Windenkupplung HPC fest

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flaming_homer
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Windenkupplung HPC fest

#1 Beitrag von flaming_homer » 2018-06-28 23:04:09

Hallo zusammen,

bei meinem THW-Kurzhauber (Bj. 87) ist eine hydraulische HPC-Rahmenseilwinde verbaut. Obwohl sie beim Kauf noch funktionierte, scheint nun die Windenkupplung fest. Diese wird elektropneumatisch durch einen Schalter im Fahrerhaus betätigt. Wenn man diesen betätigt, dann gibt es ein kurzes Zischen und ein niederfrequentes Quietschen in der Nähe der Luftvorratsbehälter unter dem Fahrerhaus (also ca. 1m von der eigentlichen Winde entfernt). Leider konnte ich es nicht genauer lokalisieren.

Da an diesem Wochenende der erste Windeneinsatz geplant ist, würde ich mich über Ideen zur Fehlerbehebung freuen. Im Moment ist das Fahrgestell noch nackt, die Winde ist also direkt zugänglich. Gibt es vielleicht eine Möglichkeit die Windenkupplung per Hand zu schalten?

Vielen Dank und viele Grüße
Daniel
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flaming_homer
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Re: Windenkupplung HPC fest

#2 Beitrag von flaming_homer » 2018-07-15 11:50:47

Hallo zusammen.

Ich habe gestern die Windenkupplung noch einmal ausprobiert und siehe da - sie funktionierte wieder. Quietschen tuts immer noch, weshalb ich vermute, dass etwas Fett oder Öl das Problem dauerhaft lösen würde. Nur: Wo schmiert man die Windenkupplung denn? Habe leider keinen Schmiernippel o.ä. gefunden...
Bin über jeden Hinweis dankbar!

Viele Grüße
Daniel
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calothyrus
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Re: Windenkupplung HPC fest

#3 Beitrag von calothyrus » 2018-08-01 1:21:49

Moin Daniel,

Schmiernippel gibt es so ziemlich an jeder Stelle, angefangen vorne bei der Flügelseilrolle, weiter über die in der Mitte befindliche Trommel bis hinten zur Seilbremse und Umlenkrolle.
Ich denke wir haben die gleiche Winde verbaut, bei mir ist es die HPC Hy K 5 R/220. Dafür habe ich auch eine Bedienungsanleitung. Schicke ich dir gerne per PN / Email.

Auf Seite 2 der Bedienungsanleitung wird die Wartungsvorschrift für HPC Seilwinden A 270/1-5000 B1 erwähnt, in der wohl sämtliche Schmierstellen beschrieben sind.
Eine Anfrage bei HPC mit der Bitte um Zusendung der Wartungsvorschrift hatte ich schonmal gestellt. Leider ohne Erfolg, Unterlagen aus dem Jahr 1987 seien nicht mehr verfügbar.
flaming_homer hat geschrieben:
2018-06-28 23:04:09
Wenn man diesen betätigt, dann gibt es ein kurzes Zischen und ein niederfrequentes Quietschen in der Nähe der Luftvorratsbehälter unter dem Fahrerhaus (also ca. 1m von der eigentlichen Winde entfernt). Leider konnte ich es nicht genauer lokalisieren.
Das Einrücken der Pneumatikkupplung geschieht über ein Magnetventil, dass du mit dem Druckschalter im Fahrerhaus betätigst. Daher kommen die Geräusche, und die sind normal. Das Ventil sitzt direkt am Druckregler vor den beiden Behältern.

Gruß
Andree

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flaming_homer
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Re: Windenkupplung HPC fest

#4 Beitrag von flaming_homer » 2018-08-01 9:35:27

Hallo Andree,
vielen Dank für die Antwort. Ich habe inzwischen mit einem Techniker von HPC gesprochen, er hat mir geraten, die Winde an der Seite, an der die Luftdruckleitung hineingeht, aufzuschrauben. Dann könne man wohl die Kupplungsteile einfach herausziehen, reinigen, fetten und neu einsetzen. Dafür muss man allerdings die Winde aus dem Rahmen herausmobilisieren. Außerdem frage ich mich, wo genau man aufschrauben soll: Die innere Abdeckung oder etwas weiter außen, wo auch die Druckluftleitung hineingeht?
Über die Bedienungsanleitung würde ich mich jedenfalls sehr freuen!
Viele Grüße
Daniel
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Re: Windenkupplung HPC fest

#5 Beitrag von Uwe » 2018-08-01 9:38:37

Hallo Daniel,

die Kupplung dürfte in dem vorgebauten Gehäuse mit der Druckluftleitung verbaut sein.

Grüße
Uwe
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Re: Windenkupplung HPC fest

#6 Beitrag von flaming_homer » 2018-08-01 10:18:29

Hallo Uwe,
ja, das denke ich auch. Ich frage mich nur: Reicht es die kleinere Platte (rot) oder muss ich die größere Platte (grün), auf der der Druckluftanschluss sitzt, abschrauben?
Viele Grüße
Daniel
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Re: Windenkupplung HPC fest

#7 Beitrag von Ulf H » 2018-08-01 10:41:48

... einfach das zuerst abschrauben, was am einfachsten geht, und wo bei Wiedermontage keine Probleme zu erwarten sind ... bei so altem Kram hat man meist keine genaue Vorlage was einen erwartet, aber der Inhalt ist meist so mechanisch, dass er durch „angucken und nachvollziehen, wer was macht“ vollständig zu verstehen ist ...

... ausserdem gilt das Motto: Hee ischs eeh (schwäbisch für: kaputt ist es sowieso schon) ... von daher kanns nur besser werden ...

Gruss Ulf
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Sisu (finnisch) die positivste Umschreibung für Dickschädel.

Da ist man ständig dran die Karren zu verbessern, schlechter werden sie ganz von alleine.

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Re: Windenkupplung HPC fest

#8 Beitrag von Zentralgestirn » 2018-08-03 17:35:20

Hallo,

mal so aus der Erfahrung, ich kenne mich mit deiner Winde absolut nicht aus, habe aber schon diverse Hubwinden repariert. Die funktionieren alle in etwa gleich.

Die kleine Leitung geht auf einen Kolben, der gegen Federn die Mehrscheibenkupplung aka Bremse dann öffnet. Geschlossen wird sie mit Federn. Die Brems und Kupplungsscheiben sind einmal innen und einmal außen verzahnt, da reicht schon wenig Gammel und die bewegen sich nicht mehr. ähnlich sieht es mit dem Kolben aus, im Gehäuse ist einfach nur eine Große Bohrung wo der Kolben drin läuft. Der Anschluss ist idr von der Stirnseite und biegt dann um 90° ab. Der Kolben ist idr mit o-Ringen gedichtet und hat eine enge Passung, da reicht auch schon ein wenig Rost und der Kolben sitzt fest oder verkantet. Oft ist auch der Oring undicht und dann geht es auch nicht mehr. Ist das ganze mit Öl betrieben eine große sauerei, weil das Öl dann oft durch die Gehäuseentlüftung wieder raus kommt.

Wenn du die Deckel ab schraubst, achte drauf, die Federn werden damit vorgespannt, wenn die originalen Schrauben nicht lang genug sind, 2 gegenüberliegende längere Schrauben oder Gewindestangen benutzen. Der Hub wird aber nicht viele cm lang sein. Einen Seegerring wirst du da drinne vermutlich auch finden, also ne größere Zange dafür bereit stellen oder 2 Bohrer und eine Wasserpumpenzange gehen da in der Not auch. Bei hydraulischen Bremsen ist manchmal der Druck viel zu hoch, dann reißt es den Seegering aus seiner Nut, dann geht das auch nicht mehr, oft brechen die auch, würde ich also gut ansehen und auf jeden Fall neu machen. Auf gebrochene Federn achten, die sitzen Radial um die Welle in dem Kolben oder dichte bei.

Ist alles kein Hexenwerk und im großen und ganzen so wie Ulf es sagt. Die Funktion vom Kolben zu erkennen ist da das schwierigste an dem Teil.

Die Dichtungen, mach sie bitte alle neu, auch wenn die O-Ringe noch weich sind. Kostet fast nichts und wird dich längerfristig glücklich machen.

Das mal so als grobe Info wie die Winden so allgemein aufgebaut sind.

Viel Erfolg

Grüße Sebastian

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