hydraulikpresse
untersetzen konnte. Dann die 4 Schrauben rausdrehen, und die Presse wegnehmen.
Das ist hier natürlich einfacher, weil man die untere Druckplatte hier nicht braucht.
...
Beispiel Fußausbildung HEB:
. .
So wie hinten links konstuiert man den Fuß von einem HEB, wenn die Kraft nur über das
Fußende übertragen werden soll.
(Die Hydraulikpresse vorn incl. Personal ist hier unwichtig.)
Die 4 Löcher kann man dann für eine Dübeljustage (s.o.) nutzen.
Im BV vom Bild hatte ich Hilfsstützen konstruiert, wo man unten eine Hydraulikpresse
untersetzen konnte. Dann die 4 Schrauben rausdrehen, und die Presse wegnehmen.
Das ist hier natürlich einfacher, weil man die untere Druckplatte hier nicht braucht.
...
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Re: LKW Scheune bauen - abschnittsweise betonieren ?
So wird das hier i.D.R. gemacht . Köcher sieht man hier kaum noch auf Baustellen.Ingenieur hat geschrieben: ↑2023-02-28 23:12:47
Man kann sich auch etwas anderes überlegen.
Z.B. die unteren Abschnitte der Stahlstützen gleich mit einbetonieren.
Dann zwei Kopfplatten.
Eins unten etwa 10cm über O.K. Fundament und eine unten an der Stahlstütze.
Dann (hier) 6 Schrauben M20 10.9 zum Verbinden.
Dann spart man sich die Köcher-Orgie.
Höhendifferenzen bis 10mm gleicht man durch Futterbleche aus.
Seitliche Fehler bis 4mm gleicht man durch Bohrungen in 24mm aus.
(Macht die DB bei Fahrleitungsmasten auch so.)
Wenn man dann die aller-unterste Kopfplatte hinreichend groß macht,
dort 4 Löcher außen reinbohrt, kann man das Stützenunterteil Milimetergenau
unten im Fundament als Montagesicherung festdübeln.
Dann kann man alle Fundamente 'in einem Rutsch' betonieren.
Weil das dann ja alles unter Geländeniveau ist, braucht man keine Betonpumpe.
Gruß
Oliver
Wir leben in einer Zeit , in der die Klugheit schweigen soll, weil sich die Dummheit durch die Wahrheit beleidigt fühlen könnte....
- Biersieder
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Re: LKW Scheune bauen - abschnittsweise betonieren ?
Whoow, nochmal vielen Dank für den hervorragenden Support !
Und das im allrad-LKW Forum !!
Prima - hier werden sie geholfen !
Gruß aus dem Sauerland
Stefan
Und das im allrad-LKW Forum !!
Prima - hier werden sie geholfen !
Gruß aus dem Sauerland
Stefan