Federscheiben - sinnvoll oder überflüssig?

alles, was nicht in die übrigen Technik-Kategorien passt

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OliverM
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Re: Federscheiben - sinnvoll oder überflüssig?

#31 Beitrag von OliverM » 2012-05-28 18:14:33

Ich habe gelernt das die beste Schraubensicherung eine lange Schraube ist .

Grüße

Oliver
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Pirx
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Re: Federscheiben - sinnvoll oder überflüssig?

#32 Beitrag von Pirx » 2012-05-28 18:42:13

Peter R hat geschrieben:-> montiert hab ich die pritsche mit edelstahlschrauben m8 (5.5) mit beilagscheiben und sicherungsmuttern.
Edelstahlschrauben haben im Fahrzeugbau an sicherheitsrelevanten Teilen nichts verloren.

Fahrzeugbauqualität für Schrauben ist 8.8. Mit Festigkeitsklasse 5.5 würde ich nicht mal den Schalthebelknopf befestigen, eine Pritsche schon gar nicht.

Meine unmaßgebliche Meinung dazu,

Pirx

P.S.: Die Glaubensfrage "Edelstahlschrauben am LKW - ja oder nein" hatten wir hier schon 20 mal. Ich halte mich da einfach an Fakten wie die Materialkennwerte von Edelstahlschrauben - deshalb sind sie ungeeignet für wichtige Verbindungen.
Der mit der Zweigangachse: 15 Vorwärtsgänge, 3 Rückwärtsgänge, Split, Schnellgang, Differentialsperre
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Filly

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#33 Beitrag von Filly » 2012-05-28 19:53:13

Joe hat geschrieben:Interessant dabei, dass die von Filly vorgeschlagene Sicherung auch als unwirksame Schraubensicherungengelten. oder bezieht sich das auf die Sicherungsmuttern nach DIN 7967 alleine???
Auch in der Firma, in der ich arbeite, gibts Veränderungen. Wir sind nach dem kurzen Zwischenspiel mit den DIN 7967 jetzt auf Nord-Lock Scheiben umgestiegen. Diese setzen wir bei allen hoch belasteten Schraubverbindungen ein. Wenn die Nord Lock Scheibe nicht funktioniert, z.B. bei Langlöchern, dann gibts immer noch normale Mutter und eine DIN 7967.

Für Edelstahlschrauben habe ich außer bei Zierverbindungen noch keine ernsthaften Anwendungsmöglichkeiten gefunden.

Christoph

Andy
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Re: Federscheiben - sinnvoll oder überflüssig?

#34 Beitrag von Andy » 2012-05-28 21:42:22

Moin,


hier http://www.youtube.com/watch?v=mgwmuZuJ02I gibbet nen anschaulichen film


ich finde den leider nicht in deutsch, für hinweise währe ich dankbar.

mfg
Andy
Kein Zaster aber zwei .. äh nee jetzt drei .........ups jetzt vier Laster - bald wieder nur drei-- jetzt sind nur noch zwei -- nu doch wieder drei :) .... und auf einmal sind es zwei;)--arrgh jetzt wieder drei--und es sind jetzt nur noch zwei---

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felix
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Re: Federscheiben - sinnvoll oder überflüssig?

#35 Beitrag von felix » 2012-05-28 23:25:39

Hallo,

die Edelstahlschraube ist dafür viel zu schwach. Unbedingt ersetzen! 8.8 oder besser 10.9 in Stahl, stabile Unetrlegscheibe, das korrekte Anzugsmoment und das löst sich nie wieder.

MlG,
Felix

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Peter R
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Re: Federscheiben - sinnvoll oder überflüssig?

#36 Beitrag von Peter R » 2012-05-29 1:19:37

... mittlerweile auch einiges über´s "spröde" Edelstahl gelesen ...

... kurzum: werde in 8.8 oder 10.9 verzinkte stahlschrauben wechseln, mit federring und stopmutter

-> gekauft hab ich die edelstahlschrauben im einzelhandel, schraubenhändler der region ... dort kauft das handwerk ... hab ausführlich erklärt wofür, und noch versucht die nächste festigkeitsstufe er edelstahlschrauben zu ergattern ... vergebens, kann selbst der zulieferer nicht besorgen !?

kurzum - verlässte Dich -> bisste verlassen

danke für die antworten !

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Peter R
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Re: Federscheiben - sinnvoll oder überflüssig?

#37 Beitrag von Peter R » 2012-06-06 14:11:16

geschichte geht weiter, nun hab ich mir schnell 8.8 er schrauben, mit stopmuttern und federing ausn baumarkt geholt, montiert, und kurz über dem drehmoment von 27 nm, ungefähr 35 nm, war das gewinde der schraube durch.

also wieder die 5.5 edelstahlschrauben drauf, kann ich mit ca 47 nm anziehen, ohne dass das gewinde probleme macht, lockern sich aber auch mit federring alle 50 km

-> nun beim schrauben fuzi längere 10.9 schrauben bestellt, werde zwei muttern drauf machen und kontern, die passende unterlegschraube drauf (hab darauf bestanden, dass schraube, unterlegscheibe und muttern 10.9 material ist) ... so hoff ich, dass ich nicht mehr alle 50 km die schrauben nachziehen muss

... als ob ich noch nie mit schrauben zu tun gehabt hätte ... :wack:

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Re: Federscheiben - sinnvoll oder überflüssig?

#38 Beitrag von DäddyHärry » 2012-06-06 15:20:43

Peter R hat geschrieben:geschichte geht weiter, nun hab ich mir schnell 8.8 er schrauben, mit stopmuttern und federing ausn baumarkt geholt, montiert, und kurz über dem drehmoment von 27 nm, ungefähr 35 nm, war das gewinde der schraube durch.
Mit einem immer ordnungsgemäß runtergedrehten Knack-Drehmo gemacht??

Wenn nicht, ich hab mir mal mit einem derart malträtierten Drehmo (JFH-Motorwerkstatt :motz: ) zwei Ölwannenschauben abgerissen... :wack:
Da lob ich mir immer noch unseren guten alten Torsions-Drehmo...
nur mit dem Umrechnen der mkg... :angel: :totlach:
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Peter R
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Re: Federscheiben - sinnvoll oder überflüssig?

#39 Beitrag von Peter R » 2012-06-06 16:18:21

ja knack-drehmoment-schlüssel, vom louis oder stahlgruber is der ... kaum gebraucht ... auch der zweite erzielt die gleichen werte ... im übrigen hab ich die schraube nochmal (ich rede von der bauhaus 8.8 schraube) im schraubstock zugedreht, = lächerlich (kraftaufwand) ab wann die schraube hin ist. (ich glaube weniger dass die schraube schlapp macht, sondern die stopmutter ... wie gesagt kauf jetzt 10.9 er aus dem fachladen, und habe betont, dass auch die muttern aus dem material sein sollen, und die scheibe ... die waren übrigens erstaunt, dass die 5.5 er nicht halten (die edelstahlschrauben) :lol:

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Landei
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Re: Federscheiben - sinnvoll oder überflüssig?

#40 Beitrag von Landei » 2012-06-06 18:26:50

Bei der Eisenbahn, die ja bekanntlich seit ca. 177 Jahren in Deutschland herumkutscht und zweifellos eine Menge sicherheitsrelevanter Bauteile hat, wurde häufig die Kombination Kontermutter UND Sicherungssplint eingesetzt. Kronenmuttern mit Splint gibt es auch.

Zu sehen u.a. auf dem Bild beim vorderen Treibstangenlager am Kreuzkopf und beim vorderen Stangenlager.

Da die Lager häufiger nachgestellt werden müssen, oft auch unterwegs (selbstverständlich ohne Drehmomentschlüssel, - 2 Maulschlüssel und eine Zange für den Splint müssen reichen), ist das eine sehr pragmatische Lösung.
Und wenn beim Anziehen gepfuscht wird, dann hört man das zwar irgendwann :dry: , aber es fällt nichts ab.
An Bremsen und Triebwerk gibt es bei erstem Nachdenken eigentlich keine Schraubverbindung, die nicht Splint gesichert ist. Ich habe allerdings keine Ahnung, wie das bei modernen Geräten (wo kein Dampf herauskommt) so ist. Die im Threat beschriebenen, aktuellen Verbindungen klingen natürlich viel ausgereifter, aber unsere Altvorderen haben mit recht einfachen Dingen doch ganz schön zeitlos gebaut und halten damit auch noch den meisten zeitgenössischen Anforderungen stand.

Leider gehört zum technischen Vorbereitungsdienst zwangsläufig die Sichtprüfung von übel vielen Splinten und Markierungen auf Anwesenheit. Bei den heutigen Lohnkosten ist das natürlich das Totschlagargument.

Jochen
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Re: Federscheiben - sinnvoll oder überflüssig?

#41 Beitrag von joe`s mercur » 2012-06-06 19:36:47

Hallo,
Feingewinde benutzen!!! z.b. M16x1,5 10.9
Feingewinde hat eine wesendlich höhere selbsthemmung.
muttern kontern ist auch umstritten, weil beim kontern oft ein teil der vorspannung genommen wird.
alle modernen lkw habe rahmenschrauben in 10.9 und feingewinde. schrauben und muttern sind an der planfläche verzahnt.
sonst norlook-scheiben (paarweise) verwenden, wird bei holzrückemaschinen im wald verwendet, da gibt es nix was nicht kaputt geht.

zum thema baumarktschrauben..... sicher daß das keine 4.6 waren?? das ist standart im baumarkt und die preise sind auch überzogen.
zum preis für 50stk bekommt man oft bei z.b würth oder böllhoff oder reyher 500stk.

mfg joe´s mercur
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Re: Federscheiben - sinnvoll oder überflüssig?

#42 Beitrag von Pirx » 2012-06-06 20:56:57

Peter R hat geschrieben:... wie gesagt kauf jetzt 10.9 er aus dem fachladen, und habe betont, dass auch die muttern aus dem material sein sollen, ...
Ich bin einfach ganz selbstverständlich davon ausgegangen, daß bekannt ist, daß man eine Schraube der Festigkeitsklasse 8.8 nur in eine Mutter mit mindestens der Festigkeitsklasse 8 schraubt - und eine Schraube 10.9 nur in eine Mutter mit mindestens 10 usw. ...

Pirx
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Filly

Re: Federscheiben - sinnvoll oder überflüssig?

#43 Beitrag von Filly » 2012-06-06 21:23:59

Peter R hat geschrieben:kurz über dem drehmoment von 27 nm, ungefähr 35 nm, war das gewinde der schraube durch.
Sind ja nur 30 % zu viel. Nach fest kommt ab :angel:
Peter R hat geschrieben:also wieder die 5.5 edelstahlschrauben drauf, kann ich mit ca 47 nm anziehen, ohne dass das gewinde probleme macht
Was sind das für ominöse Schrauben?
Edelstahlschrauben werden normalerweise in A2 und A4 unterschieden (für die Stahlqualität, wie bei V2A und V4A). Die Festigkeitsklasse wird durch nachgestellte Zahlen angegeben. Üblich ist z.B. A2-70.
Bei A2-70 ist das max. Drehmoment für M8 nur ca. 20 Nm. Es gibt auch noch etwas höherfeste -80 Schrauben, aber auch die kann man in M8 nicht mit 45 Nm anknallen.

Christoph

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Peter R
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Re: Federscheiben - sinnvoll oder überflüssig?

#44 Beitrag von Peter R » 2012-06-06 23:25:30

- Feingewinde !, übernehm ich !
- nordlook-scheiben ... mal sehen ob der schraubenhändler die hat

-> werde also 10.9 feingewinde in m8 nehmen, dann zwei muttern drauf und kontern ... im übrigen hatte der vorbesitzer dies an einigen stellen gemacht ... tankhalterung usw... die hielten einwandfrei ... sogar dreifach muttern waren drauf, und der fuhr in der welt herum über 30 jahre lang ...

werde in einigen wochen bericht erstatten ob die schrauben nun halten ...

DäddyHärry
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Re: Federscheiben - sinnvoll oder überflüssig?

#45 Beitrag von DäddyHärry » 2012-06-07 10:47:52

Frag lieber nach Nord-Lock Keilsicherungsscheiben!
Bei Würth: W-0401...

Gruß Härry
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