Moin!
Die meisten der Antworten haben sich vom Eingangsthema doch wegbewegt. Wenn ich für den Fall gerüstet sein will, dass mich ein wohlmeinender Trucker auf der Autobahn anfunken kann, weil an meinem Fahrzeug was nicht stimmt, dann nutzt mir ein Baofen-Irgendwas komplett garnüscht. Sondern dann brauche ich ein
CB-Funkgerät, das eingeschaltet auf dem bei LKW-Fahrern üblichen Anrufkanal und in der richtigen Modulationsart (AM oder FM?) eingestellt ist.
Dass Handfunkgeräte, die wie PMR-Funkgeräte von den Zulassungsbehörden künstlich in ihren Sende- und Empfangleistungen beschnitten sind, hat seinen Grund: es sollen mit diesen frei verkäuflichen und nicht registrierungspflichtigen Geräten keine anderen Funkdienste bzw. -Nutzer gestört werden. Das bekommt man am besten dadurch hin, dass man ihre effektive Strahlungsleistung beim Senden beschränkt, in dem man einerseits die elektrische Sendeleistung und andererseits die Abstrahlleistung der Antenne entsprechend einstellt. Drum sind an diesen Geräten die Antennen auch fest montiert und nicht austauschbar.
Wenn sich jetzt immer mehr Leute darüber hinwegsetzen und mit unregulierten bzw. per Konfigurationssoftware aufgedrehten Baofengs etc. in der Gegend herumfunken, dann tun sie uns alle einen Bärendienst, denn dann nehmen die Störungen anderer Funkdienste zu und die Bundesnetzagentur macht sich wieder verstärkt auf die Suche nach den Störern und der Gesetzgeber zieht die Regulierungs-Schrauben wieder fester an. Hatten wir alles schonmal: in den 1980er war schon die Verwendung eines nicht zugelassenen Mikrofons(!) an einem zugelassenen
CB-Funkgerät Anlass genug für so manche Hausdurchsuchung.
Und bei Eigenimporten von nicht zulassungfähiger China-Ware muss man damit rechnen, dass man beim Zollamt zwar einen Termin bekommt und Gebühren zahlen darf, aber die Ware nicht bekommt, weil sie eingezogen und vernichtet wird.
Also: wer sich mit anderen Truckern per
Funk unterhalten will, braucht ein
CB-Funkgerät und muss sich an die
Funk-Gepflogenheiten der Trucker halten (und man muss zumindest beim ersten Einrichten des Setups aus Gerät und Antenne wissen was man tut und z.B. das Stehwellenverhältnis nach Montage der Antenne mi einem SWR-Meter messen und an der Antenne justieren).
CB ist nicht Plug&Play, sondern Kurzwellenfunk mit diversen Einflussgrößen (Tageszeit, Sonnenaktivität) auf die Reichweite und Verbindungsqualität.
Wer einen Konvoi per
Funk zusammenhalten will, wird mit PMR/LPD/Freenet in der Praxis nicht weit kommen, wenn er Geräte verwendet, die fest verbaute Antennen haben. Es gibt nur wenige legale PMR-Geräte, die eine abgesetzte (per Kabel mit dem Gerät verbundene) Antenne haben,
aber es gibt sie. Werden gern von (Motorrad-)Fahrschulen verwendet. Damit hat man schonmal das Problem der Dämpfung des Funksignals durch das Fahrerhaus gelöst. Es müssen natürlich dann alle Fahrzeuge in der Gruppe so ausgestattet sein. Dann gilt als Faustregel: solange man das andere Fahrzeug sehen kann, kann man es auch anfunken. Mit einem PMR-Handfunkgerät mit Antenne im Fahrerhausinneren geht das in der Regel nur auf wenige zehn Meter.
Der Vorteil von PMR ist, dass es ggü.
CB deutlich laienfreundlicher bei der Installation und bei der Benutzung ist.
Alle anderen (Sprech-)Funkdienste setzen eine Lizenz (Afu oder BOS z.B.) oder zumindest eine Registrierung und Zuteilung von festgelegten Frequenzen (Betriebsfunk, Seefunk) voraus. Deshalb sollten sie für Laien kein Thema sein. Wenn Rallye-Veranstalter in der Sahara VHF-Geräte (2m Band) verwenden (oder voraussetzen), ist das was anderes, die haben zumeist dann auch mit staatlichen Stellen ein Agreement oder zumindest ein Stillhalte-Abkommen. Alle anderen können ihr Kommunikationsbedürfnis weit draußen auch mit Satellitenkommunikation befriedigen, seit Spot/Globalstar ist das ja für Jedermann erschwinglich geworden.
Grüsse
Tom