Dimensionierung Heckträger

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lura
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Re: Dimensionierung Heckträger

#31 Beitrag von lura » 2022-04-30 8:11:03

Ich würde 4 nehmen, damit die Bolzen ausmittig sitzen und Moment abbauen können.
Gruß
Bernd

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Mark86
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Re: Dimensionierung Heckträger

#32 Beitrag von Mark86 » 2022-04-30 8:24:24

Das Problem bei solchen einfachen Rechnungen ist die dynamsiche Last im Fahrbetrieb.
Der von Lura angesprochene Faktor 3 mag für Straßenbetrieb OK sein, meine eigene Erfahrung im Fernreisebetrieb (Pistenbetrieb) hat gezeigt, dass sich von statischer zu dynamsicher Last der Faktor 7 bewährt hat. Was ich mit Faktor 3 gerechnet hatte, brauchte unterwegs öfter mal Schweißelektroden...
Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dümmere ist.

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hugepanic
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Re: Dimensionierung Heckträger

#33 Beitrag von hugepanic » 2022-04-30 8:58:40

Ist denn "Pistentauglich" eine Anforderung an diesen Heckträger??

Ich bezweifle jetzt einfach mal das diese Konstruktion jemals Pistenfest wird.
Mal über einen Feldweg oder halt Feldweg, ok.....

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lura
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Re: Dimensionierung Heckträger

#34 Beitrag von lura » 2022-04-30 10:35:21

Mark86 hat geschrieben:
2022-04-30 8:24:24
Das Problem bei solchen einfachen Rechnungen ist die dynamsiche Last im Fahrbetrieb.
Der von Lura angesprochene Faktor 3 mag für Straßenbetrieb OK sein, meine eigene Erfahrung im Fernreisebetrieb (Pistenbetrieb) hat gezeigt, dass sich von statischer zu dynamsicher Last der Faktor 7 bewährt hat. Was ich mit Faktor 3 gerechnet hatte, brauchte unterwegs öfter mal Schweißelektroden...
Das liegt dann am Fahrstil, am statischen Konzept, der Berechnungsgenaigkeit der Schweißnähte und wo der Faktor 3 gewählt wurde. :hug: :hug: Von daher kann auch bei Faktor 3 was flöten gehen. :rock:
Gruß
Bernd

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sico
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Re: Dimensionierung Heckträger

#35 Beitrag von sico » 2022-05-01 11:48:19

stonedigger hat geschrieben:
2022-04-13 7:27:27
Willst Du 100kg oder ein zweites Auto transportieren? 60x40x4 ?????

Such dir Mal das Biegewiderstandsmoment W für das Profil raus. Dazu die Streckgrenze RP0,2 vom gewählten Material. (235N/mm_2)?

Das Biegemoment = Kraft F x L = Masse x 9,81 x 1m?

Rp0,2 = (m x 9,81 x L)/W

Umstellen der Formel ergibt entweder Dein max. Gewicht oder nach W das auszuwählende Profil.

Da Du zwei Träger hast, aber noch keine Sicherheit in Richtung dynamische Last, würde ich einen Träger so auslegen, dass er alles tragen kann.

Ich würde direkt in die vorhandenen Profile gehen. Da reichen für 100kg wohl auch 2 mm Wandstärke.

SD
Wo hast du denn das gelernt, daß man ein dynamisch belastetes Bauteil rechnerisch in der Spannung bis zur Streckgrenze RP 0,2 belasten darf?

@ alle Leser: Bitte nicht nachmachen.
LG
Sico

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lura
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Re: Dimensionierung Heckträger

#36 Beitrag von lura » 2022-05-02 6:55:54

Ich würde so auch nicht rechnen. Eine Ersatzstreckgrenze hat für mich bei der Dauerfestigkeitsberechnung von Serienstählen keine Verwendung. Den Wert der Erdbeschleunigung da drin verstehe ich auch nicht. Also rechne ich weiter wie bisher. Ist mir sicherer. Es geht um "nichts soll auf der Straße liegen".
Gruß
Bernd

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Re: Dimensionierung Heckträger

#37 Beitrag von ADK-Fahrer » 2022-05-02 7:40:39

Einer meiner Kunden testet in Strahltriebwerke.
Der Schubmessbock muss 5-fache Sicherheit haben! 😳
Da ist zwar einiges an Dynamik drin, ich schätze allerdings weniger als auf der Piste.

Nur so als Tipp: in Hohlprofile würde ich Rohrhülsen einschweißen, Schraubenquerschnitte lieber etwas großzügiger planen. Auf Kante gerechnet kannste dir das gleich sparen.
Und die Meißten hier betreffen die 20 / 30 kg mehr für den Träger nicht wirklich.
Ist meine Einschätzung, sicherlich meinem Beruf geschuldet 🤷🏼‍♀️
Ruß
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Es stimmt übrigens nicht, dass Teile die man dabei hat, nicht kaputt gehen.
Richtig ist dagegen, dass Probleme die man mit Bordmitteln beheben kann, keine Probleme sind!

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Re: Dimensionierung Heckträger

#38 Beitrag von stonedigger » 2022-05-07 8:04:08

Oh Mann, jetzt kommen wieder die Experten.

Ich glaube, die wenigsten können sagen, welche dynamischen Lasten auftreten. Es hat wohl kaum jemand eine DMS-Studie durchgeführt an nem Heckträger bei einer marokkanischen Wüstenfahrt.

ich würde natürlich noch einen Sicherheitsfaktor einrechnen. Denn Streckgrenze heißt ja dauerhaft verformt. Wenn wir jetzt wirklich anfangen uns das Ingenieurwissen um die Ohren zu schmeißen (Hallo Shelton Cooper), dann wird es wirklich absurd.

Wenn man alles nach Roloff-Matek berechnet, würde kein Flugzeug in die Luft kommen und auch jedes Auto 5 T wiegen.

Die Streckgrenze als überschlägige Dimensionierung herzunehmen und dann einfach noch nen Sicherheitsfaktor drauf zu packen ist für diesen Anwendungskreis auf jeden Fall nicht falsch und v.a. handhabbar. Aber wenn man nicht mal versteht, was das g (9,81) in der Formel verloren hat - ja dann wohl doch besser in ein Ingenieurbüro gehen.

Oder in einem CAD - FEM - Programm rumspielen, bunte Bilder ausdrucken, nicht verstehen warum und die Konstruktionen dann mit "wurde FEM berechnet" bewerben. Wir können auch noch die Schweißnähte berechnen, nach dem Schweißen wärmenbehandeln und die Schweißnaht röntgen.

Aber ich gehe ja mit - für hochdynamische Belastungen, wie sie wohl hier im Rallye-Dakar Einsatz auftreten werden, würde ich meine überschlägige Pi mal Daumen- Rechnung nicht empfehlen.

SD
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"Menschen werden schlecht und schuldig, weil sie reden und handeln,..." (schreiben und posten) "..., ohne die Folgen Ihrer Worte und Taten vorauszusehen"

- Franz Kafka -

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