Ausschließlich Solar, trotzdem autark?

alles, was nicht in die übrigen Technik-Kategorien passt

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MAN-NI
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Ausschließlich Solar, trotzdem autark?

#1 Beitrag von MAN-NI » 2023-01-16 7:45:51

Moin,
Christian, aus dem hohen Norden. Bin neu in dieser Forums Gemeinde, daher stelle ich mich kurz vor.
55 Jahre alt und gerade in Begriff seine "Rentnerwohnung" zu bauen.
Allrad-LKW bereits vorhanden, Planung Shelter läuft....
CE vorhanden daher Gewichtsklassenunabhängig.
Wir planen gerade die Einrichtung und Ausstattung einer 6 meter Kabine.
Nun meine Frage an die Autarkie-Spezi's:
Ich möchte gern auf Gas komplett verzichten und habe vor alles mit Solarpanelen zu versorgen. Dazu soll die gesamte Dachfläche mit Solarzellen bestückt werden.
(Haben ja genug Platz).
Ich hab dazu folgende Rechnung aufgemacht:
Bei
5 Panele a 545 Watt erhalte ich bei voller Sonne 2.725,
6 Panele a 545 Watt erhalte ich bei voller Sonne 3.270
7 Panele a 545 Watt erhalte ich bei voller Sonne 3.815
Watt usw.

Ich benötige für die folgenden eingebauten Verbraucher:
Herd (zwei Platten + Bachofen) ca. 2.400
Kühlschrank ca. 64
Heizung ca. 210
Klimaanlage ca. 1.200
Pumpe Wasser ca. 180
Pumpe Heizung ca. 25
Pumpe Warmwasser ca. 25
Wechselrichter 2 a 30 Watt ca. 60
Licht ca. 60
Lüfter ca. 18
Gesamt: ca. 4.842

Da ja Klima uns Heizung nicht parallel laufen wird es etwas weniger als 4,8 KW.
Dafür kann ich auch nicht von 100% Ladestrom ausgehen, da die Panele nicht zur Sonne ausgerichtet sein werden und nicht 100% Leistung abgeben.....

Rechne ich richtig, wenn ich sage wir brauchen mindestens 9 Panele a 545 Watt, oder muss ich dann frieren bei -20°.... ?

Christian

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Fernwehbus
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Re: Ausschließlich Solar, trotzdem autark?

#2 Beitrag von Fernwehbus » 2023-01-16 8:31:40

Moin Christian,
willkommen im Forum!

Zunächst einmal solltest du in Kilowattstunden (kWh) rechnen und nicht in kW. Kilowatt sind eine Momentaufnahme, also z.B. liefern deine Panele gerade 5kW, dann liefern sie in einer Stunde 5kWh. Das bedeutet wiederum, dass du diese 5kW entweder sofort verbrauchen oder irgendwo speichern musst, denn du willst ja kein Licht anmachen, wenn die Sonne ballert. Hast du 5kWh gespeichert, kannst du rechnerisch 10h lang 500W oder 100h lang 50W oder halt 1h lang 5kW entnehmen (Verluste 15% nicht berücksichtigt)

Also musst du erstmal deinen Speicher, sprich Akku definieren.

Das geht so: Tabelle in Excel, welche Verbraucher wieviel Watt haben und nächste Spalte wie viele Stunden der Verbraucher am Tag läuft -> Ergebnis ist Wattstunde (oder halt kWh).
Dann rechnest du aus, wieviel Tage (Autarkie trotz Sonnenflaute) du diese Energie brauchst, wenn keine Sonne scheint (ja, das kommt vor, auch wenn einige Leute das nicht kapieren) und dann weißt du, wieviel Energie du speichern musst.

Ich habe 2.460W (6x410W Module) flach liegend und die maximale Leistung, die ich hatte, waren 2.070W. Flach liegende Module bringen etwa 82-88% durch den schrägen Winkel zur Sonne, rechne einfach mit 85%. In Richtung Norden wird es tendentiell natürlich schlechter, am Aquator besser.

Im Winter hatte ich Tage mit unter 100Wh über den ganzen Tag, also weniger als 5%.

Du kannst auch aus dem Jahresbedarf runterrechnen: Guck auf deine Stromrechnung von den Stadtwerken, was du verbrauchst. Bei uns 2.440kWh im Jahr, was recht wenig ist für deutsche Haushalte. Ein Kilowatt (1kW) Solarpanel bringt übers Jahr etwa 1.000kWh Strom - übern Daumen als Mittelwert in Deutschland. Brauchst du also im Jahr wie wir 2.440kWh Strom, benötigst du 2.400W an Solarpanelen. Alles nur rein rechnerisch.

Aber: Da es im Winter dramatisch schlechter ist, musst du eine deutliche Reserve einrechnen, wir haben 50% genommen. D.h. wir verbrauchen "draußen" (also im Container wohnend) weniger als 1.200kWh pro Jahr, damit haben wir die Solartechnik um 100% überdimensioniert. Trotzdem reicht es im Winter nicht aus, weil ich oben schon schrieb unter 1kWh am Tag reinkommt. Wir lassen dann halt das Licht aus :-)

Beispiel: Dein Tagesverbrauch sei durchschnittlich 10kWh. Mal 365 Tage also 3.650kWh im Jahr. Übern Daumen brauchst du 3,65kW an Solarpalenen PLUS die rund 20% zuschlag, um die 15% Verluste durch flach liegende Module auszugleichen. Macht so lala 4kW Solaranlage.

Wenn du 10 Tage ohne jeden Ertrag (Sonne) auskommen willst, brauchst du 10kWh Verbrauch * 10 Tage = 100kWh Akku, was kaum zu schaffen ist.

Deine offene Frage ist dein Akku, nicht die paar Solarplatten.

Weitere Fragen gerne!

(keine Gewehr oder Pistole für Rechenfehler, ich hatte heute noch keinen Kaffee!)
Zuletzt geändert von Fernwehbus am 2023-01-16 9:02:57, insgesamt 2-mal geändert.
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burkhard
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Re: Ausschließlich Solar, trotzdem autark?

#3 Beitrag von burkhard » 2023-01-16 9:02:01

MAN-NI hat geschrieben:
2023-01-16 7:45:51
... mindestens 9 Panele a 545 Watt ... Wir planen gerade die Einrichtung und Ausstattung einer 6 meter Kabine.
Zunächst einmal solltest du ausrechnen, wie viele Panele du auf deinem Dach unterbringen kannst. Für 9 Panele a 545 Watt und 2.279 x 1134 mm bräuchtest du, lückenlos quer zu Fahrtrichtung gelegt, eine mindestens 10,2 Meter lange Kabine.

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Re: Ausschließlich Solar, trotzdem autark?

#4 Beitrag von Fernwehbus » 2023-01-16 9:21:22

burkhard hat geschrieben:
2023-01-16 9:02:01
MAN-NI hat geschrieben:
2023-01-16 7:45:51
... mindestens 9 Panele a 545 Watt ... Wir planen gerade die Einrichtung und Ausstattung einer 6 meter Kabine.
Zunächst einmal solltest du ausrechnen, wie viele Panele du auf deinem Dach unterbringen kannst. Für 9 Panele a 545 Watt und 2.279 x 1134 mm bräuchtest du, lückenlos quer zu Fahrtrichtung gelegt, eine mindestens 10,2 Meter lange Kabine.
Es war schon schwer genug, Panele zu finden, von denen 6 Stück auf 6m x 2,4m Shelterdach passen, sechs Stück 545W-Module gehen bestimmt da nicht drauf (es sei denn, er hat die neuen chinesischen Module von AliX, die 2kW pro Quadratmeter schaffen :D )
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Re: Ausschließlich Solar, trotzdem autark?

#6 Beitrag von hugepanic » 2023-01-16 10:49:58

Überlege dir noch alternativen, in der Anwendung:

Z.b.
- die panele schräg stellen können (wenn man um Winter bei schlechtem Wetter steht)
- einen Generator mitführen
- alternative (Redundanz) bei den Hauptverbrauchern --> ein kleiner Holzofen soll ja auch gemütlich sein, oder eine Diesel-Luft Heizung (Diesel hast du eh dabei)


Mit solchen Maßnahmen kannst du die Extrem-Fälle abfangen, und das System ist dann in den anderen 95% der Tage besser ausgelegt (lieber 1000€ und 6kg in eine Diesel-Heizung stecken als 4000€ und 30kg in mehr Akkus)

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Fernwehbus
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Re: Ausschließlich Solar, trotzdem autark?

#7 Beitrag von Fernwehbus » 2023-01-16 11:09:23

hugepanic hat geschrieben:
2023-01-16 10:49:58
Überlege dir noch alternativen, in der Anwendung:
- die panele schräg stellen können (wenn man um Winter bei schlechtem Wetter steht)
Das habe ich lang und breit durchgerechnet, klappt hinten und vorne nicht, weil es bestenfalls 5-10% mehr Ertrag reinbringt - aber auch nur, wenn die Solarplatten optimal stehen, bestenfalls mit der Sonne mitgeführt werden und wenn nie Schatten drauf liegt usw. Halte ich für Spielerei. Außerdem ist es ziemlich unwitzig, im Winter in 4m Höhe auf dem Dach rumzuturnen und da Solarpanele ausrichten etc. Lieber eine Platte mehr drauflegen oder Strom sparen.

Bei den anderen Sachen stimme ich dir vollkommen zu.
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Re: Ausschließlich Solar, trotzdem autark?

#8 Beitrag von burkhard » 2023-01-16 11:12:17

Man kann auch seine Vorbehalte gegenüber Gas abbauen. Dann fallen schon mal 2,4 KW für das Kochen weg. Falls es beim E-Herd bleibt, so kann man während des Kochens die Klimaanlage oder Heizung abstellen. Dann fallen 1,2 bzw. 0,21 KW weg. Das Wasser und Warmwasser wird ja auch nicht die ganze Zeit während des Kochens laufen.

Die Annahme, das alles gleichzeitig benötigt wird, ist unrealistisch und führt zu dem hohen Gesamtbedarf in deiner Rechnung.

Es ist ja kein Problem, für eine begrenzte Zeit mehr Strom zu entnehmen als Solareintrag da ist. Abends ist das immer der Fall. Nur der Tagesverbrauch muss in einen Tag über den Solareintrag wieder rein kommen. Um da Auszugleichen sind die Batterien als Pufferspeicher da.

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Tomduly
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Re: Ausschließlich Solar, trotzdem autark?

#9 Beitrag von Tomduly » 2023-01-16 11:22:52

Moin!

Um später keinen Realitäts-Schock zu erleiden, würde ich die Leistungsangaben bei PV-Modulen aus dem Datenblatt keinesfalls als Auslegungsparameter annehmen. Bei flacher Montage auf dem Dach kriegt man mit Glück 50% der behaupteten Leistung über den Tag hinweg aus dem Modul.
Die Leistung bei PV-Modulen wurden lange Zeit nur nach der STC-Methode ermittelt. Dazu flasht man ein Solarmodul kurzzeitig mit einer starken Lichtquelle an, die auf dem Modul eine Leistung von 1.000W/m² einstrahlt. Weitere Bedingungen sind ein definiertes Lichtspektrum (AM1.5G) und eine Solarzellentemperatur von 25°C. In der Praxis sind diese Bedingungen quasi nie vorhanden, allein schon die Temperatur in den Zellen steigt bei einer derart starken Bestrahlung innerhalb kürzester Zeit auf 50-60°C und die Leistung der Zellen geht deutlich zurück. Das Spektrum des Sonnenlichts, das auf den Modulen ankommt, hängt wiederum von der Höhe über Grund ab, von Wolken, Partikeln in der Luft und von der Wegstrecke, die das Sonnenlicht durch die Atmosphäre zurücklegen muss (morgens und abends z.B. hat man wenig Blauanteil). Aber die STC-Methode hat den Vorteil, dass man sie mit relativ wenig Aufwand in einer Messkammer überall auf der Welt umsetzen kann. Wenn alle Hersteller nach STC die Modulleistung ermitteln, kann man die Module problemlos miteinander vergleichen. Für eine realistische Ertragsabschätzung taugt die STC-Leistung allerdings nicht. Da sie aber eine zahlenmäßig hohe Modulleistung ergibt, wird sie in den Modulbezeichnungen und zur Klassifizierung verwendet.

Seit einigen Jahren geben die Hersteller auch die Modulleistung nach der NOCT-Methode an, die (etwas) realitätsnäher ist: 800W/m² Einstrahlung und statt einer niedrigen Zelltemperatur wird nun die Umgebungstemperatur als Parameter festgelegt (allerdings auf marketingfreundliche 20°C) und man gibt noch 1m/s Wind dazu. Ein mit 545W beworbenes Modul (wie z.B. dieses hier) hat dann plötzlich nur noch z.B. 412W Modulleistung.

Allerdings auch nur unter einigermaßen idealen Bedingungen, d.h. perfekte Ausrichtung auf die Sonne. Wenn man die Module aus praktischen Gründen nicht 2achsig permanent dem Sonnengang nachführen kann, hat man die idealen Bedingungen täglich nur für einen kurzen Moment: nämlich dann, wenn die Sonne senkrecht auf das Modul scheint. Und dann muss sie das auch noch mit 800W/m² tun.

Praktisch bedeutet das, dass
7 Panele a 545 Watt erhalte ich bei voller Sonne 3.815
ein frommer Wunsch bleiben wird. Diese Leistung (nach STC) wird man bei auf dem Dach montierten Modulen für ein paar Sekunden einmal am Tag erzielen können.
Selbst die Leistung nach NOCT mit z.B. 412W kann man nicht durchgängig erwirtschaften.

Simuliert man mit PVGIS eine Anlage flach auf dem Dach liegend am Standort Frankfurt mit 412W Modulleistung, dann kann ich im Juni&Juli jeweils ca. 53kWh im Monat pro Modul erwirtschaften. Schon im Oktober sind es nur noch 19kWh, im Dezember nur noch 6kWh im gesamten Monat. Also im Mittel liefert Dein "545W"-Modul im Sommer einen Tagesertrag von 1,7kWh und im Winter von 0,2kWh.

Jetzt kannst Du anfangen, die Anlagengröße (wieviele Module, wieviel Akkukapazität und wieviel Stromverbrauch) festzulegen.

Grüsse
Tom
Zuletzt geändert von Tomduly am 2023-01-16 11:26:09, insgesamt 2-mal geändert.

Lenker
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Re: Ausschließlich Solar, trotzdem autark?

#10 Beitrag von Lenker » 2023-01-16 11:23:07

Ich wage mal zu bezweifeln, dass zwei Herdplatten + Backofen nur 2,4 kW haben, eher 4 kW.
Grundsätzlich ist eine Energieversorgung nur mit Hilfe von Fotovoltaik utopisch. Wenn bei Bewölkung oder Beschattung nichts rein kommt, dann kann man unendlich viele Panele aufs Dach setzen ohne jeglichen Ertrag. Null mal unendlich bleibt immer noch Null.

Mark86
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Re: Ausschließlich Solar, trotzdem autark?

#11 Beitrag von Mark86 » 2023-01-16 11:28:16

Die Rechnung geht nicht auf, nicht in der Theorie und nicht in der Praxis.
Im Winter kommt aus den Solaranlagen kaum etwas raus, selbst wenn du in Portugal oder Griechenland überwinterst, wird das mit elektrisch kochen nicht funktionieren, außer deine Kochaktionen beschränken sich auf ne Tasse Kaffee und ne leichte Tütensuppe...

In der Praxis kenne ich mehrere andere die schon versucht haben, das alles elektrisch um zu setzen und es funktioniert nur im Sommer / für Saisoncamper einigermaßen.
Bei -20°C und Schnee auf den Paneelen ist der Solarertrag 0.

Das funktioniert nur wenn du ne Dicke Lichtmaschine einbaust und alle paar Tage fährst oder nen nervigen Generator...
Kühlschrank ca. 64
Heizung ca. 210
Klimaanlage ca. 1.200
Pumpe Wasser ca. 180
Pumpe Heizung ca. 25
Pumpe Warmwasser ca. 25
Wechselrichter 2 a 30 Watt ca. 60
Licht ca. 60
Lüfter ca. 18
Die Wasserpumpe kannst du raus lassen, die Einschaltdauer ist so gering, das macht in der Praxis nichts aus. Kühlschrank 64 Watt, ist da die Einschaltzeit berücksichtigt? Die ist in der Regel grade im Winter ja nicht bei 100%. 2 Wechselrichter, müssen die ständig laufen? 210 Watt für die Heizung, plus Pumpen, ähm, ist das ne Elektroheizung??? Oder ist das nur der Startverbrauch?

Alles in allem würde ich sagen das du da nen enormen Stromverbrauch abfackelst... Fast alle Reisenden die ich kenne die ganzjährig im Fahrzeug leben, sind von elektrisch kochen / Diesel Cerankochfeldern mittelfristig bei nem Gaskochfeld gelandet... Ne 5kg Flasche zum Kochen enthält 66kWH, das entspricht wenn ich mich nicht verrechnet habe 5280AH bei ~12,5 Volt.

Wir brauchen übrigens mit Gas im Sommer 6-8AH pro Tag und im Winter geht der Stromverbrauch auf 12-16AH pro Tag hoch. Davon kommen 3-4AH an Solarleistung rein bei "diesigem Wetter" (im Winter, im Sommer sind die Batterien bereits Mittags wieder voll) aus ner 320WP Anlage. Manchmal auch nur 1-2. Gastank reicht min. 3 Wochen. Wenn du deine 6 Panele mit 3200WP drauf schraubst und dein Dach dann wahrscheinlich voll hast, bist du bei 10-20AH bei schlechtwetter und 30-40AH bei gutem Wetter... Also im Schnitt bei ca. 30AH... Selbst wenn du auf 50AH kommen würdest, bist du in deinem Setup schon mit den normalen Dingen ausgelastet und da ist in deiner Rechnung noch kein Radio, kein Laptop, keine Batteriemanagementsystem und sonstwas drinnen...
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Re: Ausschließlich Solar, trotzdem autark?

#12 Beitrag von Fernwehbus » 2023-01-16 11:29:12

Oder man könnte "sowohl als auch" statt "entweder oder" ansetzen. Wir haben zwar kein Gas, dafür aber sowohl Induktionsherd, als auch Holzöfchen zum Kochen, meistens jedoch kochen wir umweltfreundlich und leise auf dem Alkohol-Kocher. Wenn die Akkus voll sind, nehmen wir auch Induktion, wobei das Kochen mit 2,8kW Induktionsherd für 30 Minuten nicht so reinhaut wie Router und Rechner und die ganze Kleinelektronik, die 24*365 läuft.

Waschmaschine haben wir noch keine, aber wenn meine Solarthermie-Anlage auf dem Grundstück mal fertig werden sollte, waschen wir mit Strom aus Solar mit warmem Wasser aus Solarthermie. Unterwegs halt mit der Hand.

Jeder muss irgendwie seinen Verbrauch selbst "lernen". Wichtig wäre, das System so zu konzeptionieren, dass man später hier oder da erweitern oder verändern kann. Also weniger Solarpanele und Akkus verbauen, aber Platz für weitere lassen; Kabel ruhig etwas dicker nehmen, dann braucht man später nicht neu verkabeln usw.
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Re: Ausschließlich Solar, trotzdem autark?

#13 Beitrag von Pirx » 2023-01-16 11:36:54

MAN-NI hat geschrieben:
2023-01-16 7:45:51
Ich benötige für die folgenden eingebauten Verbraucher:
Heizung ca. 210
Klimaanlage ca. 1.200
Du möchtest einen 9 Meter langen Koffer mit 210 W beheizen und mit 1200 W kühlen?
Das funktioniert beides nicht!

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Re: Ausschließlich Solar, trotzdem autark?

#14 Beitrag von Mark86 » 2023-01-16 11:49:50

Die 210 Watt Beheizung bringt wahrscheinlich ein Temperaturplus von 1,5-2°C :D
Die Kühlung von 1100 Watt Leistungsaufnahme bei ner Klimaanlage mit nem COP von 3 dürfte mehr wie ausreichend sein...
Das bringt 3,3KW Kälteleistung, da kann man fast im Sommer von drinnen an den Fenstern Eis kratzen...

Das Kochen auf nem Spirituskocher kann man machen, die Dinger haben aber in der Regel ne recht geringe Leistung, brauchen dann auch recht viel Brennstoff der im Ausland teilweise sehr teuer ist und auch nicht überall mal eben zu kriegen ist. Dazu das Handling, die Pantscherei und dann hat man auch noch sehr viel Wasser in der Raumluft, ich habe nen kleinen Spirituskocher für draußen, überzeugen würde mich das nicht.

Auf nem Holzofen kochen heißt, man muss für ne Tasse Tee erstmal den Ofen anfeuern und auf die meisten bekommt man auch nur 1 Topf drauf...
Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dümmere ist.

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Re: Ausschließlich Solar, trotzdem autark?

#15 Beitrag von Fernwehbus » 2023-01-16 12:05:21

Mark86 hat geschrieben:
2023-01-16 11:49:50
Das Kochen auf nem Spirituskocher kann man machen, die Dinger haben aber in der Regel ne recht geringe Leistung, brauchen dann auch recht viel Brennstoff der im Ausland teilweise sehr teuer ist und auch nicht überall mal eben zu kriegen ist. Dazu das Handling, die Pantscherei und dann hat man auch noch sehr viel Wasser in der Raumluft, ich habe nen kleinen Spirituskocher für draußen, überzeugen würde mich das nicht.

Auf nem Holzofen kochen heißt, man muss für ne Tasse Tee erstmal den Ofen anfeuern und auf die meisten bekommt man auch nur 1 Topf drauf...
Ja das stimmt, Spirituskocher hat eine geringe Leistung. Für unsere Zwecke ist es optimal, bisher hatten wir mit der Beschaffung keinerlei Probleme - jedenfalls weniger als Leute, die verzweifelt Gasflaschenadapter in Spanien gesucht haben. Auf dem Holzofen kocht man selbstverständlich nur, wenn der sowieso läuft.

Es ging mir darum, Alternativen aufzuzeigen, die alle ihre Vor- und Nachteile haben und für die jede/r ihre/seine Vorliebe oder Abneigung entwickeln muss.

Aber man muss schon manchmal schmunzeln, was Leute so von ein paar Solarpanelen erwarten. Ist ja auch klar, wird ja breit vorgelebt.
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Re: Ausschließlich Solar, trotzdem autark?

#16 Beitrag von Mark86 » 2023-01-16 12:12:37

Fernwehbus hat geschrieben:
2023-01-16 12:05:21
Aber man muss schon manchmal schmunzeln, was Leute so von ein paar Solarpanelen erwarten. Ist ja auch klar, wird ja breit vorgelebt.
Es wird nicht breit "vorgelebt", sondern es wird nur beworben. Das es in gewissen Bereichen (Ganzjahresbetrieb) nicht wirklich funktioniert, ist ja pauschal für min. 85% der Camper die eh nur im Sommer fahren egal und für die welche genug fahren und dabei genug Strom aus der Lichtmaschine holen, taugt das auch...
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Re: Ausschließlich Solar, trotzdem autark?

#17 Beitrag von burkhard » 2023-01-16 12:21:31

Es macht schon Sinn bzw. ist nachvollziehbar, das der Solarstrom den Tagesverbrauch ausgleichen soll, so das man nicht ständig fahren muss oder einen Generator benötigt, um nach zu laden.
Es macht in so einer Konfiguration dann aber keinen Sinn und funktioniert auch nicht, wenn man alles mit Strom betreibt und sich dann auch noch luxuriöse Extras wie eine Klimaanlage erlaubt und auf andere Energiequellen wie Gas und Diesel verzichtet. Die sind für die Großverbraucher wie Kochen und Heizen weitaus besser geeignet.

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Re: Ausschließlich Solar, trotzdem autark?

#18 Beitrag von Fernwehbus » 2023-01-16 12:24:15

Mark86 hat geschrieben:
2023-01-16 12:12:37
Es wird nicht breit "vorgelebt", sondern es wird nur beworben.
Ich meinte das eigentlich anders, habe es aber zurückhaltend formuliert, damit ich nicht gleich wieder einen Strike von Wilmaaa kassiere :D
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Re: Ausschließlich Solar, trotzdem autark?

#19 Beitrag von Mark86 » 2023-01-16 12:26:18

Die Klimaanlage läuft ja in der Regel nur bei starkem Sonnenschein und hohem Solarertrag, die passt da schon rein...
Man muss die Anlage ja eh etwas überdimensionieren, damit sie im Frühjahr und Herbst noch genug Strom liefert...
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Re: Ausschließlich Solar, trotzdem autark?

#20 Beitrag von Fernwehbus » 2023-01-16 12:30:15

Ich dachte die Klima schmeisst man nachts an, wenn es zu warm zum Schlafen ist. Tagsüber kann der Rentner (laut TO) ja im Schatten oder im Pool abhängen.
Aber auch da muss die ja nicht die ganze Nacht durchlaufen bei 25m³ Luft im Shelter, oder?
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Re: Ausschließlich Solar, trotzdem autark?

#21 Beitrag von Der Initiator » 2023-01-16 15:06:41

Pirx hat geschrieben:
2023-01-16 11:36:54
Heizung ca. 210
Du möchtest einen 9 Meter langen Koffer mit 210 W beheizen
[/quote]Vielleicht ist das einfach nur der elektrische Teil einer Dieselheizung?
Es gibt nichts Gutes, außer du kannst es bezahlen.

ich nutze mittlerweile den Begriff Elektrokapitalismus statt “grüner Kapitalismus”, um nicht mehr die 1. Regel des Diskurskampfclubs zu verletzen: never reproduce enemy frames, and there ain't nuthing green about capitalism, ever (Tadzio Müller)

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Re: Ausschließlich Solar, trotzdem autark?

#22 Beitrag von Fernwehbus » 2023-01-16 15:33:15

Der Initiator hat geschrieben:
2023-01-16 15:06:41
Vielleicht ist das einfach nur der elektrische Teil einer Dieselheizung?
Dachte ich zuerst auch, aber es steht ja oben im ersten Beitrag
MAN-NI hat geschrieben:
2023-01-16 7:45:51
Ich möchte gern auf Gas komplett verzichten und habe vor alles mit Solarpanelen zu versorgen.
Von Diesel steht da nichts
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Gogomobil
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Re: Ausschließlich Solar, trotzdem autark?

#23 Beitrag von Gogomobil » 2023-01-16 16:19:19

Für Kleinvieh macht Solarenergie schon Sinn. Richtig dicke Bretter bekommt man so nicht gebohrt. Ich versuche gerade einen anderen Weg, da mir eine Lima mit 24 V 350A zugelaufen ist. Akkus mit hoher Stromaufnahme beim Laden und dann statt mit Notstromaggregat "einfach" mit dem Hauptmotor schnell nachladen - oder parallel laufen lassen, bei rund 10 kW Ausgangsleistung muss es auch nicht Vollgas sein und bei Vollgas wären es rund 17 kW/23 PS Motorleistung, also auch ne anständige Belastung für die Hauptmaschine im Stand. Bei Teillast im Fahrbetrieb ist der Wirkungsgrad deutlich höher und bei niedrigen (Motor)Drehzahlen gibts trotzdem mehr Strom als normalerweise gebraucht.
Theoretisch passt es vom Platz auch - nur den Halter anzufertigen ist doch mehr Arbeit als gedacht, denn 1-2 mm Blech wird das nicht bei den auftretenden Drehmomenten :wack: Stand aber alles im Datenblatt drin, hätt ich nur lesen müssen - vorher.
Grundsätzlich Strom ist prima und sauber, aber aufwändig in der Herstellung, Speicherung, Transformierung und für "Schwerlast" Wärme wie Kochen und Heizen ist ne anständige Verbrennung immer vorzuziehen, spart nicht nur Wandelverluste. Selbst kühlen geht mit Flamme, das Prinzip der Absorberkühlschränke gibt es auch in größeren Einheiten.

Gruß andi

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burkhard
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Re: Ausschließlich Solar, trotzdem autark?

#24 Beitrag von burkhard » 2023-01-16 16:48:09

Gogomobil hat geschrieben:
2023-01-16 16:19:19
... da mir eine Lima mit 24 V 350A zugelaufen ist.
Bist du dir sicher, das eine Lima mit 350 A eine gute Idee ist? Hast du dir mal Gedanken über die dafür benötigten Keilriemen, Keilriemenspannung, Lima Befestigung und Kabeldicken für 350 A gemacht?

Außerdem, was soll das für ein Ladegerät sein, das 350 A Ladestrom liefert und wie groß ist die Batteriebank, die 350 A Ladestrom aufnehmen kann? Die modernen Ladegeräte mit IU1oU2oU3-Ledekennlinie regeln ab 75% Ladung doch sowieso den Ladestrom ganz dramatisch runter, so das es ab da recht langsam weiter geht und auch nicht mehr allzu viel Ampere benötigt werden.

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Re: Ausschließlich Solar, trotzdem autark?

#25 Beitrag von Gogomobil » 2023-01-16 17:47:33

Ja, die Kabelstärke ist geläufig, hatte früher mit V12 zu tun, die hatten 2 x 300A verbaut für den nötigen Bordstrom. Ein 12/24V Notstrom/Bordgenerator 300 A und ein Miniaggregat 12V 70 bzw. 100 A stehen auch noch im Regal. Alle Aggregate sind leider vom Stamme schlürf und saug, Hauptsache Gallonen rein, Oktan egal. Also nur einmal im Jahr Warmfahren für die Einsatzbereitschaft. Beim Panzer war das trotzdem Benzin- und Lärmsparmodus in den 60ern.
Nach Tabelle sollten die Riemen auch passen, da sind von Hause aus schon Riemen verbaut, die für die 24 V 350W überdimensioniert sind und wie geschrieben der Gen ist zugelaufen und muss ja nicht Vollgas laufen. Riemenspannung wird oft überbewertet, Umschlingungswinkel bzw Scheibendurchmesser ist meist wichtiger und schont die Lager.
Restladung kann Solar laufen aber wenn Schweißgerät... läuft, brauchts Strom und zwar kräftig, Da wäre dann Photovoltaik auf Merkur gefragt. Es geht also um die Grundladung und da sollten schon mehr als 100 A drin sein. NATO-Startkabel, momentan als Schweißkabel eingesetzt, in Maßen flexibel ist auch da, allein "Kleinzeug" in groß wie z.B. Verbinder und Presszangen dazu fehlen noch. Denn wenn das gebaut wird, muss das solide sein mit minimalem Übergangswiderständen. Ich hab einmal einen Brand wegen zu loser Stromschienen an nem 100 A Staplerladegerät gesehen, mit dem Lichtbogen nach Kontaktschmelze hätte man schön schweißen können.
Übrigens 2 x 28 V 100 A Drehstrom-Lima überholt, Lager Kohlen neu waren auch noch dabei, allerdings ohne Regler. Erregerstrom wären rund 10A die der Regler abkönnen müsste, daher sind die momentan über, die wären fast genauso aufwändig einzubauen, bei weniger Nutzen. Nen Prüfdiagram A über Umin gabs ebenfalls dazu. Ich kann so Zeug einfach nicht in den Schrott gehen lassen, auch wenn es meist dann bei mir Regalware ist. Ist halt ne Charkterschwäche, hat aber 2-3 mal doch schon Nothilfe geleistet das computerfreie Gelumpe :D
Ladegerätgröße? bekannt: 12/28 V bis 40V 500 A auf Rollen mit Drehstromanschluss ist nur so groß wie ein kleiner Kühlschrank, Problem ist da nur der Einschaltstromstoss bei der Hausinstallation, war früher fürn SiC Siliziumcarbid Tunnelofen im Einsatz, später für 400 A Motoren zum Testlauf der Ölpumpen.

Falls sich jemand fragt warum oben 2 x 300 A, na die elektrische Hydraulikpumpe brauchte da allein 400A für rund 7,5 kW DC-Emotor - und für den Noootbetrieb gabs ne ~20 cm Handkurbel für die kleine Ölpumpe mit eingeschliffenen Pumpenkolben. Kontinentalverschiebung war schneller, aber der Turm drehte sich bzw. Hekklappen... gingen zu mit Geduld und dicken Armen. Reparieren war OK aber nutzen müssen wollt ich echt das nicht. Aber Schluss jetzt, geht am Thema hier vorbei.

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Fernwehbus
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Re: Ausschließlich Solar, trotzdem autark?

#26 Beitrag von Fernwehbus » 2023-01-16 18:42:47

burkhard hat geschrieben:
2023-01-16 16:48:09
Außerdem, was soll das für ein Ladegerät sein, das 350 A Ladestrom liefert und wie groß ist die Batteriebank, die 350A Ladestrom aufnehmen kann? Die modernen Ladegeräte mit IU1oU2oU3-Ladekennlinie regeln...
350A wäre der optimale Ladestrom für einen 700Ah Lithiumakku (Winston; optimal carge current 0,5C). Da man eh kaum einen Bleiakku findet, den man so hart laden kann, braucht man auch keine Kennlinie - einfach 3,60-3,65V pro Zelle dran und Strom fließt, wie der Akku das will. Nachteil dürfte hier sein, dass auch die 350A-Lima nur 28V rausgibt, 8*3,65V aber 29,2V sind, die nötig wären, die 3,2V-Zellen richtig voll zu laden. Und einen 350A-Ladebooster habe ich noch nicht gesehen.

Doch zum Thema: auch eine 350A-Lima reicht nicht für alles, was der TO gefragt hat.
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Re: Ausschließlich Solar, trotzdem autark?

#27 Beitrag von Annajo » 2023-01-16 19:05:24

Zu den technischen Grundlagen haben ja die Vorredner schon mehr als ausführlich geschrieben.
Aus der Praxis heraus kann ich noch ergänzen, dass du nie im Leben im Winter elektrisch heizen kannst ohne Außenstromzuführung.
Der Solarertrag im Winter ist aufgrund der wenigen Sonnenstunden, sowie aufgrund des Winkels der Sonne im Winter schon fast zu vernachlässigen für deine Zwecke.Wir wohnen in einem Passivhaus, Dämmung und Luftdichtigkeit nach allen Regeln der Kunst und Vorschriften, Wärmerückgewinnungssystem, etc. obligatorisch und vorhanden, sobald es richtig kalt ist kriegen wir es auch mit Solarthermie nicht warm.
Im Sommer(im LKW) bekommen wir mit unserer vergleichsweise kleinen Anlage (400 VA) und 200Ah Lifpo Akku den Kühlschrank und alle Verbraucher relativ bequem versorgt, an viel mehr ist aber auch nicht zu denken, es sei denn, ich würde das Auto ständig in die pralle Sonne stellen und eine Abschattung würde niemals auch unfreiwillig stattfinden.
Im Winter kommt über die Anlage gefühlt genug rein, um zwei Mobiltelefon zu laden. Ohne Gas klingt immer gut, funktioniert im Winter leider fast nie. Wir haben zum Kochen eine fünf Kilo Flasche, damit kannst du viele Monate ganz entspannt kochen.
Rechne dir noch einmal ganz in Ruhe die benötigten Energiemengen aus, relevant ist eigentlich nur Heizen und Kühlen und entscheide dann für dich.
Niemand wird dich hindern für zehn oder 15.000 € Akkus zu kaufen, ich wüsste nur nicht, wie du diese ohne aufwändige Lichtmaschinen Umbauten oder einen großen Generator voll bekommst.

Grüße
Jürgen

Mark86
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Re: Ausschließlich Solar, trotzdem autark?

#28 Beitrag von Mark86 » 2023-01-16 20:47:47

Deswegen habe ich mein Auto welches halbwegs wintertauglich sein sollte ursprünglich Solarfrei gebaut. Hat funktioniert.
Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dümmere ist.

Gogomobil
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Re: Ausschließlich Solar, trotzdem autark?

#29 Beitrag von Gogomobil » 2023-01-16 22:53:50

Nochmal kurz wegen Lima und Ladeendspannung, ist möglicherweise für jemanden mal nützlich.
Normalerweise ist der Regler intern oder extern auf Bleiakkus eingestellt, also je nach Temperatur 28 bis 28,8 V. Problem dabei in Wohnmobil oder vor allem auf Booten, die Akkus stehen hier oft weiter entfernt von der Lima und die langen Kabel ergeben einen Spannungsabfall, der eine Volladung verhindert. Dafür gibts extra Regler die man einstellen kann um den Spannungsabfall zu kompensieren. Einfach so lange hochdrehen bis direkt am AKKU die ideale Ladeendspannung annsteht. Manche haben auch noch externe Temperaturfühler, die an den Akku geklebt werden.
Die Lima geht ohne Regler deutlich höher mit der Spannung, muss sie auch, da warmes Kupfer in der belasteten Wicklung einen höheren Widerstand hat und dieser Spannungsabfall muss auch kompensiert werden. Kurz und gut, man kann einen weiteren Regler mit höherer Endspannung z.B. für Lithiumakkus einfach parallel zum alten Regler schalten. Der Alte schaltet dann bei sagen wir 28V den Erregerstrom ab, der zweite neue Regler macht aber bis zur eingestellten höheren Spannung z.B. 29,2 V weiter und schaltet dann erst ab. Ein Schalter zum Zu- und Abschalten des zusätzlichen Reglers reicht um "original" oder "boost" zu wählen. Alternativ bei nur kleineren Spannungserhöhungen kann man auch in die Regelstrecke zum Regler eine Diode einschleifen. Durch den Spannungsabfall über die Diode regelt der Regler dann die Spannung um die ca. 0,7 V höher. Das habe ich z.B. bei BMW-Motoräder angewendet damit der Akku besser geladen wurde, da im Leerlauf mit Licht nie genug Saft fürn Akku übrigblieb. Nachteil, es braucht etwas mehr Drehzahl, was aber bei den übersetzten Auto/LKW-Limas keine Rolle spielt.
Möge der Saft immer mit euch sein

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Re: Ausschließlich Solar, trotzdem autark?

#30 Beitrag von gisszmo » 2023-01-17 11:52:03

Lustig finde ich immer die Gas Vertreter.
Mit 5kg kommst du mehrere Monate .... :unwuerdig: ich brauche mindestens 4 Kochstellen, ich brauche unbedingt eine 5KW Kochstelle :lol: .....
Wir waren viele Jahre mit dem Wohnwagen im Sommer unterwegs, eine 5kg Flasche reichte gerade so 3 Wochen nur zum Kochen / Grillen.
Kein heizen, backen oder ähnliches.
Sind dann auf eine 10kg Tankflasche umgestiegen, weil es mit 5kg immer enger wurde.
Jetzt im Mobil gasfrei und glücklich unterwegs.

Gruß Ralf

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