Loch im Dach mit MiMo Antenne flicken und low-budget WLAN on board

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MiB
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Loch im Dach mit MiMo Antenne flicken und low-budget WLAN on board

#1 Beitrag von MiB » 2022-06-01 12:07:41

Servus
Wir hatten in unserem Kasten vorne halblinks eine Toll-Collect Haifischantenne im Dach. Beim Kabel ausmisten stellte sich die Frage, was mit dem Loch machen. Anstatt es zu flicken, hab ich es ein bisschen aufgebohrt und eine MiMo Antenne verbaut. Daraus hat sich als Spielerei ergeben, uns ein WLAN im Bus zu verbauen, um ausländische SIMs bzw eine europäische Daten-SIM. Überlegung war, dass wir 2 Handys haben, ein Tablet für die Hörspiele der Kinder, ein Android-Radio, und Computer an den wir ab und an arbeiten. Alle sollten gleichzeitig ins Internet können, und viel Geld für teure Antennen, eine Teltonika Router etc wollte ich nicht ausgeben - ist dann doch zu viel Spielerei und ein tetherndes Smartphone kann das gleiche, falls es nicht klappt.

Unser Setup (seit 2 Monaten nonstop am Laufen) ist:
- ein Router GL-iNet GL-AR300M, in der Version mit externen Antennen; aus China bestellt für knapp 30Eur
https://www.gl-inet.com/products/gl-ar300m/

- ein Huawei E3372 Internetstick, gebraucht von ebay Kleinanzeigen für <30Eur. Der steckt im USB Port des Routers

- eine MiMo Antenne fürs Loch, daran angeschlossen der Router, sowie der USB-LTE Stick. 45EUR.
https://www.getic.de/product/lte-gps-gl ... round-body

- kurze Adapter vom LTE Stick auf die MiMo Kabel: CRC9 Male to SMA Female. (Von Herrn Bezos, gibt etliche Anbieter). 10EUR

Das Ganze läuft mit einem micro-USB Port, liegt bei uns mit Kabelbindern im Kleiderschrank, der Router ist auch schnell rausgenommen für z.B. Geschäftsreisen mit Hotel-WLAN repeaten und VPN.


Seit 2 Monaten funktioniert das System, man kann beliebige Daten-SIMs einlegen und mit allen Geräten nutzen. Außerdem kann man über die Repeater Funktion auch Campingplatz WLAN o.ä. einfangen und im Auto verteilen. Die externe Antenne vorne oben hat besseren Empfang als die Einzelgeräte, aber eine teurere oder Richtantenne kann sicherlich noch einiges mehr.
Der Router hat eine angenehme Nutzeroberfläche, aber es gibt genug im Internet wie man WRT, open source GUI etc flasht.

Darauf kam es uns aber nicht an. Mir ging es um die Kombi "Lochflicken" und "Elektronikspielerei". Gesamtkosten ca 110 Euro, das konnte ich vertreten.


Vielleicht hilft es ja dem ein oder anderen, der die teuren Teltonika Router eigentlich ja doch nicht braucht, oder einfach nur zu faul/ ängstlich/ unkenntlich zum Lochzuschweissen ist.

Grüße
Michi

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lura
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Re: Loch im Dach mit MiMo Antenne flicken und low-budget WLAN on board

#2 Beitrag von lura » 2022-07-02 10:16:26

Gute Idee, da Internetbanking ja 2 unterschiedliche Zugangswege braucht, muss man auf Reisen da wohl dran.
Gruß
Bernd

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victor
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Re: Loch im Dach mit MiMo Antenne flicken und low-budget WLAN on board

#3 Beitrag von victor » 2022-11-04 21:49:10

Ich hab ein ähnliches Setup, auch via openwrt (auf 'ner alten geflashten fritzbox) mit wahrscheinlich dem selben stick.
was ich mich fragte: gibt's wohl auch eine lösung um Voip/sms zum laufen zu bringen? das wär' spannend...

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Fernwehbus
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Re: Loch im Dach mit MiMo Antenne flicken und low-budget WLAN on board

#4 Beitrag von Fernwehbus » 2022-11-04 21:52:02

Selbes Setup, allerdings mit Teltonika RUTX12 :angel: :rock:
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victor
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Re: Loch im Dach mit MiMo Antenne flicken und low-budget WLAN on board

#5 Beitrag von victor » 2022-11-23 14:56:47

MiB hat geschrieben:
2022-06-01 12:07:41

Unser Setup (seit 2 Monaten nonstop am Laufen) ist:
- ein Router GL-iNet GL-AR300M, in der Version mit externen Antennen; aus China bestellt für knapp 30Eur
https://www.gl-inet.com/products/gl-ar300m/

- ein Huawei E3372 Internetstick, gebraucht von ebay Kleinanzeigen für <30Eur. Der steckt im USB Port des Routers
Ich bin jetzt auch auf das Setup von Michi umgestiegen, weil meine openwrt-fritzbox immer mal Probleme (wahrscheinlich wegen der schwankenden Systemspannung) gemacht hat.

Für die Nachwelt: achtet darauf den E3372H (Hilink) und nicht den E3372S (Stick Mode) zu besorgen - das h bzw. s steht unter der Simkarten-Abdeckung. Obwohl es auf der fritzbox auch mit dem stick-mode lief (relativ kompliziert, via ncm und etlichen zu installierenden zusatzpaketen) hab ich es auf dem GL-AR300M16 (ohne externe antennen) nicht zum laufen bekommen. Mit einem neuen (Tethering) Hilink-Stick ging es dann quasi sofort!

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Tomduly
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Re: Loch im Dach mit MiMo Antenne flicken und low-budget WLAN on board

#6 Beitrag von Tomduly » 2022-11-23 15:58:34

Moin!

Was unterscheidet Euer Setup von den Möglichkeiten, die ein schlichter kleiner LTE-Router wie dem Huawei E5577C nicht auch schon bietet? Das streichholzschachtelkleine Teil kann
- über eine LTE-Verbindung ins Internet herstellen
- LTE/UMTS/GPRS/EDGE
- SMS über das Webinterface des Routers empfangen und senden, bis zu 500 Nachrichten lokal speichern
- ein WLAN aufspannen (2,4 & 5GHz)
- mit einer externen MiMo-Antenne verbunden werden
- dank eingebautem Akku mehrere Stunden kabellos betrieben werden.

Gibts gebraucht um 30€. Die mit Telekom-Simlock sind noch billiger, für die kann man aber über eine Telekom-Webseite einen Entsperr-Code kostenlos anfordern.

Grüsse
Tom

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Re: Loch im Dach mit MiMo Antenne flicken und low-budget WLAN on board

#7 Beitrag von MiB » 2022-12-01 9:33:51

Tomduly hat geschrieben:
2022-11-23 15:58:34
Moin!

Was unterscheidet Euer Setup von den Möglichkeiten, die ein schlichter kleiner LTE-Router wie dem Huawei E5577C nicht auch schon bietet?

Hi Tom,
ohne jetzt ganz tief gegraben zu haben:
vermutlich nicht viel oder gar nix - mehr Bastelei und es funktioniert nicht sofort :P . Als ich das vor knapp 2 Jahren angefangen hab, gab es den E5577C noch nicht gebraucht. Ich hatte zunaechst den Repeater gekauft, und mir dann nachtraeglich noch den Stick dazu. Ausgangspunkt war ja bei mir, dass ich ein (und nur eins, keine Blaulichter, Funkantennen etc) Loch im Dach hatte vom Tollcollect. Und anstatt mit vorbereiten, schweissen, Arbeitszeit etc das dann lieber mit der MiMo Antenne geflickt habe. Und dann eben sehen wollte, wie weit ich komme ohne viel Geld auszugeben.

Ketzerisch gefragt: was unterscheidet funktional unsere / meine Bastelloesung von einem >200 Euro Teltonika? Bei uns ist das Ding quasi 1 Jahr nonstop durchgelaufen ohne Probleme. Wenn es das als E5577C all-in-one um die 30 Euro gibt, ist die "Industrieversion" wirklich den Aufpreis wert? Die 2-SIM etc Gimmicks, braucht man die wirklich, wenn man nach 4-6 Wochen eh in ein anderes Land faehrt? In der EU wechselt man die SIM ja eh nie.
Oder hoert Huawei wirklich alles mit (und mit openWRT flash auch noch)?


Danke dir fuer den Kommentar, genau dafuer ist das Forum da :D

Gruesse,
Michi

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Fernwehbus
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Re: Loch im Dach mit MiMo Antenne flicken und low-budget WLAN on board

#8 Beitrag von Fernwehbus » 2022-12-01 16:08:31

MiB hat geschrieben:
2022-12-01 9:33:51
Ketzerisch gefragt: was unterscheidet funktional unsere / meine Bastelloesung von einem >200 Euro Teltonika? Bei uns ist das Ding quasi 1 Jahr nonstop durchgelaufen ohne Probleme. Wenn es das als E5577C all-in-one um die 30 Euro gibt, ist die "Industrieversion" wirklich den Aufpreis wert?
Naja, kommt halt auf das Nutzerprofil an. Dass ein Gerät ein Jahr durchläuft sollte keine Besonderheit, sondern Selbstverständlichkeit sein. Wozu bracht man Sandbleche? Wozu benötigt man 14er Reifen mit Stollenprofil (wenn man doch 90+% Straße fährt)? Wozu Allradantrieb oder Wasserfilter?

Unterstützt so ein Auweia oder Netgear oder sowas Wireguard oder wenigstens IPsec? Unterstützen diese Dingelchen "Secure Reverse DNS". Wer nicht weiß was das ist, der braucht das auch nicht, der kann jedem x-beliebigen Provider auch seine Daten geben. So what, hab' ja nichts zu verbergen... :happy:

Wenn man Privacy und Datenschutz haben will ist man sofort im Profibereich und das kostet leider (oder besser verdientermaßen) Geld.

Antennen auf dem Dach statt im Blechkäfig merkt man nicht wenn man drei von vier Balken auf dem Handy hat, sondern ob man keinen oder einen hat. Es gibt nicht überall so gutes Internet wie in Skandinavien, Albanien, Montenegro oder Bulgarien - fahr mal hier durch den Harz, da könnste :sick:

Manchmal habe ich schon gehört "Kannste uns dein WLAN-Passwort sagen? Wir haben kein Internet!" Internet verbindet... ;)
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Re: Loch im Dach mit MiMo Antenne flicken und low-budget WLAN on board

#9 Beitrag von MiB » 2022-12-01 16:56:00

Servus,
Ich weiß nicht was secure reverse DNS ist, und ich würde gerne die %-Zahl der Teltonika-im-Auto Nutzer kennen, die es wissen.

Zumindest der gl inet unterstützt recht großzügig VPN Lösungen schon mit der originalen Firmware:
https://www.gl-inet.com/solutions/vpn/
Ich hatte mich da gaaaanz kurz eingelesen, gelernt dass man wohl auch andere firmwares aufflashen kann (openWRT), aber entschieden dass sowas nicht mein neues Hobby wird. Also bei mir läuft es out of the box ohne VPN.

Bei Huawei Komplettpaketen weiß ich's nicht. Würde mich aber nicht wundern wenn die mehr durchlässig sind, bzw nur mit Aufwand verschlüsselbar.

Dass der Teltonika prinzipiell mehr kann, glaub ich sofort. Ich frage mich eben nur, ob der ermöglichte use case bei Otto Normal Wohnmobilfahrer überhaupt eintritt. Ich bezweifle, dass dieser Otto einen VPN benutzt (es aber mit dem gl inet könnte).
Daher meine (Ketzerische) Frage nach dem tatsächlichen Vorteil (den man merkt ohne IT Experte oder SysAdmin zu sein). Ist die Empfangsleistung sensitiver bei gleicher Antenne (bin kein Elektroniker), oder Sendeleistung höher?
Mir war das zu viel Geld für den Router, daher die billigere (für mich auch günstigere) Bastellösung. Andere mögen das auch so sehen, auch wenn man woanders gerne Geld ausgibt für Spielereien (unser Vario hat auch 19.5 Räder).

Die philosophische Frage, was man tatsächlich braucht, lass ich eben Mal aussen vor. Andere fahren Fahrrad. Und wem man seine Daten anvertraut, auch (mein extended background check im Amiland wurde schon komplett gehackt, damals vor acht Jahren...).

Grüße
Michi

Karlsson815
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Re: Loch im Dach mit MiMo Antenne flicken und low-budget WLAN on board

#10 Beitrag von Karlsson815 » 2022-12-02 9:44:49

hmm, etwas viel Gebastel. Seit Jahren hab ich einen Huawei B525 (ja, ja...) an 12 Volt mit 2 externen Antennen in Betrieb. Noch nie Probleme gehabt. Vorteil: Cat Anschlüsse für die Server. Nachteil. kann keinen Bridgemodus. Kosten mit Antennen um die 150€ damals.
Gruß
Karlsson

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