Bergeequipment und Anschlagpunkte am Unimog

alles, was nicht in die übrigen Technik-Kategorien passt

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Re: Bergeequipment und Anschlagpunkte am Unimog

#61 Beitrag von seppr » 2021-12-15 18:44:13

Ich auch nochmal ein wenig Schlagabtausch.

Als Laie frage ich mich schon ernsthaft was das soll, dass ein Gurt mit Bruchlast 21 Tonnen nur bis maximal 3 Tonnen belastet werden darf. Diese 7-fache Überdimensionierung ist doch Materialverschwendung.

Was anderes liegt vor, wenn eine Last gehoben wird und ein Mensch (kein Kartoffelsack) darunter steht. Hier sehe ich eine Überdimendionierung als sinnvolle Sicherheitsspanne an.

Mag ja sein, dass die Vorschriften der Berufsgenossenschaften für den gewerblichen Einsatz solch irrsinnige Überdomensionierungen vorschreiben und diese Regeln in Fortbildungen gelehrt werden. Müssen wir uns deshalb alle zu Sklaven dieser überhöhten (deutschen) Ansprüche machen?

Ich wäre für ein angepassteres aber noch praxisgerechtes Vorgehen, wie in diesem Faden schon erläutert, wo tatsächlich unterschieden wird zwischen Menschen und Kartoffelsäcken.

Sepp

PS: Gerade gesehen: Die Formel imvorhergehenden Beitrag ist gut.
Zuletzt geändert von seppr am 2021-12-15 18:46:59, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Bergeequipment und Anschlagpunkte am Unimog

#62 Beitrag von Wombi » 2021-12-15 18:45:12

Hallo Marcel,

Dein Limolaster hat ganz schnell eine Lastspitze von 30-35 to. wenn einer wüst in den Gurt fährt.

Hab übrigens auch nen Limolaster mit 10,5 to und meine Bergemittel sind mit 12 to WLL, also 52 to Bruchlast ausgelegt.

Gruß, Wombi
Es ist an der Zeit, die Reste der Welt zu entdecken........

15.4.2013, ab da werden wir uns für seeeehr lange Zeit nicht mehr sehen :-))))

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Re: Bergeequipment und Anschlagpunkte am Unimog

#63 Beitrag von meggmann » 2021-12-15 18:50:04

Ja das ist mir ja bekannt - aber mir ist schon lieber, beim Ziehen reißt eher der Gurt als die Anschlagpunkte am Fahrzeug…. Beim Heben möchte ich schon, dass es hält.

Gruß Marcel
1) THW 90-16 ist zu Hause (07.11.2014), 2) LAK 2 ist zu Hause (7.12.2014) 3) Fahrzeugart geändert (19.01.2015)
4) Eisenschwein ist zugelassen (17.03.2015) 5) Umbauten am "Trägerfahrzeug" beendet (12.04.2015) 6) H Gutachten erteilt (15.12.2015)

7) Diesellotte (120-25 AW, Bautrupp mit H) ist angekommen (26.02.2021)

Der Trend geht eindeutig zum Zweitlkw ;-)

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Re: Bergeequipment und Anschlagpunkte am Unimog

#64 Beitrag von Wombi » 2021-12-15 18:50:08

seppr hat geschrieben:
2021-12-15 18:44:13
Ich auch nochmal ein wenig Schlagabtausch.

Als Laie frage ich mich schon ernsthaft was das soll, dass ein Gurt mit Bruchlast 21 Tonnen nur bis maximal 3 Tonnen belastet werden darf. Diese 7-fache Überdimensionierung ist doch Materialverschwendung.

Was anderes liegt vor, wenn eine Last gehoben wird und ein Mensch (kein Kartoffelsack) darunter steht. Hier sehe ich eine Überdimendionierung als sinnvolle Sicherheitsspanne an.

Mag ja sein, dass die Vorschriften der Berufsgenossenschaften für den gewerblichen Einsatz solch irrsinnige Überdomensionierungen vorschreiben und diese Regeln in Fortbildungen gelehrt werden. Müssen wir uns deshalb alle zu Sklaven dieser überhöhten (deutschen) Ansprüche machen?

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Sepp
Hallo Sepp,

Beim Gurt nimmt man normalerweise Faktor 4 zum ziehen.
Dann ist man auf der sicheren Seite.
Habe ich aber im oben verlinkten Beitrag alles seinerzeit beschrieben und erklärt.
Und wenn man WLL X 4 nimmt, sollte ungefähr bei Dir 30-35 to Bruchlast rauskommen.
Hab auch 15 Jahre gezogen und gehoben.

Und diese Lastwerte haben schon einen Sinn, wenn auch viele alles anzweifeln

Gruß, Wombi
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Re: Bergeequipment und Anschlagpunkte am Unimog

#65 Beitrag von Ingenieur » 2021-12-15 18:51:24

Hallo,
Wombi hat geschrieben:
2021-12-15 18:45:12
Hallo Marcel,

Dein Limolaster hat ganz schnell eine Lastspitze von 30-35 to. wenn einer wüst in den Gurt fährt.
Das ist genau der individuelle Fahrzeuglenker-Sicherheitsbeiwert.

Und den muss der Anwender selbst festsetzen.

Der Hersteller kennt leider nicht das Temprament vom Bergungsfahrzeuglenker.
Es soll ja Leute geben, die denken, eine Kupplung hat eine Zweipunktregelung.


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Re: Bergeequipment und Anschlagpunkte am Unimog

#66 Beitrag von meggmann » 2021-12-15 18:54:30

Beim Heben bin ich absolut bei dir. Das Zeug ist ja nicht immer neu, die Bedingungen nicht 100%, widrige Umstände und bei Versagen fatale Folgen.

Gruß Marcel
1) THW 90-16 ist zu Hause (07.11.2014), 2) LAK 2 ist zu Hause (7.12.2014) 3) Fahrzeugart geändert (19.01.2015)
4) Eisenschwein ist zugelassen (17.03.2015) 5) Umbauten am "Trägerfahrzeug" beendet (12.04.2015) 6) H Gutachten erteilt (15.12.2015)

7) Diesellotte (120-25 AW, Bautrupp mit H) ist angekommen (26.02.2021)

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Re: Bergeequipment und Anschlagpunkte am Unimog

#67 Beitrag von Ingenieur » 2021-12-15 18:58:30

Hallo,
Wombi hat geschrieben:
2021-12-15 18:50:08

Und wenn man WLL X 4 nimmt, sollte ungefähr bei Dir 30-35 to Bruchlast rauskommen.
Weil WLL bei dem o.g. ja Gamma = 7 ist, und Wombi nach eigener Gefährdungsbeurteilung noch
Faktor 4 draufschlägt, kommt dann Summe Gamma = 4 x 7 = 28 bei raus.

Nach seiner privaten Meinung ist Gamma 28 erforderlich, um alle ihm bekannten
Eventualitäten abzudecken.

Dann ist das eben so.

Andere Leute kommen veilleicht bei anderen Gegebenheiten zu anderen Zahlen.

Es gibt hier kein "Richtig" oder "Falsch".

Falsch ist es wenn der Gurt bei dem Manöver reisst.
Dann war die Gefährdungsbeurteilung fehlerhaft.


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Re: Bergeequipment und Anschlagpunkte am Unimog

#68 Beitrag von seppr » 2021-12-15 19:02:43

Nochmal zu der Formel, die in dem Link angegen wird: https://www.fahrzeugbergung.at/

Da kommt als Ergebnis folgender Wert heraus: realistische Situation, Fahrzeug bis über Achse im Schlamm, ebenes Gelände: Der Widerstand ist fast gleich dem Gewicht des Fahrzeugs. Bei mir also 4,5 Tonnen mit Gurt 21 Tonnen, Faktor 5. Mir reicht das.

Natürlich steigt dieser Wert erheblich und fast bis unendlich, wenn alle Räder tief im Lehm einbetoniert sind. Aber hier hilft alleiniges Ziehen sowieso nichts

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Re: Bergeequipment und Anschlagpunkte am Unimog

#69 Beitrag von Buclarisa » 2021-12-15 19:02:51

Wie Hans nun schon mehrfach erwähnt hat, es sind die zu erwartenden Lastspitzen die unerwartet hohe Werte erreichen können. In flexiblen Bergemitteln werden zum Teile hohe Energien gespeichert und im Bruch freigesetzt. Eine Abschleppstange speichert fast nix und währe die Lösung, nur leider passt die in dem Moment fast nie. Passende Bergemittel sind in allem unbequem, bis zu dem Moment in welchem das bequeme Seil reist und durch die Frontscheibe kommt.
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Kalte Lötstellen, bei mir nicht. Ich habe mir bis jetzt bei jeder die Finger verbrannt.

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Re: Bergeequipment und Anschlagpunkte am Unimog

#70 Beitrag von Ingenieur » 2021-12-15 19:11:48

Hallo,
Buclarisa hat geschrieben:
2021-12-15 19:02:51
Passende Bergemittel sind in allem unbequem, bis zu dem Moment in welchem das bequeme Seil reist und durch die Frontscheibe kommt.
Und deswegen benutzt man ja Lastbegrenzer.

Bei der Jupiterwinde z.B. Scherschrauben, beim MAN-KAT z.B. eingeschränkte Hydraulikkraft.

Tunlichst bemisst man das Seil immer stärker, als die Anschlagkette.

Wenn das Seil reisst, war die Gefährdungsbeurteilung fehlerhaft.


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Re: Bergeequipment und Anschlagpunkte am Unimog

#71 Beitrag von Buclarisa » 2021-12-15 19:46:33

Ingenieur hat geschrieben:
2021-12-15 19:11:48


Und deswegen benutzt man ja Lastbegrenzer.

Bei der Jupiterwinde z.B. Scherschrauben, beim MAN-KAT z.B. eingeschränkte Hydraulikkraft.

Tunlichst bemisst man das Seil immer stärker, als die Anschlagkette.

Wenn das Seil reisst, war die Gefährdungsbeurteilung fehlerhaft.


...
Ob es nun der Messingscherstift am Seilzug oder die Passschrauben an der Winde meines 813 ist das alles schön solange man die Kräfte planmässig vorliegen hat. Ich habe auch schon mit einem 2t Zurrgurt einen Sattelzug von der Kreuzung gezogen. :angel:
Interessant wird es wenn Dynamik in den Zugverband kommt hochinteressant wenn die dynamischen Kräfte gegeneinander laufen, wie gemeinsame Versuche das Gespann herauszuschaukeln. Es gibt bei einer Bergung immer etwas nach , das Seil, Schäkel Anschlagspunkt, im besten Fall das zu Bergende Fahrzeug in seiner misslichen Lage. Wenn eben nicht eindeutig klar ist das es nicht die Verbindung ist die hält, dann nehmt dieser die Energie, durch Abdecken mit Gummimatten, Decken oder ähnlichem.
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Re: Bergeequipment und Anschlagpunkte am Unimog

#72 Beitrag von Pirx » 2021-12-15 19:56:04

seppr hat geschrieben:
2021-12-15 18:44:13
Diese 7-fache Überdimensionierung ist doch Materialverschwendung.

Was anderes liegt vor, wenn eine Last gehoben wird und ein Mensch (kein Kartoffelsack) darunter steht. Hier sehe ich eine Überdimendionierung als sinnvolle Sicherheitsspanne an.

Mag ja sein, dass die Vorschriften der Berufsgenossenschaften für den gewerblichen Einsatz solch irrsinnige Überdomensionierungen vorschreiben und diese Regeln in Fortbildungen gelehrt werden. Müssen wir uns deshalb alle zu Sklaven dieser überhöhten (deutschen) Ansprüche machen?
Das sind keine deutschen Ansprüche.

Der Sicherheitsfaktor für Hebezeuge bzw. deren Anschlagmittel war nach DIN-Norm 8.
Dieser wurde im Zuge der Einführung EU-weit einheitlicher Richtlinien auf 7 reduziert.

Im übrigen ist ein Sicherheitsfaktor keine Überdimensionierung. Auch wenn das vielleicht nicht jeder Laie versteht.

Pirx
Der mit der Zweigangachse: 15 Vorwärtsgänge, 3 Rückwärtsgänge, Split, Schnellgang, Differentialsperre
---
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Ein Unimog-Fahrer.

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Re: Bergeequipment und Anschlagpunkte am Unimog

#73 Beitrag von Sleepwalker » 2021-12-15 20:23:23

seppr hat geschrieben:
2021-12-15 18:44:13

Als Laie frage ich mich schon ernsthaft was das soll, dass ein Gurt mit Bruchlast 21 Tonnen nur bis maximal 3 Tonnen belastet werden darf. Diese 7-fache Überdimensionierung ist doch Materialverschwendung.

Was anderes liegt vor, wenn eine Last gehoben wird und ein Mensch (kein Kartoffelsack) darunter steht. Hier sehe ich eine Überdimendionierung als sinnvolle Sicherheitsspanne an.
Deshalb hat man ja unter schwebenden Lasten auch nichts zu suchen :angel:

Mark86
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Re: Bergeequipment und Anschlagpunkte am Unimog

#74 Beitrag von Mark86 » 2021-12-15 21:16:34

Ingenieur hat geschrieben:
2021-12-15 19:11:48
Hallo,
Buclarisa hat geschrieben:
2021-12-15 19:02:51
Passende Bergemittel sind in allem unbequem, bis zu dem Moment in welchem das bequeme Seil reist und durch die Frontscheibe kommt.
Und deswegen benutzt man ja Lastbegrenzer.

Bei der Jupiterwinde z.B. Scherschrauben, beim MAN-KAT z.B. eingeschränkte Hydraulikkraft.

Tunlichst bemisst man das Seil immer stärker, als die Anschlagkette.

Wenn das Seil reisst, war die Gefährdungsbeurteilung fehlerhaft.


...
Bei chinawinden ist n Temperatur Schalter drinnen. Lässt man ihn abkühlen, kann man nachdruecken, beim 3. Mal explodiert die Winde
Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dümmere ist.

Neuma
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Re: Bergeequipment und Anschlagpunkte am Unimog

#75 Beitrag von Neuma » 2021-12-17 20:58:06

So, hier mal ein kurzes Update. Habe jetzt durch ein nettes Forenmitglied, danke Stefan, ein sehr hochwertiges, kinetisches Bergeseil mit 8 bis 10 t Arbeitslast von der Aktion aus 2010 ergattert. Danke auch an Wombi für die Zusatzinfos. Zusätzlich kommt noch ein normaler Hebegurt/Hebeband mit 10 tonnen Nutzlast und ein 9,5 t Schäkel. Mit dieser Ausrüstung und der bereits vorhandenen sollte ich jetzt im Fall der Fälle schon recht weit kommen. Jetzt ist nur noch die Frage, ob ich Softschäkel dazu nehme oder nicht. Anfangs habe ich ja gemeint, dass ich ein kinetisches Bergeseil nur in Verbindung mit Softschäkeln verwende. Da ich mir evtl. Schäkelkonsolen mit jeweils 2 Schäkeln an Front und Heck montieren werde, um die Kraft im Bedarfsfall mit einem Kraftverteiler gleichmäßig in den Rahmen zu leiten, überlege ich nun, ob ich überhaupt Softschäkel verwenden soll. Denn die Schäkel am Fahrzeug sind ja sowieso aus Metall und falls wirklich einmal etwas schief gehen sollte, fliegt im schlimmsten Fall vielleicht sowieso ein stählerner Schäkel. Und ob sich dann der Softschäkel überhaupt rentiert ist die Frage, immerhin wird es bei 8 bis 10 t Nutzlast sowohl bei der Auswahl, als auch im Preis recht interessant. Auf der anderen Seite denke ich mir, dass es schon ein Unterschied ist ob z. B. 3 kg fliegen oder 6 kg, also 1 oder 2 Metallschäkel. Ich gehe jetzt vom worst case aus, der hoffentlich nie eintreten wird und vielleicht auch übertrieben ist, aber auf die Bergeausrüstung sollte man sich meiner Meinung nach schon verlassen können. Was gibt's da für Erfahrungswerte, wie seht ihr das ganze? Und falls doch Softschäkel, welche Nutzlastklasse?

Grüße

Kilian
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Re: Bergeequipment und Anschlagpunkte am Unimog

#76 Beitrag von Kilian » 2021-12-17 21:04:45

Aus meiner Sicht immer Softschäkel - oben schrieb ich ja schon einiges dazu. Was die Kosten angeht: Das ist ein 2m Reststück Dyneema von irgendeinem Segelmacher, einmal gespeist und einmal eine Affenfaust reingeknotet. So habe ich im Laufe der Zeit div. Softschäkel für mich und versch. Freunde gemacht. Seit ich vor ca. 15 Jahren das erste Mal damit gearbeitet habe, liegen meine Stahlschäkel eigentlich nur noch rum.

Der erste Softschäkel hat eine 3/4 Stunde gedauert, inzwischen reichen 20min. Schau es Dir auf Youtube mal an, ist wirklich kein Hexenwerk.
Freundliche Grüße
Kilian

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Re: Bergeequipment und Anschlagpunkte am Unimog

#77 Beitrag von Magirus_Deutz » 2021-12-17 21:45:09

Das Thema Softschäkel wurde unlängst recht umfassend diskutiert, auch mit hilfreichen Links:
viewtopic.php?t=96267

sico
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Re: Bergeequipment und Anschlagpunkte am Unimog

#78 Beitrag von sico » 2021-12-18 12:38:44

Ich kann mich noch gut erinnern an die Sammelbestellung dieser kinetischen Bergeseile im Rahmen des Wombi-Stammtisches.
Alle Besteller waren ganz wild auf das Teil und ich hab auch überlegt, ob ich sowas brauche.
Zum Weihnachtsstammtisch wurden die Seile dann geliefert von einer holländischen Firma, die auf Schiffstaue spezialisiert ist.
Ich war ziemlich erstaunt über das Ausmaß, Gewicht und notwendigen Stauraum für diese Seile. Der Seildurchmesser war so ca 50 mm. Ich konnte das Seil kaum heben.
Ich war dann froh, daß ich keines bestellt hatte. Sackschwer und auch nicht ganz billig. Preis weiß ich nicht mehr.

Aufgefallen ist mir in der nachfolgenden Zeit, daß immer wieder mal solche Seile verkauft wurden.
Komisch, hab ich mir gedacht. Wo so ein Seil doch dringend und unbedingt nötig ist.

So bin ich bei meinem schon vorhandenen Equipment geblieben:
eine 10to WLL Hebeschlinge
ein BW-Bergegurt ca 10 m
eine Drahtseil 17 mm mit ca 10 m und Preßkauschen
mehrere Stahl-Schäkel WLL 9,5 to.

Mit so einem Schäkel wurde am Erzberg ein KAT 8x8 aus dem Schlamm gezogen von einem zweiten KAT mit der Winde, die mittels Umlenkrolle 16 to Zugkraft lieferte.
Dabei steigerte der Hydraulikdruck der Winde die Zugkraft am Seil ruckfrei immer höher, bis das Überdruckventil bei ca 160 bar den Druck und damit die Seilkraft begrenzte. Dabei kann der Fahrer auf dem Druckmanometer die wirkende Zugkraft gut beobachten.
Die Aktion hat der 9,5 to Schäkel problemlos überstanden.

LG
Sico

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Re: Bergeequipment und Anschlagpunkte am Unimog

#79 Beitrag von Nelson » 2021-12-18 13:29:23

sico hat geschrieben:
2021-12-18 12:38:44

So bin ich bei meinem schon vorhandenen Equipment geblieben:
eine 10to WLL Hebeschlinge
ein BW-Bergegurt ca 10 m
eine Drahtseil 17 mm mit ca 10 m und Preßkauschen
mehrere Stahl-Schäkel WLL 9,5 to.
Genau das halte ich auch bei üblicher Reisefahrzeuggröße für sehr geeignet (wohlwisswend, dass es nicht geeignet ist, um mit allem machbaren Schwung reinzufahren- aber dafür ist auch das Fahrzeug mit seiner Kupplung/Anschlagpunkt nicht mehr gemacht...).


Grüße

Nils

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Re: Bergeequipment und Anschlagpunkte am Unimog

#80 Beitrag von mangusta » 2021-12-18 13:33:49

Bei meinen Bergungsbeobachtungen in den letzten Jahrzehnten konnte ich immer wieder miterleben, mit welch großer Begeisterung umfangreichstes und schwerstes Equipment herangeschleppt wurde, während eher nur in seltenen Fällen ein nur wenige Gramm schweres Equipment - und dies auch eigentlich sehr häufig erst, als es dafür "fast" zu spät war - eingesetzt worden ist:

https://twh-hazet-shop.de/produkt/hazet ... her-666-1/


Gruß

Rolf
- nichts steht geschrieben -

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Re: Bergeequipment und Anschlagpunkte am Unimog

#81 Beitrag von AndreasU2150 » 2021-12-18 16:28:07

mangusta hat geschrieben:
2021-12-18 13:33:49
Bei meinen Bergungsbeobachtungen in den letzten Jahrzehnten konnte ich immer wieder miterleben, mit welch großer Begeisterung umfangreichstes und schwerstes Equipment herangeschleppt wurde, während eher nur in seltenen Fällen ein nur wenige Gramm schweres Equipment - und dies auch eigentlich sehr häufig erst, als es dafür "fast" zu spät war - eingesetzt worden ist:

https://twh-hazet-shop.de/produkt/hazet ... her-666-1/
Hallo

Da muß man ja aussteigen um das zu benutzen. :blush:

Das geht besser, siehe Foto.

Andreas
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Re: Bergeequipment und Anschlagpunkte am Unimog

#82 Beitrag von Lassie » 2021-12-18 16:36:07

Servus Rolf,

als ich meinen U1300L damals als Fernreisemobil ausbaute, hatte ich vom RW1 noch eine Rahmenseilwinde drin und wollte die auch drin lassen. Natürlich wollte ich auch das ultimative 'Kommt-überall-hin-kommt-überall-durch-Mobil' bauen. Reichweite mindestens 3tkm, arktistauglich bis -40 Grad, 2 Ersatzräder, volle Werkstattausrüstung, ordentliche Gleitschutzketten, Bleche, Gurte, Schäkel, Greifzug, Wagenheber, Schaufeln, Motorsäge, etc etc. Die Liste war lang und umfangreich.

Dann hat mir ein Unimog-Guru (der selige Franz Murr) die Leviten gelesen - und wir haben die Liste mutig zusammen gestrichen und die Kiste damit seeehr erleichtert. Und in der Tat: mit dem von dir verlinkten Ventilausdreher kann man den Vortrieb eines nicht überladenen Unimogs auf guten MPT-Reifen sehr deutlich erhöhen. Seit dem hab ich in einer kleinen Tasche unter dem Fahrersitz immer 2 Ventilausdreher, eine kleine Tüte mit 100 Ventileinsätzen und Staubkappen, einen guten Luftdruckprüfer und ein Infrarot-Thermometer. Dazu noch eine kleine Rolltasche mit den häufigsten Schlüsseln, fertig. Im Stauraum noch ein ordentlicher 10m-Druckluftschlauch mit Füllpistole und Adapter an die AHK-Druckluftleitung. Den 10-To-Bergegurt und die Schäkel etc hab ich nur ein paar Mal für die Bergung von Wohnmobilen aus verschlammten Campingwiesen benötigt.

Franz sagte mir damals: halte den Mog bzw das Auto so leicht wie möglich - alles was das Auto nicht tragen muss, fährt sich nicht fest und muss man nicht bergen.

Aber das ist das Anforderungsprofil für ein Reisefahrzeug - wer zB als LOF im Dreck arbeiten und diverse Sachen bewegen muss, hat da sicher andere Anforderungen - und darf da durchaus auch mehr Material spazieren fahren.

Viele Grüße
Jürgen
....down-sizing vom U1300L zum U100L Turbo:

Die höchste Form des Glücks ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit.
Erasmus von Rotterdam

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Re: Bergeequipment und Anschlagpunkte am Unimog

#83 Beitrag von Neuma » 2021-12-18 18:27:06

Hallo Leute,

danke für eure ganzen Antworten.
Da habt ihr schon recht, das ist ein bisschen Ausrüstung, wobei mehr immer geht wie ich aus anderen Threads weiß. Aber es ist ja grundsätzlich immer so, dass wenn man doch mal etwas braucht, man meistens genau das nicht dabei hat. :lol:
Da hab ich jetzt lieber ein Seil mehr dabei und muss nicht erst etwas auftreiben.
Jetzt darf ich erstmal schauen wie und wo ich das ganze am besten unterbringen kann, im Führerhaus wird nicht alles Platz finden schätze ich.

Und noch zum Thema Ventildreher:
Den kann ich mir sparen, habe dafür ebenfalls 2 Schalter an Bord, wie Andreas bereits beschrieben hat.

Grüße

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Re: Bergeequipment und Anschlagpunkte am Unimog

#84 Beitrag von mangusta » 2021-12-18 19:01:16

Hallo Jürgen,


solange wir unsere "neue" Leidenschaft die absolute Einsamkeit noch nicht selbst "erfahren" hatten, kannten wir unser eigenes, aktuelles Anforderungsprofil ja noch garnicht.

Und wenn sich dann zum Beispiel erst auf der Direttissima Fort El Ghallaouiya - Tichit die vorher eigentlich undenkbare Möglichkeit ergibt gleich in der Adrar zu bleiben und bis Oualata durchzufahren - wir waren vorher noch nie in Mauretanien geschweige denn über eine Woche ohne jede Piste in der Wüste - ergeben sich plötzlich Anforderungen zum Beispiel auch an die Tankkapazitäten, die wir selbst vorher nie für nötig gehalten hätten.

(Wenn der andere Unimog statt eines Koffers nicht eine simple Pritsche mit (fast) unbegrenzter Zulademöglichkeit an Kanistern gehabt hätte ...)

So ein individuelles Anforderungsprofil ändert sich wohl ständig mit den jeweilig gemachten Erfahrungen und sich damit auch neu ergebenden Einsatzmöglichkeiten.

- und jetzt wieder ein Jahr später und alle Pläne / Grenzen sind dicht ...


Herzliche Grüsse

Rolf
- nichts steht geschrieben -

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Re: Bergeequipment und Anschlagpunkte am Unimog

#85 Beitrag von Lassie » 2021-12-18 20:07:14

Servus Rolf,

das kann ich nachvollziehen. Franz Murr sagte mir auf die Frage, was denn das für ihn ultimative Reisevehikel oder Reise-Setup sei: er meinte als alter Saharien: wenn es in die Stille und Weite der Wüste geht am Ehesten ein Buschtaxi oder Hilux - möglichst simpel als Pritsche. Drauf so viel es sinnvoll geht Diesel- und ein paar Wasserkanister, eine Küchenkiste, eine Biwak-Schlafsack-Rolle, ein paar Bleche, Schaufel, fertig,

Idealerweise noch ein Begleitfahrzeug der gleichen Größe / Nummer, obwohl er gerne Mitfahrer und Begleiter vermied - die quatschen in der Wüste immer so viel ... :joke:

Sollen Familie oder Kinder mit, dann eben eine Nummer größer - deshalb hat er sich seinen U417-DoKa selber gebaut - und da war schon verdammt viel Knoffhoff und Reise-Praxistauglichkeit drin.

Zurück zum Berge-Equipment: was man dabei hat sollte man auch gefahrlos und für alle sicher bedienen können. Was man nicht dabei hat, muss man improvisieren oder organisieren können. Frage ist auch, ob es eine Fremd- oder Selbstbergung werden soll. Und ob man mit einem eventuellen Totalverlust umgehen kann. Viele Bergefälle umgeht man auf Reisen, indem man eher noch vorsichtiger als man in einer Gruppe in einem Offroad-Park ist, wo der Radlader innerhalb von einer halben Stunde organisiert werden kann.

Das wichtigste Berge-Equipment: der Fahrer hinterm Steuer mit seinem Anteil an Vorsicht, Rücksicht, Erfahrung....

Viele Grüße
Jürgen
....down-sizing vom U1300L zum U100L Turbo:

Die höchste Form des Glücks ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit.
Erasmus von Rotterdam

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Re: Bergeequipment und Anschlagpunkte am Unimog

#86 Beitrag von mangusta » 2021-12-18 20:50:16

Zu guter letzt auch etwas zum Bergeequipment:

10 t Winde vorne:

viewtopic.php?f=36&t=91393&p=864062#p864062

und 8,5t Schäkelhalter hinten:

viewtopic.php?f=16&t=29772&p=959721#p959721


Gruß

Rolf
- nichts steht geschrieben -

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Re: Bergeequipment und Anschlagpunkte am Unimog

#87 Beitrag von sico » 2021-12-22 11:49:56

sico hat geschrieben:
2021-12-18 12:38:44
Ich kann mich noch gut erinnern an die Sammelbestellung dieser kinetischen Bergeseile im Rahmen des Wombi-Stammtisches.
Alle Besteller waren ganz wild auf das Teil und ich hab auch überlegt, ob ich sowas brauche.
Zum Weihnachtsstammtisch wurden die Seile dann geliefert von einer holländischen Firma, die auf Schiffstaue spezialisiert ist.
Ich war ziemlich erstaunt über das Ausmaß, Gewicht und notwendigen Stauraum für diese Seile. Der Seildurchmesser war so ca 50 mm. Ich konnte das Seil kaum heben.
Ich war dann froh, daß ich keines bestellt hatte. Sackschwer und auch nicht ganz billig. Preis weiß ich nicht mehr.

Aufgefallen ist mir in der nachfolgenden Zeit, daß immer wieder mal solche Seile verkauft wurden.
Komisch, hab ich mir gedacht. Wo so ein Seil doch dringend und unbedingt nötig ist.


LG
Sico
Guten Morgen,
ich zitiere mich mal selbst.
Hier wird wieder so ein kinetisches Bergeseil verkauft.
viewtopic.php?f=4&t=100197

LG
Sico

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Re: Bergeequipment und Anschlagpunkte am Unimog

#88 Beitrag von Magirus_Deutz » 2021-12-22 13:51:38

Hallo,

eimerseits wird hier von einer Auslegung beim Bergeequipment mit siebenfacher Sicherheit gesprochen, also bei einem Fahrzeuggewicht von 8 T für ein Hebeband mit WLL 8000kg/Bruchlast 56t plädiert, auf der anderen Seite werden Bergegurte gebraucht gekauft, wo man keinerlei Garantie hat, ob das Ding nicht vielleicht schon zwanzig Jahre alt ist. Beides macht für mich persönlich keinerlei Sinn, denn beispielsweise die Anschlagmittel Kennzeichnung mit FTF-Angabe (Forest Tractive Force), der neuen Norm für den forstlichen Bodenzug, bietet hier nur 3,5-fache Sicherheitsreserve und das hält immerhin die Forst-BG für ausreichend! Dabei ist der SF dabei sogar nichteinmal 1:3,5 sondern sogar nur knapp 1:3, denn der Anwendungsfall "geschlupft" ist damit auch noch abgedeckt. Woher ich weiß, wie hoch dabei der SF ist, wenn die Bruchlasten hier wohlweislich nie angegeben sind? Ganz einfach: eine Polyester Rundschlinge mit Wll 3000kg wiegt bei 2m Länge/4m Umfang 1220g, eine Polyester Rundschlinge FTF 2m/4m für Windenzugkraft 6,0t wiegt 1240g ;)
Für meinen Teil ist es mir allemal lieber, ich habe ein Hebeband/Rundschlinge mit WLL 4000kg oder auch 5000kg und weiß, dass die zulässige Belastung beim Bodenzug das doppelte wie im Hebebetrieb ist, ich habe ein Etikett, wo das Herstellungsjahr klar ablesbar ist und das ding ist so günstig, dass ich es nach 15 Jahren sicherheitshalber ersetzen kann.
Wer sich dieses Hintergrundwissen nicht zutraut, der sollte eben weiterhin anstatt zwei korrekt ausgelegten Gurten zum gleichen Preis und Gewicht einen überdimensionierten Gurt durch die Gegend fahren. Das sollte natürlich auch tun, wer nicht ausschließen will, dass jemand mal mit Schwung in den starren Gurt fährt, bei meiner Ausrüstung schließe ich das aber aus, dafür sorge ich.
Ob man sich aber den Unsicherheitsfaktor gebrauchter, möglicherweise überlagerter Gurt, einbaut, sollte man sich doch zweimal überlegen.
Das ist meine Meinung, ignoriert sie oder denkt darüber nach :blush:

Schöne Grüße

Timo

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Re: Bergeequipment und Anschlagpunkte am Unimog

#89 Beitrag von ClausLa » 2021-12-23 0:28:16

Moin,


faszinierend :joke:











.........welch mathematische Klimmzüge hier vollbracht werden, um an dem, was Eure Karre ggf. vor dem Untergang zu bewahren könnte, zu sparen :wack:





Gruß Claus

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Re: Bergeequipment und Anschlagpunkte am Unimog

#90 Beitrag von unihell » 2021-12-25 12:08:24

Hallo
Magirus_Deutz hat geschrieben:
2021-12-22 13:51:38
, der neuen Norm für den forstlichen Bodenzug, bietet hier nur 3,5-fache Sicherheitsreserve und das hält immerhin die Forst-BG für ausreichend! Dabei ist der SF dabei sogar nichteinmal 1:3,5 sondern sogar nur knapp 1:3, denn der Anwendungsfall "geschlupft" ist damit auch noch abgedeckt.
Beim Rücken ist der Bediener durch eine massive Schutzvorrichtung gesichert, was beim Bergen durch ein Fahrzeug schon mal wegfällt. Es dürfte auch ein kleinenr Unterschied sein, wenn das Seitl beim Rücken bricht und der Baum einfach liegen bleibt oder das halb aufgerichtete Fahrzeug wieder zurrückfällt.
Der Sicherheitsfaktor ist gewählt, um unvorhergesehene Lastspitzen z.B. bei der Umlagerung des Seils oder Schäkels, anzudecken. Diese Zuständen treten vielleicht für einen Bruchteil einer Sekunde auf. Das ist der Unterschied, ob das Seil bricht oder nicht.
Ich stelle jetzt die Frage an das Schwarmwissen, warum gibt es für Rücke-Arbeiten, Fördern, Heben , Bergen und Anschlagen unterschiedlich Vorgaben, sind die Leute alle blöd?
Warum die ganzen Fachausschüsse, die echten Cracks sitzen hier. :eek:
Gruß Helmut

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