Lack und was dazugehört, Ein Infrastrukturprojekt

alles, was nicht in die übrigen Technik-Kategorien passt

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Weickenm
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Lack und was dazugehört, Ein Infrastrukturprojekt

#1 Beitrag von Weickenm » 2022-07-07 23:43:45

werte Gemeinde,
Integra hat geschrieben:
2022-07-07 18:31:01
Die Einstellung über die Menge der Verdünnung ist massgeblich für das Spritzbild (neben Düse, Luftmenge, Abstand, Qualität der Pistole etc…).

Oft hat man auch noch Oelreste von Nebelölern für Druckluftwerkzeuge im System.
mit diesem aus dem Zusammenhang gerissenen Zitat von Integra möchte ich mich an Euch wenden in der Hoffnung etwas Licht ins Trübe zu erhalten.

Genau genommen geht es um die Ausstattung beim Lackieren.

Nach den letzten Erfahrungen vom Lackieren und Grundieren in der Garage habe ich den aktuellen zu sandstrahlenden Schwung Teile vom Volvo direkt mit 2k EP Grundierung grundieren lassen.
End vom Lied; der Lackierer will für eine Palette Kleinteile 250€ zzgl Steuer nur fürs Lacken. Das mag vielleicht fair sein, aber für den Preis will ich es eigentlich lieber selbst machen. Zumal die Infrastruktur bestimmt noch öfters zum Einsatz kommt.
Nun also meine Frage an Euch. Was braucht es denn zum g'scheiten Lackieren in den heimischen Gefilden?

Sprich;
-wie viel Liter Lieferleistung bei welchem Druck muss ich denn bereit stellen?
-was für Ölnebelentferner würdet ihr hinter Euren Kompressor klemmen, bzw welchen ´Entöler` könnt ihr empfehlen?
-braucht es einen zusätzlichen Wasserabscheider?
-welcher Innendurchmesser der Pneumatikschläuche ist denn so das gewollte? Reichen die 12mm die ich bisher verwendet habe?

Ich würde mich freuen, wenn mir hier einer oder mehrere von Euch ein wenig Nachhilfe geben würden. Mir ist zwar klar, dass ich keine Pagode habe, aber der Lack soll halt ordentlich aufgetragen werden können. Spritzbild etc ist dann was anderes, darum soll es hier also nur bedingt gehen.

Vielen Dank für Eure Mühen und Ratschläge!

Beste Grüße
Florian
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husky240
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Re: Lack und was dazugehört, Ein Infrastrukturprojekt

#2 Beitrag von husky240 » 2022-07-08 7:31:45

Moin,

https://geheit.de/hvlp-farbspritzgeraete/abac-sg-90/

… nicht ganz ernst gemeint weil das so seine Problemchen mit 2K und PU hat…

Ich hab das Ding in der Schreinerei lieben gelernt. Günstig geht auch anders :ninja: . War/ist für die Baustelle super UND macht sehr wenig Nebel… also optimal für die Garage :joke:


Gruß vom Nils
…skend mindr sei…

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steyermeier
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Re: Lack und was dazugehört, Ein Infrastrukturprojekt

#3 Beitrag von steyermeier » 2022-07-08 7:42:11

Moin Florian,
Die Lackiererei,die bei mir in der Halle war,hat sich die Druckluft bei mir geholt....das war ein zwei Zylinder Kompressor mit 530 l
Lieferleistung, daran hing direkt ein Kältetrockner.
An der Entnahmestelle Hatten sie dann die übliche Kombination aus druckminderer und Wasserabscheider..
Ich meine mich zu erinnern,daß das wichtige der Kältetrockner war...bei unseren Geräten hat der auch zu einer Reduzierung der Ausfälle wegen schmodder auf 1/3 geführt.
Dickere Schläuche hatte da keiner.
Die Ausstattung an Kompressor + würde ich heute auf knapp 5000€ schätzen....dazu kam halt die Kabine,bzw der Raum ,den du zackig auf 60grad Hochheizen konntest mit filterrabsaugung
Im Boden.
Das Lackbild war gut....ich hab trotzdem zwei Konkurse miterleben dürfen... :wack:
Ist nicht nach dem strahlen wichtig,das da sofort Lack drauf kommt?
Nach meinen Erfahrungen mit dem Aufwand zum spritzlackieren....nehme ich sehr gerne eine gute Rolle.
Ich persönlich bekomme eh keine hyper duper super Oberflächen hin...wozu also?
Und wie gesagt: alles nur in dem entsprechenden Raum...das sind gefühlt mit Absaugung, Heizung Zukunft,ex. Ausstattung ganz schnell noch Mal 20tsd €.... Ja,die Versuche mit Planenkabine und Boden nass machen usw gab es alles...
Aber du bist ja nicht mehr so weit weg....kannst dir gerne umfangreiches Zubehör mitnehmen..Lackmischbank, Trockner, Farbe usw ...steht hier noch...
Gruß Markus

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Re: Lack und was dazugehört, Ein Infrastrukturprojekt

#4 Beitrag von Mark86 » 2022-07-08 8:49:59

Die Literleistung ist nicht so dass entscheidende, mit 300l kommst du hin, auch wenn du nen Exenterschleifer betreiben willst, der sich unweigerlich einfindet.
Die Luft darf halt nur nicht zu warm sein. Ein einfacher guter Wasserabscheider reicht aus, irgendwelche teuren Filter brauchst du nicht. Schlauch sollte bei 10m 10mm Durchmesser haben, das passt auch.

Zum Lackieren selbst brauchst du eine Füllerpistole, da tut es eine billige Pistole ausm Netz mit ner 2,5er Düse und eine Lackierpistole.
Als Lackierpistole gib einmal 500€ aus und kauf dir ne richtige Sata, wenn du länger lackierst fällt dir nicht die Hand ab, das Ergebnis wird erheblich besser und vor allem verbraucht die viel weniger Farbe, du hast weniger Nebel und brauchst erheblich weniger Lack. Selbst wenn du nur 1x im Leben n LKW damit richtig lackierst, hast du das Geld schon wieder raus.

Das teure an der Hobbylackiererei ist eigentlich das Zubehör darüber hinaus, also angefangen vom Exenterschleifer über Schleifpapiere, Finishpapiere, vom Schleifklotz übern Schleifstaubsauger bis hin zur Elektrofeile, über große und kleine Poliermaschine, etc. Aber ob man das alles fürs LKW Hobby braucht, LKW Qualität bekommst auch mit "einfachen" Mitteln hin.
Das doofe ist selbst wenn man alles hat und es nicht ständig nutzt, eher dass der Füller dann wieder eingetrocknet ist, dass die Politur eingetrocknet ist, dass der Härter tot ist, usw. usf.

Vor 15 Jahren etwa habe ich noch selbst lackiert... Mitten in der Werkstatt...
Mein Kumpel hat bis vor 6 Jahren noch in ner umgebauten Garage Autoteile lackiert und -selten- auch ganze Autos und das in TOP Qualität. Der konnte das halt, war ja auch Lackierer.
Staub war egal, der hat die Sachen hinterher einmal über 3.000er Papier übergeschliffen und poliert, perfekt.
Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dümmere ist.

Schnecke
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Re: Lack und was dazugehört, Ein Infrastrukturprojekt

#5 Beitrag von Schnecke » 2022-07-08 9:31:09

husky240 hat geschrieben:
2022-07-08 7:31:45
Moin,

https://geheit.de/hvlp-farbspritzgeraete/abac-sg-90/

… nicht ganz ernst gemeint weil das so seine Problemchen mit 2K und PU hat…

Ich hab das Ding in der Schreinerei lieben gelernt. Günstig geht auch anders :ninja: . War/ist für die Baustelle super UND macht sehr wenig Nebel… also optimal für die Garage :joke:


Gruß vom Nils
Welche Problemchen hat das mit den 2K + PU Lacken. Das Ding kannte ich nicht und finde es auf Anhieb vielversprechend. Bei uns steht auch wieder eine größere Revision in der Lackierkabine und umzu an. Ich drücke mich nur davor, weil wir echt nur noch wenig lackieren. Das wäre das eine mögliche Alternative.

Danke.

Ciao Ralf

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husky240
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Re: Lack und was dazugehört, Ein Infrastrukturprojekt

#6 Beitrag von husky240 » 2022-07-08 11:05:34

Schnecke hat geschrieben:
2022-07-08 9:31:09
Welche Problemchen hat das mit den 2K + PU Lacken.
Moin Ralf,

HVLP (High Volume Low Pressure) Systeme gibt es auch günstiger zB von Wagner. Das von Geheit ist in diesem Fall Profi Qualität.

Für den Fahrzeug Bereich sehe ich (für das verlinkte System) zwei Nachteile... die Flächenleistung ist gering und die 2K KFZ Lacke müssten eigentlich feiner zerstäubt werden um ein optimales Ergebnis zu erziehlen. Das SG 2500 ist dann schon empfindlich teuer und hat immer noch eine geringere Flächenleistung. Für schnelles Arbeiten nervt auch der dicke unflexieble Schlauch recht schnell.

Vorteile sind:
- fast kein Overspray (gut geeignet für Innenräume)
- sehr hohe Materialübertragungsrate (bis zu 80%)
- sehr genau einstellbar

Nachteile:
- gröbere Zerstäubung (Hochglanz braucht viel Übung)
- geringe Flächenleistung

https://geheit.de/wordpress_02/wp-conte ... 4te_DE.pdf ... Seite 14

Gruß vom Nils
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Re: Lack und was dazugehört, Ein Infrastrukturprojekt

#7 Beitrag von felix » 2022-07-08 12:01:11

Moin,

habe mir eine kleine Pistole besorgt, die offiziell für arbeiten an Kanten/Ecken gedacht ist. (Meine eine SATA Mini jet)

Warum: 90% werden kleinere Teile lackiert, eine große Pistole ist da eh unpassend. Benutze einen Baumarkt-Kompressor und die Luftkessel vom Tatra als Puffer, genügt für das kleine Ding. Im Zweifel schalte ich mit einem t-Stück einen 2. Kompressor parallel.

Ich brauche etwa 15min, um die Pistole nach Gebrauch zu reinigen. Das heißt auch bei kleinen Teilen bringt die Pistole sehr schnell einen Zeitvorteil zu Pinsel und Rolle. Außerdem braucht man weniger Lack, weil Schicht gleichmäßiger. Das Ding ist regelmäßig im Einsatz weil einfach viel viel schneller, gerade bei komplizierten Konturen.

Wenn ich den Tatra lackiere kaufe/leihe ich mir eine gute, große Pistole.

Wichtiges Zubehör: Atemschutzmaske, ohne geht nicht.

MlG
Felix

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Re: Lack und was dazugehört, Ein Infrastrukturprojekt

#8 Beitrag von husky240 » 2022-07-08 16:48:53

felix hat geschrieben:
2022-07-08 12:01:11
habe mir eine kleine Pistole besorgt, die offiziell für arbeiten an Kanten/Ecken gedacht ist. (Meine eine SATA Mini jet)
Moin,

das ist auch ein Nachteil bei den HVLP Systemen... die Pistolen sind fette Otter und der Schlauch ist halt wie beim Staubsauger recht unflexibel...

Das kleine 90er Gebläse verarbeitet 1K Nutzfahrzeuglacke (Alkydharzlack) tiptop und halt komplett ohne Öl oder Wasser Beimischung. Es braucht keine Absaugung und ich hab keinen großen Aufwand beim Abdecken/ Abkleben. Ich nutze das aber auch primär nicht zum Fahrzeuge lackieren... dafür ist es auch nicht entwickelt worden.


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Re: Lack und was dazugehört, Ein Infrastrukturprojekt

#9 Beitrag von visual » 2022-07-08 16:56:05

Mit vernünftigen Dosen lässt sich aber auch gut arbeiten.
Sind zwar dann bei 2K auch nicht günstig aber ich finde auch ein gangbarer weg

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Integra
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Re: Lack und was dazugehört, Ein Infrastrukturprojekt

#10 Beitrag von Integra » 2022-07-09 8:57:39

Moin Florian,

ich meine, irgendwo habe ich mal in der Bumsschüsselkommunikation gelesen, Du hättest Dir mal eben eine richtige Lackierpistole gekauft.

Dann ist doch der Anfang für das LKW-lacken gemacht :D Wenn ich gedanklich richtig liege, gehts Dir ja eher nicht um das Lackieren von hochwertigen Limousinen, sonder eher um die Hobby-Laster. Das geht meiner Meinung nach (und da bin ich bei Mark) mit einfachen Mitteln. Da willst Du ja eher nicht 4x schleifen, vorher 2-3x spachteln und nach dem Decklack sicher nicht schleifen und Klarlacken.
Eher in die Richtung: Wat soll dä Driss? :lol: Ab 3:20 ca.


- Auto (-teile) gründlich waschen
- Auto (zu lackierende Flächen) entfetten
- anpadden / schleifen (einfaches Schleifvlies.)
- Rost bearbeiten (strahlen, schleifen, umwandeln, etc.)
- Siehe 2.er Punkt
- spachteln von Dellen, Beulen, was man halt so will (ich bin der Meinung, bei unseren Lastern darf der Wagen nach dem Lackieren immer noch aussehen, wie ein 30+ Jahre alter Laster (Beule, Delle, Niete, Schweisspunkt und -naht))
- siehe 2.er Punkt
- 2K-EP Grundierung (einfache Lackierpistole). Das Zeug ist passivierend. EP-Verdünnung mit Spritzversuch.
- 2K-PUR Lack (ich mache das tatsächlich mit Brillux). PUR-Verdünnung mit Spritzversuch.
- Wenn der Decklack nicht ganz gelungen ist, einfach (innerhalb von max. 24h) nochmal drüber (Läufer oder Tränen bearbeiten) komplett schleifen ist wie gesagt nicht notwendig.

- Ein Kompressor ist schon gut mit 400ltr.. Sonst läuft der permanent. 2-2,5 bar
- Schlauch (Standard 10mm reicht) für das Lackieren und Schlauch für Werkzeuge vorhalten. Einen Wasserabscheider brauchst Du bei dieser Methode nicht
- Bei diesen Industrielacken kannst Du die A- und B-Komponenten wiegen. Verdünnung nach Temperaturen, Luftfeuchtigkeit und Spritzversuch
- Nicht unter +10 Grad Celsius. Über 25 Grad wirst Du zu Speedy…
- Innerhalb von 24h ist zwischen den Lackiergängen kein anschleifen nötig.
- Dir PUR-Lacke gibt es in Seidenmatt und Seidenglänzend. Kein Klarlack. Extrem kratzbeständig (Meine Walderfahrung).

Die Lacke neigen einen ticken zum ausbleichen durch UV (rot, blau, orange sind so die kritischen Töne). Ich glaube aber nicht, dass das schlimmer ist, als bei den Leuchtorange-Feuerwehren die so rumgurken. Mein RTW-Koffer war nach 7 Jahren auch Welten vom Original entfernt.

Irgendjemand hier im Forum schrieb mal über die Beschichtung von Museumsloks im gleichen oder sehr ähnlichem System. Mit guten Erfahrungen. Wegen der Beständigkeit und Robustheit.

Ich denke, so können das eher viele, weil die Verarbeitung leichter als „echte“ KFZ-Lackierungen sind und vor allem die äußere Infrastruktur (siehe Markus Beitrag) die geringste ist. Naja, der Günter von den St… Bud…s braucht halt nur ne Pistole…
Ob man so Brantho-Krimskrams braucht? Naja siehe Viedeo :lol:

Wir haben in unserem Malereibetrieb die LKW-Lackierhalle vor 12-13 Jahren an den Meister verkauft, der hat die in eine neue Halle gestellt und lackiert jetzt vornämlich kommunale Unimog für einen Händler um. Der bekommt Gold für seine Arbeit, obwohl die Autos in der Kabine alt bleiben. Deshalb finde ich Deinen Ansatz ganz gut :cool:

Viele Grüße,

Martin
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Re: Lack und was dazugehört, Ein Infrastrukturprojekt

#11 Beitrag von Integra » 2022-07-09 9:44:32

Der Commander216 war`s…

viewtopic.php?p=967104#p967104

Martin
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Re: Lack und was dazugehört, Ein Infrastrukturprojekt

#12 Beitrag von Mark86 » 2022-07-09 9:51:07

Also wenn man n bisschen Schönheitsanspruch hat, dann sollte man hochwertigen Lack verwenden, z.B. von Standox, Spies & Hecker oder Glasurit.
Der kostet zwar das doppelte als die billige Soße aus dem Internet, ist aber deutlich Fehlertoleranter was Orangenhaut oder Läufer angeht und man braucht auch wesentlich weniger Farbe als von dem billigen, schon weil man da in der Regel 25% Verdünnung reinkippt und in den billigen am besten nix. Wenn man sich nen Lackiergang sparen kann, hat man auch weniger Dreck drinnen ;)
Dazu hält er länger, was UV Beständigkeit angeht, aber auch die Kratzempfindlichkeit. Ich lackiere selbst Oldtimerachsen mit Spies & Hecker 2k.
Wenn das Ergebnis über "soll bunt werden" hinaus gehen soll, ist dass wichtigste was man noch braucht dass richtige Licht, damit man sieht wo man wie was lackiert hat und nachsprühen kann, wo noch Farbe fehlt...
Größere Fahrzeuge die nicht in die Kabine passten, egal ob LKW oder Wohnmobile hat mein Lackierer regelmäßig direkt in der dreckigen Halle lackiert. Auf Finish guckt da eh keiner und auf stehenden Flächen hat man mit Staubeinschlüssen eh nicht viel zu tun. LKWs die nicht durchs Tor passen werden in kleineren Lackierereien heute noch draußen lackiert...
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Re: Lack und was dazugehört, Ein Infrastrukturprojekt

#13 Beitrag von Pirx » 2022-07-09 10:57:57

Integra hat geschrieben:
2022-07-09 8:57:39
Moin Florian,

ich meine, irgendwo habe ich mal in der Bumsschüsselkommunikation gelesen, Du hättest Dir mal eben eine richtige Lackierpistole gekauft.
Lies noch mal richtig nach:
Florian hatte sich eine SATA für die Grundierung gekauft und den Decklack mit einer Baumarkt-Pistole lackiert. :lol:

Pirx
Der mit der Zweigangachse: 15 Vorwärtsgänge, 3 Rückwärtsgänge, Split, Schnellgang, Differentialsperre
---
"Immer bedenken: Hilfe ist keine Einbahnstrasse, Geholfen-Werden ist kein Recht und es liegt an jedem selbst, inwieweit er sich hier in der Gemeinschaft (die im Extremfall so einiges gemeinsam schafft) involviert und einbringt."
Ein Unimog-Fahrer.

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Re: Lack und was dazugehört, Ein Infrastrukturprojekt

#14 Beitrag von Integra » 2022-07-09 15:17:12

Pirx hat geschrieben:
2022-07-09 10:57:57

Florian hatte sich eine SATA für die Grundierung gekauft und den Decklack mit einer Baumarkt-Pistole lackiert. :lol:

Pirx
Das war mir nicht bewusst :lol:

________

Licht. Ja klar Licht. Hatte ich jetzt irgendwie als normal angesehen :lol:

Es geht ja wie immer um den Anspruch, wie es werden soll. Der Eine sagt, was man bei 60Km/h vorbeifahrt nicht sieht ist in Ordnung, der Andere will den ersten Preis beim Oldtimertreffen.
Die Autolacke unterscheiden sich schon im Lacksystem. Also nicht zu vergleichen. Von Baumarktprodukten war übrigens in meinem Post nicht die rede, eher von hochqualitativen bauchemischen Produkten.

Florian möchte sicher nur die unterschiedlichen Ansätze hören und mit möglichst wenig Werkstattausstattung ein für Ihn akzeptables Ergebnis.

Wie immer, Jeder wie er mark.

:joke: :blume:

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Re: Lack und was dazugehört, Ein Infrastrukturprojekt

#15 Beitrag von Mark86 » 2022-07-09 16:23:10

Ich lackiere in PKW Qualität und der einzige Mehraufwand ist für mich ne gescheite Lackierpistole und hochwertiges Material.
Wenn man es billigst will, Farbe für einen selbst nur der ton ist und die Qualität egal ist, dann kann man auch Mipa Soße kaufen und dann tuts auch ne Lackierpistole für 30€ ausm Baumarkt.
Dann kann man aber eigentlich besser hingehen und hochwertigen Buntlack kaufen und ne gute Rolle nehmen, dass ist noch billiger, schneller und im Ergebnis gleich.
Man kann natürlich auch noch ne billige Rolle nehmen, nen billigen Buntlack und naja, sieht dann halt auch so aus.

Wenn man natürlich nicht in der Lage ist die entsprechenden Vorarbeiten was den Untergrund angeht durch zu führen, dann nützt einem die teure Lackierpistole und der teure Lack sowieso wenig...
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Re: Lack und was dazugehört, Ein Infrastrukturprojekt

#16 Beitrag von Weickenm » 2022-07-12 19:10:56

Guten Abend,

vielen Dank für Eure Rückmeldungen und entschuldigt bitte die späte Rückmeldung - meine Perle war von Freitag bis gestern zu Besuch, da wollte ich Ihr die verdiente Aufmerksamkeit schenken. :)

Also von der Mitte ab;

lackiert wird hier in der Regel mit 2k PUR HS von Mipa. Zu den Lacken darf jeder seine Meinung haben, für meinen Einsatzzweck tut es seinen Dienst und als Seidenglanz Ausführung meiner Meinung nach kratzfest genug.
Für die Grundierung habe ich eine SATA mit 1,8er Düse, für Lack eine Schneider mit 1,3er Düse. Das Arbeiten mit der Schneider läuft aber leider bei Weitem nicht so flüssig wie mit der SATA. Von daher besten Dank für den Tipp mit der Minijet, mal sehen ob ich da was gebrauchtes finde.
Integra hat geschrieben:
2022-07-09 8:57:39
ich meine, irgendwo habe ich mal in der Bumsschüsselkommunikation gelesen, Du hättest Dir mal eben eine richtige Lackierpistole gekauft.
Dann ist doch der Anfang für das LKW-lacken gemacht :D Wenn ich gedanklich richtig liege, gehts Dir ja eher nicht um das Lackieren von hochwertigen Limousinen, sonder eher um die Hobby-Laster. Das geht meiner Meinung nach (und da bin ich bei Mark) mit einfachen Mitteln. Da willst Du ja eher nicht 4x schleifen, vorher 2-3x spachteln und nach dem Decklack sicher nicht schleifen und Klarlacken.
exakt Martin, für den Volvo hatte ich mir eine SATA 1000 B HVLP fürs Grundieren zugelegt. Hauptsächlich geht es mir um das lackieren diverser Anbauteile. Bisher mache ich das idR mit den 2k PUR HS Dosen (Benzin- und Ölresistent) von Mipa aus dem örtlichen Fachhandel. Sind dann halt direkt >24€ für eine einzelne Dose...
Daher werde ich Felix' Empfehlung Folge leisten.
Integra hat geschrieben:
2022-07-09 8:57:39
- Auto (-teile) gründlich waschen
- Auto (zu lackierende Flächen) entfetten
- anpadden / schleifen (einfaches Schleifvlies.)
- Rost bearbeiten (strahlen, schleifen, umwandeln, etc.)
- Siehe 2.er Punkt
- spachteln von Dellen, Beulen, was man halt so will (ich bin der Meinung, bei unseren Lastern darf der Wagen nach dem Lackieren immer noch aussehen, wie ein 30+ Jahre alter Laster (Beule, Delle, Niete, Schweisspunkt und -naht))
- siehe 2.er Punkt
- 2K-EP Grundierung (einfache Lackierpistole). Das Zeug ist passivierend. EP-Verdünnung mit Spritzversuch.
- 2K-PUR Lack (ich mache das tatsächlich mit Brillux). PUR-Verdünnung mit Spritzversuch.
- Wenn der Decklack nicht ganz gelungen ist, einfach (innerhalb von max. 24h) nochmal drüber (Läufer oder Tränen bearbeiten) komplett schleifen ist wie gesagt nicht notwendig.
Martin, genau das ist mein Vorgehen vom handwerklichen Ansatz her. Vor allem auf ein gründliches Entfetten vor und nach dem Schleifen versuche ich hierbei zu achten. Auch wenn das Entfetten eines ganzen LKW am Stück durchaus nervig war :D
Aber wenn ich mir den Lack jetzt nach 2 Jahren ansehe bin ich noch immer sehr zufrieden mit dem Vorgehen.
Integra hat geschrieben:
2022-07-09 8:57:39
- Ein Kompressor ist schon gut mit 400ltr.. Sonst läuft der permanent. 2-2,5 bar
- Schlauch (Standard 10mm reicht) für das Lackieren und Schlauch für Werkzeuge vorhalten. Einen Wasserabscheider brauchst Du bei dieser Methode nicht
- Bei diesen Industrielacken kannst Du die A- und B-Komponenten wiegen. Verdünnung nach Temperaturen, Luftfeuchtigkeit und Spritzversuch
- Nicht unter +10 Grad Celsius. Über 25 Grad wirst Du zu Speedy…
- Innerhalb von 24h ist zwischen den Lackiergängen kein anschleifen nötig.
- Dir PUR-Lacke gibt es in Seidenmatt und Seidenglänzend. Kein Klarlack. Extrem kratzbeständig (Meine Walderfahrung).
genau das ist eigentlich der Kern meines Ansinnens. In den technischen Datenblättern steht ja oft, dass der Untergrund öl- und fettfrei sein muss. Von daher wundert es mich, dass zwar stets ein Entwässerungsdingsbums empfohlen wird, einen Entöler aber selten jemand erwähnt. Welche Wartungseinheiten die sowohl Entwässern als auch Entölen und ggffs den Druck einstellen können würde die werte Gesellschaft empfehlen?
steyermeier hat geschrieben:
2022-07-08 7:42:11
Aber du bist ja nicht mehr so weit weg....kannst dir gerne umfangreiches Zubehör mitnehmen..Lackmischbank, Trockner, Farbe usw ...steht hier noch...
Gruß Markus
@ Markus, bist Du Samstag daheim? Bin am WoE in BRB und könnte ja auch mal g'schwind vorbeikommen, sofern Du daheim bist/Lust hast zwecks dem Zubehör.
Mark86 hat geschrieben:
2022-07-08 8:49:59
Das teure an der Hobbylackiererei ist eigentlich das Zubehör darüber hinaus, also angefangen vom Exenterschleifer über Schleifpapiere, Finishpapiere, vom Schleifklotz übern Schleifstaubsauger bis hin zur Elektrofeile, über große und kleine Poliermaschine, etc. Aber ob man das alles fürs LKW Hobby braucht, LKW Qualität bekommst auch mit "einfachen" Mitteln hin.
Mark, der Vater meiner Ex war Malermeister. Bei diversen Möbelbauprojekten mit dessen Tochter habe ich seine Schleifmaschine von Mirka nutzen können. Die war schon hart geil, aber eigentlich sehe ich da nicht wirklich den Grund für nur um einen weicheren Schleifteller zu haben. Wie gesagt, hier wird keine Pagode restauriert. Naja, vorerst nicht...
Mark86 hat geschrieben:
2022-07-09 9:51:07
Also wenn man n bisschen Schönheitsanspruch hat, dann sollte man hochwertigen Lack verwenden, z.B. von Standox, Spies & Hecker oder Glasurit.
vielleicht werde ich meine Entscheidung zu Mipa mal überdenken und schauen ob es bei uns einen Fachhändler gibt, der mir einen Deiner oben genannten Lacksysteme anmischen kann. Die Lackdosen sind derzeit eh leer, trocknen ja sonst nur wieder ein...

Bevor es in dem ganzen Fließtext unter geht möchte ich aber diese Frage noch mal hervorheben bitte;
genau das ist eigentlich der Kern meines Ansinnens. In den technischen Datenblättern steht ja oft, dass der Untergrund öl- und fettfrei sein muss. Von daher wundert es mich, dass zwar stets ein Entwässerungsdingsbums empfohlen wird, einen Entöler aber selten jemand erwähnt. Welche Wartungseinheiten die sowohl Entwässern als auch Entölen und ggffs den Druck einstellen können würde die werte Gesellschaft empfehlen?
Der aktuell ausgekuckte Kompressor hat eine Lieferleistung von 285l. Da kein Starkstrom vorhanden ist muss ich hier halt schauen was so geht an einer 230V Lichtstromsteckdose an der neben dem Kompressor noch ein Gefrierschrank und der Getränkekählschrank steht...

Fehlt sonst noch was?

Ich danke Euch!

Beste Grüße
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Re: Lack und was dazugehört, Ein Infrastrukturprojekt

#17 Beitrag von Mark86 » 2022-07-12 19:18:04

Mit ner Minijet kannst du an LKW Teilen wenig anfangen.
Ich hab ne "ältere" Sata Jet 4000 RP mit 1,3mm Düse, die tut auch heute noch sehr gute Dienste.
Wenn du beim Lackieren keine Silikonkrater drinnen hast, brauchst du auch nix an deinem Kompressor ändern.
Ich lackiere teils mit Leitungsdruck 7 bar und Regel das an der Pistole runter.

Ne Minijet brauchst du für Smartrepair oder wenn du sensible Kleinteile wie n Motorradtank lackieren willst, aber bei der größe von LKW Teilen ist dass nix für dich.
Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dümmere ist.

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